Das MMcn. Novelle von Hrdwig Nicolay. TaS Feld war weit und weib, so wcijz linö leer, dab das Auge müde wurde. TaS wandernde ,.. Mädchenauge kehrte auch zurück zu der halbdun. keli, Ctube init dcn altmodischen Miiklu, ivo die alte Pendüle auf stamm ihr leises Ticktack hören ..fz, wo die Lichterfrona aus Por zellan von der Tecke hing und der alte Mann auS einem alten Buche vorlas, wobei die alte Frau minus gesetzt ein Strickzeug bewegte. V Alles war heimlich und traut in der Stube, wie 'überhaupt in dein ganzen uralten Gutshauje, und doch pochte das Madchenherz oft jo wild und verlangend , und wünschte sich hinaus in die schöne Welt, wo es etwas anderes zu sehen gab als das Feld und die Heide. Denn ob sie brau oder weiss war, eS blieb doch immer dieselbe trostlos öde Heide. Traute ist -kein Hcidckind," sagte Peter Ambach, der daS heimliche Sehnen der blauen Augen richtig zu deuten verstand, sie will immer lmislnö: ' ciöcfmdcr lieben i!ir.1 Scholle." Sie ist ei Prinzebckien," meiste '..... 0-f, . ..... u-Ti. oiuti VUIIIM wiu iiiiuj ievevvu iiber das schwere goldblonde Haar : lieblichen Mädchens. Traute war auch kein Hcidekind, und die Anibachs hatten feine El lernrechte an sie. Vor zwölf Jahren war eine Frau an der Tiire des Gulshauses erschie nen, wo sich der ehemalige Schisss kapitän Peter Ambach, nachdem ihin ein Stück vom Bugsprit das ttnic zerschmettert, als jricölicher Land wirk niedergelassen hatte, ' und wo hin ihm seine späte Liebe gesolgt war. Eine grofcc, dunkle Frau mit ei nein Kinde auf dem Arme war über die Schivelle getreten;- und nachdein sich die Fremde, wie in grober Er schöpfung, einen Augenblick an den Türrahmen gelehnt, hatte sie den dichten Schleier zurückgeschlagen, der ein bleiches, verhärmtes Gesicht frei gab. Frau Johanna ahnte nicht, was kommen würde, als ihr Gatte mit bebender Stimme einen Nainen aus rief: Judith!" Was zwischen der Fremden und ihren, Peiec gewesen war, wußte die Gattin nicht, ie sprachen so selten von alten Zeiten; aber als die blei tip. vau mm in miibcin Ton u sprechen sttzing: .Ich habe cö nicht gttslscn kn meinem Mami, wie ich dachte, statt Glanz und Freude fand ich Jannner und Äotl rdaimiie mich nicht, Dtter, dazz ich uu,er Ber löbnis löste, als du auf dem Welt meec schivammst;' ich habe schlecht an dir gehandelt, und ich bin hart ge straft dafür". da wußte Frau L,o''anna Bescheid. ' t blidte zu ihrem Peter hin, der l,Mchtig die 'Pfeife stopfte und ivbei init schwerer Letoning sagte: .Ja, R es hat wohl so ein lollenl Judith Mansfeld wollte nichts ' it sich selbst, sie bat nur für das eine vierjährige ttind auf ihrem .Tül. - Die anderen schlafen da und mt,soo uns das Geschick hinwarf," ,ag!e sie. TaS Trautchen hier geht nur auch verloren in der bitteren Not. N'inmt. du es auf für einige Zeit, Peter; du hast nur damals gc sagt, wenn ich etwas brauche, sollte ! if uii uuij vgiutu. tiue niL UUJ rüiina auf, bis Ich es pcsier durch. bringen kann, mal miicn doch bei jere Zeiten kommen." Peter Ambach sah m das klemc. schmale jtiüdergesicht, und ohne sich Im bedenken, nahm er die Kleine kund legte sie seiner Frau ans Herz. l'Dicie packte ihre geonen Betten aus fbet Truhe und bereitete für das Würmchen ein Lager, auf dem' sich ein Enaksfohn hätte strecken'könnei Sie horste, es wurde schon hinein wachsen. Und es wuchs hinein! -ES wuchs gesund und kräftig auf und wurde groß und schlank. Wie ein Sonnen strahl schien es unter den Handen der beiden alternden Leute einporzu schieben. Aber es