Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 14, 1918, Image 7

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    n ' v-iBNSS 1 Vi i .Lji: 5
Es ji.wJKÄWMö.-"-'- ves
,S,!Ä" ..ati '... .V-V.
i.-.tfc4rJ''-'-",iti?-r "
xagnnje erntn; irmnire
t. , jtthrttecif-il? &." 'W
jfy " '' , , - vjQ
Mf npn Ifen IfVvSrlY ?MV
'T o ICUvS 4LÜUyyyl4. WZM))
0)1 Iw'lllllllllHI ,,,,,, MUH ' 'MLWM.'r,-- mmmm.mmmmmmmmmmmm mm I mfm "j' . I V
7 Vv.r3 "". i m - jk
' l mmSTs MfT ' "V4 T i um
cy, XU A
M
-M. ' ' ' J :
r7j v ' ' l-rt-
r f.--fr iPV
.-fwgr . JmjS
ti3i.Y . MvAL MieI
Ja i ( sWWG - .1 m I ff
WM
Ti ' '
v ":A ' lwtV '1 1
'I. - X AyrrZ Ä iJr V V I .
I i V i si r A TV I
i . ; - --e X i
f v;' ;,v X- M VW ' - ' .
fei $ f
f - ' W fmm:- m
7v&vJ M
uAa;: ,. ' .''va yu -rvsi Nsif
.;W.Pt! wV .
A . - uWi&'b Ad, . ff W' l H '
-w w-vvji 'fff A rJ!Hi KHn i !
-4t--"vKi?fT - ''B", ' t ) L Vvwt 1 n ü '
" ? i , ii, I, Wc "
fer" -v ' 1 II js ll
i. ,., - ' s'tiW IL- ' J il-
'?V.f vr . -VMrtVl'U?! U'l 7
- V--: -t WK Hr
wj?- HilA vV : '
X't- . UN ) v A 1
- jr K1 A W
tJV' 'V ' : '4l Vf ( p V
i y , 'lut; '-.- V yr
V ' '
ßjrJ t s S '
i M y . i iriii ii x ahh an iir . c
I ff rf Ks JM,rA$AMrlrc g
IsaMMmaMaHMnaaäMnHM
MtäMi ist bet GölütTel zur ffle
ZMZ." Sa, ober ganz (o leicht ist t
doch icht, cuä dm kielen Modcllcn g?
rade die lzerausisindkn, die der jcwei
ligen Erscheinung die anzcsttcbls Ele
ganz sichern.
Der jugendlich schlanken Figur freilich
Zst die jedige Mode unstreitig günstig.
Cie bringt nichis Ucbcrtriebencs. wenn
man es nicht selbst bizarr haben will,
. Fnaks" gibt es in allen Caisonen. Und
jederzeit sehen wir auf der Sirase und
ii- Gesellschaft Tamen, die gesucht ans
fallend gekleidet sind und gerade die
Auswüchse der Mode siir sich wählen.
Fntilie Schmtchacljen. '
Man verorkeiteie im Altertum für
Schmucksachen und kunstgewerbliche Gc
genstände Esld, Silber, Kupfer. Eisen,
auch Blci und Broze. Für Schmuck
fachen speziell wurde Gold und Silber
am häufigsten verwendet, dazu kamen
Perlen im Korallen, Schildlrot. Bern
ftcin (welches Produkt des NordenS
schon in sehr frühen Zeiten den Weg zu
den klassischen Aölke! gesunden halte)
und eine Fülle von Edelsteinen und
Halbedelsteine!', von denen hier nur der
Diamant den man, wie heute, am
böchsten sckähle . Sciphir, Rubin.
Smaragd. Topas. Opal. Granat. Tur
kis und Berglrisiall, Amethyst, Omx
und Jaspis genannt seien. Auch das
Email kannte und verwendet man.
