Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 14, 1919, Image 1

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An American Newipiper
vhlch Stands für Ameri
can Ideals and prindples
-published In llie Ger
man language for Ameri.
PUBLISHED AND DISTRIBUTED DNDE3
PEEMIT (Na. S64), AUTHORIZED BI TBS
ACT OF OCTOBER 5. 1917, ON FILE AT
THE POST OFFICE OP OMAHA, WEBS
' BY ORDER OP THE PRESIDENT
A. S. BÜRLESON, POSTMASTER-CENEßAL
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35. Jahrgang.
Omaha, Ncb., Dienstag, den 14. Januar 1919.
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Gefangene
Seit Sonntag ist es zu Lerlin zu Keinen ernftli-
lkchen Unruhen gekommen; auch in anderen
i, Städten ist Grönung wieder eingezogen
Nonstanz Garnison geht
flrtnSnvi 1 i frtn CFiniT firnfit.
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ptt Depesche aus Berlin zufolge
. tiinb tneßrere acFmtaciie Svartakuü.
ien bor ein 5!riegögcricht gestellt, des
Aufruhrs fchuldig befunden und er
schössen worden. In der Tepeschc
licißt es: Die ftahl der bei den
kürzlichcn Straszcnlämpfen ttetöteteil
und Berwundeten ist äußerst groß;
die genaue Zahl aber kann noch nicht
angegeben werden. Die Spartakus
leute haben sieben Negierungssolda'
tcn prozessiert und erschossen. Die.
ses knnte nicht ungeahndet Gelas
sen werden, und wir haben Wieder
Vergeltung geübt." In der Tepe.
sche heißt cs weiter, das; ein Sohn
Liebknechts sich in Haft befind, und
dah Nosa Luxcniburg, Liebknechts
rechte Hand in der Ncvolutionsbe
wegung, aus Berlin entflohen ist.
Bern, 14. Jan. Hier eingetrof.
fene deutsche Tepeschen meldeik, dasz
seit Sonntag nachmittag keine ernst-
lichen Kampfe zu Berlin stattge.
funden haben. Die Negierimg hat
die Verhaftung Karl Liebknechts.
Karl Radeks, Nosa Luxemburgs und
des ehemaligen Polizeipräsideiäen
Eichhorn angeordnet. Eine Anzahl
russischer und tschechischer Agitato
reu find gefangen gesetzt worden.
(Aus der obigen Depesche geht her.
vor, dasz die turn der Täglichen
öiundschan berbreitelcIt'eldung. Lieb,
knecht nd mehrere seiner Anhänger
wärm verhaftet, unrichtig it. Vor
her hieß es, dasz Liebknecht im 5ia,n
pfe gefallen sei. Es t offesichtlich.
daß er noch am Leben nt und den
Rest der Revolutionäre anführt.
Anill. der United Presz.)
Tie Garnison
ion 5lonstan,z, Baden, soll sich der
Spartakus Bewegung nngeschloiien
nd die Kontrolle der Stadt an sich
tllLli ijiuii.ii. iirj iuujuu in
. pon ihnen beseht worden; die Be
I . ifcölkcrung wurde entwaffnet.
, Die Eroberung des Vorwärts".
..:,-.-.. r,r... a.-s miu,,a ;."t
.evauöes öurch tue iicnicrnnflirup.
1 I pea wird als strategisch wichtig an
W aelelien. Diese Anlage ist nickt in
der Gruppe anderer ZeitiingSlokale,
sondern liegt tief im Spartakaner.
gebiet", zwischen deni Hauptzeitungs.
viertel und dem Spartakerhaupt.
quartier (Polizeizentralstation),' sei
ne Eroberung stört daher die Ver
hf Bindungen der Spartaker niit A.
m feöMrtMoirnttrtnn T-i "!nvwrf".
ifi Ij'v- uniiyvii -x.- - v v
K 5 Gebäude wurde durch das i'lriillo
riefeuer schlimm beschädigt, und es
siürzte über den Siöfn'ra der Bertei
diger zusammen, ehe sie sich ergaben.
Die Verhaftung des unabhängigen
SozialistenfükrerS Ledebour wird
als ein vollständiger Brück in dessen
, . , ' " , . ".
Beziehungen zum Kobrnrft' cnflcic
hen, und als mutmaßliches Ende der
geheimen Verhaiwlungen angesehen,
welche zu einem .Kompromiß zni
sdven den beiden Parteien und zur
Verschiebung der Wablen für die
öationalversammlung führen sollten.
