Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 04, 1919, Image 1

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PEItMIT (No. 254), AUTHORIZEÜ BfTIiS
ACT OP OCTOBER 6, 1917, ON FILE AT
XHE POST, OFFICE OP OMAHA KEßtt
BY ORDER OP THE PRESIDENT
A. S, BURLESON, POSTMASTER-CEKESAL
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35. Jahrgang.
Qmahä, Neb., Dienstag, den 4. Febniar 19U). -
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Vein vorwärts zufolge beabs!cht!gen sie, am nach
Zten Donnerstag zu versuchen, die Negierung
an sich zu reiften . ' .
Veutschlano hat Nahrungsmittel anf 5 Monate
f Zürich. 4. Feb. Dem Vor
würts" zufolge werden die Spartaker
nächsten Donnerstag wieder versu
chen, die Regicrungsgewalt an sich
zu reißen. , Die , Führer derselben,
schreibt die genannte Zciwng, haben
sich nach Wilhclmshavcn, Braun
schweig uild anderen Kommunisten.
Zentren begeben, um Parteigänger
nach Berlin zu bringen und die Zahl
der dortigen Spartaker zu berstär
ken- Die Regierung weiß um den
Plan und hat die Wachen am Reichs,
tagsgcbäude und anderen öffentll.
chen Bauten bedeutend verstärkt.
Amsterdam, 4. Feb. Ruhe vor
dem Sturme ist das Schlüsseltvort
aller Nachrichten aus Berlin, welche
die dortige Lage beschreiben. Die
ganze Luft ist voll von verdächtigen
Erwartungen und eine Explosion
mag jeden Augenblick erfolgen.
Die neue Revolution, so wird be
hauptet, wird von dem Spartaker
Hoffmann und dcitt russischen Agita
tor Rades geleitet werden. Der Hand
streich soll um' die Zeit der,, Zusam
Die 58. Iowa
General-Assembly
Des Moines, Fa., 4. Febr.
Dies m die dritte Woche der Gesetz,
geber Und ihre ganze sichtbare Tä
tigkeit beschränkt sich auf , die Ein
bringung von Bills und Beschlüssen.
Im Hanse wurden bis jcht 135
Bills eingebracht, während der Se
nat es nur auf 120 gebracht hat.
Nur eine Abstimmung fand statt:
über das Amendement zur Verfas
sang zur Einführung der nationa
len Prohibition. Bis jetzt sind nur
die Komiken in Beratung über die
ihnen überwiesen Bills, und kaum
ist die Möglichkeit vorhanden,' daß
? eine der Vorlagen zur dritten Lc
sung bereit ist. Sparsamkeit ist das
Schlagwort in der Gesetzgebung.
Sie spart sogar an Postmarken und
hat die Zahl der nichtswendcn An
gestellten verringert; selbst an
Drucksachen wird gespart und, selbst
früher als wichtige betrachtete Re
den und Dokumente, die niemand
liest, werden aus purer Sparsanikeit
nicht gedruckt. Wenn sich nur die
Tendenz des SparenS auch in den
Bewilligungen nt Im übrigen
Staatshaushalt bemerkbar machen
würde! Auch das Fieber der Un
tersuchung hat die leitenden Geister
erfaßt und eine Anzahl der Mit
gliedcr beider Häuser werden wohl
ihre Zeit zumeist in Untersuchungen
verbringen können. Gouverneur Har
ding hat bekanntlich einen gewissen
Erncst Rathbun von Harding be
gnadigt, der wegen Notzucht eine
lebenslängliche Zuchthausstrafe ab
sitzen sollte. Nah Q'Meara, sein Mit.
schuldiger, der ebenfalls zu lebens
, länglicher Zuchthausstrafe verurteilt
worden war, ist von der Begnadi
gung nicht berührt worden.' Es sind
Dutzende von Petitionen cingelaufi,
die auf eine Untersuchung des Fal
lc5 dringrn7 TaS Gesetz schreibt vor,
daß der Gouverneur der Gesetzgc
bung einen, Bericht darüber giebt.
