Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 25, 1919, Image 1

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ACT OF OCTOBEIt 6, 1917, ON FIU2 AI
THE POST OFFICE OF OMAHA, KEIl
BY ORDER ? ZM fßESIDE.NT
A. & BUßLESON. P0STMASTER-GENT.2AE
. published in th Ger
2 I man langn gt for Ameii-
- Jean citlxern . Matz ' ttti
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Gcrmaa . ' I u ,
35. Jahrgang.
Omaha, Neb., Samstag, den 25. Januar 1919.
8 Seiten.-Nr. 272..
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Kolossales
der
Neber 10,000,000 Stimmen wurden von ihnen
bei öer letzten Wahl abgegeben; die letzten
j Artikel Rosa Luxemburgs und Liebknechts
Die Macht der Solöatenrate wird stark beschnitten
Berlin, 25. Jan. Der sozialisti.
schon Zeitung Freiheit" zufolge ha
den die Sozialisten bei der am letz,
icn Sonntag stattgeftmdenen Wahl
über 10,000,000 Stimmen abgege
ben; bei der letzten Neichstagswahl
betrug das Votum der Sozialistm
4,250.000. Sollten die Sozialisten
nach stattgehabter offizieller Zählung
noch 20 Sitze n?ehr gewinnen, dann
tocrden sie in der Nationalvcrsamm
lung eine absolute Majorität aufzu
weisen haben. Die Majoritätssozia,
listen labcn der .Freiheit" zufos.
fle 8,000,000, die , Minoritätssozia,
listen 2,000,000 Stimmen erhalten.
Ter Vorwärts, das Organ der Ma
joritätZsozialiftcn, verweist auf die
Möglichkeit eines Z'usammengehens
der Majoritätssozialisten mit den
deutschen Tnnokraten, um eine feste
Grundlage der deutschen vknwlv
in bilden
Hamburg, 25. Jan. Negierungs
truppen gehen gegen die ausständi,
schen Spartakuöleute scharf vor; ein
Aufstand größeren Matzstabö ,st mch:
zu befiirchten. Der Straßenverkehr
ist wieder aufgenommen worden und
die Geschäfte werden in übucher Wei
se fortgesetzt.
Amsterdam, 23. Jan. Die Hal
lösche Zeitung, von welcher ein Cxem.
Dlar hier eingetroffen, ie, macht oe
!amü, daß der Bahnstrcu beigeleg
ist. Den Forderungen der Strciker
wi:rde entsprochen, darunter befin
det sich eine, wonach imer Beamte,
der sich In den Arbeitern unbelieb
gemacht hat, aus dem Dienst zu ent
lassen ist.
Sogar die Fuhrer der Sozialisten
snid infolge des in Berlin ausge
brochenen Streikfiebers in Unruhe
versetzt worden. Der Vorwärts der,
weist auf das Unloyale des Streiks
der Elektriker (der inzwischen beige,
legt worden ist) wodurch hundert.
taufende - unschuldizerweise schweren
Drangsalen ausgesetzt wurden. Den
Angestellten der städtischen Gaswer
ke wurde erst unlängst ein achtstün.
diger Arbeitstag gewährt und jetzt
baben sie es unter Androhung, eines
Streiks durchgesetzt, daß ihnen ein
sechsstündiger Arbeitstag bei ot
trächtlicher Lohnerhöhung gewahrt
wird. Durck die Lobnerböuuna wiro
eine Mehrausgabe von 12.500,000
Mark veranlaßt.
Weniger Macht für Soldatknräte
Vem, 25. Jan. Berliner Met
düngen besagen: Unter den neuen
Verordnungen, welche hinsichtlich der
Zkontrolle über die deutsche Armee
erlassen worden sind, wird die Macht
der Soldakenrate bedeutend vermin
dert. Der preussische Kricgsmini
sicr wird,, durch die Hccresoffiziere,
die Verantwortung für die Beschaf
igung und Führung seiner Leute
l?aben- Er wird der höchste Be
sehlshaber der deutschen Armee sein.
und er allein wird die Macht haben,
Offiziere und Soldaten zu befördern.
