W,, .ijrV Seite 3 Tägliche Omaha Tribüne-Montag, den 9. Dezember 1918- J X f jjT WWHHWtHIHHttWWWWWWWWHWW 1? ?W 'SitfVitltr !W T?rtrtrtlfdn ii X CVVV Von A. m4'Hl"M4'H.41'M'l (16. Fortsetzupg und Schluß.) Dieser unerwarkte Schlag Hai meinem Batcr beinahe das Leben ge koktet. Selbst seine newöbnlicbe fte stigkeit verlieg ihn, und kr erging sich in oen dttter tten lagern V Wie!" wiederholte er außer sich Mein Sohn war PugatschewS &t nosse! Gerechter Himmel! Was muß ich erleben! Die Kaiserin begnadig ihn! Aber ist denn'daS ein Trost für imcyz Um Eöeimann wird zum wt rater, vereinigt sich mit Mördern, Räubern und enllaufenem Dienervack Schmach und Schande über unser gan 2 Geschlecht l" Durch die Ausbillche d:r Werzwei iunger cyreat, ver umie irrn meine Mutter zu trösten. Sie wagte nich in seiner Gegenwart sich ihrem Jliim wer zu überlassen, sie sprach zu ih 'ion der Ungerechtigkeit der mensch lichen Urteile, aber mein Vater war nicht zu trollen. Am meisten quälie sich aber Ma ritt ic war mehr als uberzeuat. da ich mich hätte midLeichiigkeit rcchtfer tlgcn können, wenn ick es nur aewoll, hättet und sie "tihnle die Wahrheit. So hielt ie sich selbst ur die ur ache me ncZ Unglücks. Sie verbarg vor andern ihre Tränen-und ihren Schmerz und dachte Tag und Jiaefjt daran, wie sie mir yeisen konnte. , Einmal abends faß mein Vater auf dem Sofa und blätterte im Ho lalender. Aber feine Gedanken schwer Im in die Ferne, und die Lektüre de. Kalenders rief bei ihm nicht die üb liche Wirkung hervor. Er pfiff einen . alten Marsch vor sich hin. Meine Mutter strickte eine Jacke, und ab und zu fiel eine Träne auf ihre Handar beit. Auf einmal sagte Marie, die evensaus mit einer Arbeit im Zimmer lslB aß sie unbedingt nach Peters durg teilen müsse, und sie bitte, ih vie wann oazu zu geben. .Wozu willst du nach Petersburg fahrend fragte meine Mutter be trübt. .Willst du uns auch noch ver laen! Marie erwiderte, ihre tarnt Au kunft hänge bon dieser Reise ab. sie ' wolle als Tochter eines Mannes, der ein uptz leinet iieue gemoroen sei, f mächtige Personen um Schutz und Hilfe anrufen. ; Mein Vater senkte den Kopf. , Je des Wort, das ihn an das angebliche Verbrechen seines Sohnes erinnerte. 'war -ihm schmerzlich und klang für ' lyn w ein orwurs. - , Fahre nur hin!" sagte er mit tie . sein Seufzer. .Wir wollen deinem Glück nichts in den Wcz legen. Möge vir Gott einen ehrlichen Mann zum Bräutigam schicken, nicht einen Verrä' sei!" Darauf stand er aus und ver lieg vas Zimmer. Marie blieb mit meiner - Mutter ollein und teilte ihr einige ihrer Veo mutunaen mit. Meine Mutter um, armte sie weinend. Marie wurde für die Reise ausgerüstet, und einige Tage spater reiste sie ob in Wegleitung der treuen Palascha und deS treuen Sawelitsch, der, von mir getrennt, seinen Tr?st nun darin sah, daß er wenigstens. Meiner Braut dienen konnte.' 9 , Marie kam glücklich in der Rest eenz Zarsioze teelo an und stieg im PosthauS ab. Man räumte ihr dort ein kleines Kämmcrchen ' ein. Die Frau des Postmeisters kam sofort mit j.