Seite 2-Tägliche Omaha Tribünc-Monbag, den 16 Dczombor 1918. X aglichc Gmaha Tribüne TKIBUNE PUBLISHING C0. VAL J. PETER. PrnJdent. Preis fae Tageblatts: Durch den Träger, ter Woche I2i Gent; d ich die Post, bei Burandbezahlung, er Jahr $(.00; sechs Monate $X00; drei Monate $1-50; bei Borandbezahlnng von zwei Jahren $10.00. Preis des Wochenblatts bei Borandbk'.aKlnng $2.0 da Jahr. 1337-1309 Howard Str. Telephon i TYLEK 40. Omaha. Nebraaka. Ues Uolne, I, Brandt Oflic! 407-6 Ata. Entcred as eecond-clas matter March 14, 1912, at tha postofflee of Omaha, Nebnwka, ander the act of Conjtreaa. March S, 1879. THE POL1TICAL CREED OF THE TRUE AMERICAN bclicve in the Unitrd States of America as a Government of the People, by the People, for the People; whose just powers are derived from the eonsent of the governed; a Deraocracy tn a Republie; a Sovereign Nation of many Sovereign States; a perfect Union, one and inseparable; established upon those principles of Freedotn, Equality, Justice and Humanity for.which American Patriot sacrificed their Lives and Fortanes. I. therefore, believe it U my Duty to my Country to Love itj to Sapport Hs Konstitution; to Obey its Laws; to Respect fts Flag and to Lesend it ajrainst all enemies. ' ' Omaha, Neb., Montag, den. 1. Tezembe? 1918. was ihin bevorsteht Heute hat der neue Schawmissokrctär sein Amt angetreten und Herr McA&oo'iit endgillig ausgcschieden. Carter Gtfcifj von Virginia, .bisher Vertreter des Lynchburgcr Tistrikt-Z im Nepräsentantcnbause, wird sich schwierigen Aufgaben gegenübergestellt selten. t"3 wird ihm zufallen, der künftigen Entwickelung unserer Finanzvolitik die Nichwng zu geben. Se lretär McAdoo bat in feinem jetzt veröffentlichten Jahresbericht eine Prä zise und höchst lichtvolle Darlegung über die Kricgsfinanzm geliefert: aber dieselbe beschränkt sich Kasans, einen Rückblick zu geben, und schweigt gänzlich über die Methoden und Mittel zur Lösung der Probleme, welche die Zukunft bringen unch. Die Finanzlage nach Wiedereintritt normaler Zustande, in Verbindung mit dem Studium der ökonomischen Entwickelung des Landes, bietet dem Nachfolger Herrn McAdoos ein Wirkungsfeld, welches die hoch, stcn Anfardemngn an den Besten stellt. ' Herr ,Glaß wird gewaltige. Aufgabm zu .lösen haben. Es sind Plane für die Reduktion der AuZgabcn zu formulieren, wie für die Hcrabminde. rung der Einkimfe? ein allgemeiner Steueplan, welcher sich den Vcr bäwnssm nach dem Kriege anpaßt, musz entworfen werden; die eventuelle Ämortisierung der Kriegsschuld muß vorgesehen und durchgeführt werden, desgleichen die Zurückziehung übernmßiger PapicrgeldEmissioncn: die Regulierung der Goldbestände in ihren Funktionen als-Nesettim, sowie des Goldcxports erheischen gründlichste Erwägung; Dispositsonen über die auf mcbr als acht Milliarden sich belaufenden Darlehen an die Ententeregierun. gen müssen getroffen, und überhaupt die internationalen Kreditverhältnisse geordnet werden. Tcr neue SchahamtZTe?rc!är hat, seit Jahren alZ- Vorsitzender- des Hauskomitces für Bankwesen fungiert, und als solcher hat er FinanzgclS. lcnheitcn zu fernern besonderen Studium gemacht. Er formulierte im Jah re 1913 die Vill, welche das System der Rescrvcbanken einrichtete, und der Erfolg dieses neuen Vanksystems ist bekannt. Von manchen Seiten ist sogar in Anregung gebracht worden, daß ein auf den gleichen Grundsäben basier, les internationales System für die Regelung des Kredits im WeWande! eingeführt werden solle. Herr Glaß ist also vortrefflich vorbereitet für die schwierigen Pflichten, toclifjc seiner als SchahanüZ.Sekrctär harren. Interessante Zahlen Wir haben bor dem Kriege hierzulande gar nicht gewußt, was wir zu lei'ten vermögen, wenn