Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 01, 1919, Page 2, Image 2

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-Seite 2-TögNche -Omaha Tribime-Attttwochden IV Januar-ISW.
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. rsmÜiNE PUBUSH1NG C0 VAL j. PETER. prilet.
Preis in TagedlaUö: Durch den Trägrr, xn Woche VZVi Cents:
iitj die Psft, bei Iurausbezahling, vn'Jshr $s.l)0; sechs Monate $3.00;
itti Tlowxk $UU; bei Wgranövczayinng vo zwez Jahren $1().(H).
Preis des Wochenblatts bei Vorausbezahlung $2.00 das Jahr.
i:J?.150'J Howard Str.
Telephon riLER MO.
ÜBiha. Nebrtak
I ttiuinea, li Braneh Offire: 407tU Are
Kntered aa aecona-diui mattet Marcfe 14, 1912, Et th pontosfleo of
Omaha. NebraKka. und the aet of Conjrrm. MirrJj 8. 1873.
THE POLITICAL CREED OF THE TRUE AMERICAN
Ilwlieve in th United States of America as a Government of the People,
hy t!ie People, tot th Peopte; whoa just powers ar derived froro the
toitsrnt of th jroverned; a Democrtcy in a Bepublic; a Sovereiim Nation of
many Sovereign States; a persect Union, one and Inseparable; established
upon those principles of Freedom, Equality, Justice and FJumanity for which
American Patriots sacrißced thdr Lircs and Fortunes.
, h therefore, bettete it is tny Duty to my Country to Lot it; to Support
its CoesUtution; to bey It Lawa; to Respect its Fla and to Defend it
galnst U enemies. .
t
Omaha, Neb., Mittwoch, deu 1. Januar 1919.
Neujahr 1919
Prosit Neujahr möge es zum Heile gereichen! Oft hat es unZ so
ruigegengeUungen; oft haben wir so entgegen gerufen! Nie hat's geklun
gen, nie ward es gerufen in so tiefem Ernste, wie heute. Nie, fiir unsere
(Generation wenigstens! : ' '
Wer wamm? Haben wir nicht einen überaus glänzenden Sieg er
fochten? Haben unsere Söhne, Garten und Brüder nicht für die höchsten
(,',!Üter der Menschheit. Freiheit und Gerechtigkeit, gefochten und siegreich sie
Achten? Hat unsere Nation nicht besonders geholfen, und nicht mit den
Waffen allein, einer neuen Sonne Bahn zu brechen, die nicht nur alle Welt
beschcincn, sondern sie auch erwärmen und fruchtbar machen Zoll und wird,
der Sonne einer neuen Freiheit für alle Welt?
Gewiß!' Aber so mancher, der da auszog, ist nicht wiedergekom
inert, hat seine ewige Nuhe in fernem, fremdem Lande gefunden: so man
chcr, dessen Stelle niemand sonst einnehmen kann, wird nicht heimkehren,
und selbst der schwache Trost, an seinem Grabe zu weinen, ist den Seinen
versagt. , Und mancher und manche, die nicht zum Kriege ausgezogen, auch
sie werden keine Neujahrsgrüße mehr vernehmen: die tückische Seuche hat
sie weggerafft. Junge und Alte, Reiche und Arme, ohne Ansehen der Per
fon. Sollte uns das nicht ernst stimmen und zur flehenden Bitte bewegen:
möge auch daS zum Heile gereichen!
Prosit Neujahr möge es zum Heile gereichen, ihnen, mit denen
Bande des Blutes, der Sprache, der Sitten und Gewohnheiten, der (5rin
uerung uns verknüpfen, auch wenn wir Angehörige eines andern Landes
acworden sind. Jetzt am Jahreswechsel ihrer zu gedenken, daS kann keinem
Rcchtdcnkeydcn als eine Pflichtverletung erscheinen. Ihnen ist der Iah.
nswecksel zugleich ein Schlicksalswechsel geworden. Was ihnm daZ neue
Jahr im Schoße birgt, ist noch so ungewiß- Haben -sie geirrt, sotten wir
nicht wünschen, daß es ihnen zum Heile gereiche: haben sie gefrevelt, dürfen
wir nicht hoffen, daß der Bußweg, den sie bcschreiten müssen, ihnen zum
HcilswegS werde?
Ein Prosit Neujahr! Auch denen, die so schwer an Gut und Blut durch
den Krieg verloren haben, denen unser Land so großmütig und hilfsbereit
sich gezeigt hat und weiter zeigen wird. Möge es ihnen und uns zum Heile
gereickcn! .
