Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 16, 1919, Image 2

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Xic Ueberbliebenci, von Stein
t,UuS' Haus" hat dcc letzte Goethe
sich und die Seinen genannt. Nun
jojiUcte ja über : der Familie des
wMfr3 eine ganz ousnahmZweise
Tragik, aber das trübe Wort Walter
von Gwchei gilt in gemildertem
v-uiiu sur die Familien fast aller und
in, eigentlichen sur die vieler Genies
Bedeutende Ääter haben sehr selten
bedeutende Söhne, und wenn sie sie
ty.iben, dann stehen diese im Schatten
deö Namens ihrer Erzeuger. Daö ist
noch der günstigste Fall, ihm reiht sich
der on, daß die Jtinber keine Spur
von dem Geiste hrer Bater haben,
alltägliche Naturen sind und im All
. tagsiebcn dahin treiben, daß sie gei
tig, moralisch und körperlich minder
wenig sind.
Goethes Sohn, der begabte Karl
ist das bekannteste Beispiel der ersten
Ärt,. und wie er ins viele von der
Wucht des väterlichen Ruhmes er
drückt worden. Vielleicht auch Her
, bert von Äismarct. dem freilich bei
einem studentischen Nenkontre ein
Äsnner Student auf die Frage
.Äiffen sie, wer ich bin?" die Ant
loyrt gab: .Der kleine Sohn eines
-großen Baters. Auch der zweite
tf-ai ist zahlreich vertreten, aber er
braucht mcht naher behandelt zu wer
den, die ihm Angehörigen sind eben in
Lee üenge verschwunden. Immerhin
, wenn sie den Ruhm des Baters nicht
aufrecht erhielten, sie schändeten ihn
auch mcht. Bon gröberem Unteres,
sind jene Männer, die der dritten Art
angehören oder einen Grenzfall zwi
fchen zweiter und dritter bilden. Es
, ist schmerzlich, dak zu diesen Grenz
fällen auch der Sohn des großen
Reformators Luther gehört. Martin
Luther wurde zwar Professor und so
gar Universltätsreklor. man fördert!
und hielt ihn, feines Baters aber war
' er durchaus nicht würdig, und was in
zeitgenössischen Berichten, so über die
univer ltatszeit seines Pensionärs, des
Herzogs Ernst Ludwig LarnZm von
Pommern, erzählt wird, läßt seinen
.v,yaral:er m uviem Richte er cheinen,
Tag ein genialer Sohn von Seba,
siian Bach, .weil er sich nicht zu zu
geln und zu zähmen wußte", elend
venarn, ist bekannt.
Merkwürdigerwkise findet sich ge
rade in Musikerfamilien sehr häufig
eine Vererbung des Talents, aber aucd
die Neigung zu einem haltlosen, alle
bürgerliche Ehrbarkeit vernichtenden
x.ii-en. cn Ja cha , Nuöinttein
dem begabten Sohn Antons. Golowin
erzählt von ihm: .Fast noch ein
naoe. even aus dem Lszeum entlast
sen, zeichnete er sich durch angeborenes
Talent und angeborenen Geschmack
cm Lotterleben aus . . . Leiver fetzte
er tm ereroies patent nicht nur m
Scheidemünze, sondern in lumpige
up,erunge um. Cr provuzierte sich
aus Abendgesellschaften mit Zigeuner,
Musikanten." Jafcha Nubinnein ist
jung im Wahnsinn gestorben. Der
Ä.hnsmn wäre Tacchl auch das Los
ves soynes von Ernst Theodor 2lma
deus Hoffmann gewesen, des phanta,
stischen bizarren Dichters, derbe.
tanntlich ein glänzender Musiker war.
utt nave entstammte einer Berbin,
düng, die von beiden Teilen ein Ehe
brucy war. Ter Dichter verließ die
Geliebte, die in der Verzweiflung
Selbstmord zu, verüben fuchte, aber
gereuet wurde, oder freilich nur, um
im Wahnsinn zu enden. Auch des
Kindes nahm er sich nicht on, und
lerne reunve forgten sur den ftna
btn, der in Bernou erzogen wurde.
ii tiesre vie custr noch teidenfchast
lcher a!Z fein Vater. Kamm Mufi,
, kanten nach Bernau, so zog der Acht,
Ihrige heimlich mit ihnen davon und
kehrte erst nach Tagen und Wochen
imjigng uns zerlumpt heim. Später,
als er die Zeitung lesen konnte, vrt
schwand er, wenn in Berlin Musik,
ufführungen angekündigt wurden.
Ge schlich sich dann ins Opernhaus
kln. und fei es durch ein offenstehen
iti Fenster. Wo er nächtigte, wie er
sich Nährte, verriet er trotz aller
Strafen nicht. Einmal brachte er die
ccht im Winter in der katholischen
Kirche zu und wäre erfroren, hätte
zhn nicht ein Wächter erstarrt aufge.
funden. Das änderte sich auch nicht.
c'.h man ihm Klavierunterricht geben
V.tl; er hatte Zigeunerblut in den
Indern . und riß immer wieder aus.
JL:a3 cui ihm geworden wäre, sieht
tzliz; tt ertrank mit dreizehn Iah.
ren. Von ganz anderem Kaliber war
der Sohn ves berühmten englischen
?;r:::pcnij!n Balte. Er war ein ge
traimiBipcr Bettler, der fein Ge
jijri im Großen betrieb und den
:::cn ein Baters ausdeutete.
