Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 17, 1918, Image 1

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    t Kü !K!
e-.svestg-NHm''1'' i
- i L.gS SSi Wtü "H. iM W' V rtäwfctätaB.
' 'iäewiäWWilBlii üsipf'-'!'-;
Aa American Newspaper
which atand for Ameri
can ideal and principlci
publiahed In the Ger
PUBLISHED AND DISTRIBUTED UNDEB
PERMIT (No. 364), AUTHORIZED BY THE
ACT OP OCTOBER 6, 1917, ON FILE AT
TUE TOST OFFICE OF OMAHA, NEBB
BY ORDER OF THE PRESIDENT
A. S. BURLESÖN, POSTMASTER-GENERAL
man langaage for Ameri
can cltizeni who read
German b
tf"
35. Jahrgang.
Omaha, Ncb., Dienstag, den 17. Dezember 1918.
8 Seiten.-Nr. 239.
-IMäisM Ji!"m Jt)
-Tw
. A r ig 'T ,
. Z O i J ;
! r ; r j? 1
Hv ltlllHl
fijß '
S tf .
4 ' 4 "
I II i;:L
T(Tf1t) iflf 11 fffT
vl IHJ'( 1 w
V
V.
r
eutschlanWird
riegsköstcVczahlett
Das Geld w!rö durch neue Steuern aufgebracht;
aus dem Dienste entlassene Soldaten werden
veschaftigung finden
Zlationalvcrsammlung
Kopenhagen, 27. Tcz. Deutsch.
land hat bereits Schritte getan, um
Geld Zur die Kriegsentschädigung,
die die Alliierten zu erheben geben,
kcn, zu beschaffen. Das Bestelle
ruugsprogramm enthält, wie hier
PjfanMitiitLms (?tnXA lnf.rt flf
lliyuiVJUlt ,Vlf l(UJlll jl juic u.
rVMHiji.u l.l. QlWi .iUl5-UjVll f lll l-l"
er derselbn ist Sorge für Aufbrin
nttirt hir sfttKi-firthtrtitiis-tr.fittrin-ti rtn-
i'; ii 1 1 1 im iii tiiiiii itTiiir i 'i 1 1 ii iii-T iniir.
- - -- Iv')fclv V wx-
fwm KlM rtrinnrf V ti min tir nrmt
bestimmt, die Kosten der Teiiwbili
sierung zu decken. Große Summen
werden sür Friedensarbeit und Äe
schästigung entlassener Soldaten ber
usgabt werden.
Ter Berliner Rat der Arbeiter
und Soldaten hat gegen den Zusam
inentriit des Reichstag Protest erho.
den. Ter Rat verlangt die Bestra.
jung des Reichstagsprasiduenten Iah.
renbach und die Resignation der ge
genwärtigeil Regieriing. So lautet
'eine hier heute eingetrossene Tepesche
aus Berlin.
Sonntag kam es in Dresden zu
schlimmen Krawatten; zwei Personen
wurden getötet und sechs verwundet.
Eines der Opfer war ein Soldat, der
bon einer Frau erschossen wurde.
Berlin, 1. Tez., 1:30 uachmit.
tags, (ttnited Preh.) Karl Lieb
knecht und Rosa Luxeinburg, Führer
der Bolscheiviki, wurden hellte zum
Nationalkonuent der Arbeiter, und
Soldatenräte nicht zugelassen.
'VII V V V- 1 UiVillV I VUfltk
Wenigstens 80.000 Personell hat.
im sich vor dem preliszischen Par
lameiltsgebäude eingefunden und wa
ren Zeuge der Auseinandersetzungen
zwischen den radikalen und den ge
uläßigten Sozialisten. Als es be
kannt wurde, daß Liebknecht nicht zu
den Verhandlungen zugelassen wur
de, erschien dieser plötzlich auf dem
Dache des Parlanientsgebäudes und
begann, an die Menschenmenge eine
Rede zu halten- Ihm wurde kräftig
zugejubelt.
Trotzdem er von RegierungStrup.
pen umringt war, rief er die Worte
aus: Nieder mit Scheidemann, nie
der mit Ebert, nieder mit Hansel"
Seine Stimine konnte von den Tele
gatm im Inneren des Gebäudes ge.
hört werden. Liebknecht beschloss sei
ne Rede mit einem Appell im Inte,
reffe des Proletariats und verlangte,
dost eine soziale und politische Rc
Volution stattfinde.