Dreitausend lonale Tnippen mar
sezierten Sonntag von Liänerselde
kommend in die Stadt, nnd sie wur.
den von der Bevölkening jubelnd
rmpfangen. Es wiren meistens jnn
pe Männer, von denen auch viele
Eiserne !treze trugen: in ihren Rei
hen marschierten sr,ien: mit Oie
'ehren. Es war dies gewisserna
fn nur eine Vorhut, denn lueiiere
k 'M.OM Mann stehen bereit, iwib
;Z lerlin Zil marinieren, um c.c
tagisten an:z!!rvtten.
Ehe die Ebeit H, ,irrii:!g ein enrr
yisitics Vorgeben gegn b-.t !j-'.,t.'.
f:ii!eiite in Berlin u!'rdü,t.'. nnr.
t'tt solaeiide 'l'r!kl,"!,,Ien en h:
i Bevölkernng rt lasse i:
fj Milbiirgrt! i ; -irH:i-
((entent kämpft, im ht beii!,i.:.v
fjM,äi zu erlangen- Tie Nei'er,u'a.
j die in wenigen eine freie C
ijlfseidiuig bS V.-lk.;. vrlvriiK-'
ih't:i, soll aeü..rt t ., l:r "
ljU Tiüt tle''ui!).t );.i , re 'r. ,
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öotl. 'S d e ; .u l.M ;e,i (e.'-.ivn
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S t M.i:
rr i i locht. ii
Spartaker
lnerden füsiliert
zu den Spartakern über
dere sind ohne Licht, Wasser und
Nahrung. Depots werden gestürmt
und die Verpflegung der Soldaten
und Zivilisten wird verhindert.
Tie Regierung ergreift alle not.
wendigen Maßregeln, um diese
Schreckensherrschaft zu vernichten
und ihre Wiederkehr zu verhindern.
Ihr werdet nicht lange auf die ent
scheidenden Maßregeln zu warten ha.
ben. Geduldet Euch noch eine kleine
Weile. Habt Vertrauen, so wie wir
vertrauen. Nehnit Euren Platz mit
Entschlossenheit an der Seite derer,
die Euch Freiheit und Ordnung brin.
gen. Gewalt kann nur mit 05enmlt
bekämpft werde. Die reorganisierte
Volksmacht wird der Unterdrückung
und Anarchie ein Ende bereiten. Tie
isolierte,! Erfolge der Feinde der
Freiheit, die von ihnen lächerlich
stark übertrieben werden, sind von
Korübergehender Vedeutuiig. Tie
Stunde der Abrechnung naht."
Spartaker in nndrren Stiidten ge
Ichlagen.
loenui, 14. yson.-
Hier heute ein.
getroffene Nachrichten besagen, daß
Spartakusleute, die sich auch in a,l
deren Städten außerhalb Berlins
grober Ausschreitungen zu Schul
den koinmen ließen, fast überall ge.
schlagen worden find. Spandau, das
unter Kriegsrecht steht, ist heute ru.
hig. Tort wurden 45 Spartaker
verhastet, einer ihrer Führer wnrde
getötet und eine Anzahl andeer ver.
wnndet. Auch zu Hamburg sind
mehrere Spartaknfiihrer verhaftet'
worden; dort ist die Lage aber ini
tiier noch spannend. In Treden
verhaftete Nebellensührer gaben zu,
dasz sie versucht hatten, die Wahlen
zur Nationalversammlung mit Gc
walt zu verhindern. -
1tt,Wlttttsftjr
Nahrungsmittel
Washington, 11. Jan. Präsi
dent Wilsons wiederholtes Ersuchen
an den Kongreß, für das notleiden,
de Europa, Deutschland nicht ringe,
schlössen. 100 Millionen Dollar zu
bewilligen, um der drohenden Hun
gersnot vorzubeugen, wurde heute
entsprochen, als das Haus mit 213
gegen 73 das dazu nötige Gesetz pas
sierte. Der Vorschlag geht nun vor
den Senat, wo er einer baldigen
Diskussion unterwarfen werden soll.