Das Aiitoniobil.TePartement soll
auch unter die Lupe, einer Unters,,
chung kommen. Wie es heißt, läuft
die Maschinerie in diesem Deport
ment nicht zum allerbesten. Eine
unerwartete Opposition macht sich
gegen die Bill des General-Anwaltes
Havner geltend, der $75,000 zur
Bezahlung von Staatsagenten der
langt. Jln letzten Jahre veraus
gabte das Amt des Staatsanwaltes
die Summ von $25,000 für die
sen. Zweck. Die Herren Gesetzgeber
vergessen jedoch, daß die Ausführung
des Prohibitionsgcsetzes eine ganze
Armes von Siaatsagentcn nötig
macht. Auch in diesem Departement
soll eine Untersuchung stattfinden.
In den kommenden Jahren dürfte
das Amt des Gencral-StaatZan
jnnlf es ein Wohl reguliertes Heer!
von Agniien und Spitzeln notwendig
Koben, die alle auf frosten der.
Steuerzahler ein ulei schalt be
pichen werde. Die Untersuchung!
5iomitc'.'n werden in den nächsten
'Znaen mit ihrer Aufgabe vollauf!
!c!chi?k!s,t lein.
lMm
menkunft der National Vcrsamm
lung zu Weimar ausgeführt werden.
Auch heißt es, daß die Spartakusleu
te den Versuch machen werden, die
Nationalversammlung zu sprengen;
die' Regierung aber hat alle Vorkeh.
rungen zum Schutz der Telegaten
getroffen. Heute sind mehrere Bat.
tcrien nach Weimar abgegangen.
Hier eingetrosfenen Meldungen zu
folge Haben sich die Soldatcn.Arbci.
tcrräte der öffentlichen Gebäude zu
Königsberg, der Hauptstadt Ostpreu
ßens bemächtigt und in Thorn (West
Preußen) den Belagerungszustand er.
klärt. ES heißt, daß die RegicrungS.
trappen zu Königsberg keinen Wider
stand leisteten. ' Zu Thorn Jind
Kriegsgerichte eingesetzt worden.
Im nördlichen Deutschland, in
Städten wie Hamburg, Bremen und
Wilhclmshavcn,' scheinen die Roten
noch immer die Oberhand zu haben.
In ' Wilhclmshaven wurde der
Kriegszustand mn Mittwoch erklärt
und die Zustände dort sind seit die
fern Tageaingewiß geblieben.
Berlin steht unter dem Drucke der
schlimmsten Stellenlosigkeit in seiner
Geschichte. Die Regierung droht, ein
Systenr der Zwangsarbeit einzufüh
ren, aber die Riesenarmee der stellen
losen Männer, welche jetzt auf 150,.
000 geschätzt wird, nimmt eine her
aus fordernde Haltung an. Die mei
sten Fabriken u. Läden in der Stadt
sind infolge von Streiks geschlossen.
Berlin. 4. Fcb. (Auf drahtlosein
Wege nach London.) Die Titelzei-
len der Zeitungen sehen heute wie
Kriegsberichte -aus; die unabhän
gigen sozialistischen Zeitungen brin
gen Zeilen, welche ungefähr folgen
dermaßen kanten: :
Die Deutschen marschieren auf
Bremen, wahrend die Ebcrt.Pren'e
ihre Kriegs.Neuigkeitcn folgender!'
ßcn ausdrückte: Regierungs-Truppen
marschieren auf Bremen. Die Zei
tnngen der Roten geben der Hoff
nung Ausdruck, dasdie Roten gegen
die riesige Ilebcrzahl. welche ihnen ge
genüber stehe, keinen Widerstand lei
sten würden, sondern daß sie ihre
Kraft.zu einer großen Endschlacht bc
wahren würden. - ,
Die Regierung ist entschlossen, den
Terrorismus , zu entwaffnen und
auszurotten, nicht nur in Bre
men, sondern such in Düsseldorf, Es.
sen und ebenso in anderen Städten'.
Wie das Tageblatt mitteilt, haben
die Roten in Gotha die Absicht, eine
bewaffnete Macht zu senden, damit
dieselbe die Nationab-Versammlung,
wenn sie in Weimar tagt, sprengen
solle.
Berlin, 4. Feb. Die Gcwehrfa
brik ,in Spandau, in welcher 50,000
Arbeiter beschäftigt waren, ist wegen
Kohlenmangcls geschlossen worden.