-a m - i . i, . lyr INS tseipxaa;. Vie erzaylie, Fan sie die Nichte eines Ofenheizers" am Hofe jtl und weihte sie sofort in alle Geheimnisse des Hoflebens ein. Sie wußte zu berichten, um wieviel Uhr nz mierin ausiiano, lyren Morgen kafee trank, spazierenging, welche Herrschaften in ihrer Umgebung wa ren, was sie am Tage vorher bei 2a sei zu sagen geruhte, wer von ihr abends empfangen wurde kurz, die Unterhaltung der guten Frau Post meist war die reinste Chronik. M rie hörte ihr. sehr aufmerksam zu. Vann machten sie einen Spaziergang im Hofgarten. Die Frau Postmeister kannte die Geschichte jeder Allee, jeder Brücke. Die beiden Frauen kehrten nach Hause zurucZsehr zufriedzn mit? einander. Am nächsten Morgen erwachte Ma rie sehr früh, kleidete sich an und ging leise in -den Garten hinunter. Es war ein prächtiger Morgen. Die Sonne schien hell über die Wipfel der Bäume deren Laub tm frischen Hauch des Herbstes bereits gelb war. Der weite Teh schimmerte hell. Ma rie ging einen herrlichen Rasen platz entlang, als auf einmal in Hei nel englisches Hündchen ihr bellend entgegenlief. Marie blieb erschreckt stehen. Aber in diesem , Augenblick vernahm sie eine angenehme Frauen stimme. ' .Fürchien Sie sich nicht, er tut Jh. Nen nichts!" Marie erblickte auf einer Bank eine Dame. Sie setjle sich auf da? andere' Ende derselben 'Bank. Die Tame sah sie aufmerksam an, und auch Marie musterit sie mit einigen flüchtigen Blicken vom Kops bis zu den Füßen. Die Tame tru ein wei j'ä Morgenk'eid, eine Nachthaube und! Y VVV IVa'IIIIVIU f Puschkin. i eine dicke Jacke. Sie schien etwa vier zig Jahre alt zu sein. Ihr rundes rosige Gesicht drückte Würde und Nutze aus, die blauen Augen und daö sanfte Lächeln verliehen ihr einen un aussprechlichen Reiz. i6le sind wohl fremd hier?" fragte sie. ' .Jawohl, ich bin erst gestern auS der Provinz gekonknen." ' .Sie sind wohl mit Ihren Ver wandten hier?" .Rein, ich bin ganz allein gekorn men." , .Allein! Aber Sie sind ja noch so jung!" .Ich habe weder Vaier noch Mut ter." .Sie sind hierher wohl in Geschäf ten gekommen?" .Jä. Ich bin hierhergekommen, um der Kaiserin eine Bittschrift zu überreichen." , .Sie sind Waise. Wahrscheinlich haben Sie über Ungerechtigkeit zu klagen." .O nein! Ich will um Gnade, nicht um Gerechtigkeit bitten." TYtF 14 fv,.. tni. ffTlt f!HV94 , i"f iuyiit, &ic iU .Ich bin die Tochter des Haupt manns Mironow .Desselben Hauptmanns Mironow der Kommandant einer der Festungen im lLouvernement Orenburg gewesen ilit Jawohl." Die Dame schien gerührt zu sein .Verzeihen Sie!" sagte sie. und ihre Stimme wurde noch freundlicher Verzeihen Sie, daß ich mich in Ihre Angeiegcnyeiteii mische! Aber ich bin oft bei Hofe. Erzählen Sie mir. worin Ihre Bitte besteht, vielleicht kann ich zynen yelsen. , Mane stand auf und dankte ili: yosii. TOes an der unbekannten Da me flößte ihr das größte Vertrauen ein. Marie zog auy der Tasche ein ge satkeles Papier und .reichte es der Da me, die es zu lesen anfing. Zuerst laSsie mit aufmerksamer uns woyiwouenoer Miene, aus einma nahm ab ihr Gesicht ein Ausdruck von Strenge und Harte an. Sie bitten für Grinew? fragte die Dame kalt. Die Kaiserin kann ihn nicht begnadigen, denn er ainq zu Pugatschew nicht aus Leichtsinn, fondern auS gemeiner Gesinnung über. 'jiem, oas iit nicht wahr!" rie Marie. Wie nicht wahr?" fragte die Da me. ties errötend. Nein, das ist nicht wahr," wieder holte Marie. .Nur um mich zu scho nen, hatte er vor Gericht nicht , die volle Wahrheit gesagt." Und nun erzählte sie der Dame al les, ohne etwas zu verheimlichen. Die Dame hörte Marie mit großer Ausmerksamiett an. Wo sind Sie hier aogestiege? ragte sie dann. Als sie hörte daß Marie bei der Frau.' Postmeister wohnte, sagte sie mit einem Lächeln: .Ad. ick wein. Auf W belieben: aaenie Niemond etwas von uile rem Gespräch. Ich hoffe, Sie werden nicht lange auf Antwort warten müs en. Mit diesen Worten stand sie auf und, ging fort. Marie kehrte nach Hause zurück, von freudiger Hoffnung bewegt. - Die Frau Postmeister richtete den Tee und wollte gerade wieder vom Hole zu erzählen ansangen, als diotz lich vor dem Hause eine Hoskalesche melt und ein oflakai mit der Mel dung eintrat, Ihre Majestät rufe das Fräulein Mronow zu sich.