Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 11, 1919, Image 1

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PERMIT (No, SCI), AUTHOKIZEü BY TUSJ
ACT OP OCTOBEB , 1917, ON FILE AT
TEE POST OFFICE OP OMAHA, KEKS
EY ORDER OP THE PRESIDENT;
A. S. BÜRLESON, POSTM ASTER-GENERAL
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Germaa
85. Jahrgang.
Omaha, Neb., Dienstag, den 11. Februar 1919.
8 'Seitcn.-Nr. 28a.
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1 Der temvoräre Nationalvra'liöent wird .nacktten
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Dienstag erwählt werden; ZNajsr!tätsso-
zialisten beherrschen Mknksterium
Ebert-Trnppen in Bremerhaven u. Geestelnünde
fflctW, 11. Fcb.
- Die deutsche
hat die von
Nationalversammlung
dem Minister des Innern ausgearbki
tdc provisorische ReichLvcrfassung
mit wenigen Abänderungen ange
Kommen. Der provisorische Präsident
der Nation wird nächsten Dienstag
erwählt werden.
Weimar, 11. Feb. Die Zusam.
menstellung des Kabinetts ist von
den Mehrheitsparteicn erledigt wor
den. Ursprünglich sollte ein solches
aus 15 Mitgliedern, nämlich 7
Mehrhcitssozialistcn, 4 Zentrums.
Mitgliedern und 4 Demokraten be
stehend, gebildet werden? die Mehr.
Iicitssozialisteu aber bestanden auf
eine Mehrheit im Kabinett, um nicht
von den unabhängigen Sozialisten
durch politische Manöver gestört zu
werden. Dos Zentrum und die Tc
uiokraicn haben beschlossen, mit der
neuen Negierung zusammenzuarbei
im. Die Minister werden wahr,
jchcinlich den Titel Reichsminister
..siu i . . r.
ua,uu uw unuu uUtn ut-y.
Ylrst tnflYhstit nnn TOflri-nnmmrtaiVnntrt
V ,-m IVV-V V. V(UV 'Vl.i.ilUUUiiyplVl- i yj
bleiben, selbst wenn weitere Vermal,
tungsabteilungcn geschaffen werden
sollten: so wird das Finanznüniste,
riuni in zwei Llbteilungeil getrennt
werden, die eine für technisch De
tcnlarbcü und Anleihen, und die an
dere für das Reichsschatzamt und für
die Verwaltung der von der Regie
rung übernommenen Tomanen usw.
Es ist möglich, dan ein Arbeitsmini
slcrium gebildet werden wird; sicher
.it, die Einsetzung, pon, .Miinsterien
für Demobilisation und für Volks
wirtschaftliche Angclegcilheiten.
Zwölf frühere Bewohner von El
saß. darunter der frühere preußische
S?riegsminister Generalmnj. Scheuch,
sind in Weimar eingetroffen. Sie
wurden von zahlreichen classischen
Flüchtlingen als Delcgaten zur Na
lionalversammlung erkoren und sind
gekommen, um soweit wie möglich
Ersatz für die von den Franzosen
verbotene Wahl zu schaffen. Sie
haben unter der Hand ein Wahl
durch die Post abgehalten. Ob diese
Telegaten das Stimmrecht erhalten
oder in die 9!ationalversammlung
aufgenommen werden sollen, ist bis.
her noch nicht beschlossen, aber auf
jeden Fall werden sie Gelegenheit er.
kalten, die Zustände im Elsaß zu
berichten. Einer der Dclegatcn ist
Major Spindler aus Münster, der
1914 von den Franzosen als Geisel
festgehalten und nach Frankreich ge
bracht wurde. Ein anderer ist ein
kürzlich von den Franzosen auöge.
wiesen Geistlicker. Die Dclegaten
werden die Nationalversammlung
ersuchen, für Elsaß-Lothringen das
Wilsonsche Prinzip der Selbstbestim.
iung zu verlangen. Wir haben
ein Recht, dies zu beanspruchen,"
sagte General Scheuch dem Korre
fnondenten, und wir haben auch das
Recht, zu verlangen, das; die Volks
e.bstiinniung ehrlich betrieben wird."
