Sett5'4-TLgIicho Omalja Tribunc-Samstag, 5cn . Fcbmar '1019. ; cjHcjc 0 naha Trib tt n ' e IZISUSS PIEUSE1N0 OX :r.i lc Tageblatt,: Tnrch . .4 r;e votf, fcct gxguöbkzahlsng, xn Jahr fß.OO; ftch Monate $3.1)0; ' - ci Cisitt $1X0. gwi dr Wschevblatt? fici Voravkbe-aUn $2.00 da Jakjr. I Uuward 8tr. sclrotn Ua Mulnm, I, Brsncfe Entered m econd-dan matt liareb U. 1912, at tht portofflet es Omaha, NehmJra, anäei the act of Conjrw- Maie S, 1879. Omaha, Ncb., Camstag,.dc 8. Februar 1919. Das Schicksal des Zaren und seiner Familie - AIs kr Alleinherrscher aller Reichen sich noch seiner Hcrrschastsfülle 1 erfreute, hätte es niemand für. möglich gkhaltcn, daß die Welt eineS Tages über daZ Schicksal des Gewaltigen und seiner Familie im Ungewissen sein könnte. Aber gerade daZ unmöglich erscheinende ist Ereignis gcwor'om. Wir wissen heute nicht, ob der Zar noch lebt oder nicht. - Was an Nachrichten über sein Schicksal seit den Tagen der Pctrograder - Revolution rorliegt, deutet darauf hin. daß Nikolaus zusammen mit seiner jru und seinen Kindcm den Tod erlitten hat, aber sicher ist daS nicht, ount Mindesten erleben wir, wie sich heute schon die Legende von dem noch lobenden Zaren bildet und fortpflanzt. - - ' 1 - - Die Mutter deS Zaren ist überzeugt, daß er noch am Leben ist. Mn snag ihr alle die Schrecknisse, die mit der berichteten Tötung des Zaren der knüpft werden, nicht in der ganzen Vollständigkeit mitgeteilt haben, so dasz ihre Hoffnungen begreiflich erscheinen. Es kann aber auch sein, daß sie wirklich mehr über Nikolaus weiß, als die übrige Welt, daß sie von ihm Lebenszcichen'erhalten hat. Täs Verdächtige an der Geschichte von der Erschießung des Zaren und seiner Angehörigen ist der Umstand, daß mehrere Berichte existieren, die be deutend von einander abweichen. Nun mag allerdings der Kcm der Erzäh. -Ilmg wahr fein und nur die grausige Ausschmückung die mannigfachen Bcr sioncn ergeben. Wie dem auch fein mag. es ist und bleib! eine mernviirdige srni erstaunliche Geschichte, dieses Verschwinden deS früheren Herrschers und , sehtet Familie. - - " " Tschechische Offiziere, die in Rußland stehen, sollen die Emzelheiten der rschlchung des Zaren ermittelt haben. Sie haben, so wird erzahlt, in ,öom Wichenyauscn, der den traungm Edelsteine und Knopfe gefunden, die rc-rt.; Tas ist tem zureichender Beweis für fye Richtigkeit der Erzählung, tk von Rußland herüber berichtet wird. Denn die Knöpfe und Edelsteine mögen auch andere Besitzer gehabt habm oder, wenn sie der Zarcnfamilie gehörten, laßt sich die Vermuwng aufstellen, daß sie absichtlich hintcrlasien wurden, um cme geheime Flucht zu verdecken. Rußland ist weit, und es fcllte nicht schwer halten, darin für einige Leute ein Versteck zu finden Llllerdings möchte man annehmen, daß wenigstens eine Person aus der ZarenfaMlUe in all den Monaten den Weg nach dem Auslande gefunden h'ittz, wenn diefe Legende von dem. Geheimaufenthalt des Zaren der Wahr, heit nahe käme. , , ' - ' " McZ in Allem genommen: die Geschichte von der Erschießung des stiren und seiner Familie klingt am wahrscheinlichsten. Trotzdem wird Nie. jrtcr.d der Frau, die dem Zaren einst daZ Leben gegeben, und die noch ;:nnet auf sein Auftauchen hofft, die Hoffnung nehmen wollen. j . Quo vadis? ' .v ' (Ans dem .Milwaukeö Herold".) V , 25ir stehen sprachlos! - ' " . Wir können uns noch immer nicht erklaren, was der Welt größte Zei tunz", Chicago Tribune, bezweckte oder wollte, als sie am 28. Januar an erster Stelle einen leitenden Artikel Brcksche Demokratie." ; . In diesem Artikel wird mit scharfer Logik durch bestehende Tatsachen nachzuweisen versucht, daß Großbntanmen niemals eine Demokratie