- Oie grau Po tmei ter geriet außer Atem. Ach du, meine Güte," rief sie. Wie werden Sie bloß vor der Kai erin er ehernen. Sie wissen wohl gar nicht, wie man sich bei Hofe zu benehmen hat! Soll . ich Sie . am Enhe begleiten? Und wie wollen Sie in Ihrem einfachen Reisekleide ingehen? Da erklärte aber der Lakai, Ihre Majestät hätte befohlen, Fräulein Mironow möge so zu ihr kommen, wie man sie antreffen würde. Marie ahm in der Hoseauipage Plag und uhr ab, von den guten Ratschlagen und Wünschen der Frau Postmeister begleitet. Nach wenigen Minuten hielt die Kalesche vor dem Palaste. Mit klop endem Herzen stiea Maru auö und ging die Treppe hinauf. Sie passierte eine Reihe leerer prächtiger Gemacher. Ter Lakai zeigte ih? den Weg. Und ch liefe er sie vor einer geschlossenen, Tür allein. Einen Augenblick später wurde sie in daö Ankleidezimmer der Kaiserin gefuhrt. Die Kaiserin saß an ihrem Toilet tentisch. Einige Hofdamen waren in ibrer Umaebuna Die Kaiserin wandte sich freundlich zu Marie um, und da kannte Marie in ihr die Dame, mit der sie erst vor wenigen Minuten sich so offenherzig unterhal ten hatte. Tie Kaiserin sagte mit ei nem Lächeln:-" Es freut mich, daß ich imstande in. mein Wort zu halte und Ihre! Bitte zu erfüllen. Ihre Sache ist erieoigk.' Ja, vin von der Unschuld Ihre Bräutigams überzeugt. Reh wen Sie diesen Brief, und übergeben Sie ihn Ihrem, künftigen Schwiege vaier. Marie ergriff den Brief mit ,it ternder Hand und fiel weinend der Kaiserin zu Füßen. Die Kaiserin hob sie auf und küßte sie. Dann sagte sie zu Marie: .Ich stehe in Schuld beider "Toch ter des Hauptmanni Mironow.- Ich weiß,-Sie sind njcht. reich, aber ma chen Sie sich keine Sorgen um Ihre Zukunft. . Ich werde sür Sie sor gen." , , , , - Mit dielen guten Worten ließ die Km erln Marie von sich gehen. Ma rie kehrte in der Hofequipage in ihre Wohnung zurück. Die Frau Postmei ster überschüttete sie mit Fragen. Noch am selben Tage reiste Marie wieder nach Hause ab, ohne sich 'Petersburg auch nur einmat anzueyen. Hier hören die Aufzeichnungen von Peter Grinew auf. Aus der Familienchronik der Gr! new ist aber bekannt, daj er auf hö heren Befehl am Ende des Jahreö 1774 be re,t wurde. Er war ferner bei der Hinrichtung PugatschewS zugegen, der ihn unter der, Menschenmenge erkannte und ihm mit dem Kopf zunickte, demselben Kopse, der gleich darauf blutend zu Boden siel. ' Bald danach verheiratete sich Pe ter Erinew mit Marie Mironow. Ihre Nachkommenschaft lebt noch heute glijcklich im Gouvernement Sim birsk. In einem der Hquser, die dieser Familie gehören, wird bis jetzt noch ei eigenhändiges Schreiben der Kai serin Katharina II. unter Glas und Rahmen gezeigt. DaS Schreiben ist an den Vaier von Peter Grinew gerichtet. Es ent hält den , Freisprach seines Sohnes und das Lob der Hauptmannstochter Mironow. ' (Ende.) d Regengüsse in der Sahara. , Man stellt sich die Sahara gewöhn ljjh als ein Gebiet vor, in dein kaum je ein Tropfen Regen fällt und das dieser Negenlosigkeit seinen besande rm Charakter verdankt. TaZ ist aber durchaus nicht der Fall. Regen falle Und in- der Sahara nichts Un gewöl.mlichcs, sie treten nur nicht so regelmäßig