Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 13, 1918, Page 7, Image 7

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    Seite 7-Tägltche Omaha Tribttne-Freitag, den 13. Dezember 1918.
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1 Good Bye
DandruH Tonic
(Tin Heilmittel fflt anbruff und
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erreichen, so werden wir den Preis ii
rückerstatten. Unser Hunden sind n
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Hdar inen gewislen Glanz, Izn ti Z
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und geschmeidig. Tamen besonder s
emvsohlcn. SKa sende im $1.00 und -3
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SCnnbniff" zuschicken. Wir fliii seit SO 1
Andren Im Ecschüsle. '
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(4. Fortfedug.)
,rüle!n Winter, ollen Sie mir
ein Lied bkgleilin?' Sie erhob H sofort;
ud trat zu ihm: ,WaS w'as Sie
,u singen?
.Irgend ein Lied on der bösen, Herr,
lichen Liebe, di kein Gehorchen und kein
v Befehlen kennt neckt er und weidete
sich an ihrer Verlegenheit. Seine Do
Zuan-Natur trat in deem ZUcoment, ihm
ohl selbst unbemuszt, zu Tage, vielleicht
auch, daß ihn der, Erfolg der Stunde,.
den er mit palliver Vicherheit erwartet,
berauschte, in demselben Augenblick,
wo er um da? geiievke, orientalische,
MSrchenkind als Weib warb, schmeichelt
ti seiner Pilelteit, die Neigung des
schönen, stillen, deutschen MädchenS zu
erlangen.
Eine. Gouvernante, die man bezahlt
hat für ihr Dienste wozu sich die
vn er Osten f
.Helene, a soll ich singen?" Er
nannte sie zum ersten Male Helene I
Sie schlug da Mendelssohn-Alhum
aus: .DaS erste beste Lied. Durch den
Wach den stillen, geht holde Frühroth
Morgenstunde" wollen Sie i"
Er beugte sich herab, fein Athem
streifte ihre Wange, sie griff vermint
einige Accorde, ihre Wange glühten
wie im Feuer er lächelte in eitlem Irr
umph morgen war Leilah sein Braut,
dann würden diese blauen Verginmein
nicht-Augen von Thränenthau überflie--
ßen wie sug ist es, von einem Ichanen
Mädchen geliebt zu werden!
' Endlich da? Vorspiel a sang. Seine.
olle Baritonstimme zwang er zu schmel
zenden, halb in Klag erstickenden Zh
nen. Und dann wie Triumph :
.Also in den Winterharm
Der die Seel mir umschlungen, !
Ist Dein Blick mir hold und warm,
ZrüblinaSmächtia eingedrunaen.'
Natürlich, er dachte nue an sich bei
dem zaubermächtiaen Blick! Wer wo
Lnlah blieb es war fast ein halbe
Stund vergangen eine seltene Unruhe
packle ihn. Noch einmal beugte er sich
bis an das Ohr der armen Helene und
siüsterte einen zärtlichen Dank für ihre
reizende Begleitung, dann verließ er
den Salon.
Fast absichtslos durchschritt er di lange
Reihe der Zimmer, die im Billardsaal
ndetkn, hinter welchem nur noch daS
Rauchkabinet lag, a jene Beide
weilten. LehtereS war vom Billardfa
Ion nur durch eine Portier getrennt.
Franz fühlte sich unfähig, dem Drang
des Horchens zu widerstehen. Leije glitt
er bis an die Portiere und lauschte mit
Auge und Ohr. ES war ganz ersichtlich
aus der ruhigen Heiterke d schönen
Leilah wie suS dem forgenoollen Blick
Gerhards, daß er noch nicht von dem
ernsten Wendepunkte ihres Leben ge
sprechen hatte.. '
Einen Augenblick hatte Franz die Ab
sicht, brüsk einzutreten und durch sein
Kommen das entscheidende Wort herbei
zuführen. In demselben Augenblick aber
lenkte Gerhard daS tzixfprSch auf feine
Werbung er blieb gefesselt stehen. ,
.Du erzählst mir fo viel von Deinen
Blumen und Bögcln, Deinen Liedern
und Sängen, meine liebe Leilah, hat nie
in ernster Gedanke in dikfem kleinen
Köpfchen Platz? Sage mir, hast Du
nie daran gedacht, daß Dich eines Tage
ein Mann lieben und z seinem Weibe
begehren wird?"
