Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 17, 1919, Image 1

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An American Kewtpipcr
which UndJ for Araeri
can Ideali and princlplea
publiiheJ In th Ger
man languagt for Ameri
PÜEZJSIEED AND BI3TEIBÜTED
PERMIT (No. 61), AUTHORIZED CY TZZ
ACT OP OCTOBEK 6, 1917, ON FILE AT
THE 'POST OFFICE OP OMAHA, KEMi
BT ORDER OP THE PRESIDENT
A. S. BURLESON, POSTMASTER-GENERAE
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35. Jahrgang.
Omaha, Neb., Freitag, den 17. Januar 1919.
8 Seiten.-Nr,
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II.
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Liebknecht und Rosa
Luxemliurg erschossen
Ser verhaftete Filhrer der Spartakusleute griff
seinen Wachter mit einem Messer an und
versuchte, zu entfliehen
Die Rebellion flackert
London, 17. Jan. In einer hier
heule cingetroffeneu offiziellen Ber
lincr Depesche heißt es, dah Narl
Liebknecht und Nosa Luxemburg er
mordet wurden. Es heisst ferner,
daß die Personen, die den Mord der.
übten, schwer bestraft werden sol
len. Mehrere Verhaftungen wurden
vorgenommen.
Amsterdam, 17. Fan. Eine heu
tige Berliner Depesche meldet, daß
Karl Liebknecht, der verhaftet wurde
und sich auf dein Wege nach dem Gc
fängnis befand, seinen Wächter mit
einem Meiser angrizf und emm
Fluchtversuch machte. Das Automo
bil, in welchem der Führer der Spar,
takcr, nach dem Gefängnis gebracht
werden sollte, brach zusammen und
der Wog wurde zu Fuß gemacht.
Liebknecht versetzte einen seiner Wach,
ter mit einem Messer, das er aus sei
ncr Tasche hervorzog, einen Stich
und rannte davon. Soldaten feuer
ten auf ihn. (In dieser Depesche
wird nicht gesagt, daß Liebknecht -der.
mundet wurde- Anm. der United
Preß.)
Mit der Organisation der Sparta,
kuöleuts geht es immer mehr in die
Brüche, doch führen einzelne Gruppen
derselben eine Art Guerillakrieg. Von
Fenstern, Dächern und Straßenecken
auö feuern sie auf Negierungstrup
pen. Hier und da bringen sie auch
ein Masä''ncngewehr in Anwendung,
doch v:... 6g.cn sie nirgends Stand zu
, halten. Viele Banditen und Ex
Zuchthäusler wachen sich die Nebolte
der Spartakusleute zunutze und füh
ren Räubereien und Plünderungen
aus. Viele Personen, zumeist un
-schuldige Fußgänger, werden jeden
' Tag getötet oder verwundet.
Zürich, 17. Jan. Die Spartaler
Revolution ist nach Vekanntwerdm
deS Todes Liebknechts und Rosa Lu
xemburaS wieder von neuem in Vrr
lin ausgebrochcn, so lautet eine hier
emgetroffene Tepeiche. Die Regie
rung ist -entschlossen, alle Unruhen
mit Waffengewalt zu unterdrücken
Fünf neue Divisionen Negierung
truppen sind in Berlin eingetroffen.
Die Stadt ist Mit Soldaten angefüllt,
Altslandminister mahnt zur mninkkit
Berlin. 1. Jan. (Verzögert.)
Der Minister des Auswärtigen.
Vrockdorff.Nantzau, mahnt in seiner
ersten öffentlichen Erklärung an daZ
deutsche Volk zur Einigkeit, damit
dessen ttrledensdelegaten öen Alliier,
tm eine stabile Negierung bieten und
sich der Nationalitätenliga anschlicßm
könne. Wir sind der Meinung, daß
die 14 Punkte deS Präsidenten Wil
son, darunter die Liga der Nationen,
auf dem Wiederaufbau der Welt da
siert". sagte er. Wir werden mit
allem unserem Idealismus zu der
Völkcrliga ballen: auch wir streben
einen schlicklichcn Sieg der Demo
kraticn der Welt crn."
