Seite 2-Tägliche Omqha Tribüne-Montag, den 9..Dczcmber '1918- Tagliche aha Tribüne TBIBUNE PUBLISHING Ca-VAL.JV PETER, PwaMaii. Preis de Tögcblatts: Durch drn Träger, er Woche 2Vt Cents; durch die Post, bcl Boranöbrzahlnng, er Jahr $si.00; sechs Monate $3.00; drri Monate. 51.50: bei Vorauöbrzahluvg vo zwei Jahren 510.00. Preis des Wochenblatts bei Branöbezahlnz,jr 52.00 das Jahr. 07-1309 Qowird Str. Tclfphoni pe Molnes, liu Braneb Entern! as econd-class matter Omaha, Nebraska, ander the et ot CongreM, lluxb t, 1879. ' CmaHd, Ncb Montag, den 9. Tezcmber 1918. Amerikas Erholung vom Kriege , Tie Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten für eine schnelle Erholilng des Landes von den eigenartigen, abnormalen', auf den höchsten Punkt ge spannten Kriegsvechkiltnissm sind gut: daS ist die Ansicht, die in der nionat. lich? Uebersicht der National CÜy Bank über die hauptsächlichsten Fragen der Finanz und der Wirtschaftslage mlsgcsprochen'ioird. Die Frage, wieviel Geld während des Krieges verausgabt worden ist, kommt bei der Betrachtung der Sachlage weniger in Betracht. Worauf es ankommt, daS ist die Frage,, wie rs um die Produktionskräfte des Landes bestellt ist; wie groß die Rohstoff, und den Markt kommen; unter welchen Arbeitsbedingungen stch der Proomtwns. trozeß-abspielt; in welcher Verfassung sich die Banken befinden. Wenn die Produktionsfähiglcit des Landes heute mindestens ebenso grof; ist, wie vor dem, dann braucht man sich, keinen Sorgest über die Ennvicklung der Ver. hältnifse hingeben, denn an Nachfrage nach den Erzeugnissen des amcrika. nischcn Bodens und Der amerikanischen Arbeit wird es, wenn erst einmal die erste Uebergangspcriode überwunden ist nicht fehlen; so seht die er . wähnte m?Mche Uebersicht auseiiumder. X . Der einzige Zweifel 'kann sich also nur an diese Uebcrgangspcrigde knüpfen, die einen Weg finden muß, um, von der engen Kri,egsbasis auf die breite Fläche der Fricdcnsarbeit zu gelangen.' Ebenso wie Präsident Wilson ficljt die National City Bank in der Beschäftigung der entlassenen Soldaten an ösfentlicheiz Bauten das beste Mittel, um Über die zeitweiligen Schwierig, leiten hinwegzukommen. ' ' Es kann keinem Zweifel unterließen, das; eine große Periode des Ge deihens das Land erwartet, sobald die Anpassungen an die FriedcnSbasiS vollzogen find, und unserer Meinung nach ist bie erforderliche Anpassung nicht von der Art, das; sie Bedenken verlirsachcn braucht. ( Die Situation trägt in sich, viel Stärke. In allen. Teilen der Welt sind die Vorräte an Dingen erschöpft. Tie Völker haben sich so lange behelfen, daß nun der Be daif nach Deckung drängt." , , Es wird besonders darauf hingewiesen, daß die Vorräte an Stahl, die- fern bedeutcdstcn Bedürfnisse des Weltmarktes, überall recht geringfiigigc sind. Von dieser Seite allein muh also der amerikanischen Industrie schon ein gewaltiger Auftrag kommen. Eine große Nachfrage nach diesem und an deren Material wird sich bald unbeachtet der noch geltenden Kricgspreise zeigen. " t V: . Die Geschäftsaussichten erscheinen also gut genug, sobald erst die Un annnehmlichkeiten und Schwierigkeiten des Wechsels überstanden find. Staatssekretär Erzberger über den neuen deutschen Volksstaat ' Der Geist des alten nnd des neue Deutschland. Das Volk von der Not wcndlgkcit znm Erwachen gebracht. Will Obsetzt und Subjekt des Staats sein. Wechsel vollzogen ohne den Druck der Straße. . N (Weser Ztg." vom 21. Oktober.) Ferlin. 80. Okt. -r Js einem Artikel des Staatssekretärs Erzberger, In der Nordd. Allg. Ztg.