Als die Berfamnilung im Paria
.-.-iq -r ...s. n.v
jiiciui'uuiuu (juc xiuuuiiy utmitu
"Hirnroe, herrichte unter oen Änwelen
den die aröüte Svannuna. Das An
riete war mit Soldaten in Uniform
angefüllt,' unter ihnen befanden sich
Arbeiter in schäbiger Kleidung; hier
und dort stieh mn auf Mmosen.
Unter deil Delegaten besanden sich
auch mehrere Frauen. Das Rostruni
war mit roten Fahnen geschmückt.
Das erste zur Erledigung kommende
Geschäft war die Wahl der Beamten.
Major Leinert, ein Hannoveraner,
früher Neichstagsmitglied und An
bänger Scheidemanns, wurde zum
Präsidenten erwählt. Mit militäri.
scher Präzision wurden die Verhand
lungen geführt und die parlamen
tarischen Regeln wurden strikt auf
recht erhallen. Hier und da kam
(' ..i 'i ...... er.
lauiia lüi'majiL'c auni .uix-tnui;.
Radikale Mitglieder reichten eine
Resolution ein, laut welcher Lieb
knecht Sitz und Stinlme in der Wer
sammlung gegeben werden sollte. Die
Resolution wurde nut grvszer llajo
. rität verworfen.
Die Bürger und Zeitungen verlan.
m ein schärferes Auftreten gegen
X.r?, i--..trrt,.i
tj r uuuiiiaiLiut.
Tie Revolution scheint das Wort
Verboten" aus der deutschen Spra
che ausgemerzt zu haben. Man tut
und unterläs't, was man will. Die
Ordnung scheint aber allmählich nach
dem Zusammenstcb zwischen Bolsche
wM und Regierungttruppen zurück
zukehren, doch kommt es hier und da
zwischen feindlichen Parteien zu Hau
ereien; von dem Revolver und den
Maschinengewehreil ober wird kein
Gebrauch gemacht.
Berlin, 14. Tez. (Verzögert.:
United Pren-) Deutschland tafpt
in einem politischen halben Wirr
der Arbeiter u. Ssldaten
warr. Es kann mit einer riesigen
Fabrik verglichen werden, von wel
cher die Eigentümer entfernt worden
sind, den Arbeitern die Kontrolle
überlassend. Ohne Befehle zu erbal
ten, wird in jedem Departement die
Arbeit fortgesetzt, aus Macht der Ge
wahnheit. während selbstherrliche
Führer versuchen, die Dinge zu or
ganisieren. Viel verspricht man sich
von den Entwickelungen der nächsten
Woche. Soviets des ganzen Landes
werden Montag (also gestern) in
Beratung zusammentreten, während
der Reichstag später auf Geheisz sei
nes Präsidenten seine Verhandln
gen eröffnen wird. Das Volk er
wartet und hofft, dafz beide Körper
schaften der Ebert-Haase Reglerung
ihre Unterstützung zuteil werden las
sen; denn diese wird als der leiten
de Faktor für eine sozialistische Re
publik betrachtet. Eine derartige Un
terstützung wird, so glaubt man, den
Volksrat in Stand setzen, eine Na
tional Versammlung einzuberufen,
ehe der bis zum 17. Januar aus
gedehnte Waffenstillstand abläuft.
Allem Anschein nach steht das Volk
im allgemeinen hinter der soziali
stisch.rcpublikanischen Partei, welche
die Majoritätssozialisten unter Kanz
ler Ebert und Philipp Scheidemanil
zusammen mit den MinoritätsSo
zialisten llnter Haase, William Ditt
mann und Barth ciuschlieszen.
Die Junkerpartei scheint vollstän
dig untergeschneit zu sein. Die all
gemeine Ansicht geht dahin, daß die
I'uiikcr genug Ländcrcien behalten
werden, um sich mit dem daraus er
zielten Einkommen ins Privatleben
zurückziehen zil können; sie sind wil
lens, sich ein Aufteilen ihrer Güter
gefallen zu lassen, falls die ?!egie.
rung ihnen ern genchertes Taiein ge.
währleistet.
