Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 31, 1918, Image 7

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    tf
iß$lt Cntsti ZtllUt
W!
V
4
fr
Lj,
l
I
MiMerlicKe Kdode-Meubeiten.
' Jahrhunderie alt ist das triebe den
DienscheN auf Erden", zur Welrmachts
Zeit gesungen. Und doch ist ti dcn mei
sten Menschen wohl so, als hörten sie's
diesmal in anderer Bedeutung. Co wie
die Wcihnachtss,reude und alles, was
damit zusammenhängt, sich diesmal
flä' rZerzu äußern scheint.
Sogar in das Gebiet der Mode
scheint diese größere 'Freudigkeit hin
überzuschlagen und tut . sich kund in
fitöficrer haibcnsrcndigleit.
Wer gab im vergangenen Krieg'
Kchnachlcn viel darum, ob das neue
Müjzchen gerade so auf dir Frisur faß;
ob die neue Stola auch genau zum
Teint Paßte? Für'S ' Täschchen suchte
t Gediegenheit, Haltbarkeit, usw.
Jahr aber werden wir wieder
ntiS jTn't hf.fioa lik hirn
w
jjen finden. Kaum, daß ill Eurova
Der Wassenslillstanv eintrat, hob sich
hier auch schon der Verkauf von Juwe
icn, von Schmuckgegenständen aller Art.
Sogar juwclcnbcsebte Taschenbiigeln
bkgncn wir jetzt wieder. Und Taschen,
die kostbar sind, auch ohne Gold oder
Platinumverschluß. Als ganz neu mö
gen solche gelten, zu denen Pelz verwen
det wird, wie in unserem erste nBilde.
Da sind der Seats, der Tam o' Shan
Ist ugd der untere Teil des Beutels auö
Pelz Otter toirbi)a allen puderen
Sorten vorgezogen.
Zur Sportjacke sieht ein langer Woll,
Schal in buntem Streifenmuster sehr
fesch aus. Für ein junges Mädchen
gäbe ein solcher Schal mit dazu paffen
dem Zipselniiitzchen ein reizendes 0c
schenk. , I
Eine ganz besondere Neuheit ist ,in
unserem Bilde illustrier!: Der Schleier
mit Perlenstickerei. Ter kleine Turban
aus Samt ist völlig ungarniert, so daß
die feine Perlenstickerei umso besser zur
Geltung kommt. Zu einer weihen
Crepe de Chine Bluse getragen, wirkt
das Ganze recht chic.
Die nuesten Skrllmpse zeigen seine
SpitzenApplikaüonen und für den Giir
tcl lammen französische, kleine Blumen
Aoiiqneis in ollen FarlLn.
Für die Tasche ist Goldbrokat und
Hauer Atlasdamast verwendet, In Fel
dem resp.' Quadraten arrangiert, die
lebhaft an eine Paisch-Ouilt' erinnern.
Der Schuh zur Abendtoilette wird
ton Saison zu Saison hübscher. Zum
schwarzen AllaSschuh werden Schließen
qctragcn. die mit echkn Steinen besetz!
sind. Aber auch prächtige Strahschlie,
ßen sieht man, die alles andere als billig
sind und nach Wunsch durch ein paar
reizende Blüten aus Gold, oder Silber
gaze erseht werden können.
Wer in letzter Stunde noch nach ei
ncnr passenden Weihnachtsgeschenk sucht,
konnte also ein paar hübsche Schließen
Friede mif ßrden ud den
Weiischen'ein Woßlgealle,,.
Jh.k-tät.m4A.
Wonach sich im vergangenen Jahre
um die Weihnachtszeit alle öenen sehn
U. ten, was in taufend und abertausend
Gebeten zum Himmel gestiegen ist, es ist
erfüllt; wir haben dcn Frieden, und
tonnten nun freudig den zweiten Teil
der Botschaft: Den Menschen ein Wobl
gefallen." für uns in Anspruch nehmen.