ein, daß sich ständige Gcwäsjcr durch sie entwickeln ton neu . Dabei kommt es bor. dan acwa! tige WasZermajZcn hcrabflVirzen und zu iiataitrophcn fuhrm. So wurde im April Li) im Wadi.Urirlu eine große Fläche so schnell unter Wasser gesetzt, daß mehrere Soldaten er tranken. Im Oktober 1!X5 be. obachtcte der französische Artillerie Kgpitän AiWicras in der Tuat-Oase ln der welttmzcn Sahara infolge von starken Regengüssen ein so pläßli chcs Steigen deS WasserS int Oned SacuraMcssaond, einem sonst , nur zeitweilig wasserführenden Fluß,-daß die Karawanen .die das trockene Fiußtal als bequemen Rcisewcg zu benutzen pflegten, sich nur mti Mühc retten konnten. .In einer Schulcht erreichte das Wasser einen Stand von über 4 Meter; ein Damm, der hier errichtet ist, um das Wasser nach der Tuat Oase abzulenken, wurde von den Fluten fortgerissen, die sich einen Weg nach Süden bahnten und hier dem ursprunglichen Flußlaufe folgten. Das wild dahindrausende Wasser führte ganze Palmenstämme mit sich. Angieras hat diese Hoch Wasser zum Anlaß von Unterschun' gen genommen .deren Ergebnis es wahrscheiiüjch macht, daß der Oucd Mcssaoud seine Fortsetzung in dem Oued Tammandounr findet, der dem . Nigger bei Timbuku zufließt. Früher haben sich nach seiner An nähme beide nach Westen in den Südteil des Djouf ergossen; im Laufe der Jahrhunderte ist aber der Oued Sacura Mcssaoud iin Sande der Sahara vcrfiegt, der Nigger, hat ich südwärts dem Golfe von Guinea zugewandt und das lrockengeleate Djouf wurde zur trostlosen Wüste. Unschädlich. Musikschule ritt (die ein Zimmer mieten will): .Glauben S,e, wenn ich Klavier piclc, daß eö die Mxtci unter mir geniert?" Hauswirt: O nein da heult owieso der Hund den ganzen Tag!" Ein Schwerenöter. Herr Ockonomicrat, ich hätt' e' gu es Geschäft sür Sie!" .Nil , lazsen itc hören I" Sie geben Ihrer Tochter e' Mi! ion Mitgift! Ich nehm' sie mit 'ncr halben Million ersparen Sie netto unszig Prozent!" Kasernenhofblute. Un ?rokflzicr: .Kohn, was präsentieren i wieder Ihr (Lewehr so ängstlich wie 'n falschen Wechsel!" Ein gutes, Solinger Ta chenmesscr mit drei Klingen und einem Korkenzieher ist das Resultat von 430 Arbeitsleistungen. Wer mit sichselbit m Rate geht, ist schon schlimm beraten; aber der gute Nat, den. ihm andere ge ben, kommt ihm oft sehr teuer zu stcben. M 1 . . - 5 1 --- - 'TTTTTTTTTT T?T'I T ?T TTT? TT jjpif llmVkrtllNkZ von . j; Uam iinD $tt i: . V ' Wo Prof. Tr. B. Touath. Jeder Raum so groß, wie er ,'cheiiit. Dieser etwas paradole und in feiner allgemeinen Form wohl auch anfechtbare Satz gewinnt an oden, wenn man einen zweiten Zaktor angliedert, ohne den jeder Ziaumeins Schimäre bleibt: die Zeit.! Nauin und Zeit haben Wohl fiir uns früher nebenoinander' be standen: sie tun es nicht mehr, feit neues Leben, angetan allerdings mit stark philosophischem Einschlag, in unsere physikalischen Lorstellun gen geraten ist. Jetzt haben Raum und Zeit, an sich, ihre festen Um risse verloren: sie find als selbst ständige Größen gestürztund kellen sich aneinander fest. Aber nicht nur auS Wissenschaft lichein Bedürfnis heiauö sprechen wir von einer Umwertung von !liaum,und Zeit. Tie Mittel des Verkehrs haben beide langst in eine andere, und zwar schwindende Gro Kcnorduung verwiesen: zugleich tritt der Raum immer mehr als Funk tion der Zeit In unser praktisches Lewiiktsein. Tie epslogcnheit, Naum nach Zeit zu bestimmen, ist natürlich uralt; sie fand an Größcn von einiger Sicgclmäbigkeit ihren