war, gi:c Zeit keine ist und aller Voraussicht nach niemals eine solche sein wird. Nur über die eine Sache gibt die Chicago Tribune keinen'Äufschluß. und das ist die, warum sie diesen Artikel an dieser Stelle, in dieser Form u.id gerade zu dieser Zeit zur Veröffentlichung bringt. Das Blatt vermeidet, auch nur die kleinste Andeutung zu geben. Wer kann Aufschluß geben? Wer wird Aufschluß geben? Mittlerweile halten wir es für unsere Pflicht, -den Aufsehen erregen, ien Artikel d'cs Weltblattes auch unserm Lesern im Wortlauts zu unter I-reiten. Hier ist er: Britische Demokratie. Während des Krieges wurde uns Icy die vier und spater fünf ton, um die Welt sicher zu machen. arcße Demokratie. Die Demokratien Temokraticn des republikanischen Frankreichs dcZ monarchischen Großbri tznnmi, deS kaiieruchen Japans und des zanschen Nußlands. Später kamen wir dazu, ein bißchen imperialistisch, aber nicht nionar '&iiM, eine reguläre Demokratie. Italien war auch zu jener Zeit dabei, eine weitere imperialistische, monarchische Demokratie. .Was verstehen wir unter Demokratie? WaZ verstehst gerade du dar, t::kt? Propaganda bleibt unberührt durch die wirklichen Verhältnisse ii-b weit entfernt von den Tatsachen. So wurde uns erzählt, daß Japan und Rußland große Demokratien wären, die gegen die Autokratien der Mmelmachte Europas kämpften. Die einfache Erzählung genügte als Ve weis. Der Zar war ein Demokrat und der Kaiser von Japan war ein Te rr;dxd. und ihre Länder waren Demokratien. Wir finden, daß man standig Großbritannien als Demokratie be fäincbcn und definiert hat, fortgesetzt c!3 von einer Demokratie gesprochen rlngensmmen, daß Großbritannien r t eme Monarchie. Es ist eine Monarchie aus einem tiefliegenden Miti H.cn Grunde. Es ist eine Monarchie, Nr:to?rst:s ist. einen Komg notig bat. ' H. G. Wells fragt das britische galten sollte. Andere Könige seien seilen die Briten ihre Könige und Königinnen behalten? Die Frage war beunruhigend sn. Northclisse organinerte die Antwort darauf. Konig Georg und :'iö::-g!n Marie möchten kleine Triumphzüge in London und Umgegend, l'czni -Ort und Richtung im voraus bekannt gegeben waren, und die Loya. listen v.'rsämmeüen sich, um sie mit Hurra zu begrüßen. ..Die Briten wollm ihren König. Das ist, ihre Sache und geht uns ; ::ft3 an. Aber eine Monarchie ist keine Demokratie und wird dadurch puch kerne Demokratie, daß wir sie so nennen- . Das Ääiiigreich Großbritannien hat einen König, und das von den icn beherrschte Indien hat einen britischen Kaiser. Es besteht ein Un rZ--.d zwischen der Regierung eines Landes, das keinen irblichen König l.-.r, und einem Lande, das einen solchen besitzt. Es besteht ein Unterschied. ! Z ist t:t Unterschied zwischen den Per. Staaten und Großbritannien. Es ix t:t Unterschied zwischen Demokratie und Monarchie. C:i tristt nicht voll zu. zu sagen, daß der König von Großbritannien i-::d d:r Kaiser von Indien keine politische Macht habe. Sie unmittelbar rr'm-nden. ist nicht angängig; denn das möchte ihn in Ungclcgenheit brin ?:.;, t'r kann sie ober mittelbar gebrauchen, und so wirksam in Anwendung i iur,m, Königin Viktoria war entschieden eine politische Macht. Edward ler iu-l:i!te hatte entschieden politische Gewalt. Georg mag sie weniger t sj.il er nicht die gebietende Prsönlichkeit besitzt wie die beiden andern ciriirr. . . ,X:r britische Monarch hat fedoch Macht, weil die britische gescllschaft. l,ch? Or.'anisation eine soziale Kastenorgznisation ist. . Der Monarch ist die Ci.ru l:t Kaste, und das Haupt regiert den Körper. . Eine Nation mag cn der BasiZ wählen und abstimmen und doch vcM der Spitze beherrscht i rr -:!. mobvitamim hat eine