:';;!, nur, daß e. alle einheimischen
uns sremün Musiker in Lonoon an
bettet te, er ,eer!chzc!!e auch hundert
laujenst v"n gedruckten Aufrufen an
die ganze englisch sprechend, Welt.
vr.H erinnert, sie dann sehr entschie
in a ihre Pflicht, den einzigen
Sehn -Saljel nicht verhunzern zu las
Cr lküclle sich so ein bedeuten.
des ermeze zufainnien. von dem er s
l,nu?:os !?d!k.
urcn kir ivie'kk Nach Deutschland
uiUhxtn, so finden wir der verlo
e ce gmuz. Sehne, die ihren
Vätern nicht nur keine Ehre, sondern
geradezu Schande, machten. Wenig
Freude hatte Heinrich Boß feinem
Bater Johann Heinrich gemacht,
wenngleich er nicht gerade zu den
ganz gescheiterten Existenzen gezahlt
werden kann. Pagenstecher berichtet
über ihn: Heinrich war ein wunder
lich yrrkommether Mensch, aufgedun
sen von dem stetigen Genusse geistiger
ueiiaiuc, in oer einiieoierlichen zzu
. ' v
rückgezogenheit dS klterlichen i)au,es.
unter der erdrückenden Zärtlichkeit des
a,üi,tj und der Mutter aufgewachsen,,
in !in,i iinh 'T'irle nm .in
in Länge und Diele nur ein großge
wordenes Kind, gutmütig, Hingebeno,
ohne alle geistige Selbständigkeit.
Wie der Bat ein großer lleberieker
geween war, so wurde er ein kleiner:
wie der Bater in seiner Homer-lieber
fetzung die kernige, doch hier und da
veraltete Ncdeweiie Lutuers mit aro
ßcm, genialem Geschick hineingetragen
hatte, o wählte er mit genialem. Un
geschilt die Dramen Shakespeares, um
an diesen... seine schweralligen, hol
zernen. altfränkischen, ja ganz uncr.
hörten Sprach und Ueberselzungsoer
merkungen zu betätigcn...
-Immerhin, er suchie in der Weise
des Baters fortzuwirken, der kein gu
ter Erzieher feines Sohnes geween
zu fein scheint. Davon aber war bei
Theodor, dem Sohne Wilhelm von
Humboldts, keine Nede. Ter hat sei
nen Eltern, insbesondere der Mutier,
schweres Herzeleid bereitet, und die
eigene Schwester, die feinsinnige Ga
driele von Bülow. urteilt, daß fein
.Benehmen unentschuldbar war und
nur dnch geistige und seelische Slö
rungen eimgermaßen ''erklärt werden
konnte". Unglück mit seinem Sohn
hatte auch der Turnvater Iahn; sein
Sprößling brachte es nicht weiter als
bis zum Fuhrmann an der Unstrut.
Der berühmte Jurist Bangerow, der
allerdings in -seinem Privatleben auch
manche Besonderheit ausweist, hcitle
einen Sohn, den Mohl als namen
los verkommen und liederlich" kenn-
zeichnet. Davon, war bei Heimholt,
oyn nichi oie yuoe, aver der jinaoe
war geistig und körperlich zurückge
blieben, cin armer Junge, Welcher
keine Schule besuchen tonnte". Auch
de geniale Organisator Stephan hat
den Schmerz gehabt, feinen Sohn in
Amerika untertauchen sehen zu müf
sen. Aus neuester Zelt dergleichen
anzuführen, verbietet die Rücksicht auf
Lebende.
Die Natur ist geizig; was "sie dem
Vater mit reichen Händen spendet,
entzieht sie seinen Nachkommen; ja sie
ist mißgünstig, oft läßt sie den Glanz,
mit dem sie den Namen umgibt, durch
seinen späteren Träger beflecken. Des
edlen Germanicus Sohn ist Ealigula.
des Bespasianus DLmitian. Dem
Licht folgt M Schatten. ,
' , .. '
Törggele". -
B,n Karl Wolf.
In Spätherbst,
ani
c?,
onntaa
nachmittags, oder meinetwegen aiich
an Werktagen, findet sich eine lu
stige Gesellschaft .schwer Leidender"
zuianimen, um gemeinschaftlich eine
Äurrcise m unternchinen. Derar
tige Ausflüge find am lustigslen.
wenn sie gar nicht angesagt wer
den, wenn sie nur fo plötzlich rn,3
fich fclvst herauswachsen. '
Ja Bater, wo gehst denn hin?
Heut in an hellichten Werktag legst
dt voll: funntiglich an!
Altcle sei fein! I riccki's. 's
liegt in der Luft, hcunt g'schiecht's
und i muß mit. Mein Jgl, der
sticht mi schon teuflisch."
.Ja, wenn's fo ist. Mandl.munt
freili geh'n. So leid'n kann i di
nit sehen," lacht die Meisterin.
Aber gelt Alter, nit gar au viel
Medizin tust einnehmen! Und die
Haustür laß i ossen und a Nacht
lichtl brennet. Aber daß d' nit
wieder beim Bäcker seiner Tür um
mergrappelst. Ticsell ist ja braun
und insrige grau. Psüat Gott,
Mandl!"
Die Mcraner und Bozner leiden
an einer fürchterlichen Kranllicit.