Der Präsident der Neichsbank,
HadNistcin, ist auf den Vorschlag
des Marschalls Fodi nach Spa gegan
gm, wo er mit den Vertretern der
Alliierten über die an Deutschland
gestellten finanziellen Forderungen
konferieren wird. (Gestrigen Dcve
schen gemäß soll alles in der Reichs
bank befindliche Gold nach Frankfurt
geschafft werden.)
Berlin, 17. Jan. Spartaser
Scharfschützen setzten in der Nacht
vom 15. auf den 16. Januar in je,
nem Stadtteil, in welchem sich die
meisten ZeitungSdruckereien befinden,
die Schießerei fort; andere machten
die Gegend des Hallischen Tores un
sicher,' auch im nördlichen Stadtteile
fielen vereinzelte Schüsse..
In Erfurt sprengten Bolschewik!
in Versammlung der national.VolkL
Partei und- verbrannten die Kampag.
neliteratur. Die Druckerei der All.
gemeinen Zeitung wurde von Spar,
takern besetzt.
Angestellte der Hoch, und Tiefbahn
in Berlin streiken, um höhere Löhne
zu erzwingen.
London. 17. Jan. Eine draht
hi deutsche Depesche, die hier ein.
lie?, sagte, daß alle Zivilisten bemaff.
et werden sollen, um Berlin zu vrr.
leidigen, während die Armccnreit.
frone größtenteils gegen die Polen j
weiterhin verwendet werden sollen.
in Berlin wieder auf
Gustav Nasse, welcher die Vertcidi.
flungsmaßnahmen der Regierung in
Obhilt hat, hielt vor dem Auswärti
geu Amt eine Rede, worin er den
Truppeil für ihre Vollbringungen
dankte. Er sagte, die Truppen seien
eigentlich für die drohenden Wirren
in den östlichen Laudcötcilen zusam
mengezogcn worden, aber sie hätten
vorerst in Berlin Dienste tun müssen.
Denn es sei unmöglich, die Ordnung
an der Grenze wiederherzustellen, so
lange noch in der Hauptstadt Macht
vor Recht gehe. Sobald Berlin wie.
der völlig normal sei, werde der
Pflicht gegen die Brüder im Osten in
vollem Maße entsprochen werden;
und es würden nur so viele Soldaten
in Berlin bleiben, wie genügten, um
die Wahlen für die Nationalvcrsamm.
lung sicherzustellen-
Die Wahlen in Bayern.
München. 17. Jan. Die bayeri
schen Wahlen für die Nationalver.
sammlung verliefen in vollständig
ordnungsmäßiger Weise? alle politi
schen Parteien beteiligten sich. Auf.
fallend war die große Zahl der weib
lichen Wähler, besonders solcher, die
religiösen Gesellschaften angehörten
und die sich oft, in Gruppen zu den
Stimmkästen begaben. Die Mehr
heitssozialisten haben 50, die Klerika
len und Konservativen 32, die deut
schen Demokraten (süddeutsche Volks
Partei) 14 Prozent der Delegaten zur
Nationalversammlung erwählt. Kurt
Eisner und die unabhängigen Sozia
listen erwählten nur vier der 156 Te
legaten, die Bürgerparteien haben zu
sammen 102 Delegaten auszuweisen.
passagieröampfer
läuft auf eine ZNkne
Von den ß."0 Passagieren werden 500
vermisst? man befürchtet, dass
sie ertrunken find.
Palermo, 15. Jan. (Verzögert.)
Ter französische Passngierdampfec
Ehaproi lief in der Wasserstraize von
Messina auf eine Mine und versank
innerhalb vier Minuten. Fünfhun
dert Passagiere werden vermißt, und
man befürchtet, daß sie ein Wellen,
grab gefunden habend Der Dampfer
Tageston hat 150 Passagiere gcrct
tet. Der untergegangene Dampfer
war 4MJ0 Tonnen groß und war von
Mariyllcs aus m See gestochen.
26,980 Truppen zuriick
in einer lvoche
Paris, 17,
Jan.-
In der Woche.
die am 8,
Januar
zu ino lam.
haben 2(5,980 amerikanische Trup
pcn Frankreich verlassen, um nach
ocn Wer. Staaten zuruckzukehrew
Tarunter waren 1.183 Offiziere.