Aber noch sind wir nicht, soweit, freien
Herzens und weit ausschauenden Blickes
uns dem Glück der Stunde rückhaltslos
hinzugeben. Noch zittert die Angst der
ycisionenen Mit in unseren Herzen nach,
und wo der Tod sein ernstes Wort gc
sprechen, . sind Menschcnlippen stumm!
und ehren den Schmerz. Aber laß! uns
in diesen Tagen, die nur der Liebe und
dfiff Geben geweiht sein sollten, einmal
für Stunden wenigstens vergessen, was
uns bedrückt und noch nicht ganz weichen
will. Auf die Kleinen richtet hie Blicke,
die erwartungsvoll dem Iest entgegen
sehen. Laßt uns den lindern, die unsere
Sorgen nicht verstehen, ihr Recht auf
ssreude nicht verkürzen, damit auch ike
Erinnerung dereinst von demselben schö
nen WeilMPhiZglanz durchleuchtet ist.
den wir aus unseren Kindertagen noch
heute im Herzen tragen. Und mit ihnen.
'angesteckt von ihrem Jubel, werden wir
selber froh und jung und sehen der Zu
lunft vertrauensvoll tiitgegen.
Wenn wir in den furchtlttn Krieg!
fahren versucht waren, an der Giile der
Menschen zn berzwkifeln. und nur noch
dori Hoß und bl!!g?r Vergeltung hör
ten die Tage dar Weihnachten lonn
ten unö eines teuren kelchren. IWn
oll strecken sich die Hände aus, wnden
für die Armen die izlabentische gedeckt.
Man tust die Einsamen fribd, damit
auch sie d-:r schönen Weihnachlefreud:
teilhaftig wkideu. So lange es J'len
schen gib!. ds den?n d.-r eine viel brA
nndrre X;vmi rVtl, solare ist fiiidi die
Wohltätigst am Wert, die lI,,tk?sÄkde
uszugleickikN, ?kot r.v.o (ffenj zu jiiitfl.
Die Kirch'n I'ifjert WrpNrl;aü fiier
zulande, tino die pffaitlich'n Untet
s:iiSunpä'fj'if0ld affrit fietfit hntn i,!ck,t
r.ich; abci tch gilt i tl t Armeii, die
tl
m&&f i
UMJ A
MiMZ J MW MMvl IMM-AL
MHM MIIw
äNKM WWUK
. A wm,, 1
mk W"J m U K ! UWÄ. M
f U M WW' 7F
(( M ' WIWM .Ä, '
I 1 "1 ff '? 1 H1H
jf im , !-WWMMX )ä5fj s 9
t 11 WL- 'SrT 1 ' sRSzlVi ' Msfert
k v M Mkff x X smm i ß IIifSA i
v.jk . p C 1 ÄJJ ' MW ? T W m , f J
J I
Iife-'"" -1! . w ' ,
' . :
A M fi
: 1 rzJr '( zlliM vvl nfi"::l'm!(&i 3
oder ein Gürtelbouquet wählen oder- X i III W ""' W-' ffcrK.W A F
gerippte seidene Ctrümpse. oder einen &A I l A illllf T f W i "-V UM
ys?y. Ja kl I f ipM i '
- V M jT J f 1 's i I, llllf I fnnc.-i.i'! s ft I
i. f -v v t ;v,,t,T v Zr i i m II &M&Atzmt fc:::::t::: 4 1 :
ich scheuen, diese Bescherungen in An
pruch zn nehmen. Es sind meist die
'enigen, die selbst einst bessere Tage ge
sehen und durch Krankheit und allerlei
vrrqiaai6n;iagc in 'müi geraten 11110.