Es ist ein wunderbar 9!eujahrstag, auf den Gott seine Sonne scheinen
lassen wird, eine Sonne, die schon so viele wunderbare Aenderungen hier
auf Erden beschienen hat. Neue Reiche find überall entstanden, für die es
der erste Jahreswechsel ist; neue Erfindungen, wie sie jeder Krieg mit sich
bringt, mir dieses Mal größer und wichtiger, sinb gemacht worden ; neue
Ideen sind zum weltweiten Durchbruch gekommen. Fürwahr, ein Jahres
Wechsel, der andere wichtige Wechsel mit sich bringt! Ter wichtigste aber
ist der, den eine neue Idee hervorgerufen hat, die, in unserem Lande ent
standen und gepflegt, von uns gepredigt und verbreitet, wie die Sonne eine
dunkle Wolkcnschicht. die Perfinftcrung der alten Maxime Macht vor
Recht" durchbrochen hat, die Idee von Freiheit und Gerechtigkeit für uns,
für sie. für alle Welt!
2J??gc sie uns allen zum Heile gereichen Prosit Neujahr!
Clstch-5sthringsns wirtschaftliche, tzauptwerte
Ti? clsa-lothringische Frage wird zivcifclsohne den Parifcr Frie
dcnKongreß beschäftigen. Tas Ergebnis läßt sich jedoch säzon heute mit
ziemlicher Sicherheit voraussehen. Die bisherigen deutschen Neichslandc
jnerden in ihrer gesamten Ausdehnung ohne Rücksicht auf etwaige Proteste
Tcutschlands oder des deutschen Teils ihrer Bewohner an Frankreich fallen.
Tie Franzosen haben seit fast einem halbm Jahrhundert auf diese Gele
genheit zur Wiedercinverleibung der verlorenen Provinzen" gewartet und
werden unter ollen Umständen auf Befriedigung ihrer Forderung bestehen
Die Pariser Regierung, die sich hinsichtlich dieses Punktes auf Verhandlun-,-en
einlassm wollte, würde sich nicht einen einzigen Tag länger im Sattel
bchauvten können. Deutschland wird sich demnach wohl oder übel mit dem
Verlust dieser von seiner kaiserlichen Regierung mißvcrwaltetcn Lander ab
finden müssen. ;-.
Leicht wird dieser Verlust nicht zu tragen sein; denn Elsaß und Lo
ihrmaen gehören nicht bloß zu den industriereichsten Teilen Deutschlands,
sondern sie waren auch eine der Hauptqucllen für Rohstoffe verschiedener
"lrt. an denen Deutschland keinen besonderen Ucbcrflufz besitzt. Ter Vcr
Inst ernef Industriegebiets, ganz gleich wie reich' und hochentwickelt die
Industrie sein mag. ist für ein Land weit, weniger folgenschwer als der
Verlust von Nohstoflagern. Industrien, die nicht an das Vorkomm: von
bestimmten Rohstoffen gebunden sind oder ihr Rohmaterial von weither
odcr gar aus dem Auslande einrühren, lasten sich unschwer verlegen' oder
verschieben. Die Arbcitcrbevölkcrung ist beweglich und folgt der Industrie
in ihr neues Entwicklungsfeld. 5tapital, kaufmännischer Unternchmungs
seist, technische Schulen und Geschäftsverbindungen sind auf die Tauer an
innen bestimmten Platz gefesselt. Ter Verlust des Rohmaterials läßt sich
j'.'doch nicht ersetzen, es sei denn durch die Entdeckung neuer Fundstätten.
Xlc Attretung Elsaß-LothringenZ an Frankreich schließt aber für Teutsch
land den Verlust von Petroleum-, Pottasche und Eisenerzlagern ein.
Am wenigsten dürfte Deutschland die Einbuße an Petroleumlagern
tcrspürezs. Denn obgleich vor dem Kriege nicht weniger als 42 Prozent
i?t gesamten deutschen Pcirolcumprodultion dem Elsaß entstammten, so
kautet das im Grunde genommen nicht viel, weil jene Gesamtproduktion
z:ch tlch auf etwa 120,000 Tonnen jährlich Mies und diese bei d?r Persar
am:.? Deutschlands mit Petroleum nur eine unbeträchtliche Rolle spielten.
'..wc:i steht es mit der Pottasche. Freilich reichen die anderwärts im
7. mitten Reiche gelegenen Kalilager tiöllig aus. nicht nur den eiaencn
l'.'c si Deutschlands an diesem zur künstlichen Düngung unentbehrlich gc
wordenen Mineral zu decken, sondern auch die gesamte Nachfrage des Aus
Z.'::dez. Aber der Verlust "elsässischen Pottaschloqcr wird für Teutschland
vib baS, deutsche Kalifnndilat wahrscheinlich den Verlust des Weltmonopols
? z b'ckm Artikel zur Folge haben. Dieses wird hinfort nicht niehr in der
Lo.'e sein, die Pottaschpreife für die ganze Welt festzusetzen, und Deutsch.
rcrlicrt eine nicht zu unterschätzende Waffe 'im internationalen Wirt.
