Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 10, 1919, Image 1

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PUELISHED AND DI3TRIBCTED CNDEZI
PERMIT (No, 864), AUTHORIZED BY THE
ACT OF OCTOBEB 6, 1917. ON FILE AX
TUE POST OFFICE OF 0MAI1A KD2
BY ORDEIt OF THE f'ltESIDENT
A. S. BüßLESON, FU3TM ASTEß-C EN'EßAL
An American Nwpper
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35. Jahrgang.
Omaha, Ncb., Freitag, ben 0. Januar 1919.
8 Seiten.-Nä 259.
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Lprachensrelyett in
Schulen in
MeUelvie fiir Einslihrung des Uabinett-Systems
Lincoln, Neb., 9. In. Tiel
tß (5trtrtffinmiiniisfrsifinrt hnt hruie narfi.
mittag nrtDcchleU, inbctit Gouver
neue Kcbisic vor bet Legislatur sei
ne Abschiedsbotschaft verlas und ans
dem Amte ausschied und der neu,
wählte Gouverneur, San? N. Mc
Kclvie, bor der Legislatur erschien,
von Oberrichter Morrissey vereidigt
lourde und dann seine Botschaft der
lnö, in der er einige Aenderungen
Don Wichtigkeit empfahl.
Eigentümlich mag es erscheinen,
das; die Botschaften der beiden C!5oit
verneure in niehrercn wichtigen
Punkten beinahe gleichlautend waren,
so in der Frage der Amerikanisie.
rittig, in welcher sie sich auf den Be
richt deS Ainerikanifierungökomitees
stützen, in der Prohibitionsfrage,
Fraucnstimmrcchtsfragc usw.
Wir bringen hiermit einen AuSzug
aus beiden Botschaften:
Gouv. San: N- MdWvie l,at der
Legislatur seine erste Botschaft im
terbreitet, aus der wir die Haupt-
punkte hervorheben. i "uyt weroen wu, neuere Aer,orgung
Die Welt hat den größten Krieg deö Heims für Soldaten und Ma
k,intee sich, in welchen! Amerika der trosen, bes,ercn Arbciterschutz, usw.
ittckeidende Faktor ar. Tie ?e'
uiotratie hat über die vererbten Necl,
ii triumphiert, was zwar Tausende
von Leben von tapieren Soldaten ge
ks'et hat. Jcht ijt eö unsere Aus
ache, durch unsere Toicn zu beioei
;r., dejj diese Leben n'chi vergeblich
i geopfert wurden. Tie M'konitruk
r nons mt mun un cre eoanien m
Anspruch nehmen. Gcrechtlglcu und
'Pflichterfüllung müssen zur Geltung
. kommen. Ncformcn müssen ringe,
führt werden, ohne jedoch in den
Radikalismus zu verfallen. Tie Ne,
, formen, die in der republikanischen
ft Platforin enthalten waren, müssen
ii 1 durchgeführt werden. Tie Durchfüh.
'.rung der Zivilgcfchäfte ist durch der
Z F ?ltete gesetzliche Bestimmungen be
" Imihpi-f llrn Nlrbi'ss,'rima in fcfiaf
: sen Wird eine Civil Administrative
.Code". Bill eingereicht werden, wo
ach ein Tebartement für Finanzen,
Landwirtschaft. Handel und Gewerbe.
N, osfentliche Arbeite, uns Wohlfaiirt
I eingerichtet werde:: wird. Tie Vor
stehe? dieser Departements find ver
antwortlich für alle Arbeitn zu bal
ten, und mit dieser Cinrichtung l)ofst
!er neue Gouverneur die zahlreichen
Verwaltungsbehörden abzuschaffen.
Tann fordert Mc.Kelvie die Gin
führung dcS Budgetplanes; er macht
darauf aufmerksam, dak eine Ver
: sassungS . Versammlung einzuberu
i fcn ist. Er empfiehlt die Ratisizie
. cn -i; ..r, !k,:r,!!,,.
rung ui auuiunuu.n -.-luiiiuuiuhü-
Amendements und die Einführung
von Fraumstimn'.recht.