Das Gol?. das in alten Zeiten im
Orient .in giccn Mengen vorhanden
war, und ds man aus den goldhaltigen
Bergwesen der Wüste zwischen L!il und
Rotem Meer sowie aus Acthyopicn ge
wann, galt 0!ick! in der Antike als das
edelste Metall und -wurde wegen feiner'
Schmelzbarleit Md Dehnbarkeit n,t
Vorliebe verarbeiiet. Jn'AegYPten
stellte man dcmii:! Ko', sschmuck her,
Diademe, Finserrinze. Ärm- und Fuß
fpangen, Brusifchilder. Ohrringe und
Nadeln. Ost brauchte man tzi Go'.d
in Verbindung mit Edelsteinen und
Email. So fanden sich auf der Brust
von ägvptisck.en Mumien kostbare Schil
der. aus (Meld und eingelegten Cila?
slüssen. Die Ornamente, welche diese
erientalisten Arbeiten schmückten, to
k LotoibliitiN. stilisierte Käser i'
Zä'n). Sphinxe. S''!'5'n. t"eV!,'
jene und gravierte C:;i.!e.nf sii;::
man dem sldschuck fc;,r täusig e,
ßnnfo wie in ?lez"ptcn hielte d.'S
Eo!S ein, gro'e L.ol! in Vib:-lonicn
und Assyrien wo man eZ im vii.y..aii
uns in den 7j.'i'-ettZN send. Doch be,
zog man das tV.t M.tall auch auS dem
nördlichen Asien r.rd n3 ChinZ. In
den Trümmern Üiinbi f-n m?i V.oU
denk Sl-M!'ckg-eiis.S!!de.cS jenen fru
k.en Zeiten, ttoldr'r'en. K-W.
ringe und Andere. , MZ entoeck'.e
tier auch die ermstne für Smuck.
fachen: Kcltst.'wplittrn. in w!e d,e
Ornamente Zt die l,?kj'tste!!enden
Schmuckstücke h:rrintri!,!t wann. In
tie'N N iimen w,irtk d.i c!d c?
tuH der w'tw. A,:ch die hty.t
R Ms
SMÄ MW
Wer aber Geschmack hat und Sinn und
BersiändniZ für gute Linien und vor
neme Einfachheit, der kommt heute
ganz famo auf seine Rechnung. Und,
größer wr die Auswahl gerade für die
Jugend wohl noch nie ! jetzt. ES
steint, als ob jede geschickte Schneiderin
ihre eigenen Moden entwürfe. Je indi
vidueller die sind, desto besser.
W:s run daZ sogenannte talor
made f ii t die junge Dame anbetrifft,
zeigen sie eine eigene Iabenfreudigkeit.
Wahrscheinlich empsindet man es allge,
mein als Aedürsnis. nach all' den düstc
ren oder wenigstens einsörmigen Unifor
und die Phönizier schätzten die goldenen
Zieriate hoch. In PHLnizicn wurde daS
iold, das man in Afrika eintauschte,
zu Schmucksachen verarbeitet und bildete
dann einen wertvollen Handelsartikel.
Im Homer wird vielfach, von goldenen
Schmuckstücken, von den goldenen Klei
dern der Götter und vn goldenen Rii
stungen g'sprochen. Homer weist aus
Phönizier, und Aegypten als Herkunft
der goldeNlN Sachen hin, in Griechen
land selbst wurden in dieser frühen
Perlode noch selten solche hergestellt.
Einen Bewei für den Reichtum an
goldenem Schmuck jener Zeit liefen die
Schliemannscken Ausgrabungen in
Troja und Mykenä mit ihren Spangen.
Nadeln, Ketten. Diademen und Gold
plättchen (welche auf die Kleider aufge
näht wurden) ' Besonders die in My
kcnii gesimdenen Sachen zeichnen sich
durch zierlich und schön ausgeführte
Arbeit aus. Sie sind zum Teil mit
Spiralen. Adern, stilisierten Blättern
verziert, zurr, Teil mit Tickornamenten,
Vögeln, Tabe,', Löwen, Hirschen usw.
Wieder andere weisen Rosetten auS fili
granartiger Arbeit auf. Einige der Sa
chen sind ir Formen geprägt, andere mit
Hammer und Punzen getrieben.