:.r!.::ccU&. Bither war es, gestützt auf fein .Nalimonopol, imstande, das
.'swlano, auch w.-nn es dazu unwillig sein sollte, durch die Drohung mit
n rnt kaZiLusfuhrverbot oder Ausfuhrzoll? zur Hergäbe von deutscher.
WZ eewünschtcn Rohstoffen zu zwingen.
Am sä w :r?icgcndstcn dürfte jedoch für Teutichland der Verlust der lo.
thtkqMcn Eisenerzlagerstätten sein, deren Ausbeutung seit dnn Jahre
ISTl'r.iit crlimmlickem E,r und lSeschick betrieben wurde und ohiuz-welche
i i ; E:u U!.d Sta.'I:nd':r.e niemals die ungeheure Entwicklung
! .:.,,.-,". Lrz Lui d:s man in Teutschlanö so stolz iit. Die Kutsche
i. - Z: r'-r;Vrm til.es sich unmuteKar der Ausbruch des Krie
' . . ; y, i-f n ZcAV.cn und übertraf damit die britische
t , ' - j. J.r,ub d:c amerikanische 20 Millionen betrug.
- , ' l ' ' - ii.ct zu ihrem überwiegenden Teil auf ben
' . ' r i;n trn 51 Flifronvx Tennen Erz, d'c
damals in Deutschland gesördert wurden, wurden 28.500,000 in Lothri
gen undLuxcmburg produziert. ' Lurcinbnrg gehörte zum ocutschcn oll,
verbände und muß deshalb für diesen Zweck Teutschland zugerechnet wer,
den. 5?ällt Lothringen an Frankreich, so würde, die deutsche Eise, und
Stahlindustrie in weit größerem 2.'aße als bisher auf die Einfuhr auölän
difcher Erze angewicsm sein. Im Jahre 1913 wurden in Deutschland bloß
11 Millionen Tonnen Eisenerz importiert. DaS kann selbstverständlich
biniort in erhöhtem Maße geschehen. Schweden, Rußland, Spanien und
selbst Frankreich würden sich bereit finden. Deutschland das nötige Material
zu liefern: aber Tcntschland wurde daourch ln eine gewina Avyang,gre,t
auf einem Gebiete gelangen, auf dein eö bisber so aut wie selbständig und
unabhängig gewesen ist Tcr borausficktUche ncnuit i?a.oli)rlngens ve,
deutet dcimiach einen schweren Schlag für die deutsche Nationalivirtschast.
, ' THE :
Tribune's English Section
. ( Devot ed to the Interpretation and furtherance of real Amricanim and
trne demoeraey; npplrmentin and re-enforcinu our xeneral rditorial pol
icy of expoonding and drfendin the Ideals and institutions of the America
peonle; printed io English for the benefit of all classes: and desipned to
pread a knuwlcdge of the English langusgearnong our foreign-born citizens.)
Packers Äbsorbing Food Distrib
ution.
Vast Organisation Used For Preparing And
, Selling All Kinds Of Goods.
Special Attention To Canned Good All Food-StulX
x Conie Within Packers' Fielt!.
444M4H'I"H4
Indications of the gradual "branching put" of the nicat packers
into other sields than that of proyiding oieat. liave been freiucntlv
noted, From meat to soups, f rom soups to buttcr, and from butter t
soap, from soap to perfumes, the extension has been such that i'
reader of the adventiaiitg column of the daily press lias been able easi's
to follow it
The Journal of Coramerce and Commercial Bulletin (New ork)
however, calls attention to a liitherto unknown fact, the fact that the
packing industries are not only extending their enterprises into various
sields, but that they are actually äbsorbing the dlstribution of food in
an increasing measure. A representative pf that well-informed paper
estimates that they bave already secured no less than 25 per-cent of
the important canned goods trade. in a recent issue he writes :
. ... lo what an extent the mg meat packers ot Crucago are entenng
into the distribution of other food products is not generally appreciated
by the public at large. In fact it is declared that their opt;rations in
everything the grocer and butcher sei's has become so diversisied that
there is no longer any reason for idcntifying them with the meat in
dustry more than any other. So great has this business of gcneral food
distribution become that there is already consiüerable uneasmess among
jobbers because their lield is being encroached upon, in many instances
to an extent that is already amounting to serious compptition.
' The Qiicago packers. as they are generally called, have been at-
tracted to other sields becaue of the special equipment for distribution.
All of them have btult up highly organized machinery for the distribu
tion of meat products and they have of later years decided to make
use of this organizatiori for the distribution of other food products,
to say nothing of the by-pfodnets of their packing houses down to such
an odd item as sand paper. Their operations in butter and eggs have
been conspieuous within Üie last year or two although last year their
attempt to control the storage egg market resulted disastrously. Xever
thelcss they are still large disrributers of everything in the line of
butter, cheese and eggs.
