Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 10, 1918, Image 1

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An Amerlran Newipaper
whkh itanda for Ameri
can Ideal and princlplca
publiihed in tha Ger
PUBLI6HED AND DISTRIBUTED TJNDE3
PERMIT (No. 364), AUTIIORIZED BI THE
ACT OF OCTOBER 6, 1917, ON FILE AT
THE POST OFFICE 'OF OMAHA, NEBS
BY ORDER OF THE f RESIDENT
A. S. BURLESON, POSTMASTER-GENERAL
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35. Jahrgang.
Omaha, Neb., Dienstag, den 10. DezctMr 1918
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-KaiserMcht
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Diese Nachricht will das Leipziger Tageblatt von
einem Stabsoffizier, der dabei verwundet
wurde, erhalten haben
Liebknecht will keinen Frieden mit den Alliierten
Kopenhagen, 10. Dez. DaZ Lcip.
ziger Tageblatt meldet, dad der frii
here Kaiser Wilhelm einen dcspe.
X raten aber erfolglosen Selbstmord
' versuch machte Die genannte Zei
tung sagt, beiß sie diese Information
von einem Stabsoffizier erhalten ha
be, der den Kaiser an der Ausfüh
rung der Tat verhinderte, aber selbst
dabei verwundet wurde. - Dieser O,f
, fizicr Erklärt, das; der frühere Kai
ser in letzter Zelt sehr lncdergcschla
. gen fei. :.
London, 10. Tez. Teutsche Ken
ner des Völkerrechts haben mit dem
I früheren Kaiser eine Konferenz, ge
habt. Derselbe ist mit Abfassung
seiner Memoiren (Au,fzcichimng denk,
würdiger ' Lebcnsereignisse) beschäf
tigt die er in seiner Verteidigung,
sollte er vor ' ein Tribunal gestellt
werden, unterbreiten wird. .So mel
det der Amsterdamer Korrespondent
' der Expreß. - ,
Allerlei von der Ncvolntion.
KopcnlMen, .10.. Tez Eine Te
vcsche aus Berlin meldet, dagk die
gestrigen dortigen Demonstrationen
einen friedlichen" Verlauf nahmen.
Die ganze bürgerliche Presse und
das Organ der Majoritätssozialisten,
der Vorwärts, verlangen, daß gegen
,dic SpartacuÄgruppe energisch vor
gegangen werde. Der Vorwärts kri
tisiert das Verhalten der unabhängi-
gen Sozialiftcn scharf und sagt, daß
es schwer ist, einen Unterschied zwi
schen ihnen und - Karl Liebknechts
. SpartaeuSgniPPe 'an sinden. Die
scharfen Angriffe der Organe der
. unabhängigen Sozialiscn gegen die
Majoritäts Sozialisten, in welchen
das Vorgehen Liebknechts aufrecht
gehalten toiro, lassen erkennen, daß
es zivischcn den Ebcrt und Haafe
Faktionen schnell zum Bnich kommen
wird. Der Vorwärts greift Haäse's
Parteiorgane lebhaft an und vertei
digt Ebert und Scheidcmann , fra
gend, ob die unabhängigen Soziali
sten allen Verstand verloren haben,
indem sie Tr. Liebknechts nichts
würdige Handlung zu verteidigen su
chen. Einer Berliner Depesche an die
National Titende zufolge ist zu Pots.
dam eine Gegenrevolution im vollen
Gange. . ,
Der Soldaten- und Arbeiterrat zu
Hamburg hat eine Verschwörung auf
gedeckt, welcher zufolge am Montag
eine Gegenrevolution in Scene gc
setzt werden sollte. Der Plan ging
dahin, die Mitglieder des Soldaten
und Arbciterräte gefangen zu set
zen, die Arbeiter mit Waffengewalt
zn unterdrücken und die frühersRe
gierung wieder herzustellen. Meh
rere Verschwörer, darunter eine An
zahl prominente Zcitungsleute . V?d
das frühere NeichStagSmitglied
Blumm, befinden sich in Haft.
Es wird ferner gemeldet, daß die
HauHtarmce ihr Hauptquartier ' in
Berlin aufgeschlagen hat und sich
weigert, die Autorität der Arbeiter
und Soldatenräte anzuerkennen.