Leilah schüttelteverwundertda Locken
Köpfchen. .Nein, nein, ich Verlag Dich
nicht, Herr, flüsterte sie und drückt
inen heißen Kug auf feine Hand, .bei
Dir will ich bleiben, stoß' mich nicht hin
aus in die Welt, Du, Dein Hau, der
schöne Garten, daS . ist meine ganze
Welt.
.Fürchte keine Trennung, mein theu
res Kind, sagte Gerhard, gerührt üb
ihre dankbare Anhänglichkeit, .hier, dies,
HauS, dieser Park soll Deine Heunath
bleibe
Ein Jubelschrei deS Mädchen unter
brach ihn. sie wollte den, schloß aber
fest den Mund. Franz- fckh mit Neid,
wie sie vor ihm niederkniet und mit n
dächtig gefailteten Händen in seine Bugen
ihre glühenden Blicke senkte.
.ES ist mein Bruder, der Dich liebt,
Leilah, der Dich von mir, Deinem Ba
ter, zum Weibe erbeten hat "
Sie sprang wild empor, dann warf sie
sich mit einem laute Aufschrei in sein
Arme: .Du, mein All, mein Herr,
mein Gebieter, Dich liebe ich, Du mein
Freund, mein Beschützer, Dich, der Du
gütig wie Gott und freundlich wie die
Sonne bist. Befiehl' mir, baß ich da
Weil ine anderen werde, und ich ge
horche Dir, aber ich sterbe den
nie werde ich einen Ander liebe, al
Dich, Dich allein !
Gerhard zitterte wie unter einem
schweren Schicksalsschlag. Die war
de Glücke, viel mit geschlossenen
Augen überließ er sich den schmeichelnden
Liebkosungen de holde Wesens, daS
nicht müde würd, sein Knie zu um
klammern, seine Hände zu küssen.
Gleichsam aber, al wenn Franzens
zornige Wuth wie ein magnetische Flui
dum in seine Seele hinüberdrang und ,u
ioer Frage zwang, sagte er bkgütigend:
.Aber bist Tu gewiß, daß Deine Dank
barkeit Dich nicht zu iner Liebe verlei'
tet, die ich armer alter Man wahrlich
kaum verdiene. Sieh', in welcher Im
gkudschöaheit mein Bruder Franz xrangt,
ich bin ur ei -schlichter Handwerker, er
ist ein studirln feiner Herr.
.Schweig. scheie. würde ich sagen,
wenn er icht Dein Bruder wäre.' parf
sie bittend in, ab er suhl fort: .Du
hast ihm Kränze gewunden, ihm Lieder
kZunzen, Dich an seine Arm, gehängt, ;
Zhm jede Freundkichkit erirs.
' ,Wl er Di Loerijt und mÜ j
Fritz Vikartstc!. ,
ein süße, schelmische Lächeln
,trat um ihre reihen Lippe, dann lacht
sie. i
Und weil?' drängte er, die holde
Schelmin an sich ziehend.
.Weil Helene ihn liebt! Nein, diese
blinden Minner l rief sie, in komischem
Zorn die kleine Hand ballend, .man muß
ihnen erst sazen, daß man vor Liebe zu
ihnen stirbt, ehe sie S merken. Ich
habe schon am ersten Tage gemerkt,
daß Helene ganz geblendet von se!nr
Schönheit war, um ihretwillen habe ich
Franz zu meinem Freund gemacht, um
ihretwillen, damit ich ihm eine Tage
sage konnte: .Bruder Franz, da
schönste, edelste Mädchen liebt Dich,
mache sie glücklich.
Franz biß in sein Taschentuch, um
seine Anwesenheit nicht durch sein qual
volle Aechien zu verrathen, aber seine
Bruder Stimme bracht ihn wieder zur
Ruhe. '
.O. möge Gott sein Herz lenken, daß
er HeleneiiS Liebe verstehe und erwidere,
rief laut und inbrünstig Gerhard Ullrich
und legte sein graues Haupt an die Brust
des liebenden Kindes, .wie wollte ich
mit ihm theilen. Alles, AlleS. wag
Wott mir beschieden an irdischen Güter.
Nur Dich, mein geliebte Mädchen, kann
ich ihm nicht geben, nun, da ich weiß,
daß Dein Herz allein mi, gehört,
aber träte er heute Abend ror mich hin.