blieb etwas Fei es, .AparteS an dein Mäocheiv et was, was sich nicht in die Art und Weise der Kinder des Dorfes schick te; jedermann hatte sie gern, und bald hieb sie überall nur das Prin zebcheil. Priiebchen war immer fröhlich, .nur wenn die Tämmerung nahie, scklick sich etwas Seltsames in ihr juacci Herz, eine unbezwingliche ".Ansucht nach fernem, unbekann fiem Glück, das nicht bis hierher in Heide kommen wollte. Und . ., ..... . . , cm.... eines ißges iam es oocyi su-uui-ItenZ schien es Traute so, als ob es das Glück wäre. Eine Nutzche kam vor U Haus gefahren, aus der eine verhüllte Tame fchlüpste. Mit sicherem Schritt kam sie durchs Gittertor, ösfnele die Hauttür und trat schnell ins Zim wer. i!s war Judith Äanöfeld. Traute starrte erstaunt auf die Fremde, die sie einfach in den Arm nahm und kühle, die für Peter und Johanna allerlei Geschenke auspack te, die von Dankesgesühlen sprach und davon, dajj sie gekommen sei, um seht den Quälgeist heimzuholen in ihre grobe Wohnung in der Stadt, wo eS ihr endlich -so gut ginge, wie sie es sich immer ge wünscht habe. Sie redete noch viel, was Traute Nnd auch Peter und Johanna nicht verstanden, aber das verstanden die beiden alten Leute ganz genau, das. ihr Kind,' -das ihnen .in den zwölf ayren wie ein eigenr an iqr Perz geivachsen war, in Hellem Entzücken aufjubelte, alS eS hieb, die elegante Fremde sei - ihre Mutter, und sie selbst solle nun fort auS der einsa men Heide in eine grobe Stadt vol. ler Menschen und Sehensmürdigkei ten. Sie ist kein Heidekind," sagte am anderen Tage Peter Ambach niit schwerer Stimme, als der Wagen mit dem Liebling davonrollte. Trautes Augen leuchteten trotz der bitteren Abjchiedsträncn, die ihnen entquollen. Frau Johanna schwieg sie sah mit verschleiertem Alick dem Fuhr werk nach, bis es im Nebel am Ho rizont verschwand, und packte dann Frau Judiths mitgebrachte Herrlich keiten still in die Truhe. Am Nachmittag kam ein .großer, flachshaariger Jungling: er trug vorsichtig einen ' verhüllten Gegen stand. Ist Traute nicht da?" fragte er. Die ist fort," antwortete Peter Anzbach, fort für immer!" Aber Frau Johanna sagte mitlei dig, als sie des jungen Menschen tief erschrockenes Gesicht sah: Ihre Mutter tarn gestern plötzlich an und hat sie uns weggeholt nach der Stadt. Komm, mein Junge, fetze dich, ich werde dir etwas zu trinken geben." . Traute ist fort," kam es stockend von Walters Lippen, und seine gro ben Augen wurden noch gröber und runder, Fort für immer," , klang es wie ein Tonnermct in sein Ohr, und ohne noch einen Laut zu lagen, stellte der Jüngling das Etwas, das er gebracht hatte, auf den Tisch und lief fchncli hinauf in die öde, weihe Heide, in der, eine halbe Wegstunde entfernt, sein Vaterhaus stand. 5r war dcS Gutsnachbarn einziger Sohn, der wolf Jahre lang Tran tes treuer Kamerad gewesen und nun gekommen war, um ihr sein Abschicdsgeschenk zu geben, bevor er sein Militärjahr in einer fernen Gauiizon abdiente. Peter Ambach hob das Tuch auf und iah das zierlich aeichnitzte Mo dell'' eines Schiffes, öaö Walter Overbeck als HandarbeitS oder Schmuckkästchen für die Freundin selbst angefertigt hatte. Im Innern war es ,n venchicdene wacher ge teilt, und am Backbord' des Schiffes stand mit roter . Farbe Trautes Name. Traute lebte nun im Hause ihrer Mutter. Tiese hatte jich nach dem Tode 'ihres Mannes, der gleich -ihr der BühnK angehört hatte, nach vie lcn Mühen und Enttäuschungen auf den wcltbedeutendcn Brettern 'der Kleinstädte endlich eine Position