.JaglZHe Lnshsl MUt ot)Umj0hülmtöiäac V. ' ' . ...... ' 1 (? Si S.l;a ßräut-a", 12. Jii.) "'. Jerlrn, 11. De,. Am Sonnabend seciere Kar! LUbfnecht, begleitet von ; Wsschimngewkhnn den - Getreue, die v,,. 1,, 4 lit. CtLö.ffuung l'ü zur Allsräumung der Hosen und Rock tasten der Vergewaltigten trieben, durchZ clie Siegestor unQ durch Unter den Linden bis zum Grauen Schloß. Eine Erstarrung lag über Berlin noch vom vorausgegangenen blutigen Frei nachmittag. Kur kein neues Blut tn.',i5;n! war die Parole von oben her, '!.) d'e AedölZerung sah darin nur ein E!ng1läildniz der Schwäche, nicht das Ükgevnis dcUeberlcgung, noch die Vor Ver.-tturg zu einer Befreiung von der riii-M vor Liebknecht, dem neuen Herrn v,:n Bkrlin. Dana ab Km der Sonn t'.z mit der riesigen Kundgebung der be nencn, politisch geschulten, gewerk schstlich disziplinierten, sozialdemokra t'f.i ca Arbeiterbevölkerung in , vierzehn :oeti Parteiverfammlungen. 'Die an i:h gznz siaitttchen gleichzeitigen vier 5?undgebungm . der Unabhängigen fönimdftea , dagegen zusammen und JL-r:.o bet Demonstrationsfpaziekgang r-r tpartakuskute nach der Wilhelm ftt:ß: mit Liebknecht; Fanfarronade vor - . m i. . m.(3 . . . - ' oem Pvriai oes irtncijsjanjierpcuai. An? Aontag srüh verkündeten noch die partalu, herzlich mitsuhlenden Republikanische Soldaten 1'!-,c!nz'zen. daß zwischen Berlin und Pozsdam bivakierend .Gardetruppen sich mir-,, gegenrevolutionären Anschlägen ttügcn. nur ihreu.Off!zZnkn ' gehorchten und die unabhängige Agitatoren, die zu ibnen zur Aufklärung und Entwaff nung geschickt wurden, mit der Erkla ?u7g ssrtgüfchicki hätten: Die Waffen b?hlte he und de großmäuligen Ber Z.'ncrn würden sie , auf die Schnauze schlagcu.? Mit wildem Aufschrei ant Utxim die .Rote Fahne': .Auf, Prole t?Z Zu den Waffen!' und in der rnsöängigen , Freiheit' "dröhnte die .;u::nZ!ocke zur Warnung bor der Ge S:nöiZlut:v rnonarchistrsth militäri U.tt Verschwörer. Abend? ober kamen $t SornärtS" und andere Blätter und t?zL.en Aufklärung: die zusammenge s-yr.tn Garderegimenter in Berlins U.!-z:durg unier General Laquis waren r von der Front heimgeschickt, zum ?:zug in Berlin bestimmte Truppen. lt f.ä) dort nur ordnungsmäßig sam tr.Ckn. Der den Unabhängigen ganz besonders verdächtige Umstand, daß auch bzyr'.lsch?, sächsische, bädische, Abtcilun dzrur.ier waren, erklärte sich ganz Uxialsi; eZ waren Delegationen, damit J f-Kj Hr beim Einzug in Berlin v:!::t:n sti zum Aeichen der ungebroche Ttz dzuisckkN Einheit. Der nervöse Zu s-ci'.v der Unabhängigen oder vielleicht i:cch zutteffender ihre politisch Miß tmuijche Tendenz und Taktik, überall e'M Mr fozialdemokratifcher Tul r;:n wühlende Gegenrevolution von t'"$ zu wittern, wurde dadurch .ad a'rvum' geführt, auch ' wurde den CrsSifuileuitn zugerufen, die Regie Zk-z jr?:de sich ihr wüstes Treiben nicht K-az i'irgcr gefallen: lassen. Es wurde ? 't'ht, fccsjlene angeblich, verdächtigen i wippen mit ihrem kommandieren ir'ttetal Üaqu'J Montag nachmit - 3 r.,'-!!!'!i den Treueid auf die fr. -i dr.-'fche Republik und ihre Regie k?'.-.gei Sade. Ein tiefer Atem ; T:sried!gunz und Erleichterung däw'i Berlin und steigerte sich in ', "-s crdnuttgÄicbenden Kreisen zur Ge aiz.yeu siuy oeiJnin wuik, r endlich die Regierung medt t - r z':uiz'!5kes! ivar, ocir u e k-zndgreifliche War t j e r-z-Zr-chi! Haussuchung H, 1( t tnxi der Redaktion n Ttit', zu rieUen, Gesucht l '""'f .erottrten" Maschi n, b-9 war die MelleEin zum Bksuch der bewaffneten -l'p-.'N.s'ion beim .Mister d i r'i'k err? von Wer ' k''e d r .Torwart!' mit po't Zyjvfi betitelt, in r& 'M rn.l f'nern Kapellmei' i i, fc't unter dem gleichen i s er c; !N vi r m-ivi ;,aj;ttn uj .f:!-m berliner Nacht 'f.j-n inZZL?n unter so t 5 i.r i 1 i5ua? mccii f i-r.ye publizistische titA j eil eines nicht i- i, -n frißt an sei ' ro4,t ti den NnaS. i ' ,! hsnd u!ek,dsZ - jj wi:?n. tr.X ' ' . , . . j.rsf .,. -T .,,; x . ' vit-V fVv'i (!' 'i rlF" ' vVyu :, y$ 'JtA&J fr: -pA. r i . .. ' t I 'km . . ' 2A -!' - . "Jrftfl k I iXlfi. ti l - - -4 Ä ,v v. y?r iJvMj 4Jfc ..s(. .1 . 1 J.ii.l ilV- , . - - -$h . x:nz . ti?-, 1 r4(A :C'Vi; "'i,v ! t I - VV u'A' I ; i " h s ' i r ! . ' ', .IV.it I , ' ' - . V'l' - ' . , ' ' " , ' . - "T T! , -' - ""1 t . - i - i -i i i ... i , , ... , -i tw . 