Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 07, 1919, Image 2
??t y f , MeimÄr "'X 'J, Uon t'am fliicit und neuen d! eiste in Tentfchland. Weimar oder Potööam. Erinnerungeu Vtt die küyzis.he Zeit. Paulökirche und Hostheater. Neue Wege der Politik, Hoffnungen für dir Zukunft. - VaS rnrscrU tniitten wir tranWon. fi'J u c; c6en Tenllchland sich tnn Biiijf? Ulrich an Kutten. i In Tinff rtrtrtl in 'Yv.Tnim nK '4, .4,'4 .44. 141 M44V i Not , mit seinem Schicksal, ce cttea sind abgefallen, aber auch Schmuck utid Wehr. änizigZährizeS Werk liegt, vernichtet, in Trümmern und aus dem Chaos gilt t r tzt neue Ordnung zu schaffen. Nie t"i!.V), Umsturz konnten kinreißen. Formen zerbrechen, in die sich bis dahin' das Leben goß. Zukunft und Ziel aber ls:i:i.mnen nicht sie. nicht Zufall und außer Zwang, sondern die LebcnZnot wendigkcit und der Wille von siebzig '.Mionen. Ci wx.tt Bau reckt sich auf, weniger pruztvoZ, weniger nüitclalterlich, schlicht über hell, neuzeitlich, mit tausend Jen surn, die Licht hereinlassen uns Ausblick , geben. Über den Eingang aber hat man ein Wort gesetzt, das einst alle Herrlich kni Deutschlands in sich schloß, langsam in anders gerichteter Zeit dann vergcssen wurde, jetzt ober wieder mit seinem rci :i:n Klänge Leitstern und Losung in eine neue Zeit hinein wird: Weimar! Ist es Zufall oder liegt hier das Herz Deutschlands? (so wie Italiens Herz einst in Toskana schlug). Ist es Zufall ofct'c Leslimmung, daß hier dasselbe Furstengescklkcht seine Hand schützend über drei Menschen hielt, in denen das Tiefste und Stärkste der deutschen Seele sich offenbart: Luther, Bach, Goethe, der rm Trelang: Bekcnner Schöpfer Mensch Z - Soon Ijst den LhkurguS ab, daZ Venschheitsideal des Perikles den Schwertglauden Spartas, Hesiod, der 5nd:r der Bauern und Bürger die i.'?oöo.'N Homers. Weimar Potsdam. "rd es k'.r dollsiändiger Bruch, eine '!' Z.bkchr. ein Umschlagen inZ ' i,. ,'rem werden, von der stahlge s ' ; r ich Uriffikene n Weltpolitik in y "t r.'' n. unfruchtbaren Humani ' . " "ti d die Kleinstaaterei. der ' t vor siebzig -Jahren die '! d.s Volles nach dem Erlöser . " . . ' "I und Weimar. Gcburts und C i . ;s boit'xi. Anfang und Ende ! j i l.3 5!sifertraumes. , Und hier '' t d.i. ? o,,chen beiden ein Aufstieg, i : . nett, ein Siegesrausch, wie ,r'V'it niemals zuvor erlebt. .... formbar, und dich eines d ' i . Fortsetzung des anderen, Voll c - ; h-u-.e des Werkes, das damvls - 1c rtn wurde, und das sechs Jahre vor l - e:"T! N - tionalversammlung Jo 1 i cv,ne La-y Erzherzog und Reichs ' !,'? wyt.m mytischen Trinkspruch n . 4.'i -rjat: ,Kein Preußen, kein ein einziges großes Teutsch w." wie seine Serge." nit dc kom"-?n? Mußte daS . , (-Aiide Neiche zerbrechen, um iUt f von Krieg und Umsturz 'emde "auszuscheiden, damit z, kj- ?,,:, Gerrennte zu neuer, un j " i 'Jrnheit sich wieder finde? , ' ' s kgm, wer aber weiß heute t Z ü'ortZ , Nur ein Trost in - daß diesmal nicht Wesens 'e r nf ffen, nicht FurstenwMür - s"dern das Volk selber sein i i, sein neueZ Leben sich formt. $ dabei sn feiner Kraft verzagt, .' '.i es nicht. Menschen gehen an .4l,r,'m Unzluck zu Grunde. Völker rur an f.Si feZbst. Cinerg ist der Stachel der Tätig Zeit, saat Kant, und Schiller: Die ge -Tt Seele dloS bleibt bei dem Leiden fthn, ein selbständiges Gemüt hingegen i'.T-H &uvt vom Leiden den Ueber mv.n zum Gefühl feiner herrlichsten Ära?ientwicklung und weiß auS jedem "4. :ar?n ein Erhabenes zu zeugen. . tt Jr ist aber Selbsterkennen und Erneuerung Vorbedingung. An der Unehrlichkeit seiner Smats ir.oral, die nach innen sich auf das Recht, zeti) aulin nur auf die Macht stützte, t. in Innern Knebelung des Jndivi tsiivmä, stlavische Unterordnung unter d'Z Emeinschnfisinteresse, .gleichsam e:n Theo'ratssierung des Staates be i:- in di Außenpolitik aber jede Ge ,7"!.simk'4t leugnete, abwies und nur tal SiaaLwohl als höchstes Gesetz gel i x I, 3, an di.ftr systematischen Bergif 1 ri b't trivatcn Moral, die dadurch -' -.