in der Grobstadt errungen. Sie fand, dab ihre Tochter, die fich aus ihrer Einsamkeit plötzlich -in eine interes sante Sphäre versetzt sah, noch an allen, Ecken behobelt und geschliffen werden mubtc, und da sie wünschte. Traute solle sich ebenfalls der Bühne zuwenden, gab sie ihr selbst Unler richt in ihrer Kunst. Tas junge Mädchen zeigte auch Lust und Talent und wurde alle Tage schöner. Bei ihrem ersten 5De but in der brctterncn Welt nahm jie sich wie das Prinzebchen aus, das sie im einsamen Haus in der Heide gewesen war. Sie hatte auch' das Heidehausnd die Pslegeeltern nicht vergessen, jon dcrn schrieb herzliche Briefe, die Frau Johanna sorgsam verwahrte. Manchmal standen auch Grübe für Walter Overbeck darin; aber der war schon langst mit dem Soldaten jähr fertig und studierte auf der landwirtschaftlichen Hochschule in ei ncr fernen Stadt. Mehr als ihr Talent und ihr Können zog die Anmut und Schön heit Prinzcbchens die Besucher inö Theater: und die Mutter sowie der Direktor konnten mit der jungen Künstlerin zufrieden sein. "Nicht lange dauerte es, da sprach man über das ungeheure Glück des jungen BiädcheM Ein Prinz der Nebenlinie des regierenden Hauses sollte sich mit ihr verlobt und die Hochzeit schon festgesetzt haben. Traute sollte' nun eine wirkliche Prinzessin werden! TaS Theater war gedrängt voll, denn die reizende Braut sollte zum letzten Male auftreten, bevor sie ,nS Privatleben zurücktrat, um auf je ner anderen Bühne zu glänzen, wo nicht weniger Schauspielkunst nötig war als hier. Nach der .Borstel l.un5 war beim Prinzen ein Fest ci.gesagt, und die Gäste verwünsch ten die Länge des Stückes, daS die junge Braut fesselte, während die .'Zuschauer im Theater immer wieder der entzückenden Erscheinung zuju bellen. Trautes Zluaen suchten in der I Logc den Geliebten, doch 'als jie ibn nirgend erblickte, fing ih? Herz mit einem Male unruhig zu klopfen an. Ta wurde ihr in der letzten Pause ein Billett von ihm überbracht, und als sie eS gelesen hatte, war ihr zu mute wie jenem König aus dem Morgcnlande, der daS Haupt in ein Wasserbecken taucht und sich plötzlich, auS Macht und Glanz hinausgeslo ben. als Bettler in der Wüste sieht. TaS Briefblatt enthielt die'Wor tc: Teuerste Traute! Sehr bedeu tende Spielschulden zwangen mich, die Hilfe meines BaterK-in Anspruch zu nehmen, der eine standcSgemäbc Verbindung zum Preise seiner Un tcrstützung macht. Ich bin demnach gezwungen, die ältliche Prinzessin Weibensiein zu heiraten, hosfe indeö, dab dadurch in unserer Freundschaft keine Aenderung hervorgerufen wird, und dab Sie, teuerste Traute, dennoch heute bei meinem Feste er scheinen!" ArmcS Hcidekindl Tas also war daS Glück, das du crtrännü hattest I Der Geliebte ein Spieler,, der jich selbst dem ungeliebten Weibe vcr kauft und auch, dich zur Ehrlosen stempeln will! Traute schlug die Hände vor das Gesicht. Ach, war denn das alles Wahrheit und kein böser Traum? In ihren Jammer hinein tönte die Glocke des Inspizienten, sie mußte wieder hinaus vor die tau send Augen des Publikums. ' Sie tat'S und übertraf sich felbst im Spiel. Als der Beifallssturm noch daS Haus durchbrauste, warf jie ihren Mantel um und lief wie gehetzt hinab auf die Siabe, dem Sturm entgegen, sie wubte selbst nicht- wo hin. Turch ihr wunde Herz schwirrte ein Lied, daS sie manchmal gesun gen, olme zu ahnen, dab es einmal für sie selbst passen könnte. Wär ich geblieben doch auf meiner Heide, . Tann hätt' Zclz nulzts gemußt von all dem Leide, Wär' ich daheim doch