- über dm neuen deutschen Volksstaat heißt es u. ct.: Nur die Tatsache der mangelnden Politisiertheit unseres gebildeten Bürgerwms erklärt es, daß 'der Zustand, wie er jetzt zu Recht besteht und von führenden Männern seit langem erstrebt wurde, nicht schon früher durch, gesetzt worden ist. Zu shr waren wir im Banne des Obrigkeitsstaates, der vielen das politische Denken zu ersetzen .geeignet, erschien. Zu stark waren auch die l'kräfte, die an der Aufrechterhaltung des bisherigen Systems inter. efsiert waren, Äe auf ihrer politischen. Machfftellung beruhten. Zu stark, um den Kampf um die Durchführung des Volksstaates sehr aussichtsvoll er scheinen zu lassen. Das Bürgertum überließ sich nicht kritiklos, aber auf .ritiksich beschränkend, der Entwicklung und Gruppierung der Dinge, Ver Hältnisse, wie sie die bureaukratische und militärisch Hierarchie schufen. Der Geist nach den 70er Jahren des neuen Devtschlands, das man jetzt das alte Deutschland nennen muß war bei allen seinen Leistungen angefüllt von Jllu sionen, Gutgläubigkeiten und VcrantwortliwkÄtcn, von einem mcrkwürdi. gen Gemisch von laissez aller" und, einen allgemeine Draufgängertum. Das deutsche Volk, verwöhnt und verführt durch die starke Hand Bismarcks, bat sich unter seinen Nachfolgern an die patriotisch sein sollenden Gesten des unbedingten Vertrauens und der Ergebenheit in die Wcitcrführung unseres Geschickes durch verantwortliche und unverantwortliche Obrigkeiten gewöhnt, wenn auch bei besonderen Anlässen erstaunte Fragen nach dem Sinn und den Wirkungen durch seine erwählten Führer diesen Stimmen des Erstaunens und der Neberraschtheit im Reichstag Ausdruck verliehen. Daß letzten En des alles beim alten blieb, daran ist die politische Willcnlosigkeit der großen Masse unseres Volkes schuld, die sich iinmcr wieder vertrösten und zurückwei Tinfe . . - Der Krieg und die Abwicklung seiner Ereignisse hat in den weitesten Kreism unseres Volkes die Naturnotwendigkeit jenes Erwachens gebracht. Ein solches Ereignis, wie der Weltenbrand, der alle bisherigen Begriffe von der Verpflichwng des Einzelnen zum Ganzen weit hinter sich läßt und dm Einzelnen cn:s dem engen Kreise seiner Anschauung herausführt, bleibt nicht ohne Rückwirkung auf das politische Denken. Diechlutigen Opfer des Vol. !es erhöhten sein Denkgefühl, das sich in der Mitverantwortung und der Mitwirkung bei der Bestimmung seines eigenen Schicksals äußert. Darin liegt nichts Überhebliches. Es gibt keine größere Sünde wider den Geist eines Volkes, wie des deutschen, das sich in der Opferbereitschast .und Dis ciplin wunderbar gehalten hat und hält, und die schwersten Entbehrimgen und die dauernde Hingabe seines Besten an Menschen"und Gut ohne Murren trägt, als wenn diese eraktionären Elemente in demselben deutsche Volke seiner verMeifelten Argumentation für das bewährte, das bisherige System, damit besonderen Nachdruck geben zu dürfen glauben, daß sie, der demokrati schon parlamentarischen Entwicklung den Stempel des Anmaßenden, Unge börigm und Ungebührlichen ausdrückten. Nur die Serkennung der idealen Triebkräfte und der ticfem,Ethik iiy Volkewie sie sich übrigens in und vor ,'dcm Kriege durch unsere, herrschende Auffassung von innerpolitischen Fragen Zeigte, läßt ein derartiges Urteil überhaupt verständlich erscheinen. Das Volk will die Mitverantwortung, will Mitträger seines eigenen Geschickes fän, will das OSjekt und Subjekt des Staates sein. Das ist fein gut? Recht. jie Mißerfolge des Obrigkeitsstaates in der äußeren Politik und in .de Sch.eiöepunkten derselben mit der inneren Politik liegen offen zutage. Es ist die Pflicht des Volkes, die Einheitsfront herzustellen, zwischen Regie rung und Vlk, dem staatlichen Leben nach innen und nach außen einen ein Zeitlichen 5!urZ zu geben und es vor alle unverantwortlichen Einflüssen und Richtungen sicherzustellen. Das ist ober auch nur möglich wenn die verfassungsmäßigen Garantien sürdie born Vertrauen des Volkes getragene Regiening und für dfe volle Verantwortlichkeit dieser RegieniW bezüglich alle? politischen und politisch . , . . . . ... n, t l . v tif-, r. .r s' , , . r ... .