Helene als sein Braut am Arm, ich
würde ihm sagen: WaS bisher mein
einziger Stolz war, ich theile e mit Dir.
Auch vor der großen, weiten Welt soll
e ferner nicht heißen: Gerhard Ullrich,
,nein, in dem neuen Titel der Firma:
Gebrüder Ullrich, liege mein HochzeitSge,
schenk für Helene,
Frinz schlich leise zurück, er wagte
nicht eher ufzuathme, bi er wieder,
vor dem Salon stand
Sein Ehrgeiz siegte über die Liebe, ?,
sagte sich, daß er nicht leicht zu iner ge
legeneren Zeit hätte lauschen können.,
Da frevelhafte Spiel, welche? er kurz
vorher mit Helene? Gefühlen getrieben
gab nun ihm und seinem Thun den,
Stempel der ritterlichen Brüderlichkeit.
Festen Schritte betrat er den Salon.
Helene war allein. Ihr fchener Blich
blieb verwundert an seinem blassen Ant,
litz hängen, was war in diesen kurzen
Minuten geschehen, da solche Wandlung
in diesen Zügen hervorbringen könnte?
Selbst sein Lächeln, daS er nur erzwänge
vermochte sie nicht zu täuschen. Es war5
ein trügerischer Sonnenstrahl auf ine
Ruine, der den Zerfall nur um so schär-,
fer beleuchtete.
.Helene, Wie sehen mich unruhig na
satt verzweifelt der rne scyriir, ven
ich aewaat. und der mir, nun, da e
vielleicht zu spät ist, in seiner ganzen.
Berantmortlichkeit mrt Cevtnerlajt aufs
Herz fällt. Sie erinnern sich, Helene,
wag ich vorhin über Leilah als Tochter
und zukünftige Gattin sagte, Helene,
Sie sind die Freundin, die Berather!,,
unserer Leilah, sagen Sie mir, glauben
Sie, daß in Leilah Herzen je in and,
rer Mann thronen wird, als mein Bru
der Gerhard?
Helene, die fs lange bleich und zitternd
den Schlag erwartet hatte, sah plötzlich
in glückseliger Bermunderuug empor.
Er wußte also, daß jene für ihn uner
reichbar war, weil sie ineu Andere
lieble?
.Sie Nebt Gerhard, flüsterte sie. in
dem Ernst dieses Moment jedes Ceres
moniell ergessend.
.Alle wissen es, nur mein Brude,
nicht, und doch hat er keine Zeit zu w
lierea, um glücklich zu werden. Ich
hielt e fü, meine Pflicht, ihm die Augen
zu öffne, aber ich fürchte, Helene, ich
hab mich i minem Mittel vergriffen,
ich habe gewaitsam zur Reife gebracht,
aS langsam gedeihen sollte.
Wessen Sie, wa ,ich gethan habe, He
lene? Sie sah ihn erwartungsvoll an er
faßte ihre Hand und hielt sie in zärtlichem
Drucksest.
.Ich hab ihn für mich selbst um die
Hand Leilah gebeten, ich hab aeheu
chelt und gelogen, daß ich sie liebe, ich
wollte ihn zur Erkenntniß bringen, was
das Mädchen ihm ist, was er dem hol'
den Kind ist. Vorher hielt ich die
Erperiment für ganz ungefährlich und,
berechenbar, jetzt zittere icb vor den.
'Edelmuth meine Bruders, der seine
'Einfluß auf daS lieb Kind dazu gebrau
be kann, sie l meinem Weibe zu be
Itimmen, ach Helen, wie unglücklich
würd ich fein, den ich liebe eine An
dere mit heißer, reiner Liebe, Helene!
Helene, hast Du e nie errathen, wen ,ch
Zliebe? Helene, weißt Du eS nicht, big
ich Dich liebe?
, sie konnte nicht antworten, aber die
Thräne rannen von ihren Himmels
au, und ihr erblaßter Wuno duldet
di Lüss feiner heißen, rothen Lippe.
Ob Sekunde, ob Stunden verflossen
sie wußt S nicht rst der eintritt
Gerhard mit Leilah riß sie au dem
Taumel ihre Entzückens.
Leilah erkannte mit dem Jnitintt ver
Fraue sofort de NSlhsel Lösung.