Soldatcncäte werden von allen
Garnisonen, Regimentern oder Va
tailloncn gebildet werdm, um die
Tätigkeiten der Offiziere zu überwa
chen und darauf zu sehen, daß die
militärische Autorität nicht gegen die
Regierung selbst benutzt wird; sie
müssen zu öiate gezogen werden über
die Ernährung der Truppen, die Ge
Währung von Urlaub und' die Man
ücszuazt, darüber hinaus jedoch
sind ihre Befugnisse streng einge.
schränkt. )
Amsterdam. 2o. Jan TaS Ober
komniando über die deutsche Frie
densarniee, das bisher den Volks
kommissären unterstand, ist dem
Kriegsminister übertragen worden,
der der Negierung verantwortlich ist.
Ls geschah dicS mit Zustimmung
seitens des Soldaten, und Arbeiter
ratS, der dauernd für alle sozialen
und ökonomischen Regeln der Armee
derantwortlich sein wird. Offiziere
werden in Zukunft einen blauen
Streiten ans den linken Aermcln ih.
rcr Uni formen tragen, olle anderen
tlr-zeichen wurden obgeschnft. , Tor
ii'i.'ttörischl' (n?, sott auf liegen
citTaset feruf-ftt, und i großen
lädten wird er überhaiipt. ezfal.
Wotum
oziMsten
v
leit. ; i
London, 25. Jan. Aus hier ein
getronenen Nachrichten ist zu erse
hen. dcch seitdem deutsche Truppen
nach Berlin kamen und die Sparta.
kisten niederzwangen, das Ansehen
der Armee wieder sehr gestiegen ist,
Danzig soll gehalten werden.
London, 25. Jan. Eine draht.
lose deutsche Depesche meldet, daß
das deutsche große Hauptquartier
nach Kolberg, Pommern, verlegt
wurde, und daß Mdmarschall von
Hindenburg die Leitung des Schut
zes der deutschen Ostgrenze übernch
men wird. Der Marschall hat der
sprachen, alle? mögliche zu tun, um
die Lostrcnmmg von Tanzig zu ver.
hindern.
Teutsche Vlockadeopfrr. !.
Berlin, 25. Jan. Die deutsche
Regierung hat amtlich bekannt ge
macht,' daß die Untersuchung über
die, durch die Blockade vom Herbst
1916 bis Ende 1918 verursachte
Sterblichkeit ergeben hat, daß man
sie bisher bedeutend unterschätzt hat.
Wehr als 500,000 Todes alle wur.
den durch . Unterernährung verur
sacht. Nur Zivilisten sind dabei
eingerechnet, und wenn bei dieser
Berechnung ein Irrtum .überhaupt
möglich ist, so liegt er in einer zu
niedrig ngegebencn. Ziffer. . Es
wurden nur Fälle in .Betracht geZ.
gen, wo, Unterernährrmg als direkte
Todesursache angegeben wurde.
Rosa Luxemburgs letzter Artikel.
Bern, 25.. Jan.--Die, Tagwacht
bringt' die letzten Artikel, die von
Rosa Luxemburg ' und Karl Lieb
knecht, am Tage vor deren Tode ge.
schrieben wurden. Rosa Luxemburg
giebt in dem Artikel zu, daß es nicht
möglich sei, die Ebert.Scheidemann
Regierung zu stürzen, weil die So!
daten für die Revolution noch nicht
reif genug sind, doch wurden Nieder
lagen schließlich Schritt um Schritt
zum Siegs führem Sie schloß , den
Artikclwie folgt: Ordnung herrscht
in Berlin. Ihr blödsinnigen Hen
ker! Eure Ordnung ist auf Sand
gebaut. Die ' Revolution wird sich
morgen erklären, sich erhebend und
mit den Ketten rasselnd Lind zu Eu
rem Schrecken in . die Trompete
schmettern. Ich war, ich bin und ich
werde feinl" .
Liebknecht sagt m semein letzten
Artikel vor seinem Tode, daß der
Zusommenbmch der Spartakusleute
auf den Abfall der Soldaten, Ma
trosen, der Polizei und der Bürger,
garden zurückzuführen sei. Er sagte:
Jeder Tropfen vergossenen Proleta
riatbluts wird sich als Trachensaat
ettoeisen. Der unterirdische Vulkan
wird alles unter glühender Asche und
Strömen von Lava begraben." -
Amerikaner kaufen
Schtchau werft
Berlin 21.' Jan. Die Nord
deutsche Zeitung bringt die Nach
richt,, daß ein amerikanisches Kon,
sortium die Schichau Werft,, eine der
bedeutendsten ihrer Art in Teutsch,
land, für. Z10.000.000 gekauft
habe.