Seit Abschluß des Waffenstill.
standes sind 178.101 amerikanische
'soioaten für die Nuckkehr einge
schifft worden.
Lassen Anklage gegen
5a lZollette fallen
Washington, 17.
v
-Die Aii-
klage gegen Senator LoFollctte von
Wlsconzin wegen Tlsloyalitat wur.
den heilte durch eine Abstimmung
im Senate mit 50 gegen 21 Stirn
wen als unbegründet fallen gclas.
len.
Ter Beschluß des Senats lautete.
daß die Rede, die der Senator sei
nerzcit in St. Paul gehalten, keinen
Grund für die Anklage darböte.
Fehlerhafte Strategie: Verlust von
7,000?
Washington. 17. Jan. Camp
bell von Kansas hat im Hause eine
Untersuchung der Gerüchte beantragt.
wonach im Argonncn Walde infolge
fehlerhafter Leitung die Su. Division
7,000 Mann verloren bat. Die
Truppen stammten meistens von
Kau ms. Campbell gibt an. daß nach
den Berichten die Division weder ge
niigoud Artillerie, och genügend
Flieger gehabt habe, wenig Proviailt
und weia Munition und dar. cm
Vorabende der Schlecht kommandie
rende Offiziere durch Untergebene er.
setzt worden seien.
Sinn und Idee der
deutschen Ncnolution
Sieg hätte die Umwälzung niemals
herbeigeführt. Alle sind Söhne
der Niederlage,
(Ju einer Sitzung des politischen
Rats geistiger Arbeiter iu München,
in welchem sich, ein Teil der dorti.
gen- Intellektuellen zusammenge.
schlössen hat, um an der Ausgestal.
tung des neuen Deutschlands mit.
wirkend teilzunehmen, hat Heinrich
Mann, der bekannte Münchener
Schriftsteller, folgere Ansprache
über Sinn und Idee der Nevolu.
tion" gehalten. Aus dem Berliner
Tageblatt).
Wie die neue Zeit selbst, mit
ihren, neuen Einrichtungen und
Männern, ist auch diese unsere Ber.
einigung ein Erzeugnis der Not.
Ein siegreicher Ausgang des Krie
gcs würde eine deutsche Revolution
nie gebracht haben, und noch ein
rechtzeitiger Friedensschluß hätte sie
verhindert- Alle sind wir heute Söh,
ne der Niederlage. Ist es aber vicht
der Natur gemäß, daß ein unterlie.
gcndcs Land von seinen Kindern
mehr geliebt wird als ein triumphie
rendcs? Der Triumph enthüllt vi'el
Unschönes. Zu lange haben wir es
an Teutschland enthüllt gesehen. Wir
bekennen uns viel lieber heute zu
ihm. Taruin sagen wir vor allem,
daß wir es von Herzen lieben und
daß wir nach unserer Einsicht und
unseren Kräften ihm dienen wollen.
..Fern bleibt uns der Wunsch, un.
seren siegreichen Feinden möge ihr
Sieg zum Verhängnis werden, wie
uns selbst jetzt endlich unsere alten
Siege. Wir wünschen vielmehr, daß
der sittliche Ernst, den ein vor fünf
zig Jahren besiegtes Land dank sei
ner Niederlage erworben hat, sogar
die größte Gefahr, seinen heutigen
Sieg, überdauern möge. Nun aber
wollen auch wir selbst den sittlichen
Ernst erwerben. Fühlt nicht zu die
fer Stunde mancher, der nie geglaubt
hätte, dies süblen zu müssen, wie
sehr wir in dem lange anhaltenden
Glanz unserer früheren Siege uns
selbst verloren hatten, und daß wir
erst jetzt, auf,,,, dieser Wanderung
durch Staub und erste Dämmerung,
cie Hoffnung haben, uns wieder zu
begegnen?