Washington, 4. Feb. - Aus diplo
rnattschen Depeschen aus , Zürich geht
hervor, daß Deutschland ; noch Nah
rungsmittcl für drei und einen hal.
ben Monat aufgespeichert hat. Die
Lage ist nicht so schlimm, wie gemel
det wurde. .
Lebensmittel für
Tschecho-Zlovaken
' Paris, 4. Feb. Das NahrungS.
Mittel Hauptquartier machte heute
bekannt, daß 25,000 Tonnen 'Nah.
rungLmittel in Prag ' eingetroffen
sind; dort ist die Situation schlimm.
Mehr Bier und slärkerk '
, - für Alt Englaud
Loiidon, 4. Feb. Das Kriegs
kabinett hat entsäncdc, daß die
Herstellung von Bier um 25 ro
zent und daß der Alkoholgehalt um
3 Prozent erhöht werde. Die Kon
trolle der Preise behätt sich die Re
gierung vor. .
Die Revolution in Portugal.
Lissabon, 4. Feb. Die Monar
chisten sind in mehreren Gefechten
auf Oporto zurückgedrängt wurden.
Der Führer derselbe, Piya Con
ceiro, hat dortselbst ein Kabinett ge
bildet; et selbst in Premier und
i
Kriegsminijkcr. .
Dentsch-OesteVreich
Programmrede .des österreichischen
Staatssekretärs des Auwär
tigen. .
(Wiciler Frenidenblatt"
De
, zernbcr 1918.)
In einer Sitzung der provifori.
schcn Nationalversammlung hat
Staatssekretär sür Aeußcres Dr.
Bauer die folgenden Erkläningcn
abgegeben:
Die Richtlinien unserer auswär
tigen Politik sind in der Note festge
legt worden, die der Staatsrat mit
Zustimmung der Narionalvcrsamm.
lung sofort nach Konstituierung un
scrcs Staates, an den Präsidenten
der Vereinigtcii Staateil von Ame
rika gerichtet hat. Wir haben in die.
scr Note gesagt, daß wir das
SeN'stb.'stiminnngsrccht , der anderen
Völker unbeschränkt und vorbehalt
los anerkennen, daß wir aber das
selbe Recht für ms selbst, unser deut,
sches Volk fordern. Wir haben vor.
geschlagen, daß alle strittigen Gc
bictsfraqen durch Abstimmung der
Bevölkerung der umstrittenen Ge
biete entschieden iverden sollen, und
daß wir alle anders Streitfragen
entscheiden wollen durch freie Ver
einbarungen mit 'unseren Nachbar
Völkern und, so weit dies nicht mög
lich erscheint, durch Schiedsgerichte.
Das find die Grundsätze, die die
Nationalversammlung und in ihrem
Auftrage der Staatsrat festgelegt
haben. Die Aufgabe unserer aus
wärtigc.i Politik bestellt vornehmlich
darin., diesen Grundsätzen Geltung
zu sichern' so weit dies in-unserer
Macht liegt.
Tas furchtbare Erbe.
Aber freilich. , diese Aufgabe ist
uns gestellt worden unter den denk
bar ungünstigsten Umstände. Die
alte zusammengebrochene österrei
chisch ungarische Monarchie hat uns
ein furchtbares Erbe vollständiger
Ohnmacht, vollständiger Wehrlosig.