Eine Depesche aus Zürich besagt,
daß Truppen den Stettiner Bahn
Hof zu Berlin beseht haben? andere
Bahnhöfe und öffentliche ' Gebäude
find ebenfalls von Truppen beseht.
Auch die Universität befindet sich jetzt
in Händen der Soldaten.
. Liebknecht und Nosa Luxemburg
wurden verhaftet.
bald wieder !
freigelassen
'
Ein T'il der Berliner Bcv.e. '
runa verlangt d',e Hinrichtung Lieb-,
knechts: ander wieder verlangen, das;
Kanzler Ebert am näMcn Later!
uenpfahl aufgehängt werde.
Die Anhäiiger Liebknecl.tS find gut
, organisiert und zu einer Gegenrevo.
lution bereit. Von ricleii'Teiten wird
die Besetzung Berlins durch Trup.
pen der Alliierten verlangt. ,
Die neue sächsische Regierung hat
alles Eigent'.im, des früheren .UönigS
August und dessen Bruders Johann
Georg cinaezi.Mn.
Berlin, 10. Tez T,e preußische
Regierung hat die Vcrfassuiidcbe.
slimniiiiig betreffs der Uiwerlehich
fest des Monarchen und seiner Fami.
l aufgehoben.
ddcrsnch
(Der Kaiser und dessen Familie
unterstanden nicht dem gewöhnlichen
Gesehen auch nicht den Strafgeset
zen und konnten auch in kein Gericht
geladen werden, selbst nicht um als
Zeugen aufzutreten. War ihr Zeug
nis notwendig, wurde es von einem
Minister oder einem änderen hohen
Beamten irt den Wohnungen der zu
Wahrnehmenden aufgenommen, nach,
dem sie zuerst ihre- Zustimmung zu
derselben gegeben hatten. Der Zeug
niszwang eristierte nickt für jic
Die Red.) ' '
Berlin, 10. Dez. Ein weiterer
Achritt zur Bildung einer' vereinten
Front der Mittelklasse gegen die So
zialisten ist seitens der neuen deut
schen Volkspartei unternommen wor
den, die aus cein linkel Flügel der
Nationaliberalen gebildet wird, in
dn sie beschloß, sich mit der kürzlich
von Theodor Wolfs vom Berliner
Tageblatt ins Leben gerufenen deut-
schen demokratischen Partei zu berei
nigen. Ferner sind Verhandlungen
zwecks Vereinigung der Konservati
ven und der1 deutschnationaken sozia
len Volksparter im Gange .
Liebknecht will keinen. Frieden.
Paris. 10. Tez. Im einer Zu
richer Depesche an die Zeitung L'?n
formation heisst es, Dr. Liebknecht,
Führer der deutschen Volschewiki, ha
be eine Proklamation in Berlin er
lassen, in welcher es heißt: Wir
verweigern einen Frieden mit den
Ententemächten und beabsichtigen, die
gegenwärtige deutsch.' Regierung
binnen vierzehn Tagen" zu stürzen."
Das Kriegsgesctz ist in Berlin, er
klärt worden, besagt die Depesche wei
ter. Während der kürzlichen blutigen
Zusamnlenstös;e zwischen Volschewiki
und Negierungstnlppen zu Berlin
wurden 220 Personen getötet und
1,000 verwundet. , ,
Basel, 10. Dez. In Berlin zir
kulieren Gerüchte, wonach die Anhän
ger Liebknechts diesen zum Präsiden
tcn der deutschen Republik erklären
würden. '
Amsterdam. 10. Tez. Bolsche
wiki zu München sprengten eine Ver
sammlung der Demokraten, stürmten
eine Brauerei und rissen , deutsche
Fahnen nieder. So lautet eine l)ficr
eingetroffene Depesche. Der Bolsche
Unsinns findet in ganz Bayern mehr
Anhänge. - '
Uatalonien verlangt-
Unabhängigkeit
Barcelona, Spanien, 10. Tez.