Seid nicht allzu gerecht!" dies
)d)on Mopstock seinen Deutschen Zil?
und solch ein Gedanke war. strich
gesprochen, der Anfana vom thV
Wir können nicht aercciit aenn sin
vede Abkehr von der unbedingten
Gerechtigkeit zeitigt schon in der au.
fjcrcn Welt die ungeheuerlichen Fol.
gen. die Vergewaltigung kleiner
Provinzen bewirkt noch nach Jahr,
zehnten den Zusamiuenbnlch großer
Reiche. Viel furchtbarer aber sind
die Erschütterungen unserer inneren
Welt, sobald wir die Ungerechtig.
keit einmal in sie zugelassen haben.
Die Fälschung unseres gesamten
Volkscharakters, Prahlerei, Heraus.
ivrrung, uge i,nD Eelbstlietrua
a; y- - ivi . '
ui lugtillM ror, mangier als ein
tint i)f .1.1 V. r . .
uuiieu zu uoen: Lies war
oas ziai,errelch, das wir min glück,
uo) yimer uns haben. Und dies
ronnre es nur sein, weil rniler ihm.
nach innen wie nach außen. Macht
uvt iiuajt ging.
.Macht anstatt Recht bedeutet nach
uu,zen oen nrieg, und bedeutet ihn
auch im Inneren. Gerechtigkeit ver
langr ission langst eine wmtkn
Verwirklichung des Soialismi,z
zedt soll sie ihn verwirklichen- Wir
iuu vuvn ?,no nicht nur mit un
,erer ernunit, auch int unterem
yaciT oaoel. xuir wünschen das
materielle Glück unserer Volksgenos.
... ,. .. ' ., .
,n iu eyniaj, roie man ein eigene
iHinia)i. cie mögen es anerken
neu, wenn wir zudem noch ihreö
t t - F Jf. . str-t ' '
itcincgen Wohles gedenken. Da
seelische Wohl ist irtKapr h
Schicksal der Menschen wird mehr
jrec nn zu suhlen und zu
UX.MVU üqiimmr, ais öurch Wirt
chastsregeln. Denkt gerecht, Bürger
liche! Solltet ihr in irgend einer
gesetzgebenden Versammlung in k!
.cyrncit haben, ergebt euch dennoch
niemals dem verhängnisvollen Irr.
tum, ihr könntet die begründeten An.
(in r 4 , iv
,prua,e oer ozial.sten. iiikm, i'n
sie niederstimmt, aus der Welt rau-
men. 't.t,'N!l übPr nilrfi ihr rmmA.l
ipzialiiten! Wollet ihr hic o-n.ml
lisicning nur eurer zufälligen Mackt
verdank..',,, anstatt der Einübt
Dein Gewissen der Melslen. ihr wür-
öet nichts gewonnen hoben. T'ftn.
tvr, cUvt der am weilten Vorge-
chrittenen bleibt Di.'tatuf unS endet
in Katastrophen. Ter Mißbrauch der,
Macht zeigt überall das gleiche To
desgesicht.
Man gebe doch nicht vor. die Ver.
gesellschaftung noch der letzten
menschlichen Tätigkeit sei das radi.
kalste. das sich tun läßt. Einen Na
dikalismus gibt es. der alle Wirt
schastlichen Umwälzungeu hinter sich
läßt. Es ist der Nadikalisnuls des
Geistes. Wer den Menschen gerecht
will, darf sich nicht fürchten. Der
unbedingt Gerechtliebende wagt sehr
viel. Wir sehen einen Mann, der
weiter geht in geistiger Kühicheit als
der bedenkenloseste der russischen
Diktatoren: es ist jener Wilson, der
allem Drängen der Sieger zum Trotz
und ikkibeirrt von den Versuchungen
einer unerhörten, zum Wahi-nn
herausfordernden Machtfülle, auf
dem beharrt, was sein Urteil gerecht
nennt. (
Iu diesem Rat, der nur zum
Guten raten will, kann niemals,
selbst wenn sie ausschweifte, gerich
tet werden über eine deutsche Revo
lution, deren schlimmste Ausschivei.
fungeil noch immer die Verbreckieii
des alten Regimentes nicht aufwie.
gen würden. Nur zu v'kl Entschul
digungen haben die revolutionären
Fanatiker von heute. Sie werden
ihnen geliefert von jenen alldeutschen
Fanatikern, die bis gestern das
Wort hatten, und die nur darauf
warten, es wieder an sich zu bringen,
um womöglich das Land noch ein
mal zu entvölkern, noch einmal zu
entsittlichen, noch einmal an den Bet redentistcnländer, nämlich den ode
telstab zu bringen. Wo sollten diesen Lauf der Etsch, Trient, Görz,
zur Acaazr gciangicn Ncvolunonare
sin C 1 V , r w , ,,
denn Gerechtigkeit erlernt haben?