keit ,nach außen angetreten. Und
schlimmer noch als diese materielle
Wehrlostgkeit ist die moralische Ohn
macht, in der wir zurückgeblieben
sind (Zustilnmung). denn der ganze
alte ra die Seelen von Millwnt,;
tief versenkte Haß, den das alte
Negierungssystem bei den nichtdeut
scheu Völkern entfesselt hat, kehrt
sich heute gegen uns. Er macht es
uns unmöglich, die Fragen so fricd
lich auf deinok5atischer 'Grundlage
zu lösen, wie wir alle es jetzt wol
len. Der Wittschaftt-krieg gegen den
Staat. '
Die anderen Nationen haben
über uns zunächst einen förmlichen
Wirtschaftskrieg verhängt. Born
Tage der Entstehung ihrer neuen
Staaten haben sie ihre Grenzen ge
sperrt. Die Lebensrnittel, die wir aus
den agrarischen Gebieten zu beziehen
gewohnt waren, bekommen wir nicht
mehr; die Kohle, die wir nicht anders
zuführen .önnen als über tschecho
slowakisches Gebiet, wird uns ge
sperrt. Unser Volk ist dadurch von
der größten Gefahr, von einer bei
spiellosen .Katastrophe bedroht. Von
den Verhandlungen, unser Volk vor
der Katastrophe zu bewahren, kann
sich nur der ein Bild machen, der sie
miterlebt. Als Beispiel dient die
Geschichte eines einzigen Kohlenzu
ges. der von Preußisch-iLchleften
m$ Wien geleitet werden sollte,
DieReaieruna der tsckccko.slomaki-
schcn Republik hat unö nach län
geren Verhandlungen zugesichert,
daß Kohle aus PreußischSchlefien
unbehindert über , tschecho-slowakl
fches Gebiet nach Wien gehen kann,
Am 27. November ist der erste Zug
niit oberschlesischer Kohle in Lun
denbnrg gegen die Vereinbarung
angebalten worden. Der Staatsrat
des Aeußern wandte sich sofort an
den Gesandten der tschecho-sloivaki'
schen Regierung in Wien. Am fob
gcnden Tage, den 20. November,
langte die Meldung ein, daß der
Zug mit vierunddreißig Wagen,
der inzwischen neu angekommen war.
nach Brunn abgelenkt worden seien.
iiA. daß des Zug nach , Wien
komme. Bisher ist er in Wien nicht
eingetroffen. Das Beispiel, von dem
ich hie? gesprochen habe lind eS
ist nur ein Beifviel von unendlich
vielen zeigt ( uns unsere wirkliche
Lage.
Wenn die Bahnen zum Stillstand
. kommen. . '
Cefct besteht die Gefahr, daß wir
auch die nordinestböhniische Kohle
nicht mehr bekommen. Tee Wirt
imastökricg, den die Nachbarvölker
kiber unZ verhängt haben, beschwört
sa eine Katastropbe herauf, deren
Folgen ganz unabsehbar sind; denn
auch die Lebensmitteihilfe, die die
, .1' '
Vereinigten Staaten und die En
tcnte unö zugesagt haben, wird, mich
wenn sie rechtzeitig kommt, uns gar
nichts helfen, wenn wir keine Kohle
haben werden um das Mebl m
verbacken, und' das, was die Welt
wünscht, und was uns bisher trotz
der größten Schwierigkeiten gelun
gen ist, hier Ruhe und Ordnung auf
recht zu erhalten, wird ganz unmög
lich werden, wenn unsere Bahnen
zum Stillstand kommen, wenn un
sere Bevölkerung im Winter der
Kälte preisgegeben wird und wenn
Hunderttausende Arbeiter arbeitslos
werden, weil alle unsere Fabriken
eingestellt werden müssen. ,
Die Gefahr eines Volkskrieges.
Meine Herren I Die Nationen
führen gegen ?uns nicht nur, einen
Wirtschaftskrieg, sie führen gegen
uns einen Krieg mit noch brntale
ren Mitteln, ; mit Maschinengeweh.
ren und mit 15Zentimeter-Hau
bitzen. Die tschechoslowakische Re
gierung läßt unsere deutschen Städ
te in Teutfchböhmen,im Sudeten
land, in Südmähren besetzen, ihre
Truppen rücken dort ein, sie be
mächtigen sich der Gerneindeverwal
hingen, sie verhaften Bürgermeister
und Volksvertreter, sie führen auf
einigen , Bahnstrecken,, besonders
Toutschböhmens, geradezu einTchrck
kensregiment. Aehnliche Erscheinun
gen find auch im Süden zu lies la
sten. Alle Bemühungen, mit der
sloivenischen . Nationalregicrnng in
Laibach zu einer Verständigung zu
kommen, sind daran gescheitert, iaß
jede Vereinbarung, kaum erst ab
geschlossen, gleich wieder durchbrochen
worden ist. Die slowenische Notio-
nalregierung in Laibach begnügt sich
nicht damit, ihr slowenisches Gebiet
unte? ihre Verwaltung zu stellen,
sie begnügt sich nicht einmal mehr
damit, die deutschen Einschlußgebiete
im slowenischen Gebiete unter ihre
Kontrolle zu .setzen, sondern sie geht
dazu über, in unser deutsches Ge
biet ihre Truppen einrücken zu las.
