Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 14, 1918, Image 6

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3n Iiiluf iiiii) ljincrp. :
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' Matt:
CS Ist htr. Schmerz tut tuliet te!!tcitt, .
3 er will bi'ti Dir mit und gr'ililiffen fein,
3"rnn Irnifilt er lic toijje JViulen ou
Uno ttolil sen "tfi-ij Mc heim ittö üintciöauS.
ScbcJ Umlernen ist schwer, ein solch
großes Umlernen aber, Wie es heute uns
allen auferlegt ist. kann ohne Leid und
viel Tränen nicht vorgenommen werden.
Worte, an die wir in guten Tagen nicht
rühren mochten, gewinnen einen ganz
luuea Cinu ic uu, weiden zu biiterer.
Wirklichkeit und heischen, als vollmichti
fler Posten in die Rechnung unsre,. Le
benL eingestellt zu werden. Eins davon
ist ras kurze Wortlein Schmerz". Kaum
ein Hans heute, über dessen Eckwelle es
nicht geschrieben stunde!
Es ist ein eigen Ding um den
Schmer,,. Er ist so alt wie bie Welt;
Jahrtausende hat er mit ifernem Zcp
irr geherrscht und Jahrtausende noch
wird er herrschen, solange es eine Erde
aibt und auf ihr eine leidende Mensch
lieit. Beim Eintritt in da Leben hat er
uns empfangen und an unsrer Wiege die
Wacht gehalten: und wenn wir uns zur
letzten öcast ausstrecken werden, erst dann
nimmt er von uns Abschied. Wir alle
zittern vor ihm, und doch will er unser
bester Freund auf Erden sein. Wenn er
uns mit eisernen Ruten schlügt, daß wir
aufschreien möchten, tut et es nicht, um
uns weh zu tun, sondern um unsre
Kraft zu stählen. Nur aus der Glut des
Echmelzseuers geht das Edelgold in
und lauter hervor; mir unter dem Harn,
rner und Meißel des Künstlers wandelt
sich der Marmorblock zum voll. Men
Kunstwerk. Wir brauchen das Schmelz
feue; des Leides und der Schmerzen, da
mit unsre Seele lauter und rein werde
und frei von häßlichen Schlacken; der
Hammer des Leides muß auf uns nie
dfch?aen, und oer scharfe Meißel des
Schmerzes an uns fein Werk tun, wenn
wir Menschen im Vollsinn des Wortes
werden wollen.
Wo auf Erden je Großes geschaffen
wurde, da hatte der Schmerz seinen An
teil daran. Er ist der große Lehrer der
Menschen, 'unter dessen Hauch sich die
Seelen entfallen. Wir brauchen den
Schmerz, um unser eignes Herz zu sin
den; selbst das Glück empfinden wir nur
dann ganz, wenr wir den Schmerz kcn
nen, denn ohne flnen tiefen Schmerz gibt
es kein menschliches Glück.
' In der Art, wie ein Mensch sich zum
Schmerz stellt, daran mißt sich sein inne
rer Wert. Edle Naturen wachsen und
t:ifen innerlich durch Leid und Schmerz.
Wie zahllos ist die Menge der Frauen,
die still und ohne Klage tagaus, tagein
dem' Schmerze stillgehalten haben und
darüber 'zu jener Milde und lauteren
Reinheit, zu jener stillen Hoheit innerer
Ergebung und Gelassenheit gereift sind,
die der schönste Schmuck einer Frau sind.
Unabsehbar ist die Schar der Dulderin
nen und Heldinnen, die unter eignem
Ziummer und Leid noch Kraft fanden,
andre zu trösten, fremdes Leid und
fremden Kummer zu lindern. Wer hat
die Tranen gezählt, die in der Stille ge-
Klie Kochbücher
Nur noch selten wird man bei der
beutigen jüngeren Frauenwelt das selbst
geschriebene, durch Jahrzehnte liebevoll
vermehrte Kochbuch finden, wie es bei
unseren Urgroßmüttern als eine Art
praktischen Stammbuchs neben dem nie
malS 'fehlenden rosm- und vergißmein
nichtumkränzten poetischen in der Kom
mode ruhte. Heute lachen die Backfische,
wenn sie solch ein vergilbtes Erbstück
durchblättern, worin die Urahne bor 100
Jahren schrieb: ,Amulct (Omelette) mit
Brieslein' oder Lümmel (Filet) Vra
ten mit Brodwasser- (Provencer) Ocl
marjonirt" . .'. Aber auch die Mütter,
die mehr den reellen Wert der Dinge
'schätzen auch sie können mit. den .alten
Kochbüchern nicht viel anfangen; durch
die neuen Herde und BereitungSmetho
den hat sich zu viel verändert, außerdem
wirken die Eingange jener guten alten
Zeit-Rezepte": 'Nimm 24 Eier" ....