4. '.v, r- .-)iM fi ? , j i . I Ji v ..' Vr v ip Ist' ir4 .! nW 4 i m -' 7- fjr , 's -Hj , I ' I , k 5 lf ' '- !-' ,if."'V 01..! ? 7' j-, rTH "j . i, ;j y-! w v ' I jr J i i jt r;-'v-ijf? ' M fI , 5 i', ( 'V lifr " ?J," . ii' 4 i . ' - j rf: . ' 5? .y--. .f;-4, ' -f: ä -s-t ' F " V 1 ' - i , i4 . i .-"V? if i?- - J - . ; J ; vk v-- uT T-' i -v 4u-t li v-i .vi sf J . tU .v.,' . r 4 i.' ' M" A.,. . ,- v . ' : " ' . .-.'I I - "SV " ' , , J . - ,' ' ' - ' ' ) - . ...... ',!' tim t w t 2s!'i p'd die der bl' Straßenkälnxfe und Episoden. Häupter, mit 'bolschewistischem Gelde. Massen und Propagandaschriften die Revolutionsarbeit deutscher Unabhängi ger unterstützt au haben, wal Barth und Haase durchaus In Adredk stellen. !?b rend die Spartskiste ti nicht tun. Alle diese im Augenblick mehr cScr weniger entmannend wirkenden Vor gänge, verbunden mit der innigen Freude über die endlich erfolgte Rückkehr langersehnter Lieben au! dem Felde, er zeugte schliehlich jene! Gefühl der Er lösung und Erleichterung, das sich heute bei dem rührenden Empfang heimkeh render Truppen über das in den jung pen Tagen so schwer verängstigte Berlin ausbreitete. Hunderitausende, im voll sten Worlsina Hunderttausende, waren von früh ab auf den Beinen, um die Heimkehrenden lieSevoll zu begrüßen. Zunächst dort, wo schon am äußersten. Weichbild Im Westen die Häuserreihen beginnen, versammelte sich trotz dem re gen und nebeltrüben Wetter alle! auf den Straßen WaS man bei der schma len eigenen Kost übrig hatte, wurde gern vor den Häusern den Einziehenden von alt und jung zur Erqulikung entgegen getragen, Waffen mit Tannengrlln ge schmückt, die verschlissenen ober aufs sauberste geputzten, feldgrauen Unifor men mit Blumen besteckt. Stolz und frei, alle Ehrenzeichen und die alten verteilen !n Lexlin sozialistische Zeitungen ,,ter daö Volk. Kokarde tragend, dazu noch je nach Neigung rote, schwarzweißrote und schwarzrotgoldene Rosetten und Schlei sen, so zogen die guten und getreuen Streiter vom Westen her durch den Tier garten zum Brandenburger Tor und Unter den Linden weiter, jene alte histo. rische , Straße entlang, über die schon so viel militärischer Ruhm und menschli ches Leid gewandelt ist. Innerhalb des Tores, aus dem großen Biereck de! Pariser Platzes,, empfing sie Ebert im Namen der deutschen Volks republik, Oberbürgermeister Wermuth im Namen Berlin! und Feldwebel Suppe im Namen des regierungstreue Schutzbünde! der in Berlin befindlichen aktiven Unteroffiziere. TeZ letzteren Rede für die baldige Nationalverfamm lung und gegen Liebknecht war nur ganz kurz, eigentlich ein kleiner scharfer Sckriorkel als Anhang zu den wohlge rundeten Reden von Ebert und Wer muth, aber daß dieser Schnörkel in dem knappen offiziellen Festakt feinen Platz fand, gibt ihm besonderen politischen Reiz. Ein kaustischer Zuschauer, auf die Untergsiiziere weisend, meinte leise: ..Wohl ScheidemannS Ersatz für die Ehrenjungfrauen!', die sonst dort s!an den und diesmal fehlten. Vom Balkon de! französischen BotschaftZgebäudeS m Pariser Platz schauten französische Offi zier, welche zur Mission deS Generals Tupont gehören, dem Schauspiel zu. ; Unter den heute Eingezogenen befan den sich .-. die Gardekürassiere, die noch am letzten Taae vor dem Waffen stillstand in den Kmpfen bei Rethel so zusammengeschmolzen, daß vom ganzen schon dezimierten Regiment nur noch achiundvierzig Mann und zwei Offiziere übrigblieben. Lehnlich litten ein Garde artillerieregiment und die zwei Husaren regimenter No. 8 und 11. Heute waren ihre Formationen anderwärts nachgc? füllt! Die tapferen Reste au! jenen Kämpfen, untermischt mik Verwundeten, bildeten die Spitze. . .. . . Berlin. 