sen. in unseren geschlossenen deutschen
Sprachgebieten tadte zu besetzen;
dadurch ist im Süden ein Zustand
geschaffen worden, der. nicht weniger
gesayrnch ist als die Zustande, die
in einem großen Teile der Sudeten
länder schon bestehen. Auch dort ist
wie in den Siidetenländern. schon
Blut geflossen, und es besteht die
große Gefahr, dnß es bei einem
Weiterverlauf dieser Dinge zu bluti
gen Zusammenstößen, ja zu einem
wahren Volkskrieg zwischen den bei
den Nationen kommt. (Zivischenru
fe.) Wir haben uns alle Mühe ge
geben, alle diese Einzelheiten in
friedlichstem und versöhnlichstem
Geiste zu behandeln. Aber ich muß
gestehen, daß alle diese Versuche er-
(Fortsetzung auf Seite 2,)
Die österreichisch-
deutsche llnion
Wien, Samstag. 1. Feb Wäh
rend der heutigen Kundgebung zu
gunsten der Angliederung Deutsch
Oesterreichs an Teiitschland erklärte
der Minister des Auswärtigen. Ot
to Bauer, die deutsche Regierung ha
be Teutsch Oesterreich eingeladen,
Bevollmächtigte zu einer neuen in
Deutschland gebildeten Kommission
zu senden, die den Platz des frühe
ren Bunoesrates einnimmt, xxqc
Bevollmächtigten aber würden vor
läufig nur beratende Stirnnie haben
Herr Bauer schloß mit den Worten:
Binnen kurzem wird Teutfch Oester
reich einen Teil Deutschlands, einen
Teil der großen deutschen Republik
bilden." '
Italienische Wahlen.
Rom, 4. Febr. Die allgemeinen
Wahlen werden am 21. Mai. dem
ohrestage des Eintritts von Ita
lien in den .Krieg, abgehalten wer
den. so wurde heute hier gemeldet.
Steilkrorotcste von Nebraoka.
Washington. 4. Feb. ' Von
Groß- und Kleiiikaufleuten' Nelmis
kas sind an ihre Rcpräseiüante,: im
Kongreß viele Proteste über die
Kriegs.Revenuc.Aill eingelaufen.
Wünscht Führungsliste eines jeden
Soldaten.
Washington, i'. Feb. Reprä
sentant, Bowlen, Oregou, bat eine
Bill eingebracht, die die Generalnd
jukänien des Heeres und der Mari
ne' anweist, dem' Generaladjutcmten
jedes Staates einen genauen Bericht
über die Führung abzustatten, wie
jeder Soldat des betn-irenden Staa
tcs im Kriege sich geführt habe.
wichtige Vorlage für
die Htaöt Ginaha
Die Stadt kann Gasanlage übcrnrh'
men, Wasscrdistrikt hat sie aber
zil, lciteü.
Lincoln, 4. Feb.
Senator Ehas'
Sannders von Donglas County bat
im Staats Senat eine für Omaha
unernein wichtige Vorlage ein
reicht. Dieselbe 'bestimmt, daß die
Stadt . Kommi'sion die Verhand
lungen für die Uebernahme der Gas
anläge weiter führen und erledigen
soll, daß aber bei eventueller Ueber
nahine der Gaswerke durch die
Stadt die Leitung dem Metropolitan
Wasserdistrikt überwiesen werden soll.
Bekanntlich leitet der Wasserdistrikt
unser? Wasserwerke, an deren Spitze
Herr R. Howell als Oberleiter steht.
Die Vorlage des Herrn Saunders
bedingt also, daß die künftige, Lei
tung der Gaswerke in Händen des
Herrn Hoiuell liegen soll.
Ein' Paragraph der ' Vorlage
streicht-die Bestimmuiig aus, daß das
Salär des Generalbetriebsleiters Ho
well nicht mehr als $5,000 das Jahr
betragen soll.
Senator Saunders hat auch eine
Vorlage eingereicht, die dem Wasser
distrikt weitere Vollmacht verleiht.