Sonor Cambo, Führer der kataloni
schen Autonomisten erklärte heute,
das; er die Vorlage wonach Kata
lonien Unabhängigkeit von Spanien
gewährt werden soll, morgen iin
Parlament verteidigen werde. Soll
te das Parlament die Unabhängig
keit Kataloniens verweigern," sagte
er, dann bleibt uns nichts anderes
übrig, als uns von Spanien los'
zusagen, und eine gefährliche Agita
tion wird die Folge sein." wata
lonien ist eine Provinz im nordwest
lichen Spanien, ist 12.400 Quadrat,
weilen groß und bat eine Bevöl
kerung von 2,000,000 Einwohnern-
J'y 12 Jahrhundert siel es an Spa-
'. , i
iptt i
Madrid. 10. Tez. Tausende
Büraer veranstalteten beute eine Te-
monftration gegen die Unabhän-
aiakeit -Kataloniens, und bm Mi-
ittcrium ' wurde.' eine Protestnote
unterbreitet. Kaufleute werden sei--
M aiWen nach Katalonien
bjz d-g Angelegenheit geregt
senden.
Bruch zwischen ZVCltirA
" '
und Deutschland
:(
., Madrid. 10. Tcz. Louis Poloy
Bernabe, dem söanifchcn Botschafter
in .Deutschland, find von der Ber
liner Negiermig die Pässe zugestellt
werden. iFrühcre Berichte nielde
ten, daß die iranische Regierung den
deutschen Boijcha'ter zu Madrid,
v. Länder, weocn aiigeblicher Spio.
nage aur-aemieZen habe. Anm. d.
United Preß.)
Präsident lvilson wird
Freitag in Brest landen
Herr Wilson wird sich nicht persöck'
lich an den Frikdensvrrhandlnn
gen beteiligen.
' -
LlnBord des U. S. S. George
Washington, 9 Dez., nachts. (Draht
lose nach New Dork.) Das Präsi
döntenschiff wird morgen früh die
.Azoren passieren. 1 dann wird das-
selbe die nordwestliche Nichmng ein
halten. Freitag früh wird der Prä
sident in Brest eintreffen.
MeEormick und Baruch haben
Weisung erhalten, sich .zur Abfahrt
nach Frankreich bereit zu halten. Me-
Eormm mag mit Herrn Vcmce Me
Cormick von der Kriegshandelsbehör
de identisch sein. Anm. der United
Presz.)'
Der Präsident sah heute früh den
Uebungen mit Tiefbomben zu.
Es ist wahrscheinlich, daß Präsi
dent Wilson den Friedensverhandlun
gen in Person nicht beiwohnen,, fon
dern durch einen Delegaten vertreten
werden wird, doch wird er mit den
Führern der anderen Nationen in
Fühlung bleiben und Fragen, die
ihm zur Entscheidung unterbreitet
werden, beantworten.
Es heißt, daß Clemenceau den
Vorsitz bei der Konferenz führen
wird. Herr Wilson ist immer noch
dafür, daß die Verhandlungen öffent
lich geführt werden und zwar in
ähnlicher Weife, wie im amerikani
schon Kongreß. , Rachen, die absolut
geheim gehalten werden müssen, sol
len von einem Komitee durchberaten
und dann an die Konferenz einberich.
tet werden. . ' .
- h-
verlangen geeintes
großes Serbenreich
, i
Washington, - 10. Dez An die
amerikanische Regierung ist' die for-
mell? Nachricht gesanR worden, daß
die Serben, Kroaten und Slovenen,
d'e bisher zu Oesterreich gehörten,
sich mit dem Königreiche Serbien zu
einem einzigen jngoslavischen Staate
vereinigen wollen.
Der offizielle Text der Ansprachen
des Prmzregenten Alezanocr von
Serbien und von 26 Telegatm vom
National Rat in Zagreb wurden dem
Staats Departement hier überreicht.
Der Prinzregent hat den Vor
schlag des Nationalrats angenom
men: die Vcrelmgrtng soll em,ösraat
llnter irlamentarifcher Leitung ' sein,
der Sitz der Regierung vorläufig Bel
grad. Binnen sechs Monaten sollen
die Wahlen zur Volksvertretung
stattfinden.
