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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Jan. 23, 1919)
H if PUBLISHED AND DISTKIBÜTED U5Dr3 PEEMIT (No. 861). AUTHORIZED CY TCS ACT OP OCTOBER 6, 1S17. ON FILE AT THE POST OFFICE OF OMABA, KECK BY ORDER OF THE P RESIDENT ' A. S. BüßLESON, PQSTMASTER-GEMEKAI. i -American Newapspcr ih Stands for Ameri can Ideals ana pnnapies published In tlio Ger maa Ungaag for Ameri can citizens who tead German Jährgang. Qlliaha, Neb., Dolliierstag, ben 23. Jan. 1919. , !4 Soiten-Nr. 270... i 'Tfa tf vi d (fl srl K t Yf wv v ivv v vy ' ' 1 0$fd "" "F fft z1 r vlUlv&-' w Jß R if jll E ! A a a t jP "i "?! i 1 ri A : fr ASMWM hCL SS-Jmi Qfcl VS1 V S Das Ergebnis der deutschen Wahlen A!ajorltätsssz!alisten gewinnen bis jetzt 160 Sitze Deutschland in 58 walzlöistriltte eingeteilt; 2!M0M Frauen stimmten Ushlengrüber in Gberschlesien sind am Streik . Basel, Schweiz. 23. Jan. Vc- richten aus 40!) von 421 Distrikten zufolge geht hervor, daß die Mcii ritätssoialistcn in der Nationalvcr fammlurig eine Majorität oufzuwei. scn haben werden. Die Parteien werden in nachstehender Weise vcrtre ten sein: Deutsche Nationalpartci ' 33; Deutsche Volkspartei 22; Christ lichc Volkspartei 80 ; Demokraten 74 ; 2ajoritätssozialistm 160; unabhan i gige Sozialisten 23. Abgeordnete, ( - die anderen Parteien angehören, bil ' den' den Rest. v . Zürich, 23. Fan. Riir die Na tional Versauimlungswahlen war Deutschland in 83 Distrikte eingeteilt, ; die 433 Delegatm zu erlvählen hat ten. Da in Elsasz-Lothringen keine Wahlen stattfanden, wurde diese Zahl um 12 verringert und muhte Noch weiter verringert werden, weil in i folge der Besetzung Posens durch die " t'it dort auch nicht gewählt wer. 1 den konnte- Die Gesamtzahl der i Wähler ' betrug nmd 18,000,000 i Männer und 21,000,000 Frauen. Man erwartet nicht, das;, die tmH ; ständigen Ergebnisse der Wahlen vor Freitag bekannt sein werden. Die Zählung macht nur langsame Fort. , schrjttc; die Mehrheitssozialisten, die das stärkste Votum, erhielten, ließen ihre Namen ganz unten auf dem . Stimmzettel drucken. , In mehreren ! . Wahllokalen Berlins wurden Massen von Stimmzetteln für ungesetzlich er. klärt, und es heisit, daß Scheidemann in eim'M-einzigen Stadtkreis tt.000 Stimmen aus diepr Ursache verloren habe. In München erhielten die Mehr heitösozialisten 1 17,236 Stimmen, , die Christliche Volkspartei 77,304. j die Deutschen Demokrateil 59,824. '.die Minderheitssozialisien (Radika. Ich) 34,195, die Nationallibcralen r nur 7,145.. t In Kassel bekamen die Mchrheits. 1 sozialisten 51,718 Stimmen, die De mokraten 25,002, die Christliche ' Aolkspartei 4095. die NatZonallibera len 9189, die Äonservatiden 2710, und die Minderheitösozialisten 1191. Die vereinte Bourgeoispartei in Württemberg auch einschließlich der preußischen Provinz Hoheiizol. lern enuählten 10 Delegaten zur i 5ationalv?rsanunlung, die Mehr, keitssozialisteil 7, die unabhängigen Sozialisten keinen. Das Volksvo. - tnm stand: Bereinigte bürgerliche Parteien 920,000, Sozialisten 500. 