SPECIAL ATTENTION TO CANNED GOODS.
To canned goods they have been giving special attention, nntil in
the past two years they have taken over as much as 25 per cent of items
such as corn and peas. These goods are all packed under their own
brands and .are in very many instances distributed through meat
markets. In fact, the day of the exclusive butcher shop seems to have
passed, for most of them now carry many, if not coinplete. lines of
general groceries, and most of these lines arc distributed to them
through the same agencies" as their meat products. ,
A phase of the canned goods Situation was touched upon by V. E.
Hulbert, of tse Fall River Canning Company of Fall River, V'is., in
conversation with The Journal of Commerce representative. Mr. Hul
bert was asked what his vtews were in regard to next year's prices,
counting out the heavy demand from the army and navy. He replied
that prices would be high, as canners would not miss the loss of the
Government business as much as might be excpected in view of the
heavy purchases by the Chicago packers, and which heVestimated as
high as 25 per cent of the pack. Attention was drawn to the faef that
this demand from the parkers would in all probability crowd out an
equal distribution through the regulär channels of trade, but Mr. Hul
bert was not willing tq concede this. He pointed out that the packers
were creating new business, in that is was the function of their selling
organizations to push the sale of these goods, instead of follow ing the
custom of the ordinary distributer in waiting for the natural demand
to assert itself.
For the past year or more it has been the practicc of these large
interests to acquire Pacific coast canneries where-ever obtainable and
particularly salmon canneries. Their method cf obtaining control of
some of the weaker establishmcnls has not been above suspicion but
they are known to have n considerable number of canneries under their
control. They have also been active in the Condensed milk sield and for
that matter in evervthing in the canned goods line. -
ALL FOOD-STUFFS COME WITHIN PACKERS' TIELD.
Anything in the line of foodstuff apparently comes within their
purview. The fact that one of the large corporations sought to pur
rhase 800 cars of this season's pack of raisins caused the California
Associated Rf isstv. Company to fit up and take notice. The order was
turncd down Iecause the stipulation was made that they thould be
packed under the btiyer's brand which' would immediately bring them
intu" serious competition with Raisin Company's own brand and which
led the latter concern to refuse to pack unoer private brands for any
body incidintally a 5tep they had bevn trying to sind an excuse for,
for some time. -
The joblK:rs are watching this development with considerable ap
prehension, as they believe it will force some of them to curtail their
operations to a serious extent. Brokers are also looking upon it with
disfavor as these purchases, in the majority of instances are made
direct and without the Intervention of brokers.- , ,
One large jolber said: "While I don't quite see how the meat
packers are to be preventcd from extending their business I, neverthe
iess, con&ider it as a serious nienace that any one group of men should
be allowed to continue on their way to a virtual control of the food
business 'of the country, and that is precisely what it will mcan in a
few years at the present. rate of growth. They have been accused many
times of high handcd rriethods in their meat distribution, and there is
no reason to believe that they will act any differently in their handling
of other lines of goods. I don't think it is the ßlightest exaegeration to
I ay that a retail meat and grocery dealer could send any one of the
Mg ciucago patKers air uiyw lu-iiiui anu u-muiiuw nny irut.KS ai
the door with a susikient variety of goods to completely restock bis
establishment,"
1 1 - " 1 " 111 . -uter
Serürfuiigi bei Einkämen die in dieser Lesung A5zeigmden uni
Ses V4iitc2'3kinm
i
Roman von Fritz Eckiirtsici.
r44W''K-"M''
::
(19. ForisHung.)
,Ewiß bis kun Uhr et rebUtf
gegen zehn UyV uiitbctkorniutu, da ich
ihm da erste junge Gänschen braten ließ
er verspürte äinlich auf die vorhan
dene?. Gerichte feinen Appetit, und erst
bei seinem gorlgehe fiel mix in, daß
ich da? junge Geflügel ljmie. ,,Dann
komme ich nach einem Stündchen zurück
ersprach er und ging lustig sott daß
r nie mehr zutölkkkhren würde, dachte
keiner."
.Ah. er hatt du laut gesagt?'
.Ja wohl, und Sie wissen, er ist in
dem Unterholz nschoffen, da an unseren
Garten slößk, kam mit Borliebe
durch die Hinleribür, weil es der kürzeste
Weg von ciner Wohnung ist, und ich
denke, mir, da hat einer der schlechten
Menschen, die ihn ermordet haben, ge
lauscht, und a!S er später wieder zurück
kam. ihn nschoffen
,So, er ist im Unterhgl, erschossen?
ja, dS macht auch erklärlich, daß
seine Leiche erst fast vicrundzwanzig
Stunden später aufgefunden wurde
.Sie halten Ne,sig über ihn gedeckt,
sie wollten erst fliehen, in Sicherheit
jein, ehe man sie verfolgen konnte.'