Sie flüsterte Gerhard einigt Wort zu,
der erst seinen Bruder, dann da errö
thende Mädchen, schweigend, aber glück-
selig, tn d Arm scyiog wozu ve
durft e langer Erklärungen, Blicke
spräche mehr al all Worte.
Selen endlich erklärt ihreS Geliebten
doppelt erscheinende Wesen. Ek be-
durst Franzens ganzer Weyen,l)unz,
um Leilab stürmische Dankbarkeit ,u
rtrageu, di sich ia zärtliche Liebkosu,
ge Luft macht. tSeryar, ver, enen.
reinx Seel ni in Hauch de Miß"
trauen getrübt hatte, vermochte nicht,
den Grund von seine Bruder Leichen
bläss z rathen.
.Eisk.Slunde später gand Fr vor
ie,ner Mutter! Jetzt, wa er nicht mehr
zu heucheln brauchte, brach dek ganze
Strom seiue Unwillen und seiner müh
sam verhaltenen Wuth lo. Wa war;
ihm Helene? Er hatt si' al seine,
Braut rwählt, weil ihrer Hand da kö!
nigliche Geschenk der Partnerschaft
ertheilen, vorbehalten war aber bic
Verlobung war vollzogen, Gerhard Haitis
segnend ihre Hände ineinandergefügt
von einer weitere Genossenschaft warj
keine Rede gewesen.
Wie, wenn r sich vergebens zum
Opfer gebracht hätte? Frau Sybill
tröstete ihn: .Du meißt.Gerhardt ist kein!
Mann von vielen Worten, er wird Dich
am Hochzeitstage mit der Nachricht übers
raschen.
In Franz aber tauchte neben der Hofs
nung ein Zweifel auf.
Al der Sommer mit seinen Blumen
und Düften zur Neige ging, wurden in
der kleinen Kirche de Fabrikortes Ull
richshausen an einem und demselben.
Tage die beiden Brüder mit ihren reiien
den Bräuten gekraut. Wie zwei Mär,
chenbilder prangten die schönen Mädchen
im Schmucke ihre jungfräulichen Nei,
zeS. Das deutsche und daS orientalisch
Märchen. Die ganz Residenz war hin
au in das stille Dörfchen gepilgert, um
den seltenen Anblick solcher Doppelhoch,
zeit zu genießen. Man erzählte sich die
albernsten Gerüchte, daß der alte Ger,
hard nur Heirathe, damit der Besitz des
großen Eigenthums nicht an seinen
Bruder übergehe, daß'Helene, die scheue,
.sanfte Helne, mit allen Mitteln rafft
nirter Koketterie den Bruder ihre Brod
Herrn zu ködern gemußt habe, daß Leilah
durchaus Franz, zum Gatten begehrt
habe, und nur Gerhard Befehl, den da
arme uncivilisirte Kind noch immer für
ihren Herr und Gebieter halte, sie an
fein Alter und seinen Reichthum sessele.
Woher solche Gerüchte stammten?
Man sagt zwar, .sie kommen mit dem
Wind, sie gehen mit dem Sturm, aber
wenn an diesem Taz Frau Sybillen
fest , zusammengebissene Lippe hätte
sprechen wollen, sie hätten die bösartige
Urheberin in herberSelbstanklage nennen
können.
Der Reisewage hielt vorder Thür.
Gerhard führte sein junges Weib in ihre
orientalische Hcimath, damit sie dort den
ordischen Winter durchttäumend ver
gesse. Franz hatte darauf öestanben, seine
.Flittermochen zu Hause zu verleben, da
,die Abwesenheit beider Dirigenten für
daS große Unternehmen von dauerndem
Schaden fein könne. Nur in der elegan
ten Einrichtung der neueingcrichieten
Belletage sprach sich eine Aenderung für
sein zukünftiges Leben aus,, nur in seinen
Besuchen bei HelenenS Eltern in der na
he Residenz, wo diese mit Leilah ihre
kurze Brautttit verlebte, verrieth sich sein
intimes Verhältniß zu Helene er war
kein Schwärmer und kein Träumer, wie
er gerne zu sagen pflegte, und di sich
verdoppelnd Arbeit für di .liebe Fa
brik ließ ihm wenig Seit, um mit feinem
Bröutchen ,u kosen.
Sefct hatte er am Altar ih-e Ha, d für
die , Erdenemigfeit empfangen' aber
seine glühenden Blicke ruhten auf Leilah,
,die wie in einem seligen 'Traume am
Arme ihres geliebten Herrn hing.