Ein jederBolldlut-Etschländer hat
nämlich in fernem Magen einen
KastanieN'Jgel, der mit den Früch
ten in den herrlichen Kanomeiiwal
düngen dieser Gott begnadeten Ge-
gend reist. Im Herbst, besonders
um die Zeit, wo der .Neue" (neuer
Wein) hell wird, da ist auch der
Jzel im Magen reif geworden. Die
cm Sommer noch weichen Stacheln
sind nun hart, trocken und spießig.
Was bleibt nun fs einem armen
Teufel anders übrig, als zu sorgen,
daß der Igel im Mäzen schwimme
und nicht trocken hin- und lzerkollcre.
lnd wie gut der liebe Gott olles
ingerichtct hat. Gerade zu der
Zeit, wo der Igel im Magen reist,
wird der ö.'cue in der Torggel liäck.
Ter Sudüroler Bauer ist stolz
auf feine Torzzcl lVeinprcZsc).
Umn die Ttandcr '.Jässer) onrecht
in Reih und Glied dastehen, die
dicken Bönchlein vorreckend, so strei
chelt er sie wohlwollend, wenn er
ncingcht, nach dem Rechten zu se
hen, lind wenn eine lustige Ge
st angerückt ssmink, da
schmunzelt er i'.d Zchl'.e?ck nicht die
Türe. . Die Gaste sind ihm will-
kommen. Kemt's einer in die
Torzn! und trinrt'Z a TrepZI.'Eln
Tröpfchens Wenn cZ einmzl solche
Trop??n regnen würde! Tann s;t-
fn ie .Torzzeler' aus allen möz
lichen Dingen herum. Einer auf
dcn StoaKftual", zwei oder drei
benutzen 'S Torggcl'Lwtcrle" als
Sofa. Ein anderer sitzt auf . den
Klafter" usw. Nun komm! ein
feierlicher Augenblick. Still und
gespannt sieht alleö dem Treiben
des Bauern zu. Der reiniget mit
feiner weißen Schürze eine Stelle
am Bauche deS !asseö, dann schnit
,Mt ;.., unmt ,uun'a,.
zelt er aus einem bereit gehaltenen
Ü V MH-V VltVlIll VVHlt HVIIMIVIUI fS-' T II
&0u die Spinell" ein spitzige-Z 'cmeu &u6cn 8" iM, wenn man
Hchen, um ein Bohrloch zu vcr.,rwär:s kommen will 1" rief Ger
stgp,,,,. Tann holt er aZ einem au, rndem sie ui iljc bei
, . .-.. , . iviiliri-r Hihi heul IfniffM hs'8 Ir
Werkzengkistchen einen Bohrer. und"hrers von dem Nückcn des Ele-
den dreht cr dem armen Faß mitten
in den Bauch. Ein mächtiger Krug
wird untergehalten, ein Ruck am
Bolirer. und i einem weiten Äaa,
scki.'i't ein Stralil funkelnder Rubin!
in den 5rug.
Nun wird umergetrunlen". Ein
behagliches Schnalzen hört man, da
und dort schnalzt einer mit der
Zunge, und hat der Krug endlich
leine Runde gemacht, nimmt ihn
der Bauer selbst zur Hand. TaL
Pfeijchen nimmt cr aus dem Mun
de, wischt fich mit dem Nucken der
Hand die Lippen, blickt gegen die
Decke der Torggel und irnicht auch
einen herzhaften Zug. Er jülzlt sich
nicht als Wirt, sondern al Bauer,
als Herr aus seinein Grund und
Boden. Bcrgnügt schiniinzelnd
schau5cr in die Runde und sagt inik
einer nicht wiederzugebender Beta
nung: ,.Ha?"
Tcusl," sagt einer der Gäste dar
eni, dös ist die rcchle Gattung!
Ter tuat gnouelen" (noch niehr, oder
nach mehr riechen). Tann wird wei
ter gnoiielct". Immer, und immer
wieder nmsz der Stander" bluten.
Die Törggeler" beginnen schon lu
stige Lieder zu singen. Zum Äei
spiel: 3ch weiß mdst, was soll cö
bedeulen, dafz ich jo traurig bin";
oder von cinem gebrochenen Her
zen, oder von einem geiprungcuen
Ringlein. Einer sang gar , einmal,
cr wisse eine Mühl' im Tal. Tn
protestierte aber der Senior der
Gesellschaft. Mensch, sing in au
Torggl nit von Sarlj'n, die bei an
Wasser steh'n."
Nach einer Zeit kommt dann die
Bäuerin, die Hände an Aer Schürze
abtrocknend, be'cheiden tut sie aus
einem der zugereichten älrüge Be
scheid und sagt: .In der Club soll
tet eini gian. Miar halten a
nettlene Psaimeu Kösl'n braten. Zelm
schliast er leichter, der Reiie." Gs
liegt ein eigenartiger, herzlicher Ton
m o einer Einladung, wie sie eine
Meraner Bauerm macht, und jage
man dagegen was man wolle, man
suhlt sich deswegen bei den Leutchen
so heimisch, weil sie noch die schöne,
alte Nationaltracht tragen und mit
ihr die allen Sitten, vor ollem die
Gastlichkeit erhalten haben. Gott
erhalte sie unserem ü.'ande noch recht
lange, die wackeren Burggräsler
Bauern.
