Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 06, 1919, Page 4, Image 4

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    Seite 4-Täglicho Omaya Tribüne-Tonnerstag, öen.0. Februar 1919.
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TRIBUNE PUBLISHING C0.-VAL. J. PETER, Preldenl.
l'rfiJ bei fffldtbloffS! Um urt SflnAe 12U ff?
' "j tie 'ott bei Boranöbczahlnng,
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Vrti ht Wochenblatts 6rf Voranibkblnng $2.00 da? Jabr.
Howard Str.
l'clcphooi
V Moin. I, Brtnrb
tmeral u ccond-class matter
Oman. Nebfaeka, ander the act of
Omaha, Ncb., Donncr?tag,
, Schädigung amerikanischer Industrien
Ict, nachdem dcr Weltkrieg seit Monaten tatsächlich beendet ist und
eine, formelle Erledigung dcr Streitfragen, welche die ehemals kricgführcn
c Nationen zum Kämpfen veranlagt hatten, durch einen offiziellen ftne-r.-sl;üi
in absehbarer Zeit bevorsteht, kommt don allen Seiten das Ver
Zanzen nach fair Play". Und zwar kommt dieses Verlangen nicht von Sei
icn dcr unterlegenen Völkerschaften, sondern von den Angehörigen der sieg,
tciajr.n amerikanischen Nation, die angemessene Behandlung von 0rcri
tannien fordern. Amerikanische Handclöintcressentcn und Industrielle sind
t-'tfj) Embargos eingeengt, die unserem Handelsverkehr von britischen Be
t 'jtiai auferlegt worden sind. Die amerikanischen Papierfabrikantcn zum
Leispiel weisen nachdrücklichst darauf hin, daß das Holz, welches zur Pa
VinLeretürng dient, aus Canada nicht exportiert werden darf, trotzdem das.
ii6c Cigerüum amerikanischer Bürger ist. Die Folge dieses Ausfuhrverbots
ist, daß eine Papicrteuerung herrscht, welche kanadischen Papierfabrikanten
?",i'.lte, kommt. Das ist ein Fall, wo amerikanische Industrielle durch will
kürliche Bestimmungen ausländischer Regierungen geschädigt werden. .
Daneben ist von britischer Seite ein Embargo auf eine Anzahl von
SNcrikQnifchcn Jndustrieproduktcn gelegt worden, namentlich Maschinerie,
Cdrc, Parfü'merien und sonstige Toilcttcnartikcl usw. Auch Italien hat ein
l'irJfcara,! auf Lederwaren gelegt. Auf dcr einen Seite werden unseren In
dusmellen also die Rohmaterialien versagt, deren sie für ihre Manufakw
tzn bedürfen, auf dcr anderen Seite werden die fertigen Fabrikate von den
Lochten ausgeschlossen. - '
Zunächst sollte sich dcr Kongreß einmal sehr ernstlich mit dieser Be
Z Jchteiligung unseres Handels und unserer Industrie beschäftigen, im Lau
U der Zeit dürfte alsdann der hohe Gerichtshof dcr demnächst ins Dasein
tretenden Völkerliga eine nützliche Beschäftigung zugeteilt erhalten.
. .
-. !
:' Zlbschieöswort an britische Gefangene
Der Manchester Guardian veröffentlicht den Wortlaut eines Schrift,
c-crj, das den aus deutschen Gefangenenlagern heimkehrenden englischen
Coldaten bei ihrer Entlassung eingehändigt wurde und den Titel Ein
ÜbschiedSwort" trägt. Es lautet in der Hauptsache wit folgt:
Der Krieg ist vorüber! Nur noch kurze Weile, und Ihr werdet
Cuer Geburtsland, Euer Heim, Eure Lieben, Eure Freunde wiedersehen.
Zlcvn Ihr bereits wieder mit Eurer Familie vereinigt sein werdet, werden
Tausends unserer Landsleute noch in fernen Gefangenenlagern schmachten,
deren Herz ebenso nach dem Heime hungert wie das Eurige.
Ihr habt durch enge Haft geduldet und gelitten, und wer würde das
sücht? Es gab zahlreiche Unbequemlichkeiten, Mißverständnisse und Er'
hucrurgen. Eure Lage war eine schwierige, unsere eigene aber eine der.
rxdklie. Unser Land war durch eine Blockade abgeschnitten, unsere 'Zivil.