Präsident Wilson hatte sein Ersu
chen mit der Ueberzeugung motiviert.
daß dem Fortschreiten des Bolschewis.
muZ mit vicwalt nicht Einhalt geba
t?n, daß er aber sehr wohl mit ans.
reichender Nahrung znin Stillstand
fli'uruuji iui'nu-n uuiiii'. -i'itujnuig,
fli Wt sundton der ganzen euro-
..r.f.i ... . r.
päischcn Lag? und des Friedens.
tteine amerikanischen
Truppen nach Polen
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vrtliiüiei li.it ii 'nu, I in V In-iM,' ne, : . . - - ... nu uu . ii uuiiu
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der 'eitu7i n br" hi und 1 QiVUl WrlkU'tt ,üil1' flcl,t
oir jcttiii.ü .uv ttrlMt u.ro z-Iage nur kmlbwegs in
wird nunmenr von Larstng als voll.;,.. .... ... . v ..v.,,
stößig unbegriindet bir-gclit. tltJl
U
ttus der Nebraska
Staatslegislatur
Im Hause werden 35 nnd im ct
unt 15 Vorlagen eingereicht;
gegen die Kirchcuschulen.
Lincoln. 11. Jan. Im Senat
wurde von E. P. Peterscn, Lancaster
Evunti), eine Nesoliition eiilgereicht,
laut welcher Bundcssenator Hitchcock
aufgefordert wird, im Senat für die
Annahme der FraucnstimmrechtSbill
zu stimmen. In einer anderen Bill
wird das Zuilandetommen der Na
tionalitätcnliga befürwortet.
In beiden Häusern der Legislatur
wurden die Arbeiten gestern nach
mittag allen Ernstes in Angriff ge
nommen. ' Die erste Bill, die im Se
at eingereicht wurde, befürwortet
die Gutheliniug der nationalen Pro
hibition. In einein Schreiben er
flicht die National Hotelkeepers As.
svciation die Nebraka Legislatur,
gegen die Natisizierung des Natio.
nalprohibitionsgesekes Stelliing zu
nehmen, da selbiges der persönlichen
Freiheit zuwiderlaufe und eine gro
ße Industrie zerstöre. Dem Schrei
ben aber wurde ivenig Beachtung ge
chenkt, und es ist mit Sicherheit an
zunehmen, daß die Nebraska Legis
latnr das Prhibitionsgesetz guthei
ßen wird.
Mauer von Witge Eounti) hat eine
Bill in Auoarbeituiig, laut welcher
alle Kirchcnfchulen abgeschafft und
der Besuch der össcnilichen Schulen
Zivang sein soll.
Jerry Howard, Douglas Eonnty,
reichte mehrere Bills ein, die im
Interesse der Arbeiter sind,- ferner
unterbreitete er eine Vorlage, wonach
keine Person oder Korporation Oel,
Sand oder Blineralien aus Flußbet
ten im Staate cntsernen darf: in
einer anderen Bill iit es dem Staat
gestattet, sich dem Bichhaiidel und
der Grußschlächterei zu widmen-
Eine von Foster und Jearny ein
gereichte Borlage schreibt vor. daß
die erichtödiener von Tuglas
County ein Jahresgehalt von $!)()
und diejenigen von Lancaster Eoun
ta ein solches von $1000 erhalten
sollen.
,vii einer anderen Vorlage wird
vorgesehen, daß die Primärwahlen
wieder abgeschafft und an Stelle der.
selben die Konventionen treten sol
le. Die'Mitglieder zu diesen Kon
ventionen sind vom Volke zu erwäh
len. Hmi-vorlagc 23 sieht vor, daß öf
fentliche Bekanntmachungen in keiner
fremdsprachigen Leitung veröffent
licht werden dürfen.
HanS N"ll 150 sielit vor. daß in al
len Volksschulen bis zum zehnten
ttrade nur in englischer Sprache un
terrichtet werden darf.
Die Uendrick Litt
im Senats Ausschuß
Washington. D. E 14. Jan. -Die
Menöriif Vorlage, die eine Üon
trolle der Packer in Aussicht nimmt.!
wird am Tienotag vor dem Senats-!