10. Dez. Bei den aufregenden und noch immer nachwirkenden Ereignissen vom 6. Te zember handelte ej sich um zwei Gruppen von Geschehnissen: Von rechts wurde jener Putschversich unternommen, der leinen monarchischen Charakter trug, sondern bezweckte, den Bollzugsrat aufzulösen. Ebert zum Präsidenten der Republik zu proklamie ren und die Redaktion der Noten Fahne' s'Z Hauptquartier der Sparta kus'eute Unschädlich zu machen. Alle dieß mißlang, und eS wurpe festgestellt, daß die dafür in Bewegung gesetzten Soldaten dadurch irregeführt wurden, daß ihnen eingnedet wurde, eS geschehe im .Auftrag der Regierung'. Jnzmi fchen wurden all der Urheberschaft vn dächtig zwei untergeordnetere, aber hoch aristokratische Beamte deS Auswärtigen AmteS festgsfieZt. Der eine von ihnen. Graf Watuschka, gehört zum katholischen Adel Schlesiens, Herr V. Rbeinbaben u einem Geschlecht, das dem Swat bikher dikktiek -Beamte nd-MMr stellte. ai,iWa ist Mi.: Rbeinbsbe ssS angeblich bei einer Haussuchung im Ho J fei Bristol gest ergriffen worden sein. Bei dieser Hoteldurchsuchung (über die schon kürzer berichtet wurde) wären, ' sg meldet die .Bolksztg.', In einem Salon zweiundzwanzlg der Verschwörung der dächtige Herren verhaftet worden, da runter ein jüngerer Prinz Hohenlohe und mehrere Studentin. Im Nebenraum habe man dreihundert Gewehre beschlag nahmt. Nach einer Mitteilung der .58, & am Mittag' handelte ti sich bei den Verhaftungen im Bristol-Hojel um eine Studenlknwehr. die sich ohne Erlaubnis der Behörden gebildet hatte zum Schutz der Regierung EbertHaafe gegen Spar takuI.Putsche. Auf Befehl M Polizei Präsidenten Sichhorn (unabh.) wurde nun -diese Studentenwehr aufgelöst und ihre Massen wurden konfisziert. Nach elfstUndiqcm Berhör wurden alle im Bristol'Hotel Festgenommenen entlassen mit Ausnahme des Borsitzenden der Studentenwehr., eine Referendar! Dr. Sack. Auch besagter Prinz Hohenlohe. der nur zufällig im Hotel anwesend war und mit jener Wehr nicht In Verbindung stand, wurde wieder freigcjassen. Ferner wurde schon am Samstag ein. wie ti heißt, amerikanischer oder früher in Amerika gewesener Schriftsteller Marien Wi verdächtig aufgegriffen, der im Anfang bei Krieges durch persönliche Angriffe gegen den damals noch in'Ber lin befindlichen amerikanischen Bolschaf ier Gnard von sich reden machte. War ter soll ein mit alldeutsch-antisemitischen Neigungen ausgeftattetec. etwas wirr köpfiger Herr sein. In seiner Wohnung fand m zur Verteilung bereite Flug blätter, welche die .Festnahme des der räterischen und betrügerischen BotkSrales durch die Berliner Garnison lind Front soldaten' verkündigten; außerdem nti semitische Flugblätter, die sich gegen die Unabhängigen und Spartakusleute rich teten. Mit Flugblättern legerer Art wurde Berlin in jüngster Zeit über schwemmt, so daß sich in jüdischen Krei fen bereits Pogromfurcht zeigte. Jemr Märten soll in Verödung mit einer Frauenvereinigung zum Empsang der heimkehrenden Truppen' stehen, die sich .RoteZ Herz" nennt; auch habe er einen gleichnamigen Film gedichtet, und der .Freiheit zufolge sollen in gewissen Truppenkreisen daS Stichniort .Rotherz' und schwarze Armbinden mit rotem Het zen als ErkennungZzeichen im Schwu.nge sein. WaZ an diesen Dingcn positiv Wahre ist. vermag der Außenstehende nicht zu beurteilen. Nervosität und Phantasie sind jetzt sehr geschäftige Geschichtenträ ger. Scheidemann und seine Anhänger erklären die Furcht vor der Gegenredolu tion von rechts teils als tendenziöse MaAe. teils als lächerliche Gespenster scherei.. Die Unabhängigen tun umge kehrt, wittern überall furchtbare Gefah ren von nchtS und betrachten die Spar iakusleute als Stütze der Revolution such gegen die schon zu sehr verbürg lichte alte Sozialöemokratie. Der pre ßische Ministerpräsident Ströbel der kündete gestern ganz offen, wenn seine Partei auch mit den RechtssOzialisten zu sammcn in der Negierung sitze, weil die selben noch geschultere Kräfte und bessere Organisation haben, die man vorläufig nicht entbehren könne, so gehöre öaS Her, der Unabhängigen doch den prole tarischen SpartakusZeuen. obgleich de ren bolschewistisches' Programm nicht ju billigen sei. Soviel über den Putschversuch von rechts, der. etwoS ganz Abgesondertes von der Spartakllsdemonsirotion.deS gleichen Tages ist und nur insofern mii ihr in Zusammenhang sieht, als die fpartakistischen Deserteurversammlungen daraus den Anlaß schöpften, drohend .auf die Straße zu sieigen'. Dabei kam ei dann zu dem blutigen Zusammenstoß zwischen den quierierteg Gardefüsili, ren und den Demonstranten, der an scheinend dadurch entstand, daß der Po lizeiprasident Eichhorn sunabb.) den Umzug erlaubt hatte, nachdem ibm der. sprachen worden war, daß er friedlich und ohne Waffen vor sich, ehe solle. Von dieser