Tttnk in Pari.
PariS, 25- Jan. Ganz Paris
muß beute zu Fuße gehen. Alle
TranSvortationS.Angcstcllten strei.
en. Sie wollen höheren Lohn ha
den.
Nur ein paar Ommbusse wren
auf den Straßen zu fthen. und die
hatten jeder einen Polizisten neben
dem Kutscher sitzen.
Sieg der Bolstsewiki.
Wladivostok. 25. Jan. Die
sckecko'slovakischen Tnippen wurden
von den Volshewiki gezwungen, die
tadt Ufa auszugeben. Mangel an
Proviant und Munition, die ihnen
ober ieht eilig ' zugeführt werden,
war dis Ursache.
Ein sonderbares Land, bxki neue
Palen! Hat sich einen Pianisten alSl
ersten Geiger zusclegt,
Auslösung des f.
zeitigte nie
Anschauliche und erschütternde Schil
dernng eine Augeuzeugen. Der
große Znsammenbruch begann mit
dem Verlagen nneö Regiments an
der Front. Truppen in wildem
Durcheinander. .
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In graphischer Weise wird die
Auflösung der österreichischen Armee
von emem Schriftsteller, der die ein
zeltien Phasen des Zusamnunibruches
selbst beobachten konnte, beschrieben.
Es ist dies Dr. Ernst Klimrosch von
Innsbruck, der dem .Luzerner Tage
blatt" folgende Schilderung geliefert
hat: ' - .
Am Merseclentage trat die Auf
lösung der Front im, Pustertale in die
Erscheinung. Schon vorher war ge.
meldet worden, daß das bosnisch-her.
zegowinifche JnsNegiment Nr. 4 ge
meutert habe und über Cenceiiighe.
Alleghe, Caprile gegen die Dolomi.
tenstraße marschiere. ; Die Offiziere
seien abgefetzt, würden als Geiseln
mitgcführt; der Stabsfeldwebel reite
auf dem Pferde des Obersten voran:
Verpflegungs und sonstige Magazine
würden geplündert und beraubt: die
berauschten Soldaten zerstören alles,
was sie nicht mitführen könnten; das
Vieh der armen,' kaum zuruckgekehr.
ten Bevölkerung würde teils finnlos
geschlachtet, teils weggetrieben; auch
seien bereits Brande zu verzeichnen.
Desgleichen sei das tschechische Jnfan
tericregiment Nr. 103 in Auflösung
am Marsch durch das Gadertal.' Die
eigenen Abteilungen in diesem mau.
me hatten zum größten Teile keine
Lust, mit den plündernden Soldaten
in Berührung zu komnn, Md ent.
femten sich, so . daß die Offiziere
niachtlos waren und beim vorgesetzten
Kommando telephonisch Auskunft er
baten, was zu tun fei.
j . Flieger fliege fort.
Bei Innsbruck und Hall strecken
etliche Flugzeuge ihren nackten, durch,
löcherten Rmupf. wehmutsvoll ankla
gcnd gegen den Hiimnel, als wollten
sie weg von dieser Erde, auf welcher
sie so mißhandelt wurden, daß es
ihnen nie wieder vergönnt ist, sich
aufzuschwingen, rn das Reich des Ad
lers, binwegzufliegm über die Regio
nen dcS ewigen Schnees und Eifes.
zeitlos und raumloS, vergessend die
Gesetze der Schwerkraft. - Die Flug.
zeuge, die halbwegs noch instand zu
setzen waren, fanden ihre Piloten, oiei
nach allen Himmelsnchtungen abslo
aen. Der eine wollte nach der
Schweiz, der andere nach München.
um sich den Bayern zur Verfügung
zu stellen, da es dort wenigstens noch
Militär gebe, der dritte wollte nach
Salzburg, der vierte nach Böhmen;
mancher kam nie mehr heim, so ein
Osfizicr, der samt der Dame, die ihn
gebeten hatte, sie mitzunehmen, zu
Tode stürzte. Von manchen Flugzcu,
gen sah man nur mehr den Motor.
umgeben von den Trummern öes Ge.
stcllcs.