!,'Älkcrung und unsere Here litten unter dem Mangel an geeigneten und
bir.ceichendcn Nahrungsmitteln und Materialien, von allen Seiten wur.
tn unser erschöpftes Land ungeheure Anforderungen gestellt diese
und diele andere Leiden lachten es uns unmöglich, all das zu tun, was
::;r &crn getan hätten. In Anbetracht dcr Verhältnisse taten wir unser
Bics, die Harten Eures Geschicks zu mildern. Euch Bequcmlichktcn zu
Zechern, Euch Unterhalwng, Beschäftigung, geistige und körperliche Erho
::;-($ zu verschaffen. Ihr werdet in aller Wahrscheinlichkeit niemals aus
s-ndczt. wie schwierig imsere Zustände gewesen sind. .
.Wir wissen, daß Fehler begangen wurden, und daß Fälle von harter
-L'c.Vr.Mung vorgekommen sind, aber dafür war das frühere System ver
enckAortlich. ' Ungerechtigkeiten und Uebelstälche waren auf beiden Seiten
:;t f'en. Wir hoffen, daß Ihr stets dessen Mgedenk und daher gerecht
sein wcrdet. ,
..hr hciM. als ?ihr lnerber kamt, das alte Kaiserreick Teutl'ckland be
treten; beim Weggehen verlasset Ihr die neue Republik, den. neuesten und
wie wir ihn zu gestalten hoffen den freiesten Staat der Welt. Wenn erst
einmal die Schranken künstlichen Hasses und Mißverstehens gefallen sein
crden, werdet Ihr in glücklicheren Zeiten, wie wir'hoffen, die besseren
Seiten des Landes kennen 'lernen, dessen unfreiwillige Gäste Ihr gewe.
f.n seid. Ein Stacheldrahtzaun liefert nicht den richtigen Gesichtspunkt,
5?ne große Nation in Augenschein zu nehmen oder zu beurteilen.
' Der Krieg hat alle Völker blind gemacht; aber wenn ein wahrer und
sereier Friede bewirken sollte, daß den Völkern die Augen darüber geöff.
rd werden, daß ihre Interessen gemeinsam sind,- so wird dieser Krieg nicht
rrgcbenS gckämpft worden sein. Wenn sich die Völker endlich klar dar
iier werden, daß nicht sie selber ihre gegenseitigen Feinde sind, sondern die
unbarmherzigen Gewalten des Imperialismus und Kapitalismus, des Mi
Z'.ArisnrnZ jeglicher Sorte, des Jingojournalismus, der Lügen, Haß und
?erdächtigiMFM aussäet, dann wird Friede nicht vergebens geschlossen
!2ö?den :'
Bit hoffen, daß Zeder enizelne von Euch als Träger einer Botschaft
!cZ WchlwollenS, der VerZöhmmg. der Aufklämng nach Hause kommen
I5llb."
Atts dem Staate
V.v.s Qclumbus, Nebr.
('clnmb? erhält F. M.' C. A.
Stat. Camfl.
El-?.:mbu5, Jltz.t 4. Febr.
C. Sheldon, dek Koinitee.Abae
x'z ton Oolumbus für die
F-crc des permanenten Lager
's :rc für die State F. M. C. A.
teerte von der Versamm
"z d-Z Staats-KomiteeS von Lin
li 3i-,üd mi dem Berichte, daß
: V. f-l Jät an der Varnum Creek
a 2 IcdZ .lüomitce 'ewstimmig an
... wi;icc ta die Offerte
? Cixit Cklumlmz in jeder Be.
S: i Vorteile über die Angebote
?' l..ixn anderen Rival Städte
-'.1! i.r.h eatrice aufwics, na
) K-r.; dem Platze sellicr,
.' c' ch in Bctrcff der Verkehrs
i i::;d weil Columbus auch
. - n im Mittelpunkt des
Der Vertreter der
, C. A. wird Ende dcr
''.z (5.:'mbus sein, um die
.-r Bereitstellung des
. ervtetbnen, welcher 20
'l' ' t und von den Herren
. 'Z, ":?'Moi und Campbell zu
' , - kr m. C. Ä, c
i ri. ColunibuZ . vcrpslich'
? ,x iAotz von wenigstens
' r l'Tt tgeljcn, sowie einen
- 7 r Barnum iimt so
i 1 die Knaben in dr
l tjnjiatntra r.d schiff.
aha TribFne
pn Jahr $ß.(X); fech Monate ?3.Ü0:
sYLEU MO.
O-aaha, Nebraski.
0Oc 40?- Ar.