polizeilichen Erkaubni! scheint nun aber die militärische Stadt kommandantur nicht genügend unter richtet gewesen zu sein, oder irgend eine nicht befugte Persönlichkeit hat in ihrem Namen dim unterstellten Gardegeneral kommands telephonisch besohlen, den Zug militärisch zerstreuen zu - kaffey. Tiefe Persönlichkeit, irgend ein Tolda Ier. oder VoilzugZeat. batte es mit der Arg?: bekommt:!, tn einsthasZe Saschläge fl-f die eichSleitung durch die demonstrierenden Deserteure fceab sichtigt seien. Wahrscheinlich wäre also daS schreckliche Blutbad vermiede wor den. wenn am kritischen Freitgg nach mittag zwischen dem Polizeipräsidium und der Kommandantur der amtliche Konnez enger gewesen wäre.' Nunmehr braust ein ungeheurer Entrllstungjsturm der Unabhängigen und Spartakisten ge gen den Kommandanturchef WelZ, der politisch zur alten Sozialdemokratie ge hört und nun 'alö .Bluthund" der Ebert'Scheidemannpartei von seinem Posten fortgeschwemmt worden ist. tyich bei den gestrigen Versammlungen und in den heutigen Besprechungen der Parteiblätter klafft in tiefer Spalt .zwischen der Sczialdemokratie und den Unabhängigen. Während Scheidemann gestern sagte: .So geht'S nicht mehr weiter mit dem Terror von links!' und Ebert fiierlich versprach, mit äußerster Entschlossenheit jede neue Sewaliherr fchaft Zu bekämpfen', erklären die Un abhängigen emphatisch: .Der Feind der Revolution und der sozialistischen Ne publik bedroht unk nur von recht!!' Inzwischen melden die Spartakisten siegez. und selbstbewußt, deß ihnen so wohl am Sonnabend, als Liebknecht fei nen Triumphzug durä?! Brandenburger Tor miibemafsneter, Auto! und Ma schinengewehren abhielt, wie auch beim gestrigen DemonstratloiiIzug nach der Wilhelmstraße widerstandslos von den aufgestellten Cicherheimannschaften der Regierung sowohl Waffen wie Maschi nengcwehre ausgeliefert wurden, sobald ei Liebknechts Leibgarde virlangte. UebrigenS hat Liebknecht schon am Sonnabend pathetisch die Aufrichtung einer .Roten Garde' als vollzogen er klärt. Der .Vorwärts' bemerkt nun dazu, daß sich die braven Sicherheit w'chen nur deshalb ihre Maschinenge wehre fortnehmen ließen, weil sie von neuem dringend Befehl hatten, bis an die Grenzen des Menschenmöglichen ein Blutvergießen zu vermeiden. Dafür wurden ihnen beim Maschinengewehr Hamstern durch die Liebknechtleute gleich zeitig dieTaschen ausgeräumt'! Die schon lange kursierende Meinung, daß Liebknecht geistig Übergeschnappt ist, kommt In den sozialdemskratischkn Krei sen wachsend zum AuSdru. Der Vor wärtS' macht heute den Borschlag, Lieb knecht solle sich durch drei von ihm frei gewählte' medizinisch Autoritäten , aus seinen Nervenzustand untersuchen lassen Deutschland sei schon einmal durch den örrlinn eines Erben ruiniert worden. ChmesZsches Zeitungs wefen vsn beute. Wir haben während dcs Krieges nur wenig aus dem Reich der Mitte gehört, und vor allem über die Entwicklung der chinesischen Presse während des Krieges sind wir garnicht unterrichtet. "Deshalb verdient ein Aufsatz deS Pslinger Korre spondenten der Times besondere Auf merksamkcit. der zum ersten Mal einen genauen UebcrbliZ iiier daS g.'genwär tiar Zeitunaswesen in Peking bietet. Die chinesische Presse ist noch außerordentlich unentwickelt, und wenn man die Zci ungsöeihältnikk der Hauptstadt bejrach tet. so ist damiX eigentlich allkS gesagt, denn bedeutende Zeitungen außerhalb Pekings gibt eS erst recht nicht. An der Spitze der Pekinger Zeitungen stehen die fremdländischen Blätter, drei englische Zeitungen und eine französische, die zwar im nominelle Besitz vo Chinesen sind, aber von der englischen und französischen Regierung unterhalten werden. Anders ficht es mit dem einem Japaner gkhöri gen. chinesisch geschriebenen Blatte Shun tien Shihchao. daS eine größere Auflage hat und don den japanischen. Kaufleuten alS Anzeigenblatt benutzt jvird, fs daß eS weniger auf offizielle Unterstützung angewiesen ist. Diese fünf von Fremden hcrausgcge denen Zeitungen haben ihre eigenen Druckpressen. Ausser !hnen"kühmt sich die chinesische Hauptstadt einer Anzahl von 33 Tageszeitungen, von deri'n aber keine eine Auflage von mehr als 3000 hat. Höchstens ein halbes Dutzend haben mehr als 1000 Exemplare; die übrigen werden