Der Distrikt erhält dadurch die Ge
walt, Privateigentum, das für Was
serzufuhrzwccke nötig, auf dem Ent
eigiiungswege zu erwerben. Eine
andere Bestimmung sagt, daß die
Stadt Omaha für die Veränderungen
der Lage der 'Hydranten zu zahlen
hat. Wieder eine andere Bcstim.
rnung fordert die Zahlung einer Fcu
erschutztaxe von Bezirken, die außer
halb der Stadtgrenze liegen und
schließlich gestattet eine Bestimmung
die Einführung eines Verpcherung
fonds für die Angestellten.
Rekonstruktion
in Großbritannien
London. 4. Feb. Das Rekoil
strilktions.Parlarnent", ist - gestern zu
sammelt getreten, während ein gro
ßer Teil des Volkes den Versuch
macht, die Rekonstruktion in die ei
genen Hände zu nehmen. Während
die neuerwählte gesetzgebende Kör
Perschaft von Großbritannien sich für
seine Riesenarbeit, vorbereitet, droht
dem Lande manigfache Gefahr von
Innen und Außen. Im Vorder
gründ des Interesses steht die Ge
burt der neuen Irischen Republik",
die von den Sinn Feiner in der
Hauptstadt Irlands ins Leben geru
fen wurde. Daß daö neue Par
lament die irische Frage noch nicht
angeschnitten hat, erschwert nur noch
diese Aufgabe des Rekonstruktions
Parlaments." Es dürste wohl eine
Woche vergehen, ehe das Parlament
vollständig ärganisiert ist, um am
11. Februar von Konig George er
öffnet zu werden. Die Fragen die
demselben zunächst vorgelegt werden,
sind wie solgt: Die Annahme der
Friedensbedinguiigen; die Beilegung
der allgemeinen Streiks; die Stel
lungnahme gegen die neue irische
Republik, sowie die Ausstellung ei
nes Rekonstruktions Programmes.
Der letzte Teil des Programms
schließt auch die Frage der Ein
schränkung der Einfuhr ein, die zu
einem teilweise Aufgeben des Frei
Handels führen wird. Das Landpro
blem für die gedienten Soldaten und
die Behausiingsfrage für den Arbei
terstamm, , sowie die Vergrößerung
der .Kauffahrteislotte 'dürfte die Auf
merksamkeit des Parlamentes im
vollen Maße in Anspruch nehmen.
Die Behausungsfrage dürfte wohl
die größte Aufmerksamkeit erfor
dern. Es ist keine Kleinigkeit, tau
fende von Wohnungen zu errichten
für die Arbeiter und die Bedingun
gen fo zu stellen, daß diese Woh
nungen auch Eigentum derselben
werden sollen.
Auch ein staatlicher (esundheitS
rat muß ins Leben gerufen werden,
um die gesundheitliche Aufsicht über
die Arbeiter.Kolonien zu führen.
Es herrscht die Hoffnung, daß die
Lobnfrage nicht' wieder inofc4n an
geschnitten wird, ihn ein galten der
Lohne auf. Höhe der Zeit vor dem
Kriege herbeizuführen. Es dürfte
niit großer Schwierigkeit verbunden
seilt, einen Mindestlohn festzustellen.
Man glaubt, daß alle solche Fragen
noch immer durch friedliche Verein
barung geregelt Jverden können. j
Ein bedeutsames Zeichen ist das
Erscheinen einer Partei, die den Na-
men erlangt hat Seiner Majestät
Opposition". Es ist dies ein Zweig
der Arbeiterpartei; man dürste in
der nächüen ' Zeit mehr von dieser
.jungen Partei hören.
Konstitütiött M
NatioilMtiitc
Selbige wird heute Abend unterbreitet werden;
dem amerikanisch-britischen Programm ist in
derselben Uechnung getragen
Deutschland mutz bis zum. ZleüZzersten zahle.-.