das Muß" erst hinter uns steht und uns dazu an. treibt. Was wir Staunenswertes in Schaffung der Armeen, in Industrien und im Schiffsbau zuwege gebracht, ist des Oeftcrcn bereits erwähnt worden und war auch in den laufenden Kriegs'.und Ncgierungsberichten enthalten. Was wir in der Nabrmigsvcrsorgung anderen Ländern gegenüber geleistet haben, dafür liegen uns nun Ausweise vor, die für diele, namentlich aber für unsere Farmer interessant sein dürften. Die nachfolgenden Zahlen zeigen vergleicynis untere Aussuyr wayreno des Vorjahres und dieses Jahres-: Rindfleisch ... Schwainefleisch Milchprodukte Pflanzenöle .. (Getreide Zucker 1l)17-Vfund 93,926,477 196,256,750 130,071,165 27,719,533 06,383,081 1,103,559,519 1918 Pfund 171,)6,147. 538,602,400 161,245,029 26,026,701 121,668,823 1,005,389,247 72Nlmcil auf dcrElMlistc der TäMcn Oiiinljii Tribiittc Acht neue Mitglieder der Ehrenliste der Tägliche,'. Omaha Iri büne könne wir heute anmelden. Tie csamtMhl der Mitglieder ist damit ans 762 Name gestiegen, nd dies läßt hoffen, dasz das siebente Hundert och in dieser äoche vollzählig werden wird. Wir hätte. dann noch 200 Mitglieder zn erlangen, umnnscr Ziel von 1,000 zn erreichen, nnd das sollte ns dann bald nach Nenjahr gclin gen. Wir hoffen znversichtlkch, daß unsere kürzlichcu Anscinander sctznngcn, tocslialü uns unse Leser in der nächsten Zeit noch in . ernsthafter Weise unterstützen sollten, ein Ansporn für viele Leser sein werden, sich der Ehrenliste anznschlicsjcn und Banstcine zn stiften für das Eigenheim der Täglichen Oumha Tribüne, an welchem wir am 1. Februar 1919, dem 1. Jahrestage unseres Einzug?, eine bedeutende Abzablang mache müssen. Tas wird nns nr dann gelingen, wenn wir bis dahin unser Ziel von 1,000 Banstcincn. erreicht haben, die die Mitglieder der Ehrcnliste durch die Bezahlung don $10 für ein zweijähriges Abonnement anf die Tagliche Omaha Tribüne stiften. Das, nns dies gelingen möge, hoffen wir znvcrsichtlich. Wir liaben bei Erhöhung itß Abonnemcntöpreises anf 56 das Jahr angekündigt, das, wir die Zciturg noch zn $10 bei Borauszah lung von zwei Jahren liefern würden, bis wir 1,000 Bansteine bei sammea haben. Tas sollte doch ein hinlänglicher Grund für viele sein, gleich zwei Jahre im.BorauS zn zahlen. Es bedenket eine Er sparviS von $2. Eigentlich körnen wir diese zwei Tollars nnr schwer entbehren, wir brauchen aber die Bansteine viel nötiger nnd dröhnlb sind wir bereit, ei Opfer zn bringe. Tics sollte aber von Seiten - unserer Leser anch Anklang finden und sie spornen, uns z helfen, das nns gefetzte Ziel von 1,000 Bausteinen zu erreichen. Wir hoffen deshalb, daß, anf diesen erneuten Ansrnk hin, die Ehrcnliste in den nächste Tage wieder rascher wachsen wird. Andrew D. Witte nnd Zttenzk!. AllsdclttFtNtc Hart don ?)ork erhält ein Amt. Lincoln, 16- Dez Es heißt, dasz der 'erwählte Gouverneur McKelvie I. E. Hart von ?)or! zum Sekretär, der Staatsbankbehörde ernannt habe. , Arbeit für heimkehrende Soldaten. ' Lincoln, Nebr., 16- Dez. Will ' Naupin vom Publicity Departement ist der Meinung, dasz die zurückkeh renden Soldaten Nebraskas bei der Ausführung der Jrrigationspre ' täte m Staate lohnende Beschaft! gung finden könnten. , Mörder irrsinnig? Grand Island, Nebr.. 16. Dez. Es wird von Autoritäten augenoni men, daß der 62 Jahre alte Harry Ray, der auf dem hiesigen Bahnhof den Droschkenkutscher Mickcy M kogly erschoß, irrsinnig ist. Er bc. findet sich gegenwärtig zwecks Be obachtung im Jrrenasyl zu Hastings. Bericht des Staatsschatzmeistcrs. Lincoln, 16. Dez. -Staatsschatz, meister Hall hat feinen halbjährlichen Bericht fertig gestellt; derselbe besin det sich in Händen des Druckers. In demselben verweist er hauptsächlich darauf, daß ein Gesetz erlassen wer den Zoll, laut welchem alle Pottasch ländereien im Staate verstaatlicht werden sollten. , Wir ervortierten somit in den genannten drei Monaten im Jahre 1917 1,622.816,523 Pfunb und im Jahre 1918 in demselben Zeitraum 2.084,. 