Die Freunde und' Verwandten der
Neuvermählten schlössen den engen Ring
um den Frühstückstisch. Der Mit neuer
'Lebenslust durchströmte Gerhard Ullrich
hatte schweigend und in gewohnter Be
'scheidenheit alle die schmeichlerischen Re
den undfToaste entgegengenommen, die
ihm von Freunden und auch wohl von
manchem Neider gespendet wurden.
Franz fühlte nie mehr als an diesem
.Tage, zu dieser Stunde .wie sekun,
döre Betrachtung er als der Angestellte
leineS Bruder kam ; Gerhard war des
Herr, der Besitzer, der reiche Fabrikant
Franz nur der Director, .der Druder
deS Herrn Ullrich! '
Wahrlich, es war unverzeihlich, der
Welt, ihm selbst, fo lange die Kunde von
der neuen Firma : Gebrüder Ullrich, vor
zUenthalten schon hielt der Reisewage
vor der Thür die junge Bräute hat
te gleich nach der Trauung die Reise
toilette angelegt, denn auch Franz wollt
.einige Tage wenigstens seine klein
grau an den Rhein führen.
(Fortsetzung folgt.)
t"--
-. i
Ueber di Vermrthu
8
alter Sckude. welche aus der Ga tau
lesen werden, gibt eine Pariser Zeitung
folgende Auskunft: Nachdem die Schuh
zertrennt, wird das alt Leder einer um
.stSndlichen Bearbeitung unterworfen,
wodurch S in ein schmiegsame Masse
umgewandelt wird. Aus dieser gewinnt
man einer Art künstlichen LederS, welche,
dem Aussehen nach dem schönsten Kor
duanleder gleicht. Aus diesen Etog
drückt man in Amerika die besten Muster
auf. Die sranzösifche Industrie, in di
ser Richtung weniger vollkomme als di
amerikanische, begnügt sich damit, diese
Leder al Ueberzug für die Koffer und
Reisetaschen zu verwenden. Alte Schuh
werden übrigens auch zu neue mngear
beitet werden. Damit beschäftigen sich
die Gefangenen in de Strashäuser
Mittelfrankreich, welche die alte
Schuhe zumeist au Spanien geliefert
werden. Man kennt si auf, nimmt
all Nägel heraus, läßt sie dann ia
Wasser weichen, um sie geschmeidiger z
mache, und schneidet davius Oberlede,
für Kinderschuhe zu. Auch die Sohle
werden verwerthet, indem man auS de
kleineren Stücken sogenannte LouiS XV.
Absätze macht, die größeren und dünn
ren Stücke ab zu Sohlen für Kinder,
schuhe verwendet. ,Wa die Nägel be
trifft, so scheidet man, vermittels ine
Magneten, di Eisennägel von de Leder
nägel und kann die letzteren zu einem gm
te Prei anbringen. Der Unternehme,
fürda Mililärgejängniß ia Monkpellin
behauptet, daß der Prei, den er dabei
heraaifchlägt, allein schon die Einkauf,
kost der alten Schuhe vollständig deckt.
E bleibe dann noch die letzten Abfälle,
welche man hmauSkehtt. Auch dies,
finden ihr Verwertdunz ; si bilde,
imlich in .utel Maltlutier. , .
Aus Iowa
'' Cumbcrland. Ja. Die Influenza
bat auch hier viele Opfer gefordert.
Carl Lang. Sohn von I. H. Lang,
begab sich vor einigen Wochen nach
KansaS City, um einen Kursus in
der AutomobK Schule durchzuma
chcn. Er wurde von der Influenza
befallen und starb kurze Zeit da
raus. Mifz Marshall, die bei ihren
Verwandten. Herrn Paul Oesterreich
und Familie wohnte, erlag der In.
fluenza Frau I. G. Turham ist
ebenfalls der Epidemie erlegen.