Ausdruck: ' 'Eine Tagereise lang" oder eine Pfeise weil' Im Zeit alter des schnelleren Verkehrs hat sich daran nicht? geändert; heute ist Tresdcn von Berlin zwei Stunden weit", Ivir alle erinnern uns noch der Zeit, da es drei Stmiden weit war. Ist das fre-ndliche Florenz an der ilbe erst einmal nur noch eine Pscise, oder wie wir jetzt Wohl sagen würden, eine gemächliche Zigarre von uns entfernt, dann ist die Entfernung zivischcn beiden Städten nicht rnehr größer, als heute die zwischen' Berlin und Potsdam. Dabei wird der Raum, der, wie man sofort sieht, ja nur ein rein relativer Begriff sein kann iitc uns buchstäblich kleiner. In dem Augenblick, da wir uns ,niit der Geschwindigkeit, einer Kaiionenku. gel bewegen können, ist Altona eine Lorstadt Berlins. Mit den verichwindcnden Zeikab ständen schrumpft der Erdball, vor wenigen Jahrzehnten noch sur viele, sür einige noch heute die Welt , aus immer be cheidenere Maß z summen. Tie Erdteile erscheinen nicht nur, sie sind aneinanderge ruckt. Die Ge chwiMakeit der Oze andampfer ist auf den großen Ber kehrölinien von etwa ii auf mehr als 22 Seemeilen m der Stunde angewachsen, ohne dau die Wirt, schaftlichreit des Betriebes dabei ge litten hätte. Lu X'anoe flauen, za me w- schwindigkeiten der Berkehrsrnittel so gar arg nicht zugenommen. Die Lokomotiven lausen in der Stunde nur einige Kilometer mehr wie vor zwanzig Jahren; aber sie sind ftär ker und ausdauernder geworden, die Wasser- und Kohlenvorrate großer, die Wirtjchaftlichkeit durch Berwen dung von überhitztem Damps, des en Energie in mehreren Ausdey nungsstusen ausgenutzt wird, we wtlich erhöht, wo konnte durch AusZchalkung von Vaiiepumwn uns durch Verminderung des auf den Anfahr' und Bremsweg entfallen den Leitverlustes die Reisezeit er freulich gekürzt werden. Dabei stieg die Neiieminute nicht im Preis: im Gegenteil, sie wurde billiger, der beste Beweis sür den technischen Fortschritt und die olo' noniischere Ausnutzung des Brenn losfes. Auch hier gibt es natno ich eine Greze, denn die Kosten richten sich nicht llein nach dem Weg, sondern auch nach der Zeit. Hundert Kilometer schnell zurückge. egti koiten mehr als unter sonst gleichen Betriebsbedingungen langsam. Es fragt sich, wie hoch die Zeit durchschnittlich im Preise tehtz ie kostbarer sie wird, desto mehr wirb, man berechtigt und ge zwungen sein, die Entfernungen zu kürzen, Städte und Länder anein underzurücken. Der Erdball läßt ch zusammendrucken, aber es kostet Geld. Aus rein wirtschaftlichen nicht aus technischen . Gründen mußten ja auch die berühmten TrehstroM'Schnellbahnversuche aus gegeben werden, die zwischen Ma rienfelde und Lassen eine Geschwin lbigkeit von 210 Kilometer lieferten und Berlin und Hamburg auf et wa IM Stunden nahegerückt'' hat ten. Aber die, Technik schreitet fort, und wertet Zeit und Waum um. Vielleicht waren die Versuche nur verfrüht. Vergessen wir auch das Flug, zeug nicht! Sicherheit und Schnei ligkeit haben sich in märchenhaft kurzer Zeit beispiellos gesteigert. Bor wenigen Jahrzehnten begann man kurze Luftsprünge zu machen, eS gab keine Maschine, die recht flie ßen wollte. An taufend wichtigen Kleinigkeiten lag eö; sie sind heute so gründlich überwunden, daß man versucht sein möchte, eine Konstruk tion zu prämiieren, die nich! fliegt. Zwar stiegen damals schon die bei' den WriahiS auf, doch ihre Flug zeuge waren noch Apparate", keine Maschinen, kerne techmichen Kon striltionen. Die schwachen Moto ren von nur 24 Pferdekrasten er forderten verhältnismäßig große Tragflächen, die Geichwindigkeit war also gering, sie betrug nur einige echzig oder siebzig Kilometer. In zwischen sind die Motoren vier bis Tritte Seite. 