Die von Dr. Liebknecht gesübrte
Spartacusgruppe vertritt ein Ele
ment, das an Zahl nicht bedeutend
ist, aber überall Ruhestörungen her
beiführt. Sie befürworten die Ein
fetzung einer vollständig sozialisti
schon Regierung mit Volschewiki
Ideen. Die Reihen derselben aber
werden in gefährlicher Weise durch
ausgemusterte Soldaten und Arbeits.
lose, deren Zahl immer größer wird,
verstärkt.
Kopenhagen. 17. Dez Tek Ma
trosenrnt zu Hamburg hat. einer hier
angetroffenen Depesche gemäsz. die
Kontrolle über die Handelsflotte der
langt. Derselbe droht, alle Schiffe
zi, versenken, falls seinem Verlangen
nicht entsprochen wird.
Berlin. 17. Tez. Die Namen
der deutschen Friedensdelegaten sind
noch nicht bekannt, doch weif; man,
das; die Neuerung die Ernennung
derselben unter Beratung hat. Tie
Ernennung des Redakteurs von Die
Zukunft", Maximilian Horden, als
vorauszusendenden ' Spezialdelegaten
wird vielfach begrüßt. Seine Be
wunderer niöchten es sogar gerne se
hen, das; er nach den Ver. Staaten
gi sandt werde, um dort Deutschlands
Sache zu vertreten.
Paris. 17. Tez,' (HavaS.) Der
Korrespondent des Journal, der so
eben aus Berlin bier" eingetroffen ist.
meldet, das; die Berliner Jentralrc
gierung nicht in der Lage ist, rd
nung einzuführen. Deserteur? von
der Armee terrorisieren die Bevölke
rung der Stadt. Strabenuberfälle
und Räubereien nehmen zil. Tie ro
te Flagge findet man überall, aber
die Geschäfte nehmen ihren Fort-
gang. Tie Tbeater. sagt der Korre
wondent. sind geöffnet und die
Tpeisehäuser überfüllt- Tie Bevül
kerunk geht gut gekleidet.' doch sind
die 5ileidungösti',cke au? künstlichem
Material beraestellt. Brot. Butter,
Milch und Kartoffeln sind knapp;
Spekulanten kwlten, in der Erwar
tung, höhere Preise zu crbalten. ihre
Ware zurück. Eine gewöhnliche Mabl
zeit kostet zwischen L? und ?,0 Warf;
ein Teller Suppe kostet drei Mark.
Die Nndikalen können mit isimt
Idecil nicht durchdrinaen. Tor Kor
respondent glaubt, daß schließlich ei
ne Republik entstehen wird.
Abonniert auf diese Zeitung.
Uanzler Cbert
ist pptkmistifch
Toch musz das Lolk Nahrung haben;
(f-$iaifcr kann schwerlich ans
geliefert werden.
London, 17. Tez. (Drahtloser Be
richt der britischen Admiralität.)
In einem Interview erklärte heute
der Reichskanzler Ebert: ..Nach
Jahrzehnten schivercn Ringens ha
ben wir uns vom Kaiser gcttcnnt.
Wir wünschen, das; die Schuld für
die Verantwortlichkeit des Alls
brnchs des Krieges endgiltig fcstge
stellt werden soll, damit die Schuldi.
gen ein 'für alle Male blofzaestellt
werden. Ich kenne keinen Gesetz
Paragraphen, ans welchen hin Wil
helm ausgeliefert werden kann."
Befragt, ob cr optimistisch in die
Zukunft schaue, sagte er: Natur
lich soweit dieses eben für eine Ne
gicrui'.g möglich ist. die solch ein
Erbe übernommen hat und sich v?r
einer solch verwirrten Lage besoldet-
Sie müssen nicht vergessen, dasz
unser Einfluß auf den Gang der
Ereignisse begrenzt ist Wir kön
nen kein Brot sür das deutsche Volk
schassen. Erlauot man, daß die Na
tion am Hungertuche uage, dann
muß das Unausbleibliche erfolgen.