Sie hinterläsit eine Familie von
sieben Kindern. Die Töchter dcö
Herrn Thomas Graben liegen eben
falls an der schrecklichen Krankheit
darnieder. ,
Tennaut, Ja. JuliuS TurZ,
Sohn von Herrn und Frau August
Turck, wurde am Freitag von der
Influenza befallen, als er in der
Stadt war, um die Pferde seines
Vaters beschlagen zu lassen. Er tcle.
phoni?rte seinen Brüdern, sofort
i
ut dem Automobil zu kommen um
in hAmzufahren. Auf der Heim
fahrt begann cineö der Pferde im
ruhig zu weröen und schlug aus,
wobei der Bruder Eduard an der
Stirn getroffen wurde und zwischen
die Räder dcs Wagens fiel. Der
Arzt stellte Schädelbruch fest. Die
Aerzte haben wenig Hoffnung auf
dessen Wiederherstellung. Von der
Familie liegen die drei Brüder, so
wie Frau Arthur Turck an der Jn
fluenza darnieder.
Des Moines. Ja. Diese Woche
findet die Konvention der Garten
bau-Gcscllschaft von Iowa hier statt.
Vci diefcr Gelegenheit wird auch
unter den Auspizien der Staats
GartenbaU'Gesellschast eine Aus
stellung von Baumfrüchten und Gar
tengemüfe zur Ausstellung kommen.
Wie es heißt, haben sich eine grosze
Anzahl Aussteller angemeldet. Li
bcrale Geldpreise werden zur Vertci
lung kommen. ' !
Avoea. W-'W. Wiesedcr.'Verwal. !
ter des Nachlasses seiner Schwester,
Hcrthci Wiese, reichte ein Inventar
des Vermögens im Gericht ein,
woraus ersichtlich ist, dasz der Barbe
stand desselben sich auf $1,05 be.
äuft, sowie ein Siebtel Interesse
in zwei Noten in der Summe von
$4,564 57, NO ferner ein unverteil
tes Siebentel Interesse in Land in
diesem County, in Tripp County in
Süd Dakota und Snohomissz County
in Washington.
Atlantic. Gerüchte, das; die In
flucnza in Atlantic stark aufgetreten!
r..: r;.v -vr- t
sei, iuiu rme meyr voer weniger
übertrieben,, denn bis jetzt hat die
selbe och wenig Opfer gefordert.
Dies gcht ans der Tatsache hervor,
daß feit dem Auftreten der Epide
mie vor' zwei Monate nur 80
Krankenfälle b.'ritct und zwei Per
sonen der Krankheit erlegen sind.
Das ist weniger als irgend eine an
dcre Stadt m diesem Teil des
Staates aufweist. Die Stadtbchörde
sah sich dcshalli noch nicht veranlaßt,
eine Quarantäne über die Stadt zu
verhängen
' Gliddcn. Herr und Frau George
Dankcl erhielten die Nachricht von
Frankreich, dah deren Sohn Nah
unter den Vermißten ist. Herr Dan.
kel war einer der ersten jungen
Männer von hier, die unter die
Waffen eilten. Bekanntlich sind feine
Kameraden von hier, Merle Hay,
Jay Dillan und Hcrman Knute
im Gesccht gefallen. Victor Mohr,
der sich bcr' der Marine anwerben
ließ, begab sich nach San Francis
co, wo er zur Musikkapelle verseht
wurde und wird wahrscheinlich von
Norfolk aus nach Frankreich gehen.
Portsmouth John Heller, der
am 11. November bei der Waffen
stillstandsfeier verwundet wurde,
liegt in kritischem Zustande darnie
der. Es hat sich Pncumonia bei
ihm eingestellt. Vater Failenschmicd
begab sich am Tanksagungstag nach
Neola, wo er Vater Drexlcr bei der
kirchlichen Feier assistierte.
Cedar Falls. Die elektrische
städtische Beleuchtungsanlage darf
als ein Erfolg bezeichnet werden.
Nicht allein wird die Stadt bcleuch
tet, sondern auch die Wohnungen
der F.irnier in der Umgegend. Vor
drei Jahren Errichteten die Farmer
eine Leitung auf eigene Kosten und
erhielten kontraktlich nötige Elck
trizität zur Beleuchtung ihrer An
wcsen. Der Versuch hat sich als
sehr zusriedcn'tellend erwiesen.
Oakland. Chas. F. Setz. Sohn
von Herrn und Frau Felix Setz von
hier, erhielten vom Kricgsdcparte.
,ment die Trauerbotschaft, dasz ihr
söhn am 1J. November, am Tage
vor der Wasfenstillstandserklärung.
in einem Gefecht in Frankreich ge
fallen fei. Der junge Mann wurde
, im Monat August gezogen, um mit
! andern Nckruten nach Camp Mc
Arthur, Waco. Tex., zu gehen. Am
9. Oktober erhielten die Eltern eine
Postkarte von der Ankunft 'des
Sohnes in Frankreich und am 10.