Durch die Perscririege kam viel Gold
nach Griechenland. Dieses hatte eine
grö'ere Verbreitung der Goldschmiede
kunlt ,ur Folae. die sich noch mehr auS
dehnte, als d:c Goldbergwerke auf den
päisk'en Jnsekn und auf der klein
asiztilchkli KiiNr In griechische Vermal
tunq kamn. Til neckischen Kolonien
in Kleincsie :nd am Schrz?n Meer
pfl'glen testier; diese Kunst. Wie
n-!it mn li'k in der Her"ellng lot.
bzrer .-strecken war. ieveisen die
w-rtvollen A kgrabungen auf der Krim.
L-er fand rr.nn pra5.tvo"e Kronen.
rrringe. Groschen. Armdander.
Knöpfe usw, getrieben und in Fili
gran. Sii stammen meist auS dm 4.
Jahrhundert vor Christ uS. der Blüte
zeit siriechischen KunstgewerbeZ. Die in
!rieck?nlm,d selbst aufgefundenen
Gildsch'ic! stücke sind nicht so bedeutend,
dock trl man durch die in griechischen
Ztolonicn gefundenen Arbeiten einen
iibersick.llich", B'.wkiS für griechise
Goldschmildunft. Wie in allen kunst.
gewerblichen Dingen auS der Bliiteit
zeigen die Grikchen ou'b in ihren Gold
arbeiten dzS feinste Stilgesühl, d. h. sie
für Straße
r -""Tar N v
,
K-
CL j v
Mi!
-v ' ;l
Ciltr;Ä s i
WmmiWit i
itM m tt V.Mi'kV J
mm
f.:MA
men und Mänteln, die während der
Krirgszeit getrageki wurden, in frischeren
Gewändern iu erscheinen.
Im Schnitt selbst lehnt die Mode sich
noch sebr stark an die Linien der Uni
formen an von richtigen slussh
ruffles" sieht man noch recht wenig.
Unsere Illustrationen zeigen die an
allen Straßenkleidern , üblichen, engen
Röcke, kurze, meist enge Jacken und
Abendkkider aus leichter Seide und aus
Crepe. Für die Jackenanzüge wird mit,
Vorliebe WollVclour oder Tuvctyn ge
wählt, mit Pelz garniert.
' Zu Pelzjacken aber trägt selbst ein
jungeö Mädchen jetzt einen Rock aus
AtlaS, Taffct oder Sammet sogar.
schassen auS dem Material heraus. Sie
passen sich der Wesenheit des Stosses
an. Ihre reiche Phantasie ließ sie, neben
d'n seinen, ciiä Kuoel. NlättckiSN.
Drahtspiral: entstandenen Zeichnungen,
auch reiche figürliche Motive verwenden:
Köpfe, menschliche. Figuren, Tiere, Va
scn usw. DaS alles wurde in gcschmack
voller Weis: benutzt. An die griechi
fchen Vorbilde? lehnten sich die Etrus-
ker, die ihr Gold auS den Ättnen Oder'
Italiens und Sardiniens bezogen. Es
sind viele dieser Ringe, Medallons,
Halsketten und Totcnkränze erhalten
eblieki'ii und lesen Beweis ab für die
gediegene und geschmackvolle Arbeit. Die
Etrusk waren wie oie riecuen aua,
groß in der Steinschneidekunst. Die
Anfänge der Glyptik liegen fehr weil
zurück. Scho.' die Aegypter verstanden
sie. Die sriihcn griechischen Gemmen
zeigen, neben den geometrischen Orna
menten, Tiere aller Arien. Nach und
nach entwickelte sich die griechische
Cteinsckmcidekunst zu höchster Vollen
dung. Man formte die Ringsteine meist
länglich und schliff die Fläche, auf die
dann gradiert wurde, glatt oder etwas
gewölbt. In, alten Rom waren die
Gemmen sehr beliebt, man trug sie als
Ringstein, verwendete sie beim Frauen
schmuck, heftet, sie an Kleider und
Schuhe. Man verwendete, besonders
wenn eZ sich um jene Prachtkamcen han
delte. welche die Porträts der Kaiser
darstellten, große Onize von 34
Schichten, welche auS Indien bezogen
wurden. Die Künstler benutzten die der
fchiedenfarbigen Lagen deS StcineS zu
bestimmten Farbeneffekten und sehten
ihre Ehr i, eine sorgfältige und feine
Ausführung. Die Verwendung von
Edelsteinen war bei den frühen
Schmuckstücken meist so, daß dieselben
entweder ungcsast an Ketten arleinan
dergereihl odr bei größeren Goldarbei
ten in die Fläcke a!! Verzierung ein.