eigentlich Überhaupt nicht gekauft, sondern sie erscheinen nur. weil gewisse Persönlichkeiten oder Kreise ein Interesse an der Veröffentlichung haben. , TaS Annoncenwesen ist in der Pekinger Presse überhaupt noch nicht ausgebildet, da sich die Geschäfte noch in ganz primitiven Formen vollziehen und es kein Publikum gibt, an daS die Anzeigen gerichtet wer den könnten. . Die Zeitungen sind ausnahnittos Or gane de? Behörden oder politischen Par teikn, die für ihre Anschauungen und Ideen Anhänger gewinnen wollcN. Ein unabhängiges Blatt gibt eS in ganz Pe king nicht. Um diese V Zeitungen tag lich zu drucken, gibt eS nur sechs Druck pressen, die alle mit der Hand bedient werden. ')?un ist eS eitt sus'.errrdentlich schwierige! Untcrnchmen. eine chinesische Zeitung zu setzen. Demi anstatt der 26 Buchstab,, unsere? Alphabets hat der chinesische Setzer mit etwa 5000 vi-rschic denen Zücken zu aebeite. öS ist eins der ungelösten Nätscl der chinesischen Cetzerkiiiist. wie ein armer ungebildeter Kuli für ein paar Dollar im Monat im stände ist, dieke unglaublich komplicierte Arbeit m vollbringen. Jedenfalls ist eS kaum l?egreiflich, wie diese wenigen Druckpressen jeden Tag so' viele Zeituu gen, möqen sie auch in noch so beschränk tem Umfange erscheinen, fertigstellen kön nen. Der Redaktionkstab tineS chinesi schen BlatteS besteht g?wöhnlich'auß dem Herausgeber und E!?enti!nr. die stets ein and dieselbe Person sin Nur ei oder zwei Blätter in Peking tsben einen eigenen Berichterstatter, der über He Lo kolereignissk unterrichtet. Für die ßen Politik hat man Überhaupt kein Interesse, und von Krieg ist sehr wenig die Rede. Ta die Chinesen alle Fremden auß'r den Japanern in einen Topf werfen, so habeir sie llch-keniq Verständnis dafür, daß Teutsche und Feanzzsen, Engländer U7,d Türken sich beiämdfen, denn kö fkhl ihnen doch der Begriff für die Unter scheidun? ds?r Nat'onen. .Wenn die CKineskn außenpslitisch überhaupt ktwS kNidfinden,' schreib! d'k Beriebterstatter frx TimeS, .so sind sie Z?d'nsallS P?s deutsch we'ä der fftnslch'.lichitt Arl J. Durch die nordwestliche Ebene flog der Schnellzug, rdci an goldgesprcn leiten Wieselt, auf denen noch hier und da blaue Wasserstreifen winterlicher Ucberschweiumuiigc standen, vorbei an Geholzen von Tannen und ichtgrünen Birken, an den roten Dächern und plumpen Kirchlcin don Dörfern linden kleinen, freundlichen, arbeitsamen Stab ten. Noch blühten einige Pflaumen bäume, und die Apfelbäume standen weiß und rosig liberhaacht wie junge Mädchen in Ballkleidern. . Ueberall. in Holz und Wiesen, sah ma wandernde, spielende. Blumen suchende Kinder; am Bahndamm stellten sie sich auf, schwenk ten Sträuße von Schlüsselblumen und ricsen hurra, um ihrer jungen Früh linaSfreude Luft zu machen. Die Passagiere des ZugeS sahen manchmal hinaus in die weite, lichte Landschaft; die älteren mit nachdenk licher Ergriffenheit, in der die Erinne rung an andere Frühlinge vibrierte, die jüngeren mit einer frohen Ungeduld, einem leisen Jubel im Blut, verwandt dem LebenSUbermut der winkende, jauchzenden Kinder. In eine WageVecke gedrückt faß ein kleines, schmächtigst Jräulcin. Daß sie ein Fräulein war, konnte man gleich sehen. Aber die eleganten Damen, die mit im CoupS saßen, gaben sich wohl kaum die Mühe, darüber zu spekulieren. Höchsten! daß sie mit flüchtigem Lächeln die kleinstädtische Dürftigkeit ihrer Klei dung streiften. f. Physiognomie und) Bewegungen.'alleS an der Fremden drückte eine weltfremde Aengstlichkeit aus. DaS nicht mehr junge Gesicht war nicht verbraucht, aber verblaßt wie die Züge von Menschen, an denen daS Leben ereigniZlo! vorüber fließt. Meist saß sie dem Fenster zugewandt . und sah in den Frühling hinaus, diesen in kühlem Silberlicht zerflossenen nord deutschen Frühling, mit stillen, träume rischcn Augen. Manchmal auch trat in ihren Blick daS intensive Leuchten einer großen Erwartung, dann wieder ein Ausdruck von Angst vor dem Fremden, Ungeheuerlichen. daS sie vorhatte. Einzelne Gruppen hoher Mieiskaser ne. vorgeschobene Posten der großen j ..r.:.. rv.r. an TUUl. CMUjitufll MII IJWU YUIIgl Ctiaßenziigk. dickt am Bahnkörper. Man sah in Küchen hinein, wo Mäade hantierln, man sah Vcttstücke auö offe nen Fenstern hcraiislicgkn; junge