Majcü 14, 1912, at th portoffle es
Congreai. March 8, 187.
den 6. Frirna-r 1919.
fahren können. $750 sollen zu die
sem Zweck verwendet werden. Nebst
diesem haben sich Eolumbus Leute
verpflichtet. $2,500 auzubringen,
um den Platz in gehöriger Weise,
herzurichten.
Kolumbus, Nebr., 5. Febr.
Eolumbus Jungen, welche in Frattk.
reich sielen und in fremder Erde
begraben wurden, sollen nach der
FriedenZerkiänmg hierher gebracht
und in heimischer Erde begraben
werden, sagt ein Brief aus Wash
ington, D. C., an Leichenbestattcc
ükitj dahicr. Es sind verschiedene
Junz!ns aus Platte . Eounty in
Frankreich begraben, darunter auch
nred Burgenger, - welcher am 28.
Oltolce 1918 einer ttranklwjt er
lag Derselbe gehörte der 351. Am
bulanz Eonlpann vom 213. Sa
nitäts Train an und wurde auf
dem französisch ' amerikanischen
Mil'äär.Friedhof in Hcricourt,
haute Saone, Frankreich, bcqraben.
Der Fraucnverein des ColumbuZ
Männerchor hielt heute nachmittag
im Hause von Frau Claus Hinck
seine monatliche Unterhaltung ab,
wobei fleißig Karten gcklovit wurde,
da die Frauen ja nun gleiche Rechte
haben, wie die Männer) Daß Frau
Hinck feine Erfrischungen und den
nie fehlenden Kaffee darbot, ist
selbstverständlich. Den Kartellpreis
gewann Frau Hermann Äroosuyrer.
Der 14-zahrige Sohn von Herrn
und Frau Scott Noble in Lyon,
Nebr., fiel 'in eine Corn Shute. in
elche Männer geschultes iorn ao
luden und wurde Jet -erstickt;
hcrsutgczzn. .,.
Gratulütlonen
Vsn vielen Seiten
Die Täalicke Omaba Tribüne hat
in den letzten Tagen viele nmndliche
und schriftliche Gratulationen auö
nah und fern erhalten zi;m rrfolgrei,
cken Abkckluk ikirer Ebrenliste. So
gar auö dem fernen Los Angc5e,Z traf
mi GratuIationSbrics cm.
Wir mochten an dieser Stelle allen
diesen freundlichen Lesern und Gön
nern unseren herzlichsten Dank ab
statten. Das Interesse. daS sie an
unsererFhrcnliste genommen, bavcist
uns. in wclckcr Wertschätzung unlere
Zeitung gehalten wird und wird uns
ein Ansporn sein, das uns Person
liche entgegengebrachte Vertrauen
dauernd zu erhalten.
Die Mitglieder der EolumbuS
Eity Band hielten gestern abend ei
nen gemütlichen Snwker in ihrem
Elub Zimmer ab, welcher gut be
sucht war und eine fröhliche Un
terhaltung schaffte.
Eountu-Schatzmeulcr Anton .
Krzycky, Geo. H. Bendcr. Eountq.
Elerk. und Icrrg Ea-rig. Eounty
Register es Dccds, gingen gestern
in Gcsckäftcn nach Lincoln.
August Brunkcn von Grants
Pal' Orcgon. kam nach Eolumbus
auf die telegraphische Nachricht von
dcr aefcbrlichcn Erkrankung seines
Bat?rs Dicdrich Brunkcn, 10 Wei
!cn nord von Eolumbus wohnend,
welcher an einem Hcrzübcl leidet.
Komitecs dcr Ecl. I. M. E. A.
waren fleißig an dcr Arbeit, um
den Fond für das permanente La
er dcr State I. Tl. E. A. auf
$1 500 zu erhöhen, was lhncn voll
ständig gelang. Diese Summe soll
dem 5iomitee dcr State d- M. E. A.
übergeben werden, um den Platz
herzurichten, weniger $750, welche
zur Errichtung eines Dammes, vcr.
wciidct werden, damit die Iungens
baden, schwimmen und schisfchen
fabren können.
John Seivp reiste gestern nach
St. Louis, Mo., wo er eine Rei
sendcnstclle der Charter Oak Eo.
angenommen hat.
Univcrsiitäts'Ncgknts in Sibnng.
Lincoln. Nebr., 6. Febr. F. W.