000. ' . Der abgesetzte Berliner Polizei chef Eichhorn (ein Spartaker) scheint 's gewählt zu sein; et wird gesucht, da ein Haftbefehl unter verschiedenen Anklagen gegen ihn ausgestellt ist, die ihm 15 Jahre . Strafhaft brin gen können. Kopenhagen, 23. Jan. Obgleich die Majoritatssozialisten in Berlin eine absolute Majorität zu verzeich. , nen haben, so können sie das Wahlre fultat für sich dennoch nicht als un ; bedingt zufriedenstellend bezeichnen, denn die Bürgerparteien haben einen größeren Anhang aufzuweisen, wie , man erwartet hatte. Eine große . Ukberraschung war das kolossale Vo tum, das die Sozialiston in der Pro i vinz Osiprcußen aufzuweisen haben. I In Unterbayern und der Ober , Pfalz hat die bayerische Volkspartei 5 Sitze gewonnen, die Majoritäts. sozialisten 2 und der Bauernbund 2. Jil Schleswig.Holstein und Lü deck gewannen die Majoritätssozia listen 2 Sitze und die Demolrate?: 3. Anrsterdam, 23. Jan. Das Hau. i delsblad meldet ans Berlin: jkro- l ßes Aiifsehen erregte es am Wahl. , tage, daß die Nonnrn vom katholi. ' schon Lyzennl oit der Lindeustraße y in einer geschlossenen Gruppe nach fccii Wahllokalen niarschierten. Auch sonst scheinen die Klerikalen Frauen und Männer höchst rüh rig gewesen zu sein' Berlin, 2l. Jan. sVerzögcrt.Z , Jusolge dis Streiks der Angestcllk'n Xfret elektrischen ÄrastsZaiin war 'uhix zur. Nachtat ohne Beleuch h'l. auch mußte der Straßenbalu'.- V ? ;t eingestellt werden. Die gri!ß.e. s! :'1eikaurantZ waren geschlossen;! k' i: hr.iicu manzeltzaste Easbe- seuchjung. Die Negierung hat alle Telephonverbindnng m dem konl merziellen Stadtteil aufgehoben. Washington, 23. Jan. SchweZ. zer Depeschen zusolge haben die Koh lengräbcr in Obcrschlcsien die Arbeit niedergelegt. Es heißt, daß Berlin von Kohlennot bedroht wird. Yanks im Uampfe.nlit volschewikitruppen Archangel, 23. Jan. Die Streit. Freiste der Bolschewiki haben die südlichen Stellungen der anierikani' schon und russischen Trnppen bei Ust Pad.'nga am Waga Fluß, Nord, Rußland, mit Artillerie augcgrif. fen. Es ist bisher nicht möglich, zu erkeimen. b sich der Angriff weiter entwickeln und große Dimensionen annehmen wird. Die Außenposten der Alliierten wurden zurückgezo gen. Die amerikanische Artillerie beantwortet das feindliche Feuer in wirksamer Weise. Bei 16 Grad unter Null stieg ein amerikanischer Aeroplan in die Lüfte und beschoß die feindlichen Stellungen. Infolge der schiveren Kalte ist es der ,Jn fanterie nicht möglich, lange im Freien zu verweilen. Die amerikani. schen Stellungen an der Vologda Bahn werden von den Bolschewiki ebenfalls bnbardicrt. Ueberhaupt haben diese seit Beginn des Jahres eine große Kampflust an den Tag gelegt. Sie. prablen, . daß .sie den Gegner in der Umgegend von Ka disch Hm Monat ' März ins , Weiße Meer treiben werden. Der Mur. manbk Bahn entlang überfielen al liierte Truppen das Dorf Rugo zcrka. 50 Meilen südöstlich von Sorokn: wer von der Garnison ain Leben blieb, wurde gefangen genonnncn. Ueber 110 Gewehre, eine Menge Kriegsmaterial und wichtige Dokumente fielen den Sie. gcm in die Hände. Die Alliierten hatten keine Verluste zu verzeichnen. Wilson wirö Brüssel einen Besuch machen Paris, 23. Jan. Falls nicht et. wciö Unvorhergesehenes eintritt, wird Präsident Wilson am nächsten Montag, den 27 Jan., nach Vrüs. sei reisen Ein anderer Sträfling wieöer eingefangen Rock Island, , Jll., ' 23. Jan. Noch ein anderer der 20 hier ent flohenen Sträflinge ist wieder ein gefangen worden. Das 'macht 6 im Ganzen, und 15 noch in Freiheit. Ankaufs- und Verkaufs preise für pferöe Camp Fnnston, 23. Jan. Die Pferde und Maultierverkäufe, die hier von Zeit zu Zeit abgehalten werden, bringen Käufer oft ans weiten Entfernungen. Die Preise waren jedoch bei der letzten Auk tion niedriger als vorher. Sie wa ren: 119 Artilleriepferde, pro Stück, pst. 174 Kavallyricpfcrde. pro Stück, $10. 