Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 04, 1918, Image 1

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An American Newspaper
which stand for Ameri
can Ideals and princlplei
publlslied In the Gr
man language for Ameri
PUBLISHED AND DISTRIBUTED UNDEIt
PERMIT (No. 364), AÜTUORIZED BY THE
ACT OF OCTOBER 6, 1917, OH FILE AT
THE POST OFFICE OF OMAHA. NEBB
BY ORDER OF THE PRESIDENT
A. 8. BÜRLESON, POSTMASTER-GENERAL"
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35. Jahrgang.
Omaha, Ncb., Mittwoch, den 4. Dezember 1918.
'4 Seiten No. 228.
In.
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Cx-KronPW dankt
ebenfaN
Alliierte werben Auslieferung des Ex-Ua!sers
verlangen, um ihn 5ti bestrafen; tzolland
mag sich ebenfalls dazu verstehen
Sozialisten werden GroZzgrunöbesit; einziehen
Bern, 4. Dez.i-Verliiler Tcpe.
fchen gemäß hat auch der Ez-Kron
Prinz in formeller Weise abgedankt.
TaS Dokument wird baldigt bekannt
gegeben werden.
London,,. ö. Dez. Das Regie,
rungsnntglied Er. Addison hat ge.
droht, zu resignieren, falls die bri.
tische Regierung nicht auf die Ans.
lieferung des Kaisers bestehe. Es
hrifct' daß die Alliierten sich bereits
auf das über den Exkaiser der
ft, hängte Strafmaß geeinigt haben,
. VL ... ' VY I f.l! ? 5 I
oocn iviu man oasicive man ccier oc
kannt geben, bis Präsident Wilson
eingetroffen ist. Die Alliierten sind
entschlossen, alle technischen Gründe
beiseite zu setzen. Eine Depesche,
aus Holland besagt, daß die hellän
dische Negierung keinen Einspruch
gegen die Auslieferung Wilhelms
von Hohenzollcm erheben wird.
Die Natlonalwahlcu. ,
' Stockholm, 5. Dez. Der Verli
zier Sovict hat sich auf Abhaltung
der Wahlen zum Nationelkonvmt
uf den 16. Februar geeinigt; es
werden 433 Telegaten von 48 Wahl
distriltcn erwählt werden. Die p
Mische Spannung zu Berlin ist d
iirit gehoben worden. ,
Ebrrt spricht.
Kopenhagen, 3. Dez. Kanzler
Ebert hat in einer Rede vor einer
sozialistischen Delegation erklärt,
daß allcLandgütcr eingezogen und al
le Kricgöprofite in Deutschland von
-. bet Regierung übernommen werden
würden, so lautet eine hier cingetrof.
fene Berliner Depesche. Keine
Macht der Welt," sagte er, ist stark
genug, unsere politische Einigkeit auf
die Dauer zu sprengen. Niemand
kann einen Wolksstamm gegen den
anderen in Teutschland ausspielen.
Die Arbeiter brauchen nicht besorgt
zu sein. Alles Kapital wird ohne
Erbarmen übernommen werden, des.
gleichen alle Llriegsprofite. Die Sie-
gierung arbeitet gegenwärtig eine
Gesetzvorlage auZ, welche die Ueber,
nähme allen Großgrundbesitzes der
fügt"
Ncvolut!onsAllcrlcZ.
Kopenhagen, 5. Dez. Die .deut-
sche Negierung erlaubt den Hofjen,
zollcriivrinzen, das Land zu dcrlas
srn, gestattet ihnen aber nicht, ihr
persönliches Bcrinogcn mitzuney
men.
Wirninf Milkil'lnt itcln'i Ke,
1- 1 u . lt i - j I'
mahlm werden sich sobald wie mög,
lieft nach Argentinien begeben.
Berliner Depeschen besagen, daß
ungeheure Menschenmassen die Ban
ken zu München belagern, um ifjr
v)kio zu zicium.