Die christliche Partei beschloß in
ihrem KauknS, den Namen Zern
trum" wieder anzunehmen. Das
Zentrum ist eine der stärksten bür
gerlichen Parteien in der National
Versammlung.- es hat 88 Telegaten,
und es ist zu erwarten, daß in ollen
wichtigen Fragen die vier Welsen
mit dem Zentrum stimmen werden;
der unsickierste Faktor scheint die deut
sche demokratische Partei zu sein. Der
iinre finget oer,civen it nahezu ,
rot", während sich der rechte auS
einein Terl der ?.'atmnall,beralcn re
9 rni . js. tv ni. i e c
.innen, ix'fanajc xcrnoiraicn jino
far Abschaffug der ehemaligen j
Staatrenzen, andere wieder wün
Ichen. da!; diese! en bn behalten wer ,
C! H'i...U ,t(.!I fn f.m. I
.hl A.it i'iujvi uuiiu4iutiiuH iic i
fürroorkm eine Einzelrepublik ohne
Staatseinteilung, aber ti bleibt ab
zi'warten, ob besonders Bayern bereit
sein würde, aller der Separatrechte. s
welche eZ unter der alten Regierung,
besaß, zu entsagen.
Die Zukunft der Sozialisten bmn
Gesichtspunkte eines Zentruinöfüh.
rtxi besprechend, äußerte sich .Herr
Vw'er wie folgt: Der provisori
ich? Präsident und der Kanzler irrn-
b:ni nur für ein pciar Monate er
vav.v.i werden, um de Z:lscl!?uraum
zu einer allgemeinen Wahl zu
überbrücken. ES ist gern möglich,
daß die Abgeordneten der bürgerli
chcn Parteien es für angebracht be
finden mögen, den Sozialisier, al
len nötigen Spielraum zu geben, um
sich selbst umzubringen, indem sie
ihre völlige Unfähigkit zu regieren
darww"
Prinz Heinrichs Ansichten.
London, 1 1. Fcb. Die Hambur.
gcr Nachrichten, welche in einer Se
rie von Artikeln die Zukunft Deutsch,
lands besprach, hat auch den Prinzen
Heinrich, Bruder des früheren deut,
sckzcn Kaisers, um seine Ansicht be
fragt. Derselbe hat geantwortet, daß
Teutschland, um in der Zukunft fein
Ziel zu erreichen, die Monarchie und
sein ökononnschcs Dasein auf der Va
sis, wie sie vor dem Kriege bestand,
wieder herstellen muffe.
Ncgicrungstruppcu obenauf.
Berlin, 11. Fcb. tfs wurde
heute bekannt gemacht, daß Regie
rungstruppen Vremerhavcn und Gee
fjnde besetzt haben.
1 1 v J
D!e58.'Iowa
Geizersl-Ussenlbly
Des Moincs, Ja., 11. Febr.
Dies ist die fünfte Woche der
Staatsgesetzgebung. und im Hause
wurden bereits 201) Bills, eingereicht,
während der Senat nur mit 177
Vorlagen verzeichnet ist. ,
Die Nathbun Beguadigungs
Affaire liegt in den Händen der
verschiedenen Komiteen.,zmd . dürste
dort wohl, aufgehoben sein. Unter
dessen hat der General.Ttaatsanwalt
Havner eine Untersuchung des sa
niosen Vegnadigungöfalles mif ei.
gcne Faust begonnen.
Der Senat hat in oller Eile und
ohne Debatte zwei Bills passiert,
die als ein Ausfluß des chystcrifchen
Amerikanismus zu bezeichnen sind.
Die Kimball Bill verbietet den Ge
brauch der verpönten Noten Flagge
und die Smith Bill verbietet, daß
fremdsprachlichen Zeitungen das
Veröffentlichen von amtlichen Anzei
gen zugewiesen werde. Der Senat
hat eine andere Vorlage, die, vom
Geiste des Verbots getragen, doch
eine gewisle Opposition hervorgenl
fen hat. Es ist die von Prof. Byng
ton eingereichte Bill, welche die An
stcllung von ausländischen Lehr
krästcn in den Schulen und hohe
rcn Lehranstalten verbietet-
Das HauS.Jiistiz Komitee cm
pfiehlt zur Annahme eine Vorlage,
wonach eine lz Mill Steuer erho
ben wird, um einen Fonds zur Er
richtung eines Denkmals für die ge,
fallenen Soldaten zu beschaffen.