Bor dem Hernse schwingt die
Jungdiarn" den Nösinriggt", ei
nen aus breiten Weiden torpcdoar-
tig geslochtenen Korb, in welchem
die gebratenen Kastaitien hin- und
hergcrüuclt werden, um sie der
Schalen zu entledigen. n der ge
tä selten Stube sieht in der Gcke der
mächtige, runde Tisch und mitten
darauf eine chuisel ranchciwer sia
slanien. Oder die Gejelljchaft hat
gar ein tüchtiges Stück Schweine-'
jtcisch aus der Stadt mitgebracht,'
welches die Bäuerin indessen .gebra
ten hat. Nun wird tüchtig zugegris
sen, selbstverständlich macht der iinig
sleiszig die Runde. Lines nach dem
anderen rücken nun die jlneckste und
Dirnen an. setzen sich da und dort
in eine Ecke, und bald sind auch sie
m die Unterhaltung gezogen. Ta
langt der Scpp die BoandlzUher"
(eine dreisaitige Zither, eiche statt
mit dem .Ring, mit cinem Stück
Fischbein gespielt wird) von der
Wand, schiebt seinen alten Hut auf
ein Ohr, spuckt erst noch einmal in
eiike Lcke und beginnt nun zu spie
len, einen Hosculattercr" nach dem
anderen. Lustig , jauchzen und
strampsen die Stadtlincr. dazu, die
Stimmung wird immer fideler, aber
das muß man fagcn, immer misten
dig.
Anständig? Man darf aller
ding nicht zu jenen .bevorzugten"
Menschen gehören, welche sünf bis
zehn Llütcnslengel deS Teestrauches
mit einem halben Liter hcisten Was
ser überbrühen, mit einer silbernen!
Zange zwei Stückchm Zucker hinzu, j
lugen, cm sanft" bestnchenes Brod,
zu eijcn miu ms uwi tii.tjje j,,,n zcn zerbrach. Einen
Schichtn" lies bedauern, wenn sie, !;,raMi,t ,, ,, ftis w,;;
t: j. , '
iuj
las
el
cS
nii'rtM'mfirii'tt
sind verschwunden, denn der Igel.
schimmwt. Die Wcgc sind nicht breit'
und vorsorglich aus beiden Seiten
mit starken Zäunen versehen. Psüat
Gott. Bauer! Piüat Gelt. Bäurin!
Psüat Gott, Leuk!" .eh RoZerl.
schenk miar daS Rö'erl hinter dein, j
Miaderleibl!" .Tank schön, ij
rrerd'S in mein L?c!büact1 rrefen I
.ik.iiwjvhi
wenn i a mal eins hab.- 'l '.iat
Gott. Tepp!" sckön püal Go:k,
Stadtlinqer u::d bald wieder kou,
turn! 's f.'reut n;i, wenn t: en:
'
f.iat dm-.fi hat. di Neue!" Sa
i.;r i nun bei ani im Si.Lc.i.
.tt!. vvni uujua iuuiiu u lr,,x :;(,rM. sp- nrrmdp r ! C
l. .Wn niemals einen Rauich, taj während die
labt," o singt mein Leibpoct. ...j-.?,. ... t;i
. , I , , f i "i Q4 ,wU 1 4.,
TaZ Leimgehen. So schlimm ehk ' ... t.
nicht aus. Die Maaen chmerzen I . ' tuv' ",v
WWMWMI
Ein Ikltcncr Stcin.
Skizze von Christian Bernhard.
,.iMM,MMMMM,M,,,M,,,ZI
,Jst es nicht ein erhebendes Ge
M?, Erich, so hoch oben zu sitzen und
fla"3c GciniHniK'l dort unten zu
,,"''' virn,,. ,
. '"ch,Trcyer brummte etwa? in
s""c" "t h,uei. was man ,!rcna
genommen laifin ,ur eme belviiders
lierZliche Zu,limm,ig zu der Begel
stenmg feiner schönen jungen Iran
halten konnte.
Mit einem Seufzer der Befreiung
fühlte Erich wieder feste Boden un
ter den ZZüßen, nachdem er einen
mehrere Stunden langen Ritt längö
des Flusses gemacht halte.
Zloimil .un, Gertrud, wir müssen
ins Hotel und haben keine Zeit mehr,
uns iirden Basaren umzusehen du
I möchtest wohl wieder das eine und
andere kaufen?"
Ach ja, lirichl Hier sind so ent
zückiuide junge Urolodiie. Ziel doch
mal. Sind die nicht reizend'
Tann kamen sie an einem Laden
vorüber, dessen Besitzer in der Tür
stand und in den Hände eine llei
neu GlaStaslen hielr, gesollt mit
blauen, grüne und rcle keinen,
hlt m hlen Sonnenschein sumelte.
ind die Nicht oezmiU'nio; rief
Iran Treyer cmS uns zog ihren
ann mit sich zu dem Lasen.
Glaubst du, dasz sie sehr teuer sind,
Ter alte Verkäufer verbeugte sich
lächelnd und crmuti:e die gnädige
Frau", näherzutreten, uni die Dinge
zu besichtigen.
Gertrud nahm einen greszen, grü
nen Stein anZ dem jlasien und tiefe
ihn in der Sonne blitzen, r halte
ein seltsam auiregendeS be:äöig
wechselndes Farbenspiel, leuchtete in
tausend Schattierungen, war von un
gewöhnlicher Grösze und besonders
schön geschlissen.