Der Brenier Rat der Arbeiter und
Soldaten hat beschlossen, die Solda
ten zu enttvassnen und die Wasfcn
den Arbeitern zu geben
Eine Berliner Depesche besagt, daß
in München den zurückgekehrten Sol
datcn eine Festlichkeit gegeben und
Ministerpräsident Eisncr niederge
schrien wurde. Ein Anhänger Eis,
ncrZ versuchte am Sonntag, eine Re
de zu halten, wurde aber zur Flucht
gezwungen. Note Banner wurden
rernichtet, und ein Menfchenhaufe
eilte nach der Amtswohnung Eisners
imd riefen Nieder mit Eisnelr"
In Berlin werden Plakate verteilt
in welchen es heißt, daß die Anden
versucht haben, sich der Militärpslicht
zu entziehen Die jüdischen Minister
Haafe, Bernstein und Eohen werden
in dem Plakat hett'g angegrüsen,
i Stockhalm, 5. Okt. Das Berl!-
wr Tageblatt schreibt, daß. die Lp.
rltion gegen den bnyernaien Mn.
Zterpräsidenten Eisner in Süddeutsch,
land im Wachsen begriffen ist., Ein
gegenteiliger Bcrickt besaat.,dafz 00
Prozent der bayerischen Wühler Eis
ner unterstützen werden.
Deutschlands Viehbrstaud.
lkopenhageik, 5. Dez. Nalminns
mitteldirrktor Wurm erklärt. Teutsch.
" land habe aiil I. Dezember 1014 L5,,
0(X),000 Schnx-ine besesstü. wahrend
es davon gegenwärtig nur 10,000,.
000 ou'.'.üweisen hat. lu Beginn
f des Krieges verniate Teuü'chland
über einen RindmelM'stand von 21,.
W Sl
formM ab
800.000 Kopf, heilte über einen sob
chen von 20.0U0.000.
Haase über den 5lr!cg.
London, 5. Dez. In einem In,
terview mit dem Berliner Korrcspon,
denten der London Erpreß sagte Dr
Hugo Haase, Mitglied des deutschen
jrabmctts: Sowohl deutsche als
auch österreichische Militaristen sind
für den Krieg verantwortlich. Das
Resultat der Regierungsuntersuchun
gen, die in dem Ministerium des
Reicheren angestellt werden, wird
baldigst bekannt gegeben werden. Die
Regierung hat noch nicht beschlossen,
wie man gegen den Ex-Kaiser.vor
gehen wird."
Deutsche ersuchen um
bessere Bedingungen
Bern, 4. Dez. Die deutsche
Ariedcnsgescllschaft in München hat
einen leidenschaftlichen Appell an die
Schweizer Presse gerichtet, gegen die
schrecklichen Waffenstlllstandsbedin,
gungen und deren Ungerechtigkeit
gegen ein neues Deutschland, das
sich felbst feiner militärischen Führer
entledigt hat. Det Appell ist gerich.
tet an jene in feindlichen und neu
tralen Ländern, die das Prinzip der
Gerechtigkeit und des Rechtes auf
nationale Selbstverwaltung hochhal.
ten. Die Botschaft fährt fort:
Der hervorragendste und mäch,
tigste unser diesen ist Präsident Wil
fon. ."Daß er fich nicht mit ben ' ur
sprünglich von ihm aufgestellten Be
dingungen, welche nur die Räumung
der besetzten Gebiete verlangten.
zufrieden gab und den schrecklichen
uns auferlegten Bedingungen zu.
stimmte, hat eine grimmige Sorte
dcutung und wird vielleicht seinen :
eigenen Einfluß bei der Friedenskon.
ferenz schwächen.
Wir geben die Hoffnung nicht
auf. daß er an seinem oit verkünde
ten feierlichen Progranun '. festhält
und willens ist, die konkreten Frio
densproblcme gerecht zu beurteilen
und daß es ihm mit Hilfe friedlich
gesinnter Kreise in Alliiertenländern
möglich sein wird, feine Wünsche
durchzusetzen.