Die Vorteile der Prohibition und
der damit verbundenen Unkosten der
Ausführung dieses unwürdigen Ver
botes machen sich ganz deutlich bc.
merkbar, wie eine Vorlage beweist,
wonach die Summe von $75,00(1
bewilligt werden soll, damit der
Generaststaats'Anwalt eine genü
gcnde Mannschaft von sogenannten
Staats'Agentcn" ernennen kann,
um das Lerbotsgesetz zur Ausfuhr
ung zu bringen. Die lehte Legisla
tur bewilligte dafür nur die Summe
von $25,000, die jchige verlangt
?75,000 und die 'nächste General
Assemblr, dürfte etliche hunderttau
send Dollar ziir Ausführung des
trockenelr" Gesetzes haben wollen.
In einem Jahre von heute dürsten
wolil eine Viertel Million
Re
morrnntiMnc-ntm1' im p!
not
verfta sein, um das Volk nüchtern
v 1 ' '
zu hgNen.
Tiefe Woche haben die Lffentli.
tf Nutzbarkeiten" die Aufmcrk
san.keit der Gesetzgeber in Anspruch
V irr 1. tt.., . I
ocraiiineii. III ci'iiaic ncat eine
Bi'l vor. die, wenn angenommen,
das Reicht der Bestimmung von Na
ten solcher Nutzbarkeiten, wie Tele
graph, Telephon, Straßenbahnen
wb anderer ähnlicher Korporatio
mm aus den Handen der Lokalbe
hörd?'in die Hände der Staats.
(5isen!!ah!!..Komn!!!silin legen würde.
Die ',"-!l würde den letzten Rejl Ovri
,,.V.'ie Rulc" im Staate vcrnich
tei!
J'i den nächsten Xavn wird die
i Primärmabl.'ill van KimbaU, wohl
das größte Interesse erregen.
Furchtbare Folgen des Hilllgcrs
bei den Kindcm in Wien
Zas in der Ernährung dersäumt
worden ist, lässt sich bei ihnen
nicht nachholen. Wirkungen des
Nahrungsmangels auf die ilür
pergröfze. Weh' dir, daß dn
ein Enkel bist."
In der Wiener medizinischen Wo
chenschrift macht Herr Prof. v. Pir
qnct über den Ernährungszustand
der Wiener Kinder folgende interes.
sante Ausführungen: Der Ernäh.
rungszustand der Wiener Kinder ist
zwar nicht so sürchterlich wie bet
Ernährungszustand der alten Leute,
aber er ist immerhin auch äußerer
dcntlich schlecht. Jeder, der Gelegen,
heit hat, eine größere Anzahl von
Kiirdcrn dcZ Mittelstandes oder der
Arbeiterklasse zu untersuchen, wird
daS bestätigen. Unter den im Spi.
tal aufgenommenen 5ttndern im Al
ter von 1 bis 15 Jahren waren
91 Prozent, unter den für die Fe
ricnaktion untersuchten Wiener Kin.
der 93 Prozent in einem unbefrie
digcnden Ernährungszustand. Die
Aussichten, die sich sür unsere Kin
der aus diesem unbefriedigenden Er
Nahrungszustand bieten, find sehr
trübe: Einmal sind diese lNnder in
der nächsten Zeit durch die verschie!
denen Infektionen viel mehr gefähr!
det als normale Kinder. Wir wif
fen, wie z. B. im vergangenen Som
lcr die Dysenterie diese entkräfte.
ten Organismen in einer Weise da.
hingerafft hat, die wir früher nicht
kannten. Und wir sehen, wie die
Tuberkulose weiter unter ihnen wii
tet.
' Wnten der Tuberkulose.
Zmn Kampf gegen den Tuberkel.
bazillus mun der Organismus mit
Neservesubstauzeii ausgerüstet sein;
wenn diese fehlen, gewinnen die Ba,
zillen die Oberhand und beendigen
das menschliche Leben bei den jün
gcren Kindern in Form der miliaren
Aussaat" Bei den älteren Kindern
uno ver rmaazienen m oer Form
der Lungentuberkulose. Und weiter,
hin sind diese uutercrnährtcn Kinder,
wenn sie auch jetzt die Infektionen
überstehen, für daS ganze fpgtcre
Leben durch den Wachstumsstillstand
geschädigt, den sie während der Hun
gerjahre erlitten haben. Das Kör.