-luoscliiiß für Ackerbau zur Beratung !
ivniiiien. .ie v:u m ein uriac snr
die Simms Bill, welckic gegenwärtig
oem vaus .Komitee ,nr zwi,clien!taat-
Iichen Handel vorliegt. T,e Simms
Vorlage verlangt niclit allein die f dem Boden des sozialdemokwti'
Kontrolle der l'iroßschläckitereicn, son-sm Programms sieben. Tas ver
dern die vollständige Ncbernabmc der stößt gegen die Grundsätze der wcih
Anlagen seitens der M'gierung. Tiefen Demokratie. Denn die Demo-
Uendrick Vorlage besckiränkt fick dar-ratie bat die Mitbestimmung aller
!auß die Packer in Bezug auf die!?ri!e des AulteS ,?ur unerlänlicken
,i", - i
ja
i'it
kontrollieren,
Ial'renö ä'.' tenorick V'til öie,ig nickt lvrzichtrn. Es MM! sick
clilamli reien von oen 'lemioten
höherer inssnu fiir
Liberty Anlcibe
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Deutschlands Rüstung
auf die Nationallvahlcn
Tie allgemeine politische Lage.
(Bossische ZciWng".)
Die neilc Reichsregicrung hat nach
der Unsicherheit der ersten Revo
lutionstage jetzt feste Nchtsgaran
tien für die freie Meinungsäuße
rung in der Presse geschaffen. Tie
Vossische Zeitung" bat damit die
Freiheit fiir die Verkündigung ihrer
Ueberzeugung zurückgiinonnen. Tie
Redaktion hatte dem Arbeiter- und
Soldatcnrat das Versprechen ge.
geben, nichts gecn die Revolution
als solche zu schreiben." Dieses Ver
sprechen war ein Zlvang, der die
Freiwilligkeit jeder Aeußerung in
Frage stellen konnte. Nachdem jetzt
aber dieser Zlvang ' nnsgehoben ist,
soll hier ausdrücklich ünd zunächst
betont werden, daß die Vossische
Zeitnng" selbswcrstäiidlich die lim.
wälznng zu einer neuen Staatsord
nung als vollzogene Tatsache betrach
tet und die deutsche Republik n,it!anschminngsnnterschiede von beson
allen Mitteln wirksam fördern und
unterstützen wird.
Tie sichere Erwartiing, von der
diese Unterstützung getragen' wird,
geht dahin, daß die deutsche Republik
aus breitester demokratischer Grnnd.
läge beruhen muß. Zurzeit wird das
Reich von sechs Volksbeauftragten
regiert, die den beiden sozialdcmo.
kratischen Parteien angehören. Tas
Bürgertum ist von der Regierung
ausgeschlossen. ' Das gleiche gilt, im
(Gegensatz zu den augenblicklichen
Verwaltungen der anderen Bundes
staaten, von- dem preußischen Kabi
nett; imd dcr größte Teil der nord
deutschen Gemeinden ist unter die
Oberherrschaft von Arbeiter- und
Soldatenräten gestellt, die in ihrer
überwiegenden Mehrheit und teil
weise sogar ausschließlich sozial-
demokratisch zusammengesetzt sind.
Aber über diesen Zustand soll im
Augenblick nicht gerechtet werden.
Tie Umwälzung ist iin wesentlichen
von den Soldaten zind den sozial
demokratischen Parteien bewirkt vor.
ben- Man kann es verstehen, daß sie
unter diesen Umständen zunächst
auch die Besestigung des Errungenen
selbst sichern wollen. Es muß ihnen
auch Zugestanden werden, daß bis
her namentlich durch die Einigung
der beiden sozialdemokratischen Par
teien in Berlin die Ruhe und die
Sicherheit nicht ernstlich gefährdet
worden ist. Insbesondere muß die
Haltung der Soldaten und ihrer
Räte, die je nach der Art und Her
kunst der Tnippen aus verschiedenen
Elementen zusammengesetzt sind, als
mustergiltig bezeichnet werden. Aber
trotzdem darf niemals verkannt wer
den, daß der jetzt bestehende Zustand,
die Herrschaft der Arbeiter- und
Soldatenräte, die Beherrschung wei
ter Teile d?s Reiches durch bestimmte
Gruppen und Parteien bedeutet, !