Lkhre Loiialität in den Schulen, i
Tie Erfahrung hat gezeigt, das; in
5er Vergangenheit schirr in Bezic,
liuna auf die fremden Sprachen ge
macht wurden. Der größte war, da;
wir die Schulen nicht zu einem Mit-
Ul machten, wodurch echter Amerika
'uioiims aufgebaut ioerden kann. Vir
sehen nun ein. wie schwer eZ ist, ein
znahrhaft nationalcZ Empfinden und
einen nationalen ("eist zu pflegen,
wenn solche unter un sind, die kein
rechtes Verständnis und keine l'Ort-
! schätung der Prinzipien l'.ilvn. d'.e'inehr xl. S, S. gekail't. als irgend
die Forin unserer leaimmr baben.'r.n andrer Stasi; untre Bctätigung
: nnd die richt fähig sind, sich zn eiiuin' in aügei.'.einer i'ietr reu Arbeit
Studium oder AnmenduNir dieser war arj.er c.t d:.' jede? andern
, Prinzipien durch den Gebrauch ri-' 2to.it.-: im Sinf.uife v;n Freiheit.
i-er gemeinlamen Sprache anznschlie. B.'ndZ tal'ei, wir r.-.el'k gt,n,. n!s
unsre OueZen l'.'rl.iu.ite-l, Kir ko,z
ih liiiiüf.f eüMm-rt. d,!N wir v: st.U auf u, 'ern IlvA Ivüi.
einen Pfart 1 l-r J:;r,ruf!t.Mi
lU'ifnn'biiiert spülen. dr den nll.it'.
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Legislatur
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Kirchen: juuernent in
Landessprache
dcn, dbtt die .flirdjcn sollten ebenfalls
nls Pin Medium arbrmimt werden.
durch welches der lcbrauch der eng
lischcn Sprache gepflegt und ermun
tert wird.
Tie große Majorität des VolkeL
ist cinpfindlicherwcise gegen den ge
meinsamcn Gebrauch einer andern
als der englischen Sprache in diesem
Lande, aber indem ich ihnen dies
vorlege, empfehle ich ihnen die to
lerautcn Methoden, die von dem
Ainerikanisicrungskomitce empfohlen
wurden.
Tann begünstigt er gewerbliche
Ausbildung der Jugend, die For
derung dcö Ackerbaus und Ausdeb
nung des Staatsdienstes zum Zwecke
dessen I?rderung; er wünscht die
Errichtung eines neuen Staats
kapitols; die Nellamierung von
Oedländercicu im Staate; besseren
Wildschub, ein umfangreiches Pro
granuil für verbesserte Landstraßen,
eine ?otorwagensteucr, die zur
rbesstrung von Landwegen bc
oer wiaziig,len ,orocrungen,
die Schaffung einer Staatspolizei
anstelle der Heimgardcn und die Er
richtung eines passenden Manumen
tes für die Soldaten und Matrosen,
die iin Weltkriege gedient haben.
Zum Schlüsse fordert er die LegiZ.
latur auf, solche Gesetze zu machen,
die im Einklang mit den großen
Opfern stehen, die der Weltkrieg ge
kostet hat.
Die Hauptpunkte in
in Aevilles Ueöe
Er empfiehlt:
Errichtung eines Tcnkmals
für
die im Kriege Gefallenen:
daß die Nationalgarde nicht wie
der iii's Leben gerufen werde, ehe
die Bundesregierung ihre Absichten
bekannt gemacht hat:
Annahme deö Prohibition Amen
deincnts:
daü nur luglisch in den untern
.sllnsscn nllcr Privat, Parochial nd
Lolkoschnlen gebraucht werde?
daß eine PottascheAnlage vom
Staate errichtet werde, wo der fnir
mer Nebraökas Pottasche als Tün
germittel zum Herstellungspreise
kaufen könne:
daß bessere Landstraßen gebaut
werden: inio
daß die Mitglieder der Legislatur
der Entscheidung des Obergcrichts
über Besteuerung von Banken be
koudere Auj'iwrfimnfeit schenken.