623,347 , Pfund Nahrungsmittel. , WaZ unsere ganze Lieferung während des Krieges gewesen und zur Zeit der Rekonstruktionsperiode noch fein wird, das werden spätere Zahlen ausweisen, die eine Höhe erreichen werden, wie sie vorher kein Lebender für möglich gehalten hätte. Da das mitelländische Meer wieder gefahrlos befahren werden kann, so ist es europäischen Nationen möglich gemacht, zum Teile Weizen aus In dien und Australien herbeizuschaffen, zu welchem Zwecke nun auch wieder mehr Frachtschiffe zur Verfügung stehen. Tas war auch der Grund zur Auf. Hebung der Mehlrcgulationen hierzulande. Da nun auch' für Zucker mehr Schiffboden zur Verfügung steht, ist auch darin die Beschränkung in Wegfall gekommen. Unsere Negierung ermähn! jedöch, sparsam mit allm Nahrungsmitteln uinzligehen, da wir sonst 180 Millionen Menschen in Europa dem Hunger und Elend, dem Aufruhr und' einem Massensterben überantworten würden, während wir andererseits' mit etwas gutem Willen und weiser Sparsamkeit uns zum WohUäter von unzähligen unserer Mitmenschen Niachen und das Vertrauen, das jetzt so- viele in ihrer Notlage in uns setzen, voll und ganz rechtfartigen werden. Beschämende Zurechtweisung Nach dem Jahresbericht des Vundes-Generalanwaltes Gregory haben sich unter den für diesen Zweck erlassenen Bestimmungen rund 480,000 Tcutfcke als feindliche Ausländer, registrieren lassen, 260,000 Männer und 220,000 Frauen. Davon wurden im Laufe des Krieges insgesamt nur sechstausend verhaftet und auf die Natsamkeit ihrer Jnternierung hin unter, sucht. Auch von den Verhafteten wurde ein großer Teil wieder entlassen, weil die Untersuchung nichts. Belastendes ergeben hatte. Tie Internierten find meistens Männer, die Zahl der internierten Frcnicn ist gering. Aus dem Bericht des Generalanwalts ergibt sich, daß die illoyale Propaganda, don der man so viel gehört hat, herzlich wenig a bedeuten gehabt hat. Wo sie sich bemerkbar machte, konnte sie lcmt un ierdrückt werden, und zu keiner Zeit hat sie Formen angenommen, die die Sicherheit des Landes gefährdeten. Jedenfalls sind die Organe öes Jmnz dcpartements der Lage vollständig gewachsen gewesen, obschon sie mit allm nlöalichen Tmaen belastet wurden, die ihnen hatten erlassen weroen Men. Unter anderem haben sie die.Hunderte von unbegründeten Gerüchten ilbcr die Verwendung von (Giftgasen seitens feindlicher Ausländer, von ge inahlenem Glas in Lcbcnsmitteln und von Beschädigung der Senkungen sur das Note Kreuz untersuchen müssen, wobei in allen Fällen nichts herauökain als Zeit- und ArbeitöverluZke. Wenn diese Festnellung schon interenam ge nug ist.' dann ist die folgende Stelle aus dem Bericht noch vicl interessan, tcr: Das Jnstizdepartement ist bei der Unterdrückung semölichcr Propa ganöa durch selbstciiigcsehte Komitccs oder Äereinigungm von Bürgern be hindert worden, die, in Unkenntnis der Reichweite der Gesetze oder unzufric, dkli Nlit den Gcscden und ihrer Aussübrung sie mittels außcrgefctzlicher Maßregeln der Einschüchterung und .Beftrafung' zu ergänzen versucht h. bcn." Wie gesagt,. das ist sehr interessant. Hier wird der Mobjustiz, die in patriotischer Vmnumnmng Schande über das Land brachte, vom höchsten Jusii'beanite des Landes das Urteil gesprochen, und das ist ein Urteil, das in, gaii'en Lande Beifall finden wird. Ausgenommen dort, wg man Ber. anlaZsung bat, sich ob der wohlverdienten Zurechtweisung des Gencrelan. tmlti zu schämen. " i Lcruft Euch tti einkaufen aus die .Tägliche Omaha Tribüne, :. Bär zerreißt Kind. Fremont, 16. Dez. Hier ist die Nachricht eingetroffen, daß das kleine Töchtcrchen des früher hier ansässi. 