Und daß eine Nation in eine ver
zweifelte Lage gebracht werden
kann, in welcher alle Bande zer
rissen werden, das hat die Erfahruilg
des letzte! Jahres bewiesen. Solch
ein Volk rächt sich gewöhnlich an
dem Urheber ihres Elends. Unser
altes System brach als eine Folge
russischer Ereignisse zusammen, die
es selbst hervorgenifcu hatte. Es ist
indessen ein schwacher Trost, daß
man bei feinern Sturz deil Feind
selbst mitzieht. Für uns würde ir
gend eine andere Lösung vorzuziehen
sein."
wollen Armee von
5,0S0M0 rekrutieren
New ?jotf, 17. Tez. Ein frühe
rer russischer Offizier, der hier auf
der Stockkollu landete, erzählt, daß
die Bolshemiki beabsichtigen, eine
Armee voil :Z.00,000 zu rekrlltic
ren, um das konservative Element
in Rußland zu unterjochen. Hin
richtungen sehn ein tägliches Vor
kommnis und Tausende von Kon
servativen würden als Geiseln für
die Sicherheit der Bolshewiki Leiter
festgehalten. So wären z. B. nach der
Ermordung de. Ministers des In
nern mehr als 500 von diesen Gei
seln erschossen worden- Lebensmit.
telpreise seien ungeheuer gestiegen.
Pferdefleisch Zverde mit $5.00 pro
Pfund, schwarzes Brot mit $10 be
zahlt. Uolmnbusritter
verschenken Spielzeug
Metz. 17. Tez Vertreter der Ko
lumbnsritter haben hier amerikmii
sches Spielzeug im Werte von über
$50.000 an die Kinder in Lothrin
gen verteilt, an Weihnachtsbäumen,
welche an den Landstraßen aufge
stellt wurden. An jedem Paket war
ein Zettel mit der Aufschrift: Vom
Lande .Washingtons an die Kinder
des Landes La Fayettes und Fochs.
Fröhliche Weihnacht.,,
Nationen, nicht Gerichte
nnlssen aburteilen
London, 17. Tez. Ter frühere
Staatssekretär für die Kolonien,
Margliis von Erewe. hat in cincin
längeren Briefe an die Westminster
Gazette seine Ansichten über die Be
strafung des Exkaisers und seiner
Untergebenen dargelegt. Er meint,
cs sei nicht Sache irgend welcher Ge
richte, sondern der Nationen, die
Schuldigen zur Rechenschaft zu zie
ben. Für ein solches Verfahren gä
be eS genug Präzedenzsälle. während
das Völkerrecht keine Handhabe für
ein Gericht, das zuständig sei. biete.
Staat Rcvaka gewinnt Prozesi ge
gen Wclls-Fargo.
Washington. 17. Tez. Ter Staat
Nevada gewar.n beute in der letzten
Instanz seinen Prozeß gegen die
WellZ Fargo Erpreß Co.. die sich ge
weigert bat. Stants-Tteuern im
Staate zu zahlen. Tas Oberste Lan
des richt bestätigte die Entschei
düng der Netytfa StaatSgcrichte.
',nn!i'.:,d finanziert russische
Mo-
mirchlitrn
Stockholm, Schiveden, 17. Tez
TaS Blatt Sozialdemokraten" be
bauptet, daß die finnische Regierung
das Geld für t't? Umtriebe der russi
schen-Monarchisten liefert.
ceute in U. S.
Uniform für Straszen
bahn in Uanfas City?
KansaS Eiw. 17 Tcz. In einer
Depesche an den Kriegssekretär be
klagt sich R. T. ,Wood, Präsident
der staatlichen Vereinigung der Ar
beiter, daß Männer in Ver. Staa
ten Uniformen die Stellen der Kon
dukteure und Motormänner, die
streiken, eingenommen hätten. Die
Depesche bittet um sofortige Unter
suchung. Daö Ende des Streiks
ist noch nicht in Sicht. In den
Dienst gestellt sind heute mehr Wa
gen als vorher. Unruhen und Rci
bcrcien sind nicht vorgekommen.
Die Verlängerung des
Waffenstillstands
Kopenhagen. 17. Tez, Laut De
pcschen von Trier, wo die Dclega
tenkouferenz tagt, ist der Wafien
stillstand bis zum 17. Januar 6 Uhr
morgens verlängert worden. Diese
Verlängerung, sagt die Tcpcsche wci
ter, soll bis zum vorläufigen Frie
dcnsabschluß ausgedehnt werden.