parlamentarische Regierung. ebenso il.i Ausdruck der Volksmeiaung fein mag wie unsere Kongreßregierung w.az sugar zuzeiten mehr im Einklang mit derselben stehen aber es ist fn von eben regiert?; Land, und die Regierung von oben herab bencht aus . . . t :,-) tiir:t 04it li'.cn aichl fcer, d?tz d' TALJ. PETER. rrnUat. den Trag, xn Wache 12S Genf; rtLEB M. Osaka, M-bruk. OOci 407-6:6 Ar. Reit der kmicrlichen Familie darstellte. früher Besitztum der Zarentöchter wa veröffentlichte mit der Uebcrfchrift vom Beginn bis zunl Ende erzahlt. großen Demokratien der Welt kämpf, Die Ver. Staaten waren die fünfte vor ihr waren die damaligen großen mit Beziehung auf Großbritannien, hat, und wir haben c als Tatsache eme Demokratie t. Großbritannien weil die herrschende Klasse, die eine Volk, warum es seine Könige beibe zu Grabe getragen worden. Warum genug, um der Aufmerksamkeit twtii Briten nu ihrzn König MöroiiW müssen. DaZ ist ihre Angelegenheit. lange sie einen König haben, keine eigentlichen Sinne eine Demokratie genanm werden können. t wollen keine Demokratie sein. .Die Briten sind, wie wie annehmen, mit dein zufrieden ,wa? sie ha den. Wir sagen nicht, daß es daS Beste ist. was sie haben können. Der Wert einer Demokratie liegt nicht in ihrem Nanten. sondern in ihren- Ta. tcn. Aber Demokratie ist Demokratie. Monarchie ist Monarchie. Eins kann nicht zugleich daS andere sein. 's .Es gibt keine britische Demokratie Plünderungen im Naiserschloh Z?ert. der geraubten Gegenstände - sechs biS sieben Million! Mark. Eindringlinge hauste am rohe , strn in den Privatzimmer des früherkn Kaisers nnd seiner Gat tiu. Garderobe der Ex-Kaiscrin ganz gestohlen. (Neue Züricher Zeitung". 6. Jan.) Berlin, 2. Jan. Auf Veranlassung des Finanzministeriums nahmen Vertreter der Presse einen Gang durch das kaiserlich Schloß, um festzustellen, welche Werte durch fcicn .Mvolution und durch den letzten Angriff vernichtet worden sind. In einem Zimmer waren die Gegenstän de gesammelt, die Plünderern ab genommen worden waren. Es la gen dort verschiedene Degen des Kaisers, ein mit Gold verzierter Marschallstab, diele Medaillen. Pet schaste, Orden und ein aus vielen Teilen bestehendes silbernes und goldenes Eßbesteck. Auf Befragen erklärte der Matrose, der die Vefich. tigung unterstützte, daß diqe Gegen, stände Zivilpersonen wie auch Ma trosen wieder abgenommen worden seien, und es ergab sich die bezeich nende Tatsache, daß sich bei der Matrosendivision zunächst viele Leute in Marineuniform - genleldet hatten und eingestellt worden waren, die in Wirklichkeit gar keine Matrosen waren, und auf die wohl der Aus druck Revolutionsgewinnler" zu trifft. Nicht uninteressant war es auch, daß der, Matrose erzählte, dieses silberne Tafelgerät sei bei d:m großen Festessen benutzt wor den. daS die Matrosen int Schloß mit Mitgliedern des A. und S. Rates und des neugebildeten Poli zeiprasidlums m den ersten Tagen ihres Einzuges im Schloß beran stalte! haben. Was nachher zu sehen war. lehrte mit überzeugender Be weiötraft, lau die größte Zahl der Plünderer ungeschoren Mit ihrer Beute davongekommen ist. Der mit vielen Gemälden geschmückte Gar dekorps-Saal zeigt die Spur von Maschinengewehrschüssen, aber auch die ersten Spuren der Plünderer; man sah. wie das Stemmeisen und andere Eisenwerkzeuge an den Tu ren gearbeitet hatten, und dse Be obachtung wiederholte sich bei einer großen Zahl weiterer Zimmer und Behältnisse. In der nebenanliegen den Livreekammer ist wild gehaust worden. Sämtliche Schränke find aufgebrechen und ausgeraubt. Die ganzü Garderobe der Dienerschaft ist verschwunden, und es war eigent Zich, nur zurückgeblieben, was ablo lut keinen