.eine Maß vom besten Rahm" . . . .
treibe V2 Psund Butter zu Schaum
ab" . . . allzu erschütternd auf einen mo
deinen Hausfrau.enbeutel. Wir hefin
den uns heute besser bei den praktischen,
genau und sparsam rechnenden gedruck
ten Kochbüchern, die freilich eine fchrift
liche Privatsammlung besonders erprob
tcr Rezepte nickt ausschließen.
Das gedruckte Kochbuch ist übrigens
durchaus nicht so neuen Datums wie
vielleicht manche glauben. Es gibt solcke
seit Erfindung der Buöchruckerkunft und
noch manche frühere handschriftliche aus
dem 13. und 14. Jahrhundert in Eng
land, Frankreich und Deutschland. Die
Rezepte dieser frühesten-sind vielfach un
verständlich und unbrauchbar, aber die
in stattlicher Anzahl vorhandenen, aus
dem IS. uni 17. Jahrhundert zeigen
schon einen bedeutenden Reichtum an
Speisen und teilweise Bereitungsarten,
die auch wir Heutigen uns ganz roohl
könnten gefallen lassen. ' ' '
Betrachtet man freilich die in alten
Kochbüchern vieltach enthaltenen Abbil
düngen, sowie die anheimelnden alten
KüchenabteilungkN in. den Muscers. so
springt in die Augen, um wie viel müh
samer das Küchenqeschäft auch im 17.
und 18. Jahrhundert noch war. Wohl
pranaen an den Wanden die schönsten
Schüsseln, Pfannen und Formen von
Kupfer, auch Waffeleisen der prächtigsten
Schmiedearbeit, kunstreiche Metallmörscr
und Reibeisen fehlen nicht. Aber das
mit Stahl und Stein mühselig zu ent
fachen ce offene Herdreucr. das man viel
fach nie verlöschen ließ und das in der
Mitte unter dem machtigen Nauchfang
nur ein ein?ack's Kochen und Schmoren
ouk müm'Ukim Dreifüßen erlaubte,
während bei jedem Sturmwind Nutz und
Nauch, die durch den Schornstein herun
irr kamen. 1U sürebten regiert es be
schrankte, d'.k KochZunN damalig Zeit
doch enz'genug. Dies' Hauptmangel
der alten Küche blieb unveröndert Vom
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weint wurden? Wer hat die verschwie
genen Seufzer gehört, die- unbelauscht
von der Welt der die Lippen kamen,
von ffranen, die stark und mutig dem
Echmerz ins Auge sahen und sich von
ihm nicht beugen oder brechen ließen?
Je tiefer der Schmerz, desto stärker
seine verdclnde. 'äutcrnde Macht. Na
seine veredelnde, läuternde Macht. Na
rechten Sinne, find die willigsten und
geschicktesten Tröster in fremdem ' Leid.
Ihnen wird der eigne Schmerz und das
eigne Leid zu einen, festen Bande, das
sie mit ihren Mitmenschen verknüpft;
weil sie selbst wissen, wie we der
Schmerz tut. darum sind sie auch bereit,
andern zu helfen, ihren Schmerz zu tra
gen, darum hab.n .sie solche linde Hand,
solche sanften Worte, eine stille, aber
echte Teilnahme für fremden Schmerz.
In der Linderung fremder Not suchen
und finden sie den reichsten und besten
Trost für ' das eigene Leid, das die
Schlacken der Selbstsucht in ihnen der
zehrt. ,
Man kann dem eignen Schmerz kein
wirksameres Gegengewicht geben, als daß
man sich teilnahmsvoll fremden Leides
erbarmt.
Für viele freilich werden Leid und
Schmerz statt zum Segen zum filuch.
Statt sich emvorzuraffen zu tatkräftigem
Tun, statt ihr Auge für das Leid andrer
zu öffnen, statt die Hände zu regen und
den größten Selbsttrost zu suchen, ziehen
sich solche in sich selbst zucuck und hegen
und pflegm den Schmerz in ihrem In
nern. in weichlicher Scibstverzärtelung.
Krast- und energielos, unnütz und un
brauchbar, treiben sie mit ihrem Schmerz
einen fast abgöttischen Kultu und .;er
den darüber innerlich morsch und hohl.
Das sind die schwachen, kraft- und mark-
losen Naturen, die auch in der Not nicht
einmaj den Ernst des Lebens begreifen.
die aus dem Schmelz.cuer der, Trübsal
nicht geläutert hervorgehen, sondern die
am Schmerz zerbrechen oder in hoff-
nunqslose Bitterkeit verfallen. Nicht um-
sonst sagt Geibel:
?itt??kcit mm Leide
Ist wie Bü!
?(uf M Schwertes Schneide,
?,,s dick trifft.
Mngst bii sonst von jedem Strenfl np'imdctt.
Niemals sind zu heilen vciglstete Wunden.