Wir appellieren vor allem an die
wirklichen und dauernden Interessen
der Sieger. Wir wiederholen ihnen.
was wir während des 5lricgcs unse
rem eigenen Wolke so ft und so ein
dringlich gesagt haben. Ein echter
friede, die Schöpfung eines dauern
den Weltfriedens, der Ordnung und
Recht sichert, ist nur möglich, wenn
kein Volk in seinen Lebensmieressen
und in seinem SelbstbestimmungS.
recht vergewaltigt toird.
Ein gcdemütigtcs, in Stücke gc-
risseyes, geschädigtes und zu einer
Miserableil , ökonomischen Existenz
verurteiltes Teutschland würde für
den Weltfrieden eine ebenso große
Gcfabr bilden, wie ein in feinen kla
ren Rechten und Taseinsbcdingun.
gen geschütztes Teutschland ein gro.
ßcr Schutz für ihn fein nwde." ,
Die Besetzung des
rechten 2Zhsinufers
London. 4. Dez. Sobald die Be.
setzung des rechten Rheinnfers voll,
ständig ist. werden amerikanische
Truppen Koblenz, die Franzosen
Mainz und die Briten Köln unter
Koiltrulle haben. Die Belgier iwr
den den nördlichen Streifen des deut.
schen Gebiete an der holländischen
Grenze innc haben. ,
Dänemark kann keinen, Proviant ab
grbrn
Wasbi.'lgton. 4. Dez. Trotz ae.
genteiliger Berichte hat Dänemark
keine Vorbereitungen getroffen, an
Tcutsckiland monatliche Sendungen
von Nahrungsmitleln abzugeben.
Dänemark hat selbst nicht genug. Der
Bericht von einer Lieferung von
75,000 Tonnen Fett. 150,000 Ton
neu Fleiich und 2:50,000 Tannen
Weizen war, nach einem Kabel des
Ministeriums in Kopenhagen ein
Jrrtuin.
Präsident
mit 10:30 abgereist
Der Präsident nimmt an vorö des Dampfers
George Washington sein rühstUck ein und
um 10:22 Uhr werden die Zlnker gelichtet
Ein starkes Geschwader
New Fork, 4. Dez. Präsident
Wilson begab sich heute kurz nach 8
Uhr morgens an Bord des Trans
portdainpfers George Washington.
Der Speziazug des Präsidenten
traf um 7:20 auf den Hobokcn
Docks ein. Trotz, der frühen "Mor
gcnstunde hatte fich eine große Mcn
schenmenge am Dock eingcfunden:
niemand aber wurde gestattet, , dem
Präsidenten nahe zu kommen. Es
waren Vorkehrungen getroffen wor
den. daß der Präsident von feinem
Zuge direkt das Dock besteigen und
von dort, ohne von der Menschen
menge gesehen zu werden, fich an
Bord des Schiffes begeben konnte.
Polizeiboote achteten darauf, daß fich
kein Schiff oder Boot dem George
Washington näherte.
Es herrschte neblige Witterung;
das Wetter klärte sich später auf.
Gegen 9:30 ertönten von deil im Ha.
fen liegenden Schiffen und von den
Fabriken Pfeifcnsignale, Herrn Wil
son und seiner Begleitung Grüße
entbietend. .
Der Präsident nahm an Bord des
George Washington sein Frühstück
ein.
Der Drcadnought Pennsylvania..
Ex-Uronprinz
Friedrich Wilhelm
spricht sich aus
Sagt, das; der Krieg bereits nach der
" -erste Marne.-chlacht
uedoren' war.
Ocsterland, Holland, 4. Dez.
sti einem Interview mit einem Ver
treter der Presse sagte der frühere
deutsche 5lronprinz unter anderem
Folgendes Ich betrachte mich m
mer noch als Thronfolger, sollte aber
die öciitsche Regierung eine Repub,
lik nach dem Muster Frankreichs oder
der Ver. Staaten bilden, so würde
ich zufrieden sein, als einfacher Bür
ger nach meinem Vaterlands zurück,
zukehren und an dessen Aufbau mit
helfen; ich würde sogar zufrieden
sein, mich als Fabrikarbeiter zu be
tätigen. Gegenwärtig hat cS den
Anschein, als ob in Deutschland
Wirrwarr herrsche, ich hoffe jedoch.
da?; sich alles zum ,Gutcn wenden
wird."