An die Mitglieder der 27. Legis
latur Nebral-kas.
Meine Herren I
Ter grcße Zirieg ist vorüber: Ge
rediiafet tat grient. Amerika hat
den Auichiag Rftu'lum, und unsere
tapferen Jungen find auf dein Heim
we,ie. Md;r ci ;l.u()() waren van
Nelirnika z:i den Fahnen geeilt;
leisere Soldaten baden ienuil-Z für
die nichlichkt gef'.,ten. Ihre
!aten N'crden unvergeßlich bleiben,
'.iriZcheu sind loir d.iheiiu nicht
untätia aebli,'den. Nebra.k., Imt
Vil'er ir ! l"Z i; I I '! e ü ". ü.
di!i e!e. !',''!! 7' '-i'fer
f tlti'n ,..!! nur ,-!.! verg. !.,
. ii'i.i.i'a!
(iii c Ifliihdf iifmnl.
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(Fettlfturj au Cfitf
lttann, Zirau und örei
Uknöer ermordet
Ter M!rdkk seht danu deren Woh
nnng in Brand, um die Schief
kcnötat zu verwischen.
Cedar NapidS, Ja., 10. Jan.
Die Wohnung des aus fünf Mit
gliedern bestehenden Familie Frank
Blizek. Oxford Iunction, JoncS
Eounty, brannte gestern Nachmittag
nieder und die Insassen vcrbrann
ten.
Ozford Junction, Ja., 10. Jan
Aus der Leichenschau hat sich er
geben, daß alle Mitglieder der Fa
milie Blizek, deren verkohlte Leichen
in dein niedergebrannten Keim af
gefunden wurden, ermordet worden
waren. Wie E. L. Magruder, der
die Verhandlungen bei der Leichen
schau leitet, sagte, fehlte jedem der
Familienmitglicder der Kopf, wäh.
reno andere 5iorperteile nur wenig
verbrannt waren.
Attentat auf öen
Premier Uramarz
Basel, 10. Jan. Eine unter dem
Mittwoch Datum hier einaetroiiene
Tepesche aus Prag meldet, daß der
Ber such gemacht wurde. Dr. 5larl
lkrainarz. Ministerpräsident der
tschechoslowakischen Republik, zu er
morden. Während 5kramarz sich mit
einem Maler in dem Pradckncr
Schloß unterhielt, feuerte ein jun
ger Mann hinterrücks einen Schuß
auf ihn ab: derselbe ging fehl. Ein
zweiter Schuß traf ihn, doch prallte
die 5iugel gegen die Brieftasche des
Kiniiters ab. Der Attentäter wurde
verhaftet: er gab seinen Namen als
A!o',s Staötny und sc:n Alter mit
13 Jahren an. Er ist in Vraa ge
boren und bei der Bahn angestellt.
Der Verhaftete sagte, daß eine Ver.
schworung bestehe, um Kramarz zu
ermorden, weigert sim ledock. die
Namen seiner Mitverschwörer anzu
geben-
Buenos Ayres Streik
dehnt sich aus
Buenos Ayres. 10. Jan. Die
Verluste im Kampfe zwischen Trnp
pen und Streuern belauft sich ans
150. Die Streiker versuchten alle
andern Arbeiter zur Teilnahme am
streike zu zwingen, Straßenkämpfe
waren die Folge und Truppen wur
den zur Herstellung der Ruhe heran
gezogen.
Der Streik dehnt sich inzwischen
aus. Mehr als 60 Unionen haben
sich den 20,000 streikenden Eisen
bahnarbeitcrn der Vascna Gießerei
angeschlossen. Diese Fabrik wurde
umzingelt, um die Streikbrecher
zum Verlassen zu zwmgen. Eine
Schwadron berittene Polizei kam
den letzteren zu Hilfe und gab den
Leuten sicheres Geleit.