Nach Flugzeugen und Autos ka
!n die Fuhrwerke, Pferd und Mann
in SiMib gci'ci, auf den tage, und
nachklang ohn' Unterlaß durchfurch.
ten Straßen; dicke Schinutzkrusten
bedeckten Gesicht. Hände und Kleider.
Die Bevölkerung der Hauptstadt Ti
rols hatte anfangs große. Furcht vor
Plünderungen und selbst bei Tag
blieben alle Haustore versperrt. Nach
Schaffung einer Bürger und Ar
beitettvehr, nach Regelung der Ver
vfleaunasversoraunaen wurde die
Stimmung wieder zuversichtlich. .Die,
Ueberfälle auf die Vahnmagazine und
rollenden Güter gingen nicht ohne
Schießen sowohl von feiten der Wache
als auch der Raubenden ab. Es er
wie? sich hierbei als unwnlich, -unfertige
Jungen als Ordnungsmannschaft
mit Waffen zu versehen, da sie mehr
Unheil als Gutes anrichteten.
Unerlaubter Handel.
" Noch nie seit den Zeiten der Nö.
mer wurde auf der Brennerstraße
und ihren Ortschaften bis hinunter
gegen Salzburg von so vielen Per
fönen und mit so verschiedenen Sa.
chen unerlaubter Handel i getrieben
wie in den verflossenen Taqen. Ein
toller Jahnnarkt entwickeltS sich mit
den größtenteils gestohlenen! Gütern.
Kaum daß ein Auto hielt, war es
schon von Kausgierlgen umringt, al.
leö fand seine Abnehmer;' Mehl, Zuk
ker, 5!onserven, Kaffee. Marmelade,
Leder, Decken, Nucksäcke, Wäsche. Ein.
richtungs Gegenstände. Nauchsorten,
ganze Autos santt Inhalt wurden
zum Kauie angeboten. Manche der.
kauften über, manche untl?r dem
Höchstpreis. Eine Dame, welche für
wen Sack Mehl hundert Kronen
und f. Heeres
gesehene Szenen
mehr bot, als verlangt worden war,
wurde auf der Stelle von der Volks
justiz verprügelt. Die einmarschie
renden Bavern sahen mit Unwillen
auf das widrige Treiben der zuchtlo
scn Massen; wohltuend hob sich ihre
Ordnung und ihr Betragen dagegen
ab. Ihre Musikkapelle spielte nach,
mittags vor dem Jnnsbrucker Stadt
theater unter großem Beifall, ob.
wohl man den meisten ansah, daß
ihr seelische? Gleichgewicht durch die
überstürzten, stiiudlich wechselnden
neuen Ereignisse gestört war.
Rittmeister weinte beim Abschied vom
Pferde.
... .Ein Rittmeister nahm mit Tränen
in den Augen rührenden Abschied von
seinem Pferde, das ihm jahrelang
treue' Dienste geleistet hatte und ans
Herz gewachsen war. Väter kauften
ihren Buben kleine Pferde zum Rei
ten um weniger Geld und mit leichte
rer Hand als früh ein Schaukel
pfcrd zu Weihnachten. Alle Begriffe
waren auf den Kopf gestellt; ein
Kaninchen kostete mehr a!S ein Hu
zulenpferd-1 Vielen der Kaufer sah
man es an, daß sie noch vor wenigen
Tagen es sich picht träumen ließen,
je ein oder gar mehrere Pferde ihr
Eigen zu. nennen. Manche zogen
niit einein Dutzend Pferden heim
wärts. Eine Gemeinde kaufte tau.
send Stück zu 50 Kronen. Trotzdem
blieben noch genug Pferde und Wa
gen ohne Liebhaber. Nächtlicherweile
sah man 'im Scheine der Lagerfeuer
die armen Tiere gespcnsterhaft nach
Nahrung und Wasser über die Fei
der streichen, f ?
So, jetzt könnt Ihr nach Hanse
gehen. . .