Befragt, was seiner Ansicht nach
der Wendepunkt im rKiege gewesen
ist, sagte er: Schon anfangs Otto
ber 1914 war ich überzeugt, daß wir
den Krieg nicht gciuinnen konnten,'
nach der Schlacht an der Marne war
unsere Sache hoffnungslos:, wir hät
ten die Schlacht nicht verlieren sei
len; aber unser Generalstab war ner.
venschwach geworden. Ich versuchte,
denselben zu überreden, Friedeil zu
machen, auch wenn wir schwere Opfer
bringen und sogar ElsaßLothringen
aufgeben müßten. Mir aber wurde
gesagt, daß ich mich um meine eige
nen Angelegenheiten kümmern und
nur meine Armee befehligen sollte.
Ich habe VcNieise dafür." ,
Nach seiner Ansicht hat das Volk
revolutioniert, nachdem es vier Iah
re lang Hunger gelitten hatte; die
ungeheure Uebermacht der Entente
aber habe das Vertrauen der Solda-
ten erschüttert und den Zusammen.
bruch herbeigesührt. Meine Sol.
baten, die ich liebte und die auch mich
liebten denn das kann ich wohl
sagen kämpften mit dein größteil
Mute." sagte der Ex Kronprinz, so
gar gegen eine Uebermacht, gegen die
sie unmöglich tand halten konnten.
Sie kamen nicht zür Ruhe; niitun
ter zählte eine Division nicht mehr
als WO Gewehre. Tiefen standen
fniche Twiiivucn der Alliierten und
der Amerikaner in einer Stärke von
je 27.000 Mann gegenüber."
Ueber sein Verlassen der Front
sagte cr: Bon meinem Haupt
quartier aus fragte ich bei der deut
schen Regierung an, ob ich mein
Kommando behalten sollte. Als ich
eine verneinende Antwort erhielt. l:
gab ich mich unbehindert nach Hol.
land. Ich verließ die Armee, mit
Welcher ich olle lrav.izeil deö jsiiic
es geteilt hatte, mit lebhaftem Be.
Wil
gibt ihm das Geleite
Flaggschiff, des Adinirals Henry T,
Mauo, Befehlshaber des Atlanticge,
schwadcrs, und 'zehii Zerstörer werden
George Washington 48 . Stunden
lang das Geleite geben und dann
nach ihrer Basis zurückkehren. Auf
der anderen Seite des Ozeans wird
das Präsidentenschiff von mehreren
anderen Geschwädern eingeholt wer
den. '(',:'
t . :
Präsidkntenschiff lichtet die Anker.
New Aork. 4. Dez. Der Dam
pfer ..George Washington" lichtete
um 10:22 Uhr die Anker und um
10:30 fetzte er sich stroinabwärts in
Bewegung. Zwei Aeroplane zir5el.
ten um das Schiff, und zwei Zcrstö
rer legten sich zu i beiden Seiten
längsseits des Dampfers. Präsident
Wilson und Gemahlin standen auf
der Kommandobrücke. Der Präsiden
tensalut, aus 21 Kanonenschüssen be
stehend, wurde von !er Schiffsbatte
rie abgefeuert. !
' Die Menschenmasse auf der Hobo
ken Seite des ?!orth Nivcrs vermoch
te die Abfahrt des Schiffes nicht zu
schauen, brach aber in Jubel aus, als
die Dampfpfeifen ; das Signal ga
ben, daß der Präsident die Abreise
angetreten hatte.
dauern. Seit einem Jahre bin ich
nicht in Teutschland gewesen, und
seit Beginn der Krieges habe ich nur
drei, oder viermal ziueiwöchentlichen
Urlaub genommen.