Dies indessen wurde von der Zustim
mung der alliierten Regierungen ab
hängig gemacht.
In Verbindung damit, .haben die
Alliierten Deutschland, benachrichtigt,
daß sie sich das Recht vorbehalten,
die neutrale Zone östlich vom Rhein,
vom Kölner Brückenkopf bis zur hol.
ländischen Grenze, zu besetzen. (Die
neutrale Zmie ist 40 Kilometer
25Meilen breit.) )
Die Depesche besagt, daß folgende
Bedingung dem Waffenslillstande-ver
trag vom 11. November beigefügt
wurde: 's
Das Oberkommando der Alliier
ten behält sich das Recht vor, sollte
es für ratsam befunden werden und
uiil eine weitere Garantie zu erhal
ten, die neutrale Zone am rechten
Rheinufer, nördlich vom Kölner
cn . v , v v c w
uaenlops o s zur youanoMM
vww, zu ve,een )wiiz von oer
MJ-,tzl,,tt , tk 4n J- a tf-
vtitttui. .uuu uuj? uHc voryrr
ttMfihon.- .& i
gegeuen- ' -
Marschall Foch, fügt die Depesche
hinzu, hat im Namen des amerikani
fchen Icahrlmgsmittelvenvalters Her
bert C. Hoover angekündigt, daß
Schiffe von 2.500,000 Tonnengehalt
die in deutschen Häfen liegen,' für
die Versorgung Deutschlands mit
Brotstoffen, unter der Kontrolle der
Alliierten gestellt werden müssen. Die
Schiffs verbleiben deutsches Eigen
tum.
Zeitweiliger Präsident
für Portugal
Lissabon,
17.
Dez. Admiral
Gnan Eanto lst zum zeitweiligen ' zu Ehren einer von Italien einge
Prastdenten. bis zur Wahl, vomroffenen Arbeitermission. Ter
Mimsterrat ernannt worden. , sninh für die Schieberei war die
wiiQ, oie man un süciuc oez
Yl.'r- n--., - i
Mörders fand, haben zu verschiede
nen Berbastungen gcsnhrt-
prasidentschafts-
Uampagne für 1920
Washington. 17. ez Tie Präsi
dentschaftsVKaiiipagne für 1S20 seil
am 10. Januar offiziell eröffnet
werden. An diesem Tage wird sich
daS republikanische Natioimlkomitce
zu einer inforinellen ersten Sitzung
in Chicago znsantmenfinden. Sie
wurde vom Vorsitzer Will Hayes
einberufen.
Neue Art und weise, die
Prohibition zu umgehen
Washington, 17- Tez. In Ar
kansas bat uiun eine neue Art und
Weise, Konfliste mit der Prohibi
tion 5 vermeiden, entdeckt. War da
irgendwo im Staate ein Zug zwei
Stunden verspätet, lveil mit der Lo '
komotive etwas nicht in Ordnung l chung in englischer Sprache vor,
war. Eine Untersuchung brachte im die allem Anscheine nach dem glei
Wassertank 8 Kisten Whiskey zu chcn Zweck dient und in Berlin ge
tage, von denen eine so gelagert druckt wurde,
war, daß sie dcn Abfluß des Was! ;
sers in den 5kessel verstopfte.
Mrs. U). I. vryan
im Hospital
Baltimore. Md.. 17. Tez. Herr
und Frau W. I. Brvan kamen heute
vo.i ihrem Sommersitze in Asheville,
N. (., um ii.l Johns Hopkins Ha
spitale ärztliche Hilfe für Frau
Bryan zu suchen. Tie ist seit Mona
ten kränklich und wird sich wenig
siens 14 Tage im Hospitale besin
den. Herr Brlzan gedenkt heute nach
Washington zu gehen und von hier
aus tägliche Besuche im Hospitale
zu machen.
was dem (eviathan
alles passiert ist
Frnljrr deutsch, das schnellste Schiff
uf dem Ozean, Ziel aller X"-Böte.