1 gen Telegraphisten Tan Willard, der , jeht in Los Angeles in Stellung ist, von einem fchrecklichen Tode ereilt! wurde. Tas Kind kam in dcmj dortigen zoologischen Garten dem Bärenzwinger zu nahe. Ein Bar' packte das unglückliche Kind cnn Bein, riß dasselbe aus und fraß es. Das Mädchen starb bald infolge der gräßlichen Verletzungen. Tcr Bär wurde später erschossen. Viehltand r.nd Farmprodnkte. Lincoln, Ncbr., 16. Tez, Dem Erntebericht des Herrn E. N. Da nielson, Sekretär der Ackerbaubehör. de zufolge, verfugt Nebraska tm Jahre 1913 über folgenden Ernte. reimtum: W?izcn Ackerfläche. 3,825,659; Ertrag, 43,241,840 Vushels; Wert, $80,483,680, ttorn, Ackerfläche, 6,954,001; Ertrag. 123,298,649 Bügels; Wert, $160,288,243. Hafer Ackerfläche, 2,530,877; Ertrag. 56,215,187 Bush.; Wert, $33,729,290, Roggen Ackerfläche, 387,596; Ertrag, 5,037,670 Bufhels;, Wert, $7,052,733. Gerste Ackerfläche, 342,659; Er, trag. 5,677,074 Bushels; Wert, $4,541,659. Dies giebt einen Gesamtwert von $292,095,616 an den fünf Ge treideprodukten. Der Wert ' von lebendem Vieh und die Anzahl desselben wird an gegeben, wie folgt: Pferde 910,079; Wert $31, 907,110. Maulesel 102,192; Wert. $10. c19QfL ' Rindvier 2,901,875; Wert, $213,913,510. Schweine . 2,033,236; Wert, $61,117,080. Schase-278,82!; Wert, $3, 315,852. . Der Gesamtwert ist $370,52.. 832; der Gesamtwert für Getreide und Pich, $662,658,443. . Abonniert auf diese Zeitung. Au den Lebenscrinnernngcn des dieser Tage verstorbenen anierikani schon Botschafters Andrew D. White, des , Vaters von Corncll", sei hier folgende Stelle ermähnt: Am Berti ncr Hofe, so erzählt der Diplomat, lernte ich eines Abends auch Adolf Menzcl kennen. Als ich ihm 'eines Abends bei Hofe vorgestellt wurde, sagte ich zu ihm: In Amerika bin. ich Dozent sür Geschichte, Herr Pro fessor; aber von allen historischen Werken, die ich je in Händen halte, haben Ihre Illustrationen zu Kng lerZ Geschichte Friedrichs des Gro ßcn mich ain meisten gelehrt." Das verhielt sich buchstäblich so. Darauf hin lud Menzel mich ein, ihn in sei nein Atelier zu besuchen, welcher Einladung ich einige Tage darauf Folge leistete. Hier bot sich meinen Blicken eine äußerst interessante Autstelliing einiger seiner eigenar tigen. Schöpfunzen. Rechts vom Eingang sah ich ein großes, herrli ches Bild, eine Gruppe von Fried ! richS Generalen darstellend, in ihrer Mitte er, in eigener Person. Das Bild ist ja beinahe vollendet," sagte., ich. Es ist unfertig und wird nie mal beendet werden," entgegnete mir Menzcl. Es stellt die Beratung Friedrichs mit seinen Generalen am Vorabend der Schlacht bei Leuten dar. Vor einem so entsetzlichen Kamps?, bei welchem es sich um die Existenz des Vaterlandes handelte, dürsen fcieje nicht solche Gesichter aussetzen." Wir traten an ein ande res Bild. Es stellte die Nirche auf dem Gendarmemnarkt in Berlin dar; an der einen Seite auf einem Gerüst sieht man ine Reihe Särge, über und über mit Gränzen bedeckt. Bis auf einen kleinen Fleck war dieses (Gemälde vollenöct. Tööhaib sagte ich: Dieses Bild werden, Sie aber zu Ende führen?" Niemals," entgegucte er. Es stellt die Aestat tung der Aufständischen von 1843 dar. Bis hier," er legte den Finger aus den unfertigen Fleck - glaubte ich an das, was ich malte. Als ich jedoch hier angelangt war, sagte ich mir: hat leinen Zweck Deutschlands Einigkeit wird nie aus Straßenkümpsen hervorgehen! Ich werde nie daran malen." , Im ewigen ts. Seattle. 