-rki Maßstab bekan je nachdem ob ras inira" oder extra muros" ge "j, an dem künstliche Großziehen f '-t s, n.cr.aten Uederhebung. Hybris, ' e r die SchiZfalsbestimmung. f h'nau.qrisf und deshalb nach c " r UrwortWeiZkeit an der r :r'.T !Tn-:rt der Notwendigkeit, "tU, KiZ"ün mußte, ist Teutsch Lhb zu ('runde gegangen. II n ist Wacht, hieß die Losung, z 'J,'$m und Macht wurden die z r. cn deren Altären ein großes ! s i.'t trakjre Bestimmung vergaß. - , ' x wo -!i ae'ebrt. aber nimm zu t -rji l'tfäsm.' Wie weit zurück lag'' t1 V-"-x ieffinS, und das, was Her v - T i uro Säl.lling, was alle Eis ' i' ztrirt, was d'k schichtt auf l i i'tn tlzUtX g lehrt. : ' t nit kriir gebüdcter' Mann . , s '"t Zeit überragten ihn weit , , Ucx wie Fichte betont, die ' 4. -.i i:3 ewiqe Heil war in k:i - ' i starker,- Richt der wis - ' t not, sondern der bren r r ds weihrhafle Reich des z (,'t, der nur auf die zwei Zvit citcr: den bestirnten 1 i r vr.i und. da Z moralifck ; i's, duüs morslifcke fc'cfc, d. b. nö?rle'j!:q kem 3 U'S der Vkdsnke der H : tn Seminfamkeit aller attinrn ctbfcc. Wal in der Geschichte je GuteS ge tan, ist für die Humanität 'getan wor den; was in ihr Törichtes, Lasterhaftes und Abscheuliches in Schwung kam, ward gegen die Humanität verübt." Auch der gegenwärtige Krieg hat dies Echillecwoit von neuem bestätigt, und der kommende Friede wird an eben die sein Maßstab gemessen werden. Man wende nicht ein, daß alle?, was hicr von Deutschland gesagt, ebenso oder mehr noch auf alle anderen Staaten zu trifft. Tie machiaveUistische Idee der Politik, die von dem Grundsatz abgeht, daß alle Menschen böse sind, daß man auf keines andern Wort sich verlassen darf und darum in jedem Augenblick nur auf den eigenen Vorteil bedacht sein muß, hat in der Tat d auswärtige Po litik aller europäischen Großmächte be herrscht und dadurch, durch die panik ortige Furcht und die skrupellose Ent schlossenheit auf allen Seiten die Kata,. strophe herbeigeführt. Aber wenn wir aus dieser Hölle unseres internationalen Leims vor dem Kriege heraus wollen, muß eben in jedem Volk der Erneue rungsprozeß beginnen, ohne Splitter richterer und kleinliches Wägen, wen die Hauptschuld an allem treffe. Richt die Gewalt der Armee, noch die Tüchtigkeit der Waffen, sondern die Kraft des Gemuis ist es, welche Siege erkämpft." s Als in den trüben Okiober.Tagen' von 1806 Rüchels Korps bei Nacht durch Weimar marschierte, um den bedrängten Brüder bei Jena Hülfe zu bringen, ging die Mahnung an alle Bürger, Licht in die Fenster zu siellen. Auch jetzt hangt da! Dunkel schwer nd drückend uöer dem deutschen Reich, tue da jeder ein Licht dinaus. das die Nacht aufhelle und dy, Weg weise, und mögen jene, die jetzt als Sprecher deS Volkes-nach Weimar ziehen, der -Mahnung Herders eingedenk sein: fasset uns meine, Hrü der mii mutigem fröhlichen Herzen mit tn unier dem Volle arbeiten, denn wir arbeiten zu einer großen Zukunft. Und, lasset uns unser Ziel so rein,, so hell, so fchlackensrei annehmen, als wirs kön nen, denn wir laufen in Irrlicht und Dämmerung und Nebel." ; " ,Es ist der Charakter der Deutschen, daß ihnen alles gleich fest wird." Das ist auch jetzt die Gesahr, daß Freiheit zu einer Formel erstarrt und daß der Geist sich verflüchtigt. Und wieder gibt eZ hier nur einen Weg aus der Irre, den Schil ler weist: Alle Reform, die Bestand ha ben soll, muß von der Denkungsart us gehen. Nur der Charakter des Bürgers erschasst und erhält den Staat und macht Freiheit möglich. Wenn Weisheit selber vom Olvmp die vollkommenste Verfassung einführte, so müßte sie ja doch Menschen die Ausführung über geben. Erziehung zur Freiheit tut heute dru ben am meisten not, besonders auf Seite der Radikalen. Von dem Zerrbild der attischen Demokratie angefangen, hat es nie einen schlimmeren Tyrannen gegeben als die Menge. Und aller Fortschritts alle Kultur ist von jeher ein Kampf wi der die Zahl gewesen. Alles Große und Gescheite existiert nur in der Minorität", ruft Goethe, der auf der Höhe seiner Kraft bekennt, daß ihm die Freiheits apofjel immer zuwieder waren. Lcr nunft ist nie populär, nur Leidenschaft und Gefühle." Und Fichte: .Nur der ist frei, der alles um sich herum frei irtei chen will." Ezst aus der Liberalisierung des Sozialismus, wie sie sich glücklicher weise drüben anzubahnen scheint, kann jene beste Regierung kommen, die zum wahren Menfchentume rrzieht und jene drei Ehrfurchten vor dem was über, neben und unter uns lehrt, von denen Goethe spricht. Denn nicht das macht frei, daß wir nichts über uns anerken nen, sondern