. Ueber den Beginn des Krieges
sagte Friedrich WMlm: Tlrtz aller
gegenteiligen im Auslande verbrei
teten Gerüchte habe ich niemals
Punkt der Liriegserklärung für unan.
unkt der ölriegserklärmig für unan
gebracht. Ich wurde garnicht ge
fragt. Der Bericht, daß ein Krön
rat in Berlin abgehalten wurde, um
den Krieg zu beschließen, stelle ich
unter Eid in Abrede. Als die Mo
bilisckionsorder erteilt wurde, befand
ich mich in einem Badeort. Auch
mein Vater, dessen bin ich überzeugt,
wollte keinen Krieg. Deutschland
hatte zum Kriege die Jbcste Gelegen
hcit gehabt, als der Vurenkrieg oder
der iapani?ch.rusische Krieg im Gan
ge war. Von Anfang an wußte ich,
daß England in den Krieg eingreifen
würde; -diese Ansicht wurde vom
Prinzen Heinrich und anderen Mit.
gliedern der. königlichen Familie
nicht geteilt. Man hat mir krie
gerische Absichten zugeschrieben; ich
war aber nur Soldat, der darauf
bedacht ist. die Armee auf das höchste
Ma?z der Vollkommenheit zu erhal
ten.
Man schiebt mir die Mißerfolge
bei Verdlln zu. Zweimal weigerte
ich Nlich, mit den Truppen, die mir
zur Verfugung standen, anzugreifen.
Als ich schließlich ziim Augriff
schritt, hatte ich wahrend der ersten
drei .age auch Erfolge zu verzeich
nen, wurde aber nicht in gehöriger
Weise unterstützt. Meiner Ansicht
nach war der Angriff auf Verdun
ein Fehler; wir hatten östlich von
Verdun angrencn sollen, wo wir bcs
sere Aussichten auf Erfolg hatten."
Ter Generalstab wurde von dem
Ex..Kro!iprknzcn scharf kritisiert; er
macht ihn für viele Fehler verant
wohtlich: ein Fehler war seiner Am
sicht nach auch die Offensive im
März 1918, welcher er opponierte.
Er sagte. Ludendorff war die Seele
des Krieges; Hindenburg tuar ein
bloßer Figurant. Ludendorff und
fein Stab haben die Kraft des Geg.
nerö immer unterschätzt; niemals
glaubte der Gcneralstab, daß Amen
ka imstande sein würde, eine be
trächtliche Anzahl Truppen in den
Kanipf zu führen.
Friedrich Wilhelm sagte, er be
wundere den Präsidenten Wilson.
von dem er für das deutsche Volk
einen gerechten Frieden erwarte, sa.
gend: Die Demütigung eineZ 70,.
000,000 Seelen zählendem Volkes
würde nur das Gefühl der Rache
hinterlafsen. Solch ein Volk kann
nicht zerschmettert werden.
Die Wasfenstillftandsbedingullgen
ftnd sehr schwer und fast unausführ
bar, da die Alliierten uns einen gro
fcn Teil unserer Transportmittel
Teddy tut den, Alund
wieder gewaltig auf
Er sagt, die Alliierten hatten viel
mehr zum Siege bkigrtra
gen, als die Bcr. Staaten.
New Fork, 4. Dez. Theodore
Noosevelt erklärte heute, das; die
Ver. Staaten in dem Kriege lange
nicht soviel getan hätten wie die cng
lische Flotte und die britische, fran
zösische und italienische Armee, den
Znsammenbruch Deutschlands' her
beizuführen und daß deshalb es nn
sere Pflicht sei, unseren Alliierten
auf der Friedenskonferenz beizüste
hcn.
Er erklärte es baren Unsinn" zu
sagen, das; die amerikanische Ar.
mee für Wilsons 14 Punkte ge
fochten habe. Kaum einer von je
1,000 amerikanischen Soldaten habe
je von diesen brühmten Punkten
gehört.
Tas britische Reich bedarf gebie
terisch der größten Flotte' in der
Welt und dies sollten wir augmblick
lich zugestehen", fuhr der Oberst fort.