'Zwei Polarsorscher be, finden sich zur Zeit auf dem -Wege' nach den noch unerforschten Neusibi tischen Inseln, die an der Mündung des durch das nördliche Sibirien,, fließenden Lena-FlusseS im Eismeer liegen. Tie beiden Forscher sind der Norweger Roald Amundsen, der Entdecker deS Südpols, der auch die schwierige Nordwesipassage durchsah ren hat, und Starker Storkerson. Wie Kenner der arktischen Zonen erklären, jühren beide ihre Unter nehmungen ganz unabhängig von einander aus, ohne zu wissen, daß sie dasselbe Ziel haben. Man glaubt, daß sie zu Ansang des nächsten Jahres die Inseln erreicht haben dürften. - Amundsen fucht-voM Atlantischen Ozean aus nach den Inseln zu ge langen, um dort Vorbereitungen für die Reise rmch dem Nordpol zu tressen. Er beabsichtigt, den Nord pol mit dem Flugzeug zil erreichen. Storkerson treibt vom Stillen Oze an aus den Inseln zu, und es ist nicht wahrscheinlich, daß die beiden dort' zusammenstoßen werden, da bgc erstere auf dem westlichen und der zweite auf dem östlichen, Teil der Jnscln anlangen dürste. jie sind zur Zeit die einzigen For scher, die sich in den arktischen Zo nm aushalten. Unser Gedächtnis ist ge wöhnlich dann am" trenesten, wenn wir etwas versessen wollen! ' ' M M m ,O ,M. m ,, m. m. m. - M TttTTTTttTT ttTTTtttTtttTT7 Zktt kkljüt Z'chlkpen-z . ham. ! - ' Von Joseph Willomilicr. 1 M Tr. Fiedler, ein junger Advokat in der Residenz, erhielt eines Tages sol senden sonderbaren Brief: .Lieber alter Nreund! Sei so' gut und lasse dir schleunigst Bisitkarten dluäcn mit dem Ütamen: Dr. Arthur Schopenhmer. keineswegs b ich verrückt, wohl aber habe ich im von gen Jahre ein reizendes Geschöpf gc heiratet, das nicht nur .'über einen ausgiebigen Eibonkel, sondern über eine wahrhaft entzückende Umrissen heit und Naivität, sowie über andere weibliche Tugenden verfügt. Nun lebt sich s ja vortrefflich auf unserem kleinen hübschen Landsitze, allein wir langweilen rküs manchmal ein wenig, und da ich neulich in der Zeitung las, daß du nächstens in Jglau ein Schau, spiel aufführen lassen willst, so schließe i. daß auch du dich langweilst und -von Klienten nicht übermäßig behel ligt wirst. Doch, zur Sache! Ich pflegte in der letzten Zeit meiner Frau, um sie zu necken, allerlei anzügliche Stellen aus Schopenhauers Werken vorzulesen.' Diese brachte s in ei nen sehr possierlichen Zorn, vollends, als ich ihr vorgestern die Behauptung des griesgrämigen, weiberfeindlichen Denkers mitteilte, daß die Weiber nicht das .schöne', sondern das un ästhetische" Geschlecht genannt werden müßten. . Heute nun suche ich überall meinen lieben Schopenhauer. Nie gends zu fiyden. Ich frage meine Frau. Ich habe ihn verbraimt", antwortete sie mit größter ttaltblü jigkeit. Ohne Zweiscl schreit diese ruchlose Tat zum Himmel nach Rache, und du solljt das Werkzeug meiner Rache sein. Nämlich: ES ist mir gelungen, meine Frau in den Wahn zu wiegen, daß Schopenhauer noch am Leben fei und daß er zu mir in freundschaftli chen Beziehungen stehe. Nun frag ich dich, ob daö nicht einen Götter Jocus geben wird, wenn du am nächsten Sonntag als Dr. Arthur Schopenhauer oei uns angeruckt lom men wirst? Ohne Zweifel wirst du anfangs von meiner lieben Hermine sehr scharf angeblasen werden, aber du warst ja immer ein Tausendsassa und wirst deine Aufgabe gewiß 'mit Elanz erledigen. Stelle dir also freundlichst vor, daß die Welt als Wille und Borsiellunz" von dir ver faßt worden fei, und hole dir hier den Stoff zu einem Lustspiel, über welches sich die Jglaucr ohne Zweifel krank lachen werden. In jedem Falle erfreue mit einem baldigen Lebenszei chen deinen alten Freund Götz." Einen nicht mindcr selifamen Brief empfing andern Tags der Rentier und Ringstraßen-HauLheir Peter Stein reich. Liebster Onkel." so schrieb ihm