Perwachötum geschieht nur aus dem
Ucberfchuß: solange , das .Nind nur
soviel Nahrung erhält, daß es ge
rade noch am Leben bleibt, kann es
nicht in die Länge wachsen. Die be
sonders geringen Gewichtszahlen, die
wir bei 'den Kindern des zweiten bis
fünften Lebensjahres sehen, sind zum
Teil schon im Zusammenhang mit
dieser Nctardation des Wachstums.
Dieser Rückstand kann noch bis zur
Pubertät einigermaßen nachgeholt
werden: wenn einmal die Pubcrtäts.
zeit und damit der letzte natürliche
Wachswmstricb verpaßt ist, läßt sich
oie Körpergröße nicht nehr körn
gieren.
Was geschehen mufz.
Nun kommen wir zur Therapie:
Mit Medizinen ist hier nichts ge
tau: mit Eisentropfcn und Vinum
condcnsago konnten wir höchstens
das Mißverhältnis zwischen Appetit
und Nahrungsmenge noch vcrgrö
Kern. Das, was wir Aerzte anstrc.
ben müssen, ist eine zielbewußte Er.
uährungsfürsorge für das Kindesal.
ter. Die Ernährungöfürsorge wird
sich aber nicht so sehr auf das Oualc,
sondern aus das Quantum zu richten
haben. Wir brauchen für unsere
Kinder nicht so sehr Eier und weißes
Fleisch und Nindssuppe und Lutter.
sondern wir brauchen ganz gewöhn
lichcs Mehl. Milch und Kartoffeln.
Daß man mit ganz einfachen Nah.
rungsmittclll auskommen und die
Kinder weiterbringen kann, kranke,
fiebernde Kinder, wieder zu einem
guten Ernährungszustand bringen
kann, beweisen die Erfolge meiner
Tuberkulofcnabteilung. die im Jak.
re 1017 mit einem Kostenaufwand
von 171 Heller pro Kopf und Tag
eine durchschnittliche Gcwichtszunah.
' '
me von 10 Kilogramm erreichte.
Grobe Kost.
Und noch ein Beispiel, wie die
grobe Kost dort günstig gewirkt hat.
Die C5.8C8 Kinder, die wir in Un
gnrn hatten, wurden fast durchwegs
von ihren Gastgebern w glänzender
Weise verpflegt; sie bntten den fet
ten Tisch, der dem Wiener als das
Ideal vorschwebt, und sie zeigten in
fnlgedesscn auch einen glänzenden
Appetit und großanige Zunawnen.
vn den Heiulen, le jnirfi meinem
System geführt wmdenbkmen die
Kinder lange nicht so viel und bei
weitenr nichk so gilt zu essen. Im
Gegenteil, wir hörten besonders an
fangs viele Klvgen, daß die Kost den
Kindern zu grob sei. Wie waren
aber die Dauererfolge? Wir beriefen
jetzt eine Reihe von Kindern ein, die
in Ungarn Und solche, die in un
scren Heimen gewesen waren. Die
Kinder, die auö ' Ungarn ausgemä
stet zurückgekommen waren, verwei
gcrten hier das Essen, weil sie Besse
re Qualität gewohnt waren, und
die Folge war, daß sie einen be
trächtlichcn Teil des ungarischen Ge
winncs wieder abgaben, jbi Kinder
aber, die in den Heimen die grobe
Kost gehabt hatten, haben nicht nur
nicht abgenommen, sondern haben
trotz der jämmerlichen Verpflegungs.
Verhältnisse ihres Elternhäuser zu
Hause noch : weiter zugenommen,
weil sie bei uns gelernt hatten, mit
dem Einfachsten zufrieden zu sein
und grobe Speisen zu essen.
Der Appetit verschieden.
Es hat sich ein ähnlicher Unter
schied zwischen den in Ungarn und
den in unseren Heimen aufgefüt
terten Kindern herausgebildet, wie
wir ihn in den ersten Kriegsjahren
zwischen den russischen Kriegsgefan.
genen und der einheinrischen Bevöl
kerung beobachten koniüen. Die
Russen sahen noch wohlgenährt aus,
während die Einheimischen schon, ab
gemagert waren: nicht deshalb, weil
ihnen mehr angeboten wurde, son
dern weil sie ai unverwöhnten Ge
genden stammen, alles das aufaßen,
was die Unserigen stehen ließen.