Hüten wir uns vor Bitterkeit, so leickt
schleicht sie ins Herz. Tann wird der
Schmerz, unser größter Freund, zu un
ferm schlimmsten Feinde. Statt daß sich
im echten Schmerz unsre Gedanken him-
melwärts ranken", verfangen sie sich dann
im Torngestrüpp der Erde und binden
unsrer Seele die Schwingen. Hüten wir
uns vor schwächlicher Weichlichkeit ebenso
wie vor trotziger Bitterkeit; schauen wir
dem Schmerz, wenn er bei uns als Gast
am Herde siedelt, 'ruhig und fest ins
Auge, Beugen wir uns willig und in
Geduld feinen Schlägen und lernen wir
in der heißen Schule, in die er uns
nimmt, Milde und Selbstverleugnung.
ober bleiben wir innerlich stark und vn-
gebrochen,, eingedenk des Wahlspruchs:
Durch Kreuz zur Krone!"
und Küchen.
Mittelaltcr bis an die Schwelle der neuen
Zeit. Deshalb enthält zum Beispiel das
auf der Münchener Staatsbibliothek
vorhandene älteste deutsche Kochbuch von
1533, ein ziemlich dünnes Heftchen, nur
eine kleine Auswahl von Gerichten:
vom Fleisch, von Obs, von Eyerspeih
und Salsei". verbreitet sich aber u-
führlich über den Weinkeller und alle
Handgriffe der Küferei, auch der Essig
bereitung und gibt Arhneien für den
kalten und den erhihten Magen", die
einem modernen Hvgieniker die Haare
zu Berge stellen können. Auch fühlt sich
der anonyme Verfasser gedrungen, seiner
Abteilung vom Fisch" folgende War
niing voranzustellen: Alle Fischwerk
sind undewlich (unverdaulich), von we
gen irer leite und schleimiqkeit. Machen
ein kalt Flegmatifch qeblüte daraus
mancherley Siechtagen entstehen
Schwachen die Glieder bringen Was
fersucht und großen Durst" . . . Hasel
misse aber wegen irer dürren wärme
bringen hauptweh entzünden den Ma
gen". Einen bedeutenden Schritt über diese
primitive Kochern hinaus bedeutet der
stattliche Oktavband in Schweinsleder
von IM:
Ein new Kochbuch.
- ti ist eine gründliche Beschreibung
wie man rech: und wol ' Nicht Allein vier
- ji!sige heimliche und wilde Tire Ion
dem üuck mancherley gederwildvrct
da, von vllem grünen und dürre ?ich
wer! allerlei, Svech nlS gesotlen sebra
len edüchen manchnlen Puileten vnd
?i,l!kkrl nllraie iull?nen) aui deul
'die iinaarücks fiiipanifcbf tiniieniiche
und frnnnöfif! Weis kvchen und zube
. reiten WU, llen Menicken hohen un
nidriqcn Tlmides ii-eibs und ?.!nnnK
derssnen u !,utz tetzund zum er'lc-n In
Truck gegeben derieichen dor (vorher,
nie ist ausgcganqni durch
M. ?1!arren Numpoidt
Churt. MaiMchen Mundkoch.'
Vieles davon würde uns heute noch
zusagen, vor allem die trefflichen Spiesz
braten und manche Salsen" von Kräu
tern. Anderes aber, wie z. B. ein Ge
richt warmer Bratwürste in saurer Milch
mit Ingwer bestreut, wäre uns doch zu
stark. Auch eine Jgelpastete. deren Te
ckel besonders schön vnd künstlich mit der
natürlichen Stachelhaut des Tierchens
überzogen ist. dürfte heute keinen Lieb
haber mehr finden.
In den gleichzeitigen englischen und
französischen Küchen legte man den
Hauptweit aus sehr künstlich zusammen
gefügte Gerichte; z. B. wurde von einem
Kapaun die vordere Hälfte an die hintere
eines Spanferkels genäht und dieses
neue Wilndergeschöpf, mit einer leckeren
Füllung gebraten, den erstaunten Gästen
vorgcscht. Aber 'auch das grausame
Rupfen vnd Schinden lebendiger Tiere,
um des eingebildeten feineren Geschma
ckes willen, das Anfehen von Fischen und
Krebsen in kaltem Wasser, dessen Hifce
alllnädlich steigt, alles das stekt auch in
jen'N auländisckn Kochbüchern.
Mit Klewigkiten, wie der Angabt
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Wir wollen frclidig dich cinpfailgcn
Und grüßcit dich in Tankbarkcit ,
Du kommst, ein Fr!cdcnzkind gegangen
In eine Welt voll Erdcnleid!
Tcr HcrbsUvind mufcht niit luelken Kränzen,
Tcs Sommers Sonne blinkt so fern
Ta sehn wir dir zu Häupten glänzn
Gar hell den lieben WcihnachtZstern.