New ?1ork. 17. Dez. Das Niesen,
schiff Leviathan. früher das ,,Va
terland", das m;t 9000 Truppen von
Europa hier gestern anlangte, hat
eine- aufregende Vergangenheit, wie
seine Offiziere erzählen.
In Deutschland erbaut und be
kannt als der schnellste existierend?
Dampfer, wurde der Leviathan im
Besitze Amerikas noch schneller.
Amerikanische Ingenieure erhöhten
seine Geschwindigkeit um 2 Knoten
per Stunde. Er war in der Tat
so schnell, daß man ihn allem, von
6 Zerstörern begleitet, über's Meer
schicken mußte.
Ter Tampfer war besonders zu
einem Opfer für die U"-Böte er
sehen. Auf seiner ersten Fahrt jag
ten ihn U"Böte und seitdem war
es an jedem Festtage, daß man ihm
nachsetzte., Weihnachten 1917. an
Washington's Geburtstage und am
Memorial Taae wurden besondere
Versuche gemacht, ihn zu torpedieren.
Am Memonal, Tage lagen 6 U
Böte in der Nähe von Brest auf der
Lauert Sie waren zwar zu weit
entfernt, ein Torpedieren zu ver
suchen, eröffneten aber Geschütz
feuer. Die bewaffnete Wache des Le
viatban blieb ibre Antwort nicht
schuldig und es wurde ihr offiziell
die Zerstöning von 2 Unterseeböte
zu gute geschrieben. Seit Tezem
ber 1017 bat, der Dampfer mehr
als 100,000 Truppen nach Europa,
in 10 Fahrten, transportiert. Heute
ist's grade ein Jahr, daß er seine
erste Fahrt aiürat. An: 1. August
d- I. hatte er die größte Anzahl an
Bord, nämlich, 11.000.
Riew hat wieder
anderen Herrn
f Berlin. 16. Dez. (Verzögert.)
Anhänger von Viilitchenko haben am
. ' iJ ' '
! Samstag Kiew be etzt. Ter Hetman
I .
bat rc tarnen. or irtcnrcrett .anen
hieß es, daß General Skoropadski,
Hetman der Ukraine, von Antidem
fcheil erschlagen worden sei. Amn.
der United Preß.)
Karlsbad von, Tschechen beseht.
Amsterdam, 17. Dez. Der Welt
berühmte Kurort Karlsbad in Böh
men, nicht sehr weit von Prag, wur
de heute von tschechischen Truppen
besetzt.
Krawall in italienischer Versamm
lung.
Chicago, 17. Dez. Ein Mann
schwer und verschiedene andere leicht
verwundet ist das Resultat einer ge
striaen Versammluna von Italienern
I' " ' "
Tatsache, daß einige der Gäste von
Italien in militärischer Uniform er
schienen waren, was das Mißfallen
von etwa 500 Sozialisten erregt hat
te. Neue deutsche Presivropaganda?
Köln. 17. Tez. (Ueber London.)
Alis .Koblenz kommen Meldungen
v-ö :ot..rr-
liver vus güijL'niinivuuue uuuLcut-u
zweier Herren noch vor der ameri
kanischen Besetzung der Stadt. Diese
Herren sollen in Amerika gelebt ha
ben und Mitglieder der deutschen
Propaganda" fein. Sie vcrpichten
alsbald, mit Zeu Amerikanern in
Fühlung zu kommen, um herzliche
Beziehungen zwischen der amerika
nischen und der deutschen Presse zu
fördern und jedwede Hilfe und
Auskunft zu bieten, die möglich ist."
Doch sollen ihre Bemühungen durch
weg einem kalten Enipfang begeg
net sein; anscheinend werden diesel
ben aber fortgesetzt.
Tie Amerikaner fanden, schon
als sie nach Kobenz kamen, in den
Zeitungsgcbäuden eine Vcröffcntli
Quarantäne in Tes Moincs gcho
ben.
TeZ Moines. Ja-, 17. Tez.
Tie wegen des Grassicrens der Flu
über Des Moines verhängte Qua
rantäne ist gehoben worden: es dür
fen von jetzt ab wieder öffentliche
Versammlungen ' abgehalten wer
dcn, die Schulen aber werden nicht
vor dem 30. Tezember eröffnet.
Haig kommt nach England.