Fast alle Industriezweige der
Stadt sind lahm gelegt, die
Straßenbahnen eingeschlossen, weil
die Negierung Gewalt gebraucht
habe" im Kampfe gegen die Me
tallarbciter, von denen am Tiens
tage fünf getötet und dreißig ver
wiindet wurden-
Weder Straßenbahnen noch Taxis
oder Troschken, auch keine Telivery
Gefährte sind auf den Straßen zu
sehen. Mehr als 100.N00 Arbeiter
find durch den Streik betroffen.
Me großen (yesckä'tzhänser lies
ben ibre Türen geschlossen und Tii
ren und Fem'ier barrikadicrt. ilirc
Angestellten nehmen am Streike
teil.
Balmu'ige laii'en weder ein noch
au 5. Tie cv.i Tienstag Getöteten
würden beerdigt. 1.000 Streikes
gaben ibnen da? le'ete Geleit: de
2iir,u' inaren m.'.t roten Fahnen t'e
deckt.
Z ,'!,'! n inst ''ebre!i nnd Ma
lch!nen,i.!v1'rett vakrouillicren die
5traßen. Tie k.'.Zl'elis. Mädchen
sil'Nle N'iirde ü! Vrr,b grsie st. doJ
tmitd: niemand rerleU, Präiidci'.t
Jri:'-e,i verl.u't r.'in ttongr.s.
das; er d .:laM n Belagorungu! j
i;:: S nllne. '! r! i. len ln.itdeit
uns d. r l ;i;',e rf.niU. Tie
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'!'.-.'.!'.., i!f..k! .las d-rr
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iiislchcii paziergaNiZ
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t'.e'.l V !' I .!:?,' Ii!' t. d, i! Zk,'.
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it ! i- ;ff u " " I ti!- i......
Der Ullckstrom der
deutschen -tzeere
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In fünf gewaltigen stolonncn ging
ck. ,- t. t S L Vt r t
ver iHiittiiiit ourq nie uujeinianoc.
Die Stimmung der Truppen.
Schnlsreie Tank, für die In-
rnS '
'(Aus den: Hamburger Fremden
dlaü voin 20. N'ov,) ''ftöln, 10. Nov.
Drahtbericht unseres Vertreters.
Das gesamte Rheinland links des
Stromes gleicht jetzt einem gewal
tigcn Heerlager. Gestern machte Ge
neral v. Einem als Oberbcfchlsha,
ber djx dritten Armee von Koblenz
aus bekannt, daß die ersten Divisio.
uen seiner Armee, die etwa 270.
000,Man,t und 70.000 Pferde um
fassen, in die Nhcinprovinz einge
rückt sind. Das Anneeoberkom
mando der vierten Arniee niit Gene
ral Sirt v- Armin an der Spitze
leitet von Aachen aus den Rück
marsch seiner Truppen. Die fünfte
Armee unter General v. d. Mar
Witz marschiert von Trier heran. Da
zu kommen noch die 6. imd 17.
Armee, deren Spitzen bereits Köln
durchqueren. .
So wälzen sich also fünf Armeen
zuin deutschen Strom, um zwischen
Düsseldorf und Bingen den Rhein zu
überschreiten Aber nicht ' nur zu
Fuß kommen die Massen; ein glei
ches Bild bilden die Bahnhöfe, wo
Zug auf Zug borbeirollt, überfüllt
uiid überladen innen und außen mit
Menschen und 5triegsmaterial. Un
willkürlich muß man Betrachtungen
darüber anstellen, ob es mög! ick sein
wird, solchen Massen auf verhältnis
mäßig beschränktem Raume, in so
kurzer Zeit, bei rationierten Lebens
Mitteln der Zivilbevölkerung, die so
gut wie nichts abgeben kann, vor
wärtszuschieben, sie unterzubringen
und zu verpflegen. Der Soldaten
rat Aachen meldet, daß Durchmarsch
und Abmarsch in geregelter Ord
nung vor sich gehen; die Verpfle
gung erfolgt durch die Arniee selbst.