Es ist allerdings ein nlerkwurdi
gcr Stein, an dem so manche uner
gründliche Lage hastet", j.igU der
Verkäufer mit geheimi'ioroller, halb
lauter Stimme, .und er ist gar. nicht
fo fehr teuer." lir nannte eine
Summe, die in Anbetracht der bcsoii
deren Schönheit deS Steines wirklich
nicht so übettrieben schien, ,
Ach, Erich, den mnfe ich ha
den.
Nimm ihn nicht, Gertrud, ich ha
be,ein Gefühl, alp wäre etivas Un
heimliches an ihm."
Unheimlich? Aber nein, wer wird
desin so abergläubisch sein. Tie Be
me'rüiiig des Verkäufers ist doch
sicher nichts als ein' kleiner Schach
zuz, um. unS den Uauf verlockender
erscheinen zu lassen," jiigle sie jlü
fhernö hinzu. I
Tu weiset wohl, Gertrud, dasj
ich dir gerne jeden Wunsch ersülle,
doch ich habe , nun nial eine böse
Ahmiiig bezüglich dieses Steines, er
wird dir sicher nichts Gutes brin
gen." Gertrud aber war gewöhnt, ihren
Willen durchzusetzen, und begann daS
Geld auszuzählen.
Als sie in ihr Hotel zurückkamen,
zeigte sie ihren Viieu erworbenen
Schmuck sreudesirahlend einem ande
ren Gast, den sie unterwegs kennen
gelernt haken.
Merkwürdig , rief dieser au?,
meine Schwester lauste im vorigen
Jahre hier in der Stadt einen ganz
ebensolchen Stein nach ihrer Be
jchreibung zu urteilen."
Haben Sie ihn nicht selbst ge
sehen?" ö!ein, sie hat ihn, glaube ich, zu
nickgcgebcn, ehe sie von hier abrei
ste." '
Wirklich? Aber wärmn denn?"
Ja, das war eine ganz abenteuer
liche Geschichte. Sie ist sonst nicht
abergläubisch, aber Zcr Stcin schien
ihr Unglück zu bringen."
Hab ich's nicht gleich gesagt!" rief
Erich triumphierend aus. Sicher ist
es derselbe Stcin, den du nun ge
kauft hast.
Er wnrd? plötzlich unterbrochen:
die Tür des LorraumZ, in dem sie
standen, wurde unerwartet durch den
Wind mit solcher 5lrast aufgerissen,
dan eine der schweren Bunen, die
j zcn Palmen f:a,den,'r
0rfcl fii tc anj) niit lai.jcm e
vom
Ge
v
, ... . ,
m iui.
rerstuck.te te:n, murmeüe
ch. der t'nb!etch ewor)en war.
dzö Tc?el:-.rerk beginnt bereit:
I-'N cwl."
Am nächsten ?a-z machten Erich
un Gertrud im herein mit e:ner
kleinen Gesell sti'.aft auZ dem Hotel
wieder em-n Ausflug längs des
Odi
!?es. orer , -.rc's Mal ? ,ui).
TaZ ;5;cl irzr ein 'alter Buddhakem
pol. reu lt:a zwischen anderen Rui
ne:! red; einige 'Reste v?, banden "v
ren: cr lzz r:n, gu!' QUttii u
Wim'i der H'ndustudt. VfMui
hatte ihre neuen Schmuck bei sich
und zeigte ihn der übrigen Gesell
schast, die allgemein ihre Bcwunde
ruiig äußerte.
Die Gesellschaft hatte die Lau
sdungvstclle erreicht, von der anS eine
kurze Tainpfersahrt zum Ziel fiih.
reu sollte. Ta cö lvarni und der
sandige Weg sehr ermüdend war, &im
schlofe man, den Rückweg nach der
Stadt auf dem Dampfer zu machen.
Ter Führer, der sie hergeleitet hat
te, seyte sich ans Steuerrad, und
rasch schosz daö kleine Gefährt über
das gelblich trübe Wasser dcö Fluf
fed dahin.
Wie es mm eigentlich zugegangen
nar, darüber wurde die Gesellschaft
sich niemals klar, aber plötzlich siiefe
ihr Schiff gegen ein anderes, das bei
einer jtrümmung des Flusses a,s
entgegengesetzter Richtung auf sie zu
kam, ,sa das; cZ halb aus der Seite
lag und eine Menge Wasser ein
nahm. Tie Passagiere taumelten
durcheinander, und aus den, anderen
Schijf, daZ zurück mute, um freizu-
lenmien, erschollen Flüche und
ujiiiitwii.
Ihr habt wohl einen Verrückten
am tetlerrad! rief es herüber,
während man den Weg nach der
Stadt längs in sortsetzle.
Erich Treuer fette da? Unglück
natürlich sofort wieder Mit dem grü
nen Stein in Verbindung. Es war
ihm unbereijlich, wie die Sache ge
kommen war. Ter Führer behaup
tete allerdings, der Sonnenschirm ei
er Tome liabe ihn beim Ausguck gc
bindert! das Ganze machte jedoch so
sehr den Eindruck der Unachtsamkeit,'
da st E rich ihn sich für die Zulunjt
als Führer verbat.