Wert mehr hat. In sechs bis sieben Zimmern sind die Schränke vollständig ausgeleert. Für die Sinnesart der Plünderer spricht, daß sie in der Hauptfache Unifonnen, Kleidungsstücke. Betten nnd Bettwäsche gestohlen haben. Selbst schwere Matratzen haben sie verschleppt. - Die Gemälde sind im allgemeinen verschont geblieben. Dafür fehlte wohl das Verständnis. Im Ritter saal ist allerdings ein Gemälde, daZ Friedrich den Ersten als Kronprin zen zeigt, verschwunden, und auch noch etwa vier ander: Gemälde feh len. Daneben sind kleine Kunstge .lenstände, Vasen, Bronzen. Anden ken. Orden aller Art in großer Menge beiseite geschasst worden. ES mögen nach Angabe der Schloßver maltung tausend und mehr , sein. Vieles ist dadurch gereUet kvorden, daß kostbare Kunstschähe im Werte von etwa 20 Millionen Mark, alS man das zugreifende Wesen der Ma Prosen erkannt hatte, in den Museen untergebracht wurden. Der Weiße Taal ist völlig unberührt, und alles, was von den Handgranatenkämpsen, die am 2ü. Tezeniber dort stattge funden haben sollen, erzäblt wird, ist eine reine Erfindung. Kein von purpurnem -Baldachin überslachter Thron sesst'l ziert ihn mehr, und wer den 4. August 1911 bei der Eröff nung des Reichstages mit km. ge genseitigen Treugelöbnis hier miter lebi hat, wird eigenartig berührt beim Durchschreiten dieser histori fchen Stätte. Für die Gefühlsroheit ki Plünderer spricht besonders der Anblick der Zimmer des Kaisers und der Kaistritt. Ibre - Ausstattung ist überraschend schlicht und ' einfach. Nur die Wände sind dicht behängt mit Familienbildern. In diesen al lerpionlichstenVemachern haben sich die rcheil Gesellen am gründlichsten aussetzt. Alle Kästen sind erbro chen die Schreibtische ausgeleert. lud das, wofür dm Eindringlingen das Bniiandnis fehlte, haben ic ooch kmausgeholt und au? ocm Flichode' zMrstrezst. Unter vielen ,'..ch(H.;Ui! liegen Hüte, Schmer. mm . . ref -9 1 Aber wir dürfen sagen, daß sie, so Demokratie haben können und nicht im Photographien der kaiserliuicn Fa milie. Die Garderobe der Kaiserin ist restlos gestohlen, auch der größte Teil der Hüte, und vor allein die Betten.', die ans allen Räumen deS Schlosses verschwunden sind. Leere Samteluis zeigen die Gier, die man nach dem Goldschmuck gehabt hat. Die Vitrinen mit Andenken aller Art sind ausgeraubt. Genau daS selbe Chaos herrscht im Zimmer deS Kaisers. Uniformstücke. Visitenkar ten, Bricsfragmentc, Aufzeichnungen aller Art bilden ein wildeS Durch, einander. Was nur irgendwie brauchbc.r tvar. ivurde mitgeschleppt, au. i kleine Stücke aller . Art. An denken, Briefe, Wilder und Orden mit oder ohne Brillanten. Einer der Diebe hat seine alte Unisorm liegen lassen und eine neue kaiser lichc angezogen; andere haben sich für daL Wegschaffen der Beute da durch erleichtert, daß sie ihre Hand granatenkäsicn liegen ließen. Auch einige Maschincngcivchre find, wie in andern Zimmern, stehen ge blieben und daneben legen noch große Haufen Munition. Barbaren sind cs gewesen, die dort gehaust ha ben gefühllose, roke Gesellen, die auch vor dem Schlafzimmer nicht Halt machten. Beim Verlassen der Zimnier sehen wir an den vielen Photographien von Kriegsschiffen, wie sehr Wilhelm der Zweite für seine Marine und ' seine blauen J;.n?ei;" geschwärmt hat. Die Schloßvcrwalwng setzt den Wert d-r gehübten Gegenstände auf sechs bis sieben Millionen Mark. Zwei Uunöaebungen an den Präsidenten 79 Gemeinde Tkntsch'Boljmcns nud 48,000 Jüdinnen wenden sich an lhn m Hulsc. (Aus dem Verncr-Bund", l2,Jan.) Die Vertreter von 79 Gemeinden Toutschböhmcns. unter denen sich Karlsbad. Maricnbad, Franzcnsbad, TePlitz, Reichcnbcrg. Trautcnau u. s. w. befinden, beschlossen