-1 l'.cocurungovuni mie uno nnMiungrii gege-urn in, von rociajcn um im Staate diese mich ausgehen mögen. Daß die Verfassungsänderungen zu gunsten des neuen deutschen Volksstaates von allen Begleiterscheinungen frei geblieben find, die nach den Erfahrungen der Geschichte derartige Umwäl Zungen zu begleiten pflegen, spricht für die Disziplin des deutschen Volkes, dessen überwiegender Vkhrheit umstürzlerische Gewaltsamkeit fernliegt. Seit langem als notwendig anerkannt, wurden sie unter Mitwirkung oller bn- t - . " .'. ' . i-... r' . . V Mii V S- u f., .... (!).. N'jUNWNiUZjlgrn cicufii uüu lliii irni uvvmui vtc uuuiuvuuiiiaiiii avt ierung glatt erledigt und bedürfte keines Drucke? der Straße. Was reak i'.criäte Kreise dein deutschen Volke als Schmach anrechnen und als große Gekahr bor Augen halten, daß es mitten in seinem Existenzkämpfe epochale U.-7!walz',n'.zen im Innern durchführte, daZ ist im Gegenteil angesichts der reibungslosen Durchführung der Perfasiungsanderungen ein Beweis des ein Iieilüchen willen?, der im Innern und nach außen ungebrochenen deutschen ütalt und Anlaß zu Stolz. ' ' ' , Oaaha, Nebraaka. Office: 407tTi Are March 14, 1912, at the poetoffica et anderen Produktmcngcn sind, die aus? V TYLEB MO. U- ' B Peter Hamechcr. & 'i ' rc Auch der Haß ist ein Bildner.! Die Verneinung schließt die Vejq.j hilng in sich. Je leidenschaftliches das Gefühl eines Positiven ist. un U "Italic: wild die Alüchnunz des als Negation Empfundenen sein. Ja, die. Negation fördert die Idee dcö lustempiundencn Wertes. So wird der Haß giim lebendigen Jak tor im Geistigen. Er wird zum Erzeuger des Ideals. Er crhäU einen Icbenfördernden sittlichen LLert. vorausgesetzt, daß ihm ein glelchcr DZert des Poliivc tat inriifit. slü er fieft uS bet Iiir- ,jönllchen Verknüpfung, aus dem Bereich der isolierten Erjcheinunz zur Höhe des Hdcals erhebt. Auch wo er nickt aut dieser lieberen mt lichen und ideellen Höhe sieht, in der Satire gegen Emzelerichemun gen, gegen Zustünde, Gruppen, Jn divwuen von mehr als gesonderter Bedeutung, ist er mehr als blogc Verneinung. Er wirkt reinigend, wie 'ein guter Teil der politischen Dichtung zeigt. Vor allen: aber ist er in der Kunst bedeutungsvoll öls ein Anstoß zur Gestaltung. Dcnl Haß verdankt die Kunst ewige Ge bilde voll lcidenschaktlichcr LZuchl und voll unwiocrileiiuchcr jtoinik. Aber sie verdankt ihm Mich häßlich: Zerrbilder persönlicher Unlust, uno nicht nur einmal sind ihre Mittel zujn Austraz ganz - privater Miß rcuiakelten benutzt morsen. ic Geschichte pamphletischcr Aeußerun gen isumflUigreich. Es gibt hier recht unerfreuliche Erscheinungen, die der Reiz der Darstellung kauni in milderem Lichte erscheinen lassen kann. Solche Entgleisungen äns Menschlich Allzumenschliche haben natürlich mit dem heiligen Hasse i ncs Dante, eines Aristophancs we nig gemein. Aber selbst di. Größ tcn sind oft nicht frei von persöntp cher Empfindsamkeit, die sich, viel leicht durch eine Eeringsügigkctt verletzt, zu maßloser Gehäsjigke steigert. In jedem Künstler sind männliche und weibliche Elemente gemischt: und es macht Wohl den Eindruck, als ob in solchen Fällen das Weib in seiner leicht gekrönt ten Eitelkeit wie in - seiner leidcn schastlichen subjektiven Befangenheit und Parteilichkeit, die eintritt, wenn das persönliche Gesühl engagiert wird, mit denk Manne durchginge. Der erste und größte Pamphlctist der neuen Zeit ist wohl der Italie ner Pictro Llretino. Er ist der Va tcr des Journalismus, auch in dem Hineinziehen des ; Aklerpcrjönlich' sten, in der. Bloßstellung des Pr!l oatlcbens. Einen Äoiidottiere , der Literatur hat ihn Tizian genannt, der ihn schätzte. Eine FlirsU)nge ßel hich er für andere. Er selber nannte sich den göttlichen Arctino, divina ' grazia uomo libcro. Er zzurde 1402 in Arezzo geboren als der Illegitime Sproß eines Adlige:! und begann seine Lausbahn als Die ner des Xöefclges Leo X. Durch ein Zobgcdicht auf diesen Kirchenlürste mcg? er Aufinert samkeit, und so anrd er zum Speichellecker der Gro ßen. Obszöne Dichtungen, Sonette und Komödien, fromme Erbauung' büchcr und gottselige Hymnen kom mcn aus seiner Feder. Einen ge wissen Zeitwert haben seine Hetü rengespräche: Nagiomenti caprt ciosi". Sein wahres Talent entdeckt er aber crjt in einer literarijchen-Fe.) de. Es ist das Talent der Bloß stellung ! und Verleumdung. Er wird zum literarischen Erpresser grcßen Stils. Und dieser McnM ohne Bildungsschatz, sybaritisch. lauttlch gemein, wiro zu einem SchreZ seiner Zeit. Der Journa Iismus in feiner 'Gefährlichkeit reckt in ihm zuerst sein Haupt empor. Fursien furchten ,hn und uberhän fen ihn mit Geschenken. Er wird als politischer Agent benutzt. Karl V. gibt ihnt große Gunstbczeigun gen. Der lange Jahre vom sicheren Venedig aus durch Schmeichelei oder Drohung die Großen ouSbcutctte, durste von sich sagen: Ich zchcinc das Orakel der ä&elt geworden zu sein. Jeder tommv, mir zu erzm. len, welches Unrecht ihm von diesem Fürsten, jenem Prälaten widersah ren, und so bin ,ch ker Sekretär der ganzen Welt. WaZ es hieß, Are tinos Haß zu erregen, hat Michel angcla erfahren, der die Erpres sungSvcrsuck, ' die jener in seiner demutig fchmcichleriichen Art wagt, von sich abgleiten ließ. Der Aretiner schreibt an .den Me einen natürlich sehr geschickt in die Öffentlichkeit lancierte Brief, der in seiner geskissentliche Höslichkeit und i Zeinenerstecklen Andeutung gen ein Muster seiner Art war. Er ermuynt ihn an friihere Veripr chunzen: Gut wäre es allerdings kzeweien, wenn Jyr mit aller orz salt Eurer Versprechen ersüllt hättet, wäre i auch nur, nm den bösen Jungen Schweigen zu gebieten, di da behaupten, nur ein Gherardo ider Tomniaso wüßten' jIefälligkel s , ten aus Euch herau?zulocke Sol-s . . . . ; - V 1 a 1 1 C Olitrt! rtje mpieiungrn uiu um v narottiö Beziehungen zu Tomaso Eavallieri wußte Arctino in ihrer Wirkuna reckt wohl u schätzen, nd !cs ist seltsam, daß ähnliche Speku lationen auf die Kontrainstinkte in Zier Plagiatgeschichte immer wico.'r- kehren. ' Ein guter Hasser schließlich war Heinrich von Kleiste Tie Maßlosjg- keit "seines Wesens laßt ,yn am hier die Grenzen vergessen. Wenn er sich an Goethe für die Ableh nung seiner Dramen in sehr Person lichen Distichen rächt, wenn er an Jfjland, der das Katchen von Heil bronn nicht ufsühren wollt, einen Brief richtet, der" nicht weniger seltsame Animelunacn enthalt wie der Arctinos an Michelangelo, so wird man ihm gewiß nicht recht ge den: aber mau wird keincssallS aus diesen Entgleisungen die Jntcgntu seines EhorakterS verdächtigen. Und in seiner Stellungri,hme gegen Na t v v - itr. Af.:'o m.u poieon nur er uuiis uuy. haft groß und furchtbar, ganz te füllt von der Größe und Wucht der Idee. , Dem Aretiner näher rückt in sei ner Art der Fehde, nicht im Motiv. Heinrich Heine. Se)n Bild wirö deutlich, wenn man es dem Bilde eincö andern TagcsschrijtstellerS entacaenitellt, der auch stark zu ha sen wußt und mit dein Heine sel ber in Fehde geriet: Ludirig Bör ncö. Ehe Borue Heine bckmnpske, hatte er Goethe und auch Schiller angegrijscn. Borne war eine un voctiscke Natur, aber er ullt vu strenger sittlicher Idealität und er ner Forderung bubedingten , Fardo vckenuc, So war ihm das ton ziliatorische Wesen, wie crs bei Goethe fand, ein Greuel, und auch Schiller genügte seinen hochilcyen den sittliches und polilijchen An jchauungcn nicht. Deshalb wandle er die ganze Scharse scincZ witzigen Stils gegen diee Geiitessurjieii. Von Seine hatte er zunächst em unbcdcnklichss Mitgehen crivartet, Slber schließlich war Heine