Tazn gefügt , ist eine Beschwerde
über : Besetzung von jugo-slavischen
Gebietes ' durch Italien, ejne ' Be
sehung, die viel weiter gehe, als
die. Waffenstillstands-Bedingungen
vorgesehen hätten. Was verlangt
wird, st eine Festsetzung von Landes
grenzen, di? mit den Rassengrenzen
so weit wie möglich übereinstimmt.
Die Feindseligkeit zwischen Italien
nnd Ji.goLlaven nimmt zu.
Paris, 10. Dez. Wachsende
Feindseligkeit zwischen Italien und
dem neuen . jugoslavischen Staate
wird ; in der schweizerischen Presse
berichtet. Beide Seiten warten sehn
süchtig auf die Ankunft des' Prä
fidenten Wilson, weil sie erwarten,
daß er der beste Stantsnzcmn ist,
um 13 ein Unparteiischer zu' han-dein-
. 'r
Seit Monaten hat zwischen Jta
lien und den JugoSlavcn böses
Blut vorgchcrrscht, aber ,die Mei
nungsverZchiedenheiten blieben bis
iciit nis-hr oder weniger auf Groll
beschränkt.-Sie erreichten aber einen
Höhepunkt, cU die Aufrührer in
Montenegro sich entschlossen, ne
Union mit Serbien zn schließen .und
den Kö:i,i Nicholaus ab'etzten, wel
chcr der Vater der italienischen Kö
nigin ist.
Konkurrenz um die Koiitroue oe;
öltlick'n Teiles des adriatischen Me
res bildet die ?asis des Konslteh.
ES. ist seit langem e,r kleneS pe
heiinuis. W Italien den Wunich
bat, 5aö adriatischo Meer zu cincin
Seewl'ens'zn machen. Die ugo.
Slaven ihrerseits bestehen darauf,
daß sii ei.ier Zugang zum Meere
liabtil
muuen, u:n NG d.e w'.rt-
schaftliche Entwickelung V sichln.
y. ...... x. nrr:j(.i
zu welker naaz ,vrer 'NZIM uji
tf , ? , cr..rijt.i. :--
juiiI r Staat berechtigt ist.
Berlin nnd Wien krsncht, nicht mehr
zn schreiben.
Washington, 10. Tcz. Das
Staatsdepartement hat die Regieren
gen in Berlin und Wien ersua,t.
roni Natenfchrciben abzuste
Heu. Wann etivas zu. sagen ist,
müsse es in einer Ki-Lekiiv-Note an
alle alliierten Nationen gerichtet wer-den-
NmerZkaniskerungs
Uomitee hat feinen
Bericht angenommen
Derselbe wird dem (Oonvernenr un
terbreitet und in Bälde veröf
fentlicht werben.
.TaS AmerskanisienmgS Komitee
hat Montag nachmittag im Paxton
Hotel eine Sitzung abgehalten und
seinen Bericht angenommen. Meh
rere Mitglieder waren durch Krank
heit cim Erscheinen verhindert, darun
te? Vorsitzer M. V. Allen, der zur
Kur in Exelsior Springs'. Mo., der
weilt. Es war aber ein Quorum zu
gegen, und der in der, vorhergehen
den Versammlung ausgearbeitete
Bericht wurde mit geringen Aende
rungen angenommen und von der
Mehrheit des Komitees unterzeichnet.
Der Bericht geht jetzt an Gouver
neur Keith Neville und dürfte inner
halb einer Woche der Oeffentlichkeit
übergeben werden. Sobald dies ge
schieht, wird ihn die Tribüne" so
wohl im Originalter.t als in genauer
Uebersetzung veröffentlichen. - ,
Soviel wir über den Äericht ersah
ren konnten, . hat et einen starken
amerikanischen Ton. doch fordert cr
Duldsamkeit in der Amerikanisie
rungs Bewegung und positive Frei
heit was Sprnchcngebranch in der
Kirche anbetrifft Er lehnt sich im
großen und ganzen an die Stellung
unserer Bundesregierung in' dieser
Frage an. Bezüglich der Schulfrage
Ivird, wie verlautet. 'empfohlen, daß
alle Fächer in der Landessprache zu
erteilen find, daß aber Privatschu-
len das Recht haben sollen, genügend.
Sprachunterricht für religiöse In
struktion erteilen zu dürfen.