Doch ahnte er nicht, dafe ier junge
Hindu, der sie einige Tage später aus
einer Reittour in die Umgegend be
gleitete, ein jüngerer Bruder des ver
abschiedeten Führers wär. Gertrud,
die eine Weile gebraucht hatte, um
sich von dem Schreck ans der Tamp
sermyrl zu erholen, trug nach wie
vor ihren neuen Schmuck beständig
bei sich
Ich an deiner Stelle hätte ihn
lieber zu Hanw gelassen," sagte ihr
Mann wahrend des Rittes
Wie kannst du nur so töricht
wm," meuite leine junge yrau är
gerlich. Tu glaubst doch nicht ernst
lich, dafe der tote Stein etwas mit
innerem jüngsten Unsall zu tun ha
bei, könnte."
Erich- schwieg, vermochte sich aber
nicht ron dem Gesühl der Unsicher
heil betreffs deö. Steines freizuma
chen. Er hatte die ungewisse Bor
skellung, das; er irgend einen merk
würdign. Einstufe haben müsse auf
da-, was geschah, und er war, dar
auf worbereitet, , dasz das -Unglück
sie weiter verfolgen werde, solange
seine t)rau im Befitz dieses schmuckes
war.
Sie kamen , über eine ziemlich
steile Höhe, , und der Führer schritt
neben Gertrudes Pferd, .uin sie über
das schlechte Gelände zu leiten.
Geben Sie acht!" riefGertrud
plötzlich ängstlich, halten Sie ein
wenig zurück!"
Sie hatte es kaum ausgesprochen,
als das Pferd strauchelte und sie zu
Boden stürzte. Ihr Mann sprang ab
und eilte ihr zu Hilse. Doch vergeb
lich rief er sie bei Namen, sie war im
all mit dem Kops auf einen Stein
ausgeschlagen und lag nun bewußtlos
in leinen Armen.
Das entschied über das Schicksal
de Steines. Gertrud fühlte fich
zu schwach, um Einwendungen zu
machen, als Erich am nächsten Tage
den Schmuck aus ihrem Kästchen
nahm, um ihn dem Verkäufer zurück
zubringen. Tu sollst statt seiner einen Bril
lanten bekommen, wenn wir erst zu
Hanse sind," tröstete er sie.
Ter alte Verkäufer empfing ihn
mit einer noch tieferen Verbeugung
als das erste Mal, und sein Erstau
nen schien ohne Grenzen, als er er
fuhr, in welcher Absicht Erich Treyer
zu ihn, kam. . - '
Hat die gnädige Frau den schö
nen Stein schon, fatf'r fragte er.
Erich erllärle'ihm den Grund.
Ach,-. daß ihnen so unangenehme
Dinge begegnet waren. ' Er habe
wohl von dem Unfall auf der öteit
tour gehört. Tie Führer seien ost
so unvorsichtig. Tie arme junge
Dame! jlein Wunder, dafe sie ein we
nig abergläubisch geworden sei.
Wenn er dem Herrn einen rosten Ge
sallen damit erweise, wolle er den
Stein zurücknehmen.
Doch wie grofe war auch Erichs
Empörung, als der Alte ihm die
Suinme 'nannte, die er ihm da sur
wiedergeben wollte.
Ich habe Ihnen ja doppelt soviel
dafür gezahlt", rief er entrüstet aus.
.Ge.rife. Aber damals kauften
Sie, und nun verkaufen Sie sehen
Sie. das lil ein großer Unterschied,
mein Herr!"
Als der Alte am Abend seinen
Laden geschlossen batte, war in dem
kleinen Zimmer hinter dem Ber
t rannt eine cugrwäritc Gesell
sck r.t versammelt. Ter Führer und
si-,n Bruder fasten nni dem Vertäu
;x im Halldunle! um einen Tn'ch,
ii nZ die zitternden Finzer dcZ Allen
zul,!ten Papierscheine und Gdishicke
.'..,?
,
tl;d) we';r rrjüt
. . I
-ei
allem, w-i mit dcülZ
ist, Ihr ruiniert mich alten Mann
Ihr seid wie gierige Hyänen l"
Mit diesen Worten schob er den bei
den Hinduö noch einige Geldstücke
hinüber.
Das ist nicht viel", sagte der äl
tere der Brüder, wenn man bedenkt,
wie wenig du selbst zu diesem guten
Geschäft getan hast
.IGetan ich? Dieser in meinem
Besitz befindliche seltene Stein ist eS
ja doch schliesslich, dem wir alles zu
danken haben," und cr hielt ihn hoch
gegen daS Licht. Fünf Mal tn die
ser Saison verkaust l Nun heben wir
ihn fürs nächste Mal auf. Er ist
wirklich eine eltenheitl"
Goethe und Schopenhauer.
Zu den Wenigen, welche Scha
penhauers geistige Bedeutung schon
in dessen Werdinett richtig zu werten
vermochten .zäylteGoethe. chon
als der jungs Philosoph seine Dck
tor . Arveit über die vierjache Wur
zel des' SaveS voni zureichenden
Grunde dem weimarischci, Jupiter
übergeben hatte, war dieser von der
kommenden Gröfee des im Ausgehen
begriffenen Gestirns überzeugt und
bemertte , zu seiner Umgebung, als
diese sich über des jungen Mannes
Berschollenheit und Unumgänglich
teil in abialligen Aeusterungen er
giiig ttinder, lastk nur den da zu
liieöen, der wächst uns allen noch
einmal über den Kops." Sei:
jener Zeit bestand ein besonders na-h$-'
Vertrauensverhältnis zwischen
beiden, daS iinmer mehr sich ver,
tiisie und bei Schopenhauer zur be
geisterten Verehrung sich verklärte.