daß wir etwas über uAZ verehren und so uns hinausheben." Hier liegt dos Ziel Deutschlands. Das alte wollte Schildträger der ZNenfchheit sein und trug das Schwert. Das neue muß, will es seine Bestimmung erfüllen. ttt Fackelträger der Welt werden, statt der in Waffen gehüllten, die große ms ralifche Macht, der sich Europa beugt, die jüngste und die reinste Demokratie dieser Erde. , Alles ist solchem Ziel günstig, die Zeit, die Beschränkung nach außen und Er Neuerung im Innern lehrt, die Menschen selber, die, das ehrlichste und opsersreu digste Voll bilden, bleibt nur die Frage, ob auch die Führer zur Clle sind, die Deutschland aus tiefstem Sturz nzieder zur $öhe zu führen vermögen. Man denkt an Frankfurt und die eHe Natioikalveisami.4lu7.g des deutschen Volts. Aus 602 Vertretern 118 Pro. fefforen; die besten Köpfe aus Nord und Süd und dazu daS d?n Idealismus be feuernde Ziel einer Einigung Deutsch lands! Wird auch diesmal das geistige Deutschland zur Stelle sein, das solange geschwiegen und die Politik immer als schmutziges Geschäft weit gemieden hat? Und wird in dem wirtschaftlichen Aus gleich der inneren Klassengegensätze, die jetzt zur Abrechnung kommen, nicht die Stimme deS allgemein Menschlichen er stickt werden? Frankfurt,- von Säulen umgaben ein Kirchenrund - hohe Kuppelivöl bung. durch deren Fenster fyti. der Tag hereinschünt, und jeder Stein eine Prc dizt. Weimar Theater, blaßblauer Tämmer höfischen Prunks, im Licht von AuiM. mir blendende Helle der .rcß.n Lustrel und das Rednerpult statt Kanzel, ein überbautes Orchester. Wöge es kein Omen werden für den G'.ist. der wührerk der nächsten Wochen hin herrscht. Mgk die Vergangenheit nregea, Wx Gedanken besitgeln. der danebe nickt lkes. Lebenöige. Heutig durch ihre reiche Füll sticken, Tel ttttÖ das Ideale Deutsche, wie Schlegel sagt, liegt nicht hinter, sondern vor wi,- Will man ihn zeichnen, so weist Riet schel'i Standbild der Dioskuren vor dem Theater zu Weimar den Weg. Der auf wärtS strebende, nach den Sternen grei sende Geist Schillers und der geradeaus in die Welt gehende, alles muffende Vlij Goethes. Idee und Tat. lfcihe in sich und ruhlose Sehnsucht über sich selbst hinaus, die Hölderlin wie kein anderer treffend mit Worten malt: Wir sind nichts, was wir suchen ist alles. Es ist der alte Gegensatz zwischen dein hellen! schen und dem germanisch'barbarischen Wesen. Wir sind daS Nächtige in der Welt, das Ruhlose, daS vom Krimpf Geschüttelte, das Harte, das Brennende, wir sind der Sturm der Menschheit, der die klare Helle trübt. Ruhe und Maß aufrührt, aber auch die Echicksaksreini gung vollzieht, die nötig ist. Möge aus dem Ausgleich beider, aus Drang und Ruhe, da neue Deutschland erstehen, auf daS die Welt wartet. In Weimar. Oh Weimar! Dir siel in besond ?u Sait tih.khcm in Luda, licin uns rtzk singt Goethe in dem durch Wehmut lächelnden Gedicht auf Miedings 'Tod. Und wer die Geschichte der Stadt durch blättert, weiß, daß er Recht hat, daß aus Ilm-Athen die stärkster, geistigen und moralischen Kräfte auf das übrige Deutschland ausstrahlten, daß hier im Musenmitwensitz. wie Heine spottend die Tag Weimarer Theater, wo Stadt nannte, der Humaniiätsgedanle seinen reinsten Ausdrtzck fand und ,die ses wüste Mittelding zwischen Hofstadt und Torf" in der Enge feiner Mauern durch mehr denn fünfzig Jahre die reichste Stadt war, die-es in deutschen Landen gab. i bitt dvönct Etille tei ütrmi. Goldene i'ÜMt CtHnen oui bet Gelüst l!rem liinffl Hörbar tcuüc! am Cucli der leise Kiilich tanenber (Stillet. Allerdings, heut ist -es nur noch Grä berstadt. Wallfahrtsort der Jungen und Asten, die Woderduft schauernd erregt oder leise mahnt. Hierher soll man die Jugend führen, sagt Jmmermann. hier soll mag sie drei Gelübde ablegen lassen, das des Fleißes, der Wahrhaftigkeit und Konsequenz, drei, die man heute auch den nahenden Volksvertretern besonders ans Herz legen möchte. . , Von de alten Stätten fällt Jahr um Jahr eine dem Fortschritt der neuen Zeit. DaZ Erfurtertor. durch das an einem NovtnTertagk anno 75 der LZ jährige Goethe iiber Eisfeld und Beh rendgasse naed dem Töpfenmarkt, dem alten Kirchhof von Peter und Paul zu kurzem Besuch fuhr, um sechzig Jahre zu bleiben, ish nicht mehr und mit ihm ist manch andres Wahrzeichen