, Ein Abschnitt ist auch der fremd
sprachlichen Presse gewidmet. ' sowie
anderen Zweigen der Amerikanisie
rungs Bewegung. Die ganze Fra
ge ist, wie angedeutet, im Sinne der
Bundesregierung behandelt, die in
dieser Beziehung' -die Rechte der
fremdsprachigen Mirger ja viel mehr
anerkannt hat als dies in, den ein
zelnen Staatw Mschchen ist..
Sobald der Bericht der Oeffentlich.
keit übergeben, .wird er, wie bereits
gesagt, von der .Tribüne" in beiden
Sprachen zur Veröffentlichung ge
langen. Verlängerung des
Waffenstillstandes
' b
Berlin, via Amsterdam, 10. Dez.
Matthias Erzbcrger machte heute
bekannt, daß von Frankreich das Er
suchen eingelaufen fei, Bevollmächtig
te zum Abschluß einer Verlängerung
des Waffenstillstandes nach Trier zu
senden. Die Konferenz soll 'am 12.
und 13. Dez. stattfinden.
Washington, 10. Tez. Der
französische General Dupont ist in
Berlin angekommen. Er wird die
Heimreise der in Deutschland inter
nierten Kriegsgefangenen überwa
chen. , , 1 ,
Entdecken neues Gas,
das nicht explodiert
Washington, 10. Tez. Die Ent,
deckuna eines neuen Gases für Bal
lons das nicht exjlodieren kann,
kam durch emen Bericht des Manne,
Tevartements über Ausgaben zu Ta
ge Das neue Gas heißt Argon und
w rd aus natürlichem Ga e von Pe
trolia, Tcx., gewonnen. Von dort
soll eine Röhrenleitung riach Fort
Werth gelegt, in Fort Worth aber
die. nötige Anlage ziir' Gewinnung!
des Argon gebaut werden
Jahresberichte
unserer Bundesbeamten
.
Wt Beginn der. neuen Kon ,
greßsitzung wurden auch 'die
Jahresberichte der Kabinetts
Mitglieder der Veröffentlichung
übergeben- Diese Berichte sind
in diesem Kriegsjahre besonders
interessant und umfangreich.
Uni den Leiern der Tribüne ei.
nen Einblick in die hervorragen-
de Tätigkeit unserer Negierung
zu g'.ben, bringen wir Auszüge
aus den wichtigsten .dieser Be
richte. Wir beginnen mit dem
an anderer Stelle in heutiger
Nummer erscheinenden Bericht
des Schatzamts Sekretärs Mc
Adoo. Morgen wcrdsn wir den
Bericht des .Kriegsministers
Baker folgen lassen. Unsere Le
ser' sollten diese Auszüge genau ,
studieren. Sie werden daraus 1
sehen, welche Ricsenleisttmgen
Amerika im verflossenen ahr
vollbracht hat.'
T RkdaAimi.
Präsident wilson wird
den Papst besuchen
' . .
Es wird erwartet, daß Herr Wilson
am 23. Dezember in Rom
- kintreffcx wird.
Paris, 10- Dez. Der amerikani
sche Botschastcr Nelson am römischen
Hofe, hat ün Vatikan vorgesprochen
und hat Mitteilung gemacht, daß er
am 23. Dezember dein Papst 'und
dem päpstlichen Staatssekretär Ga
sparri einen offiziellen Besuch' ab
statten ' werde. So meldete eine
gestrige Depesche -aus Rom an den
Tcmps. . . .
Plänen gemäß wird ' Präsident
Wilson bei feinem am Sanistag er
folgten Eintreffen auf dem Bois de
Boulogne vom Präsidenten Poineare
und seinem offiziellen Stäbe begrüßt
werden. Von dort aus begibt er
sich sofort nach dem Marat Schloß,
das ihm während seines Aufenthalts
in Paris als Wohnung, dienen wird.
Samstag ist in Paris Feiertag.'