Advent! Tu Zeit der Heimlichkeiten
Wie sie die Liebe nur ersinnt.
Wenn drmijjen über CinZamkeiten
Der Nebel feine Schleier spinnt!
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Minder -Mrjorge in Denllchland wahrend
des Krieges.
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Der folgende Bcrimt über diesen Ge
genstand ist von der Montly Labor Re
view" zusammengetiagcri, einem Regie
rungsorgan, das der Kinderwohl
fahrt, sozialen Reformen und ver
wandten Gegenständen gewidmet ist.
Ernste , Bedenken findet die Tat
sache dafz. bei dem Eintritt Teutsch
lands in den Krieg die Geburten
Ziffer bedeutend zurückgegangen ist. Die
Zahl der Leiendzeborenen ist von 1.
M.W in 1913 auf 1.103.000 in ISIS
gefallen. ' ein Niedergang von 40 Pro
zent. Während derselben Periode war
in England und Wales der Geburten
rückgang nur 10.S Prozent. In den
zwei ersten Kriegsmonaien war in
Deutschland eine bedeutende Zunahme
der Kindersterblichkit zu beobachten, her
vorgerufen durch d:e wirtschaftliche Not,
die einer Mobilmachung folgt; seit der
Zeit ist die Sterblichkeitsrate beständig
heruntergegangen.
Statistische Zahlen für das ganze
Reich find nicht aufgestellt worden, aber
für 26 große Städte mit einer Gesamt
devölkerung von 11.700,00 .Seelen sind
die Raten folgende: 1914:. 153, Mö:
140, 1116: 130. Für London und die
Landbezirie in England und Wales sind
während derselben Periode die Ziffern
116.. 120 und 101 so daß trotz ihres
Niederganges die deutsche ' Rate noch
höher blieb als diejenige von ähnlichen
Distrikten in England. Für die land
lichen Bezirke in Deutschland sind keine
Ziffern angegeben, aber in diefcn ist die
Kindcrsterdlichkcit gewöhnlich höher ye
Wesen als in den Städten, und es ist
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von Maß, Gewicht und Zeitdauer, hält
sich Herr Rumvoldt übrigens so wenig
auf wie seine Vorgänger in der Litera
tur. .Nimm Eyer, Milch und' Mehl"
heißt es, oder bei einem Braten, nachdem
alle Gewürze, Ingwer, Pfeffer uf. ge
nannt sind, folgt ganz beiläufig die
Schlußbemerkung: Den Braten begeußt
man auch mit Buttern". Ein letztes
Allsläuferlein solcher Exaktheit las ich
einst in einem Kochbuch von IM:
Uebung zeigt an, wenn es vom Feuer
zu entfernen ist . .
Diese notwendige große Uebung bei
sehr unzureichenden Hilfsmitteln mag
wohl der Hauptgrund sein, warum die
stets aufs Behagen ihres gestrengen
Hausherrn bedachte Frau von jeher das
Kochen selbst in die Hand nahm. Einen
eigenen Backofen besaßen nur fürstliche
Küchen, die bürgerliche mußte ihr Brot
und kleines Gebäck zum Bäcker schicken,
die .Durten" aber, die schon in den Kll
chenzettkln von 1"20 eine Rolle spielen,
mußten aus einem Rost über glühenden
Kohlen mit einem Kohlendeckcl darauf
in der festverklebten Durtenpfanne"
sehr mühsam gebacken werden. Da muß
ten denn Frauen und Dochter Hand an
legen, wenn es galt, ein festliches Mahl
herzurichten.
Eine abgelaufene Stun l jem'.e die
Sanduhr, 'ür kleinere Zeitmaße ge
nügtk die Anweisung: ein, zwei, drei
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ä Advent, ts
von Nrtkur.wcltzcr.
Wann kam ein Jahr, wo reicher blühte
Tas Mitleid, daß es segnen mag!
Wann quoll so stark der Strom der Güte
Aus deinen Tiefen, heller Tag !
Vorahnend läßt du Zins erschauen
Tas Heil, das uns die Weihnacht schenkt,
Und weckst ein gläubiges Vertrauen
In jenem, der die Sterne lenkt !
Tem Licht der Sonne gleich im M ir',m,
Tas durch des Winters Wolken b.icht.
Advent, zünd' an in unsern Herzen
Ter Liebe helles Weihnachtslicht!
rw cw mc cm tti r c
wahrscheinlich, daß diese! Verhältnis
noch besteht.
Auf dreifache Art versuchte man,
die Kindcrsterblichkeit herabzumindern:
Wöchneiinnen-Zuschufz, zunehmend? Ar
beit in den Wohlfahrtskreisen für Müt
ler und Kinder und spezielle Versorgung
mit zuträglicher Nahrung für erwar
tende und stillende Mütter und für junge
Kinder. ,
Die Unterstützung der Frauen von
deutschen Soldaten war so unbedeutend,
das; es ener Frau unmöglich wer, die
Kosten für ein Wochenbett aufzubrinaen.