Frau Hcrmine EötZ verzeih, daß ich dich heute in einer recht koml schen Sache in Anspruch nehme. Götz und ich, dies muß ich vorausschicken, leben sehr glücklich miteinander. Daß er recht burschikos ist und derbe Scherze liebt, weißt du wohl selbst, aber was mich am meisten verdrießt, ist, daß er mich ganz unglaublich un tcrschätzt. Denke nur: er will mich zum Beispiel allen ErnsieS glauben machen, daß Schopenhauer noch am Leben fei und zu seinen besten Freun den gehöre. Heute zeigte er mir fol zendes Telegramm: , Lieber Eötz! Beabsichtige nächsten Sonntag in kreuzfideler DaseinZbejchung mit dir zu verbringen. Ich komme mit dem Mittagzuge. Dein Arthur Schopen Hauer." Ossenbar ist dies die Ein leiiung zu einer unzarten Komödie, die er mit irgend einem Eouleurbru der in Szene gesetzt hat. Da wäre mir's nun sehr lieb, wenn du unter einem beliebigen Vorwande Götz dazu bestimmen könntest, Sonntag mit dem Frühzuge zu, dir nach Wien zu kom men. Ich getraue mich nämlich, in Abwesenheit meines ein wenig ur wüchsigen Herrn Gemahls mit jenem interessanten Herrn Schopenhauer sehr zut fertig zu werden; und derpäda zogischen Mission, die ich an meinem sonst ganz ausgezeichneten Manne zu erfüllen habe, wird eS vielleicht sehr forderlich sein, wenn du, liebster Onkel, die Güte haben wolltest,, mir in der angedeuteten Art durch eine etwa Sonnta früh eintrefsende De pesche zu Hilfe zu kommen..." - Ah!" rief die kleine hübsche Heuchlerin in trefflich gespielter an genehmer , Überraschung dem, An kömmling' entgegen, indem sie noch malö die Karte laS! Dr. Arthur Schopenhauer" und dann mit äugen scheinlich freundlichstem Interesse die Erscheinung deS Zungen Mannes mu Zierte. Wie ganz anders hatte ich mir Sie gedacht, Herr Doktor! In meiner Umstellung aren Sie ein hagerer, finsterer Greis mit buschigen Augenbrauen und durchfurchtem Ant litz... Mein Mann. hatte sich" auf Ihren Besuch gefreut... ollein den Zen Sie nur: hute morgens kam diese Depesche ..." Sie reichte ihm daZ Telegramm: Lieber Gotz, lamm sofort hierher. ch bedarf dtines RateZ wegen letzt billiger Anordnungen. Onkel Pe ter." ' .Gleichtvshl,' so fil$!t die junge Frau hinzu, werde Ich e, herzlich begrüßen, wenn Sie mir den Nach mittag widmen wollen, den Sie mei nem Manne zugedacht hatten . . . O. bemühen Sie sich nicht mit Verbind lichkeitcn; ich weiß ja doch, daß Sie ein grundsätzlicher Gegner der Frauen sind, allein ich will mick) bestreben." dies sagte sie mit einem aller liebst fchalkhasten Lächeln Ihnen den Nachmittag, möglichst angenehm zu machen." . ' In der Tat, selbst wenn er der leibhaftig Schopenhauer skwesen wäre, fdhort während deö Mittagessens hätte dk Waffen strecken müssen, so berückend umfing ihn die Liebens Würdigkeit 'der jungen Frau. Er er fuhr auS ihrem Geplauder, daß sie den Schopenhwer ihres Mannes !ei neswegs verbrannt, sondern daß sie ihn nur versteckt habe, um ihn dem Herrn Gemahl in den nächsten Tagen alZ Namensgeschenk unversehrt zu rückzugeben. ' Wissen Sie. lieber Herr Schopen Hauer, welches der treffendste aller l'rer nm-iitf ist? ?lcb halt mir v i r ' "i w , :i ... r m::j.(.: -.i : i. um yer in oieiem Jöuajjnn uuueu; lim ganz wahrhaftes, unver nelltes Weib ist vielleicht unmöalicb. Eben deshalb durchschauen sie fremde Ber peuung o leicht, vag es man ratiam ist. ihnen aeaenüber eZ damit zu ver luchen. TieS steht in Parcrga und !i,iaravlivomena . 2. Hiani. tztüt 652, und ich mutz sagen, diefe Le merkuna verrät einen bewunderungs- würdigen Scharfblick. Sie sind viel zu gü'tig." stammelte errötend der Ersatzmann Schopen Hauers, den die anmutige Plauder haftigkeit feiner Wirtin gar nicht da zu kommen ließ, sichals .Taufend sassa" zu versuchen. , Nun wttl ich Sie zur Wolframs höhle hinanführen," sagte sie nach Tische. Es sind zwei einsame Fel senkammern, die einst einem alten ICl-r..1'.