gesetzt wurden. Besonder! beliebt waren
die Perlen, für welche grosse Summen
bezahlt wurden. Als Ersatz für Edel
steine vermerdete man vielfach farbige
Glasflüsse, die zu Halsketten usw. be
nM wi!ti)n. auck daß Email wurde
für Schmucksachcn gebraucht. An Stelle
del Golde wurven auq iioer un
Bronz zu Sck.mucksachen in der Antike
verwertet, dock, wer dc Gold all wert
vollstes Metall Weit hoher gIchatzt.
Der HauN'.eil aller antiken Schmuck
stücke W onl für Frauen gefertigt wor
k,n, 701t hit Mznnrr kamen meist nur
Gewandnadela und Ringe in Betracht
und MWM.
1 ' Nr. J
1 . V jS-
V mm. 3 jflk. Ä YlBl&Jmmmm
' jfk. mf fc fc
(K1r. ,
m: F -v i.i ' ri
. --v V l ßm 1
rt?Avalftga -
re'' V XeV7sxMZS "'rAJft.
5 5 YMwrM .
m "Kvmiri,
SyM J'fywi .
umiäfäPt JxH m ? fV
KsSJT " liiT sVS 'ill li xt& fi,v .:. TW
fVyiqt f . m r V
' 'j . fIM' V
i irx j
) I r '"
f . ''W
' ' l. - 1
-;; ' v; " -
-1
' ' V ' '
V v v ' - m '
- . , sv m
' . ' ' '
Ucbcrhaupt spielt Samt jetzt eine Rolle
auch in der Kleidung der Debütantin
und wird "Samt nicht nur siir ihren
Abendmantel verwendet oder eine pelz
verbrämt' Jacke, sondern auch für ganze
Kleider, wie die eine Abbildung zeigt,
die allerdings einen mit Stickerei ver
zierten Rock hat, der sicher nicht Jeder
gefällt.
Das, danebenstehende Gcsellschafis
kletdck'en aus rosa Seide mit gesticktem
Chiffon '.st dafür um so hübscher und
duftiger.
Der Sweater' wird aber, fo heißt
es, nach wie vor getragen werden von
Jung und Alt. und gelten khakifarbene
.Sweaters" aus schwerer Wolle als be.
Kinder, die nicht effen wossen. .
z M Pm pmcntiimliAe Ersckinuna.
ij v -;i - v
daß viele Schulkinder an Appetitlosig
keit leiden. Oft beginnt der Widerwille
gegen das Essen schon vor dem schul
Pflichtigen Alter. Ottiliens aver ,icui cr
sich mit dem 7 10. Lebensjahre ein.
Zuerst mögen die Kinder die Haupt
mahlzeit nicht. Späterhin bringen sie
auch ein Teil des chullruhstuas roicoer
nach Hause, und zuletzt essen sie auch
ssüb. vor dem Sebulaantt. nur wenig.
Manchmal erstreckt sich die Abneigung
vor dem Essen nur aus gewne pci,en.
späterhin aber wird sie allgemein und
gegen gewisse Mahlzeiten gerichtet.
Durch die vcrminvcne nayrungsavs
nähme magern die Kinder ab. werden
blutarm und muskelschmach. Der rasckj
wachsende kindliche Körper zehrt bei
Nahrungsmangel aus leinen cusiein
und seinem Blute, um lebenswichtige
Ornan i stalten. Unterernährt Kin
der' essen sozusagen sich selber auf.
Die Emcheu kann nervos-piyciiitcizcr
und gastrischer Natur sein.