9. November 1918. fünffach stärker geworden, die Trag flächen nicht größer, eher etwa kleiner, die Geschwindigkeit hat zw genommen: sie beträgt in der Ne gel 100 Kilometer, meist aber mehr in der Stunde. Solange eZ sich Inur um sportliche oder militärische Lweae yanoeir, ooer wenn man zei gen will, waö die -Technik kann, wird man die Geschwindigkeit ganz wohl noch durch Gewaltmittel, d. h durch stärkere Motoren, steigern können. Koirnni aber die Wirr schaftlichkeit'in Betracht, so muß man sich wieder fragen, was kostet die Vetriebsrninute bei verlangtem EeschwindigkeitSzuwachs,- und was ist die durch dielen Zuwachs gewon neue Zeit wert; dann ergibt sich "die Gleichgewichtslage, oder jagen wir lieber das wirtichaftliche Optimum, von selbst. Wir haben c5 bisher nicht erreicht, aber es ist zu hassen, daß eS sich, "nicht durch Erhöhung der Blotorstärken, sondern durch verfeinerte Formengebnng der Flugzeuge, Herabminderung der Lufttviderftände und Erhöhung des Nutzefsektes von Schrauben und Tragslächen, mit der , hohen Ge fchwindlgkeit in Einklang bringen läßt. Nach allen Seiten bohrt sich das Zvlugzeiia in den Raum; schon ist unser Land sür die Tauerslüze in gerader Luchtnng zu klein, schon steigt der Bcaschineiwogel , und es ist doch erst wenige Jahre her, daß er hnpste in Hohen, zu de ren klar luftdiinnen Schichten kein Lenkballon ihm solgt, und in denen er, nur noch dem Kondor und allenfalls dem prachtvollen Schlve bcr, dem Freiballon, begegnet, Tie raumverkürzende Kraft des Flug zenges wird sich vornehmlich dort zeigen, wo mangelnde oder be schwcrliche Wege jede Entfernung endlos dehnen. Eigentlich haben bereits Telephon und drahtlose Tclegraphie mit den althergebrachten .Begriffen von Nauni und Zeit gründlich aufge räumt. Das Telephon in dem An gcnblick, als man die alte, sreilich sehr einsache Bellsche Anordnung durch das Mikrophon als Geber und das Telephon als Emvfanaer er setzte. Früher, das warnoch in den achtziger Jahren und zu einer Zeit, da Berlin nur einige Hunden Teilnehmer ausweisen tonnte, ao bcftcte ein Telephon als Geber auf ein gleiches Telephon als Ernpsän ncr. Das eine war eine Dynamo rnaschine und fetzte die Energie der Schallwellen - in elektrische Energie lim, das andere ein Elektromotor, der die elektrische Energie wieder in die mechanische der Schallwellen veo wandelte. Ter Teilnehmer erzeug' te sich also den zum Telephonieren erforderlichen Strom durch die Ar beit feines, Kchlkopfes 'selbst; damit kam er naturlich nicht weit und blieb auf die eigene Stadt oder ih re Bororte beschränkt. Mit der Einführung des Mikrophous der nnh ttiin hir rnfi Arliki5 nrt esst U. vyv v i . .iiiv fremde Energiequelle, eine Batterie, und überließ den Schallwellen nur den aiislösciiden Anreiz. Sofort wurden Hunderte von Kilometer überbrückt, die Studie ruckten an einander, in den Bruchteilen von Hundertstel Sekunden eilte das ge sprachen? Wort über die Landes grenzen: Heute wird der nervöse Teilnehmer, der die technische Groß tat ctls selbstverständlich nimmt, schon ungeduldig, wenn er Nicht m wenigen Minuten die Stimme fei ncs Geschäftsfreundes in, Kopenya. gen oder in Paris hören kann, und den Teilnehmer in Potsdam läßt er ruien wegen einer Kleinigkeit, um derentwillen er sich hüten wür de, eine