Die besten Kanonen, welche Frank
reich besitzt; werden den königlichen
Salut schießen, wenn PräsidciüDZil
son und Frau Wilson am nächsten
Samstag morgen untcr. dem gro
ßen Triumphbogen auf ihrem Wege
von dem . Bahnhofe Bois de Bou
logne nach der Murat.Residenz hin
durchfahreu, welche das Pariser Wei
ße Haus fein wird, solange sich der
höchste Ezekutivbcamte Amerikas hier
aufhält. Tasselbe Willkommen,
welches dein Könige von England
und dem Könige von Belgien zuteil
lvurde, erwartet den Präsidenten.
Hinsichtlich der Aufnahme durch das
Volk wird sein Empfang alles über
bieten, was irgend eine europäische
Haiiptstadt je erlebt hat, seit Napo
leon aus Elba zurückkehrte. ;
Ter Extra-Zug. welcher die fran
zösischen, italienischen und wahr
schrinüch' auch die englischen Dele
gaten bringen wird, wird Paris am
Donnerstag Nachmittag zur Fahrt
nach Brest, verlassen. , Neben den
führenden, Friedens Abgeordneten
werden Abgeordnete des französi
schen Parlamentes und eine Anzahl
Minister - die . Reiscgescllschast des
Präsidenten im' Hafen ' erwarten.
Oberst House wird in Begleitung sei
ncs Sekretärs auf dem WilsonEx
trazug abfahren nnd mit dem Prä
sidenten und seiner Begleitung zu
rückkehren. .Man erwartet, daß das
Schiff , der Ver. Staaten George
Wafliington"' in Brest am Freitag
Nachmittag ankommen wird,
j Die Reisegesellschaft des Präsiden
ten Wilson wird am selben Abend
nach - Paris Weiterreisen und wird
hier ungefähr um 10 Uhr Samstag
morgen ankommen. Ein gesetzlicher
Festtag ist für diesen. Tag angesetzt
worden. Von dem Bahnhöfe .aus
wird sich Herr Wilson mittels Au
tomobil direkt nach seiner Wohnung
begeben, wird seine Kleidung wech
seln und dann den Präsidenten Pein
care besuchen, welcher Herrn und
Frau Wilson, mit einem formellen
Frühstück bewirten wird. In' Be
rücksichtigung der riesigen Menschen
Massen, welche man auf den Stra
ften erwartet, um den berühmten
Besucher zu sehen, wird sich jede
Bewegung des Präsidenten auf die
militärischen Linien erstrecken, sür
welche einige französische Truppen
der besten Güte bereits zusammen
gezogen worden sind. Unter ihnen
weiden sich Krieger befinden, welche
in den berühmtesten Schlachten des
Krieges gefochten haben, und ihnen
werden Amerikaner zur Seite steheii.
Brest wirft sich in Gala und wird
bei dem Empfang, welchen es dem
Präsidenten der Ver. Staaten berei
ten wird, selbst übertreffen.
'. Rom, 10. Tez Die Beamten des
Ministeriums des Aeußeren hielten
auf der amerikanischen Botschaft eine
Konferenz, um ein Programm für
den Präsidentcnbesuch in. Rom zu
entwerfen. Es ist noch nicht bekannt,
wie lange.Herr Wilson in Rom ver
weilen wird Herr irnd Frau Wil
son werden der Königin , Witwe
Margherita einen Besuch' abstatten
und dami bei dem 5!önigspaar spei
sen. Am Nachmittag wird der' Prä'
sident Kränze auf den Grabstätten
des Königs Viktor Emanuel des
Zweiten und des Königs Humbert
niederlegen. Ein Galadinner wird'
möglicherweise am Abend desselben
Tages inl königlichen Schlosse gege
ben werden. Am Tage darauf wird
Herrn Wilson das Ehrcubürgerecht
der Stadt Rom verliehen werden.
Ter Rest des Programms ist noch
nicht festgestellt worden; dasselbe
hängt ganz und gar von der Toner
des Aufenthalts des Präsidenten ob.