Für diese Vielen Ist es eine große Wohl
tat, eine Stätte zu wissen, an der ihnen
Skat und Hilfe In diskreter Weise ge
währt wird. Sie ist doppelt wertvoll
für diejenigen, die in fremdem Lande,
das ihnen und ihren Kindern eine neue
lieb: Heimat geworden ist, allerhand
Widerwärtigkeiten und Enttäuschungen
- -! tt - -jf t t" . . c, i . i- r i
ausgch'izt sind. Durch die Entwicklungs
Verhältnisse des kantigen Lebens ist die
Zahl dieser Art Wohltat Bedürftigen
ständig im Wachsen, und es erfordert
viel Takt und mitempfindendes Zartge
fühl, um die gespendeten Wohltaten nicht
11, Bitternis zn verwandeln. Lieber
gar keine Wohltaten empfangen, oder zu
Wildfremden ketteln gehen, als sich da
für treten lassen," klagte mir neulich ein:
ganz alleinstehende Dame, ie sich an
eine Freundin aus ksserer Zeit gewandt
.hatte, um auS einer schlimmen Notlage
erlöst zu werden. Die Hilseerhielt sie
, , i ,
Der Söli
y
Eure Arbeit sei ein, Kampf, euer
Fried; sei ein Sieg", diese Worte Zara
thustris g?l!cn nicht nur für die Käm
pfcr im Fei? nein, sie gelten für uns
alle. Tmn j'tzt. wo das Leben von
Tg zu T?g schwieriger wird, weil fast
zu jeder Stande neve Gefahren und
neue Entveckungen auftauchen, wo Zwei
sei vieles unterwühlen .und uns in heiß',
innere Kämpfe verwickeln, wie sollte
man tl m ebne Arbeit aushalten und
nur Mk!?!schl!ch;i Mensch so dahin
lebn hvvv ?
Und mit kritischen Blick erkennen wir
sofort diejer.ig'n Menschen, deren Geist
nie ärmlich gkarbeitct. deren Her, nie in
ttester Pflikyttksüuug heiß 'schlagen
r ' r i v 1 u iti 11 r & r ?,fy p, w m
y Ll VI MW ' hdj-A whr.v;y
i jfi x. J 'i k) 'Vi .Eil z, tiPtf iifttx AlV"' " " ""7 JL
. yC y I I ! , M'.'.'.-'.:- q
6" fj im ' MMKP i:y JU
' I -" J hin v f'csrnv X....y
1 I ) JS ji 70 -1 h ieA )sf o J 'I ..- fiifSi
-7 t i W Cmm- MK..-A (3z KW
auch, dann aber eine Fülle von Ermah
nungen und Vorwürfen, die schon aus
dem Grunde ungerecht waren, weil die
Wohltäterin die Lage der sremdgeworde
nen Freundin nicht beurteilen konnte.
Solche und ähnliche Fehler beim Helfen
mögen die Ursache sein, daß sich ,,vcr
schämte Armut" ganz auf sich selbst zu
rückzieht, immer schwerer aufzufinden ist
und lieber darbt, bis das Ende kommt,
oder die Armenverwaltung sich ihrer er-
barmt.
Die seit Jahren von dieser Stelle auS
geübte Unterstützung ist auch in diesem
Jahre voll in Kraft getreten. Durch die
Mithilfe des Leserkreises konnten viele
Geldbeiträge verteilt werden. Lassen
Sie mich Ihnen allen, edle Geber,, dan
kcn, daß ich es sein ditrfte. die diese
Wohltat ausübte,, und daß ich imstande
war, soviel Licht in bekümmerte Herzen
zu tragen, daß auch alle diejenigen, de
nen kein WeihiiachtLbaum angezündet
wird, mit frohen Augen dem Feste enl
gegcnschauen können. Und mit meinem
Dank verknüpfe ich den Wunsch, daß
Ihnen allen ein frohes Weihnachteiz be
schieden fein möge!