Und wir müssen die zivcitgrößte
haben. In gleicher Weise bedarf
Frankreich einer stärkeren militäri
schen Macht als wir aber wir sollten
alle unsere jungen Männer, ungc
sähr wie es in der Schweiz geschieht,
einer militärischen Ausbildung un
terwcrfcn. Freiheit der Meere" ist
etwas, das viel bedeuten mag. oder
nichts. Wird's ausgelegt, wie es
die Teutschen tateit, dann ist es un.
heilbringend. . Es darf keine Ausle
gung dieser Phrase zugelassen 'tver
den. die, im Falle eines andern
Krieges, die englische Flotte der
Möglichkeit berauben könnte, von
gleicher großartiger Hilfe zu sein,
wie in diesem Kriege".
Natürlich müssen die Briten die
Kolonien behalten, die sie erobert
haben".
Was uns selbst anbelangt, wir
müssen unsere absolute wirtschaftli
che Unabhäiigigkeit wahren und, je
nachdem unser Interesse es verlangt,
die wirtschaftlichen Schranken auf
stellen oder entfernen, da wir für un.
sere eigenen Arbeiter" zu 'sorgen ' kM
ben. Wir müssen eins Beibehaltung
der Monroe Dotrine bestehen. Wir
müssen 'für uns selbst das- Recht,
den Panamakanal in Kriegszeiten
gegen unsere Feinde zu schließen.
vorbehalten und wir dürfen in cu
ropäiscke, asiatische und afrikanische
Angelegenheiten, die uns im Grunde
nichts angehen, uns nicht einini
schen."
Ter Oberst fuhr, dann fort zu be
Häupten, daß Präsident Wilson auch
nicht die geringste Erklärung abge
geben habe, was seine Ansichten fei
en und weshalb er nach Europa gin
ge und daß er durch ein solches Vor,
gehen es nur sich selbst allein zu,
zuschreiben habe, wenn öas amerika,
nische Volk über die Friedenskom
ferenz nicht einheitlich gestimmt ist.
Er hat dem amerikanischen Vol
ke", meinte der Herr Oberst, nie
mals Gelegenheit gegeben, seine An
sichten über die Fricdcnsvorschläge
tlirzulegen, noch hat er feine eige
nen Vorschläge jemals klar und ge
radeheraus aufgestellt. . Was die 14
Punkte anbetrifft, so hatte das ame
rikanische Volk nur einmal. Gelegen
heit auszudrücken, was es über sie
denkt. Das war am 5. November.
wann in der Wahl es seine Mißbilli
gung derselben unverhohlen zeigte.
Die amerikanische Armee focht die
Teutschen, um sie zu besiegen und
das amerikanische Volk verlangte sie
besiegt.
Tie Verbündeten haben die 14
Punkte niemals angenommen, die
Ver. Staaten haben es niemals ge
tan. Teutschland und Oesterreich
waren begeistert davon. Hierzulan
de waren es gewisse Individuen,
Präsident Wilson, Herr Hcarst, Herr
Viereck und, wie nur erzählt wird,
gewisse ProTeutsche, Pazifisten und
internationale Sozialisten emgeschlof
sen, die sie angenommen haben, aber
weder das amerikanische Volk noch
der amerikanische Kongreß haben sich
für sie erklärt."
Der Herr Oberst behauptete, daß
Herr Wilson wenigstens einen der
14 Punkte selbst venvorfen uiid einen
anderen in einer Weise erklärt habe,
die dem was er offenbar sagt und
ausdrückt, strikt entgegenläuft." An
dere Punkte ftnd, nach Roosevclt's
Ansicht, unter allen Umständen, und
wie sie auch ausgelegt werden rnoch.
ten, äußerst schädlich. Wieder an.
dere, und dies find die meisten.
nehmen.
Teutsche Diplomaten haben schreck.
liche Fehler gemacht und haben die
Gesichtspunkte anderer Regierungen
nicht erkannt.
traßellbahn-Strcik
m mV
Begann 3 tthr niorgens; Keine Verbindung mit
Council Bluffs, papillion, Fort CrooK; Alles ,
geht zu Fuß; Keine Zlusschreitungen
Andere Uonferenz der
Bulletin.
R. A. Leuslcr, Generalmanager
der Straßenbahn, sagte heute mor
gen 8 Uhr: Wir wollen, sobald
wir die nötigen Schutznmßregeln
erlangt haben, versuchen, Straßen
bahnivagen zirkulieren zu lassen."