Tas Biirgertmn ist vorläufig bei-!
seite gedrängt. Nicht bloß das Bur
gertum im engeren Sinne, der Mit
telitand. der Unternehmer, der den
bürgerlichen !t reisen zugehörige ttei-
steöarbeiter. Bor allem pnö aucti all
dieieuiaen Arbeiter und Anaestellten,
meim auch nicht völlig ausgoschlo,
Cn, so doch bcnackiteiligt. die nicht
Ta? Biirarrtnm
ij, ,,, s liuf st,ich? Mitbemm
inicderfiifii. (i-j wird mancke nlte
je-!. der Porteiung und der Welt
an'eeauung zerl'recken uud mancke-
.'ictätvoU aeliiitete U.'berlebte von sich
'v"' 11 ii uuui mu iu.
abnrei'en inunen. E- mu'z die neue
Slronuim oer inae als gegeven iv
trackiten. VUnr vcun Aiivlrnn dinier
''.enei ei!i!i,t mnN oas vurgerliaie
, (. Icinent lallräst' mitarbeilen. m.i
I fi.1 Vu't. Vnl't nnd Rr.t
le.lnil iur d:e
.,!,k!ll!'l V.I lVi.Nr!!. .ie Ä'ettllüa
der Vrri.nl,iviV! 'Cü: d.irili d;e r:a
' ini; w;rick!eii' i,'i!.'!e Moickinerie
irrt'! ei enist w Tie ',de.
ii::: t der neun ;:i.lvtuu' liiiip. t','!
! d."ei ',, unde i--n te.digt und ber-
I i - . , . ;i !:m ., . i. !. nur dnnt;
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krati scher Grundlage ausgebaut wird
Die neue Regicnmz erklärt in
m.ein Prrgramm, daß s,c die deut.
sche Nationalversammlung einberufen
wird, die auf (rnnd eines demo
kratisclen Verhältniswahlrechts für
Männer und Frauen über 20 Jahre
znstandekominen soll- Damit kiin
digt sie erst eine Absicht an, sie bc
kündet, daß der augenblickliche Zu,
stand nur von voriibergohcndcr
Dauer sein soll. Die Tat muß erst
folgen. Es gilt aber für alle Kreise,
nicht zuletzt für das Bürgertum,
schon jetzt, diese Nationalversainin
liliig vorzubereiten. Die Zeit der
Vorbereitung toird " hoffentlich nur
kurz sein. Um so tatkräftiger muß
sie ansgcnntzt werden. Eine der
ersten Aufgaben zil diesem Zwecke
toird es sein, die trennenden Schran
ken zwischen den Parteien da nieder
zureißen, wo es sich nicht nnr Welt-
dcrs großer Bcdeutnng handelt.
Solche Unterschiede bestehen nicht
zwischen den beiden liberalen Par
teien. Und wo solche Unterschiede
bisher bestanden, wie z. B. zwischen
einzelnen bürgerlich demokratischen
Gruppen und der Fortschrittlichen
Volkspartei, da hat sie der Sturm
der Revolution himveggesegt. Ter
Schaden, der dadurch angerichtet
wurde, daß dieser Sturm die Fenster
dcr Parteiräume zersplitterte, wiegt
federleicht gegenüber dem unendlich
größeren Gewinn, daß nnn endlich
einmal die stickige Luft, die das Par.
teigezänk verursachte, entweichen
konnte. Gereinigt ist die At
mosphäre, nnd der Weg zur Eini
gung auf dem Boden dcr demokrnti
schen deutschen Republik ist bereitet.
Diesen Zustand gilt es zu nutzen,
um eine Nationalversammlung zu
schassen, in ihrer Zusammensetzung
ein getreues Bild von der wirklichen
Zusammensetzung der deutschen
Volksmeinuug zu geben. , Dort mö
gen dann die Geister aufeinander
platzen. Tort mag der Kampf aus
gefochten werden um die Einzelheiten
deS Baues, für den der Grundriß
feststeht, ein Kampf, dcr dem gemein.
samen großen Ziveck des Aufbaues
der großderstschen Republik dienen
soll und der viel von jenen Kleinlich
feiten verloren haben wird, der in
folge des Mangels an großen Zielen
den Parteikünibfen der letzten Jahr
zehnte anhaftete.
Bis zu dem Zusammentritt dieser
Nationalversammlung ist es Pslickit
des deutschen Bürgertums, sich ein.
mutig hinter die Regierung zu stel
len. Es muß vergessen, daß die
diese Männer bisher Ruhe und
Sicherheit im Lande geschaffen uud
gewahrt haben, und daß fie, wie
whs ihrer Verordnungen zeiat. mit
eisernen Kräften bemübt sind, die !
Mvere Zeit oer emooniiation. oie
bevorsteht, in Ordnung zu überwin
den. Sie haben den Zusammenbruch
und das Chaos verbittet. Tas soll
i sincrr bock angerechnet werden- Aber
l i. 1 1'-1 unni.n.wiai .'v
;n f,,ij! s.A,lt,m,P Km, t.,
scken Freiheit Tauer baben, so muß
. . .. , f.:: i
c' oitrcli oie icinoimnc nervnrqi
' .. 1
.ii'SM yln m ihr fuhrt rnr '
ziiT und allein über die Nationalver.