London, 17. Tcz. Feldmarschall
Sir Touglas Haig kommt Tonncrs
tag nach England. Man erwartet
ihn in Begleitung seine? Stabes in
Tovcr etwa 10 Uhr morgenö.
che
tlCii
rnr& i i
mtm m n
Präsident wilfon ist infolgedessen heute vormit
tag ans Haus gebunden; groszer Empfang
heute Abend beim Botschafter Sharp
Vorbereitungen zur Ueise
Paris. 17. Tez. Die vom Prä
sidenten Wilson beabsichtigte Reise
nach dein Marne Schlachtfeld mußte
des nicderströmenden Regens wegen
aufgegeben werden. Auch das Golf
spiel, von welchem der Präsident ein
leidenschaftlicher Verehrer ist. geriet
wegen der regnerischen Witterung m
Wegfall.
Der Präsident erhob sich heute spä
ter ivie gewöhnlich; er erwartet den
größten Teil des Tages iin Hatlse
zu verbringen. Heute nachmittag hat
er eine Konferenz mit Edwin Hurley,
Marschall Foch und dem italienischen
Botschafter Ecllcre. Mit letzterem
wird er jedenfalls die Einzelheiten
seiner Reise nach Rom besprechen.
Am abend vor Weihnachten wird
Herr Wilson int amerikanischen
Hauptauarticr eintreffen und den
Wcihnachtstag bei den amerikani
fchen Truppen verbringen. Das
Festagscssen wird er im Hauptquar.
ticr einnehmen.
Heute abend werden der Präsident,
der Präsident der französischm Re
pllblik und ungefähr 50 hervorragen
de Persönlichkeiten die Gäste des ame
rikanischen Botschafters Sharp sein
Verlustliste diese
Woche vollständig
Washington. 17. Dez. General
Pershing hat dem Kriegsdepartment
heute gekabelt, daß die Liste der im
Kampfe Gefallenem bis zum 20. d.
M., der schwer Vennundcten bis
zum 27. d. M. vollständig sein
würde.
Nach feinem Berichte sendet sein
Zentral, Büro ehie Liste von 390
Gefallenen, vo 275 an Wunden
Gestorbenen, von 353 Krankheiten
Erlegmcn. von 51 Verunglückten
und von 39,371 Leichtverwundeten.
Als Antwort ans Anfragen über
die 30. Division gibt er folgendes:
Gefallen 1,168; an Wunden Ge
storben, 283; an Krankheiten gestor
ben, 151; aus andern Gründen ge
starben. 5; schwer verwundet, 1.181;
verwundet, wie schwer nicht ange
geben. 805; leicht verwundet,
3,978; vermißt oder gefangen,
193.
Voranschläge für die
nächste Weizenernte
Washington. 17. Tez Tie An
zahl von Aeckern mit Weizen einge
sät. wurde von der Regierung auf
19.027,00 abgeschätzt, 15.9 Pro
zent mehr als im Jahre 1917. Ter
Stand des Winterweizens wurde auf
98.5 Prozent abgeschätzt, am glei
chen Tage, dem 1. Dezember 1917,
waren es nur 79.3 Prozent. Der
Durchschnitt für die letzten 10 Jahre
war 8.2 Prozent.
Amerikanische
Verlustliste
Washington, 17. Tez. Tas
Kriegsamt veröffentlichte heute nach
stehende Verlustliste: Vormittagsbe
richt Im Kampfe gefallen 131; ih
reu Wunden erlegen 40; infolge von
Unfällen und anderen Ursachen ge
storben 7; infolge eiueS Aereplan
Unfalles gestorben 1 ; 5irankheiten er
legen 126; schwer verwundet 1.122;
bei 229 konnte die Schwerc der Ver
wimdung nicht festgestellt werden;
leicht verwundet 507; im .Kampfe
vermißt 200 Zusammen 2,375.
NachmittagLbericht: Im Kampfe
gefallen 105; ihren Wunden erle
gen 17; infolge von Unfällen und
olideren Ursachen gcstorben2; infolge
von Krankheiten gestorben 32; schwer
verwundet 937; bei 415 konnte die
Schwere der eVrwlinduug nicht fest
gestellt werden; leicht verwundet 732;
im Kampfe vermißt 100. Zusam
men 2,370.