Dasselbe gilt wohl auch für die an
deren Armeen. In Aachen steht
augenblickich ein großen Viehbestand.
Wenn es gelingt, ihn wieder zurück
zubekommen, ist ein Teil der Ver
pflegungsfrage gelöst. In den rhei
nischen Städten sind überall Hun
derte von Verpflegungs und Unter
kunftsstätten eingerichtet. Außer Ka
fernen und Sälen verwendet man
dazu auch die Schulen. So hat die
liebe Jugend wochenlang wieder
schul srei, nicht zum Besten der Ord
nung- Da nämlich auch sonst alles,
was nicht beruflich in Räume ge-
bunden ist, sich au den Straßen den
Durchmarsch ansieht, gleicht das gan
ze Leben einem aufgestöberten Amei
senhaufen. So hält es äußerst
schwer, das unbedingte Erfordernis,
Ordn.nngund -nochmals Ordnung,
aufrecht zu halten. Tie Straßen
bahnen erweisen sich als großes
Hindernis und müssen unbedingt ih
ren Betrieb einstelle,?.
Es wäre gewagt, heute schon ein
gutes Gelingen vorauszusagen: im
merhin lassen der Anblick und die
Stimmung der unbesiegten, frischen,
mannesmutigen Frontkrieger. denen
die Rheinlande den Weg mit Bdu
men geschmückt haben, etwas Gutes
erhoffen. Von Flandern zu den
andern." Von der Nordsee Strand
zum Heimatland", so lauten die In
schriften auf dem unzählbaren Ge
päck. Das letztere konnte auch l,ei
ßen: Von der Nordsee Strand znm
Nordseeslrand", dkmn eine andere
Kreideschri't verrät die Mann'ck,af.
ten als ..,amborger Jungs". Wenn
r? auch leider meist nickit mebr die
von 1911 sind, wenn sie aiul) ,ut
mise andere Verhältnisse alj beim
iniiiuidi tilgen, eine-s iü roch ns
lein den Brm'on nebligen: die l'x
ie zur .einuit. di' Lirl't zi;r .
geu:einl',"l. d,e V'.i'.'C zuin W,- j
itani.
Dralls' .'.t o ;,,t , 1 0. ., - -Tie
AtOi-tr., ;i!,i," n-eD.f o'ii vii!
rmlmret: Ne,,I, i:;n;'f .ii'u':en ,i;
!,,' deinniv .Te;-,;;!ii-;: ruf d. ::t
ä U.iy V;,u;!:.i!i,V sid,::: : , u;.
Cl,M:nK;ti.m jiril i.'ie!!,- . cv.
Uiv.X.xd eu Xnt.N ,,::'..'!., lr.''i !r
(i "!.!;!- In' Tr,"e iMli h", , ,
l-.i' ' llh'U i! cirii'n :.:U !' ,! !
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a i-;:.-;ji W a-V-.
Uegierung will Streik
in N. y. beenden
Es wird angedeutet, daß Marine
soldatcn wenn nötig, den Streik
brechen werden.
Washington. 10. Jan. Sollten
die Streiter und ihre Arbeitgeber
nicht zu einen: Einverständnis kom
men können, so wird die Regierung
die Sache in die Hand nehmen. Wie
das geschehen soll, wird noch nicht
bekannt gemacht- Die Regierung läßt
jedoch keinen Zweifel darüber auf
kommen, daß sie nicht ruhig zu
sehen wird, wenn New Iork mit
einer Fleisch, Kohlen uiid Pro-viant-Not
bedroht wird, die sich na
turgemäß auf die angrenzenden
Staaten ausdehnen würden.
Auch will man nicht zugeben, daß
durch Arbeiterstreitigkcitcn die Tä
tigkeit der Armeevcrwaltung bchin
dcrt werde.