Einstim mig eine Kundgebung an den Prä freuten Wilfon und an ,die Ne gierung der Entente zu richten, in der es heißt: Das deutsche Volk in Böhmen fühlt sich als ein Teil des deutschen Volkes. Gerade Teutsch' böhmen verteidigte mit dem groß ten Opfermut feit Jahrzehnten fein Volkstum. Das deutsche Volk in Böhmen fordert unbedingt feine Selbständigkeit und stützt sich dabei auf daS Wort des , Präsidenten von dem Selbstbestimmungsrccht der Völker.. Das deutsche Volk von Vöh mcn erwartet von ihm und von der Friedenskonferenz GercchtigkdU, ES kann keines rechtlich denkenden Menschen Wille , sein, die Teutschen Böhmens von ihrem Volke zu reißen und einem srcmden Volke zu unter werfen. Tie Lenker der heute sieg reichen Staaten haben immer er klärt, für die Befreiung der unter drückten kleinen Völker zu streiten und für das Recht zu käinpfen. Die ses blecht kann auch dem deutschen Volks in Böhmen nicht vorenthalten werden. Im Namen der Berechtig keit, der Kultur und der Menschlich, keit rusen wir die Welt zum Rich tcr an. Das Staalsam! für Aeußcres übermittelte diese Tcpcsche den Neu tral-:n mit der Bitte, sie dem Prä sidentcn Wilson und den Regicrun gen der Entente bekannt zu geben. Frankwrt a. M., 5. Dez. (W. B.) - Der hiesig jüdische Frauen bund hat durch Funkspruch dem Präsidenten der Vereinigten Staa ten nach Wastüngton folgenden Pro tcst übcrsandt: Tcr Jüdische Frauenbund, die Zusammenfassung von 19,000 deut, scheu Jüdinnen, bittet Herrn Wil sott, seine Aufmerksamkeit, den grauenvollen Massakrcs zuzuwenden, die in der leten Zeit an vielen Or ten Polens und besonders in Lem berg zahlreiche Opfer fordernd, an der jüdischen Bevölkerung verübt worden sind. Diese Morde? an wehr, los gemachten Menschen um ihrer Herkunft und Bekenntnisses zum Judentum willen, sind schauerliche 'llückfälle in mittelalterliche Metho. den, auf deren Abstellung wir ju dischen Frauen, Sie. Herr Präsi dent. als modernen Verkünde? und Schützer der Menfchenrcchte herz, lich bitten. ' Jüdischer Frauenbund Teutsch, landl. gez. Bcrtha Pappenheim. Vorsitzende. Abnormale Augen überreiz'n ihre Nerden dadurch, mancherlei andere - Störungen verursachend. Dr. W:!.md. Nr?monl. Nebr.. wird ' i?1'?t fcl' Pom Seiteljnngen zum ( , KrZkg,lieserantkN. Der Prozeß gegen die Brotkar tenfabrikantcn auS dem.BureauhauS .Vörst. der jetzt vor dem Schwur gcricht bcrhandelt wird, ist nach den mannigfachen Schwierigkeiten so weit gediehen, daß mit der Verneh mung der einzelnen Angeklagten be gonnrn werden konnte. Den Haupt teil der Verhandlung nahm daö Verhör deö Hauptangeklagten Kau mann Andreas Woiwoda auS Rei nickendorf ein. Woiwoda ist nur bis zur dritten Klasse der Gemein beschule gekommen. Er war dann alS ArbcitS und Laufbursche tätig. ermieZ sich jedoch in feinen Stcllun. gen als unbrauchbar und brannte eincö Tages nach Hamburg 'durch, um zur See zu gehen. In Ham bürg wurde er bettelud aufgegrif fcn und zu feinen Eltern zurückge schafft. Bald -darauf entfloh er zum zweiten Male von zu Hause, lebte vom Betteln, verübte mcbrere Dieb stähle und Einbrüche und wurde in iranksurt am Mair zu fünf Iah. ren Gefängnis verurteilt. Hitt zeig tcn sich bei ihm die ersten Spuren von Verolgunss und Größenwahn. l5c 'entwich aus der Strafanstalt, wurde jedoch wieder aufgegriffen und neuerdings zu zwei Jahren Ge fängnis verurteilt. E- wurdejU' nächst in die Irrenanstalt HeilLberg. später nach Hcrcherge überführt, wo bei ihm Geisteskrankheit sestgestcllt wurde. Als gebessert entlassen, k'ng er wieder in die Welt hinaus, lebte von Tiebstahl und Einbruch und wurde schließlich wieder nach Herzberge gebracht. Nachdem , er daiul fcchö Jahre im JrreuhmiZ. teils