Il'l l 1 1. ,U -v - )" i "V 1
sammlung. Jlire EinbernNing t't
angekündigt. Ter Ankündigung muß
ungesäumt die Tat folgen.
Vergnügungsfahrten
auf dem Ahein geplant
u.'bl,..!Z. l. Jan. .mei deutsche
Rl'nnd.imi.ner. die von Osrizieren
und Mann'ckasten z.i Erkuriionen
auf d! R'oein bemiyt werden s!'
Ien. sind bier eingelro'st'n.
Uttssische.Uote im
vuenos Aires Aufruhr
'ii.
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vier-M :i iv: 1!
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karnt i'ei-rn word,!i, .elmlauZeud
Z.iid.iZen r.!e i,-ter di' F.'vno berii
ien werden. ?:c Mililarkodetten
linirdOii vom Urlaub z. ruiberiren.
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!,ii! e(i'lii.t !e li iire.!. Ui.Ur d. n
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-iü'rrt'r, r u-i
1,-U; '.'!,!'
ier , Vi) ;e ' g,
ei M i,
i ,
'!, d!
.1 l.'.'.e.
Wilsou lvisl direkt an
die Wähler appellierc
wenn nötig, wird der Präsident Uatifizierung
des Friedensvertrags direkt vor das
amerikanische Volk bringen ,
Frankreich uud Italien maszigen ihre Ansprüche
, Bon Robert I. Bender.
(Copyright 1919, United Preß.)'
Paris, 14. Jan. Man erwartet,
daß Präsident Wilson direkt vor das
amerikanische Volk gehen wird, so
bald der Friedeiisvertrag unterzeich
net ist, um seine Natisizierung durch
zusetzen und den neuen Weltgedan
keit, den es verkörpert, zu snbstan.
tiieren. Auf diese Weise würde ein
anderer Präzedenzfall geschaffen nnd
der Präsident würde die Jndossie
rung des Friedensvertrages der öf
fentlichen Meinung überlassen, statt
einem seindseligen Kongresse.
Man glaubt, daß Wilson eine gro
ße Tour durch die Ver. Staaten nn
ternehmen werde, vielleicht im Serbst,
um eine neue häusliche Politik zu
inaugurieren, die mit dem Wechsel
in internationalen Ideen in Ein
klang steht. Man erwartet, daß er
den Grundgedanken feiner Politik
klar machen wird, tvenn er, nach sei
ner Rückkehr von Europa, vor den
Kongreß kommt. Wie er sich darnach
verhalten wird, wird vollständig von
der Haltung nnd Stellltngnahme in
Washington abhängen.
Taß der Präsident nach Frankreich
zurückkehren wird, um beim wirkli
chen Friedensabschlusse zugegen zu
sein, scheint außer aller Frage zu sie-kien-
Er hosft. daß Friede eine neue
Art von Sandelsbeziehungen ermög
lichen werde, Bezichungen, die sich
mlf Freundschaft aufbauen nnd nicht
länger auf Verträgen und Eifersüch
teleien. Tie Gegenwart von Vance Me
Corniick, Bernard Baruch. Edward
Hurlen und Charlcs Schwab in Pa
ris wird Wilson in den Stand setzen,
amerikanische Probleme in ihren Be
Ziehungen zu ausländischen Angele
genheiten zit studieren. Er kann sich
mit allen Entwickelungen anf dem
laufenden halten und wird in der
Lage fein, eine definitive Politik, die
sofort nach Unterzeichnung des Frie
dens ins Werk gesetzt werden könn
te, auszuwählen.
Ter Präsident hatte die ä,nerika
nischen Handels Ratgeber und Frie
densdelegatcn zum ersten Male zu ei
nem Dinner im Murat Paläste ver
eint. Man betrachtet das als den
ersten Schritt für eine K'o.operation,
KCtHC ArttllCHC, fcCtltC
Flieger, sagt Gouv.