Die Auflofung der Verbände er.
folgte, sofern nicht fchon auf dem
Marsche Leute durchgegangen waren,
in höchst formloser Weise. Ein1 Un
teroffizier verteilte die vorhaiidencn
Lebcnsmittel,'pie Konserven. Zucker,
Mehl und dergleichen, die Rauchsor.
ten und sagte den Leuten: So, jetzt
könnt's nach Haufe geh'ir." Auf der
getreuen Feldküche wurde der letzte
schwarze Kaffee gekocht wie viele,
viele Liter hat wohl jeder während
des langen Krieges von dem dunklen
Saft verschluckt und Brote wurden
für die Reise auf Vorrat gebacken.
Leichtsinnige verkauften auch noch den
Rest ihrer Habe in der Hoffnung auf
bereitgestellte Eßgelegenheiten.
Man wunderte sich, wie viel Geld
die einfachen Leute aus der Zivilbe.
völkcning in ihren Börsen hatten,
was und zu welchen Preisen sie alles
zusammenkauften, und konnte Be
trachtungen über das Wesen der
Kauflust" anstellen. Wie aber alles
ein Ende hat. der grausame Krieg
mit feinem Morden und Brennen, so
auch der Jahrmarkt der heimströ
menden Truppen. Wüste Trümmer,
Haufen von unbrauchbarem Kriegs,
gerät liegen viel umher auf zcr
trampelten Flächen und mit leisem
Gruseln überdenkt man, was an Gut
und Blut dem zerfallenen Vaterlan.
de geopfert wurde und hofft, daß
die Zeiten des Krieges ebenso der
Geschichte angehören mögen wie jene
des Faustrcchtes. .
Zügellose Truppen.
Da Belluno und Vittorio in Fein
deshänden war zogen sich die frii
her dort befindlichen Stäbe nach Eor.
tina, Toblach und Bnmeck zurück
Ein Armcekoinmando war über die
Lage noch so wenig unterrichtet, daß
es sich der Hoffnung hingab, mit den
vorhandenen Truppen die Front wie
der aufzurichten. Da im Pustertale
gar leine Kampftruppen waren, son
dcrn nur mindertaugliche Leute.
welckie zu Bergezwecken verwendet
worden waren, so konnte man nicht
daran denken, die zügellosm Truppen
zu entwaffnen, um fo weniger, als
sie entschlossen waren, eher bis zum
letzten Mann zu kämpfen, als gut!
miltig die Waffen abzugeben. Der
Gedanke an ein nur aus Offizieren,
gebildetes Bataillon, welches aus dem ;
engen Gaoertale einen Thcrmopnlen
paß hätte bilden sollen, mußte fallen
gelassen werden. Die Bosniaken
marschierten über die Tolomitenstra
ße, Andraz, Buchenstein, Eowna ge
acn Toblach, und wurdm so rasch als
möglich einwaggoniert. Die 108er
marschierten nach ür. Lorenzen; ihre
Unteroffiziere kamen ins Verpfle
aunas Magazin nach Bruncck, ob-
wohl für reichliche Vcrflcgung in St.
Lorenzen vorgcsorgt worden war. Ein
Lber.?li!tnioant benlugte sich Person.
lich. einem tschechischen ZttgZfübrer.
(Fortsctuna auf Seit) 3.)
Aur Englisch in
allen Volksschulen
Das ist der Beschluß des Erzieh?'
komitccs des Staatöfenats.
Lincoln. Nebr., 25. Jan. DaS
Erziehungs-Komitee des Staats
senatS hat . sich Frettag nach Vera
tung aller vorliegenden , Schulvor
lagen dahin geeinigt, daß er eineVor
läge zur Annahme empfehlen lvird,
laut welcher keinerlei- fremdsprach
licher Unterricht in irgend einer f
fentlichen. Privat oder Gemeinde.
schule unter dem 9. Grade erteilt
werden darf. Die Vorlage bestimmt,
daß fremdsprachlicher Unterricht auch
als ein Mittel des Religions
Unterrichts in den ersten 8 Graden
verholen ist, verbietet aber die An
Wendung von Fremdsprachen nicht
durch Pastoren oder Eltern beim
Erteilen von - Religionsunterricht
außerhalb der' Schulen. -
Mit dem 9. Schulgrade (also mit
dem ersten Hochfchulkursus) ist Un
terricht in fremden Sprachen e
stattet, doch muß ein LehrkurstiS be
.folgt . werden, der vom Staats
Schulsuperiiitendenten vorgeschrieben
ist. '
Die Tracewell'Mears Vorlage
für die Errichtung eines neuen
Staatskapitols komnit nächsten
Dienstag vormittag zur Sprache.