in Herzbcrge, teil in Buch, zugebracht hatte, wurde die über ihn v.'rhängte Entmllndung ausgchobcn. weil er nach Ansicht deS Medizinal, kollegiums geheilt war. . Er fing kincn Straßcnhandcl mit Obst und Gemüse an, wurde Kartoffelhändlcr engros und war schließlich bis zum Anfang deS Krieges humoristischer Tanzmcisier. Als solcher bezog er ein monatliches Gehalt von 300 Mark. Militärdienstuntauglich ar leitete er in einer Fabrik für Nriegöbcdarf, übernahm dann 'selbst ständig Kriegslieserungcn, indem er Wäschebeutel für Tornister herstell te und Sattlerarbeiten verrichten ließ. Er will dabei eine große An zahl von Arbeiterinnen beschäftigt und größere Geldsummen erspart baben. Auch inen ' umsangreicken Handel mit Weihnachtsbäunlen hatte eingerichtet und dann eine Klein Viehzucht betrieben.- Wegen Futter mangels mußte er sich wieder nach einem anderen Erwerb umsehen un! dachte an die Gründung einer Flug zeugfabrik. Zufällig traf er, mit dcnl Zeichner Richard Schulz und dem Arbeiter Karl Dienemann, die er in der Irrenanstalt Talldorf ken nen gelernt hatte, zusammen und faßte mit ihnen den Plan, eine Gehcimdruckcrei zum Zwecke der Herstellung von Brotkarten zu er richten. Diese geheimnisoolle Ta tigkeit bildtt nun den Gegenstand der Verhandlungen. Neben Woi woda sind der Zeichner Richard Schulz, der Buchdrucker Alfr. Sand" ooß, der Buchdrucker, Friedr. Rumpf und dessen Ehefrau als Hauptbetei ligte angeklagt. Auch gegen Karl Dicnemann ist Anklage erhoben worden; daS Verfahren gegen ihn mußte jedoch vorläufig eingestellt werden, da er geistig zusammeiige brechen ist. (Ber5 Tageblatt.), Türkische Sprüche. ' Mit liebenZwürdigcnRedensarsen verliert man nichts von seinem Be sitze, - , Habe ich Trauer, so trauert auch meine Mutter, der anderen Trauer ist nichts wert. ' ' - Wer auf einen Baun: steigt, kommt um seine Schuhe. (Tie Orientalen klettern barfüßig, die untenstehen, den Schuhe werden dann leicht ge stöhlen.) DaS Pferd stirbt, der Rennplatz bleibt; der Sieger stirbt, sein Ruhm bleibt. " ' ' Tcr Landmann betet Zur Regen. der Reisende für gutes Wetter; .Gott tut jedem den Gefallen. ; Ein Diamant, wenn er "auch in den Schmutz geworfen wird, bleibt doch ein Diamant. - " ' Allah' hat den Bruder 'für den Bruder gcfchajsen. aber für jeden iue besondere B5rse. Erinnernngk. ssin Vundelx dürre Reifer Dem Flücht'gen dieser Welt, -Ein Schatz im Herzensgründe Für den, der Trxue hält. ch, Liebe über? Grab hinanS Und lebe:wl"se Treue: Sie tönätmcrbittlich oul im hrben ihfjUov.y. f. tue, ' -THE- Tribune's Englisli Section j AnAfrican Odyssey-Hie Chase 0! Von Lettow in Unknown East Africa A dispatch from SirJ.L. VaaDeventer.Commandtng-m-Cniet, East Africa, was recenty jbubhshed u a Supplement to the London Gazette. Dated from Dar-es-Salaam on September 30, 1918, the dispatch deals wtth operations from the last weck of November, 1917, when von Lettow Vordeck wtth the residue of the German force cscaped into Portugiese East Africa, to August ZI, 1918, when von Lettow was making nortli tgain. The whole of Üie intervening period had been employed üT an endeavour to bring the Germans to a decisive engagement. This object was not achieved and the reason becomes plain by a perusal of the dis patch. But in the period covered the Germans suffered heavily. At the time of hi flight into Portuguese territory Von Lettow 's force was estimated at about 320 Europcans, 2,000 askari, two gtins, and 30 to 35 machine-guns. The known casualties inflicted on the eiu!my p to August 31 teere : EuropeajS, kilied and captured, 140; askari, killed and captured, 1,100. ' The Germans crossei the Rovuma short of ammunition and