Johnson und John Wcbstcr von
Oinalza, die ncucrwähltcn Rcgents
dcr Staats-Univcrsität, waren heute
hier und hatten Lunchcon mit den
anderen . Mitgliedern. Der Nachinit
tag wurde damit verbracht, dic ;
Näumlichkeitcn in Besichtigung zu
neluncn. Am Abend fand eine Gc
schäftssitzung statt.
TchnapSgrlder erhöhen Schnlfonds.
, Lincoln. Nebr., 6. Febr.-Zivci
SpeziabLiquor.Agcnten des Staa
tes, die seit sechs Monaten in Tätig,
keit sind, bei einem Monatsgehalts
von $100, haben die Summe von
10,000 dem Schulfonds zugebracht.
Der Eountnrat von Thonias Eoun
ty hat eine Belohnung von $100
für die Verhaftung von Personen,
die geistige Getränke einschmuggeln,
ausgesetzt.
Verlangen Abhilfe.
Lincoln, 5!ebr.. 6. Febr. Die
Viehversendcr und Farmer von Jr
vington erbrachten den Beweis, daß
21 Earladungen Vieh innerhalb 21
Stunden versandt wurden, trotzdem
die Raunu'ichkeit der Verschiffung
nur auf vicr Ears zur Zeit berechnet
ist. Sie verlangen deshalb Abhilfe
diese Uebelstandcs durch Vergrös,
ferung dcs Nangierhofes und An!
bnng'.tng von elektrischer Bcleuch-
tung, so daß Tag und Nacht gcla
den werden kann. Auch ein Telephon
sollte installiert lvcrden.
trinr Nichtachtung des lÄcrichtks.
Frenmnt. Nebr., 6. Febr. Miß
Nuth E. Johnson, Lehrerin in den
Schulen von Hoopcr, wurde nach
Fremont gebrachte und wegcn Miß
achtiing dcs Gerichte, dem Rich
ter Button vorgeführt. Auf das
versprechen hin, daß sie nicht nach
Hoopcr zurückkehren würde, ehe sie
nicht ein Verhör wegen dem Erlaß
eine? permanenten Einhaltsbcfehls
bestanden lätte, wurde die Lehrerin
entlassen. Nachdem sie von dem Er
laß eines Cinhaltsbesehls in Kennt
is gesetzt worden war, begab sie
sich dennoch nach Hooper, imt ihre
LcbrtÄigseit wieder ufznnebmen
und wurde durch einen Gerichtsbc.
anitcn geholt.
Grober Maskenball
Der Omaha Plattdeutsche Verein
und dcr Omaha Musikverein werdcn
in diesem Jahre ihren großen Preis,
matkenball gemeinschaftlich abhalten
und zw r am TamZ'n, den 1.
MLr, in dcr Mustlalle. $5l1 in
Preisen für die schönsten Matken
werden zur Verteilung kommen. Ei
ne Anzahl prächtige Gruppen ist
bereits angemeldet. Die fest gebenden
Vereine erwarten, daß sich dieses Fa.
Zchingsfcst zu einem großen Erfolg
gestalten wird.
Präsident Wilion scheint in Paris
7stßftur aestrochen zu haben, und fco!
i't ewe -Streichs, die schon manchen
zur Räjsn gebracht hat. .
llcbcrall Spar-takus-lllllcil
Frauen und Äiadcr Ui dcu Un
rnhrn erschossen. Wie die örhe
' dnnst der Nötrsieu" auszerhalb
Bkrli nikdrrgrkampft wurde.
Lchtö Nachrichten nn Teutsch-land.
Wir berichteten gestern schon über
die Vorgänge, die sich anlählich dcr
SpartakuZ.Erhcbung in Berlin ab
spielten. Heute lasscn wir nach den
deutschländischen Zeitungen, die jetzt
bis zum 13. ds. Mts. vorliegen, die
Berichte über die Vorkommnisse in
den Orten außerhalb Berlins fol
gen, i
Fraueu und Kiudcr erschossen.
München, 11. Jan. (Wolfs.) Die
Ansammlungen am Bahnhof haben
gestern einen folgenschlvcrcn Aus
gang gehabt. Gegen 11 Uhr vor.
mittags kam es zu einer kurzen.
aber heftigen Sckicßcrci durch
Wachmak'nschaftcn, die dcn Platz
sä.ibcrn wollten. Drei brauen und
zwei Kinder sind tot, 72 Personen
zum Teil schivcr verletzt.