Beruft Euch bei Einkäufen auf
die .Tribüne",
treik-Krifls j
scheint bckarzusteiM
i j
Uonferenzen aller Art haben zu nichts geführt; i
Gesellschaft fcheint zur Wiederaufnahme des j
Betriebs entschlossen zn fein
Bescheid vom Uriegs -
Es bat heute morgen ganz den
Anschein, als ob die Straßenbahn
Gesellschaft den Betrieb heute wieder
aufnehmen werde, ein Schritt, der
feit Beginn deö Streiks täglich er
wartet wurdz. Tie Anzeichen dafür
sind mannigfach- Unter anderm hat
man in einem der Wagenschuppen
ejne Anzahl von Kars der Fenster
entblößt und an 'ihre Stelle fein
maschiges Drahtnetz befestigt. Auch
dringt der Mayor und die Bürger
schaft' darauf, daß die Gesellschaft
eilten solchen Schritt unternehme.
Wie e,Z heißt, haben sich die Direk
toren in ihrer gestrigen Konferenz
geeinigt daß etwas, getan werden
müsse, obwohl nichts verlautet, was
dieses Etwas fein wid. Die Pickcts
der Streikenden in allen Schuppen
sind verstärkt 'worden. Was auch
darauf schließen läßt, daß etwas er-
wartet wird. Trotzdem machte ' sich
keine vermehrte. Tätigkeit im Büro
der Gesellschaft benierklich. Unruhen
iliid Reibereien sind soweit nicht zu indossiert, ihr Sekretär meinte aber,
berichten, die Streiker sind . jedoch '. von einem Streike ans Sympathie
fest entschlossen,. die Aufnahme des jn reden, fei Unsinn
Betriebs mit allen ihnen zu Gebote Es handelt sich natürlich um den
stehenden Mitteln zn verhindern. ' selben alten Stein des . Anstoßes:
Die letzte Hosfnung. daß die Na- Anerkennung der Union. Die Stroi.
tional Street Er Union zwischen
Streikern hier und der Gesellschaft
vermitteln und so den Streik bei
legen werde, eine Hoffnung, die
durch die bisherige' HaltiinÄ Und
Stellunnahinc des' Rcchtsbeiskandes
der Natirnrnl Union verursacht war,
wurde gestri: Zu schänden, als eine
Depejche voin Hauptquartiere dieser
Union die Meldung brachte, daß Me
Streiker volle Billigkeit ' hätten. ' "
Eine Konferenz der Strener Mit
Frl. wilson fingt .
vor 5,500 yanks
Paris. 10. Dez. Frl. Margaret
Wilson, Tochter des Präsidenten, traf
gestern in Nzaire ein und fang vor
3.500 amerikanischen Soldaten, die
sich demnächst nach der Heimat Bege
ben werden. Frl. Wilson wird in
mehreren Konzerten an der Küste
bis zum Eintreffen ihres Vaters
auftreten. . - . '
Marschall Foch kommt
nach den Ver. Staaten
New York, " 10. Dez Marschall
Foch hat die von dem Bürgermeister
New Forks an ihn ergangene Ein
ladung, die Ver. Staaten zu besu
chen, dahin beantwortet, daß er der
Einladung entsprechen werdefobald
Zeit und Umstände ihm dieses, er
laubten.
Amerikanische '
Verlustliste
Washington, 10. Tez. Nächste
lwnde Äerlilstliste wurde heute vom
Kriegsamt herausgegeben: Vonnst
tagsbericht: Im 5wmpfe gefallen
226; infolge von Unfällen und an
deren Ursachen gestorben 6; infolge
eines Aeroplanunfalles gestorben 1;
Krankheiten erlegen 137; schwer ver
'wundet 280: bei 35-1 kontne die
Schwere der Verwundung nicht fest- j
i gestellt werden; leicht . vermundet
;214; im Kampfe permißt 274. Zu-'
, fammen 1.531
NachmiUagsberlcht: Im Kanipfe
aesallen 176: ihren Wunden erlegen
58; Krankheiten erlegen 21; schwer
verwundet 489; bei 478 konnte die
Schwere der Verwundung nicht fe)t-'
gestellt werden; - leicht verwundet j
' ' ' I
102; im Kamvsjc vermißt 273.
Zusammen 1,003.
Polnisch.amerikanische Trnppen in
Posen und Schlesien.
Amsterdam, 10., Tez. Polnisch,
amerikanische Tivisionen halen, nach
einer , Korrespondenz der Wcserzei
tun. von ihrem' Vertreter in War
schau, sich in Havre eingeschifft um
über Tanzig nach Posen und Schle
sien zur Okkupation zu gehen. Die
Stadt Posen soll Hauptquartier wer
len,
"f.