food and weary and depressed by close . . - 'n capturea at iNgomano, on tno rortuguese siae oi ine nver, a consmcrauic quantity of rifles, ammunition, and food, which wer supplemented shortly afterwards by tlie captufe of isolated Portuguese posts. These successes (says General Van Deventer) naturally revived the morale of the force. Colonel von Lettow Vorbcck's remaining troops, both European and Africa, were the survlval of the rittest. The askari were all veteran fighters ; and such men, backcd by well-served machine guns, are, in their native bush, worthy Opponent s for the best troops. As to the country in which operations were now conducted, the dis patch says: The portion of Poftugucse East Africa bounded by the Rovurn and Zambesi rivers, Lake Nyasa and the sea, is but little maller than France. Much of this vast area was a terra incognita to Europcans, and no accurate rnaps were available. In some parts, the natives were as et unsubdued, while in others they were in mors or less open rebellion. There were but few roads, and no railwa-s except 30 rnilcs of 3ft 6in. gange starting from Lumbo, on the mainland west of Mozambique. . . . The Centra! districts (which the enemy would naturally make for) were reported to bewell elevated, healthy and fertile. In fact, Portuguese East Africa appeared an ideal theatre for the operations of a com mander of a compact and mobile force, tied to no base, independent of lincs of communication, and adept in the art of "living on the country," ' whose aim would probably be to avoid encounters with superior forecs and to remain in being as long as possible. STUBBORN FIGHTS. From the character of the German commander it was not probable that any general surrender would take place, and the campaign had there fore to be one of virtual extermination. General Van Deventer's object was twofold, to prevent the enemy returning to German East Africa "and to get to grips with him as soon and as often as possible." Operations were to continue hroughout the rainy season. The enemy retreated rapidly and soon gotout of touch and pursuit from the north. A colurnn was then organized to strike inland from Port Arnclia, The enemy, who had gained bis coveted central position and wished to stay there, offered considerable Opposition. Medo,!130 miles west of Port Amelia, was captured on April 12. ' On April 17 the enemy was found in an entrenched position some 18 miles west of jledo, and fightipg confinued all day; the enemy re tiring during tlie night. The country wasexceedingly difikult, the jungle being so thick that ryads were mere tunnels through'bamboo thickets and elephant grass, while long Stretches of traek appeared more suitable for boats than for Motor transport. Successive positions flank ing the road had to be eleared. and progress was slow. In the end von Lettow was dnven south, Crossing the Lurio river. and made towards Qufelimane. Of this region General Van Deventer says : As far south as Inagu the country is extremely difficult; mgged heights rise in every direction out of a sea of almost impenetrable bush ; paths are few, and cultivation scarce, while the inhabitants are a wild and only partially subdued race, bitterly hostiie to their nasters, and therefore ready temporarily to help any enemy of the latter. South of , Inagu cultivation gradually increases, and the country gets neuer. Ou approaching the sea coast, one of the most prosperous parts of Portu guese East Africa, where the numerous Praza have their valuable hold ings, is reached. NATIVES AND THE GERMANS. ' , ' The Quelimane.district was defended by both British and Portu guese forces. Meantime