hat. Sie sind in ihrer absoluten Wert
losigkeit typisch für eine ganze Men
schenklasse, di weder gut noch böse, nur
etwas reichlich oberflächlich sind. Es
sind die sogenannten Drohnen de! Le
bens", die d-:n Segen der Arbeit ncch
nie 'an sich selbst verspürt haben, urd die
sich damit ausfällig vorladen Arbeite
dienen" unie, scheiden. Aber nur durch
ernstliche Aibeit, durch des Lebens
Mühe ist ti mcg'ich, enich des Lebens
(foirc richtig zu schätzen und die Zmie
svalte in um zum Ausgleich zu brin
gen. Hgcn sz'l mit der Gabe, die Gott
uns geg'b'N Hz!, ihm dienen! Goethe
sngt im Faikst darüber:
ctkt Flvelt
I .' lüH!!?' -. 11 Ti YMi i-li; I f tV JV
l li!v.ym m-
3 i ij j X
flru G.X?
J
tlti reinen Tai soll mnn bemetten, .
Oo5 'ViiJnliifK der (iutMjliif),
BehehU (oiiicicf) beim SAonfc fnüfii,
Er luill ti taun iiiilit fassen Inffeti
Hub icitlrt weilcr. weil tc itiusii"
-Und das Mi'ndcrbare ist dann, daß diese
Arbeit zugleich ticsste, innere Befriedig
ung bringt und vieles Andere, Was uns
sonst an Glück versagt bleibt, ersetzen
kann. Es gibt auch gar kein besseres
Mittel, um zu laute und aufdringliche
Stimmen in unserm Innern zu betau
den oder garz zum Schweigen zu brin
gen. als unausgesetzte geistige oder kör
pcrliche Arbeit. Welcher gereifte , Mensch
hätte die Wirkung der erfolgreichen Ar
beit auf das Gemüt nicht schon in der
einen oder andern Form kennen gelernt?
Und wenn irgendwelche Mängel uns
anfangs unsere Arbeit erschweren und
dadurch die Willenslosigkeit der Ent
schlußsähigkeit Platz macht, dürfen wir
dieser Gemut-dersassung nicht ftaitge
den, sondern müssen mit festem und gu
lern Willen die Mangel beseitigen und
gar bald wird der Unlustzustand beho
ben sein. Wir sind ja alle im Tun
kelss tappend? Menschenkinder, und die
Hauptfache ist und bleibt, innerliche
Höhe und Frieden zu erZangen und sich
zu fa?en: W: mir selbst geschieht, ist
nicht die H,i!!pisachf, Ittm a,f etwas
mehr oder weiiger Macht und Größe
des Einzeln n kommt es auch gar nicht
an. sonoern nur darauk, daß möglichst
viele Mensche, ein wenig Freude für
das krze, schwere Leben gewinnen!"
Ein alle: Weisheitzsonich laute!:
Wolltest du Gott Tauk für jede Freude
Aodeklemigkeiien.
Pelz, und PlUschmiintel für
Mädchen.
Jene Mütter, die in diesem Winter
5iindermäntelchen kaufen, die als
apart" bezeichnet werden können, sind
gegenüber normalen Tagen gering an
Zahl. ' Immerhin , wollen wir aber
nennen, was Mode und Industrie i1
dieser Hinsicht ersonnen haben und was
auf Käufer wartet. Auch hier gilt das
selbe, was betreffs der Kleider gesagt
wurde; die Schnittwcise inspiriert" sich
an den Kleidungsstiieler! der Erwach
scnett, die Stosse, das Pelzwcrk und
andre Garniturmaterialien sind ganz
dieselben, nur dasz noch einiges hinzu
kommt, was für die Kleider der Erwach
senen nicht in Betracht kommt. Zum
Beispiel die weißen Mohairplüsche, die
zu dcn reizendsten Kindermäntclchen
bearbeitet werden, die man sich denken
kann. Die Acrmelaufschlage, der große
Kragen oder gar die Kaputze sind dann
mit Hermelinschwänzchen" besetzt, auS
natürlichem Pelzwerk hergestellt, wenn
auch nicht tatsächlich vom Hermclintier
sagen, du fandest nicht erst Zeit um
Leid zu klagen." Es ist alo eine mensch
liche Uklvollkommenheit, daß wir j die
Freude zu schnell in uns verklingen las
sen, sie zu bald vergessen und immer
weiter neue Freuden fordern. Aerger
und Verdruß aber wird oftmals mit
zäher Ausdauer fest gehalten und ihm
erst dadurch ernstliches Schwergewicht
verliehen. Wenn wir also an unsrer
Arbeit die rechte Freude und an treuer
Pflichterfüllung das rechte Glück em
psinden wollen, müssen wir dem Guten
die wichtigste Bedeutung beimessen, weil
der Freude eine hundertmal größere Ve
deutung zusiebt als dem Aerger!