doch zu sehr Dichter, um durchaus und ii. mcr Parteigänger und Politiker zu fein. Das trug ihm Bornes Haß ein, der sich dann in den Parise Briefen entlud in den Vorwürfen charakterlosen Pocteutiuns und poe tischer Eharattcrlosigkeit. Heine beantwortete diese Angrine in einer besonderen Schrift. Es findet sich hier ein Schriftsatz, der Heine wie Äörne ganz beleuchtet. Heine wirst benl Gegner nazarenijche Brjchränkl heit vor. .Ich jage nazarenijch, um mich weder , des Ausdrucks judi noch christlich zu bedienen, obglciä beide Ausdrücke für 'mich synonym sind und von mir nicht gebraucht werden, um einen Glauben, sondern ein .Naturell zu bezeichnen... Alle Menschen sind entweder Juden od Hellenen, Wenschen mit asketischen. bildseindlichen, vergcisterungsiuchil gen Trieben oder Menschen von bensheitcrcm, eutfaltungSsiolzem und realistischem WeM ' Seines sen uallitliche Art war dem Temperament Aörncs verschloß sen, und doch "erklärt sich aus ihr und auch wohl aus einer leicht ver letzbarcn Art von Eitelkeit gar maii cheS in' seinem Wesen. Tie Pole-- mik gegen Börne ist so unerfreulich wie immer bei Heiiie. Heine sucht die lauteren Beziehungen Bornes zu einer Frau Wohl, die sich des m samcn Mannes in der Zelbstiosesten Weise angenommen, zn verdacht! gen. Tie Folge war n Duell mit dem Gattendec Beleidigten. . Ganz in der Art des Aretiners ist Heines Polemik gegen den Grasen Auguj von Platen. der ihn im Ndianti schen Ocdipus" wenig taktvoll all Petrark des Laubhuttenieites" an geredet hatte. Er widmet dem Gra fen die unllatigcil .Bader von Lucca" mit dem den Platenschen Gedichten entnommenen Motto 'ch bin wie Weib dem Manne". Ten Geist dieser Angriffe zeigt eine al lcrdings noch sehr milde Stelle wie diese: Wenn ihm auch e wavsn nicht hold sind, so at er doch den Genius der Sprache in seiner Go walt, der vielmehr, er weiß ihm Gewalt anzutun: denn die - freie Liebe dieses Genius fehlt ihm, er muß auch diesem Jungen beharr lich nachlaufen" Wie sind durch die Tagebücher Platcns heute genau unterrichtet über jene Ge uhlspara dorie, die sich in seinen Gedichten, ergreifend in ihrer Melancholie an ßcrt: die Tatsache, daß er hier rich tjg gesehen, kann aber Heine nicht nr nicht entschuldigen, sondern muß feine Art nur noch ' derurte: lungswerter machend Nicht immer zeitigt der persönli che Haß solche Blüten, trotzdem er fast immer die Maße verschiebt und infolgedessen ungerecht und häßlich wird. Ein sehr trauriges Lilh. gibt auch der Streit um Alfred de Mus set, den berühmten französischen Lyriker. Im Jahre 3833 hatte Musset George Sans kennen ge lernt. Bnoe standen damals mi Bi?ginn 'ihres NuhmeZ. Tie Sqnd war dreißij Jahre lt, Müsset ar sechs Jahre jünger? t Beide liebten sich und unternahmen, um Paris und feinem persönlichen Klatsch fern zu sein, eine Neise nach Italien. Unvereinbare Ehäraktergegensätze störten bald diese Liebe, Müsset uchte Ruhe in Ans chweifungen, be seine- Gesundheit untergruben und ihn schließlich in Venedig niedcrwar fen. Während er nun,lm Fieber lag und bereits aufgegeben war, fah er, wie seine Geliebte und sein Arzt allzu vertraulich miteinander taten. Die Sand leugnete erst und wollte MussctS Beobachtungen als Fieber wahn abtun. Aber schließlich mußte sie doch ihre Untreue am Kranken bette des', Geliebten cingcstchcn. Die scS , Erlebnis wakf Müsset o ia nieder,- griff so zerstörend in fein Gcmütsleben ein. daß er förntlich zusammenbrach und von da ab nur noch Rausch und Ausschweifung kannte, um ein leer gewordenes Le. bcn abzufüllen. Ein -Schuldgefühl trieb die Sand, von diesen Dingen in ihren bald darauf geschriebenen .Briefen eincZ Lleiscnden' zu reden. Musset äußerte sich in der Beichte eines Kindeö seiner Zeit." Ti Sand suchte" indeS alle Schuld aus j Musset zu werfen, der in ritterliche! ! Art und