nux, wär' ich geblieben, Tann hätt' ich nichts gewußt von all dem Lieben...." Sie wußte nicht, wie lange fix schon gelaufen war, als sie plötzlich hinter sich ihren Namen rufen hörte. Sie wandte sich um und sah in die großen blauen Aigen eines hoch gewachjenen, flachsblonden Mannes. tonnst du mich Glicht mehr, Trautchcn?" fragte er mit einem Lächeln, das Freude und Schmerz zugleich spiegelte. Es wäre kein Wunder, wenn du mich vergessen hättest, denn ich bin nicht berühmt geworden wie du." Walter," fummelte Traute mit bebenden Lippen, du bist cs, Wal ter Overbeck!" -Ja, und um deinetwillen bin ich jetzt hierher gekommen," cntgegenete er. Ich hatte mir geichworen, dich nicht eher wiederzusehen, als bis ich ein Zerti r Mensch geworden fei; aber du wartetest das nicht ab, denn du sollst ja die Braut des vorneh men Mannes geworden sein. Ach, Walter stöhnte Traute .in brennender Qual. Ich habe meinen Schwur gehal ten," fuhr der junge Mann fort, denn heute bin ich Herr auf unse rem Gute geworden; Batcr will sich zur Ruhe setzen, da er keine Freude am Schassen mehr findet seit der Muttep Tode. Morgen geht's in die Heimat. Ich war im Theater und habe dich bewundert, und als du die Buhne verließest, stand ich auf und ging fcn den Ausgang, um dich noch einmal in der. Nähe zu sehen. Als ich dich dann so wild fortstürzen sah, bekam ich Angst um dich und bin dir nachgeeilt Traute " er trat dicht an sie heran, wenn du mich brauchst, o bleibe ich hier trotz mcr nes Baiers Ruf." Ta stieg mit einem Schlage vor ihrer gequälten Seele das alte Her dehaus mit der tiefen, behaglichen Wohnstätte und den beiden treuen Menschen darin auf, und wieder schwirrten die Worte des 'Liedes purch ihren Sinn. Walter," rief sie unter hervor. stürzenden Tränen, nimm mich mit! Bringe mich sort von hier, wo alleS Trug und Lüge ist! Ich möchte wieder hekln in die stille Heide, wo ich so glücklich war, so glücklich!" Als die Bienen ,m Sommer jum mend über das Heidekraut .schwärm ten, blickte' ein schönes Mädchen zum Torfe hinab, von wo ein blonder Mann den Pfad heraufkam. Hinter ihr fas; Frau Johanna und strickte und lächelte dazu, und Peter Ambach mit dem eisgrauen Haar und dem steifen Fuße, der .an den Bienenstöckchcn c'.nsiz hcnnnba stelle, lächelte ebenfalls. Nun, Trautchen," fragte der blonde Mann, ihre Hände sanft er greifend, hast du dich besonnen? Was sagst du, Prinzcdäzen?" Ta stieg in das Mädchcnantlitz leine holde Röte. ' Was waren .die Wz . .(... Tr . . : .. - v . - V o .. . sunieinurii cie nie, nie vit .iuiiiii des Bühnenlebcns m , ihren Hals gewunden hatte, wa? war daS Licht der Flammen dc? ThcatersaalcZ ge gen den tiefen Glanz dieser ehrlichen Männeraugcn! Sie warf sich an seine Brust, und mit einer Stimme, die ihm biö ins innerste Herz drang, sagte sie: Ja, ick will deine Frau werden, Walter, denn ich liebe dich, und ich will nie; wieder fort von der Heide, denn ich' weib jetzt, dab daS Glück süc mich' nur hier zu finden ist." j TaS alte Paar hatte diese Worte' verstanden. Peter Ambach nickte sei ncr Johanna zu und sagte stolz und. herzlich: Sie ist doch ein Heidekindj unser Prinzebchen.. ein echtes; und H bist so sroh. dad sie die Scholle h"? I'cbt, die ,ie nach nö einmal. besitzen wird!" Träumende Tiere. Wie beim Menschen bedeutsame Vorgänge und Eindrücke noch im! Schlafe nachzittern, soge,ch,eht eS auch bei den Tieren, das heibt sie träumen. Bejondcrö aunallig trau men die Vögel in den Zngzciten wenn der ganze Organismus und daZ Nervcnlcbcn derselben