Postkarte zu schreiben. Uc ber die großartige Sprcchvcrbin dung Berlin Mailand, die einen technischen Sieg über die lautver wischenden Eigenschaften der Lkabel trecken bedeutu und das gesprochn ne Wort über Wasscrstürze, durch Eis und Schnee, quer durch das se dimcntär vorgelagerte und vnlka nisch zentrale Massiv der Alpen leitek, ist man nach einigen höfli chen Artikeln in den Zeitungen zur Tagesordnung übergegangen. Der große Fortschritt von auZ. baufähiger Art in der Funkentelc- graphie kam vor einigen Jahren durch die Stoßerregung und die Verwendung der tönenden Funken. Statt lediglich die rohe Gewalt der Sendestationen zu erhöhen, ging man feiner, wissenschaftlicher vor und schus Bedingungen, unter denen der Nutzeffekt der Sender in sich und biv physiologische Wahrnehm barkcit der im EmpfangStelephon biö dahin nur. als unwirsch fausen der und knarrende Laute erscheinen den Morsezeichen erhöht wurde. Statt elektrisch zu brüllen, sang manund wurde so viel besser und weiter vernommen. Tie elektrischen Wellen unserer Croßstationen rollen über die Alpen nach dem Herzen v Afrikas, sie überdecken die Wasser wellen deS OzeanS oiS an die iin w. t ir v i l . V f ! - f I lP licn ocr neuen Wen, inocm iiuj döc Erdkrüiiimnng, wahrscheinlich durch Brechung in den verschieden dichten Luftschichten, anzuschmiegen suchen. Born Eisselturrn und der Station in Norddcich sendet , man den Schiffen die Ortzeit deS durch Grecnwich laufenden NullMeridi. anS nach, damit sie, unabhängig von den Gaiigzufälligkeiten der Schiffs, uhrcn, ihren Ort auf See festsrellen können: mÄn läßt sie frei und -hält sie doch in- der Heimat, die Eillscr nnng ist in dieser Hinsicht nicht mehr größer, als etwa einer tausendstel bis einer Hundertstel Sekunde ent' jpricht. So langc brauchen die elektrischen Wellen zur Reise. Wenn sie erst einmal ständige Begleiter wissenschaftlicher Expeditionen sind, wird es vorn Forschungsschiff zum Pol nicht mehr ' so weit fein wie heute. . , Auch auf rein wissenschaftlichem Gebiet werten sich,' wie ansangs an' gedeutet, Raum und Zeit um. Ter gebildete Laie darf an dieser ' be merkenswerten Erscheinung Physik, lisch mathematischer Spekulation nicht mehr achtlos vorübergehen, bedeutet sie doch eine neue Art phy sikalischen Denkens. Die neue Lehre. taust oaraus inaus, wcocr rangen noch Zeiten als absolute Größen, sondern nur als relative Aegrisse gelten zu lassen. Schon Newton jagt in seiner Mechanik, daß alle Bewegungen relativ seien tn tfeziig auf andere Körper, die wir- als ru. hcnd annehmen. Diese Annahme der Ruhe ist natürlich eine ganz willkürliche;' auch das Bezugsyftcm kaimnnd wird eine relative Bewr gniig wiederum gegen andere Sy stcme haben. Absolute Ruhe oder absolute Bewegung sind Begriffe, die physikalisch- nicht existieren, und innerhalb dieses Systems können wir Messungen über seine relative Bewegung niemals ausführen, sei denn, das System rotiere oder sichre unter dem Einfluß von außen andringender Kräfte beschleunigte odcr verzögerte Bewegungen aus. Nun hat sich aber die Physik mit sich selbst im Widerspruch befunden, in' dem sie den Weltäther als Bezugsy. stern fiir absolut ruhend ansah und solgerte, daß dann entgegen der Erdbewegung mit einer relativen Geschwindigkeit von 30 Kilometer inoer Sekunde ein Aetherstrom in die Körper eintreten und wieder ans ihnen alistreten müßte. Das würde, da ja der Aether der Trä ger der Lichtwellen - ut, eme Ber, Zchicdcnheit der Lichtgeschwindigkeit