Mit dm jetzigen Nationen üt eine
quantitativ genügende Ernährung
nicht möglich. Wenn unsere Regie
rung nicht imstande ist, sür Deiltsch
österreich die nötige Nahrungsmenge
aufzubringen, dann bleibt uns über
Haupt nur das Verhungern übrig,
und alle Ueberlegungen, alle Un
tersuchungen, alle- - ärztliche Aufsicht
sind nicht mehr wert, als wenn der
Arzt am Krankenbett steht und kon
statiert, wieviel Tage der Mensch
noch zu leben hat. Aber wir müssen
doch soviel Optimismus behalten,
daß wir darauf rechnen, daß unsere
Feinde nach Friedensschluß nicht
mehr die Absicht haben iverden, uns
weiter hungern zu lassen und daß
wir dann wieder Ouantitaten auf.
bringen können, mit denen wir n
sere 5lider groß werden lassen kön
nen. Tann muß die zielbewußte
Fürsorge die vernünftige Verteilung,
die richtige Gesetzgebung für Pro
duktion und Verbrauch einsetzen.
Dann muß dafür gesorgt werden,
daß unsere Kinder nicht zu kurz
kommen Schulkinderspeisungen,
Ueberwachung des Gesundheitszu
standes der vorschulpflichtigen Kin
der , es muß dafür gesorgt wer
den, daß die Kinder durch eine ein
fache, grobe, billige, aber reichliche
und schmackhaft zubereitete Kost wie
der zu Wachstum und gedeihlicher
Entwicklung gelangen können.
Venver Schulen werden
wieder geöffnet
Denver. 11. Feb. Ter hiesige
Tchulrat hat die Erklärung abgege
ben, daß die Z5 hiesigen öffentlichen
Schulen, die infolge des Streiks der
Heizer am letzten Montag geschlos
sen wcroei? iniißtcn, am Donnerstag
wieder eröffnet werden würden. Zu
rückgckehrtc Soldaten werden die
Plätze der Strecker einnehmen. Die
Heizer erhielten zwischen $1.13 und
$130 monatlich nebst Wohnung.
Licht und Heizung: sie verlangten ei
nen Lohnaufschlag von $10 per Mo
nat.
Brest'Litoivok wicdcrerobert.
Warschau, 11. Febr. Es wurde
heut', angekündigt, daß polnische
Truppen Brest-Litowsk. Biakistock
und Kovcl von den Bolschcwiki zu
rückerobert baben.
Brest-Litowek ist 125 Meilen
östlich von Warschau, Bialistock 75
Meilen nördlich und Kovel 75 Mci
len südöstlich von Brcst-Litowök.
Junge Republikaner geben festesten.
Lincoln, Nebr., 11. Febr. Der
republikanische Siiv.b junger Män
iicr wird am 12. Februar. Lincolns
Geburtstag, ein großes Bankett ini
Lindcll .s piel geben. Ueber 200 Gä
ne voi außerhalb der Stadt werden
mimkt. Wie verlautrt, wird ,.!
mv.mr MdKline den Vorsitz cl
Toastmeister tzaden.
Viel Schnaps im
Staat, sagt MeUelvie
Der Gouverneur fordert $2.5,000 znr
' Unterdrückung des gesetzwidrigen
Schnapshandcls. Der Schatz
meiste? Barnljart von (Schar Conn
ty snricht gegen die Schwestern, die
dort in öffentlichen Schulen leh
ren.
Lincoln. Neb.. 11. Feb. Gou
verneur McKelvie hat ein Schreiben
an das Abgeordnetenhaus der Legis
latur gerichtet, worin er sie in drin,
gcndcr Weiseum die Annahme der
Vorlage ersucht, ihm $25,000 zu
bewilligen zur Durchführung der
Prohibition. Der Gouverneur sagte
wörtlich: , Es ist heute ebensoviel
Schnaps im Staate wie zur Zeit des
offenen Saloons." Tatsächlich habe
der geheime Schnapssuss in klemm
Ortschaften unter der Jugend große
Uebel hervorgerufen. Er, !?r Gou
verneur, wolle von 40 bis 50 chrli
che Männer anstellen, um alle Wege,
die nach Nebraskä sichren, zu bewa
chen, uin die Einfuhr von Schnaps
zu verhindern. 5!ur auf diese Weise
könne der taat trocken gehalten
werden. Der geheime Schnavshan-
del sei voller Gefahren und er beab
fichtige, ihn zu unterdrücken.