wie aufgewühlt" erscheinen. Gefangen gehaltene Vögel befinden sich dann nicht allein im wachen Zustande in grober Erregung, jondcrn auch im Schlafe bewegen sie unruhig Fübe und Flügel; von Zeit zu Zeit cr schlittert ein Zittern den Körper, elbst unsere gezähmten Wasservö gel, Gänse und Enten, machen nicht selten inlraum die Nudcrbcivcgun gen, 5kanarieiwögel flattern plötzlich im Schlaf auf, lassen ein Piepen" hören oder-singen sogar, um schrill abzubrechend . Papageien sprechen Worte. Nach Acchstein wurde ein Tompfaff während des Schlafes von einem solchen Entsetzen besallen, dab ihn die Besitzerin aufwecken mujzte. Er fiel auch von der Stange, was nicht Zelten bei schlafenden Wgeln auch in der Freiheit geschieht, beru higte sich aber schließlich aus Zure den feiner Freundin. Taß Pferde im Schlafe erzittern und wiehern, weiß jeder Knecht; besonders lebhaft auch träumen die Hunde, ja, mau ivill aus ihrcii Träumen sogar schließen, was sie träumen. Spür Hunde träumen besonders viel und lebhaft. Auch kennzeichnen sich bei ihnen im Schlafe gewisse Bcwcgun gen: Wedeln des Schwanzes, Heben der Nase, Hervorstrecken der Zunge, Kratze mit den Pfoten und ähn liche. Neufundländer, die bekanntlich sehr wasserliebciid sind, machen in, Schlafs Schwimmbewegungen. Wie der Name .Rothschild" entstand. Ter Name Rothschild", der jetzt in ,der ganzen Welt wiederklingt, ist noch nicht sehr alten Ursprunges und hat seine eigentliche Entstehung der Stadt Hannover zu verdanken. Es war im Jahre 17;0. als der alte Maicr Arnjel Nothichild, der Grün der des Hauses, in Hannover beim Bankier Oppenheim arbeitete. Hier lernte er den General von Eötorfs kennen, dem er seine ganze spätere Laufbahn verdankte. General von Estorsf machte ihn nämlich mit dem Landgrafen Wilhelm IX. von Hei len bekannt, der mit dem Rothschild in geschäftliche Beziehungen trat. Turch diese Geschäfte verdiente Roth schild soviel, dab er im Jahre 1770 in Frankfurt a. M. in der Juden gasse No. 2 ein eigenes Haus kau sen konnte. Hier machte er ein Bank gcschäft auf, das den Grund zu dem Reichtum der Familie Rothijchild legte, der schon sprichwörtlich gewor den ist. Die Entstehung des Namens hängt nun mit diesem Geschäft aufs engste zusammen. Tas Geschäft hatte nämlich ein rotes Schild, auf dem die Bestimmung des Ladens oer zeichnet .stand. Als nun kurze Zeit darauf Kaiser Josef II. allen Ju den im Teutschen Reiche befahl, ei nen Familiennamen anzunehmen, nannte fich der Besitzer' des Ladens Juöengasse No. 20 Nothschild". Mißverständnis. Der Spötzijockelbauer läßt seinen ohn Baukunst studieren; einmal komint der Spätzijockele senior nach der Stckdt, betritt das Zimmer kl nes abwesenden Sohnes und findet ein uch, , den, er blättert. Plötz lich stößt er auf eine Kapitelüber fchrift: Die korinthische Säule No, wegerlel" sagt der Spätzijockele ganz erfreut, , nume reut mi'jch Geld nit, jel i weib, as mei Jockcle da au vo der Landmirtschast was lerne tut. I wcisch wäger nit, was de korinthische Säule vor c Rasse lind, aber (senile jind s echt do!" VonPapaabgelaufcht. Lehrer in der' ReligionLstunde zum Schüler: Kannst du mir jagen. warum Komg Salomo der Weise genannt wurdet Fritzk Ja, weil er aleickneitia mehrere hundert Hausfrauen in Ordnung .halten konnte, und Papa sagt, es gehört schon ein tüchtiger Mann dazu, bloß auf eine aufzu paffen.- Ein naiver Sprachfor fcher. Tümmle: Woher kommt , ... c rti ' I Öl.., . woiß die wjciumuig noigaiors, für Matrosen? G'fcheitle: Tas ist doch, sehr klar! Wenn ein Matrose im Hafen einem zweiten begegnete, so frug er ihn: Na, wie geht der'ö?" 