Die Vorlage bedingt die BeWilli
gung - von $5,0Qp.000 für den
Neubau. , '
Die Ostcrmann.Vorlage gegen die
Union Pacifiiist iin Komitee des
Ganzen Hahezu einstimmig angenoni.
men worden. Nur Barton Grcen
von Lincoln stimmte dagegen.
Gouvernmr Mc-Kelvie hat auf
die Anfrage einer New Forker Zei
tung, ob er an Gunsten der Be
wegung sei, daß Amerika den Ntti
ierten ibrc Kriegsschuld schenken soll,
gesagt, daß er eine derartige Bewc
gung nicht begünstigen könne. Gou
verncur McKclvie legte seine!
Gründe dar, weshalb er diesen Plan
weder für prakttsch, noch -für vor
teilhast hielt.
Senat passiert
tzilfesvewilligung
für Europa
Mit 53 gegen 18 wird' Bewilligung
der $100,000,000 für Europa
angenommen. ;
Washington, 25 Jan. Nachdem
die Debatte über die BewAigung
der vom Präsidenten gewünschten
5100,000,000 zum Besten der Not
leidenden in Europa eine Woche
lang lebhaft hin und her geschwankt
hatte, passierte die Vorlage gestern
den Senat mit 53 gegen 18 Stim
im.
Die Väoilligung war dein Präsi
denten so besonders wichtig, weil
er der festen Ansicht ist, daß mate
rielle Abbilfe der Not 'das beste
Abwehrmittel gegen die Ausbrei,
tung des Bolschewismus ist. Die
Vorloge kommt nun vor die Kon.
ferenz zur Feststellung gewisser we.
niger wichtiger Amendements des
Senats, aber man erwartet, daß sie
. r .. tre . . t - r s . .
nacyi Wocye enogurig angenom.
men werden wird. i
Alle Amendements, die des Prä
sidenten und Herbert Hoovcrs volle
Verfügung über die $100,000,000
einschränken sollten, waren mederge.
stimmt worden.
15 Republikaner und 3 Demokra
ten stimmten gegen die .Vorlage,
während 19 Republikaner den 31
Demokraten, die dafür stimntten,
zum Siege verhalfen.
Senator Cummins von Iowa
war dagegen., obwohl er nicht
stimmte, ebenso Senator Varda
man von Mississippi, der aber ab'
wcsend war. . ,
Die 3 Demokraten, die dagegen
stimmten, waren Gore. Hardwick
und Mhers.
Kurz vor der Abstimmung nahni
Senator Borah das Wort, um zu
erklären, daß nicht mehr als 5
Prozent des Senats die Vorlage
gutheiße und daß, selbst wenn der
Senat sie passiere, er später sich da
für entschuldigen werde. Man gebe
einfach der Friedenskonferenz wegen
nach. Und diese, fügte er hinzu jiei
eine offene Verletzung von Präsi
dent Wilsöns Versprechungen, da
von öffentlichen Verhandlmigen
nichts zu merken fei.
Deutsche Vertreter
in Arbeiterkonferenz
Amsterdam. 25. Jan. Eine Ber.
liner Tepesche meldet: Die deutschen
Tozialdemokraten werden auf der
internationalen Sozialisten. und Ar.
reiterkanserenz in Bern durch Her
mann MMer, Otto Weis und Ri
chard Molkenbuhr vertreten fein.
Allncrtc Mmm
. . '
gctvisse NatwUli
Vas jüngst von diesen mit Waffengewalt ersberts
Gebiet wird am Friedenstisch nicht anerkannt
werden; sie werden gehorchen
wilson dringt auf Beschleunigung der Arbeit
Der Oberste Kriegsrat hat an ge.
wisse europäische Nationen eine schar
fe Warnung gerichtet, laut welcher
Gebiete, die durch Waffengewalt er
langt worden find, am Friedensttsch
nicht anerkannt werden würden. Die.
se Erklärung wurde mittels draht
loser Tclegraphie. über die ganze
Welt verkündet und bildet einen ent
schlossenen Schritt, dem Kleinkrieg,
der auf der Balkanhalbinsel, in Dal
matien, innerhalb der früheren
österreichifch ungarischen Monarchie
und in Teilen Polens ausgebrochen
ist, ein Ende zu bereiten.. Es wird
angenommen, daß dieser ' Warnung
allseitig entsprochen werden wird.'