Mäd chen in, helle Blusen aus Balkon!. Tann sah man aus baumSepflanzte, verkehrsreiche Plätze, einen' Park in lichtem Frühlingsgrün mit Equipagen, Radiern und Spaziergängern. Die eleganten Damen im Esupö zupften ihre Haare zurecht. setzten löst licve Federhüte auf und nahmen ihre Taschen auS dem Netz Das weltfremd Fräulein suckte wit verstörter Miene nach ihrem Billett. daS sie wie alle Un gewandten Reisenden zu gut versteckt hatte, und Ivagte ar nicht, sich wieder binusetzen. auS Ängkt. den richtigen Bahnhof zu versäumen. Der große Moment kam. ' Dem ZKVer Reisenden folgend, stieg sie die -Treppe hinunter. Ifciien im Vestibül sagten ein paar Kofsertrager einander Grobheiten, und draußen zankten sich zwei 'Droschkenkutscher. Schaudernd drückte daZ kleine Jriiu kein 'sich vorbei Großer Gott, wie streitsüchtig di?' Leute waren! Und nun sollte sie in die Straßen hinein, die sc voll von Menschen waren! Sie fragte jemand nach dem Weg keinen Schutzmann; denn -vor denen baite sie Angst und bekam einen flüchtigen Bescheid, den sie nicht der stand. Wieder folgte' sie dem Menschenstrom. Sie kam über eine Brücke, unter der ein in der Frühlingßsonne heiter blinkendes Wasser floß. TaS war ja ganz richtig: Nur weiter. Zu Haufe hatte sie sich den Weg auf dem Plan ausgesucht und dem Gedacht niS genau eingeprägt. Nur in Wirk lichkeit sah alleS so anders auS. Dit Straßennamen wollten nicht stimmen. Und diese Menschen, die einen drängten undstießen und gar keine Zeit hatten für hn verlorenes kleines Fräulein! Und die Straßenübergängel Lange stand sie zaudernd, und als sie sich todes mutig in den Wagen und Menschen ström stürzte, war es natürlich im un rechten Augenblick, und nur die rasch zu greifende Hand eineS Schutzmannes ret tete sie vorm Ueberfahrenwerden und brachte sie auf die andere Seite. Ta stand sie. an allen Gliedern ie fand, unfähig, sich solchen Aengsten zum zweitenmal auszuschen. Eine dcS Wc aeS kommende leerr Droschke wurde ihre Rettung. Der Kutscher, der in der rat der deutschen Siege und weil die Deut schert sich die Mühe gegeben haben, ihnen ihre Erfolge auseinanderzusetzen, wäh rend die Entente sich wenig darum ge kümmert hat. Die gedruckte Propaganda der Entente, die in dünnen Büchlein durch China fließt, könnte ebenso gut ins Meer geworsea werden, so wenig Ein druck ruft sie hervor.' Die Chinesen in teressiereN sich hauptsächlich für ihre In nenpoliük und noch mehr für Klatsch, bek" sensationell auögesckmückt wird. Die Zeitung Shuntien Shih.pas hat dor den chinesischen Blättern den Vorzug voraus, daß sie der Zensur nicht unterworfen ist und schreiben kann, wa sie will. Au diesem Grunde besitzt sie auch di, größte Verbreitung. Die chinesischen Journali sten sind zum preßten Teil Studenten, die in Japan eine modernere Bildung genossen bMn: sie stehen im Gegensatz zu den wenigen altmodischen Schrift siellern. die noch den hscbsien Wert eine! Zeitungßartikkli in der stön gedrechsel ten Vdrale erblicken. Mit diesen mo dornen Elementen dringt allmählich, frei lch nech febr langsam, der e;ft der Sachlichkeit und der besser?, Juserms tion such in dchir.esifchk Presse. EinWÄüci) Skizze von Y. von Veautteu. loi Dastehenden wohl die Fremde er kannte, machte eine einladende Bewe gung. und sie stieg ein und ließ sich mit einem Seufzer der Erleichterung auf den Sitz fallen. .Wohin denn, Wadameken?', fragte der Kutscher mit jovialer Miene. .Zur Kunstausstellung', sagte sie er röteny. Sie hätte wahrhaftig vor Aufregung ganz vergessen, ein Ziel zu nennen. In lustigem Trab ging I durch Straßen, über Plätze, an dielen, dielen Denkmälern vorbei, bis sie dor einem von hohen Fahnenstangen überragten Eisengittertor hielten. .'Sie nahm Villett und Katalog und ging, wo die Übrigen Menschen gingen. Ader sie wollte etwa! ganz andere! alö die anderen Menschen. Die ' Atmosphäre der Räume, dies spezifische KunstauLstellungSatmosphäre Diaub. Firnil, Menschen, Parfüm! beklemmte ihr die.Bruft oder war es nur die immer wachsende Auf regung? Die Bilder in den Sälen ver schwammen dor ihren Blicken all Far benflecke ohne Sinn.' Sie suchte nur ein Bild und einen Namen. . ' Sie kannte e! auk ZeiiungSbesprech ungen. ' AIS sie e! wirklich sah. fuhr die Erregung ihr