Die nervös-vsnckiische EKfurcht wird
zumeist urch die einförmige Milch-,
Milchbrei und Bre,lo,l icyon im zwei
ten biS vierten Lebensalter verursacht.
Da muß' das klckne Kind täglich sein
Maß Milch haben," ein Quart und noch
mehr wird ihm aufgenötigt. Ist es äl
ter. sg wird eS an da! Kakaotrinken ge
Wöhnt. Da gibt'S nichts alS Kakaoge
tränk: Kakao mit Milch. Kakas mit Ei.
K,kao mit Zucker. Und sträubt sich der
kindliche OrianismuS gegen diele Ein
förmiakeit, ka wird dnS Kind über den
W'rt der Milch und Meblsuvpe bclekirt:
.Milch ist gefund". ,O dieser gute Ka
tio". ,Jß nur den Brei, da wir du
stirk und gesund." Du m5t ess'n."
.Noch v'-er Löksel voll und dann tft'l
gut." Abgesehen davon, daß der Eß.
und die gestai-.iten oder aevrekten Gold
plättchen für Festgewändcr. welche an
St'll d 5!old,'tickcrei aukaenöbt wur
den. zu welckiem Zwecke sie oben und
unten duraiochr waren, ziopueymuli
k,,'n d Männer, obaeseben von den
sZiirst,!, n,?r in ältesten ?.eiten. Die
Gewandnndkln oder Fibeln, welche die
Stelle der Knöpfe vertraten, wurden
von Männern und Frauen aetragen.
Die Zahl der erhaltenen Fibeln aus
Bronze. Silber und Gold jil lehr greg,
" 4
U ::iÄ .
Jf-
scnbcrZ ckiic au Vlaid-Röcken. Jeden
falls ist das auch ein sehr vernünftiges
Kostüm, besonders sur d'N sporl.
zwäng, und wird er auch noch fo mild
und in worngemcmier Aviicyt vurcyge
sllbrt. den t5?l vor einck nickt aern ae
nossenen Sveike steigert, übt das Zure
den zum Enen acrade den eniacaenae
fetzten Einfluß aus, den man bezweckt.
Das Kind ist Lukcrst suaaesti. Es
ahmt alles nach, was es sieht, aber es
tut nicht vas, was man ihm ourcy Ber
nunsjsarUndk beizubrinaen vcrsuckt.
weil t nock, nickt kinsicktsuoll ist. Durcki
das stete Zureden zum Essen erreicht
man nur, vag es gegen oie Aurmunie
rungen gleichgültig wird.
Inttflfff m tmtm Kind mt nn-.
förmige Kost aufgenötigt wurde, um so
mehr sträubt sich sein Organismus ge
aen hai ffit?in deZ Jöntifcs. Das Kind
ist von der Vorstellung durchdrungen,
das Essen schmeckt nicht, und du kannst
es nicht essen. Nur bei fremden Leuten,
wenn eZ sieht, daß eS etwas anderes
gibt und wenn eS dasselbe ist als da
heim schmeckt eS ihm auch, ffast
ausnahmslos lernt das Kind in der
Sommerfrische oder sonstwo, wieder es
sen. Der nervöse Widermill kür be.
stimmte Mablzeiten iübrt meist nock u
einem weiteren. Uebel, zur Naschlust.
Dem schlecht essenden Kinde werden der
schiedenc süke Speisen, wie Schokolade.
Kuchen Knuspert gekauft.' Und da
Äucker den Maaensalt durck Neutrali,
stökiina absckwäckit und die Maaensakt,
abscheidung txrmindert. tritt zu dem
nervösen Widerwillen gegen das Eiftn
auch noch die !vcagenverllimmung hinzu.
Manckie nervöse, ekscbeue Kinder nbre
s,'n fnnnr Wir ts.nrn nctnnltfnm fliifne
nötigten Speistn, weil die Vorstellung
besteht: diese und jene Speise kain ich
nicht esten.
Die Vekandluna der nervösen Ek
scheu ist sehr einfach. Man gibt den
Kindern aan unverhofft irgendwelche
herzhaste Speisen, und nicht langk
dauert eS, so verliert sich die Eßsurcht
an von selbst.