Weise jede Erklärung, die die Sand hättebelasicil können, ver mied Doch hatte er seinem Bru der Paul einen Bericht über den wahren Vorgang gegeben, in Vor , aucsicht der v Ereignisse, die denn 1 auch ' nach seinem Tode eintraten. Trciuiidzwanzig Jahre nachher ver öffcntlichte die Sand einen Roman Elle et Liii', in welchem sie die ganze traurige Episode, in ihrem Sinne breittrat. Taraushin trat Paul de Müsset in einer romeuihaf ten Darstellung .Lui et Elle' mit den wirklichen Tatsachen, wie sein Bruder sie erzählt und wie alte Briefe der Sand sie bestätigen, ans Ljcht. Tie Sand desavouierte M in keiner Weise. Aber in der Lite, ratur würd; die einmal ventilierte Angelegenheit gründlich ausgenützt. Ja,-"mai wollte sogar Müsset die Autorschaft eines hierauf bezüglichen obszönen Buches .Gamiani" in die Schuhe schieben. Den Charakter des Hasscö zeigt auch der Fall NietzschaWagner. Es handelt sich hier eigentlich nicht um persönlich menschliche Streitereien. Aber die geistige Leidenschaft des Zarathrustradichtcrs, der einer deT großcn fruchtbringenden Hasser war, dem nur der Wahnsinn den Bau plan des, Neuen aus'' der Hand nahm, ist so sehr innerstes Wesen des Individuums, daß der Gegen sah hier direkt persönlicher Haß wird. Nietzsches Wandlung vötn begeisterten Anhänger zum ' maßlo sestcn Gegner der lebensslüchtigen Richtung WagncrSchopeuhauer ist zu bekannt, als daß man sie dar stellen müßte. Das heroisch-tragl, sche, positiv aufs Leben gerichtete Ideal des späteren Nietzsche sieht in der vom alternden Wagner verhen lichten Moral der Verneinung de-3 Willens zum Leben das Hervortre im des Dckadcnzinstinkles, den eZ mit aller Wucht zu bekämpfen gilt. Wenn man weiß, waS für Nietzsche diese Ueberwindung der asketischen Ideale persönlich bedeutete, wie ihm Wagner mehr als nur Individuum war wie Idee und Person für ihn in der Einheit der Bayrcuther Schöpsung zusammensielen, wird man seine Stellungnahme verstehen und im tieferen mue würdigen. Hier tritt der Haß in xine höhere Sphäre ein und wird 5lrast, trotz dem er in der Aeußerung zum ei gciitlichen Pamphlet zu tendieren scheint. . , " ' t Einer der größten glühendsten aller Hasser pier war August Strindbcrg. E? war der Loli, de: PromothcuS dieser Tage, der . aus seinen eigenen Haß zie auf einmi glühenden Rost schmerzlich onge schmiedet ist. Im eigenen Wcscn, daZ ans Lichtem und Dunklem, au erdigen und ätherischen Stoffen ge mischt ist, wühlt er mit Haßhänden Und die Eingeweide der Erde reißt er auf. ein rücksichtsloser Ergrüw der und Aekcnncr. - Aber auch die ganz persönliche Polemik verschmäh le er nicht, namentlich in den An grijfen gegen Geijerstam, den Zach riS der .gotischen Zimmer' und der .schwarzen Fahnen", den er einen .Päderastcn' schimpft, - was ihm' gleichbedeutend ist mit .Weibling". In denselben Büchern behandelt er auck' seine letzte Ehe mit geradezu 'erhibitionistischer Ojscnheit. Und er weiß zu schimpscn wie ein alter Wi king. Aber schließlich sind für ihn die Menschen, gegen die er sich wen dct, im Grunde mehr als Personen: Helfer und Gesandte der dunklen Mächte, die ihn umstricken wollen, und gegen die er sich verzweifelnd wehrt, sein ganzcS Leben lang. Wal Trinkgelder ' tragen könne. Die Stadt Paris ttte ein großes Grundstück in d Nue de Vaugirard anzukaufen und bezahlte dafür den ansehnlichen Betrag von C00.000 Franken. Der glückliche Erundbesitzer ist niemand ondercS als der einstige Kammerdienn dez verstorbenen Pro' fcssorS Ricord.der sich, auö den Trinkgeldsrn der Patienten seine, Herrn soviel bei Seite legen konnte, daß er sowohl dieses Grundstück. iT auch einen ausgedehnten Landsitz und etliche Renttg erwarb., ' 724 Manien ans der Ehrcnlistc , der TWlhcll Omaha TMe ' Die Ehrenllste der Täglichen Omaha Tribune ist heute m sechs iiene Mitglieder gewachsen