Er fügte hinzu ; daß Polizeikommis
sär Ringer versprochen habe, alles
in seiner Macht zu tun."' . . ,
, Der , SKeik der , Straßenbahnen
hat begonnen. Er fing heute morgen
3 Uhr an. Seitdem hat sich keine
Car sehen last'en. ,
Das Exekutivkomitee wird mit
dem Präsidenten Wattles eine Kon
ferenz um 10 Uhr haben.
Die Polizei ist für alles vorbe
reitet. Nur ein Arrest wurde bis
heute morgen 8 Uhr vorgenommen:
in Kondukteur hatte einen Revolver
in der Tasche
Nach Aussae Herrn Lensers hat
in jedem Barn" sich etwas ereignet.
Steine wurden auf die Wagen ge
wor fen. , ..
Tausende muffen zu Frße zur
Arbeit gehen. . ' '
axis machten ein gutes Geschäft.
Der VlMdent der Strnp,enbav,i
, ,
Union, B. A. Shoai, ,ag!e
Alles
geht gut."
Die Straßenbahnwagen der Post
mach? ihre gewöhnlichen Ruiiden
unbelästigt,
Mayor Smith wi.'d nflps, .auf
bieten, den iicif bald zu Ende zu
bringen. ' - - '
Präfidint" Short ranahrste- die
Streiker, von Gewalttätigkeiten ab
zuftehei 'lein 'Eigentum'' zu zer-
fvren, aber darauf gu bistehen, daß
keine Wagen in den T'erft gestellt
werden; alle Barns mit Posten zu
versehen, sich, wenn nci'p. mitten
ins Geleise zu stellen und nicht zu
weichen: die andre Seite den offe
nen Streit beginnen ?:i lassen,
wenn die es so wollen.
Eine Car versuchte u.ar nach
Ames Ave. Station . zn nehmen.
Streiker warfen, so heißt es. Steine
in, die Fenster und der Versuch
wurde aufgegeben.
Keine Wagen nach und von Coun
leisten, was Ungewißheit und Zwei
dcutigkcit anbetrifft, das Möglichste.
Da aber," so schloß der Ex-Prä-sident.
Herr Wilson nun einmal
nach drüben geht, so ist es ernstlich
zu. hoffen, daß er nicht verstichen
wird, die Rolle eines Schiedsrich
tcrs zwischen unseren Verbündeten
und unseren Feinde zu usurpieren.
sondern als ' ein loyaler Verbünde
ter mit unsern Verbündeten sich er
weist. Wir haben nicht annähernd.
zu leiden gehabt und nicht annäh-
ernd zu stände gebracht, was die
leitenden Verbündeten gelitten und
vollbracht haben."
Es war die britische Flotte und
die britische, französische und italie
nische Armee, die das meiste zur Nie
derwersting der Deutschen und da
mit gleichzeitig für Sicherheit der
Ver. Staaten beigetragen haben. Es
ist unsere Pflicht, unsern Verbnüde
ten bcizustehen.
Amerikanische
Verlustliste
Washington. 4. Dez. Nachste
hende Verlustliste wurde heute vom
Kriegsamt unterbreitet:
Vormittagsbericht.
Im Kampfe gefalleil 8; den
Wunden erlegen 220: durch Unfall
und andere Ursachen gestorben 13;
an Krankheit gestorben 239; schwer
verwundet 167; Schwere der Ver
ioundung nicht angegeben 163;
leicht verwundet 5; vermißt 101;
zusammen 906.
Nachmlttagsbencht.
Ten Wunden erlegen 110; an
5krankheit gestorben 278' Schwere
der Verwnndilng nicht angegeben
111; vermißt 267; zusammen 766.
?licgt nach Trottle.
Saccämento, (Tal., 4. Dez.
Leutnant A. F. Hoaaland begann
heute sein? Fliegerreiso nach Seattle,
wo er niorgen früh anzulangen hofft. .
ollem
Gange
Beteiligten angesetzt
ci! Bluffs. -
Neunzig Prozent der Arcestellten
sind am Streik beteiligt. ' ,.