ßi lnsskn st eine An,abl beribasier
Gerichte herstellen, wenn man unsre Gc
würzkräuter. Wurzeln, Zwiebeln, Früchte
richtig verwendet.
Jedoch ist bei der Eßscheii nervöser
Kinder stets zur berücksichtigen, daß diese
Krankheit durch die kindliche Einbil
dung: .Ich kann da! nicht essen." unter.
, halten wird. Viele Eltern verstärken
Zur Kosmetik
Ein gewisser Doktor Lorand sagt In
einer Broschüre,: .Die Kosmetik deS
AlternS" betitelt: daß wenn man daS
Alter eine Menschen schaden will, man
sich nach seinem Aussehen richtet. Wenn
jemand noch in jungem Alter ist, sagen
wir z. 83. am Anfang der dreißiger
Jahre, und er sieht altlich auS. so hält
man ihn, und ich glaube wohl mit vol
lem Recht, für viel älter. Andererseits
wieder kann ein gut erhaltener Mann
in den vierziger Jahren da Ausgehen
eincS jungen Mannes vortäuschen, und
für die Frauen gilt dasselbe. In der
Regel wird auch der Gesundheitszustand
solcher Personen diesem jugendlichen
oder ältlichen Aussehen entsprechen, und
ich Kalte e! ungerechtfertigt, wenn man
jemand bezüglich feiner Tüchtigkeit nur
nach, dem Kalender so z. B. bet Hena
ten, bei Bewerbungen um eine Srn
lung u. s. w. beurteilen will. DaS alt-
liche Aussehen kann also hier dielen
Personen oft zu großem Schaden gcrei
chen, und da einige kleine Mängel, so z.
N nrnitf finnre. finiflt NuNZelN
'dem sonst jugendlichen Aussehen großen
Abbruch tun können, so wird durch die
Behandlung eines solchen ein zu frühes
Alter vortäuschenden Aussehens , nicht
nur die Eitelkeit befriedigt, sondern hier
leistet die Kosmetik auch dem Fortkom
men des betreffenden Menschen m Le
ben inen bedeutenden, Dienst. Selbst
schon älteren Personen, die noch in jeder
Beziehung leistungsfähig sind, kann die
Kosmetik oft einen großen Dienst lei
sten, wenn einigen Mängeln, so Z. B.
der grauen Haare, abgeholfen werden
kann. Es dürste kaum etwas geben,
was dem Aussehen eines sonst jugend
lichen Mannes so sehr den Stempel des
Alters aufdrücken würde, wie gerade die
grauen Haare. Insbesondere aber bei
wenig oder schlltcrem Haar. In der Re
ael sind diese auch die ersten Symptome
des herannahende Alters, dann stellen
sich die Linien um die Augen ein, die
Krähenfüße, die oft schon m recht zu
amdlichem Alter austreten. Falten auf
der Stirn kann man schon bei jungen
Mädchen -sehen als die Folgen einer
üblen Gewohnheit, die Stirn oft zu
runzeln. Aus den Linien werden dann
Runzeln und Falten, und insbesondere
die Bildung der nasobialen Falte kann
sebr ZU ältlichem Aussehen beitragen.
Ihre Entstehung wird durch dcN Man,
diele Einbildung noch durch Nötigung
oder durch Zwang zum Essen. Das ist
völlig verkehrt. Je mehr das JtaiD zum
Essen genötigt wird, um so mehr wird
ihm die Vorstellung, daß es nicht essen
kann. Wohl-kann man die falsche Ein
bildung deS Nuhtessenkonnens dadurch
bekämpfe, daß man unauffällig darll
ber spricht, wie gut heute daS Essen
schmeckt, aber man darf daran nicht die
Bemerkung knüpfen: Kind iß doch, daS
schmeckt ja so gut .
Führt diese Behandlung nichtzum
Ziele, so ist es das beste, man läßt das
Kind eine Zeitlang bei anderen Leuten
speisen. Dort ißt eö ganz bestimmt,
weil es die Vorstellung hat die fremden
Speisen schmecken belstr. Auaz vouzrcqi
sich ein Wechsel der Speise.