'Gcnialitüt lieg Körpers. Bon Emil Ludwig. ntn Mem und Voreltern i,,, intriiVf honett s kul Hoch. mut fie lütcn an filtcc Ueberjchät se, Gerechtigkeit im allaemei nen, die speziell durch die verblüf fend fchnclle Heraufkunft jener Er findungen und Entdeckungen ge nährt wurde, die die erakten Wij ipnfrfirtfh'n pmiiislliditcn. Nalio niimis. her mit dem Ausblühen dieser Wiffenschasten korrespondierte. den Physiker gottähnlich gemacht oder doch zum wissend lächelnden, gekrönten rex mechanieus. Man kennt die beiden groben Rückschläge; neu aufspringende metaphysische Lei denschaft und Wiedcraufdämmern mystischer Gewalten sind die Zeichen unserer Jugend. Eine dritte Reaktion wirkt viel leicht noch mehr in die Breite: das Wiedererwachen des . Körpcrgefühls. Die vorige hiencration fühlte sich im Besitze der Geheimnisse des Lebens, in einein Grade, wie nur theoretische Geistigkeit das vermag, die den, Leben fremd geblieben. Die gegen wärtige, auch in dicfcr Rücksicht glücklich anglisiert, fängt an. die Haltung über den Geist zu stellen, und die Leidenschaft ihrer Besten gilt weniger den. Wissen als der Schnelligkeit, weniger den Tatsachen der Luft, des Wassers und der Erde als ihrer Ueberwindung. Der höchste Ausdruck gespannter Menschenkräfte, das Genie selbst rückt nun ins Ta gcslicht des Körperlichen. Eine er höhte Bildung im Physischen, eine Passion für ie Ausarbeitung des Dynamischen hat neue Ziele des Ehrgeizes geschahen, deren Erringer mit wahrer Macht belohnt werden. Die Lorbeeren, die den Inhabern der Weltmeisterschaften blühen, sind nicht so elend, als ihre Gegner, die Inhaber der geistigen Zentralen. mit leicht enthüllbarcm Neide sie darstellen mögen. Die groben Reiter, und Fahrer, die Flieger, Ringer und echter sind wirklich heute die Kö nige des Lebens, und wer einwen bet, dies sei von außen gesehen, ver gibt, dab, wer von Macht spricht, die AUMve Y, von aubcn zu fehen, Tas alles liegt am Material. Tics Material, in dem die Künste ler des Varietes arbeiten, die sich bezeichnenderweise Artisten nennen. ijk das edchte: der menichliche Kör, per. Aber er ist. es in einem stren gcren und unerbittlicheren Sinn für sie als für die Schauspieler. Man ist Schauspieler wörtlich mit Leib und Seele. Körperkiinstler aber ist man allein mit seinem Leibe, und weil nur er eine Gewißheit darstellt, sind diese Menschen eindeutige,, naive Naturen. ' Sie allein bilden ohne jedes Hilfsmittel, wortlos, Material los, nur mit ihrem Körper sagen sie, was sie der , Welt zu sagen haben. Woher kommt es, daß die beiden stärksten Klassen: geborene Künstler und geborene Aristokraten diesen Künsten so leidenschaftlich zuzusehen lieben? Und woher, daß selbst die Bourgeoisie, sonst, so schal oder gie rig, von einem klassischen Trapez ljinstler zu einer Beklemmung ver urteilt, zu einer Spannung gedehnt, zu einem Beifall hingerissen' wird, wie er nur je ein Theater durch brauste? ' . Der Maler, der Plastiker werden init kühleren Augen bewundert, die Verehrung des Publikums wird ein geschränkt durch ein dunkles Gefühl: wer gründlich den Marmor behauen, die Farben reiben lernte,, der mag dann wohl Bilder und Statuen ma chen, wie ein tüchtiger Hochschüler schließlich Brücken baut. Vor dem MusikVirtuosen steigt die VemundL rung: die Leute sehen ihn am Werk und müssen denken: mit diesen zehn Fingern bringt er die herrlichen Töne hervor.