.Natürlich daS ist ganZ klar haben
Sie dem Nkgierungsrath schon die Auj,
sage gemacht?'
,Ja, doch Oelsner hatte nur proviso'
risch die sojorlige Untersuchung übernom
men. der Erimaialralh von i. ist schon
zur Stelle.'
.Erlauben Sie, das ich durch Ihren
(harten in das Unier holz gehe, solche
Scenen haben für mich eine besondere
Anziehungskraft man gruselt sich gar
zu gern.' .
,O gewiß nur müssen Sie über die
kleine Thür steigen, der Schlüffel ist ge
rade gestern Abend im Schloß abge:
drochen.'
.Und so schlecht ist Ihr Haus bewacht,
daß man die !hür übersteigen kann?'
.Man käme ja nur bitt in den Gar,
ten, aiifzcrdem würde unser Nero jeden
zerreiszen, der ej wagte, überzusteigen,
er bellt schon, deun er nur Fremde
riecht.',
.Hat man den Schuß nicht gehört,
der Brand gelöölet, und hat der Hund
nicht gebellt?'
.Gegen zehn Uhr hörten wir allerdings
einen Schug, oder de Aldeiter machen
oft Fcuerwcrk und solche Schüsse sind
hier nicht selten, man achtet kaum darauf
der entschuldigen Sie, ich habe alle
Hände voll zu thun.
Die alte Koketle brach wieder durch,
als sie ihm einen raichen Grug zunickie
"und die Dienstboten beschäftigte. GcrveS
war näher getreten.
,i, guten Tag, GerdeS.'riefSaoin
und streckte ihm die Hand hin. GerdcS
schlug zögernd ein, er sah sehr mürrisch
aus, die lange Un!erha!tung mit seines,
Frau schien ihm nicht ja behagen jener
letzte Zlbend, wo er sich in allen Kleidern
auf dem Veit wiedergefunden halte und
SaoinS schnelle Zlbreise steckien-ihm noch
im Kopf Cavi sah, daß er sein Per?
trauen verloren Halle.
' .E n Wort umer uns, ober auf Eh
renmort, kein Geschwätz davon machen,
GerdeS, ich bleibe in Ullrichshaufen,
denn ich werde mich mit einer hiesigen
Dame oerheirathen.' ,
GerdeS thaute auf, enn er für seine
Frau nichts zu befürchten brauchte,
konnte er ganz gemüthlich fein.
.Kommen Sie doch mit hinüber,'
saoin wies auf den Garten, .ich will
mir mal den Schauplatz der That ans,
heg, waren Sie schon da?'
.?!:in, ich liebe so etwas nicht, gehen
Sie nur allem.'
.Schön, ich komme nachher zurück
aber reinen Mund halten bei, Ihrer
,;rau ah, da ist sie, adieu so lane,
schöne Frau.'
Gerde sing im freundliche Blick
leine r Frau auf und hohnlachte, .den
längst Tu nicht, wie den Andern',
kann sah er Savin nach, der sich link
wandte, um die Gartenthür zu erreichen,
die durch eine Biezunz dem Auge dcZ
im Hause und Garien 'Weilenden, entzo
itn war, .und daS ist gut, denn der
Mann ist mein Freund.'
Savin ging auf dem Nasen und nicht
auf dem Kiesiveg zur Gartenthür dann
sah er hinüber der Fufzweg führre drau
ßea im Unterholz gege zwanzig Schritte
gerade US, dann nahm er eine jcharfe
llZendung nach rechts, fs daß man erst.
Jemand gewahren - konnte, sobald er
diese Wendung pajsirt hatte. Auf diesem
Waldweg nun waren keine Fußspuren,
zu entdecken, der KieSmeg im Gartens
aber war, wie dick täglich geschah, platt;
zehakt on den Kriminalisten hatte!
Niemand den Garten, xassnt, die Leiche
ar im Unlerholz gefunden und von da
uS m den Ort gebracht. Ter Schlüssel:
sollte abgebrochen sein. Saoin unter!
suchte die Thür er ar in der That ab
ledrochen von , innen. Dann schwang
Savin sich über die niedrige Thür und,
zing langsam den Pfad entlang, der wie'
eine helle Linie durch den dunklen Lode
hinlief. ;
An der scharfen Biegung war eine
kleine tiejdunkle Färbung dieser weißen
Linie; Saoin befeuchtete seinen Finger!
und drückte ihn auf den Boden er t$'
ihele sich .hier also" sagte er halb,
laut zehn TchnZte davon standen Poli
zielen, Brb?ikr, allerlei Neuzierize, dort,
hatt ma Brand gesuden. Auch
in trat nuher und sah da blutgeiränkte
Neisig und den zertretenen Boden ein
areßer Hund schnupperte gierig daran.