Sie sind unter dem 5wiscrreich groß
geworden. Sie sagen wohl, sie däch.
ten nicht daran, ihr: Macht freimil
lig herzugeben. Ein kaiserliches
Wort. Wer es spricht, hat noch so
gut wie alles zu lernen von den Ge
setzen einer wahrhaft befreiten Welt.
Wir sind hier, um dahin zu wir
ken, daß die sittlichen Gesetze der be.
freiten Welt, in die deutsche Politik
eingeführt werden und sie bestim
men. Wir wollen,, daß unsere Re
pubilk, bis jetzt noch ein Zufallsge
schenk der Niederlage, nun auch Sie
Publikcmcr erhalte. , Und wir sehen
in Republikanern weder Bürgerliche
noch Sozialsten. Dies find hinfäl
lige Unterscheidungen, wo es Höhe
rcs gilt. Republikaner nennen wir
Menschen, denen die Idee über den
Nutzen, der Mensch über die Macht
geht. Unter Republikanern kann ein
unschuldig Verurteilter Gewissens,
kämpfe heraufbeschwören, so nnge.
hemmt, daß sie den Verkehr, den in
neren Frieden, sogar die Sicherheit
des Landes bedrohen und wäre
ihre Republik auch mir eine söge
nannte Rentnersrepublik. Ein Kai
serreich aber, selbst ein soziales.- wird
solche GcwissenSkäinpfe nie kennen.
Unser Teutschland weide so ge
recht, so frei und wahr, wie einige
von uns es sogar in seinen dunkel-
sten Tagen verlangt und erstrebt hci
ben verstärkt in ihrem Glauben
an die Zukunft des deutschen Gei
stes durch seine größe Vergangenheit.
In diesem Lande, komme alles wie
es mag, wird endlich doch der Geist
herrschen. Er erobert Teutschland
und die Welt: der wirkliche Sieqer
des Weltkrieges ist nur er. Wer
ihm widerstände, wäre verloren
Wer ihn aufnimmt, ist allen gleich
berechtigt und verbrüdert. Unsere
Versöhnung mit der Welt wird im
Namen der uas endlich wieder mit
ihr gemeinsamen, ewigen Gedanken
geschehen. Wir geistigen Arbeiter
wollen es uns verdienen, unter den
Ersten zu sein, die Deutschland mit
der Welt vcri'ülmcn."
Cr-ttaiser Uarl
soll krank sein
London. 17. Jan. Eine Teve
fche von Berlin meldet, daß der ehe-l
mulige Kaiser Karl von Oesterreich!
oer wit zwei lochen an der In-
iluenza kram gewesen in innen
Rirtmll erlitten habe.
y
Waffenstillstand ist
verlängert worden
Amsterdam, 17 Jan. Eine heu
te hier cingetrossme Berliner Teve
fche besagt, daß der Waffenstillstand
zwischen den Alliierten und Deutsch
land verlängert worden ist. Mathias
Erzberger. Vorsitzender der deiltscken
Kommission, bot das dieebezüglick?
Dokument Mittwoch abend untcrzeich.
net.
Italiens Uabinett
war sich nicht einig
Minister deS Aeuszeren Sonnino be
fürwortete denkbar grösste
Vcbietsannexion.
Paris, 1. Jan. Die Nachricht
über den Rücktritt des italienischen
Kabinetts ist hier eingetroffen. Die
gegenwärtige Krisis ist auf den .Kon
flikt im Ministerium über die Frie
dcnsbcdingungen. welche öer Mini
ster des Auswärtigen Sonnino stellt
und von dein Ministerpräsidenten
Orlando bekämpft werden, zurückzu
führen. Sonnino ist für weitgc.
heiide Gcbietsannezionen, während
Orlando sich zu den Ansichten der
amerikanischen Friedcnsdelegaten be
kennt.