95 Ttangenmaultierc, pro Stück $1C9.91. 100 Borspanimmultiere, pro Stück pilli. i lesamteinnahme für 518 Tiere war $51,762.71. Vergibt man damit die Durch, schniitspreise, d'e die Regiemng für den Ankauf bezahl hatte, so rr hält man: Artillcriepserde, $190. ' Kavalleriepferde, .$105. f Ttcnigcnmaultiere, $230. Pi'rsj',pannma,ikt!ere, 1 90. Die nächste Auktion soll ain 3, Februar abgebaltrn terden. , Bedienen Sie sich der Klost". siziertG Anzeigen der, Tribüne! Der Erfolg ist überraschend die Un fosten nur joinäic Dcr Eillzug der Giirdc : in die Hauptstadt Berlin Ankunft der Heimkehrenden m Tem. pelhof.- Leisten der deutschen Re : pilblik den Treuschwur Vom Premier Ebcrt begrüßt. (Aus Berliner Tageblatt" und Vossische Zeitung".) Der Tag ihres Einzugs in die Neichshauptstadt ist der Tag unseres Dankes für das Ungeheure, was sie geleistet lmd erduldet haben. In dein Augenblick, wo die Tritte der deut, schen Kolonnen auf dem Pflaster Ver lins erdröhnen und Tausende dcr Einwohner sie in tiefer Ergriffenheit begrüßen, fühlen wir es wie nie zu vor, daß kein verlorener Krieg und keine feindliche Demütigung den Nuhin ihrer Leistungen verschleiern und das Wunder ihrer viereinhalb jährigen Dulderzeit verkleinern kann Die Fahnen, die von den Dächern wehen, und die entblößten Häupter einer Millionenstadt mögen ihnen fa ßen, waS wir empfinden. Freilich das. nicht allein. Denn erst mit der Tat beginnt unser Tank, mit der Tat dcr Revolution-begann er, mit der Tat der Aufrechterhaltung dcr Ord nung der Schaffung von Arbeit und Brot hat er sich zu erfüllen. Ve. richte, welche ihnen entgegcngetragen worden sind, als feien gegenrevolu tionare Versuche im Wege, ihnen die Früchte der Revolution zu entreißen, entbehren jedes realen Bodens. Kein gcgenrcvoluttonärcr Putch wird im stände sein, auch mit eiserner Festig keit allen Versuchen einer betörten lind verantwortungsvollen Minder, hcit, die die mühsam errungene Was. fcnruhe erneut in Blut und Barrika den ersticken will, zu begegnen.- Wir sind das den heimkehrenden Krie gern schuldig und wissen uns eins mit'ihneir in dem inbrünstigen Wun. sche nach Ordnung und Ruhe. Wir haben dse Pflicht, ihnen Arbcitsmög. lichkeitcn. Verdienst, Brot und Frie den zu schsWu, aber wir können es nur, wenn eine Regierung an der Spitze der Republik steht, die keinen Augenblick vergißt, daß sie den heim kehrenden Kriegern noch das größte und schönste Geschenk schuldig ist: die baldige ?!ationalversammlung. Den Truppen liefen Gerüchte vor. aus, als trügen sie den Dolch dcr Gegenrevolution iin Maiitcl und wollten zerfalle: und vcrnwrschte Mauern wieder aufrichten. Jeder, dcr sich vorher über ihren Geist und diom ihren Reihen herrschenden Mei nungen hat unterrichten können, wuß. te, daß dies eine schlechte Stirn mungsmache war, die den Tatsachen widersprach. ' widersprechen mußte. Die Soldaten, die heute zu uns durch das Brandmburger Tor ziehen, sind keine Sendlinge dcr Gegenrevolution