Deshalb mußten Vorkehrungen getvof
fen werden für die zu erwartende Mut
tcrfchaft. Die Regierung entschloß sich
zu einen Wöchnerinnenusuß, der
teilweise aus staatlichen Mitteln, teils
von den Krankenversieberungkn für die
Frauen von aktiven Soldaten geleistet
wurde.
Am 3, Dezemkr 1914 erschien das
NcichZgcsltz das die Unterstützungen re
gelte; sie waren wie folqt:
a) Eine einmalge Zahlung von 25
Mark s$st.O?) für die Ausgaben des
Wochenbetts.
I) 1 Ein Zuschuß von 1 Mark (24.3
CentN täglich, einschließlich Sonn- und
Feiertage für 8 Wochen; davon müssen
wenigstens 6 Wochen in die Zeit nach der
Einbindung fallen.
c'i Eine Bewilligung von 10 Mark
(F2.43) für ärztliche Behandlung, wenn
sie ''brauch! wird.
d) Eine täaliche Zahlung von OßO
Mark (12.2 Cent?) für stillende Mütter
r besseren Ernährung für 12 Wochen
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Xav ttudtische jiuibi-rciiil lil Berlin.
Vaterunser lang."
Das tägliche Mittagsmahl dürfte sich
von dem heute üblichen bürgerlichen nicht
allzusehr unterschieden haben: Fleisch,
gesotten und gebraten, Gemüse, derbe
Mehlspeisen, Schmalzkücheln, Spätzle,
Knödel, Sträuben. Wurst. Schinken,
Kraut und Speckseiten alles uralte
Küchensormen. Aber freilich, Kartof
sein gab es noch nicht? Da mußten eben
die Hülsenfrllchte herhalten: Erbsen,
Bohnen und Linsen, die ja bekanntlich
die Kartoffeln an Nährwert weit über
treffen. Das Frühstück der Altvordern
aber kann man sich heute nur schwer als
möglich vorstellen: Brennsuppe oder
Grütze. Schwarzbrot und Speck! Und
erst das einfache Mehl- oder HirsemuS
am Abend!
Das gebräuchliche Tischgerät eineS
bürgerlichen Hauses um 1550 waren ein
Tischtuch und Schüsselringe von Stroh
oder Holz als Unterlage für die Ccküs
sein, das Pfannholz, ein längliches, noch
heute im bakerisckien Gebirge übliches
Brett für die vom Herd gehobene rußige
Pfanne, mit Halter kür die Stiel, dann
Loire!, Teller und Salzfaß. Ein ?!ef
fer trug jeder Ga?t bei sich. Gabeln wa
ren noch nicht üblich, man half mit Brot
schnitten nach., 7,e zwei TWgenosskN
aßen aus eii'.er Sckiisscl, und für den
Durst ginaen &'7er oder Weinkrüge
mit fc:a Bechern herein. Unter solchen
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nach der Entbindung.
Im Juni 1017 wurde die tägliche
Rate auf 1.60 Mark (30.? Cents) er
höht für 8 Wochen, und im Juli 1917
wurden die Zuschüsse für Wöchnerinnen
auch auf die Frauen ausgedehnt, deren
Männer in den Kriegsindustrien beschäf
tigt oder anderweitig in vaterländischen
Diensten standen. Die Verwaltung
wurden den Kranken-Vcrstcherungs-Ge-sellschaften
übertragen.
Die Arbeit der KinderFürsorge
Zentralen.
Bi zum Jahre 1900 waren die mei
sten Beiätigungen für Kinder-Fürsorge
privater Natur. Allmählich beteiligten
sich die Behörden an dem Werk und 1!07
wurde der .Reichsverband für Säug-lings-Fürsorge'
gegründet, der allen die
sen Bestrebungen cire feste Grundlage
gab. Um sie über das gan,;e Reich zu
verbreiten, wurden Zentralen gebildet,
so dah 1913 nahezu 800 solcher Hilfs
gucllen zu verzeichnen waren. In einer
Anzahl von Fällen waren diese Zentra
len aus privaten Mitteln !'rvorgcrufen
und wurden später von den Gemeinde
behörden übernommen. Es gab 9 Ge
MkindcZentralen in Berlin, 13 in Kolli
und 6 in Leipzig Für eine kurze Zeit
nach dem Kricgsbeainn war die öffent
liche Aufmerksamkeit 'und Tätigkeit so
von den 5iriez!erfoidernisscn in Anspruch
genommen, das) die Fürsorge-Antralen
teils vernachlässigt, teils ganz aufgegeben
wurden. Alcr das eingangs erwähnte
schabe Steige der Sterblichkeitsrate
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Umständen war der kunstreich gcschmie
dete kupferne Schwenkkcssel nahe der Tür
und das Handtuch zum Abtrocknen der
Hände nach dem Essen wahrlich kein
Lurus.