Rom. 17. Jan. Der frühere Mi.
nister Bissolati sprach in seiner jüngst
zu Mailand gehaltenen Rede die An
ficht aiis, daß Italien nicht den
Brenncrpaß in Tyrol und Dalmatien
beauspnlchen sollte. Dieses hat in
der ganzen italienischen Presse ei.
neu Sturm der Entrüstung hervor,
gerufen und unter anderen Dingen
mich die Veröffentlichung eines To
kurneiits zurfolge gehabt, das im
April 1917 von Senator Franchetti
entworfen, von 3,000 Personen, da
runter Anhänger Vissolatis. Sozia
listen. Klerikalen und Radikalen, un
terzeichnet und dem Ministerpräsi
deuten überreicht wurde. Das Do
kument, von dem nur drei Kopien
vorhanden sind, enthält die Ansprüche
Italiens, die es bei dem Friedens
kongreß zur Geltung bringen will-
Dieselben sind folgende
In Europa die Annektion der Jr
Trieft, Jstricn, Fiurne und Dalma
tien; Besitz der natürlichen Grenzen,
mit starker strategischer Front auf
der östcrrcichisch-ungarischen Seite?
die Adria ausschließlich italienische
Dominion mit freier Handelsschiff
fahrt für alle und mit Zugestehung
an die Völker östlich der Adria sol
cher Zugänge zum Meere, die für
ihren Handel notwendig sind. ,
Das Recht Italiens eine Bahn zu
bauen, welche den Hafen von Avlona
mit der mazedonischen Küste bcrbin
dct..
In Afrika: Erneuerung der An
erkennung des Protokolls von 1831
und 1894 durch England? Uebcrlaf
sung der kleinen Besitzung Djibouti
(Französisch-Somaliland) : in Lybien,
Berichtigung der italienischen Gren
zen östlich und westlich von Lybien?
im Roten Meer, Besitz der Farsau
inselil.
In Asien und östlichen Mittel
mecr: die Uebergabe des gaiizen kon
tincntaleii .Kleinasien mit allen Hä
fen und 5tüsicn am Lgäischen und
mittelländischen Meer, einschließlich
Alexandretta und aller türkischen
Jvscln, welche infolge ihrer Nähe
zuni' Festland ein integrierender
Teil deS Kontinents find, an Italien,
Siguor Aissolati trat erst Ende
Tezeniber aus dem Kabinet ans, alö!
Protest gegen die ertremcn territo
rialen Ansprüche desselben.
Alontellegriner und
Serben im Uampfe
Paris. 17. Jan. Dem Versuche
der Serben, sich die Herrschaft in
Montenegro mit Gewalt anzueignen,
hat zu schweren Kämpfen geführt. So
lauten auf der hiesigen montenegri
nischen Gesandtschaft eingetroffen?
Depeschen- Es heißt, daß sich 20..
000 Montenegriner an dem Ausstand
gegen' die Serben beteiligt haben.
Der Bericht, daß König Nicholas von
Montenegro sich einem Einschluß sei
nes Landes in den Jugoslavischeu
Staat widersetzt, ist unwahr trotz der
gegenteiligen Behauptung der Ter
ben. Montenegriner sagen, daß der
König habe nur, verlangt, daß eine
konstituionelle Versammlung die
Souveränität des neuen Staates be-
stimmen und nicht ohne weiteres in
Serbien angehen soll
Der Ausstand ,
wird als ein Beweis betrachtet, daß
die Mehrheit des montenegrinisäM
Volkes zum Komg Nicholas halt.
ttevolution erhebt in
ttolland das Naupt
Amnerdam' 17. Jan. Die Zei
tur.ss Het Volk schreibt, daß Holland
allem Anschein nach am Vorabend
eiii.T ?teroliitian iulie. Große Äm're
giing ha! sich eines großen Teiles
der Berölkerimg der Stadt Lenden
mittweg? zinisct!?,, Amsterdam
und Ncticrdam aelegen bemäch
t:gt. Vor dem dortigen R.ithmise
iuid Trnvvkn zusamnien gczsacn
worden.