Paris, 25. Jan. Es wird an.
genommen, daß bei der heutigen Be
sprechung am Friedenstisch die Bil
dung deir Nationalitätenliga ' das
Hauptthema bilden wird. Minist.
Präsident Lloyd George wird den
Ball ins Rollen bringen und den
britischen Plan für die Bildung der
Liga zur Diskussion unterbreiten. Es
... , - . ....?.
ist noch ungewin, oo oer amenia-
Nische Plan ebenfalls heute eingereicht
werden wird. !
Es heißt, daß die britischen u. ame.
rikanischen Entwürfe verbesserte Be
stimmungen des Haager Tribunals
sind.
Pra ident Wilson setzt seme, ganze
Kraft em, um die Arbeit der rie
denskonferenz zu beschleunigen- Er
wünscht, daß alle großen Fragen in
Wirklichkeit erledigt fein sollen, ehe
er im Februar nach .Hause fährt. Er
soll der Ansicht sein, daß er nicht
nach Frankreich zurückzukehren brau.
che, weil er befürchtet, daß seine
Rückkehr eine Gegenwirkung ausüben
und einen Verlust seines EinMies
bedeuten wöge. Herr Wilson sieht
ein, daß die Zeit, seinen Einfluß gel.
tend zu machen, so lange besteht, wie
dieser im Friedensrat vorherrschend
ist und so lange er einen starken Halt
an dem Volk in Großbrttannim,
England ergreift
Partei für Polen
Amsterdam, 25. Jan Antwortlich
einer britischen Note, worin die
deutsche Regierung ersucht wird, da
von Abstand zu nehmen, die Polni
sche Bevölkerung von Ost. und West.
Preußen, Posen mid Schlesien wei
ter zu reizen, erklärte die Negierung,
einer Berliner Depesche zufolge, daß
sie mit Großbritannien dann über,
einstimme, daß die Zukunft der deut
schen Ostgrenzen von den Beschlüssen
des Friedenskongrestes abhänge. Die
deutsche Regierung druckt ihre Ue.
berraschung über das Ersuchen der
brittschen Regierung aus, em Ebsu
chen, das nur der Tatsache zuge
schrieben werden kann, daß die bri
tische Regierung über die Vorgange
im Osten nngemchend unterrichtet
ist. Die deutsche Note erklärt,
Deutschland habe alles getan, den
polnischen Beschwerden gerecht zu
werden. Posen befindet sich in ei
nem Stadium des Aufruhrs. Die
dÄitsche Bevölkerung habe die Regie,
rung unl Hilfe angerufen, und diese
habe gezwungenermaßen milttärische
Maßregeln ergreifen müssen, um
Ruhe und Ordnung wieder herzu
stellen. Während die deutsche Re
gierung sich aller Maßnahmen gegen
die polnischen Nationalisten, welche
Verrat und Aufruhr planten und
ausführten, enthielt, kann sie doch
nicht dulden, daß ehrgeiziger Jinpe.
rialiömus die Zügel der Negierung
führt.
Die Vorgänge in Oberschlesien
(Streik der Bergleute) haben mit
nationalen Fragen absolut .nichts zu
schaffen und bezüglich Preußens
könne von einer nationalen polni.
schen Bewegung gar nicht gesprochen
werden
DieNoteschließt: Alle Maß,
geln der deutschen Regierung feit
dem Abschluß des Waffenstillstandes
waren darauf gerichtet, die Ver
tragsbestimmungen genau auszufüh'
ren. trotz der ungerechtfertigten Ver
suche der 'Polen, die polnische Frag:
llen anderen voran vor den Frie
denLlongreß zu bringen."
Frankreich und Italien , hat.