und keine Zerstörer unseres, müh sam crkämpsten Friedens, sie find un ser im Geiste und unser im Blute: unsere Brüder, Söhne, Väter. So ist denn unser Gruß ein tiefes Sich, beugen in Liebe und Bewunderung, ein Versprechen unauslöschlichen Tan. kes. Die Anknft in Tcmpclhof. Berlin ist in festlicher Empfangs, stimmung. Von wehenden Fahnen dankbar gegrüßt und von der Bevöl kerung sehnsüchtig erwartet, werden, die Helden aus vielen Schlachten heu? te durch Triumphbögen in Berlin einziehen. Ist es auch nicht dcr äußerliche Paradeglanz früherer Zei ten, dcr die Hcimkehre?lden enwsängt. so zeigt Berlin doch bis in die cnt. legenstcn Teile ein festliches Bild, des. sen liebevolle Schlichtheit gerade dem Wesen der Braven und Tapferen ent spricht, die in den wildesten Stürmen des Krieges ninnnermüde ihre eiserne Pflicht taten. ' Die geinischte Schwadron der 1. Gardedragoncr und der 8. Husaren ist schon gestern in Tempclhof ein gezogen. Mi klingendem 2ptel und mehreren schwarz wciß.roten Fahnen, mit Blumen und Tanncngrün ge schmückt, rückte der lange Zug der Feldgrauen, zu Fuß, zu Pferd und zu Wagen an. Die Sturmhclmc wa. ren abgenommen und hingen auf den Packmagen. Dcr Stab jbtt Gardekavallcric Tivisiö'n, der vom 6. Tezeniber ab in ?!ikolaSsee und Schlachtcnsee im Bür gerquarticrag, traf gestern in Tah lein ein. Nach einem kleinen Ball, aus dem den Soldaten Liebesgaben überreicht wurden, nahmen die rnili tärifchen Gäste gestern vvrniittog von Niiolassce und . Schlachtnisee Ak. schied. Neue Einminrtierung von Gardesormationen sollen diese Ge meinden am 11. Dezember erhalten. Tic GarlX'kavallcrie Schübendivi. sion, die heute an der Spihe dcr heimkehrenden 5lrieger durch das Brandenburger Tor einmarschieren wird, war, vom Westen kommend, ei nige Tage in Jüterbog untergebracht und marschierte gestern morgen ans die Neichshauptstadt zu. In Trebbin und Uingegend übernachtete sie zum letzten Male als Fclddivision. Sie besteht aus den verschiedenen Garde, kavallericregimcntern, also aus dein Regiment der Gardes du Corps, den Gardekürassieren, den beiden Garde dragonerRcginientcrn und den. Gar. dchusarcn. ' Außerdem nimmt außer Jägern und Feldnrtillcrie ein aus allen Teilen des Reiches zusammcnge. stelltcs , Bataillon am Einzüge teil. Am heutigen Morgen ist dcr Hci dclberger Platz in Wilniersdorf der Saiiinlelplatz für die Division und von dort aus marschieren die Trup pen unter klingendem Spiel durch die Kaiserällce nach der Joachimstha. ler Straße und den 5lurfiirstendamm, durch den Tiergarten und die Chnr lattenburgcr Chaussee nach dem Brandenburger Tor und dem Pariser Platz, wo die Ansprachen des Ober, bürgcrmeistcrs Wcrmuth und des Volksbeauftragten Ebcrt gehalten werden. Von' da aus ziehen die Truppen die ' Linden entlang, um dann in ihre Quartiere zn gehen. Der Schwur zur deutschen Republik. Im Stcglitzer Rathaus hatte sich gestern abend ein feierlicher Akt voll zogen. In Gegenwart der Volksbe auftragen Ebert, Haase Scheide mann und Dittmann und des Kriegs Ministers haben Offiziere, Untetofft. ziere und Mannschaften der deutschen Fägcrdivision und der Gardekavalle rie Schützendivision für sich und die von ihnen vertretenen Kameraden das feierliche Gelöbnis zur einigen deutschen Republik abgelegt. Volks beauftragter Ebert leitete