Die Beschlüsse der
Die enögiltige Bestimmung hinsichtlich der Ver
tretung öer verschiedenen Nationen auf der
Friedenskonferenz festgelegt'
Korrespondenten und
Paris, 17. Jan. Auf der heuti
gen Vorkonferenz der fünf Groß
mächte war die Zulassung der Zei
tnngskcrrespondenten zu der Haupt
konfrenz das Hauptthcma. Es heißt,
daß Präsident Wilson den Kampf
für öffentliche Verhandlungen im
wer noch nicht aufgegeben habe, und
allem Anschein nach wird es zu ei.
nem Ausgleich kommen.
Die Methode, in welcher die inor
gen nachmittag beginnenden Haupt
Versammlungen gehandhabt werden
sollen, 'werden, dem Temps zufolge
folgendermaßen sein: Die Leitung
der Geschäfte soll, den Delegaten der
Großmächte überlassen sein, und eine
Anzahl Komitees soll gebildet wer
den, welchen Vertreter aller großen
Nationen angehören- Die Vertreter
der kleinen Mächte sollen vor diesen
Komitees erscheinen, die die Angele
genheiten. worin sie interessiert sind,
behandeln. Die Entscheidung dieser
.Komitees soll dann vor die Sitzung
der Bevollmächtigten zur Ratifika
tion gebracht werden.
die
Der offizielle Bericht über
gestrigen Verhandlungen lautet
Der Präsident der Ver. Staa.Baja,
ten und die Premiers und Au
landsminister der alliierten Mächte,
unter Beistand der japanischen Ge
sandten in Paris und London haben
heute zwei Sitzungen abgehalten,
die erste vo 10:L0 bis 12:30 und
die zweite von 2:30 Uhr bis 5 Uhr.
Beim eVrlaufe dieser beiden Ver
handungen hat man die Durchsicht
der Regeln der Konferenz fortgesetzt
und beinahe zu Ende gebracht.
Unter anderen Entscheidungen,
welche getroffen wurden, wurde be
schlössen, daß die Vereinigten Staa
ten von Amerika, das britische Kai
serreich, Frankreich, Italien und Ja
pan durch je fünf FriedensDelega
ten vertreten sein sollen.
Die britischen Dominions und In
dieii sollen daneben folgendermaßen
vertreten fein:
2 Delegaten für Australien und
Kanada, Südafrika und Indien
(die Eingeborenen-Staaten einge
schlössen) und einer für NeuSee
land.
Brasilien wird drei Delegaten ha
ben,
Nelaien. China, Griechenland,
Polen. Portugal, die Tschechen-Slo
vaken,. Rumänien und Serbien wer
vietory Liberty tean
soll der Name sein
Waiiungton. 17. Jan Sekretär
Glaß kündigte beute an, daß der
Name der nächsten Kriegsanleihe
Victoria Liberty" Anleihe fein
würde. Wann die Anleihe im Früh,
fahre begonnen werden soll, darüber
ist man sich noch nicht einig.
Die Ehrenflagge der Anleihe wird
ein blaues V in weißem Felde fein,
umgeben von einer roten Einfassung.
Tas V bedeutet beides, fünf und
Vsttorn,
Aebraska Trllppen in
Camp Dodge erwartet
Ccmv Todge, 17
v,an. In
Camp Dodge werden das 125. und
127. FeIdartillerieRegiment heute
erwartet. Das 127. besteht meist aus
Nebraska Truppen.
Die Ausmusterung deS 126. Ne
gements, früher Iowa National
Guard. soll Dienstag beginnen, die
oer a.i-s. eloartiuerie Zoll Freitag
abend beendigt werden.
46 I. U). U). Leiter
schuldig befunden
Sacromento, Col.. 17.
V
OrrY. ftf. -- i n
;iuj iMiiagieu tut Prozesie ge
gen die I. W. W.. wegen Vcr
schwönmg. wurden von den Geschwo
renen im Bundcs.Distnktgericht
hier ilni!dig befunden. Frl. Theodo
ra Posleck, die einzige Frau unter
den A-gellagten. schien vollständig
ilubc-ioegt. die andern lächelten. Die
."'ägnis'irafen, die den Verurteil
ten berorslehen, können auf zwei
zcvanzig Jahre lauten.
ricdensdclcgatcn
, t
Delegaten einigen sich
den je zwei Vertreter haben. ,v-
Siam wird einen Vertreter kza
ben.