Auch die Bahnverbindung mit
Council Bluffs. Papillion und Fort '
Crook ist vollständig abgebrochen.
.An allen Orten ist die Polizei
voll vorbereitet, die Ordnung auf
recht zu erhalten.
Sud Omalja hart betroffen.
, Die Packing Häuser hatten heute
beim Beginn der Arbeitszeit nur
2 Drittel ihrer Arbeiter an Hand.
Tie Transportationsfrage ist wich,
tig. aber noch nicht entschieden.
Vielleicht werden reguläre Truck
Rauten eingerichtet werden, Arbeiter
zu und von der Arbeit zu schaffen.
Jeder Truck, Brotwagen, Milch,
wagen und Eiswagen fchien heute
früh nur menschliche Lasten zu
transportieren.
Transport Oapland in
New Nork angekommen
New 4. Dez. Das Trans,
portschiff Lapland", mit heimkam.
t- S n, - l? - - ' r y. . w . i ,
wm uuunmm azen Gruppen ve
Kadett, ging heute hier ' vor Anker.
Au? ryrer oiirt öen Nordfluß her.
auf, gegenüber. Hobokcn, wurden
die Ankommenden mit lauten Beim,
fen und Blasen aller Darnpfpfcifen
empfangen. Der George Wafhing.
ton", mit dem Präsidenten an Bord
und im Begriffe abzufahren, stimmte
in das: Blasen der Dampfpfeifen
kräftig ein.
Gefangene Danks in:
Lager zu Aastatt
Washington, i. Dez Fand 2300
amerikanische Kriegsgefangene, 'gut
gekleidet und von guter Morale
uiK fand das Kriegsgefangepen
Lager zu Rastatt gut verprovian.
tiert." Das war der Bericht, den
Leni M. Levy von der Kricgsgefan.
genen Fürsorge, aii das Hauptqnar.
ticr des Amerikanischen Roten Kren. '
zes nach einem Besuch des Gefange.
ncnlagcrs zu Rastatt kabelte. Der
Generalinspektor der 14. deutschen
Armee ist bereit, die Gefangenen
sofort freizulassen und wird 19
amerikanische Offiziere von Karls
ruhe anweisen, die Führung der Ge
fangcncn zu übernehmen.
Vom Ex-Kaiscr Karl.
Amsterdam. 4. Dez (Britifcher Ad.
rniralitätsbericht.) Der 'frühere
Kaiser Karl von Oesterreich gedenkt,
bei den Märzwahlen als demokrati
scher Kandidat sich um einen Sitz im
Parlament zu bewerben. So meldet
eine Depesche aus Wien.
Solle ihre Uniformen behalte.
Washington, 4.' Dez. Senator
Sloan brachte heute einen Gesetz,
entwurf cii- der die Regierung er
nittchtigt. allen Soldaten des Heeres
und der Marine mit den von ihnen
getragenen Uniformen ein Geschenk
zu machen.
Vier Iowa Kriegsgefangene in
Deutschland gesund und munter.
Washington. 4. Dez. Listen ame.
rikanifcher Krirgsgefangencr lausen,
immer noch beim .Kriegsamte ein. ob.
wohl es anzunehinen - ist, daß sie
alle schon längst entlassen find. U,i
ter den hellte erscheinenden Namen
befinden sich: In guter Gesundheit,
obwohl Namen des Lagers nicht an
gegeben: G. H. Arnstrorn, Emmctts,
bürg, Ja.; Hrnian N- Curley, Cur.
low. Ja.; JaS. Ehristcnscn. Eagle
Krove, Ja.; Glenn Becker, Corydon,
owa.
Wetterbericht.
Für Omaha und Umgegend-
Teilweise bewölkt heute abend und
Tonnerstag. Kein bedeutender Tem
pcraturwechsel.
Für Nebrabka Schön heute
Abend und Donnerstag; wärmer
heute abend und im zentralen Teile
am Donnerstag.
Für Iowa Meist bewölkt hcuie
abend und Tonnerötaa: wärmei:
heute abend.
7
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