203 tot in Trrtdc. '
Dresden, 11. Jan. (Wolfs). Bei
einem Versuch, die Dresdener
Volkszcitung" zu besetzen, ist es zu
einer Schießerei gekommen, bei dcr
enva 20 bis 30 Personen getötet
oder verwundet wurden. Der Lom.
uumist Ni'chle, sowie andere Ange
hörige des j!nmilinstenbundcs
wurden gestern nacht durch eine Ma ,
troscifabteilung vcrhaftct.
Kampfe in Stuttgart. j
Das Woliflmremi meldet unicr
Im 11. Januar: Das Stuttgarter
Neue Tageblatt" ist heute früh wie.
der von freiwilligen Negiernngs!
truppen erstürmt worden, die die
Zeitung nunmehr besetzt halten.
Den Spartakisten wurden die Was
icn abgenommen. A:n Nachmittag
unternahmen die Spartakistcil" einen
Vorstoß gcgcn die Wurttcmberger
Zeitung'', die aber gut verteidigt
wurde. Die regicriingötrene Be
inackmng empfing die Angreifer mit
Maschinengewehr- und Gcwehrscucr.
wobei auch Blut floß. Die proviso
rische Rcgicnmg beherrscht niit
Hilfe des Militärs die Lage.
Die Volksregicrung hat einen
Aufruf an das württembergische BoU
erlassen., in dein sie erklärt, daß sie
infolge dcr eitrigen Spartakus
Putsche gezwungen sei, nunmehr mit
aller Entschlossenheit zuzugreifen
und sich selbst unter dcn Schutz dcr
ichcrheitskompagmen gcstcllt habe,
die bcaustragt seien, mit aller Ent
schiedenheit die Entwaffnung dcr
Ruhe und Friedensstörer durchzu
führen. Die provisorische Regierung
forderte das Volk auf, ftc -bei rnc?cr
Arbeit in den nächsten Tagen mit
aller Krast zu unterstützen.
Stuttgart, 11. Jan. (Wolss..)
Bei den gestrigen Unruhen sind zwei
Personen getötet und 17 verletzt
worden. Die provisorische Regier
ung hat Straßendemonstrationen
nnd Ansammlungen verboten. Der
Tpartakuöausstand kann als nieder,
geschlagen betrachtet werden. In
den Fabriken ist es ruhig.
Plunderuugeu isj NegkuMrg.
Regensburg, 11. Jan. (Wolff.)
Hier kam es gestern nachmittag zn
schweren Ausschreiwngen, in deren
Verlauf Geschäfte und Warenhän
ser geplündert uno ausgeraubt
wurden. Nur durch das Eintresfen
von 500 Eisenbahnern wurde die
Ordniina einigennaßen wieder her-
gestellt. Es kam zu Schießereien,
wodurch es Verluste gab. Dem Ver
nehmen nach sollen 150 Spartakisten
in Bayern angekommen sein. Ge
stern abend 8 Uhr wurde das
Standrecht über die Stadt ver
hängt. Spartakus Wirtschaft iu Hamburg.
Hamburg, 12. Jan. (Wolff.) In
der Nacl't zun: Sainstaa erließen
die Vorstände der sozialistischen Ver
einigungen und des Gewerkschaften,
kartells einen Aufruf, worin sie t?c
toiicn, daß die svartalistischen Macht,
baber.die Gewerkschaften mit ihren
v.-.nn&;::i,i3cii xergcmauigcn, es
Erscheinen des Hamburger Echo"
verboten und die Wahlagitation
dcr fozialdcmokratischen Partei in
gmburg unmöglich gemacht haben.
Die Spartakisten wollen den Rück
tritt der Regierung Ebcrt-Scheide-mann,
an deren Stelle Spartakus
treten soll. Das bedeutet die Anar.
chie. Diese Schreckensherrschaft,
heißt es weiter, sollte man sich nicht
eine Stunde länger gefallen las
lcn. Die Arbeiter wurden aufgefor
dert, zu Hunderttauscudcn auf dem
Nathausmarlte von dcn herrschen
den Gewalthabern ihre Rcchte zu
fordern: unbedingte Prcßfreiheit,
5koalitionsfreih?it, Sicherung der
freien Wahl für die Nationalvcr.
som'.nlung, Neuwahl dcr Bürger,
schast nach freiestem Wahlrecht, so
iortiae Neuwahl der A. N. und S.
Ü. Die Forderungen müßten sofort
durchacsclt werden.' Die betriebe
ud v!ele Läden waren am Samstag
Leschlosscn, Dcr Straßen, und Ho-
bahnvcrkchr soinle dcr Verkehr dcr
Alsterdampfer waren mrterbrochen.