Angedeutet wird, daß Schlepper
und Leichterschiffe mit Marinesolda
ten -bemannt und in Dienst gestellt
werden könnten.
Yanks beschäftigen
deutsche lZllckschu,ter
Koblenz. 10. Jan.--Du) 3. mc-
rikanische Okkupationsarmee! hat in
einem dreistöckigen Gebäude zu
Koblenz eine große Schnhslickerei
eröffnet, in welcher vorläufig 200
deutsche Flickschuster lohnende Be
schäftigung gefunden haben. Zehn
tausend Schuhe der amerikanischen
Soldaten werden dort repariert;
weiteres ausgetragenes Fußzeug
wird folgen. Soldatenwitwen werden
in der Flickschusterei ebenfalls be
schästigt werden und binnen einer
Woche werden L00 deutsche Manner
nnd Frauen dortselbst Beschäftigung
gefunden haben. Der Taqlohn be
trägt 8 Mark den Tag. Das Geld
kommt auö Berliu.
Arbeiter kein Fabrik
Futter, sagt Ford
Detroit. 10. Jan. Henry Ford,
der. Automobil Fabrikant, nimmt in
einem Leitartikel, den er verfaßt
hat, und der im Tearborn Jnde
Pendent" diese Woche erscheint. An
stoß an den Auslassungen bedeu
tender Männer, die geneigt sind, die
Fabrikarbeiter als Fabriksutter" zu
betrachten. Er sagt:
Dis Verantwortlichkeit für den
Krieg ist auf die überall herrsäicndcn
schlechten Verhältnisse zurückzufüh
ren. Individuen haben dabei die
Gelegenheit wahrgenommen, ihren
persönlichen Vorteil zu sichern, so
weit es für sie möglich war. denn
die Wellverhältnisse erlaubten es
ihnen. Wir häuften Berge von Mu
nition auf, große Berge von Män
er tötenden Werkzeugen. Tie Welt
hat einfach diese Selbsucht gefördert.
Männer in Macht betrachteten die
Arbeiter als Fabrikfutter". Wir
dachten, die Gesellschaft könnte ge
funden Bestand haben, wenn der
eine Teil Not leide, der andere in
Lurus schwelgt. Wir bildeten uns
ein, daß ein System Bestand kmben
könne, wo man auf den einen Mann
herumtreten konnte, ur weil er
arm ist, und vor dem andern sich
beugt?, weil er reich geworden."
Ford befirwortct die Unterdrückung
der Herstellung von Artikeln, die
während des Krieges in die Klasse
der unwesentlichen Artikel eingereiht
wurden. Er vt der Meinung, daß
sie den neuen und nützlichen" Er.
zengni'sen" weichen sollten- Er
greür daö Necht abwesender Eigen
tiimer" an und meint, daß deren
Jntereise im ('ieickäft oder in den
Er;eu,in!s''c nur dem Dollar gilt,
oen '! aui; ilU'.i'N l'eraiN'.iuei ichen
kennen.
Die britischen
Friedcnsdclegnten
v.'i'.e,.'., 10. Jo, Ter Emreß
lii'ei slK,vl Zü'olae .,! da .. .i.'.i',,il
die f.:,'-!'den le'.v Nii zur Frie-
'. :', r, erneut: 'i'uiiiHcr-i-!ä"de.
t V':i,v !ne. ,i'.ip..u,!k-
t,T !er ! V iü'. M nru-r d j
I,r, '.".il'Viir. ih nun:! eo.
': r.'üu-. ; e s i' I ,!'
p,;t dirt.i! i.'I.-eee -?'.-,','I.:n.,,l-.'!,tt.'!
!.t!!,!':! (.!! e:;ii.i;:i :",Vm
- - -: . , irr; t.'.rl Vln-j
- !t :.','. tt ",'1 k '.'! I
i ?t !, ! t.-ii .e,i,i ' : ,!..!,
:.r . ! .'..' i;i 'rTi ia'' .:( t: j
' -..;. I'i" 7 r,-!.'.