so in die Knie, daß sie sich fetzen mußte. Das war sein Bild. Ta! Bild, durch da! er berühmt ge worden:, die reise Ernte schwer durch rungener Jahre. , Und .Ernte' hieß eS. . ES war ein großes Tripihchon. Die Ernte des Lebens und des Todes stell' ten die beiden Seiten dar. Da! Mittel bild zeigte Burschen nd Mädchen teim Ausladen don Garben in einer sonnen warmen Augustlandschaft. ES war glühende! Leben in dem Bild, nicht, weil eS in da! Gold der späten Nachmittags sonne getaucht war, sondern weil" ein starker Lebenswille herauSleuchiete, der Wille deS Künstler!, den er seinen Ge schöpfen eingehaucht. Ein großer, na turgewaltiger Rhythmus lag in den Bewegungen dieser jungen, kräftigen Menschen, die tei der ursprünglichsten und ehrwürdigsten- Arbeit dc! Leben! beschäftigt, beinah ein! schienen mit der Natur; ein junger ?)!ann im Vorder gründ schwang sein Garbenbündel hin aus mit einer so kühnen, triumphieren den Bewegung, daß In ihm der Sohn der Natur zum Sieger der Natur er höht war. , - .Die meiste Bilder riechen nach es färbe, dieses riecht nach reifem Korn und gesunder, heißer Jugend', sagte je mand neben der im Schauen Versunkc nen. , .. . - "''.; , Verstohlen blickte sie auf. Zivei Her ren unterhielten sich miteinander über da! Bild. - ' Ja, Und dabei ist es. in technisch' betrachtet, zugleich die besigemaue Lern wand hier," sagte der andere. Ohne Zweifel. Und doch halte ich das für das Höchste: wenn ma don dem. waS ein Bild ausdrückt, so gepackt wird, daß man darüber fast vergißt, wie. gut eS gemalt ist.' .Ja, er ist einer von unseren Großen. Und doch hat e! Jahre gedauert, bis er sich durchgerungen hat. Er hat eS auch äußerlich schwer gehabt engt Verhalt Nisse, allerlei Widerwärtigkeiten. Bor etwa zehn Jahren war er einmal der lobt mit einer Dorspasiorenlochter, so ziemlich da Dümmste, wa! eitt auf sirekelwer junger Mensch in seinen Verhältnisse tun konnte. Eine unser nünftlge Heirat hat schon manche! junge Talent gelähmt. Gottlob ist er noch wieder losgekommen.' .Ja, tzas war gewiß gut auch für seine sozialen Erfolge,' lächelte der an dere. .Berühmtheit ist ein Kompost tum, die Folge von allen mögliche Ein flüssen.' Und dann sprachen sie wieder von den Qualitäten deS Bilde!, in teclsni schen Ausdrücken, die die Lauschen nicht verstand. Aber sie verstand, daß S Lob und Bewunderung war, und deshalb erfüllte jede! Wort sie mit ho her Genugtuung. Andere Leute traten dazwischen. ES stand immer eine Menge Bewunderer vor dem Bild. .Große Kunst' ."Tiefe LebenS auffassung' .Eminentes Können' und ähnliche Ausdrücke schlugen an daS Ohr der Lauschenden. Niemand- beachtete die schmächtige, kleinstädtisch aussehende Person, außer wenn jemand wartete, daß der Sessel endlich frei würde. Aber sie stand nicht auf. Zum ersten und einzigen Wal in ihrem Leben nahm sie anderen Leuten de Platz weg. Sie wußte eS gar nicht, aber eS würde sie auch nicht berührt haben. Denn sie war versunken in daS Bild, sein Bild. Und ihre Ohren tranken sein Lob, ihre Seele berauschte sich an seinem Ruhm. Sonst sah und horte sie nichts. Sie war nicht mehr allein nd sremd und beängstigt in dieser kleiderrascheln den, lorgneitierenden und schwatzenden Menge.. . Sie war keine Fremde hier. Die an deren waren Fremde. Unberechtigte. Sie hatte ein heilige! Recht an diesem Bild, denn sie lptte ein Lebensglück ge opfert, damit e! werden konnte. Nicht er selbst, ei Freund war zu ihr gekommen undatte gesagt: Sie müssen ihn freigeben. Die Misere einer Hun gerecht wäre .Her Tod seiner Kunst. Er leidet schon unter dem Druck der Kette, aber er hat nicht den Mut, e! einzuge stehen. Ich weiß, daß er verzweifelte Stunden hat um diefe Jugendkorheit, Sie hatte ihn freigegeben. Und deSbalb hatte sie Anteil -an sei r.em Künstleriam. Sein Kunstwerk K5r die Wirnderblu! die au! der Asche ihre! Ops'i! erstanden, u! ihrer der leiteten Jugnd, ibrem ung'lebten t'.ai'.v'..Un. Sie klickte aus da! Bild mit etwa! wie mütterlicher Zartlichke, Cie hatte (1 mitgeschasfen. 