Bei fürstlichen Tafeln bestand Luch
nicht mehr Komfort des Gerätes, aber
es gab bedeutend prunkvollere Becher,
Schüsseln. Krllqe und Platten. Von
der Massenhastigkeit und Tauer dieser
großen Gastmähler. wo,u oft genug eine
fürstliche Hochzeitsgesellschaft mit einem
Gefolge von 300 Personen erschien
geben uns die alten Quellen eine genaue
Vorstellung, auch von den Schauessen
die zwischen den einzelnen Gängen aus
getragen wurden, und die Stoff zür
Ergötzlichkeit lieferten und angemessene
Verdauungspausen gewährten: t!e
Zwerglein, die au? Pasteten hervor
sprangen, um die Tafel gingen und den
fürstlichen Personen die Hand küßten,
und viel .anderes, was heute noch er
staunlich klingt.
Ter große Dreißigjährige Krieg
machte der allgemeinen Tafelherrlichkeit
ein Ende, in den nachfolgenden Zeiten
der Armut und Auslanderei wurde die
deutsche Küche von der der anderen Na
tionen weit überflügelt und galt mit
Recht als geringwertig. Erst in unserer
Zeit hat sie sich wieder zu gutem Rang
erhoben und fand Anerkennung auch im
AuZlande.
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naten brachte den Zentrale schnell das
der Säuglinge in den ersten Krikgsmo
alte Interesse zurück, und eö wurde jetzt
nur um so intensiver gearbeitet. As
ihrem Programm steht die Ermutigung
der Mütter zur Celbstnährung der
Säuglinge, Pflege und Versorgunq der
Wöchnerinnen. Belehrung ver 'luner
UUt di, Bebandluna Ihrer Neugeborenen
und Unterbringung der letzteren in söge
nannten Krippen, wenn die Mütter ge
zwungcn waren, außcryalv ve auies
z arbeiten. Für die Krippen wurden
Pflegerinnen ausgebildet und mit allen
Erfordernissen einer rationellen Behand-
lung der Neugeborenen vertrau! sie
macht. Die Leiter aller dieser Wohl
brlöustituie begrüßten den von der
Negierung verfügten Wocynerinnen-u.
schuß als das größte soziale Ereignis ves
ncnc. Snntcre Eriabrunaen lehrten
freilich, daß die Erfolge nicht überoll den
Envartungcn entsprachen.
Viele Zentralen hatten bisher mit den
llnti-rmitmnnsn nn Geld oder Natura
lien den sclbstftillenden Müttern die Be-
dinaung auferlegt, ihre inver regcl.
mäßig einer Inspektion der Ausgabe.
Me in unterwerfen. Unter der neuen
Verfügung, bei der die KrankenVersiche.
rungs'Gcsellschaften mit Austeilung ver
Unterstützungen für olle diejenigen, die
,in,n leiten yininruek batten. beauf-
tragt waren, blieb es diesen überlassen,
zu untersuchen oder nicht, ob die aiiunct
ihr ttitihrr mirllick, selbst nährten, so
daß diese dem wohltätigen Einfluß einer
Ueberwachung entzogen wurden. e
Leiter der Zentralstellen ersuchten die
R'ni'run. zwecks besserer Kontrolle die
Zahlung 'der Unterstützung an stillende
Yiütter in ihre Hände zu legen, auem
die Regierung versagte die Genehm!
gung. Später vereinigten sich beide Ge
sellschaften zu gemeinsamem Vorgehen.
Jedenfalls hat der ,Wochncrinnen-!u.
M,si" sritnä hn Neaicruna den Pro
zentsatz stillender Mütter bedeutend er
höht, so beispielsweise in Mannheim, wo
von 2433 Müttern 92 Prozent jeicn
nährten. Freilich mußte auch leider die
Beobachtung gemacht werden, daß viele
Mütter, sobald die Unterstützung auf
hörte, auch meistens mit dem Stillen
aufhörten und den. Kindern künstliche
N.ibruna verabreichten. Es soll jetzt ein
Weg gefunden weiden, die Unterstützung
zu verlangern, um die .inocr vor der
Gefahr plötzlichen Entwöhnelis zu
schützen.
Besondere 5!ahrungövrrsorgng für
Mütter und Kinder.
Milch wurde bald nach Kriegauslruch
knapp und teuer und damit eine neue
Gefahr für Mütter 'und Kinder herauf
beschworen. In der ersten Zeit wurde
die Sache privater Wohltätigkeit über
lassen, aber im Herbst 191? nahm sie die
Regierung in die Hand. Bestimmte
Quantitäten von Milch wurden den
Lokalbehörden für Wöchnerinnen, Kin
der und Kranke vorgeschrieben. Später
wurde verfügt, daß' diese Klasse allein
Anfpruch auf Vollmilch hatte, alle an
deren sich mit abaerahmter begnügen
mußten. Als die Knappheit stieg, hiel
ten viele Gemeinden selbst Kühe und er
richteten Gemnnde-Milch-Depots. Ter
Preis richtete sich nach der Zahlungs
fähigkeit der Konsumenten; wer nicht
dazii imstande war, erhielt Freimilch.