Teutscher Vertreter ansgkwicscn.
.Kopenhagen. 17. Tez. Tie pol
nische Regierung hat die deutsche Ge
sandtjchaft angewiesen, nach Berlin
zurückzukehren, da sie Bolshewismus
ermutige.
t
nach Italien besprochen
Ministerpräsident VmizeloS dort
Griechenland hatte gestern eine Kon
ferenz mit Präsident Wilson; waZ
in derselben verhandelt wurde, ist
nicht bekannt; jedenfalls aber hat es
sich um griechische Aspirationen je
handelt. Sowohl diese Konferenz
als auch diejenige, die der Präsident
mit dem französischen Ministerpräsi
dcnten Clemenceau gestern hatte
gehörten nicht zu dem offiziellen
Programm. Herr Wilson holte bei
dieser Gelegenheit nur die Ansich
ten der beiden europäischen Staats
männern ein undteilte ihnen feinett
Standpunkt in gewissen Fragen mit.
Gegen Mittag klärte sich das
Wetter auf und der Präsident begaö
sich wieder nach Versailles, um die
dortigen Sehenswürdigkeiten in
Augenschein zu nehmen.
tteine Aushebung?-
Behörden mehr
Annapolis, 17. Tez. Sekretär
Vaker kündigte heute auf der Ver
sammlung der Gouverneure deZ
ganzen Landes, die hier tagt, an,
daß mit dem Ende des Jahres die
Aushcöungsbehorden offiziell aufge
hoben und nur inoffiziell, zur Un
tcrstützung der Beschäftigung
Ausschüsse, unterhalten werden wür
den. Ferner wurde eine baldige Ans
lösung der Verteidigungs-Räte je
des Staates empfohlen, doch sollen
sie offiziös zu dem Werke der Re
konstruktion hinzugezogen werden.
-"Der- Versammlung wohnen fast
alle Gouverneure bei.
Soldaten dürfen
Uleider behalten
Washington, 17. Dez. Ausge
ntustertc Soldaten, Matrosen - und
Marinctruppen dürfen alle Klei
dungsstücke, die ihnen im Laufe ihrer
Dienstzeit verabreicht wurden, behal
ten. Dieses schreibt eine soeben vom
Hause angenommene Gesetzvorlage
vor.
Die letzten Deutschen
verlassen Finnland
Washington, 17. Dez. Offiziell
wurde nach Stockholm berichtet, daß
die lebten deutschen Truppen heute
aus Finnland abmarschiert find Auch
deutschen inilitärischen Jnftruk
teuren wird von jetzt an das Land
verschlossen sein.
Die armenische Republik
London, 17. Tcz. General Tor
con, der Führer einer armenischen
Abordnung, der die Länder der
Alliierten besuchen wird, hat an allö
Armenier, die sich in diesen und in
neutralen Ländern befinden, einen!
Aufruf gerichtet. In ihm sagte er
folgendes: Nachdem sich die russi
schen Heere im Dezember 1917 von;
der armenischen Front zurückgczo
gen hatten, wurde am 31. Januar
1918 die Unabhängigkeit Armeniens
erklärt, und wir erbaten und er
hielten die Zustimmung . und den
Schutz der vier Mächte Großbritan
nien. Vereinigte Staaten, Frankreich
und Italien. Mit ganz geringen
Kräften hatten wir türkisch-deutsche
Truppen, die Kurden. Tartaren und
andere Stämme zu bekämpfen, denn
von unsern Beschützern konnten wir
keine militärische Hilfe erwarten,
aber wir waren erfolgreich. , Viele
Arinenicr selbst erwiesen sich jedoch
als Verräter, und dafür werden sie
die Todesstrafe erleiden. Zum
Schluß bittet Torcon alle Armenier,
sich um die neue armenische Flagge
zu schaarcn.
Wetterbericht.
Für Omah? und Umgegend und
Nebraska Wahrscheinlich Regen
oder Schnee heute abend und Mitt
woch; wenig Aenderung in Tem
perawr. Für Iowa Unbestimmtes Wet
ter hei'te abend; wahrscheinlich Ni
gen oder Schnee am Mittwoch; tdi;
ilig Aenderung in Temperatur