'ES überkam sie eine große, heilige Vreude. ES war. alS ob ein Strahl dc? som mersonnigen, lebenkwarmen Bilde auf sie gefallen wäre und sie mU dem Glanz de! Glück! und einer neuen, schönen'Ju. gend Überzogen hätte. Aber der Glanz kam nicht von außen, er kam aus ihr selbst. Damal! hatten sich wohl murrende und zweifelnde Stimmen in ihr erheben wollen: hatte sie daS Opfer wirklicli bringen müssen? Und war eS nicht vielleicht umsonst gebracht? Heute wußte sie, haß eS nicht umsonst gebracht worden war. Strahlend und blühend und selig saß sie im Sonnen glänz der Ernte. Und diesen Glanz trug sie mit fort, als sie ging. Sie war nicht mehr die linkische Aengstliche. sie schritt ruhig und sicher, wie jene Vienschen. die ein wun dervolleZ Erlebnis so ganz erfüllt, daß nichts von dem äußerlichen Getriebe um her sie stören, verwirren oder ängstigen kann. ' Sie wußte: irgendwo in dieser gro ßen Stadt wohnte auch er. Aber sie -Wünschte kein Wiedersehen. Sie wußte ja, daß. er ein großer Künstler geworden war. Der Glanz eines unzerstörbaren Glü ekel log auf ihren Zügen, als sie in die Nacht hineinfuhr, in da! enge, kleine, blasse Leben zurück. Und ein Ernte sonnenschein vergoldete daS ganze, blasse, stille Leben. . i Dnckc von drüben. . Wie ein Amerikaner die Teutschen . im Okkiipations-Gebirt beurteilt. .Ihr Zivilisten dahcifn mögt Groll im Herzen trage, wir Soldaten kennen keinen Haß gegen die -Deutschen.' DaS ist der Inhalt eines langen Briefes, den ein amerikanischer Ossizier von Deutschland hierhergeschrteben hat. Man sollte diesen Brief ollen jenen Professionellen Hetzern zu lesen geben, die auS dem Haß ein Geschäft machen. Sie könnten nichts gegen diesen Brief einwenden, sie könnten seine Wahrheit, nicht anzweifeln, da der Schreiber des selben ' bekazint und wohlqcachtet ist: Franc! P. Tüfsy. Fcldkaplan dcS 165. Regiments (die alte berühmten .Neun undfechzlger') . ; Aatek Dusfy schreibt da: Ihr seid drüben viel mehr verbittert. Ihr sprecht von den1 .Hunnen' nd tt ist daS Seltenste, was man hört, einen Soldaten einer Kampsdivisio von .Hunnen' reden zu hören; sie nennen sie .Boche' oder Meinte' oder einfach die Deutschen'. Vielleicht liegi'ö an dem. womit Ihr gefüttert worden seid; viel leicht ist ej etwas, was fundamental an ständig ist, aber In fchlechtemLichte er scheint, wenn in Kerl, derftrn vom Kampfe ist. aus' den Kaiser schimpsi der -ckaS Schaufenster eines Delikates senladenZ einschlägt od seinen Jungen anlernt, einen kleinen Krauskopf in der Schul- insultieren.' Unsere Soldaten beurteilen den deut schen Soldaten nach der eigenen Ersah ' rung Und messen ihn nach Soldaten Maß. Sie fürchten ihn nicht; sie has sen ihn nicht; sie verachten ihn aber auch nicht. Sie achten hn, weniger sich kräs, tig zur Wehr setzt oder geschickt kni kommt, wie daS meist der Fall gewesen ist. Wenn sie ihm jetzt begegnen, ist der Jmpul! nicht, ihn anzugreifen, son. dern ihm eine ftlbstgedrehte Zigarette zu geben und Erfahrungen guszuiau schen.' :;;. Und weiter bemerkt Vater Dussy: .Abgesehen von dem Benehmen der Leute fallen unS hier zwei' Dinge am meisten auf: die Zahl und dal Aussehen der Kinder. In französischen Dörfern sieht man wenig Kinder aus der Straße, in deutschen Dörfern tummeln sie sich scharenweise herum. Wenn wir kom men ist Zirkustag, dann kommen 'sie alle, besonder die Jungen. Ueberall Jungen! Wir machen darüber unsere Scherze mit den Franzosen und warnen st, sie sollten nicht zuviel Geld von die sen Leuten verlangen, so daß sie zu lange daran abzuzahlen hätten, denn, wenn nach zcha oder fünfzehn Jahren diese kleinen Ouerkopfe herangewachsen sind, werden sie nicht mchr bezahlen . wollen nd Frankreich würde wieder zwei der drei andere Nationen brau chen, um sie au! Frankreich herauözu hallen. Diese kleinen, strammen, pausbackige Struwelköpfe! .Ich weiß nicht, wie eS im übrigen Deutschland aussieht, aber in den Rhein landen sind sie noch nicht verhungert. Die Kinder hie tragen geflickte Kleider, aber diese Kleider bedecken ' rundlich.' Körper.' Der Brief ist lang ... . nahezu vier Spalten, aber jede! Wort sollte gelesen und beherzigt werden, denn hier spricht einer aus eigener Anschauung und frei von der Leb niemandem zuliebe, nie mandem zuleide. Fall! Sie der ganze Brief im Worttaut interessiert, lausen Sie sich heute da! Abendblatt, da! Vater Dussyk Schrelben vollsiändiz in wörtlicher Ueberfetzunz bringt. In Gcfahr und großer Nck ' Brikigt der Mittelweg de Tsd.. I r K . m Ml I . 4 1