die kurze Feier mit folgenden Worten ein: Sie kehren ans dem Getümmel des Krieges zurück und sehen sich in der Heimat geivaltigen Veränderungen gegenüber- Das alte System ist gc stürzt. Das deutsche Volk ist gc willt, ncue Vcrsassungssormen zu schassen, die die schweren Wunden heilen sollen, welche unser Land in den Jahren des Völkerhass, davon getragen hat. Wir sind von un serem" Volk, mit dcr einstweiligen Führung der Rcgicrungsgcschäste c traut. Frieden.' Freiheit, Ordnung werden die Sterne sein, denen wir folgen werden. Wir dürfen hoffen, daß Sie uns bei der Lösung unserer schwere Aufgabe unterstützen wer den. Ich bitte Sie, folgendes Gelöb nis abzulegen: Wir geloben, z:l. gleich im Namen der von uis der. trctenen Truppen teile, unsere gan ze Kraft für die einige deutsche Re publik und ihre provisorische Regie, rung, den Rat der Volksbeauftragw:, einzusetzen." Daraus ergriff Ge. nerallcutnant Leauis das Wort und wiederholte die Gclöbnisformcl für alle anwesenden Milstärpersonen. Der Einzug. Das sonst so stille Viertel am Schmargcndorscr Bahnhof an der Grenze von Wilmersdorf hatte heute seinen großen Tag. Schon bald nach 8 Uhr morgens sing es an lebendig zu werden. Zuerst fand sich natürlich die Jiigend ein. Mit schwarz-wciß. roten Fähnchen kamen die Schulkin der der Wilinerödorfer und Schmar. gendorser Schulen unter Führung ihrcr Lehrcr geschlossen heran und säumten die Mccklenbnrgische Straße hinter den: Bahiihof Schmargendorf, die die Truppen passieren sollten, auf beiden Seiten ein. Aber auch viele Familie, Frauen und junge Mädchens festlich geschmückt, nahmen an dcr Aufstellung teil. Ein buntes Leben und Treiben entwickelte sich in den Nebenstraßen, in welchen die Truppen Ausstellung genoinmen hat ten. Viele Frauen, die noch Lebens rnittel abzugeben batten, brachten Aepfel und Nüsse, Zigarren und Zi. garetten, Tabakspäckchen, um den heimkehrenden wenigstens eine kleine Freude zu bereiten. Die meisten Bewohner der Hauptstraßen, durch welche Truppen zogen, hatten die Fenster ihrer Häuser in den Landes, färben geschmückt. In den Bäumen, die die Mecklenburgische Straße zu beiden Seiten einfassen, saßen 'Jun gen und Mädcken nlit mächtigen Feh imt in schwarz weiß roten Farben und begrüßten die Vorüberkommen. sc mit begeisterten Hurra und Hochrufen- Die Blumenläden waren vollständig geplündert. Was nur immer an späten Blu.men und Tan nenrcisig auszlltrciben var, venvand. General A)ood reöet vom nächsten Ariege Topcka. Kans.. 23. Jan. Vor der vereinten Legislatrir des Staates empfahl General Leonard Wood heute ein Systcin allgemeiner Aus bildung für nationale Verteidigung, indem er mit großer Gemütsruhe auf einen ..nächsten Krieg" hinwies. Er ist für eine Ausbildimg der Jugend von 6 Monaten. Er will eine Armee haben, so klein wie mög. lich. eine Armee jedoch, die durch die 'Reserven, d.' h. solche, die ihre G Monate gedient und dann wieder entlassen werden, jederzeit aus eine genügende Stärke gebracht werden kann. Er glaubt nicht an einen fort dauernden Frieden und sieht den be. stcn Schutz unseres Landes in voller Bercitschast.' ' Das Pfunö Rindfleisch für 60 Cents Denver, Col., 23. Jan. Der Käufer für das Brown Palace Hotel bezahlte das Pfund Rindfleisch heute mit 60 Cents. Es war das aber kein gewöhnliches Rindfleisch, sondern kam van dem fetten Stiere, der 1,00 Pfund wog und auf dcr hiesigen Ausstellung den 1- Preis ereilten hatte. Vr.