Der Forderung des Gouverneurs
fslgte eine scharfe Debatte rm Haus
Einige Mitglieder. Demokraten, ver
suchten dem obersten Schnapsjäger
Metiers was am Zeuge zu flicken,
allein sie wurden stets zur Ordnung
gerufen und darauf aufmerkam ge
macht, sich an die Frage zu halten,
Es gab amüsante Szenen.
Das Schulkömitee hat gestern wie-
der eine Versammlung abgehalten
und die Vorlage beraten, welche es
Lehrerinnen verbietet, m irgend el
nein religiösen Kleid im Schulzim
mer zu erscheinen. F. W. Varnhart
von Cedar Couniy erschien vor dein
Komitee und sagte, es gäbe ottent
liche Schulen in jenem County, die
von katholischen Schwestern getötet
würden und Gelder aus dem Staats
schulfonds zögen. Eine Familie, die
ihre Kmder nicht m Me schulen ha.
be schicken wollen, hatte die Gegeud
verlassen, weil keine andere -Schule
da tvar- In diesen Schulen habe
man auch Zweidrittel der Zeit damit
verbracht, Deutsch zu lehren und ein
Schüler hätte nickt genug Englisch
gekonnt, um am Geschworenendienst
teilzunehmen. Rev. Vater Vreitkopf
habe sich gegen diese Schule ausge.
sprachen, er sei aber zur Strafe gleich
versetzt tvorden.
Das Schulkömitee hat nicht ange.
deutet, welche Haltung es einnehmen
wird.
Heute findet das große öffentliche
Verhör in der Sprachenfrage statt.
Eine Anzahl Vorlagen wurde
Montag sowohl im Haus als im Se
nat angenommen. Keine von Bedeu
tung. Nur diejenige, welche die
Stimmung der jetzigen Legislatur
verrät, sei erwähnt. Es it die Se
natsvorlage.welche den fremdsprachli.
chen Zeitungen den Countydruck ent.
'! zieht. Diese Vorlage ist jetzt also
Gesetz. Sie wird nur noch die im
terschrift des Gouverneurs erhalten
müssen, die sie sicher bekommt.
$10,000,000,009 mehr
sur Nberty Bonös
Washington, 11. Febr. Schatz
arntssekretär Glaß sandte heute an
den Kongreß sein Ersuchen für eine
neue Ausaabe von Libcrtu Bonds
im Betrage von $ 10,000,000,000,
für die er die Jnteresscnrate selbst
bestimmen möchte.
Er erbat ferner die Erlaubnis
zur Ausgabe von Schatzamtsnoten
im Betrage von $10,000,000,000
mehr, binnen 5 Jahren zahlbar,
und daß das Schatzanit in Zukunft
das Recht habe, Steuerfreiheit zu
bestimmen.
Add Republikaner gegen Flottenvor
Washington. 11. Feb. Das Ko
mitee für Rules" berichtet heute
günstig sür den Vorschlag ein, die
Debatte über die Marinevorlage zu
erneuern. Sie war gestern außer
Ordnung" erklärt worden.
Die Entscheidung wird heute vors
Haus gebracht werden-
Garantie des WeizeupreifeZ.
Washinkton, 11- Feb. Das Haus
Komitee für Ackerbau hat den Zu
satz zur Regierungs.WeizeN'Garan.
tie gutgebeißen und wird diesePreis.
(Garantie bis zum 31. Oktober 1919
in Ärot bleiben. Das .Komitee wird
dieses Anieiidement morgen einbe
richten.
Beruft Euch bei Einkäufen aus
die .Tribüne",
Eine Wache schwerer
Arbeit siir Wilsm
Cr ist gezwungen, die paar Tage, welche ihn von
seiner Abreise nach den Ver. Staaten trenne!?, ; j
in gehöriger weise auszunutzen
Amerikaner wollen
Paris, 11. Feb. ES wird mit!