Euba. Guatemala, Haiti. Haudu
ras, Liberia, Nicaragua und Pana.
ma werden durch je einm Delegaten
vertreten sein.
Montenegro soll durch einen Dele
gaten vertreten sein, aber die Be
stimmungen hinsichtlich der Erneu
nung dicfes Delegaten sollen nicht
festgelegt werden, ehe nicht die poli.
tische Lage dieses Landes sich geklärt
hat. .... '
Nnter-Ualiforniens
Verkauf auszer Frage
Mexikanischer Kauvernenr entrüstet
über Idee Verkaufs mexikani
; schen Gebiets.
(Copyright 1919, United Preß.)
San Francisco, 17. Jan. Das
mexikanische Volk wird niemals in
den Verkauf vjcrn Unter-Kalifornien
an die Vereinigten Staaten Willi
gen.
Gouverneur Estaoon Canw von
Unter-Kalifornien, telegra
dies heute an die United
phierte
Prez. v
Gouverneur Cantu erklärt, das !
mexikanische Volk nehme die Agita ?
tion in den Vereinigten Staaten für
einen Ankauf der Halbinsek übel auf,
genau so, wie das amerikanische
Volk tun würde, sollte das englische
Parlament einen Ankauf des Staa
tes Kalifornien diskutieren. ;
Mexiko verläßt sich auf da? Prin
zip der Selbstbcsümmung für alle
Nationen, dem der Präsident m so
erhabener Weise Ausdruck gegeven",
um mexikanisches Gebiet vor aus
ländischer Besitzergreifung zu schützen,,
sagt Cantu. : : ;
Diese Auslassung des Gouverneurs -war
die Antwort auf eine Depesche." ?
die die United Preß ihm zugesandt
hatte, und in der ihm mitgeteilt
worden war, daß das amerikanifche j
Volk einen Ausdruck seiner Meinung
über die Agitation im Kongresse für j
einen Ankauf der Halbinsel würdigen
würde. t , 1
Anträge, den Präsidenten zu Ver ?
Handlungen über einen Ankauf Un -ter
Kaliforniens zu ermächtigen, i
wurden im Senate von Afhurst, Ari
zona und im Hause von Clston, Sta
lifornien, eingebracht. Amerikanische
Kapitalisten glauben, Unter Kalifor
nien könnte mit Vorteil entwickelt
werden und im Kongreß wurde ge
äußert, daß es die Achilles Ferse"
Amerikas sei, falls eine orientalische ;
Macht je in unfern Kontinent emzu
dringen beabsichtige.
Die Antwort des Gouverneurs
kam von Mexikali. Mexiko, auf deini
Wege über Calexico, Cal.
NZeUelvie unterzeichnet
Prohibitionsbill
Lincoln, Nebr., 17. Jan. Gleich'
js. ic ar f. . c : - r
naa) lyrrr Annayme ourcq VIL w
gisiamr yar oer viouvenieur w i
Kclvie im Beisein einer kleinen An
zahl Freunde die Vorlage unterzeich
net. welche das Nationale Prohib
tions-Amcndement bestätigt. ' Eine ;
Photographie der Unterzeichnung
Szei.e wurde aufgenommen, dis!
natürlich im State Journal, dem'
HauPt.ProhIbitionsblatt, sofort er "
schienen ist. Nebraska war der ZG. '
Staat, der das Nationale Amend?
ment angenommen und ihm Rechts '
kraft verliehen hat.
Von Völkerfreundschaften hat mcri
früher schon gesprochen, aber ih?
Ideal zu finden, ist Woodro'l) Wilson
vorbehalten geblieben.
Wetterbericht.
Für
Omaha und Umaegend-
meift bewölkt heute abend- und
Samstag. Wenig Wechsel in Tenche
ratur.
oüz Nebraska Allgemein, W,
beute abend und Sainitag. Wcn'
Aenderung in Temperatur.
Für Iowa Rei't hmhift
abend: TamStaz schön. Uitr.Q L.-;-
a in lumpnzrjzji .
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