!. r r i .' , I'.'.i, v.,.!
... ü
Die Reliolutm in
erlitt
tzindenburg in Potsdam; er wird daflir fsrgen,
dasz die Wahlen zur ZZationalversannnlung
in Ordnung vollzogen werden
Ebert-Uegierung jetzt wieder Herr der Situation
Paris, 10. Ja. Eine Zü
richer Trpcschc an die Zeitung
L'Jnfornintion meldet, daß
5lanzlcr Ebert Herr der Sitna
tion zu Berlin ist.
Feldmarschall V. Hindenburg be
findet sich seit zwei Tagen in Pots.
dam. Er wird keine Wahl zur Na
tionalvcrsammlung gestatten, bis die
Ordnung wieder vollständig hcrge
stellt ist. Hindenburgs Anwesen
heit, gepaart mit dem Entschluß der
Regierung, ' die Aufständischen mit
Waffengewalt zu unterdrücken, bat
der Situation ein vollständig verän
dertes Aussehen gegeben.
Die Rote Flagge, das Organ der
Spartakusleute, wird nicht mehr her
ausgegeben. Studenten haben diese
Druckerei besetzt-
Eine große Menge Freiwilliger
stellt sich der Regierung zur Vcrfü
gung. Kavallerie und preußische
Garden halten alle Zugänge nach
Berlin besetzt. Militärgouverneur
Gustav Noske hgt energische Schritte
ergriffen, Ruhe und Ordnung wieder
herzustellen. Es. heißt, daß er es
gewesen, der ein Verständnis zwi
scheu Ebert und Hindenburg herbei
führte.
Kopenhagen, 10. J'au, Einer
heutigen Leipziger Depesche zufolge
hat der dortige Soldatenrat die Re
signation des Ebertkabinctts gefor
dcrt.
Keine U. S. Truppen nach Berlin.
Washington, 10. Jan. Die ame
rikanische Regierung hat gegenwär
tig nicht die Absicht, Truppen nach
Berlin zu senden. Diese Erklärung
wurde heute von hoher Llutorität ab
gegeben. Es wird gesagt, daß ein
derartiges Vorgehen die Sachlage
eher schlimmer als besser gestalten
würde. Obgleich schon die ersten
Nachrichten erkennen ließen, daß die
Liebknechtianer wenig Aussicht auf
Erfolg hatten, f wird dennoch da
rauf hingewiesen, daß sie alles Mög
liche aufbieten, die Wahlen zur Na
tionaloersamnilmig zu verhindern,
wissend, daß sie auf derselben nur
sehr schwach vertreten sein würden
Sollten die Spartakusleute zur
Herrschaft gelangen, so würde die
Zahlung von Kriegsentschädigung
verweigert werden, und man würde
gezwungen sein, dieselbe durch Ge
walt einzutreiben.
Insurgenten zu Paaren getrieben.
London, 10. Jan. Letzten Nach
richten zufolge hat die EbertRegie
rung in dem Kampfe gegen die
Spartakuslcute die Oberhand behal
ten. Tie Regierung' truppcn haben
fast alle öffentlichen Gebäude zurück
erobert: das Kriegsgcsetz ist in Ber
Iin erklärt worden, und Truppen
Verstärkungen trafen im Lause des
gelingen Tages andauernd in Ber
lin ein. Tie Insurgenten wurden
mittels Artillerie ans dem Telegen
phenaint getrieben. Das Haupt
onanier der Spart ikuc-leutc in der
Polizeizentralnation ' vt durch das
Turcln'chneioei, der TelepNon- und
Telearapliendrädie isoliert werde.
V.lli'in Anschein nach behaupten sich
die 2rarteik!!!!eutc immer noch in
den Ba'ierwerken und in der elrk
Irische Anstalt; ein Tei der 2 todt
war infolge dessen chz-.e Wasser und
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unterdriicc
drohten Städten zusammengezogen
hat. Die Studenten in Berlin or- .
ganisieren zum Schutz der Regierung
ein Kavallerieregiment.