Sicherheit angenommen, daß Prüft
dent Wilson sich noch eine Woche lang
hier aufhalten wird, und diese dürfte
wohl zu den wichtigsten Zeitperioden
seines Hierseins gehören, denn es
gilt, noch eine Menge Arbeit zu be
wältigen. Er wird mit der Konstiw
tion der Völkerliga nach den Ver.
Staaten zurückkehren, u. diese (Kon
stitution) wird in Kraft treten, so
bald der Friedensvertrag untcrzeich.
net ist; vorausgesetzt indessen, der
Bundessenat heißt denselben gut.
Wenn mich die Bildung der Völkerli.
ga das Steckenpferd des Präsidenten
Wilson gewesen ist, so hat er der Er
Neuerung des Waffenstillstandes, der
am 17. Februar abläuft, großes In
teresse entgegengebracht. Der Wirt
schaftlichen Lage Deutschlands nmß,
nach Ansicht amerikanischer Friedens
delegaten, Rechnung getragen werdm,
sollen in der Welt wieder normale
Zustände herrschen. Deren Ansichten
weichen von denjenigen anderer Dele
gaten, besonders der französischen, ab,
welche den Wunsch hegen, daß man
Deutschland garnicht oder doch nur
herzlich wenig berücksichtige, bis des
fen Delegaten in Versailles erscheinen,
um das Fricdensprotokoll zu unter
zeichnen. Dort würde man Deutsch,
lmid etliche Konzessionen machen, vor
aiisgesetzt, sie erklären sich mit den
Friedensbcdingungen der Alliierten
einverstanden. .Die Ansicht der ame
rikanischcn Delegaten aber, die zum
Teil von den britischen unterstützt
Nvird,. geht dahin, daß etwas zugun
sten Teutschlands geschehen sollte. So
müsse vor allen Dingen die Blockade
ermäßigt werden, damit Deutschland
Rohmaterial und Vorräte aus ande
ren Ländern über Holland erhalten
könne. ' Die Angelegenheit kam vor
der Blockadckommission, deren Vor
sitzender der Amerikaner Vanee Mc
Cormick ist, zur Sprache: man kam
jedoch schließlich darin überein, die
Sache dem obersten Kricgsrat zu
überweisen, und am Samstag wurde
auf Antrag Wilsons ein Großwirt
schaftsrat der Alliierten ins Leben ge
rufen, dessen Pflicht es ist, sich mit
nichtmilitärischcn Angelegenheiten zu
befassen. Der Wirtschaftsrat steht
faktisch über der Wafsen,till?tands
kommission, dessen Macht dadurch
noch weiter beschnitten wird, daß bet
Staatsdeparteinent
u. brit. Lmbargs
Washington, 11. Febr. Nach
dem Empfange von vielen Protesten
von amerikanischen Geschäftsleuten
begann dcks Staatsdepartement
heute eine Untersuchung über das
Einfuhrverbot, welches auf viele
amerikanische Erzeugnisse von der
britischen Regierung gelegt worden
ist. Der Hauptzweck der Nachfrage
ist, festztlstellen, wie sich dies hin
sichtlich anderer Länder verhält,
und ob unserenr Lande durch den
Erlaß eine Zurücksetzung gegen an
dere Länder widerfährt. Es wurde
in Ersahrung gebracht, daß Frank
reich ebenfalls ein System hat, nach
welchem die Regierung die Ein
käufe besorgt, wodurch natürlicher
Weise französische Fabrikate begün
stigt werden, und daß Italien ein
System mit gewissen Beschränkungen,
hat. ,
Die Einfuhrverbots-Frage, wie
auch alle anderen Embargos, sob
len 'voll untersucht werden bei der ;
Friedenökonserenz. wurde von Füh-!
rern der Reaieruna beute nockimit ,
tag im Senat angedeutet, nachdem
sie den Austausch von Kabeln zwi
scheu hm Staats.DePartement und
den amerikanischen Vertretern in
Paris gelesen hatten, welche von
Washington vom stellvertretenden
Staats-Sekretär Polk gesandt wur
den. Alle die,' welche die Kabel ge
sehen hatten, weigerten sich, den In
halt zu veröffentlichen, aber sie sag
ten, daß sie dem' Senate vorgelegt
werden mögen, als Antivort auf
di.; Resolution des Senators Weiss,
worin er fragt. waS das Staatsde
partement getan habe, um eins Mä
',igu,'g dr britischen Einfuhrverbot
.es zu sichern.
v
Deutschland unterstiitze.