- -1 a OYI-t.. I. . toiiHicuict MS voyiilliig Lienien. Jetzt ist nichts mehr darin alS eine große Moosbank, aber wir werden da ein reizendes Gehirnphänomcn ge nießen." Ein GehirnphänomcnZ" Allerdings, lieber Schopenhauer. Erinnern Sie sich nur gestilligst, was Sie" abermals zog sie das Notiz buch hervor" im zwsitcn Band von ..Wett als Will iinh NnfsNi.n" gleich zu Anfang sap,en: Eine schöne w,,,f. iTi -: um imyjiu;i ii im ccyunyunBincn . Ach ja. ganz richtig. Ich entsann mich dieser Bemerkung nicht mehr . , ." ' , Leise zog durch fein Ecmüt lieb liches Geläute trotz der Steilheit des Ausstiegs üer die waldige Höhe. Voran hüpfte Frau Hernune in lich tem Sommerkleid?, neben ihr Heitor, ihr großer schwarzer Hund, und hinterdrein Doktor Fiedler mit den Empfindungen eines Ron.anhclden. Tie Aussicht von der Moosbank durch das große in den Felfen ! ge hauene Fenster der weltfernen Wolf raviZhöhle war wirklich prachtvoll. Sie faßen jetzt nebeneinander, aber wie er jetzt den Versuch machte, sich ein wenig an sie anzuschmiegen, fing der Hund zu knurren an. Um HimmlSwillen, berühren Sie mich nicht," sagte Frau Hermine, Hek tor ist furchtbar eifersüchtig. Erst neulich hat er meinem Better Fritz, alZ dieser mich im Scherz umarmte, aus dem Schenkel ein Stuck Fleisch herausgerissen, mit welchem Shylock hätte zufrieden sein können!" Wie reizend diese allcliebste Frau ihr geringes.Wissen an den Mann zu bringen weiß- sagte sich der falsche Schopenhauer und versank in tieseS Nachdenken, auS welchem ihn Frau Hermine lachend aufstörte mit der Frage: Ueber welche geniale Bos heit mögen Sie jetzt wieder brü ten?" . Er aber seufzte: Ach, ich denke an ein Gedicht Schibcrs, und daß eS doch hier Wahrheit werden möge." .Was ist denn daS für ein Gedicht?" fragte sie. Hektar! Abschied." gab er voll Wehmut zur Antwort. Da klang ihr silberneZ Lachen Zn die Weite hinaus. Ich dachte." rief sie, Siehätten die Hunde sehr lieb Im Gegenteil, ich bin ein enischic dener Anti-Hund." . Run zog sie wieder ihr Büchlein hervor. Ei, lieber Schopenhauer, empfehlen Sie denn nicht selbst im zweiten Bande der Parerga, Seite 96, die Hunde im Hinblick auf deren mo ralische und intelektuelle Föhigkeiten als Genossen der Einsamkeit? Und schreiben Sie nicht wörtlich ebenda selbst auf Seite 215: Woran sollte man sich von der endlosen Berste! lung, Falschheit und Heimtücke der Menschen erholen, wenn die Hunde nicht wären, in deren ehrliches Gesicht man ohne Mißtrauen blicken kann?" Ich schwöre Ihnen, gnädige Frau," rief Fiedler, daß ich gar nicht ein mal weiß, was ich olles zusammenge schrieben habe, und daß ich mit Ber gnüzen bereit bin, olles zu widcriu sen, wenn Sie eS wünschen!" , .Wohlan," sagte Frau Hermine, ich nehme Sie beim Worte, Aber nicht hier soll dieser bedeutungsvolle Akt vollzogen werden, sondern da heim in oller Form, bc einer Flasche Heidsieck . . .' .Und ohne'Hektor," fiigie Fiedler hinzu. Jawohl.' stimmte Frau Hcrmim fröhlich ein. ohne Hektor!..." Al die Flasche entkorkt war. sank er ihr zu Füßen und ritf:' .Ich bete Sie an!" , v 4 , 1 0," antwortete sie kachcnd. haben Sie denn ganz vergessen, was Sie", sie blätterte iu ihrem Büchlein rz Seite 656 de! zweiten B.nideS deö Barcraa sagen: .Weibern Ehrfurcht ,i, bueuatn. ist über die Maßen la ä)erlich und letzt unZ in ihren eigenen Augen herab.