Eine Versteigerung von Porzellanen
und Waffen aus den Königlich Sach
si scheu Sammlungen
für Kunst und Wissenschaft zu Dresden
findet am 10. und 11 Dezember bei
Lepke in Berlin statt. Ter von Geheim
rat W. v. Seidlitzbevorirortete Katalog
enthält über 500 Porzellane, von denen
die reichliche Hälfte Meißener Frühweike
auk den Jahren 1710 bis 1733 sind, mit
großen Abteilungen der bisher so gut wie
nie im Handel erschienenen riesigen
Tierfiguren und Vasen, des Boettger
Stkinzeugs und Voettger-Porzellans und
Gesckurre aller Art aus der frühen Blute
zeit HoeroldS. Die andere Hälfte fetzt sich
zusammen zum größereiTeile aus Ja
pangeschirren im fröuen Jmaridekor und
zum größ'ren aus chinesischem Porzel
lan der grünen Familie, blauen Vasen,
Schüsseln und kleinen Geräten des 17.
Jahrhunderts. Der zweite Teil deö Ka
L
stammend, so daß die Täuschung, man
hätte ein Mäntclchen aus Hermelin vor
sich, wirklich sehr gut gelingt. Dazu
dann ein Häubchen aus demselben
Plüsch, mit schwarzem Samtband gar
nicrt, oder auch noch mit ein paar
Schwänzchen. Kostspieliger was vie
erste , Anschaffung anbelangt, ist ein
Mäntelchen, das nicht aus .Pelzimitg
lion, sondern aus leibhaftigem weißem
Pelzwerk besteht präparierte Kanin
chcnfelle aber es ist nicht luxuriöser
als das erstere, im Gegenteil, es ist recht
praktisch, es läßt sich gut reinigen, ' und
überdies . ist ein Vergrößern, nicht allzu
schwierig, während es bei einem Plüsch
mäntelchen so. ziemlich ausgcschossen ist.
Es, gibt kein Verfahren, das Nahtmerk
male aus Plüsch gänzlich entfernt, es
kann sich immer wieder nur um ein Ab
schwächen derselben handeln. Viel prak
tischcr als diese beiden sind die Mäntel
chen aus schwarzem, Astrachan imitic
rendem Plüsch, aus Viaulwursplüsch"
oder gar aus jenen Mohirplüscharten,
die ..die" große Mode dieses Winters
bedeuten uid Nachbildungen von Leo-
talogs ist Doubletten aus dem Histori
schen Museum und 4er Gewehrgalerie
gewidmet: Hieb und Stichwaffen,
Stangenwaffen. Helme und Rüstungs
teile, Kriegs- und Jagd-Feuerwaffen
voni IS. Jahrhundert bis in die Roko
kozeit. .
Lecocq.
Es gibt Menschen, über deren Tod
man erstaunt, weil man glaubt, sie seien
längst nicht mehr auf Erden. Wer hätte
nicht darauf geschworen, daß der musika
lische Vater von Mamsell Angot und
Girofle-Girofla, diesen in Deutschland
am bekanntesten gewordenen feiner fast
ein halbes Hundert zählenden Operetten,
daß Alexander Charles Lecocq längst in
'den Himmel Offeiibachs eingegangen sei?