Tvpeka, 1 Jan. Gouverneur
Henrn I. Allen erklärte gestern in
i .
einer Rede, die er nacb seiner nau-
auration hielt, daß aus Mangel an
ftifIrio 1,11 rtit CfsllrtmntmitlPtt Mi
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Tivision. meistens .rnvpen von
Missouri und Kansas, von den Tent'
scheu im Argomien Walde aufgerie
ben worden fei-
verr Allen lnar zelin Monate
lang aus dem ttriegSsckauvlati.?, in
Tieusien des Roten Kreuzes und der
?). M. E. A.
Es selilte den Amerikanern an
Zierden, erzüblte er. Zwar waren
solche von den Franwien gekaust und
mit K! pro Stück bezahlt worden,
sie waren aber meist abgemeldet, und
alt und o't so unbrauchbar, daß sie
tot geschossen werden mußten. So
konnte es geschehen, daß die TruP
pen vier Tage laug obne llnterünt
ziing von elrtillerie tämv'en mußten.
Es ü'eir nickt bei irr mit dein Vnrt
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die sich dem Fortschritte der Frie
dcnsverhandlungen eng anpassen
wird.
Tie Alliierten entwickeln einen
Geist dcr Versöhnung in verschiede
nen Vorlagen, die als böse Hinder
nisse soweit allen vorschwebten. DieS
gilt besonders von Frankreich und
Italien.
So hat' Premier Clemenceau sei.
ne Ansprüche für Territorial Er
Weiterungen gemäßigt. Er driugt
nicht weiter auf Annexierung des
Saar Tales, wünscht nur eine ge
wisse Garantie für die Sicherheit der
sranzösischen Ostgrenze. Er hat auch
die verlangte Kontrolle über Syrieir
ausgegeben.
Italiens Ansprüche auf Dalmatieu
sinden wenig geneigte Ohren. DaS
ist wobl die Ursache, daß es sich mit
dem Gedanken vertraut macht, das;
seine mannigfachen Landanfprüche
wenig Erfolg haben werden. Die
Läsung der Frage betreffs des Adri
atischcn Meeres wird sicher auf an
dere Weise vollführt werden.
Tahiti durch die
Flu entvölkert
Washington, 14. Jan- Auf Ta
hiti, Gesellschaftsinseln, rafft die
spanische Influenza die Bevölkerung
dahin und ein im Dezember an das
Rote 5rcuz gesandter Httferuf mutz
te wegen dcr großen Entfernung un
beachtet bleiben, obwohl - fron den
Einwohnern 12,000 bereits der Seu
che erlegen waren. Jetzt wird' von
San Francisco Hilfe gesandt. Einer
der beiden Aerzte auf der Insel ist
dcr anierikanische Konsul Dr. Layton.
Tahiti ist französisch.
Ainerikanische
Verlustliste
Washington, U. Jan. DaS
KricgSaint verösfentlichte heute irach
stehende' Verlustliste:
Vormittagsbericht Im Kampfs
getötet. 11: durch Unglücksfall ge
storben, i ; durch Aeroplanuili'all ge
starben. 1: an Krankheiten gestorben.
30: sckwer verwundet, 71? leicht
verwundet. 3. Zusammen, 117.
Nachmittagsbericht An Wunden
gestorben, 71: durch Unglücksfall
nnd arideren Ursachen gestorben, 3;
an Krankheiten gestorben, 41; bei
einem konnte die Schwere der Ver
wundung nicht festgestellt werden:
im Kampfe verniißt, 1. Zusammen,
97.-
Bolschewik,, tätig in Berlin
Washington, 14. Jan. Beamte,
welche die Tägliche Siundschau" aus
Berlin erhielten, sagen, daß die
Spartakusgruppe ein Telegramm
nach Moskau gesandt habe mit der
Meldung, daß die Känwfe aushören
müßten, da die Arbeiterklassen in
Berlin noch nickt für die Diktatur des
Proletariats reif sei. Dieses scheint
die Tatsache zu bestätigen, daß die
Ausrulirbewegung in Tentichland von
den russischen Bolschewikj. geleitet
wird. !
Anftrieb von 1,500 Kars gkstattet.
Die Bnndeseisenbabn Administra.
tien bat die Höckstzabl der SlcxZ
die in den Omaba Biehböfen pro
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i wurde .oiif Wrmick der Aickilicindlcr
erht'vn ii. entipr'd't dem Hofroinu
fiir doJ Bie!i und nicht dem Nanrn
der Schlcnl'ü'.'nser. D'e Order tritt,
sistoit in Nra'!.
Wetterbericht.
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flend und Mittwoch:
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