verschmun den. Ab:r der im Süden sich dehnende Park, das Werk Goethe's. Karl Augusts und deS gärtnerischen Genies des Für stcn Piickler besteht noch mit dem rLmi schen Haus, der Frucht der ersten Reise in's Sehnsuchtöland aller Deutschen, das Resideuzschloß mit seinen vier Dichter zimmern ist da. der Regenbogen der an dein gelben, grünen und roten Schlös ser. das Haus an der Esplanade mit der schlichten Inschrift über der Tür: .Hier wohnte Schiller", und all den Religuien des Dichters des hier entstandenen Tell. darunter dem niedrigen Pult, in dem, .zur Inspiration", stets ein paar halb vermoderte, Aepfel liegen mußten, was Goethe einmal beinahe in eine Ohnmacht warf. Tas .Geleitöhaus" steht noch, wo Goethe und Charlotte von Stein zum ersten Male sich sahen. Garten und HauS am Horn, das erste Stück Boden, das )tt Dichterfürst sein nennen konnte, das Stadthaus am Frauenplan, das Wittumspalais Amalies, der Kasseturm, die Kirche, wo der unürchliche große Mensheilsprediger Herder starr, aber innerlich glühend, aus seiner Kan zel stand und wo sein Grabstein nach Licht. Liebe. Leben" schreit, die der un gMlich Veranlagte, ewig mit seinem Schicksal Hadernde, alle drei niemals wirklich gekostet hat. Wer mit rechten Augen um sich zu schauen versteht, dn sitht auch heute noch den Herrn Geheimrat und eisten Mini fter mächtig wie Zeus durch die Stra ßen schreiten, einen schmalbrüstigen jün geren Begleitn zur Seite, dessen Haare und Augen brennen und dessen Gesicht mit der kübn vorsprinaenden Nase vanz Licht., gar; Seele ist. Orer ein aller Marni mit schwarzem Käppcken uf schlohme ßem u:t ei nein Uiächtigea Ksfj fepSSBrt' 4 CLfc ' " i ' ! tt-jJ L .rf vL ' . 1 1? i " ' ) ' " j I iT l tA, 7T ' nt-i. , i t- r fcrr fTzz: bzzz ?-r- lligjj.. ' JZ"Zhh , ,r t, k t"' irnm 8wr tm' i Jyn t!' dbsv i ;s bin m ' , !.! ' . fcn m m 5'.5.i7? ii tänl ß ,1:'R!S! i fisaJ 4 JJ p3 Kassjw.l ' y rnh !''""! "hg l"!!" :?!! y V '"; " Wf'f JlJu 1 1 L -i-Ttltr--' -hrj-' " fi- b" f& 1 fIfMPJ. .' t -nTK-;". 'tlfr'i i - vh ' i : . SiPBH i i 1 1 'Pil 3 ife 5 m ''MiWWWMF Mt yfEir . - . spindeldürren Körper, (ich bin aus der Zeit, wo die Genies ihre Kraft noch im Kopfe haben, schreibt er an Mutter Aja). schlupft nebenher und parliert von Diesem und Jenem. Wieland, der beste ..nd bescheidenste aller Dichter. Die Lengefeld huscht im Dämmn zu Ihrem Po übet die Gasse, in allen flhren versteht sich, aber Frau Klatsch sieht es doch und mahnt sie, lieber eine gute Hausfrau zu werden, als flatterhaften Dichtern zu folgen, ein Rat. der auch Frau Germania nicht schaden könnte, da sie sich plötzlich alten Erinnerungen in die Arme wirft und darüber ihre an dern Tugenden vergessen mag. Frendlichplaudernd schreitet Chr! siiane über den Frauenplan, ganz jetzt sicheres Glück, denn die schlimmste Stunde de Landes hat ihr die schönste gebracht, Anerkennung als Gattin des Olympiers, den das allzu zutraikliche Wesen französischer Offiziere gegen ie Haushälterin de Ministers verdrossen und an seine Pflichten gemahnt hat. August Goethe. Sohn aber nicht Erbe des Großen, eilt leise schmunzelnd über den Platz nach der Schule, begierig auf das Gesicht deS gestrengen Magisters, wenn er ihm sagt, daß er die verlangte Uebersetzung eines lateinischen Gedichte in ein deutsches nicht gemacht labe, weil der Vater soh weisester aller Erzeuger), ihm das Versemachen verboten. Eine Hofeauipaae , rollt über das schlechte Pslafter. Der Herzog darin, Mensch,, aoer v0iy,zfurik, uno ihm zur eaie eine, die auch seit Langem schon weiß,' daß Lieben nur Leiden heißt. Schatten überall, auch dort im kühlen Grün an dem rieselndeit Quell, der sich als Bach dann weiter abwärts in die Ilm verliert: ein Greis im langen schwarzen Rock der katholischen Prksier. die Teutsche Nattonalversammlung am den mächtigen Kopf von weißen Locken umrahmt, Liszt, der hier im Sommer in der Hofgärtnerei feine Residenz auf schlägt und zu dem sie don allen Enden der Welt gewallt kommen, glühende Backfische und Verblühte, weeche Kunst ler" und die Kraftmeier, wie sie uns Wolzogea schildert. ' 'Aber wozu die toten Zeugen, wo je der Baum von ölten Zeiten rauscht, je der Stein wnt. ziehe die Schuhe von deinen Füßen, oenn der Boden, auf dem du stehst, ist heiliges Land?, Die Dioskuren