Angehende Mutter erhielten von den
Ver rationierte SKIZs.
So sehr der Schlaf zum Aufbau der
verbrauchten KötPerMn unerläßlich ist,
so sehr wird auch immer wieder, gerade
von Menschen, die durch Persönlichkeit?
wert ausgezeichnet sind, die Abhängigkeit
vom Schlafe als störend empfunden.
Weiden doch Willenskraft und Schaf
fenöluft durch die viele Zeit, die sie. woll
tcn sie vernunftgemäß leben, dem Schlafe
opfern müßten, in empfindlicher Weise
eingingt, ringende Gedanken unterbun
den, stürntisches Vorwärtedrangcn ge
hemmt.
Es war daher kein Wunder, wenn sich
gerade führende Geister dagegen anflehn
ten,- daß fast die Hälfte ihrer Lebenszeit
dem Schlafe geopfert werden soll. Sie
schrieben sich daher ihr Schlasquantum
vor. rationierten sich gleichsam die Zeit
ihrer geistigen Ausschaltung und verstan
den es, auch diese geringe Zeit der Ruhe
systematisch herabzusetzen.
Friedlich der Große war einer der
unentwegtesten Bekenner des geringen
Schlascs. Er erzählte gern und nicht
ohne einen gewissen Stolz von dem
Kamps-, den er als junger Mann mit
dem Schlafbedürfnis auszufechten hatte;
sein etwas allzu radikaler Versuch, sich
des Schlafes völlig zu entwöhnen, sichei
teite allerdings nach wenigen Tagen.
Selbst seine eiserne Energie war dem
natürlichsten Bedürfnisse gegenüber nicht
Sieger geblieben. Doch gewöhnte er sich
ohne Schmierigkeiten daran, in Rheins
berz mit sehr karg bemessenen Stunden
der Ruh? auszukommen. Er stellte seine
ganze Tageseinteilung darauf ein. durch
eine geradezu raffinierte Abwechslung in
der Arbeit dem Schlafe zu entfliehen.
Schon um 4 Uhr früh pslegte er sich vom
Lager zu erheben, las sechs Stunden,
ernzierte dann und griff hierauf wieder
zum Buche, wobei er sich häufig bis in
die zweite Morgenstunde wach erhielt, fo
daß er bals mit einer Schlafzeit von
24 Stunden cm Tage ohne Schwierig
leiten durchhalten konnte.
Mochte auch seine Energie eine noch
se unverwundbare sein, so mußte er sich
doch gegen einen unerwarteten Angriff
von Müdigkeit schützen, und um einer
solchen Ueberrumpclung von vornherein
begegnen zu können, soll sogar zu
einer schon au! dem Altertum von Dato
überlieferten Methode gegriffen haben,
nach der, wenn er wirklich von Müdigkeit
überfallen wurde und einzunicken drohte,
eine Kugel in einen Becher siel, die ihn
Fürsorge.Gescllschasten Vorzugsmilch'
karten, um die Ausgabestellen ausmerk.
sam zu machen und den Frauen da
lange Stehen in der Reilje zu ersparen.
Die Polizei wurde angewiesen, ein be.
londercs Augenmerk auf solche Frauen
zu haben.
Es darf als feststehende Erfahrung,
die sich durch die Prazi gegeben hat. bc.
trachtet werden, daß durch die Wochner.
innen.Jiirsorge in der Tat eine Vermin,
derung der Säuglingssterblichkeit erzielt
worden ist.' wo sie systematisch, d. h.
als Teil eines organisierten Ganzen bc
trieben wurde. Wo daö Geld einfach
von Hand zu Hand ging, war lein Ein
sluß z verspüren.
Ein eriistcS Problem ist für die Wohl
fnfcriÄitffVnrhpn bis oiifietfialb deg Ha
feg beschäftigte Mutter, und während '
mt inrriia nen iaua na. oei oa
6s im ausgebracht wurde, die größte Aus"
merksamkeit schenkte, baute man gleich,
zeitig die Außenpslege noch modernen
Richtlinien auf und richtete sein Augen
mark auf Jieh'-Kinder und solche, di,
in Krippen untergerraazi waren, -cic
jenigen, die sich mit Säuglings Fürsorge
beschäftigen, waren der Ansicht, daß die
Kleinen in Anstalten, wo ausgebildete
Schwestern die Aufsicht führen, besser un
tergebracht sind, als in Pnvatpflege.
schon wegen der Schwierigkeit der Er
nährung. Es wurden deshalb die groß
ten Anstrengungen gemacht, derartige
Stätten ins Leben zu rufen und dem
Kinde die Mutterpslege zu ersetzen. Ob
diese Fürsorge aber bei den durch Kriegs
arbeit und lange Nachtschichten über
n-MMen ZVraUen von wohltuender
Wirkung war und ein (Meewicht für
vie von innen geroroenen i:eiiiungtn oc
deutete, wurde nach den gemachten Er
fifirtinnn flnrl IN Krage gezogen.