Die Berliner Germania erklärt,
daß 1000 russische Bolschewik, in
deutschen Uniformen auf Seiten der
Insurgenten zu Berlin gefochten ha
den.
Das Programm der Spartakndlknte
Berlin, 10- Jan. Die Anhänger
Liebknechts haben folgende Erklä-.
rungen abgegeben: Die Spartaku
fiten sind entschlossen, den Kampf
der Arbeiterklassen gegen die Bour
geoisie so lange fortzusetzen, bis von'
den Arbeitern eine nur für sie
berechnete Regierung hergestellt ist,
von welcher alle anderen Parteien
ausgeschlossen sind. . Die Spartakus
leute vertreten die große Masse des
Proletariats nicht nur dasjenige
Deutschlands, sondern dasjenige der
ganzen Welt. Die gegenwärtige Re- ,
dolution geht nicht nur Deutschland
an, sondern die ganze Welt. Ihr
Endziel ist die Einsetzung einer Dik
tatur durch das Proletariat nachdem
aller Widerstand bewältigt ist." ,
Der Spartakusbund hat folgendes
Programm aufgestellt: Entwaffnung,
aller Polizisten und Soldaten, die'
nicht zum Proletariat gehören; Kon
trolle über alle Munitionsfabriken;
Entwafftmng der herrschenden Klas
sen; Bewaffnung der Arbeiter und
der Bolschewik: Miliz; Befreiung von
der Armeedisziplin; Ende der Mi
litärkaste; Einrichtung eines Nevöln
tionstribunals; Prozessicrung jener
Personen, die für die Verlängerung
des Krieges verantwortlich sind, ein
schließlich Hohcnzollern, Hindenburg..
Ludcudorsf und Tirpitz; Auflösung
des Staatenbundcs und Einsetzung
einer einzigen deutschen Republik;
absolute Sozialisierung des Staa
tes, sechsstündiger Arbeitstag uud
Versicherung gegen Arbeitslosigkeit.
Das erste, was die Regierung de5
Proletariats, sollte eine solche zu
stande kommen, tun wird, ist die
Einziehung alles Kroneigentums und
Verweigerung der Begleichung aller
Staats und öffentlichen Schulden,
einschließlich der .Kriegsanleihcn;
Einziehung allen Grundeigentums,
aller Banken. Bergwerke. Fabriken',
und Vermögens über eine gewisse
Summe. Die Nationalisierung des
Verkehrswesens durch die Soviel,
Kontrollierung der Fabrikerzeugnisse
durch die Fabrikarbeiter und die
Einsetzung einer Zentral-Streikkom-Mission
ist ?ine weitere Planke in
dem Programm der Spartakusleiäe.
Deutsche Freiwillige
schlagen Polen
Amsterdam. 10- Jan. Einer Tc
pesche aus Posen zufolge haben
deutsche Streitkrafte den wichtigen
Eisenbahnknotenpunkt Ventschen dm
Polen wieder entrissen.
Polnische Truppen, die von üoU
mar t früher Ehodjiesen) nördlich
von Posen, vordrangen, wurden vl?u
de'.itsclien Freiwilligen geschlagen,
woraus Kotmar von ihnen besetzt
wurde. o meldeten gestrige Ber
liner Tenesckien. Die beiderseitigen
Verluste waren schwer. Tie Deut
schen eroleiten ferner nach schwerem
5!amp?e die im Kolmar Distrikt ge
legen OrtsM't Weißenhöhe.
Eine Depesche nuö Posen besagt,
deß zunicken der polnischen und deut
schen Re.!!enm.? Verhandlungen im
iAn;r,e u, in der Absicht, weiter
Bluü'er.u s, i jil vei hindern.
?,is 'rrmegra '.Üosskvcit?.
; i . i'bif. 10. Ian -Tneoder
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