Wem erhört dieser Hund?' sragie er
einen Arbeiter. ,
.Tem Wirth GerdeS ein böie Thier?
daS Blut scheint ihn ganz aufzuregen,
r ist gar nicht om Fleck zu bringe.'
Ia, die Leute sage, er hZite den
Zixuitt niekeiden ksmie,. Mi
Blut scheint Ihn ör,ilrch zu rannen,'
meinte ein zweiter Arbeiter.
.?lrme Hl-dwig.' dachte Saoin, nicht
einmal die Thiere liebten Deinen ru.
der.' Nicht schien sich seinem Auge zu
bieten, was auf Lerdächtige schließen
ließ, da war kein Zeugfetzkn, kein Knopf,
kein Tuch. daS auf eine Spur führen
konnte, schon die ssriminalbeamlen hat
ten am vergangenen Abend und Morgen
umlonst auf' Sorgfaltigste alleS unler
sucht. San ging deshalb nach jener
Stelle zurück, die außer ihm wohl Nie,
mand für den On der That hielt denn
dier zeigte sich keie Spur des Kampier,
kein ;krlrc-lkkr Boden, kein abgcknicklcS
Gebüsch, nur ter kleine Flecken Blut
aus dem Pfad or der Biegung r-iar sei
ncm scharfen Auge nicht entgangen er
untersuchte ihn nech einmal, und ka fand
er unter einem Zweig, halb versteckt, ein
blinkendes CtwaS blutbefleckt.
Er barg eS sorgfältig in der Tasche
nd ging zur Gartenthür zurü,?, drau-,
ßen duckle er sich rasch hinter die Lab
wand, die den Garten bcgrenzle, denn er
hört, inen schrillen Psisf, und gleich
darauf sauste Nero an ihm vorübcr über
die Gartenthür. Ein hesiigej Geheul
folgte. IS ob er eine scharfe Züchtigung
erhalten hätte.
.Verdammtes Vieh.' sagte eine
Stimme, die Saoin zuerst nicht erkannte,
so wuthcnlstellt klang sie gleich daraus
entfernten sich rasche Schritte Saoi
sah heimlich in den Garten hinüber,
GerdeS führte den Hund am Halsband
zurück.
Jn'S Easizimmer zurückgekehrt, for
derte Saoin ein Gla Wein, das GerteS
ihm leibst einschenkte
.Nun. haben Sie sich die Stelle an
gcschcn?' fragte er .uaS denken Sie
von der Geschichte?'
.WaS OelSner, was der Criminalrath
und alle Anderen denken: einer der
'nilaffenen Arbeiter hat ihm aufgelauert
und aus Nache niedergeschossen, verhaßt
war er ja bei dem Corps, dem er abtrüii:
nig geworden, schon lange a, Sie,
GerdeS, konnten ihn ja auch nie lei
den.
.Ich das war früher, später
verstand ich mich ganz gut mit ihm, da
mochte ich ihn ganz gern ja wahrhaftig,
er gcsiel mir zuletzt ganz gut die Kur
macherei mit meiner ftrau, daS war ja
nur Spaß so nahm ich es auch dafür;
es thut mir leid, daß er so schlecht gcen
bet Hai.' v
.Na, da? freut mich, GerdeS . da
sieht man, Einer braucht nur zu sterben,
um alle Menschen zu guten Freunden zu
haben wirklich, jetzt seh ich'S erst, Sie
haben ja förmlich Trauertoiiette gemacht
und den berühmten grauen Hausrock mit
dem Sonntagsbrstknrock vertauscht
daS ist hübsch von Ihnen, Freund.'
.Nun ja, so ist es, - theils auch e
gen der vielen sreniden Gäste Sie nt
schuldigen, ich habe jetzt keine Zeit zum
Schwatzen, wir erden Sie jetzt wohl
öfter mal jehen, es ist doch wahr mit
Ihrer Heirath?'
.Auf Ehrenwort, aber nichts auS
slauern!' .Gott ikwahre guten Morgen.'
Geständnisse.
Hedwig hatte ich immer ihr Zimmer
nicht verlassen., auch die bleierne Äüdig
seit war noch immer nicht von ihr ge?
wichen ' halb schlummernd und halb
wachend harrte sie der Dinge, die da
kommen sollten.
Gegen Mittag erschien die Dienerin
wieder und fragte, ob die Lehrerin daS
Essen auf ihrem Zimmer nehmen wollte;
denn sie halte sich unpäßlich gemeldet,
um ihr Zurückgezogenheit zu erklären.