the enemy was steadily pushing south, capturing valuable stores, while the whercabouts of bis main body was unknown : Reliable information was extremely hard to obtain, äs the enemy had suborned mahy of the native chiefs and headmen by lavish presenH of cloth and other goods captured by them between Alto Molocue and Lugella. Thus the enemy not only denied information to us, but was able to depend on early and accurat news of our movements. Tlie samc difficulty was experienced by us during the whole time that the enemy was in the coastal zone. Ouv cölumns wer doing everything possible to get to grips with the enemy but were frequently led astray by falsc reports They were occasionally comjletely out of touch with their headquarters and with one another, as the rapidity of their movements made it impossible f orcable parties to keep up with them and pack wire less has a very mall and uncertain ränge in thick bush. The difficulties of concerted action, alway great in bush country, were thus very greatly enhanced. On tlie afternoon of july i a sudden attack was made on tlie Western sector of Nharrueurra (Quelirnane region) by thrce enemy companies. The enemy had undoubtedly reeeived accurate information nbout the position, as the attack was pushed straight in between the Portuguese Wcsterrt flank and the river. The garrison of about 500 native troops was surpnsed; and, though the Portuguese oflkeds and N.GO.'s fought bravely, the whole of this sector of the defence, in cluding two q.f. guns (one rendered useless), was in the enemy', hands within a very short time. The enemy Consolidated bis position, and the Portuguese garrison of the centre sector retired by order to the British position on the east, which was now held by about 300 ICA.R. Tb? enemy attacked on july 2 and again on the 3rd, but was repulsed. At' 3 p. m. on tlie 3rd, however, fire was opened from one of the captured guns, seconded by a large number of dlaxims, under cover of whkh a dAermined assult was pushed in, which carried the defences on the. north-east face. The garnson then retired, maintaining good order, until they found themselves penned in an angle of the river, when a consider able number were drowned in crossing. In july the enemy had estabiished bimse! f near Chalana, In the iviozamoique region, nq was rammg UNSUCCESSFUL ATTEMPTS The whole of this district was enemy, partly because of this, and partlv on aecount of lavish prtiit I of stores looted from Lorde, Guorne ind other'places, was vstv activelv v l l. .1-- ....I 1.. L. I . T7 . .. f ncipea vj int nanves, wu uruugtu in large quanmies oi lood anu will Ingly provided guidei and Information. Since the enemy crossed the Malcma line, about June 10, desertioni had practically ceased. Tlii ; was doubtless due in some measu-e to the very great distance which now lay between their homes and the theatre ei operations: for most f tlie askari were of the Wanyamwezi tribe, living in the neigborhood of Ta- ff Krir4 A .tr1yVltir r,9IAI1 Ulrlian n-o tUm AHnMiAn .t .t. . 1 . L . 1? wui a. 4. i. nviiiviw . w ... jvtm fru, if. Aklialiuii llic 01 UiC sea-board areas. Endeavours were made to Corner the enemy at Chalaua, but tlie British closed upon it only to find an evacuated camp, and, at the time thedi$patch cloes Von Lettow was moving north ward. On August Ä) the rnarn enemy force attacked part fvere 5?hting he was drivea back msMMMJm pursuit, but on November 25 they . , ., 'J Lt- in every aireciion. TO CORNER THE ENEMY, oracticallv in rebellinn. an, th of General Hawthorn's force: aftcr tt- and zhe Gerrnans were thanitlvt- ' i 1 1 w j ,i (. i $ l' 5 i !, V f. 0h ;