Paris. 4. Feb. (United 'Preß.)-
Es wird erwartet, daß die Konstitu
tion der Liga der Nationen von dem
zuständigen Komitee schon heute
Abend ausgearbeitet fein wird. Meh
rere Pläne find diesem Ausschuß zur
Verfügung gestellt worden, indessen
wird angenommen, daß derjenige,
welcher von den Ver. Staaten und
Großbritannien unterbreitet worden
ist, die größte Berücksichtigung fin
den wird- Derselbe umschlvßt eine
Anzahl Artikel, welche die britischen
wilson in der franz.
Deputiertenkammer
Paris,' 4. Feb- Gestern abend
hielt Präsident Wilson eine Rede in
der französischen Deputierteilkammer,
die auch von Präsident Poincare,
Premier Clemcnceau und anderen
Kaöivettsmitgliedern angehört wur
de. Die Versammlung bestand da
rauf, diese Rede stehend anzuhören.
trotz aller Proteste Herrn Wilsons
dem die Aufmerksamkeit augenschein
lich eine gewisse. Verlegenheit berei
tete, und unterbrach den Redner
wiederholt mit Beisall. Da der Prä
sident Englisch sprach, die Anwesen
den aber dieser Sprache zum großen
Teile nicht mächtig sind, brach der
rechte Beifall erst los, als ein Dol
metscher die Rede auf Französisch
wiederholte. ." , , , ,
Der Präsident betorite . in , seiner
Einleitung die freundschaftlichen Ge
fühle, die Amerikaner und Franzo
sen stets für einander gehegt hüt
ten, seit Franzosen der kleinen ame
rikanischen Republik in ihrem Kain
pfe. für Freiheit so hochherzig bei
gestanden. Er führte weiter aus,
wie die ,Feinde jener Periode heute
Schulter an Schulter stünden, einen
gemeinsamen Feind zu bekämpfen.
Frankreich habe an der Grenze der
Freiheit gestanden, die vom Mili
rärisnius bedroht wurde, immer in
Sorge, wann der Schlag fallen wür
de. Und als er gekommen, fei auch
die Hilfe gekommen, unerwartete
Hilfe, nicht nur von ihren Verbüw
deten, von allen freien Völkern der
Welt. Auch Amerika lzabe dann Ge-
legenhcit gefunden, eine alte Schuld
abzutragen. Es habe noch mehr ge-
tan. es habe die Mächte der Welt
zusammengezogen, so daß Frankreich
niemals wieder seine Isolierung fiih.
len solle." Die Gefahr fei aber
noch nicht vorüber, denn iin Osten
bis nach Rußland, nach Asien hinein,
wären Fragen aufgetaucht, die noch
nicht gelöst, ja noch unlösbar seien.
Und Frankreich stände noch immer
an der Grenze, müsse bereit sein,
fast ünerttägliche Opfer zu bringen.
Aber nicht allein!
Leiter von Nationen hätten soweit
immer nur ihre Beziehungen zu an
deren Führern im Auge gehabt und
die Völker selbst vergessen. Das
würde anders werden. Wohlfahrt
und Sicherheit der Völker würde
das einzige Ziel in Zukunft sei.
Und Frankreich sowobl wie jedeS an
dere freie Vslk werde in Zukunft
wissen, daß wenn Gefahr drohe, die
ganze übrige Welt auf seiner Seite
stehen werde.
.-,Das," fuhr der , Redner fort,
ist's zweifellos, warum ich hier in
Frankreich solchen Enthusiasmus für
eine Völkerliga gefunden habe. Die
Schwierigkeiten, die einer solchen Li
ga gegenüberstehen, die Opfer, die
gebracht werden musten, stehen in
keinem Vergleiche zu der drohenden
Gefahr, die, ohne sie. Frankreich in
der Zukunft bedroben könnte."'
Die Liga, so schloß der Präsident,
werde die ungeheuren Kosten für
stehende Heere und für Flotten, die
aus den Schultern der Völker so
lnge gelegen, unnötig machen.
Frankreich könne in Zukunft seiner
Wohlfahrt gewiß sein. ' Die ganze
Welt sei einig, diese Wohlfahrt ihr
zu garantieren. Die Konferenz sei
zusammengetreten, dies zu bemerk
stelligen, ..im Namen der Frcibeit,
sür die Frankreich und Amerika.
! IfiinfnnS imS t
... .1. hui, JjutlllS U uutl tJC
inhlt häUen." .