Herder, Wieland, Kohcbue, der meistgespielte, stets intri guierende, Jean Paul, auch ein Genie, Jsfland. -Ammermann. Zacharias Wer ncr. das Trio der adligen Parnaßrittcr Jehannes Falk. Mufäus. Warchen sammln, w'e Andersen, der auch hier weilte. Dichter war. wo findet sich auf engem Raum nehen und nacheinander 1 eine gleiche Fülle großer Geiiin nzenv wo. irgendwann in der Welt, in einem Ländchen, das aus seiner Armut heraus berühmt wurde und dessen Fürst dieses einzigartige Zentrum deS Geistes, wie sein Vertrauter Müsflinz berichtet, auch zum Zentralpunkt der deutschen Freiheit zu machen, gedachte. ; Heste verwirklichte sich. ' was Karl August nur ahnend geschaut und erstrebt. Neue Zeit knüpft an alte n. die nir gendS auf deutschem Grund so eindring lich zu uns Heutigen spricht wie hin. Nicht nur von Zeiten großer Geistes kieroen, höchsten Ruhmes eines Volkes der Denker und Dichter, sondern auch von den Zeiten der tiefsten Schmach Nd Demütigung, die nach hundert fahren mitverfchuldet wie damals wieder über Deutschland gekommen sind. Mitten zwischen Erfurt und Ja liegt Weimar im thüringischen Land und hat nachbarlich Glück und Unglück beider mit ihnen geteilt. Bon Jena kam nach jenem lt. Oktober rllckflutend das ge schlagene. ausgelöste Heer in wilder Flut durch die Stadt, auf den Fersen die Regimen! des Korsen, die durch 24 Stunden .zum Lohn" rauben und plün dern dursten, bis Napoleon Einhalt ge bot. ' , "rcMnu votrn mfm" zürnte tt im Scklvß einer andern Louise in da? stille, bleiche Gesicht, ober der Le'densinn dieser rFau -zwani auch bier den Welt behnrschn w Milde. Wicland läßt er sich kommen. Goethe (das - ist ein Mann") und dzs Band der Ehrenlegion des Siegers schmückt bald die , stolze Brust der Vksicoten. , Ch Deutschland, das, deine größten Kinder so ost deine treulosesten waren! Was ist es, d:ß sie immer wieder sich um die Sieger drängen l-ßt? Deutschland ist moralisch seisi ge worden, feit man der Majorität zu ssl gen? ,um CtsstSdrinz! Hoben tat." s-!gt Laaarde. Aber das war später. Tos Echautsikl idttliF-n Likbtdienn.'i r,or dem Sieger iednhslt sich fr! altnl her .edk!msl, kk.s, l-A SchlachtenMj . , Deutschland. i , gegen deutsche Waffen, entschieden hak. Auf dem Rastatter Kongreß., nach dem Frieden von Lun,1oiUe, welch ein Geilen nach einem gnädigen Wort, welch, ein Haschen nach einem Gunstbcwcii von jenseits des Rheins, nach einem Vorteil für das eigne Haus zum Schaden deS Ganzen? Mie steht die kleindeutfche Hcrrschersch'ir nach Jena vor dem Ge waltigen ,.I,apoa,ix-lll". Wie drängt sich alles um ihn, fticrt ihn. überreicht Adressen. Gedichte. Sternkarten.' die sei nen Rainen in den Himmel zu schreiben planen. Wie beugt sich zu Gotha, da man vor lauter Aufregung und Be geisterung ganz auf das Essen vergibt und der Korse mit lciö ironischem Klänge fragt: .Leben Sie von der Luft", wie beugt da ein deutscher Herzog sich strah lend fdnern illustren Gast zu llkr den Tisch: .Rein. Sire, akr von den Strah lcn der Sonne." "Xoisoz vo;i9 o n'cst qu'nn roi," wie recht hatte im Grunde der bre?ye na poleanische Grenetdier. der beim Fürsten kongreß in Erfurt die Wache vor dem Theater falsch alarmiert hatte und nun abwinkte: .Still doch, es ist ja nur ein König!" Fürsten, Städte, Universitäten, Dich ter. alles verkauft seine Menschenwürde dem Läck'eln des Emporkömmlings, der ihr Geschick in der Hand hält, und trau ernd, voll Scham brennend, wenden sich Patrioten ob, wenn das Weimarer Volk s-dem Fremden zujubelt, der auf dem S4l;lachtfcld unseligen Angedenkens eine Hasenjagd arrangieren läßt, um -seinem Freunde Alexander von Nußland zu zel gen, wie damals die Preußen liefen. Ist es besser geworden, bat man end s lich gelernt, Unglück mit Würde zu tra gen, hängt man in Deutschland nicht mehr dn Mantel so w' d'r Wind weht, (5. Februs! zusammentritt. ist man nicht mehr Realpolitiker, Op portunist. der heute dem Fürsten schwört und morgen die rote Schleife stolz an sie Stelle steckt, wo gestern ein ,Orden glänzte? Wer auf die ersten Stimmen lauschte, mochte leicht wieder verzweifeln, aber in neuester Zer klingt von drüben ein anderer Ton, würdig, fest und stolz auch im Ungtuck. . Throne .sind im Sturmwind hinweg gefegt, i n Souverän nur regiert hin fort über Deutschland: der Wille des