-.. Unsere abgeschmackte Wcibcrveneration ist die höchste sni!,, ekirlftlicd-acrmanischer Dumm beit. welche nur gedient hat. sie so arrogant und rückstchMoZ zu ma chen, .Halten Sie ein!" unterdrach er sie. AIS ich jene Stelle schrieb, be . fand ich mich im Zustande eincS elen- k den Katzenjammers; eS war am Mor- gen nach der Schlußkneipe des allge meinen deutschen Philosophcnta gc!! ..." Gut denn." sagte Frau Hcrmine. .hier haben Sie Feder und Papier, schreiben Sie!" Und sie, diktierte: Teuerste Her. mine! Tie wonneoollen Augenblicke, die ich mit Ihnen verlebt habe..." .Hiabe?" fragte er dazwischen. 5)abc," wieoeryoite sie. Darauf er: DaZ Futurum er scheint mir in diesem Satze angemesse ner." . , Sie dagegen: Nein, wir müssen uns ,mit dem Persckturn begnügen, denn der Wagen zum Bahnhof war tut Sie bereüS. Wohlan: Die wonn vollen Augenblicke, die ich mit Jhnei! verlebt habe, brachten mir mit einem Zauberschlage die ganze Hinfälligkeit meiner Weltanichauung zum Bewußt ein. llönigin. das Leben ist doch chön, und nicht der Hund, wie auS emzelncn Stellen meiner Schriften ge schlössen weiden könnte, ist die Krone der Schöpfung, sondern die Schöpsunz ist das Weib. Arthur Schopenhauer.', Der Diener meldet den Wagen, Frau Hermine nimmt den schnftlichcn Widerruf SchopenlzauerS in Empfang und reicht dem Gaste zum Abschied die Hand. An der Tür wendet sich dieser nochmals um. BerzeilM Sie. gnädige Frau, ich habe Sie getäuscht!" Keineswegs!" laazte Frau Her mine. Er aber: Allerdings, denn mein wirklicher Name..." Sie fällt ihm ins Wort: O, bitte, verraten Sie nicht daS süße Geheim nis. daß Sie Müller oder Schulze heißen, und trauen Sie meiner Ber sicherung. daß ich auch nicht einen Augenblick daran gedacht habe, Sie wären Arthur' Schopenhauer!..." Recht unwirsch kam zwei Stunden später Herminens Gatte aus Wien ' zurück. Dein Onkel ist frisch und gesund, er hat bloß beliebt, einen Witz zu machen. Wir saßen den ganzen Tag im StcphanSkeller. Und wie war'S mit dem Besuche? Warum siehst du mich denn gar nicht an? Du bist ja ganz verstört!" Denke nur." stammelte Hermine gesenkten Blickes. eS ist mir gelun gen, "deinen Freund Schopenhauer zu einem Widerrufe feiner sämtlichen Werke u bewegen. Er hat feine ganze Weltanschauunz geändert auf der Moosdani m ver AoisramL höhle." WaS?" schrie GLtz. Du warst mit ihm in der WolframShohle?" Frau Hermine wandte sich ab, und von rückwärts sah es genau so aus. als ob sie schluchzen würde. Und den! nur." li Veite ,e, zum Ad schied hat er mir ein Autogramm ge geben. Dort liegt eS." Götz nimmt das Blatt und liest mit wachsendem Entsetzen: Die won nevollcn Augenblicke, die ich mit Ihnen verlebt habe ..." Da wirft er das Blatt hin und brüll:: Unglück seliaeZ Weib. eZ war Za gar nicht der .wirkliche Schopenhauer!" Mit dem Ausdrucke chmcrziWn Erstaunens entgeznete die junge Frau: .Nicht? Das ist aber schad.' -;Tl. Ncchtönn. c Herr Pettersson, Bürger einer llcinen schwedischen Provinzstadt, hatte einen wichtigen Prozeß in Stockholm, den ein keroorraaender Advokat sür ihn führte. Er hatte sei nem Sachvermalter Auftrag gege ben, ihm, sobald das Urteil, gesällt sei. telearavhiick Nackrickt über die Entscheidung dcs EcnchtShoseZ zu geben. Punktlich traf an dcm kriti chen Tage auch eine Teveiche kol genden Wortlauts ein: Tie Gerech tigkeit hat gesiegt!" Umgehend tcle ' graphierte Pettersson zurück: .So fort Berufung einzulegen!" Ter Escl nnd das Kamel. (Sine Fabel.) Ter Esel sprach einst um Zlamel; Ich mväüe dich gern frngn Ldie kannst du nur so mit tLeduId Ti gloLen HLckcr tragen V ?ch trag' sie leicht." spricht da Kamell Weil t mir angeboren: Lo wie du deine Tummheit trZgft Und dein langen Ohren!" Mika!ückt,r Nk. versuch. Ich habe die Nacht ei nen schönen Traum gehabt; ich träumte, du hättest mir zwanzig wymnyi. . .itte sehr, e, find schon fünf ZlZ!" 1s 54 panzerte' Peter der Vierte von Arazon feine Schisse mit Lcder "1 . k f i i v1 'lf i ' f ; swfÄfsae -