Wie grofe diese sich auÄvuchs, bezeugt
jolgender Zug: Als der junge Dok
tor im Jahre 181 t Weimar, wo feine
U'iiitter ilinnt 2!i!oliiiiiii lilitt,' ptifi.
gültig verliefe, un, in Dresden
dauernden Aufenthalt zu nehmen,
verabschiedete cr sich von Goethe mit
der Bitte, ihn, in ein eigenes zu die
sem Zwecke angeschasste Album ei
nige riilnerungözeilen einzuschrei
ben. Goethe willfahrte der Bitte
mit folgenden Versen:
Willst du dich deines ilÄcrtcZ freuen,
iWiij;! der Welt du Äcrl verleihen.
Im wcjolge nd im Andenken mancher
ocilraulicher iöejprache Gvclhe.
Schopenhauer war so skdlz auf
diese Gunslbezeugung und hielt -'
in jo hohen Ehren, dafe cr nach Goethe
keinen tervtichen mehr sur würdig
erachtete, in diesem Buche eine Stelle
zu finden. .Ais zu seinem Tode hat
er es als einen kostbaren Schatz be
hütet, den er nur den vertrauieiten
ureunden zum Anschauen darbot.
Bei Schopenhauers Begeisterung
sür Goethe ist sein Bericht über des
sen zuweilen recht leidenschastliches
und ungezügeltes Verhalten auch
ein Merkzeichen des GenieA von
um fo gröfeeccr Bedeutung'. Er hat
dies Zeugnis im Jahre 18a7 gegen
über dem Juristen Bedo abgelegt,
dem cr oeihcs Regiment als Thea
terleiter schilderte. Ich war oft
dort" (in, Weimarer Hostheater),
äußerte er, und sah kreisliche Dar
stellungen. Tie Schauspielerinnen
waren damals, wie ja die Frauen
zimmer überhaupt, voll dummer Ei
telkeit und nur darauf bedacht, durch
glänzende Toilette die Herzen der
Männer zu erobern. So erschien
einmal eine Schauspielerin, eine
wunderschöne Blondine, sür deren
Reiz Goethe nicht unempfindlich war,
als Minna von Barnbelm in einem
kleidsamen Hütchen, wie sie gerade da
mals Mode waren. Goethe, der
bei der Probe immer auf der vor
dersten Bank safe, um genau dem
cvki. un muh ncr zu lomen. min
ie wütend auf die Buhne, rife
ihr das Hütchen vom Kopse, warf es
auf die Erde uck) schrie in höchster
Entrüstung, indem er mit den Lü
sten auf dasselbe stampfte: Steht
Ihnen das Meisterwert unseres Les-
sing nicht hoher als Ihre verfluchte
Eitelkeit!!'" Goethe herrschte über
Haupt mit einer wahrhast despoti
schen Strenge über seine Ltünstler.
Es wurde ihm aber auch ojt fchwer
genug, ne von- ihrem Dialekt und
Naturalismus zu befreien und sie
an das richtige Sprechen der Iam
ben und an das tragische Pathos, wie
sie die jeht zur Aufführung tommew
den Werke forderten, zu gewöhnen."
Was Schopenhauer hier erzählt,
ist durchaus glaubhast und wird
durch andere Vorkommnisse bestä-
Goethe? Temperament kochte
leicht über und kannte dann keine
Mamgung. So ist z. A. bekannt,
dafe, als einmal auf der Probe die
Ichuchterne Christiane Nemnann. ein
zehnjähriges Mädchen, alö
!s.'rinz Arthur im König Johann den
richtigen Ton und Ausdruck nicht
linden konnte, Goethe mit fürchter
licher Gebärde auf daZ junge Mäd
chen zusprang, das erschreckt in Ohn-
nmcht siel und lange !Zeit lies in
kiungöloö blieb. Erschrocken hatte
Goethe daZ Mädchen nut seinen Ar
n:en oufgesangen und ong!l:ch be
sorgt sich um sie bemüht. AlZ sie
die Augen wieder ou?schlug, und sich
am Herzen des Dichter geborgen
sich, kastle sie ihm die Hände und
I et il',,1 den Muni) zum Stufe. In
der Vor'icllung aber traf sie o vor-
glich tii Richtige, daß nicht nur
f'H' I!,!.,.- r IakU... .., t.,t'y
... tttI .-i.?,
lren
v:
r'.m Zaleri cejri'icn wurde.
T
Montanas tröcknes Zettal
- lkr.
König Alkohol" hat in den letz
ten paar Jahren fast ununterbrochei
Veranlassung erhalten, sozusagen
Hoftrauer anzulegen, -weil.sich.von
seinem Reiche immer mehr Provin
zen abbröckelten und einen mehr oder
niinder strengen ProhibitionS-Zwang i
bei sich einführten. Solche Trink
Umstürzlereien wurden etwa? so ge
wöhnliches, dafe sie nur' in den nächst
beteiligten Gegenden, und auch da
nur in den schnierzlich-lustigen Ab
schieds-Stunde, besonders auffielen.