1.;..., Ü-U-,..----
Die obige uewrucrit iirecrt na? nur
ans die Zustände bis 1917. aber ein Be
richt von einer Versammlung der Deut
schen Kindcrwohlfahrt-Gesellschaft im
Juni 1918 zeigt eine wachsende SchäU
zung des Ernstes der Loge. Der Bär
germeister von Frankfurt, Dr. Lippe,
schlägt vor. daß der Staat nicht bloß
der zurückgehenden Geburtsrate feine
Aufmerksamkeit schenke, sondern auch die
Qualität der neuen Generation heben
soll. Dies zu erreichen soll man nicht
erst mit der Unterstützung der Familie
beginnen, wenn eine gewisse Kinderzahl
vorbanden ist. sondern gleich beim ersten
Kinde und dann die Unterstützungen im
Verhältnis fortsetzen. Tas einzig neue
an dem Vorschlag war, daß Dr. Lippe
die Zustimmung der Versammlung fand
und Beschlüsse gefaßt, wurden, die eine
liberale staatliche Kinderversicherung be
fürwortcten. Wie die Statistiken bc
sagen, waren von 200.000.) Mark
(ÜlfiWM), die für Mutterschutz aus.
gegeben wurden. 5M,000 ($11,90,.
000) hinausgeworfenes Geld, weil 2?
Prozent der Kinder unter sechs Jahren
starben. Soüalc Hygiene während Tk
'Säuglingszeit erfordert' daher größer
Aufmerksamkeit. Die Schuld an li.
hohen 2odesr.it? lieg! nick't so sehr an
den einzelnen Dinzen, sondern an den
allgemeinen Lebensverhältnisse, die
auch vor dem Kriege keine mustergülti
gen waren. Nur durch das Zusammen
wirken aller Verbände, im Besonderen
der Gewerkschaften, 'die das Vertrauen
der Arbeiterklassen besitzen, ist eine, Bes
serung der gegenwärtigen Lage zu er
h?ffcn.
mit ihrem hellen Klang aufscheuchte Und
ihn rasch zum Herrn seines Willens
machte.
Auch Winckelmann war ein hcrvorra
gender Beherrscher der Kunst, den Schlaf
aufs äußerste zu rationalen. Durch stete
Gewöhnung hatte er. sich dazu erzogen,
nie mehr als zwei bis drei Stunden am
Tag: zu schlafen. Als er sich !n See.
haulen in das Studium der Griechen ver.
tiefte und aus dem gewaltigen Material
seines Lesestoffes zum ersten Mal das
Bild der Antike vor seinem Auge erstand,
kam er durch mehrere Winter überhaupt
nicht ins Bett, sondern verbrachte die
ganze Zeit im Lehnstuhl vor seinem
Schreibtisch, ringsum von hohen Büchern
umgeben. Wenn es Mitternacht schlug,
verlöschte er die Lampe, die bereits um
4 Uhr früh wieder ihr Licht auf seine
kurz unterbrochene Arbeit warf; um sich
wach zu halten, stellte er die Füße wie
dcrholt in einen Kübel kalten Wassers.
Im Sommer schlief er auf einer Holz
bank und band sich einen Klotz an die
Füße, der ihn bei der geringsten Bewe
gung durch Herunterfallen wecken mußte.
Der Philologe Herme war nicht minder
ein Flagelant des Schlafes. Er gönnte
sich eine lange Zeit hindurch nur zweimal
wöchentlich die Nachtruhe und hatte sich
bald so weit erzogen, daß eS ihm nicht
im geringsten schadete, ost 48 Stunden
und noch länger hintereinander wach ,u
bleiben.
Sehr viele Leute suchen berühmte
Menschen auch nur deshalb aus. um
nachher sagen zu können, sie kennen sie
und sie feien ungefähr so, wie der
Sprechende.
Die Freiheit tu! noch mehr Wunder,
als der heilige Antonius von Padua.
Menschen, die Einsluk, nk
, , , ' " iuic;,
Viel gesehen zu werden. Ich bin von
beinahe jedem Menschen berühmt', Art
die ich kennen lernte, ein wenig ent.'
tauscht Korden.
E ist des Menschen höchstes Unalük
dies,
Daß r bei allem, was ihn trifft i.m
. Leben
Sich still und ruhig hält, bi, tj Vf
fcheben.
Und wenn', geschehen, nicht.
" lein Vaterland genau kamen ku
nen will, reise iri Ausland.
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