!
selben Zivilbeamte beigegeben wor
den sind, d:e das Recht haben, direkt
an die Wirtschaftskommission zu be
richten. Es kann gesagt werden, das
die amerikanischen Delegaten die Ge
fahr, welcher sich Frankreich vor einer
deutschen Erhebung gegenübergestellt
sieht, wohl erkennen, sich jedoch sa
gen, daß vorläufig davon keine RedS
fein könne.
Suffragetten der , asfoziieriea
Mächte werdei: Präsident Wilson ei
ne Resolutioir zur Unterbreitung
überreichen, laut welcher Frauen in
der Hauptfriedeuskonferenz Vertre
tung haben sollen. Die amerikani
schen Frauen in der Konferenz find
bereits bestimmt worden, nämlich
Frau I- Borden Harrinum, Frau
Juliet Barrett Nnblee und Frl. $
thcrine B. DavU. Französische Siif
fragetten hatten bereits vorher um
Vertretung in der Friedenskonferenz
nachgesucht.
Paris, 11. Feb. Die gestern
hier kursierenden Gerüchte, daß die
Friedenskonferenz wegen der Ob
struktionspolitik" der franzöfische'i
Presse von Paris nach einer anderen
Stadt verlegt werden soll, hat hier
lebhafte Diskussionen hervorgerufen.
Man wundert sich darüber, daß ein
derartiger Plan überhaupt aufkam
men konnte. Ministerpräsident Cle
menceau hat sich mit der Bildung der
Völkcrliga einverstanden erklärt die
französische Presse indessen setzt ihre
Propaganda, daß der Friede auf
Grund strategischer Linien geschlossen
werden, soll, fort: dieses ist der Frie
dcnskonferenz peinlich. '
Republikaner gegen
Flottenvorlago
Washington, 11. Feb Eine Kom
bination , von Gegnern der Flotten
Vergrößerung und Gegnern der Ad
ministration hatte das große Flor
tenprogramm in einer schwierigen
Lage im Repräsentantenhezuse. Die
Führer der Mehrheit, die ihre volle
orgmiisierte Stärke zur 'Antvendung
brachten, sicherten die Vorlage vor
der drohenden Gefahr und versicher
ten, daß das große Flottenpro
gramm sicher durchgehen und noch
mehr Stimmen erhalten erde, als
nötig sind. Der Kampf begann ge
stern im Hause und dauerte auch
heute noch an, bis der republikani
sche Führer Mann den Erfolg hatte,
das dreijährige Programm von der
Bewilligungsbill zu streichen. Sei
nen Erfolg erzielte Mann jedoch mir
durch einen technischen Ordnungsruf.
Frühere griechische Minister verhaftet.
Athen, 11. Feb. Der frühere
Premier Skouloudis und mehrere
frühere Mtglieder seines Kabinetts
wurden verhaftet. , Sie werden anae
schuldigt, eine Revolte zu Gunsten di,$
Exkönigs Constautine beabsichtigt zu
haben.
Eine angstvolle Macht für
Jetvme,
Ar,z.
Jerome. Ariz., 11. Feb. , Die.
4,000 Arbeiter in den hiesige,: Kiip
serbergwerken tvaren in ihren Lob.
nen 70 Prozent herabgesetzt worden,
und darüber in nicht geringe Aufre
gung geraten. Für die Nacht dar
auf wurden alle möglichen Unruhen
erwartet, doch verlief sie Verhältnis.'
mäßig ruhig. Ein Truppenkomman-
do von 25 Mann unter Leutnant
ellerä tjiett 'stefj in Sercltsdjnst ftcit-
Ie fl0t reine ur,ame, rrgeno wie ein.
uarnsm.
Wetterbericht.
Für Omaha und Umgegend
Schön beute abend, vielleicht unbe
stimmt Mittwoch. Kein großer Wech
sel in der Temperatur.
Für NebraSka Schon im Osten;
bewölkt in dm westlichen Teilen hm
te abend, Mittwoch unbestimmt: viel
leicht Schnee oder Regen in den wen
lichen Teilen. Kein großer Zcr.wm.
tur Wechsel. .
Für Iowa Allgemein schön heu
te abend und Mittwoch, unbestin'n t
in den mchllchen Teilen: kein arci'S
Temperaturwechsel.