Das Hamburger Echo", das 'am
Samktag wieder erschien, berichtet,
am Freitag abend' habe Hamburg
unter der Herrschaft der Sparta
kistcn gestanden. Der russische Bol
schcwist Stnrm ist dcr Führer dcr
g'artakistcn. Vor dem Rathaus' fand
eine gewaltige Kundgebung gegen
die Spartakisten statt. Im RathauS
sind Verhandlungen im Gange.
Sturmglocken geläutet in Konstanz.
Bern, 10. Jan. Nach einer
Meldung der Thurgaucr Zeitung"
droht in Konstanz ebenfalls die Re
volution auSzubrechen. Zwischen ein
zelncn Angehörigen der Bürgenoehr
und der Truppen kam cS zu Reibe
rcien, worauf die Truppen sofort in
den Kasernen alarmiert wurden.
Diese zogen gegen die Bürgerlichen.
Die Glocken läuteten Sturm. Fcu
erwehr und Bürgenoehr traten in
Aktion. Von dcn Truppen wurden
Maschincngeivehrc aufgefahren und
dcr helle Aufruhr wurde entfacht.
Die Bürgerlichen tvurden von den
Truppen aufgefordert, die Waffen
abzugeben. Ta ein Widerstand gegen
die Ucbcnnacht dcr regulären Sol
daten nutzlos schien und ein daraus
entstehendes Blutvergießen unver
antwortlich, gingen die Bürgerlichen
darauf ein. Somit sind die Solda
ten jur Stunde Herren dcr Situa
tioil. DaS sozialistisckic Regime
machte sich schon 'darin fühlbar, daß
Soldaten abends mit aufgepflanz
tcm Basonctt in den Wirtschaften
erschienen und bürgerliche Gäste
ulin Fortgcycn zwangcn. gcyr
hartnäckig das Gcrücht, daß Kon
stanz durch Franzosen besetzt werden
soll.
, Konstanz, 12. Jan. Die in den
letzten Tagen in Konstanz erfolgten
Demonstrcioncn, die ohne Sachbe
schädiguna vor sich gingen, hatten
nur die Auflösung der seinerzeit auf
Anordnung dcr badischcn Regier
ung gcschaffciien, von dcn Truppen
teilweise bereits entwaffneten Bar-
gcrwehr zur Folge. An ihre Stelle
tritt eine aus zuverlässigen Mann
schaften der hiesigen Truppen gc.
bildete und unter militärischer Lei
tirng stehcnde TicherhcitskompaMje.
Die außerhalb Petcrshauscn liegen
dcn Handgranatcnvorräte wurden
durch die Truppen in die Lust gc
sprengt. Die Teinonstrationen nah
nicn ihren AbsGuß mit nochmaligen
Krakchlcreien vor dcn katholisch
konservativen Konstanzcr Nachrich
ten." Die Rcdaktion dcr national
libcralcn Konstanzcr Zeitung
mußte sich verpflichten, zukünftig
auf jede Kritik an den Soldaten
und Arbciterräten zu verzichten. '
KoNinunistkn" iu Wcslfalkn. .
Bucr, 11. Jan. (WIff.) Gestern
versammelten sich ungefähr 100
Tpartakuslcute auf dcr Zeche dcr
staatlichcn Gcwcrbeinspcktion und
verkündeten dcn Generalstreik. Sie
hinderten die Belegschaft ant An
fahren. .Weiterziehend, versuchten sie
auf den übrigen Schachtanlagen die
Bergleute zum Anschluß zu bewegen,
was teilweise gelang Später besetz
ten sie das Rathaus und bewaffneten
sich aus den Beständen des A. N.
Um 10 Uhr abends wurde die Bür
gerzcitung" gewaltsam bcsctzt. die
beute als Organ dcr komnlunistischen
Partei 'schien. -"" '
Tortmund, 12. Jan. (Wolff.)
Bci der Schießerei in der Stein
straße in dcr Nacht auf 11. Januar
SMMVVISMD!flIi2IflMM5Iff,gjMfl,
" tu
; r f t m . w 1
s jiirn vexwo innen s
!' ttlll lllUlll
Und schwache ihre Gesuiidlielt durch
Verstopfung, Leber, Nieren- ie,
andere Unregelmäßigkeitc.
Tttlpöerl, Tablets, ein mildes, wirk
somks Nezrpt, gewinnt weite
Popularität in letzte Jahre.
Eine junge" Frau, 77 Jahre alt,
schreibt: ,Jch nehme Sulphcrb Tab.
lets und lch halte sie für ein vor
züglichcs Rezept jür Verstopfung.