nnd hat die Gcsammtzahl vo 724 erreicht. Der Fortschritt ist krfrenlichrrweisrin anhaltender, wenn auch sein' so -arosirr, als daß wir hoffen könnten, unser Ziel von 1,000 Mitgliedern bis Neujahr erreichen zykönnen. Immerhin aber sollte wir doch dem Ziele sehr nahe kommen ud deshalb hoffen wir, daß ,n nächster Zn knnft noch recht zahlreiche Leser Vaustcine zum Eigenheim der Täglichen Omaha Tribüne stifte werden, indem sie $10 für zwei Jahre die Z. , tung im VoranS bezahlen. ? .. Wir habe bei Erhöhung des NbonnementSprelseS ans $( M Jahr angekündigt, daß wir die Zeitung noch zn 510 bei AoranSzah. lung vo wei Jahren liefern wurden, bis wir 1,000 Bansteine bei' m sammt haben. Da sollte doch ei hinlängliche, Grund für diele sein, gleich zwei Jahre im Voraus zn zahlen. Es bedeutet eine Er sparnis von 53. Eiqentlich körne wir diese zwei Dollar? nur schwer entbehren, wir brauchen aber die Bausteine viel nötiger nd dköhd sind wir bereit, ei Opfer zn bringen. DieS sollte aber von Seiten unserer Leser auch Anklang finden und sie anspornen, uns u helfen, da uns gesetzte Ziel von 1,000 Bausteinen z erreichen. Wir hosfen dekhalb. daß, auf diesen erneuten Aufruf hin, die Ehrenliste in de nächste Tagen wieder rascher wachse wird. Eine'Atte an unsere Leser! ' , .Die meisten Leser der Tribune erhalten dieselbe durch die Po,t abgeliefert. Während wir stets darauf gedrungen haben, die Zeitung im Voran z bezahlen, wurde die Borausbczahlnngdnrch die Bor schrift d KriegSindnstriebchörde zum Gesetz gemacht nnd so streng als , möglich durchgeführt. Wir Habens ober feit der Erhöhung des Wonne, meütspreises auf $0.00 das Jahr gefunden, daß die werten Leser, nicht wie ftüher, meistens suk ei Jahr im Voraus zahlten, sonder ur auf 3 oder K Monate, die meisten nur auf 3 Monate. Wir mochte nun hiermit nsere Leser bitten, doch gleich ans ein Jahr oder doch minde. stcns 6 Monaim Voraus zn zahlen. Daß Ihnen dicS eine Leichtig. keit ist, davon sind wir überzeugt. Wem uns Hunderte dou kleine Betrögen eingesandt werden, so bedeutet das, daß wir den Lesern im Jahre mehrere Rechnungen zusenden, und mindestens einen Clerk mehr anstelle müssen, nm die Arbeit z bewältigen, die durch die vermehrte Buchführung, Korrespondenz nd Aenderung der LeMliste eutstcht. Dies sind Unkosten, die ns schwer betreffen, unddie vermieden werde können. Wir hoffen, nsere Leser werden es nicht für Meide Hai ten, wenn wir sie' ans diese Sache aufmerksam mache. Wir sind auch überzeugt, daß sie nfcrer Aufforderung soweit als möglich nachkom. rnen werden, uachdem wir sie auf die Sache anfrnerksam gemacht habe. ) Selbstverständlich ist ns der kleinste AbonncrnentSbctrag willkommen. Allein solche Leser, die gerade so gt auf ein Jahr wie auf 3 Monate bezahlen können, helfen ns, Zeit nd Geld zu sparen, 'dem sie dies tu: und daß sie nvS auch ,n dieser Hinsicht entgegenkommen werden, davon siud wir überzeugt nd verbleibe witank im Voraus, - Tägliche Gmaha Tribüne, Val. I. Peter, Herausgeber. Aus dem Staate Erncnnuugeu des eueu Gouder nenrs. Lincoln. Ncbr-, 9. Dez. Mc Kclvie bat Philipp H. Broh. Wa hoo. zu seinem Privatsckretär gc macht und nachstehende Aemter in folgender Wel'e besetzt: Ehieiclerk, Arthur B. Ce, Aurora: Recorder. I. H. Preston. Omaha: Mitglied der Kontrollbchörde,. A. E. Allyn, Hastings: Fisch, und Wild-Kommis sion Superintendent der Fischbrut anstaltcn, W. I. Ä'Brien, South Bcnd: Haubt.Wildbütcr. Grorgss E. Kostcr, Niobrara; Assistenten: F. W. Mockctt. Pine Eamv: Ed. V. Varner. Adams; Owen Joncs, North Platte. Kommission für Nah rungsmittcl: Drogen und Molkerei drodukte. Leo. Subr. Grand Js sland; Llssistent . Hotelkommissär William M. Widnier; Feucrkomimf. sär. E. X- Beatt), mcotn; aipiiün ten, W. D. Fisher, Aork; Eva V. Andcrlon. Harelock. Für die Bcsol lgung des