Arbeitsausschuß erwartet
dem Mayor ind Polizeikommissär
Zimman verlies gestern nachmittag
resultotlos. . '
Und es droht noch etwas mehr;
ein Sympathie-Streik aller Union?
der Stadt! Wenigstens äußerte sich
Vorsitzer I. F. MeMillan vom Erc
kutiv-Komites- der Streiker dahin.
Er behauptete, nach Schluß der
Konferenz und warnte den Mayor
damit, daß jede Union, ' die zur
American Federation of Labor ge
höre, streiken würde, fobald der Be
trieb der Straßenbahn ohne ''Zu
stimmung der Streiker wieder auf
gcne.mmen würde.
Zwar wird diese Behauptung Me
Millans in Zweifel gezogen. Ver
treter der Union .der Frachtfuhrleute
sollen gesagt haben, daß - sie nichts
von einem Sympathiestreike wüß
ten die Gefahr fcheint aber doch zu
eristieren. Die Arbeiter in den Pak
kinghäufcrn ' Süd Qmahas haben
.war das Vorgehen der Streiker
kcr bestehen fesv auf auf der An
erkenmmg, die Gesellschaft verwei
gert sie eben fo fest.
Die Direktoren der Omaha Asso
ciatfon von Fabrikanten mißbilligt
in einem Beschlusse den Standpunkt,
den die Streiker einnehmen, ist zu
Gunsten von Arbitration und er
mahnt zur Rückkehr zur Arbeit.
Die Ben Franklin Klnb von
Druikereienist derselben - Ansicht. -
Der Rotary Klub ist der Ansicht,
daß beM Parteien sich dem Schieds
fpruche des Kriegs Arbeitsausschuß
ses fügen sollten.
Bundes Eoncilliator Smith, der
von Washington hierher gesandt
worden' war, hält einen Sympathie
Streik für gleichbedeutend mit
Selbstmord. : '
Jerry Burnctt, nationaler Orga
nisator und eine Hauptfigur im
Streike, ist durch Unwohlsein ans
Haus gefesselt, war aber heute Bes
ser. Er meinte, es sei Pflicht des
Mayors, für Aufnahme des Be,
triehs zu sorgen. Die Stadt sei un
ter einem Franchise" und habe das
Recht, den Betrieb zu verlangen,
ja zu erzwingen. Die Jpdossierung
der National Union bedeute, "daß
die Streiker der Unterstützung aller
mit ihr assistierten Unions sicher
feien.
Kommissär Zimman ist der An
sicht, liebevolles Zureden und ruhige
Ueberredung würden, mehr zur Bei
legung des Streiks beitragen als
alles andre.
Die StraßenbahmGesellschaft tu
wartet, so. heißt es heute mittag,
weiteren, Bescheid vom Kriegs
Arbeitsausschüsse, der ihr als
Grundlage zu ihrer Handlungsweiss
dienen soll. Man wird sich erinnern
daß diese Behörde ihren Bescheid,
unterzeichnet von den Herren Taft
und Manley, dahin abgegeben hatte,
daß die Streiker durch das im Juni
getroffene Abkommen bis Februar
1919 gebunden seien. Als die Strei
ker diesen Bescheid verworfen . hat
ten, war eine andre Bitte an drn
Ausschuß von der Gesellschaft er
gangen
Dieses Mal handelte es
sich um Verhaltungsmaßregeln für
die Straßenbahn. .Und auf dieses
wartet man nun
Die Streike? sind guten MutZ
und froher Hoffnung, obwohl die
Opposition in der Bürgerschaft und
"ter den Geschäftsleuten im Stei
nen begriffen' ist. Die Unbeguemlich
mten. die der Avvnich oller Trans.
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poriarion. oie unjugung ver Preii.
für ibre Subshtute und das Stocken
der Weihnachtseinkäufe, machen sich
eben zu sehr fühlbar.
Wetterbericht.
Für Omaha und Umgegend, den
Staat Neb ras ka und Iowa: Schön
heute Abend und Mittwoch; etwaZ
kühler heute abend
Beruft Euch b Einkauft ;?
die .Tribüne',.
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