- Aber da ist es das In strument, dessen er bedarf und dessen Anblick das Erstaunen mindert. Noch stärker wirkt auf den Naiven der Schauspieler: er braucht nur die Kehle und Zunge, den Leib und die Arme, die wir alle haben, und bringt doch mit diesen Gliedern Werke hervor, deren Verehrung' nur noch der Gedanke schwächt,-daß er nach dem Diktat eines unsichtbaren Tritten fpricht und agiert. Der Körperkünstler aber, steht auf der Bühne, und all sein Schweben und Klettern, fein Steigen, Fallen, Hängen, Tragen. Rennen und Schwingen macht er mit ebendiesem Organismus den wir alle, die un ten fitzen, in gleicher Anlage in uns spüren, und er macht es als Herr, ohne übergeordneten Meister. Mit Vliedmaßen, die wir prinzipiell eben u bewegen vermögen, vollbringt er inrze uo umoreyungen, Sprunge und Balaneen, deren Nachahmung den Dilettanten lächerlich macht. Gerode die unter ihren Zuschauern, die den menzchlichen Korper am be sn studiert, wie der Plastiker, oder - ,l..l. I. - u w. '. - V . -. j . v."vt yuwn wie utc c-peumann und der Offizier, bewundern diese Seiltänzer und Luftspringer, diese Schlangenmenschen und Jongleure am tiefsten; sie kennen die Schwie rigkeit. Zur Deutung dieses Phäno menS ist wichtig, daß außer den Schauspielern .ur die Artisten vor den Augen und, Ohren des Publi kums produktiv sind. Die fertige Dichtung, gedruckt und wohlgebun- ocn, wirir anonym, oas no, ge rahmt und aufgehängt, selbst die ympyonie. die jcheinoar , nur am Schnürchen vorgeführt wird, geben nur den Erlesensten die Möglichkeit, im Geist das fertige Werk nachzu schaffen, den Weg deS Produzieren den rückwärts m neben, ene aber wirken nur durch ihre Gegenwart. produzieren fich, wie die Sprache verrät. Darin aleicken iie dem Red ncr und dem Sänger, und darum vermögen alle drei starker zu wir ken als iraendein Künstler sonst eS je vermöchte. Diese Sichtbarkeit sei ner Produktion macht den Artisten aber nickt wie den Scliauivieler n einem Leidenden, den eine Scham losigkeit niederdrückt, zu der cr tag lich sich verurteilt fühlt. Ter Artist ist heiter (er kann persönlich brutal, melancholisch der fonstjein, wie er will), denn seine Kunst ist ganz nutz ws. An oicier leu? vermag auch der moralischste . Aeslhctiker , nicht mehr Maximen und Reflexionen in den Begriff der Kunst einzupressen. Wenn der Artist tertia iit. stellt er ans demselben Fleck, ist genau der.! jetve, hat nichts verloren und nichts gewonnen, war nichts als die Er- inzeinung einer Nummer , cin Traun, von zwanzig abgezählten Miuuten, die Phantasmogorie einer halben kturfde. Alles, was er dort oben, getrieben, war schlechthin vol lendet. Er ist der einzige unter allen jtuniuern, der aus Prinzip nichts Unvollendetes bieten kann. Seine Kunststücke nehmen an Schwierigkeit zu, obwohl das erste meist schon schwieriger war, als der verwöhnte Dilettant oa unten ahnte. Nichts darf ihm mißIngen, und beim alten Nenz war als Hausgesctz an allen Pforten angeschlagen, dab jeder seine Sackie jo lange vor dem Pud likum wiederholen müßte, bis sie ihm völlia aelunaen. Man idilrmp dies Plakat an die Bühneneingänge oer mooernen yeaier und warte, welcher Dramatiker cs wagen wird, erhobenen Hauptes einzutreten. Wahr ist freilich: alles Geistige ist von Natur unvollkommen, das Kör- perliche kann vollkommen fein; offen eine tochaie, öaraus unablanig Flammen und Dämvke nack oben streben, vollendet rundet ein Ball, leicht zu jeder Hohe menichlicher Macht zu schleudern. Was aber die Geistigen gegen das Geuie des Arti sten eii.wenden, das ist: nur in sei