J9
m
und amerikanischen Ansichten dacl.' '
gcn und die Gründe, warum die L
ga ins Leben gerufen werden soll.
Die Konstiwtion wird heute Abend,
sowohl in franzosischer als auch n
englischer Sprache vorn Komitee vor
gelegt werden.
, Man hat sich bereits in der Hau: U
fache auf, den Abrüstungsplan geei
nigt; das wird autoritativ zugegeveu.
Deutschland musi zahlen.
Paris.. 4. Feb. Dos nachts
Problem der Friedenskonferenz lU
det die Finanzfrage; es , wird bat '
allen Dingen festgestellt werden, eins
wie hohe. Summe Deutschland zu.
bezahlen hafan' wird. Soviel scheint
sicher, daß man das Höchstmaß ver. '
langen . wird, indessen ohne d''.
Deutschland die Gelegenheit genoin
men werden wird, die verlangte
Summe, auch aufzubringen. Es ist
kaum wahrscheinlich, daß Deutschland
m der Frage des Betrages . konsul
tiert werden wird, jedoch 'wird nur:
den deutschen Delegaten Gelegezcheit
geben, sich über die Bedingungen der i
Alliierten zu äußern. Die .ttonv
renz hat eingesehen, daß die v:,;
spräche der , verschiedenen Nationen .
auf Schadenerfatz . später festaesrekt
werden; vor allen Dingen wird :c
sich auf die von Deutschland zu zoiK
lende Gesamtsumme und die Zali
lungsbedingungen einigen. Mehrere
Pläne sind angesichts der großen au .
gerichteten 'Sachschäden in Vorsckla!;
gebracht worden, alle aber gehen dar
auf hinaus, Deutschland zu zwinge:!,
Geld bis, zum äußersten Zahlungs
vermögen herzugeben. ; Sollte iit
dessen die geforderte Summe nach
Anficht ,der deutschen Delegaten Ki
Zahlungsvermögen übersteigen, dang ,
mag Deutschland sich weigern, über haupt
Schadenersatz zu leisten.
diesem Falle dürften die Alliierten
Deutschland besetzen und alle Indn
stricn und ökonomischen hilfsqiiellen
ja sogar die Regierung übernehmet-, :
Es wird seitens Derüschlands seht
militärischer . Widerstand erwartet;
alles was Teiitschland zu tun übri
bleibt, ist. sich den Forderungen der
Alliierten zu fügen.
Ex-Urönprinz will
sich scheiden lassen
Zürich, Schweiz', 4. Feb. Frie
drich Wilhelm Hohenzollern, eJie.
ster Sohn des ehemaligen deutschen
Kaisers, hat einer Berliner Tcpe
fche an die Münchener, Zeitung zu
folge eine Ehescheidungsklage anhan
gig gemacht. Bekanntlich lebt b?t
EpKronprinz in Holland im En!,
während feine Familie sich in Pot?
dam aufhält. Im Fahre 1905 hei.
ratete r die Tochter des Großhei,
zogs von Mecklenburg; der Ehe sind
5 Kinder entsprossen. - Prager Nach,
richten zufolge soll auch der EC'&ai
scr von Oesterreich planen, sich bki
seiner Gemahlin Zita- scheiden
lassen.
Streiklage in London
i verschlimmert sVij
' London. 4. Febr. VedcMib.
glied der Handwerkerverb mde in
London und Umgegend wad ani
nächsten Donnerstag - die A'be-.t ri
derlegcn, falls nicht 40sti'adige W
chenarbeit eingeführt wird. Dieser
Beschluß wurde gestern abend vln
Vertretern hiesiger Arbeiterver
bände gesaßt. 200 Köche und
Wärter, haben im Carlton Lotet dig
Arbeit niedergelegt.
Wetterbericht.
Für Omaha und Un'gcap.td
Schön heilte und wahrsche'nk '4
Mittwoch; steigende Temperatur t:.ix
Mittwoch.
Für Nebrabka G'aVn her?:
abend und wahrsFeinIich MHc, ',;
wärmer am Mitiwuch und n v' .
lichen nd westlichen Ten ! r .
abend.
Für Iowa Schön he.iie ü ' '.
und wahrscheinlich Mitkw ch; ', .
gcnde Temperatur am M.i:,-!. 7