Jin übrigen nahm man den Rimt
mel schon beinahe als etwas selbst
verständliches. ,
Aber stehe still,, o Wanderer, vor
der Tatsache, dafe auch der klassische
Schatzgräber und Rindoieh'Staot
Montana nunmehr den Saluhn ein
gebüßt hat: denn wohl nirgends war
derselbe so eng mit der Ztultur-Ge-schichte"
verknüpft gewesen, oder doch
nirgends enger, als gerade hier! In
vielen Fallen bestand er nur aus
zwei alten Listen, welche oben durch
ein Brett verbunden waren, als
Schanktisch, und einen, Dach auö.
Segeltuch; doch das tat seiner Glorie
weiter keinen Abbruch, noch auch dem.
Turst und der revoloerknallenden
Fehdelust der stets gut mit Geld ver
scheuen Gäste.
Ter Besitzer' deS SaluhnZ safe, so
lange si'Nie Stunden bei Kasse waren,
sozusagen in der Wolle, jedoch nicht
so weich , vielmehr mufete er, um
geben von Bergbauern, Eowhoys,
Schafzüchtern, Jndiancr-Betampsern
und auch allen möglichen Strolchen
und Tunichtguten cm höchst' ftrenuö
fes Leben, ost mit bewassneter Hand,
führen und zu allen seinen sonzkigeu
Vorzügen auch ein guter Diplomat
sein! Ter Saluhn war dcrBrenn-
Punkt dcZ ganzen gesellschaftlichen
Lebens, und die Revolver bildeten
gar ost die höchste richterliche Auid
rität. Der Wirt oder schankwartek
hatte stets auf der Bar" sein
Schießeisen in unmittelbarem Vereich
liegen, zunächst nur als ausfallende
Warnung, dafe die Tollheiten nicht
zu weit gehen dursten.
:o war es in der Hurra-Zeit ,n
ganz Montana, nicht blos in dem
einen oder anderen Biihm".Städt
chen. Nachdem sie vielleicht Monate aus
der Prairie gewesen, gleich dem Ma
trosen auf dem Meere, kamen die
Rindblüiiimcl, gewöhnlich die wttde
sie,, von allen, wie ein Wirbelwind
in das Städtchen gesprengt, oft st,
einer Rauchwolke kaum erkennbar,
den 5!opf von allen möglichen zügel
losen Streichen und die Taschen mit
Geld oder vielleicht auch Goldstaub
gesüllt. Manchmal sprengten sie aus
ihren Ponies gerade durch di
Schwingtüren einer Wirtschaft hin
durch, nach allen Seiten seuernd. '
Dem Schankwirt folgte der Gamo
ler auf den Fersen, und immer mehr
solche Plätze legten sich auch .Tanz
hallen" zu, welche das famose Or.
chcsler" oder die selbsttätigen Musik"
maschwen brachten. Je eleganter
die Ausstattung wurde, desto niehr z
gab es natürlich auch zu zertrüm
mern. Doch kam der Wirt gewöhn
lich nicht zu kurz, wenn er sich auf ,
den Rummel verstand. , .
Und nun, zur Mitternachts
stunde des CO. Dezember .1918 ist
das ganze alte Montana mit seinem
Saluhn-Glorienschein im Meer der
Ewigkeit verschwundgn. Etwa 5000
Schankmirtjchajten gab cs um diese
Zeit noch immer im Staate. Die bra
ven Seelen, welche sie bedienten,
werden meistens in ihrem Wirkungs ,
kreis weitcrsloriercn, entweder niit
Temperenz Getränken oder mit
Mahlzeiten oder beiden, . oder mit
Kegelbahnen, Schiestgallerie vT. s. w.
Und manche der größeren Brauerei -en
des Staates werden künstliches
Eis nmchen, während andere wissen
schastlich Gemüse trocknen werden,
tturzum. die Welt wird auch so nicht
untergehen, aber etwas bedauern
mag man cs doch! '
In vermeintlich er Not.
wehr. AIs ein Kriminalbcamter in
Polen einen Arrestanten abführen
wollte, entstand in dr St. Martin
slrafee.cin größerer Menfchenauflauf.
T.j Umstehenden, die wahrscheinlich
den Tatbestand nicht kannten, nah-,
men gegen den ttriminalbeamten
Stellung, sodafe dieser sich bedroht
fühlte. In tatsächlicher oder ver
meintlicher Notwehr machte er von
seiner Wasfe Gebrauch und schoß ei
nen der Bedrängenden nieder; tätlich
getrosten brach der Tapezierer Tha.
däus .ombrowski zusammen.
Büsten von R o f e g g e .
und Fichte. Leipzig. Zur AusschmUl.
kunz der Teutschen öüchere, st, stete
Hauptmann Staackinann. Mitinha
ber des bekannten Staackmannicten
Verlages in Leipzig, eine Marmor
lüsie des kürzlich oerstorbei.en Peter
Roseaqer, mit dem er nicht nur alZ
s',:n Verleger, wndcrn durch lang
lährige Freundschaft verbunden war.
Tie Ausführung deZ Bildwerke!
wurde Prof. Bra.idstadler in GraZ
übertragen. Ferner bat Tr. Fvlij.
Mesner anläßlich fol tOiään.irn
Z'estedenö
der .Philosophischen Bib
liothck" eine B:
!?l aiituket;
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