Aus Quellen, die das Vertraue'.:
des Präsidenten genießen, 1 erfährt
man, daß er fest dabei verharrt, van
Deutschland als Entschädigung für'
die Nationen, welche deutsche Trup
pen überliefen, alles ' zn verlangen,
was Deutschland zu zahlen imstande"
ist. Der Plan." die Entschädigung
festzusetzen, welchen der Präsident be
günstigen soll, besteht darin, nicht ei
ne feste Summe festzusetzen, fondern
ein Inventar der industriellen Hilf.?,
quellen Deutschlands aufzunehmen
und jede einzelne nach ihrer Fähigkeit
zit besteuern. Neben , der Steuer,
welche auf deutsche Industrie gelegt
werden soll, mag jeder deutschen
Stadt eine Steuer auferlegt werden,
und die Regierung, die die Eifcnbah.
nett, Telephone und Telegraphen
kontrolliert, wird ebenfalls mit ei
ner Steuer bedacht werden. Die
Franzosen schlagen, weiterhin vor,
- r ert . - v: .r y . . ..ir je. crAV. ...
daß Bauholz" aus deutschen Wäldern
zuin Wiederaufbau Frankreichs ge.
r r ... l . f . w
ueserr weroen iou.
Paris, - 25. Jan. Herr Sazo
noff, welcher den größeren Teil der
den Bolschewik! feindlichen Regierun
gen in Rußland vertritt, sagte, daß
er nickst an der russischen-alliierten
Konferenz auf den Prinzen-Jnfeln
im Mamara Meere teilnehmen wär
de, welche am 15. Februar stattfin
! den soll. Herr Zazonoff erklärt.
daß die Nicht.Bolschewiki Regierun.
gen in Nußland nicht an der Konft
renz teilnehmen würden, weil die Re
gierung der Bolschewik: vertreten sein
würde. Er bezeichnete die Bolschewi
ki als Sträflinge. ": Herr Sazmuff,
welcher ein . früherer öluslandsmini.
ster Rußlands war, kam nach Paris
mit dem , Beglaubigungs-Schreiben
von der allrussischen Regierung, wel
che Admiral Kolchak führt und von
der Anti.Bolschewiki-Regienmg. wel
che unter General Denikeno steht.
Senator Uenyons vill
I für 5100,000.000
Washington, 25. Jan. Der Kon
greß hat $100,000,000 für die Not.
leidenden Europas so gut wie bewil
ligt. Nächste Woche wird er für
eine gleiche Summe, aber zum Besten
der Stellenlosen im Lande, migezo
gen werden.
Senator Kenyou und andere ha
ben soviele Zuschriften von allen
Teilen des Landes und von allen
möglichen Behörden und Privatper. ;
sonen erhallen, daß des Senator?
Bill, die nächste Woche zur Debatte
kommen soll, ohne Zweifel eine bal
dige Erledigung finden wird. ?
. Wir haben," fagte Kenyon heute,
$100,000,000 für Europa ' bewil.
ligt, sollten wir wenigstens me glei
che Summe den Hungrigen Amen,
kas verweigern? : ' .
, Die Bill Kenyons ist für dis Er
richtung von öffentlichen Bauten,, die
Beschäftigungslosen genügend Be
schäftigung offerieren würden.
Von dem Gelde, das nach Euro
pa geht, wird nicht viel, nach Ken
yons Anficht, nach Amerika zurück
kommen, aber jeder Dollar, der ei
nem Amerikaner Arbeit verhilft, !e
deute Dividenden für Amerika.
Nonnen Soldat bleiben
bis Stellung gefunden
Wassi'rngton, 25. Jan. Um d:r
Befchäftigungslosigkeit nach Kräften
abzuhelfen, hat das Kriegsamt cm
geordnet, daß niemand ansgenillstert
werden solle, der es nicht wünscht
und daß seiner Ausmusterung nickst.
im Wege stehen soll, sobald er Be
schäftigung alZ Zivilist gefunden
hat. .
Während dieser Zeit sollen fre
Familien, wie bisher, die Antette
vom Solde des Soldaten, die
bisher erhalten, weiter beziehen.
Wetterbert.
Für Omaha und UmgezAid .d'
Staat Nebraska und Jow.a: Sdr
heute abend und Sonntag; kein w.
.jenlltdjcr mpcrcixirrnechjel.