Die ,me te Ursacke deS SchIcchtessenS
der Kinder ist die Verlätschung des Ma
gens mit einer zu sluiZigen - uno zu
nabrbasten" ikonzentrierteni Kost. Ein
Kind, das vor dem Schulgang sein GlaS
gute Milch oder seinen guten Mimziaiao
oder Kasfce mit Weißbrötchen bekommt,
wird meist magenschmach. Die Trink
Nahrung gibt dem Magen wenig Ver
dauungsarbeit und der wenig laiige
Kinderwagen wird untüchtig insuf
fizient wie der mediziniM usorua
lautet.. Ein solcher Magen sondert we
nig Magensaft ab, bewegt sich träge und
empfindet die genossene Nahrung nicht.
Weiterhin trägt die teilweise Ausschal
jung des Nkuens beim Genug ver
Trinknahrung zur Untüchtigkeit deS
MaaenS bei. denn jede Kaubemegung
löst eine Muskelwellö und einen Sast.
abscheidungsvorgang im Magen-Darm
kanal aus.
Derart mit Trinknahrung und Weiß
brötchen , magenschmach und appetitlos
gemachten Kindern muß man fruhmor
gens eine appeiiianregenoe, veroe Aao
runa, mie Hakerarukbrei oder Grün
kernbrei mit Preiselbeeren, dicke Wasser
supve von alt baaenem chwarzvrol.
Brot und Obst, geben. Und wenn eS
aeleaentlick einmal frühmorgens ein
TranZfillhstück gibt, so vergesse man
nlcht etwas auvares azroivrol. an
backene Semmel) dazu zu geben. Man
wird die Beobachtuna machen, dan da
nach der Appetit reger wird. Notwendig
ist, dag vie Mutter mit vem ninve mir
int und ibm nickt durch Worte oder Ge
derben zum BewuKlsein brinat. dafi sie
da!, wa daS Kind essen soll, selber nicht
gern lgl.
Lieat die Verdauunaskrast bei Ma
gens sehr darnieder, so hebt sie sich rasch
wenn man dem mve vormillags uns
nachmittag! ein GlaS Kefirmilch gibt,
die man tick, am besten selber bereitet.
Wer mehr tun will, massiere dem
Kinde lüfllirf, tot dem Miitaaellen den
Magen und wasche früh und abends die
Magen und UnterletbZgegend mit kal
tem Wssser ab.
L
de$ Mnis.
gel einiger Zähne im Oberkiefer be
fördert. I
Für die Kosmetik des Alters bedeutet
"bet Besitz eineS guten Zahn und Kic.Z
fergerüfteS beinahe alles. Eine jede ,
altere Person sieht bei weitem fugend.
licher aus, wenn ihre Zahne gut erhal
ten sind. Fehlen aber mehrere Zähne, z
so tritt als unvermeidliche Folge eine r
Atrophie der Kiefer ein. Dann sinkt r ,
das' Gesichtsgerüst ein. die Muskeln k
verlieren ihren Halt, eS muß notwendi j
gerweise zur Schlaffheit der Gesichts
Muskulatur und Bildung von Falten
kommen. f
Mie begegnet man "ben Erscheinungen i '
zU frühen Alternö? i
Dr. Lorand sagt, sehr viel -hängt von
einer rationellen Ernährungsweise ab.
Daß die Nahrung die Schönheit deS t.
menschlichen KorperS. sein ganzes Aus
sehen machtig beeinflußt, wird auch von
Darwin betont. So fand derselbe, daß 1
ein Jndianerstamm im Norden ißatago st
niens sehr schöne Weiber und Kinder
. ' l
auswies. Dagegen waren im uniajui
Klima deS Südens, wo die seilen Wei
ber des Nordens fehlten und die Nah
rung eine kärgliche war die Weiber von
abstoßender Häßlichkeit.
Daß Milch, srische Eier, Zcrealicn,
Vegctabilien, Obst. ' einen schöneren
Teint aufweisen wird, äls eine andere
Verlon. welche sich täglich zwei bis
' dreimal von Fleisch, Fisch, Saucen. Ge.
würzen nährt und dyber Bier uno
Wein, noch dazu sauren Wein trinkt, ist
unbestritten. .