Volks. Ihm Ausdruck geben in dem grundlegenden Gesetz der Republit Deutschlands soll jetzt die Nationalvn sammlung. Neue Wege. -Die Politik eines Volkes ist Summe und Ausgleich aller in ihm wirkenden 5näsie., Die deutsche Politik wird da nach künftig eine demokratische fein. Tie jüngsten Wahlen zur Nationalversamm lung haben keine großen Überraschungen gebracht. Der Prozentsatz der sozial! slischen Stimmen betrug schon bei den Neichstagswahlen seit IM nahezu oder, etwas mehr als ein Drittel der von der Gesamtheit algegebenen Stimmen, so daß die Erhöhung auf A Prozent an czeslchts der verständlichen Tendenz der Angestellten und kleinen Beamten, sich zur Aufbesserung ihrer elenden Lage sie waren während des Krieges das wirk, liche Proletariat) dem roten Heerbann anzuschließen, keine unerwartete bedroh liche Machtstärkung bedeutet. Die Cozialdemotratie ist nach wie vor auf Bundesgenossen anzewiesin. .wenn sie sich nicht auf llebcrrumpelungen der lassen will, die bei ihrer strafferen Par icidiözipli und der lazncn Pflichtauf. fassung der bürgerlichen Parteien oller dingS möglich sind. Den AuSschlag jiber die Wege deutscher Politik wild indessen künftig wohl die Mittelgruppe. die deut sche demokratische Partei, geben. DaS bedeutet, daß die neue deutsche Republik eine stark mit sozialem Oel, gesalbte De molraiie sein wird, gleich weit entfernt von dem kapitalistischen und impniali st i schen Liberalismus ihrer älteren Schwestern, wie von den Utopien der Radikalen. In der Form eine Kreuzung amerikanischer und englischer Einrichtn gen, unter Vermeidung der'beiderseitigen Mäpgck.mit einem reich mit Vollmachten auzkstatteten. durch direkte VolkZwahl erkürien Präsidenten und einem verant wörtlichen Rcichsministerium ouS Ver trauenkleuten der groß? Parte'en. 'Im Geist weit über - den kapitalistischen Gruiidzug beider Staaten hinausgehend und die Gebote sozialer Gerechtigkeit im Licht einer neuen Zeit erfüllend. In den Einzclstaalcn wird das Ein farr,miX'2ti'ffm herrschen, im Reich wird neben dem Reichstag eine Art Oberhaus, aus Vertretern der BundeZsiaaten vr.d deren Parlamenten derantivortlich, das ttezengewickt gegen ein oenimkkek Ueberwiege Preußens bild. Wie man die pr?.;!yfch Frge löst, ob durch direkte Aufteilunz, Eewatzrung grerer r$ Autonomie für die Randprovinzen oder durch Zusammenschluß tut übrigen Staaten ist noch nicht ganz klar und muß die Zukunft lehren. Tie der Verfassung v?rangehede Prinzipicncrklärung wird a'.f jeden Fall In sozialer und. internationaler Bezie hung wenn auch keine neuen, so doch, allein schon aus Gründend Propa ganda, stark radikal formulierte Grund sähe ausstellen, die dem Reich unter den arbeitenden Klassen und den Pazifisten des Auslands neue Freunde gewinnen. Die "novrum rorum cupidi'' wer den in Manchem aus ihre Rechnung kom wen, aber im Großen, Ganzen doch sich bescheiden müssen. Die Reichsoberhoheit wird oiks dem Gebiet des Gerichts. Post. Münz, Steuer und Heerwesens, der Arbeiter und AngcstelltenFiirsorge in der Ausnutzung natürlicher Energie quellen und Bodenschätze eine erhebliche Stärkung erfahren, wenn die Gefahr eines Dominieren? preußischer Jnter essen beseitigt ist. Der Weg zu einer Stärkung "der Rcichseinheit geht also, paradox wie daS klingen mag, über eine Schwächung des größten Staates. Die als Schreögewenst an die Wand gemalte Vergesellschaftung" (ein scheuß, iichcs Wort) wird 1ei näherer Bekannt schaft diel des Furchtbaren verlieren, das sie für glücklich.'unglückliche AkZienbesitzer noch an sich hat. Vorläufig Ist zum Teilen nichts da und die Eemeinsast könnte höchstens , als Konkursverwalter fungieren. Tann wird man auch nur reise" Betriebs o!sa Bergwerke, gewisse Banken, Wosfensabriken, Wersten. Fa iriken für Monopolartikl, alle Gesell jchaften die dem öffentlichen Verkehr die nen. Heiz-, Licht- und Kraftquellen sozia lisiere undlelbst hin wahrscheinlich zur Mehrzahl nur mit Bezug auf den Besitzt:! nicht den Betrieb sa'so keine Arberterdirektorien). Endlich wird der llinwandlungsprzeß auf dem Wege der Anmogensabgabe, die alle Bürger zu leisten haben, sich so langsam vollziehen, daß keine Störung des Wirtschaftslebens erntn, Ma vergesse nicht, Sozialisten sind Arbeitn und daher an der Rentabilität un Konkurrenzfähigkeit