Prohibitionszwangs: Gns. Hycrs. Lincoln. . Irrigation no Landstraßen: Staatsingenicur, Ge orge E. Johnson, Falls, Eity. ' ?ln Lincoln wird bekannt, gegeben. Zaß Gouverneur McKelvie bcabsiä). tigt, Herrn R. N. Joyce, den jetzi. gen Vorsitzer des Verteidigungsrates, i .. ... irr ' s:js. lvleoer zu erncnnt-n, iuu r im herausstellen follte. daß der Ver teidigungsrat auch in der Zukunft bestehen follte. Db Ernennung des Herrn Phil Ist) F. Broß ?.um Vrivatsekretär des Gouverneurs dürfte allgemeinen Beifall finden. Herr Broß ist der langjährige Sckrctä;. des Kongreß mann Chas. H. Sloan und ein Mann, der mit allen Verhältnissen des Staates irohlvertraut ist. Der neue Gouverneur bat noch eine große Anzahl anderer Erncn nuiigeiil zu nmchen, die im Laufe der nächsten Zeit bekannt gegeben werden. . Vcwässerunq vo Oedländereie. Lincoln,, Nebr., 0. 'Dez.-WÄ M. MauMn, Reklameagcnt des Staates, meldet, die Regierung habe beschlossen, etwa $7,000.000,000 für die künstliche Bewässerung in Scotts Vlusss Eounty zu verausga. bei,. 71.000 Acker Landes im west lichen NcbraZcka und 80,000 Acker im. östlichen Iowa werden berieselt werden DaS Projekt soll bis zuni Frühjahr 1920 fertig gestellt fein. Die drei Zuckerfabriken im 5!ord Vlatte Tal in Scotts Bluffs. Ge- ring und Bayard, stellen taglich zwischen 8,000 iir.a 9,000 Sacke Zucker her. jeder Sack mit einem Nettogewicht von 100 Pfund. DaS EracbniS d'cr 5'.uckerfabrikcn in die. jem Jahr wird nicht weniger vls 125,000,000 Pfund Im Staate, be tragen. , Die Meldung von Waflnngton, daß ein Einfuhrverbot auf deutsche Pottasche erlassen wird, bedeutet eine erhöhte Ausbeute von Pottasche iur Staate Ncbroska. Die Zucker und Pottasche Erzeugnisse .zusammen, dürften einen Wert von $4.0,000,000 im Jahr betragen. Die Vermehrung der Vcricselungsanlagen, sowie das Einfubrverbot auf deutsche"' Pott asche bedingt ritte weitere Vcrgrä ßerung der Riescnuntenichmungm im Staate Nebraska. Zins Columbus. Nebr. Tie Jnsluenza.Epidemie ist mit ncuter ' Heftigkeit ausgebrochcn und es werden viele ncue Fälle be richtet Es hat sich nötig erwiesen, strengere Maßregeln gegen Weiter Verbreitung der Seuche zu ergreifen. doch wurde vorläufig davon abge schen, Kirchen. Schulen. Theater und öffentliche VcrZaNtinlungsPlätze zu schließen. Tie jährliche Versammlung der Tcutschm. Methodisten . Gemeinde wurde gestern, Sonntag, abgehalten, unter dem Vorsitze von Rcv. V. Johansen von Popillion. ' . . Frl7 Evelyn Marie Marx, Tochter von . Herrn ,und Frau ' John 4 B. Marx, starb ' an den Folgen von Influenza im Alter von 25 Jahren. Herr Georg Rambour, welcher letzte Woche einen fchweren Anfall von Influenza glücklich überstand, ist auf dem Wege zur Genesung. . Herr Otto F. Walter, welcher sich in einem Marineflieger Ausbil dungSlagcr in Massachusetts be fand, ist von dort zurückgekehrt Nach Unterzeichnung des Wasfczrstill standeS wurde die Ausbildungszeit verlängert und entschloß er sich da her, den 5lurs nicht zu vollenden; er wurde auf die Refervclisie gesetzt und dom aktiven Dienst entlassen. Herr Walter wird wahrscheinlich kommenden Monat wieder seine Amtspflichten (x Countyanwalt übernehmen. Leutnant Alfred Grucnther, der sich aslf Urlaub zu Hause befand, wurde nach der West Point Milftär Akademie zurück in Dienst Zerufen.' , Lutherische College i Zfremont. Fremont, Nebr.. 9. Dez. Komitee der Geschäftsleute von Fu mont.tnird in Vertretung dcS Com mercläl ElubS sich Mach Atchison, KanfaS, begeben, um die Frage der Verlegung der beiden lutherischen Colleges, öek Midland College und des Atchison Seminars, zu beraten lind womöglich die Verlegung der selben nach Fremont zu veranlassen. In der letzten Synodal Konvention wurde beschlossen, die Summe von $$5,000 zu bewilligenwcnn die bei. den Lehranstalten nach ' Fremont verlegt werden.