-Kiscr 5larl wird verklagt. Genf, Schweiz, 23. Jan. (Ueber Paris-) Eine Blchapster Zeitung meldet: Die Handelskammer hat be schlössen, den früheren Kaiserkönig Karl auf Zahlung von einer Million 5Zronen zu verklagen, welcher jener auf die achte österreichisch-ungari sche Kriegsanleihe gezeichnet hatte. Auch frühere habsburgische Erz Herzöge weigern sich, ihre Zeichungen auf die Anleihe wirklich einzuzahlen. te nirnV um die Einziehenden zu schmücken. Stramme Disziplin. Die Truppen machten einen vor. züglichon Eindruck.. .In. strammer Selbstdisziplin, ohne AE' "Man - viel Kommandos hörte, vollzog sich der Anmarsch am Heidelberger Platz. Im Gleichschritt zog die Infanterie her. an, teils aber auch mit dein stürme eroberten, oft verbeulten und noch die letzten Spuren dcr Kampfe zeigenden Stahlhelme bedeckt. Soweit es an ging, hatten die Leute neue Uni. formstücke erhalten. Die Protzen dcr Artillerie und der Maschinengewehr kompagnien waren reich mit Tannen grün geschmückt. Selbst die Gulasch, kanonen entbehrten nicht der grünen Zierde. Freilich den Pferden, die ebenfalls Blumenschmuck trugen, sah man die Strapazen des Feldlebens an. Abgemagert und struppig, aber blitzsauber geputzt, standen sie vor ihren Fahrzeugen, die sie lange Zeit durch Feindesland gezogen hatten. Nicht alle von denen, die 1914 hiiinlisgezogen, sind wiedergekommen. So zog das 4. Küraisier . 5kcgiment nur noch mit 48 Mann und zwei Of. siziercn in die Seimat ein. Alle übrigen sind in den letzten Kämpfen an der Aisne geblieben. Emcn be sonders hübschen Eindruck machten die Radfahrerkonipagnim, die ihre Maschinen wie zu nnem kportsest mit bunten Bändern und Wimpeln acickinückt batten. Aber keinen noch so kleinen TniPP sah man, ohne die sch!varz wißroten Fahnen- ,Sncht ci ne rote Fabne konnte man bei den Truppen entdecken. Gegen 11 Uhr begannen die' ersten Truppen unter kliiigmdcm Spiel nach dem Branden, bnrgcr Tor zu abziirücken. ,icr wurde der Zug von dem Volksbeaf. tragten Ebert und dem Oberbürgcr. meister Vermuth begrüßt. Ebcrt grünt die Heiiu-kchrkudeu. Volksbeans'tragter Ebert richtete am Brandenburger Tor an die ein. ziehenden Gardetruppen folgende An spräche: Kameraden, willkommen in der Teutschen Republik, herzlich willkom me in der Heimat, deren bange Sorge Euch ständig umschwebte. In diesem Augenblick, da wir Euch ain heimatlichen Herde begrüßen, gilt unser erster Gedanke den teuren To ten, ach, so viele kehren nimmer wie der. Huiidcrttausendc rulzen in Fein desland in stillen Gräbern, andere Hunderttausende mußten vor dem Ende des Kampfes zurückkehren, zer setzt und zerstümmclt von feindlichen Geschossen. Jbncn allen, die sich für den Schutz der Hcinmt aufgeopfert haben, unsern unauslöschlichen Tank. Wir können ihren Opfermut nicht vergelten, und bloße Worte sind zu schwach, ilmen zn danken. Was wir ihnen on Taten der Tankbarkeit dar. bringen können, das wollen wir ihnen in Treue leisten. - Russische Frage nahe Präsident wilsons Vorschlag, mit Vertretern ; aller russischen Aktionen zu verhandeln, , von den übrigen Mächten angenommen , Der franz. Delegat Pichon opponiert dem Plan Paris. 