Ein Gerücht in den Pariser Blättern
hatte ihn auch vor 8 Jahren schon ein
mal tot gesagt, aber der alte Herr lebte
noch ganz behaglich; jetzt indessen, in sei
nem 57. Jahre, hat ihn, wenn man Ha.
das glauben darf, das Geschick wirklich
erreicht: Lecocq hat sich der Welt, wo
es nichts mehr zu lachen gibt, abae
wandt. Er gehörte zu den feineren
Meistern, den Klassikern' der Operette,
war musikalisch gut gebildet und hielt
auf gute Form. Als Fünfundzwanzig
jähriger hatte er sich zu einem von Of
fenbach ausgeschriebenen Wettbewerb mit
Vizet verbündet und mit einer Opette
.Le docteur Miracle' den Preis er
rungen.
Wer untreuen Sinnes
Vergangnes nicht ehrt:
Ist weder der Zukunft
Noch Gegenwart wert.
Ruhiger Gegner, doppelter Feind!
Weih..schtöglocktn. .
Es läuten die Weihnachisglockin
Das heilige Christfest wach;
Und Glocken, die längst verstummten -Die
klingen im Echo nach. .
Es wird des Menschen Seele
Von Meisterhand gestimmt
Bis alte, schöne Akkorde
Sie wieder klar vernimmt.
Bis schließlich sie voll verstehet
Die herrliche Melodie.
Die Himmel und' Erde verbindet
In ewiger Harmonie.
, UarlaWilt'r.
Ist deines Lebens'letztcs Glück zerschlagen.
So beuge dich, weil Gott e? will;
Du sollst dein Leiden ihm zur Ehre
tragen:
D'rum trag es: stark und still!
parden- und Pantherfcllen oder Zibek
katzenfelleir darstellen. Es liegt auf dc!
Hcknd, daß solch ein Mäfiteichifl ans
verschiedenen Gründen nicht überall am
Platze ist, aber der Originalität halber
muß es doch erwähnt werden. Im übci
gen wenn esbon der Mutter selber
hergestellt wird, dann kommt es nicht
bedeutend teurer zu stehen als ein Man
telchen aus gutem Wollstoff. Was end
lich die praktischen Eigenschaften anbe
langt, so steht es nicht hinter demselben
zurück. Die Mantel aus schwarzem
Astrachanplüsch" sind sehr praktisch,
vielleicht haltbarer als solche aus Woll
stoff. und sehr warm. Was die Form
anbelangt, so ist nicht viel Neues zu
sagen. Für die ganz Kleinen wird die
einfache Sackpaletolform gewählt, für
größere Mädchen sieht man ausnahms
weise Formen mit angesetztem, leicht
glockig geschnittenem Schoß, dessen An
satzlinieist ein rings um den Körper
laufender Gürtel verbirgt. Im große:,
und ganz?n beherrscht die Situation die
schlichte Paleiotsorm, genau dem modi
schen Herrenpaletot nachgebildet, das
heißt der -Mantel hat rückwärts eine
ausausspringende Falte, die unter dein ,
fast obligat gewordenen Riegel cnf
springt. Die Aermel sind in ein regu
läres Aermloch eingefügt oder sie haben
die Gestalt von Raglanärmeln; der ki
monoartige Aermel kommt zu' der or
thodoxen Paletotform kaum .in Betracht.
Prlzwerk für groß und klein. Der
Muff der Dame.