ihres Untcrneh mens ebenso interessiert wie Aktionäre. Als gesundes Gegengewicht aeacn ein fettige Arbeiterwünsche ist außerdem der große - Mittelstand da (.Handwerker, Bauern, kleine Gewerbetreibende, das Heer der Beamten und Angestellten), die Sorge für deren Gedeihen sich besonders die pemokraiische Partei und das Zen trum angelegen lassen sein werden. Eine Gefahr nur befleht, daß die Me chanisicrung tS Lebens in der Republik noch weiter zum Schaden d-s Menschen tums sortimriitcn und die lebendige firast des Einzelmillens in diesem gro ßen Apparat von Beamten und Staatß Rentnern erstickt wird.' (Warum waren die .Juden nfolgrech? Weil dieser Apparat sie ausschloß.) ber erstens wird man mit einer Rückkehr zum Land zu rechnen haben, wo da hier keine Rohstoffe, nötig sind die nächste, Zu kunft des Reiches liegt und wo die In dividualität blüht, eitenS wird aber das Fallen von Fesseln und Schranken (!a carrire otiverte au talnt, freie Bahn allen Tüchtigen) neue bisher un genützte Kräfte dem geistigen Leben zu I führen und endlich wird eine radikale r . r: 4: v.r.': f.. -1. .(.. .- vsfjiui(j Diim vuui u tycn, vljH neuen vci Arbeit für deS Leibes Nahrung und Not durft auch die höheren' Bedürfnisse der Seele Befriedigung zu finden vermögen. Keine Jdealrepublik wird man schaffen, denn ein vollkommener Staat ist nach Fichte nur mit vollkommenen Menschen denkbar, ober man wird näher dem Ideal gelangen, als irgend ein anderes Land. Die neuen Vertreter des deutschen Solls, die Gott geb' es. nicht die Mittel mäßigen sind, die im alten Reichstag das Wort führten, werden hoffentlich erken nen, daß es nach der Lehre Spinozas . gilt, die Welt nicht zu belachen oder zu beweinen, ondnn zu begreifen und daß dasselbe Versteh der Andern auch im Innern von nötcn ist. Daß nicht un fruchtbares Debattieren, gegenseitiges Lerdächtigen zum Ziele führt, sondern nur ein Geist der Versöhnung und des Entgegenkommens, der Geist delltechts. Keine Klassenpolitik darf in Weimar ge trieben werden, sondern allein deutsche, großdeutsche Politik. Streitsucht, die böse Eris. muß der guten dem Geist des Wett streit um das Wohl des gemeinsamen Landes weichen. Montagnardö, Spartazisten, darf eS in dieser Versammlung nicht geben, und daß der Pöbel nicht, wie einst in Frank, furt, .Fraktur' mit den Gewählten deS BolkeS schreibt, hat man die kleine, stille thüringische Residenz gewählt. Es ist ein äußerlich schlichtes HauS, in dem am nächste Donnerstag dke deutscke Nationalversammlung zu ihrer welthistorisch: Sitzung zusammentreten wird... Nach Höhe und Breite geht der, im. Stil deS KaifnreichZ mit dorischem Säulenvorbau gehaltene, 190? erst tu öffnete Bau Prof. Ma? Littmanns kaum über die Maße des alte Theaters hinaus, des ersten, wo Goethe 23 Jahre lang, die erste Hälfte im Bunde mit Schiller wirkte, oder des ' Zweiten, wo Dingzlstedt clte Tradition hochzuhalten verstand und Liszt mjt dem Urloheng'in eine neue schuf. - Nach der Tiefe dehnt sich IndcZ mäch t!g das Haus, das jm Innern 1(S1 Sitze entqält und dessen Parterre in kühnen Stufen sich amphitheajralisch bis dicht unter den ersten Rang dehnt, woinst nach Thacknafts humorvolln Schilderung ein bchn Adel rechts, der Bürgersmann ober links faß. Alte Scheidewände sind gefallen, El dürfen kein neuen , errichtet werden. Nicht Potsdam oder Weimar darf heute die Losung fein sondern Potsdam und Weimar. Zucht und Geist. Streitbarkeit und Jd'zlität. wie sie der deutsche Na,' tionalheilige Michael in sich vereinigt. Tat und Idee, wie sie daS erzene Denk mal vor dem Thln ur-.in den fS'iu : me predigt. . x . , j Wie dn Jugendfreund Eoethel singt: I a Delitschlkittv, sein, gerecht nd wshihaft sollst in dn Richten hoch die Dackel, he b,'n, die der Wahrheit Strahl und die , I Glut de, Gesühls verbreitet." ' .Das Htn Cut.:.