November fiel er in einen? Gefecht.
Er war 28 Jahre alt.
Clarinda. In der Spezialwahl,
die am 6. Dezember hier stattfand,
stimmten di Bürger für Ausgabe
von Bonds in: Betrage von $75,
000 zur Errichtung einer Anlage,
um o?e Stadt
mit Trinkwasser ju
Hört!
f&a
hat eine Preiserhöhun g erreich t w i e
noch nie zuvor. Kaffee wird min
destens noch 20 bis 25 im Preise '
höher gehen. Wir haben noch große
Partien unserer weltberühmten
Carlsbader Blend - Kaffees an
Hand und sind gewillt, dieselben
noch für sehr mäßige Preise abzu
geben.
Fordert Preisliste unö bestellt sofsri
SchlMer 6c Sons
. 5423 South Ashland Avenue,
Chicago, Illinois
versehen. Die Vorlage wurde .mit
einer Stimmenzahl von 673 gegen
57 angenommen. Dies war das
zweite Mal, dasz die Bürger über
die Vorlage abzustimmen hatten, da
in der ersten Wahl die Mehrheit
nicht groß gemtI war, um sie gesetz.
lich zu machen. . '
Des Moines. Generalanwalt
Havner ist von Marengo heimgc
kehrt, wo eS ihm gelang, 6 Männer,
die Mehrzahl Eiscnbahnangcstellte,
der Verschwörung zum Dicbstahl zu
überführen. Die Männer hatten fich
organisiert und auf diese Weise stah
len sie Luftreifen und anderes Zu
bchör für Automobile, aus den
Frachtwagcn.
r1
Nachrichten aus dem
Staate Missouri
Sedalia. Mo. Die Missouri
State Grange hielt letzte Woche hier
ihre 48. Jahreskonvention ab. welche
gut besucht war und drei Tage
währte, Freitag abend ist die Frau
des Farmers Joseph Killian von
Pettis County an der Influenza ge
starben, und einen Tag spater folgte
ihr ihre siebenjährige Tochter, welche
ebenfalls an derselben , Krankheit
litt, in den Tod. Beide wurden am
Sonntag in Dresden beerdigt.
Außer dem Gatten sind noch sechs
weitere Kinder an der Influenza er
krankt. Vier Soldaten' aus Pet
tis County find, wie das Kncgsamt
bekannt macht, Ende September in
Frankreich verwundet worden, näm
lich Sergeant W. H. Tuplett und
die Gemeinen Lestcr Holder, Wal
ter P. Arnold und Scth W. Wash
bunt.
Mezico, Mo. Die Staatsvcr
sammlung. der Countyrichter von
Missouri, welche am 10. September
hier hätte stattfinden sollen, ist wc
gen der Jnsluenzaepidemie im
Staate bis auf - unbestimmte Zeit
verschoben worden.
Vutlcr, Mo. Der im hiesigen
County wohnende Homer Scig
wurde vergangenen Donnerstag
auf den Bahngclcisen nahe Fort
Scott, Kansas, als Leiche aufge
funden. Alles deutet darauf hin,
daß er beraubt und ermordet wor
den ist. Der Ermordete soll etwa
$1.400 bei fich geführt haben. Er
war 70 Jahre alt und hinterläßt
Frau und eine Anzahl Kinder, die
in Fostcr wohnen.
Macon, Mo. Ein Auto, in wcl
chcm sich Herr Und Frau Fred
Schncible, sowie daS Ehepaar W.
I." Ward und dessen " fünfjähriges
Töhnchcn befanden, überschlug sich
am Sonntag eine Meile nördlich
von Atlantic. Der kleine Ward fand
auf der Stelle den Tod, und die
beiden Frauen trugen Verletzungen
davon.
Vntler, Mo. Das Automobil
von F. C. Stayton, einem Kauf,
mann von Archic, Mo., in welchem
er sich mit seiner Frau und Herrn
und Frau O. Groß von hier auf
der Heimfahrt befand, überschlug
sich am Sonntag abend, als er mit
einem anderen Kraftwagen um die
Wette fuhr, inid' Stlston wurde auf
der Stelle getötet. Frau Groß ist
lebensgefährlich verletzt.
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