23. Jan. Ueber die gest. rigen Verhandlungen der Fnedens delegaten wird offiziell gemeldet. Der Oberste interalliierte Kriegs. rat , versammelte sich heute um 11 Uhr vormittags in: Gebäude des Ministeriums des Aeußeren. Der Präsident der Ver- Staaten, die Mi nisterpräsidenten und die Minister für auöivartige Angelegenheiten oer alliierten und assortierten Mächte so wie die japaiüschen Delegaten Ba ron Makino und Mateui berieten die polnische Frage und zogen Marschall Foch zu den Beratungen hinzu. Sie beschlossen, sosort eine 5Zommission nach Polen zu senden, bestehend aus Vertretern Amerikas, Englands, Frankreichs und Italiens. Bann wurde die russische Frage wieder er örtert; Präsident Wilson reichte ei nen Antraa ein. über den lebbafi de battiert wurde. Die Sitzungen wur den um 3 Uhr nachmittags wieder ausgenomnien." Paris, 23. Jan. (Von Lowell Mellett. Korewoiident der United Preß.) Das russische Problem, das als das größte mderms zur öerbeisühniua eines fckntefe . und permanenten Friedens . betrachtet wird, dürfte noch heute gelöst wer seil. Gestern am Wpeunachmittag bat der Oberste Krieasrat die So. viet Regierung zusammen mit an deren - politischen und militärischen Die Revolution in Portugal wächst Madrid. 23. Jan. Eine Heu tige Depesche aus Vigo. Spanien, besagt, daß die monarchische Bewe gung , in Portugal einen ernsten Charakter angenommen habe. - Paris, 23. Jan- Hiesige portu giesische Diplomaten sagen, daß alle direkten Verbindungen mit ih rein Lande unterbrochen sind; alles, was man von dort hört, sind Ge rüchte, die über Madrid kommen. Der Aufenthalt des Ex-Königs Manuel ist unbekannt; einer Ma dridcr Depesche zufolge soll er sich an Bord eines Schiffes auf der Höhe von Lissabon befinden, aus eine günstige Gelegenheit zum Lan den wartend. Die porwgiefische Ge fandtschdst ist über die Lage in Portugal im Unklaren, erwarten jedoch, daß sich die dortige Lage in ncrhalb 24. Stunden klären werde. Inzwischen setzen die Friedensdele gaten Potngals ihre Arbeit fort. Man glaubt hier, daß, sollte sich das politische Leben in Portugal auch anders gestalten, die gcgenwär tigen Friedensdelegaten dennoch beibehalten werden würden. Zwei Polizisten in Sipperari ermordet Dublin, 23. Jan. Das irländU sche Parlament hielt eine kurze Sitzung bei beschlossenen Toren. Gras Pluiikett versprach den Zei tungskorrespondenten einen Be. rickit über die Verhandlungen. Alles verlief ruh,g. In der Tat, die Er mordung von zwei Polizisten in Tipperari war vozr viel größeren: Interesse. Diese hatten eine Ladung Explosivstoffe bewacht, waren von maskierten Männern umzingelt und niedergeschossen worden. Die Ex plosivstosfe wurden von den Mas kcn niitgenomiiicn. Tipperary wurde sofort unter das Crimes"-Gesctz gestellt- . Danach muß jeder nach 7 Uhr abends zu Hause bleiben; Briefe unterliegen der Zenjiir: niemand darf den Di strikt ohne Erlaubnis verlassen, oder besuchen Truppen wurden sofort abgesandt, um diese Vorschriften durchzusitzen. ' ' Die Zcnsur hat die Verössentli. chung der irländischen Unabhängig keitöerklänulg verboten. Der Oberbürgermeister von Ditb lin hat den nötigen Paß erbeten und erkalten, um nach Paris gehen nnö Präsident Wilson das Ehren bürgerrccht,der Stadt Dublin über bringen zu können, das itzin vor furzcrn verliehen wurde. der Lösung Faktionen in Rußland teikucise