Jch'bin 77 Jahre alt und habe man
che Medizin versucht, habe aber
keine so tvirksani wie sie gefunden.
Ich cnipfchle sie allen meinen Freun
den, die an den Folgen von Verstop.
sung leiden. Sie führen nicht nur
ab. sondern sind auch ein feines ..'To
nie". Ich füble viel Lcsscr und stär-
lcr, scit ich, sie cinzunehincu, degon
ncn habe. ,
Sehr ergeben und sehr dankbar
(Zrau) Ellen Ll. Bennick.
Cambridge, Mass.
Sulpherb Tablcjs (nicht Sulphur
Tablets) bcstchm aus Schwefel,
Weinstcinrahm und dcm feinen E;
trokte von Wurzcln und Kräutern,
und sind sicher geeignet für Kinder
und Erwachsene, die Beschwerden zu
überkommen, die durch untatige Le
bcr. verstopfte Därme und nicht wir
kende Nicrcn verursacht werden.
Kopf-, Nücken.Schmerzen. Schwindel
anfalle, Pusteln, Ausfchlag, Gcschwü
re,.Ncrvofität, alle find sie eine Fol
ge von unregelmäßiger Ausscheidung
von Unreinigkcitcn. Der Gebrauch,
eine Woche lang, wird dcn skeptisch
ncn erircuen und befriedigen. Zum
Verkauf in allen erstklassigen' Äpoth,
ken überall, W Cents fro Tube.
wurdcn durch die SicherheitZwchr
zwei Personen erschossen und eine
dritte verletzt.
Hagen (Westfalen). 11.' Jan.
(Wolff). Als gestern wei für den
S rtsschutz bestimmte Freiwilligen
Kompagnien feldmarschmäßig von
Dahl, wo sie aufgestellt worden wa
ren, nach Hagen zum Bahnhof vor
rückten, um dort verladen zu wer
den, wurdcn fie in der Nähe von
Dolstcrn von der Sicherhcitswache
gestellt und aufgefordert, die Waf
fen nicdcrzUlcgcn. Sie setzten sich zu
Wehr und rö entstand ein hart
näckilieZ Gefecht. Die Hagcner Si
chcrhcitswache zog Verstärkungen
herbei. Die Zahl dcr Verluste soll
10 Totend 60 Verwundete bctra
gen. Ein Teil dcr Freiwilligen ge
riet in die Gefangenschaft der Sicher,
heitsivache.
Strasiknkampf i Halle.
Halle. 12. Jan. (Wolff.) Borge
stern nachmittag versammelte sich ei
ne Mgchcure Volksmenge auf dem
! 1 l- , .jiks
, THE
Tribune's English Section
Lupreme Court 0s New Mexico Ofl
Freedorn 0s Press.
r ' mrniiM n i i i i . -, , , ,
Pleasant Experiences 0s A Londoner Willi
lwo American Marines.
Women Trained As Industrial Physicians.
A rather unique case has reexntly occupied Üie attention of tlie
Supreme Court of New Mexico, a case involving nothing less tlian tlie
freedorn of speech as applied to the press. The "Public," of New York,
comments on the charge involved and the decision of tlie Supreme Court
in the following paragraph. The writer of the paragraph might very
properly have pointed to the special siguisicance of the decision at this
time, when many editors are handicapped by various forms of restraint.
Writes üie "Public": x
The decision of the Supreme Court of New Mexico in reversing
the lower court, which had adjudged the editor of the Santa 4 New
Mfrian irufltv rti rnntpmnt fnr allfsrpH rritirktn nf th( lowpr rnutt.
Rias brought to an end the contcmptible attempt of a judge to escape
cnücism tor a personal act, under the sanettty ot the court. iüe case
grew out of an afsidavit by a creditable wjtness, that the attorney in
court was wigwagging signals to bis dient on the witness stand to
indicate the answerj tie should nuike to questions. In an attempt to
disbar the attorney, the judge made affidavit that tlie wigwagging had
not occurred. As this was a question of veracity between two wit
r.esses, the editor of the New hlcxican critieized the judge for making
an afsidavit to an impossible fact, and was jailed for contempt. The
tiujiicuic vuuu, in jtvtiouij n 't. aiiu uisuiaiui int ruitui, u
careful to call attention to the fact that if editors could be jailed for
critieizing the personal acts of judges, or commenting upon anything
undergoing adjudication, it would be possible to ehut off all enticism
by throwing the tlüng critieized into court. The decision of the Supreme
Court gives füll weight to the guarantees of a free press by the State
and Federal constitutions. It also lays down many rules and limitations
upon the power of the courts to punish for constructi contempt based
upon newspaper criticism. It is refreshing in these days of war censor
thip and under the very shadow of the Espionage act to see a supreme
court make a bold stand for free public criticism. It may be recalled
that New Mexico was one of the States denied Statehood by President
Taft, through a veto, because its constitution contained the Initiative
and Referendum, and that having exeluded tlie objectionable feature
in order to acquire statehood, tlie State imtnediately introduced the
demoeratie provision into the constitution by means of an amendment.