ner: Spezialität jci r, beinerkens ufert, im übrigen ielir einieifia uns) strohdumm. Wie viele aber von den Meistern der sechs anderen freun Künste sofern nian iene von her Tanzkunst abstammen lassen will roic viele ,,nd das nicht? Geben sie dafür in ihren Spezialitäten Vollen detes? Woher nimmt man den Mut, die einen hinter die anderen als Subalterne zu rubrizieren? Wer eimvarj Cicje Rangliste? . " Der Artist bringt die Mechanik menschlicher Oraane: der N,i,w unh Arme, von Kpf. Mund, Augen, vca,e uno hren zur BoLendung. Erfüllt er nicht die Forderungen des emes an ,ich selbst: menschliche amgrenen ourq Züchtung zu über treiben? Auch jene andere, hunf!? Formel des Genies: sich Schwierig leueil zu ichanen, um jie zu über winden, deckt er ganz und gar. In ihm, ö. h. in seinen höchsten Exem plaren ist der Dämon - jo leiden schaftlich am Werke, wie' in irgend einem Meister der Kunst. Mit blo bem Muskelspiel, mit monatelangem Training ist' di noch nichts getan. Zuweilen streben die unterirkiick" Mächte an die Oberfläche. Diese Abenteurer stellen sich nicht blob je den Abend an. den Rand des Trt.vs. brunnens, zuweilen fahren milde Lchreie aus ihren Mundern, sie ru fen sich selbst u, stählen' sich, reißen einander. Uyd schweben dort auf oem eiie in gleichen Trikots Män ner und Frauen, dann wird bw Stunde noch zauberischer, denn Inan Mt mit Äugen, w:e die Geichlech ter, die jid) zu zerstören drohen, nur Ipieien. Wenn solch ein Nameiilowr. tinHsi dein ihm das Äeukerste aehmnrn was in diesem Betracht- der Mensch rieru.-... nai atemlos, inntcnfi mit rirrent Lachen vor den, vielköpfigen umier verveugt, das ,hn bezahlt: oann iit was van der Benommen heit des Künstlers in ihm, der dem Beifallrauschess , ' aus Erschöpfung nicht mehr zu lauschen vermag, von dem er doch so oft geträumt. Tann it er der Uun,tle,, drn, ist er der Geuiuo. Von dem llua inö Unmoa. liche ist er gelandet, verwirrt und noch ,m raum lenieitiger Welten sieht er sich an dieses User verschla gen, wo die Gesetze einer Schwer kraft gelten, die er für Minuten gottähnlich aufgehoben. Schau sielergespräch. He, Herr Kollege, wann treffen wir uns denn heut abend zi, einem But telchen Rotsoohn? Ich sterbe schon um neun. Das bedaure ich; ich .nehme erst um zehn noch Gift." , iha, oann alo aea.cn haiö elf. HumorWchcS. ; Die Luftkur. . if, "" X "V :(, , Xrv ts; ß 1 f M rW ' Crx y - j "i '" . y li U 1 i ii 1s ' : ... Aaron hu MoskZ. der einen sehr iV selten Regenschirm aufgespannt trägt): .Moses, wotzu machne 'ne Luzilurz Wie? Ich?" Aaron: Na. Du! Als De doch hast sogar 'n Schirm mit Ventilation!" i j Einzige Gefahr. ' vsr "TA5 , s -i z,r vrm L ULm " Trinker (der in's Wasser gefallen): Auswendig vertrag' ich's schon wenn ich nur nix schluck'!" Land st reich er Humor Erster Landst.reichcr: ,,Nanu, Du hast ja heute ganze Stiefel an?" Zweiter Landstreicher: Ja, der mo deine Luxus wirft auch iu unfe Kreise seine Wellen." y m m m i N u r ixm m e r g e m ü t h l i ch. A. (Herr, der im Wortwechsel Ka meel genannt wurde.wuthschnaubend): Mein Herr, Kamcel Kameel das ist zu viel. B. : Na, ich habe nichts dagegen, bitte suchen's sich halt a anderes Viecheil 'raus. i " . Wenn an den Wadeln Nix ist zu tadeln. Lernen die Modeln tantaped ' Radeln. t v v "r l (Sc &s th l 5 fe. -' , so. j yY fec-i Pife'l . f f4 ! ViV T-fl ':i I ! e Vi?ii' M' I V k y !, pi I l. l ! !.j MjU m X.- CMp- . "Ä' "' ' &täxh-V $A' b(fouid'yX ?L tyißsc,iScP i vIV W Sl, Schnadahüpferl. fv p lk yÄÖ) f fjfcW h Imftä J k tmkfil Jj