an- ! erkannt, so daß eine friedliche Lö fung der ruisischcn Angelegenheiten in Aussicht steht. Der vom Präsi. dcnten Wilson gennichte undange nommene Vorschlag sieht vor, daß Verterter der alliierten und assoc. Nationen auf den Prinzen Inseln inr Mannara Meer nähs Konstantinovel ain 15. Februar zusammentreffen sollen. ' In dieser" Konferenz sollen Schritte getan, werden, die Zukunft Ler russischen Nation auf Grund des Selbstbestnnmungsrechts zu be. stimmen. Von den Russen erivartct man, daß sie gewisse Konzessionen machen werden, wie z. B. sofortige Einstellung' der Feindseligkeiten in nerhalb der russischen Grenzen, all. gemeine Wahlen auf repräsentati ver Basis und lrrangeme.nts zwecks Bezahlung der russischen National schulden. Auch wird von den Rus sen' verlangt werden, alle ökonomi schen Bollwerke aus dem Wege 511 räumen, damit Nahrungsmittel und Rohmaterialien ' ins Land geschafft werden können, um den Leuten Ar beit zu geben, damit sie sich selbst unterhalten können-, - Sobald die russischen Faktioncn. eine Antwort , geschickt haben, wird die Kommission ernannt werden; die Ver. Staaten werden durch einen Zivilisten und einen Offizier vertreten sein. Dcr , Umstand, daß General Perfhing nack Paris berufen worden ist, giebt Grund zur Annahme, daß er d?c militärische' Vertreter ' dieser' Telega. tion sein wird.. Col. House dürfte, sollte es sein Gesundheitszustand ge statten, der andere Vertreter der Ver. Staaten sein. Die Delegaten Großbritanniens und der Ver. Staa ten üben auf die übrigen Vertreter der Großmächte Frankreich, Julien und Japan einen großen Einfluß aus.' Der französische Vertreter op panierte dem Plane Wilsons, sagend, daß VerhandluMen mit den rufst schen Volschewikiin Ding der Un Möglichkeit fei.- v Die russische Frae wurde am Montag aufgenommen; drei Tage lang war sie Gegenstand der Vera tungen; nachdem jeder , feine Me: nung geäußert, reichte Präsident Wilson seinen Antrag schriftlich ein; dieser wurde als die einzig mögliche Lösung angenommen. Amerikanischer Soldat in Frankreich ermordet Paris, 23'. Jan. Die Leiche ei. ues amerikanischen Polizisten wurde in der Nähe eines Bahngeleises in Tournns, im Departeimnt Saonect Loire, aufgefunden. Wunden in sei nem Kopfe lassen die Annahme, daß er ermordet wurde als berechtigt er scheinen. (Amerikanischer Polizist" heißt anscheinend soviel wie Mitglied der mUi'tärischen Polizei, der amerikani schen Armee.) , Präsident erneuert das Attttwoch-Uabinett" Paris, 23. Jan. Präsident Wil fon wird die ' Sitzungen seines' Kriegskabinctts, des sogenannten Mittwoch.Kabinetts. wieder in's Leben rufen. Der Name kommt na türlich vom Tage feiner Sitzungen,' und Mitwoch soll es mich in PariZ wieder werden. An ihm , sollen teil' nehmen Baruch, Hoover. McCor mick und Hnrlcy, wozu dann noch der eine oder airdre. amerikanische Staatsmann, der grade hier iit, hinzugezogen werden kann und soll, wird sich wirtschaftlichen amerikani. schen und ' allgemeinen Fragen, wie sie sich aus den Frieden5vcrhand!un gen ergcbcn, widmen. Wahrschcin lich wird auch die russische Situation in Erwägung gezogen werden. Eng land soll bmbsichtigen, einen Ver treter zur Teilnahme zn bestimmen, Wetterbericht. " Für Oinaha und lln'.aegcud, U: &iaat Nebraska und Joioa: Sck,ln und warmee heute Abend . ftrei';