Als wir vor Jahren zuerst davon be
richteten, daß der große Muff wieder in
Mode gekommen sei, da ging ein leises
Entseden durcki die ?kraenw?tt tin
traute sich so recht an diese Neuheit her
an, und der Nicsenmuff hat sich unter
recht schwierigen Umständen feinen Weg
gebahnt, ständig an Größe und Kostspie,
gieii zuneyineno. necyl ukiMn unö
unlogisch fand ich stets die ganz flachen
und übermäkia aroken Müsse au kurz
haarigem Pelzwerk wie zum Beispiel
Seal, Maulwurf. Karakul, sie sehen aus
wie ein Kissen, das seiner Federn be
raubt wurde. Ganz anders verhält sich
die Sache, wenn eben dieselbe ganz fla
che Grundform mit langhaarigem Pelz
werk gedeckt wird. Der kissenartige
Eindruck fällt fort und man hat tatsäch
lich einen Muff" vor sich, der ein we
nig zottig und winterlich aussieht, und
das um so mehr, wenn ein paar lang?
Schwänze das Ganze beleben.
Noch ist diese flache Grundform, die
mehr oder weniger scharf zum Ausdruck
kommt; modern, moderner aber sind
Muffe, denen eine runde Form zugrunde
liegt, so vielgestaltig die nähere Aus
fllhrung auch sein mag, und mannigfach
die Pelzsorten, die dazu verarbeitet wer
den.- Neben den dunkelbraunen Ko
linski und Skunks, dem hellbraunen Bi
bcr und Otter sieht man diele weiße
Muffe aus langhaaricn Fellen.
DielcnFrauen wird die Bezeichnung
weißer Skunks unverständlich sein, und
ich füge daher eine kurze Erklärung bei.
Jedwedes Skunkfell zeigt zwei vom
Kopf nach dem Schwanz zu laufende
gelbliche Streifen. Diese Streifen wer .
den aus den ' Fellen herausgeschnitten
und die Schnittkanten wieder zusam
nengkfllgt, und zwar wird diese Pro
zedur in der Regel schon vorgenommen,
ehe der Privatkäufer ein Skünksfell in
die Han? bekommt, sa daß er nur das ,
durchwegs dunkle Fell kennt. Die
schmalen gelblichen Streifen, die ehedem
achtlos fortgeworfen wurden, werden
heute sorgfältig zusammengenäht, ent
weder in der Naturfarbe verarbeitet odrr
gefärbt und dann als Skunks-Opos
sum" in den Handel gebracht.
Runde Muffe werden in eleganten
Pelzgeschäften in äußerst kunstvoller
Verarbeitung, zum Beispiel aul Iltis .
am schönsten aus dem sogenannten
Weißen Iltis feilgehalten, und zwar
derart, daß der Muff schräg herüber ae '
streift erscheint, und an den beiden Öesf
nungen durch einen rund geschnittenen,
gefalteten Teil abaescklosskn $i e?ck,, '
-r. hohen Moden hat auf diesem Ge
biete bereits zahlreiche originelle Spiel
arten ausfindig gemacht, und zwar siebt .
man das eine Mal die Mufft gewalt'!,
gebläht und pausbackig, das andre Mal
sind sie schlauchförmng, das dritte Mal '
erninert ihre Form an jene, die der
Muff de Jägers ausweist, nur mit dem
Unterschiede,' daß si gan, bedeute,
größer sind. Runde Muffe sind die
Mkde des Tag's geworde-.!, sie g'hsr?,,
ZU der neuen kurzen Jacke.
,..,., ,,. . .,m;j niyr-n M"'""U ,"',,!" nw) m -. ,"!,"",,,,,!',-' ','"',!, !'!,',, ,'", y."ir'i I'!,""4M'Y, ,'!',':"' nr;!Tf ' !""!"' ,w"!"? '!"-?',!? ,'"',' lll',' " i ''','.'"? I'!'üv sN?"1 IM1''' !w"'',' IM,' 11' UPVu?t!iV-r'-tf nrt"?atVrr9ltntV1 IJpn.sfl"nfririltHi'lftlu nivnrttifii
'lil
.
' ' . ' .