in leiden Richtungen herbeiführen müssen. Aeußerst gewissenhast von Michelion und Morlen anaestcllts. Berjuche haben aber dies erwartete Nezultat nicht erbracht. Da die Theorie von Lorentz und Fitzgerald, cie, oieim eylichiag aus einer Zu saiilmendrückung der Länaen der BersnchZapParate und Maßstäbe in der Bewegungsrichtung erklären will, etwas Gewaltsames an W hat. bleibt nur übrig, mit Einstein auch Hier das Nelativitätsprinzip gelten zu lassen, d. h. zuzugeben, daß wir in einem gleichförmig be wegten oder ruhenden System nichts messen können. . Es i,t hier nicht der Ort. Wer die Konsequenzen zu reden, die das erweiterte Nelativitätsprinzip Ein steins in den kühnsten matbemati. scheu Kombinationen aebabt bat. Nur so viel sei gesagt, daß aus ihm eine Bcrgnderung jeder Länge mit der relativen Geschwindigkeit oes- covachlerö hervorgeht und chießlich sogar eine Beränderunc, und Berkürzung des Zeitwertes. Eme. gegen den Beobachter beweats Uhr geht anders als eine mit ihm bewegte. Wir kommen damit m einer vierten Dimension, der Äeit. die, gleich den anderen Dimensionen veränderlich, zu jeder von ibne dp hört, also zu einem vierdimensiona len Weltsystem. Wie dem nun aber auch fei, ob man für diese neue Relativitätstheorie begeistert ist oder ihr ein ehrenvolles Begräbnis wünscht, man wird mit Minkowski sagen könnend In Zukunft werden Raum und Zeit .unauflöslich mit. einander verbunden fein. Ein triftiger Grund. Alter Nechtsanwalt: ..Warum glauben Sie, daß unser Klient den Prozeß verlieren müsse? Gaben Sie olle Mittel erschöpft' di, Ihnen zur Verfügung standen?" Junger Jurist: .Das aerade nickt. doch ich habe alle Mittel erschövit. über die er verfügen konnte." Bor Gericht. Nickier (mt Zeugin): Also, Sie weiaern sich. Ihr Alter anzugeben? (Zum Ge. nchtsdiener): .Müller, holen Sie den gerichtlichen Taxator her!" Frau Gould 510 bestraft wegen Ehebruch. In Baris bat das Korrektionsgericht über dik'Anklagen, weiche Frank I. Gould gegen seine Gattin und den Mexikaner Mario CassafuS erhoben hatte, verhandelt. Das Gericht fand beide des Ehebruchs schuldig und verurteilte sie zu je 50 Franks Geldstrafe (der üblichen Stro se für EMuch). Edith Kelly Gould, die Gattin von Tiianl ?k. Kould. ist eine frühere Schauspielerin, die den Millionär im Jahre 1903 heiratete. Schnelle Besserung. Mabel: .Olga, ichhatte kcins klluhe, bis ich herkommen konnte, um zu sehen, wie ich dir die trüben Gedanken verscheuchen kann, die auZ deinem gestrigen Briefe sprechen. Wie kann man nur an Selbstmord denken! .Er ist ja wahr, Alfred hat dich sitzen lassen. Aber dem mußt du nicht nachhängen; nimm eö hin, wie ein verniinvigeö Mäd chen so rtiraZ hinnimmt, und siel? dich einfach nach einem andern um." Olga: Tcin Rat kommt zu spät, liebe Freundin." Mabel: .Um Himmels willen. Olga! Tu wirst doch kein Gift ge nomnien haben?" Olga:' Llber nein, nein. Ich habe mich gestern wieder verlobt. EinGliick. 7 ""Gut, dah ich den Schirm vergessen., habe sonst wäre dir aucb noch naß ' geworden! ? 11 j' . REPARATUREN! für 0sf6nff FurDaces q. Dampfkessel OMAHA STOVE REPAIR WORKS 1206-8 DoTtila Str. Phon TjIer 20 MMIMliÄSiMWMlWiWWÄiMWÄM William Sternberg - Deutscher AbvoSst Zlsnner 950 954, Omaha National - Bank.Gebäude. ZeL Douglas 962. Omaha. Neb?. lWsWSCISIMIMIMUWMIMWAMWZ 1,11! 1 DR. F. J. SCQIEIER I D ,1s Deutscher Arzt 1 I und Zvundsrzt 1 1140 First National Bank e s? i baudö; ,16. und Farnam Str. 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