Verjüngend wirken auch heiße Bäder
und' Instandhaltung der Verdauung
und genügend Schlaf.
Jungbrunnen und Altweibermühle
gibt es leider nicht!
Knnstzusiönde in Petersburg.
Beunruhigende Gerüchte über die
Kunstzustände in Petersburg, die viel
fach verbreitet" waren, werden durch einen
Petersburger Brief von Eduard Plietzich
an die Zeitschrift Kunstchronik und
Kunstmarit zerstreut. -Danach geben
selbst die erbittertsten Gegner der Revo
lution zu, daß Kerenski. Lcnir u?d
Trokki für die Kunstwerke in Pe,tcrs
bürg gesorgt haben. Aus der berührn
ten Eremitage ist, wie Kunsthistoriker
und Sammler, die der Verwaltung die
tt Galerie angehören, versichern, nmzr
ein einziges Stuck abhanden gekommen.
Als man eine Beschießung Petersburgs
befürchtete, wurden die Lauvtwerke nach
Moskau überführt, und weniger kostbare
Stucke stehen verpacri tn icicrsourg.
Eremitage soll übrigens demnächst wie
der dem allgemeinen Besuche zugänglich
gemacht werden. Die großen Privat
sammlungen Stroganoff, Schuwaloff.
Herzog on Oldenvurg uzw. wuroei, ver
staatlich!. Privathäuser, die wohl keine
Eclerie. aber wertvolle Bilder, Skulptu
ren und Kunstgewerbliches enthalte.
wurden unberührt gelassen und als Mu
seen eröffnet. Aehnlich verfuhr man mit
den Zürenschlollern. aiicyina mn ,e
nen vielen alten Gemälden wurde zu ei-
nem Museum gemacht. Das kun,tyi,lo
rifche Institut, dak Dr. raf Valentin
Suboff in feinem Palais am saacs
platz unterhielt, wurde verstaatlicht. Der
Aufbewahrungsort der berühmte. Rem
brc.ndtbiloer deS Fürsten Jufupvff !st
gegenwärtig unbekannt, die Restiestande
der Sammlung Leuchtenberg, die wich
tiallen Stücke wurden schon vor Jahren
veräußert, kamen nach Schweden. Für
Kunstwerke werden derzeit m PetersLurg
übertriebene Preise gezahlt. , Diese enor
men Nr?!se und das Ausfuhrverbot ver
hindern es. daß wichtige Kunstwerke in
größeren Mengen nacy oem Auetanoe
kommen. Das Standbild Petersburgs
hat keinen nennenswerten Schaden gc
litten. Die Fassade der deutschen Bot
sckast von Peter Behreus. deren Inneres
am Anfang deS Krieges demo'iert wurde.
ist unberührt. Nur die beiden Rosselen
ker. die dem Gcpmteii.vru vcs Mvau
des ohnedicS nicht förderlich waren, sind
herabgestürzt Nivrven. 'ie ei,iungen
der jetziger. Regierung für das.Stad!
bild erstrecken sich vorläufig lediglich auf
die. Errichtung einiger Denkmäler für
RevolutionZhelden.
Gutes Zeichen.
Herr: Nun. hat sich die Schwerhörig
keit JhreS Herrn PapaS noch immer
nicht gehoben?"
Fräulein: ,0 ja! Gestern hat er sich
schon die Obren zugehalten, wie ich ge
sungen habet'
Ist'S schlimm, wenn ritte Literaten
Sich keck mit fremden Federn zieren.
So ist'S die schlimmste ihrer Taten,
Wenn endlok sie sich selbst zitieren!
Ausrotten wollen durch Herz und Geist,
WaS die Menschen on Torheit säten,
Guter, lieber Tor, daS heißt
AuS dem Urwald da! Unkraut jäten.
.
Bei vielen Leuten kommt ds!
.schlechte Gedächtn!,' nur daher, daß sie
ein zu gutes für dummes euz h:
ben.
I
?