' Gleich bei dem Auftragen der Speisen
frag! die kleine Dienerin: .Haben Sie
schon gekört, daß der Mörder bereits ge
fangen ist?' . '
.Nein, me? ist eS denn?'
.Ein Strolch, der vergeben? Arbeit
hier suchte, er ist abgewiesen worden und
da hat er furchtbare Drohungen auSge
stoßen; ein Gewehr hat man auch bei
ihm gefunden, und die Kugel paßt genau
in den Lauf.'
So, -r bitte, bringen Sie mir
keine werteren Gerichte ich habe keinen
Appetit.'
Die Kleine ging Hedwig war ihren
trüben Gedanken wieder überlassen.
.Darf ich eintreten?' fragte gleich
darauf Saoin.
.Sie wissen e also schon man hat
den Mörder bereit ergriffen?'
.Ja, man hat eine verdächtige Person
ergriffer?, die im Besitz einer Flinte ist,
zu welcher die Kugel aus Brands Wunde
paßt aber r behauptet, die Flinte, im
Unterholz gefunden zu haben.'
.Die Ausrede kennt man, wen sonst
nur Beweise orliegen
.Ich bitte, liebe Frau Hedig, daß
Si mich jetzt gleich al Begleiter mit
nehmen, wenn Sie sich als Schwester de
Verstorbenen melden, um seine Leicht zu
sehen. Nicht Beamte ist sonst jeder
Zunilt iimersizt.'
.Sie baben also Gride, seine Leiche
tu untersuchen? Gut, ich bin bereit.'
Fieberhafte Erregung trat an Stelle der
ölispannunz, sie kannte Saoin genug,
um keine näher Eek'Srung zu fordern.
In dem sogenannten .SchlechchauS',
ein altes Gebäudk, vielcheS für abgenutzt
Maschinen und jchlechtgewordme Uten,
sine diente, war ine Kammer, obin
man bei vorkommenden Fälle die Leiche
verunglückter Arbeiter oder alle di.ni
gen Todten brachte, welche erst die Hund
des Gerichte zu pafsiren haben, ehe f
dem Schooj der Mutter Erke übergeben
werdm. Auf einem Tiich, lang au,
gestrett, lag der Aörx Brand an
In Wand hinge die blutbefleckten Klei
der,de Ermordeten draußen or tt
KaAmeiMr hielt nn.Le.kuiK Bache.
wch! sie ba:&u aufmerksam !
.Wir Irischen zu dem ithtn ffeiühr:
ja werden,' begehrt Savin, d HfbmiV
am Arm hielt. 1 '
, .Sie müssen inen ErkubÄßscheii
dazu haZen.' - l '
.hier ist er f
hin Besuch Saoin bei dem irecto
Ullrich. hatte genügt, um ihn zu er
anlaßen, dem Eriminalraih zu bestäi,
gen, daß Hedwig die Schwester de.
Todten sei daraufhin war der Erlaut,
nißschein für sie und ihre Begleiter auL-
gestellt. ., '
Ohn in eitereS Wort öffnete der
Polizist die Thür, dann winkte er der
Sao,n und bedeutete hm, zuerst allem
hineilt zu gehen, damit er da Graues'
des Anblicks durch Zudecke der Leichi
mildere.
Saoin bat Hedwig um ein paar Mi:
nuten Geduld. Ader he er die Decke
verhüllend über den Leichnam zog, prüfte
er blitzschnell d! Kleider de Todten, und
er schien gefunden zu haben, wa er
suchte, denn ein zufriedenes Ricken, all;
wolle er sich selbst Beifall spendkn,
,olgte, dann führt er Hedwig näher.
.Soll ich seinen Kopf entblößen
wollen Sie ihn sehen?'
.Bitte, lassen Sie mich einen Augegs
blick allein.'
Ihre Bitte wurde sogleich erfüllt und
nun faßte sie Muth und betrachtete sein
Haupt aber weder Mitleid och- irgend ,
eine freundlich Regung woll! ihr Her, j
durchziehen, si koi.ni nur die Hände
, allen und angstvoll beten und i ihr
Gebet mischte sie aufs Neue die fchn?
suchisvollc Lieb für den blonden Arzt.'
gen ihr Herz nicht mehr zu lassen ver
mochte. So lange dauerte ihr Gebet,
vag Savin beunruhigt leise eintrat, an
seiner Hand aufgerichtet, -woll! r sie
hinwegfuhren, sie sank aber auf einen
stuhl nieder, der dicht n einer Thür,
ie in inner Räum zu führen schien
jtand.