-, sollst du. " Das ist dn Geist, tn dem 1cs dn. sehen Volke! erwählte Vertreter die Ar lvit beginnen mögen, das - und der Glaube, von dem der Sänger der Frei heitskricge. Ernst Moritz Arndt, sagt: ES .ist der Glaube der Edleres und Besseret, der die Erde In den Himmel tebt uid den Menschen und da Bolk durch die allmächtige Idee zu jeder kühn sien Tat und tapfersten Tugend traf -iigt und ermutigt. Denn, wenn ihe glaubet und kescunet, daß daS Vajer land ein glorreiches, freies, unvcrgäng' ! lichcs Deutschland sein soll; wenn ihr glaubet und bekennet, daß die Teutschen immer frommt freie, tapfere und gc rechte Männer fein sollen so wird der Glaube die neue Zeit gebären, und unsere Enkel und Urenkel werden die jcnigen a!s ihre Retter und Erhalter segnen, welch -auch in dl dunkclstcn Tagen nicki vnzwciselt haben, daß eine deutsch Morgenröte wieder agchcn t0'" ' Allerlei von wslzlgeriichelt. - Seit den ältesten Zeiten stand im ser nen Orient, in Aegypten, Griechenland - , und Rom die Kunst der Bereitung von Wohlgeriichcn in hoher Blüte. Die vor nehmen Damen deS Altertums trieben mit kostbaren wohlriechenden Salben und Flüssigkeiten maßlose Vcrschwen dung. Im frühen Mittelalter scheint das weibliche Geschlecht des AbeMan des sich in dieser Hinsicht etwas mchr Beschränkung auferlegt zu haben, aber nachdem die Kreuzfahrer die Kenntnis von der Herstellung der feinsten oricnta lischen Parfüms mit heimgebracht hat "ten, eroberten sich diese ollinählich die höfischen Kreise der europäischen Län der. Katharina von Mcdicis nahm ih rcnParsümcur Rene riach Frankreich , mit sich. Der Floruitiner verstand sich 'nicht ollein vortrefflich auf die Berei tung sehr startn Wohlgerüche, sondern' auch giftiger Substanzen. Die Schö nen ain Hofe Ludwigs XIII. bewegten sich am liebsten in einem sehr kräftigen Duft von Moschus nd Patschuli,' Ludwig XIV. ließ angeblich vor feinen eigenen Augen die Flüssigkeiten hcrktel len, die von seiner erhabenen Person Wohlgerüche ausströmen lassen sollten. Tn Hof seines Nachfolgers ist mit ei ne gewissen Recht der parfiimierlc" genannt worden. Die"' Wsrquise von -Pompadour verbrauchte ! einem Jahre, was ziemlich unwahrscheinlich klingt, für eine halbe Million Franken Parfüme, rien. Zur Zeit des Tiultoriums trieb Frau Talien es auf diesem Gebiete am tollsten! sie badete nicht allein in Milch, sondern auch in wohlriechenden Iliissig leiten. Tie Kaiserin Josephine l!te eine ausgesprochene Vorliebe für die feinsten Parfüms und geriet dadurch nicht selten in kleine Zwiitigkeiteii mit ihrem Gemahl, der nur für Kölnisches Wajf schwärmte. Wie sparsam Napo leon auch sonst für seine Persog war, mit Eau 'de Eolognf ging er so der schwendcrisch um, als ob es gewöhnliches Wasser Ware. AuS den Rechnungen fei nes Hoflieferanten geht hervor, daß er" im Jahre mindestens 600700 große . Flasche Eau de Eoloane verbrauchte, in dem er es sich reichlich übn Kops und Schultern goß und sein Waschwassn stark damit vermischte. Ti Mutter des Exzaren Nikolaus von Rußland soll für ihre ausxParis bezogenen Parfümerien und kosmetischen Mittel jährlich 40,00 Mark ausgegeben haben. Die Veilchen. 7 die zu Ihrem LieblinqSvarsüm den Duf! lieferten, mußten' abends zwischen fünf und sieben Uhr gepflückt werden sc erzählt die Gräsin von Tramar in ih rcm Buche Die Mode und die E!e -ganz". Königin Alexandra von Eng land'schwärmt für ein Parfüm, das oiiä Rosen. Woschus, Jasmin. Veilchen, -Laveiidel.X und Orangeii'ssenz zusam mengesetzt ist Königin Wilhelmine von Holland bat mit Napoleon nicht allein -die Vorliebe sür Eau de Eologne. son dern auch dessen starken Verbrauch ge mein, denn unter einem halben Liter täglich tut sie'ö nicht.! Vorbei. I. H!adelke Schulz,. Wie schön ist die Erde ein Märchen. ein Traum! - O sieh dort die Wiesen, den blühenden Baum! Am duftigen Grün, am sonnigen Mai Trug schnell mich die tanzende Well: vorbei; Gern wollt' ich verweilen, don Sehnsucht erfaßt, , Doch die tanzende Welle, sie gab mir i nicht Rast. Schon reifen die Felder, bunt färbt . sich der Wald. Mein (Schifflein, du schnelles, machst nirgends du Hall? AuZbrcit' ich die Arme, zurück. . zurück! . Da Glück stand am Ufer das lächelnde Glück. Tu. törichtes Herze, was fragst du so S viel? Die tanzend Welle, sie tragt dich ans ! Ziel. Du tanzend Welle, was rauschst du so schwer? i Mein Cchisslein zieht müde durch! dun i telnde Meer: , , DI Uiv: so still. rirws im Bcfiaen P"! ' ' . Kein Laut mehr, kein Lochen! In ! Schnee Und Eis (- Die Sonne loschen! Vorbei ist das i Spiel: Tu tanzend Welle, bald sind wir am Ziel. . Neue Auslegung. .Was für eine Mahnung entlM das tomische, Sprichwor!: .11 inortuis nil nisi rne'?" . ' - " , .Wir fallt!) nur übn Lebende StÄch, te reden!' r