jvew Mexico has scared a second time in behalf of liberty.
Harvard Trains Women To Bc Industrial Physi
cians. . As industrial physicians multip! many women will find a wid?
sield of usefulness. Amonp the students in the new Course on industrial
Hygiene, which Harvard University offers this vear, are a number of
young women wlio are preparing themselves for Service in the big
plants where rnore attention than ever before will be given to healtli
problems.
The Working Conditlons Service, Department of Labor, is doing
all possible to arouse the interest of educators in the importance of
preparation for a constantly widening work in factories. Ya!e Uni
verssty is now offering aa intensive Course and the University of Penn
sylvania will iave one at it? next Semester. These are leading a nation
wide erTort to make rcady for the demand 4or industrial physicians
wherever there are Jarjre factories.
. The industrial physicians, it must be understood, are really the
successors of the olcL contract physicians. Instead of being concerned
altogctlier with the workers who are i!l er injured, they devote them
selves to the conseryation of health. Much of their work is edncational
as well as strictly Professional, for, after they have examined the
vorker to ascertain his exact physical condition and have prescribed
for him, they are interested in teadiing him how to keep well, Tlieir
instruction gos furtlicr, even, and embraces lectures on the econom:
value of health and the industrial loss throngk Ülness. In factories
where large numbers of girls are employed the usefulness may easily
Le demonstrated.
Cooperative Houslng Urged.
Community building and Management cf home over large areas
was urged by Lawson Purdy at a recent Conference of the National
Ilousing Association as a solution of the housing probiern.
The area, he said, should be large nougb for a Community that
would kupply jts own Stores, echools, churches, amusements, and
amenities of all Kinds. It must be convenient to places of employment
Most of the houses should be for single f amilies, but ther might i
sonie rnuHi-faraily housea with arnple ground about thern, and sorne
boarding liouses, separate for inen and women. There should be enough
Stores, but killing cornpetition should le avoided. Ilighest rents should
be secured for the busines property.
The .land and buildings should be owned by i Corporation without
Capital stock, directed by trustees of ability and public spirit, After ;i
Community spirit was forrned sorne of the trustees and perhapj all couW
a chosen by the tenants. The Capital could be supplied at a prosit by an
industrial Corporation nearlr which desired a stähle supply of workers, ,
by the Government, States, or by eitles.
Such 3 Community, Mr. I'urdy said, could tcy itsclf free in 25 to
50 years and be well off in the meantitne. If 5 per cent interest were
paid on Capital and 2 per cent cm a inking fund th principal would be
.aid off in about 27 yearj When the property is paid for the entire
nct earnings can be made arailable for Community wrffare and can be
ko maintained forever.
Beruft Euch kü ssirckm auf
Noßplatze. um durch einen Tcnion
strationözug gegen die Herrschast dcr
hiesigen Spartakisten zu demonstrie
ren. Als der Zug. an dessen Spitze
Kriegövcrletzte sind) Verstümmelte
marschierten, unter Hochrufen auf
Ebcrt und Schcidemann nach dem
Marktplatz abbiegen wollte, wurde er
von mit Maschinengewehren und
Handgranaten bewaffneten Soldaten
gewaltsam am Weitergehen verhin
dert. Es kam zu einem Straßen
kämpf, wobei eine Person getötet
und eine verletzt wurde.
Spartukijie wollten Bombcu.
Berlin. 10- Jan. (Franks. Ztg.)
Gestern erschienen Spartakisten
in Döbcritz beim dortigen Flugzeug
läget und verlangten vom Solda
tenrat, die Herausgabe, bet Flieger
bomben aus dem Arsenal. Der
5lommandant weigerte sich und ließ,
nachdem die Spartakisten abgezogen
waren, das gesamte Lager von Bom
ben in die Lujt sprengen.
bi .TLzliche Omaha Tribüne'