.Mein Gott,' seufzte sie überwältigt,
.au der übergroßen Liebe zu diesem ver
.orenen Bruder, Ichreibt sich alles Weh
meines Leben her schon meinenPflege
eitern und Geschwistern war ich in ten
dankbares Kind, ich konnt mich nicht s.
sie anschließen, weil mein ganzes Herz an
jein entrissenen Knaben hing. Deshglb
gaben sie mich anbeten Leuten, die linder
zog waren auch diese verschafften mir
umsonst ein ParadieS auf Erden ich ,
konnt nicht-Nuhe. nicht Rast sinken, '
aber die zweit: Pflegemutter verstsn
mich wenigstens. .Ja. m.ine gut
Jadwiga, ich begreife Dich,' sagte sie
mir oft unter Küsten und Thränen, denn
sie hatte selbst in Kind durch de Tod
verloren. .Du hast noch die Hoffnung,
baß er lebt, und Du wirft ihn auch einst
sindcn, glücklich die, welche noch hoffe
tönnen. Ich war kaum fechSzehn Jahre
alt, als diese gute Frau starb. Auf
meine Bitte veröffentlichte mein Pflege
oater in polnischen und deutsche
tungen jetzt' Ausrufe, meinen kleinen
Bruöer beireftend. Mein Pflegevater
war noch ein Dreißiger, ei ingewan?
derter Pole, mit allen Tuendeil und
Fehlern desselben. Er war Musiker und
ertheilte in guten Häuser Gesangs
unterricht, er bildete nieine Stimme au
und sprach mir so lange on den gli p
zenden Erfolgen einer Sängerin, A
dieser Sirenengesang mein Ohr berück!'
und ich die Bühn betrat. Ich hakt,
stroße Erfolge, mein väterlicher Lehret
inrnt. für Wir nSfhin W?simf
jv.g I.. Vi. i.rii.jj'. V. ,. -
wenn ich auch mein Lied in Tönen u
strömen konnte, die Sehnsucht blieb."
.Hörten Sie nicht ei Geräusch?'
unierbrach ie ich. ,
.Ja, hier nebenan olle wir
nhrn '.
In demselben Augenblick kam der Psl-F
ft von draußen herein, er deutete aus '
Thür und den Topf Kaffee und Bst,
das ein kalbwüchftZ'.'r Burfche herbei l
brachte. :
rr,. .:. , in. c , r rrr, , V
.tinntn ii cr cin!jt;angcm: vor
der,' siüsteree er und, dem Jungen den
Zmbiß abnehmend, reichte er es durch
eine Spalte der Thür diesem hinein, nue
ein Riegel hielt die Thür.
.Nicht abgeschlossen?' staunte Ssvin.
.O, von da ist kein Ausgang, nichi
mal ein Fenster, er müßt als bei dem
Todten vorbei und dann rang er, m
Wache draußen ist.' Er ging mit hm
Burschen wieder fort.
Glauben Sie. Savin daß ti in(
Mörder ist?'
.Liebes Kind, Sie wissen, ich fprech
nur von vollendeten Thatsachen. olle.
wir gehen?'
.Gleich, doch zuvor hören Sie mich
mein Herz ist so oll, daß eS recher
würde, enn ich S nicht erleichtere an
nie sinde ich wieder s Vti und Zeit fu
ras, oeen ich mich anzunagen habe, al
hier in seiner Nähe. Ich merkte längs
wie die väterliche Zärtlichkeit meine
VaterS in ganz ander Lied überging
. . t. ' t. ,it . nn tt t t. y
vocv icy war auein aus oer Wen uno ya:.'tz
ihn lieb, ohne z wissen, o Lieb u j
E bedurft nicht einmal großer Uebe
reduna on feiner Seite, daß ich i.
hciralhcte, eine Tage wurden wir f
traut. Vielleicht, enn jetzt der imn
Erbarmen mit mir gehabt und mir selb
ein holde Bubchen veicheert hatte.
wäre ich doch on dieser krankhaft
Sehnsucht geheilt und eine gluckliche
geworden dach fällte nicht sein.
Zwei Jahr verginge so, die quäle
Sorge wuchs. Mein Stimm litt
... ... ix ti. ...ct:. . st--
lUHltl, mUiE BUU,SU jh 1 1 H i
eh Ich sie ganz verlor. Mein Mach
ar zornig über die wahnsinnige Man
wie er e nannte, jetzt erst erkannte is
daß et mich nur au Spekulation geBf
rathet hatte mein Gott, was war da
Saoi schob de Riegel zurück '
blickte in da provisorische Gesiln
inein. . , t . ,
, , (Fortfetzunz folgt.; I
N e i n l k ch e S ch e i d u f
Twutigsm ii'k:: .Du gibst
olfo den Laufpab?" Kellnerin:
ist besser fs, SSiorsch, wir passen fc
recht zusammen! Hier cte ich '
Deine Seschen zurück und Is U
zahlst mir, ns Du in den leiz'e". b".
L'on9l w'r d'rhs'
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