Tägliche Omaha TrlbKne 1 . 4!u8.) Die Cchwicrigkcit nun. di Kinder standesgemäß unterzubringen, führt die btsscren Familie dazu, die Kinderzahl zu beschränken, und auch i'i den unteren Schichten, wo das Standesgemäße eine permgere oder überhaupt keine Rolle spielt, sind gerade die tüchtigeren Ele , mente. die sich durch Fleiß und Sparsam, keit heraufarbeiten, eben durch ihre Ion , servierenden Instinkte veranlaßt, eben. MS die Kinderzahl niedrig zu halten; ist ganz natürlich, daß sie ihr biZchcn vermögen nicht in eüie große Nachkom. menschaft verzetteln wollen, während . das leichtsinnige Volk der untersten Cchichicn ruhig ein Kind nach dem an dein erzeugt. Die weniger tüchtigen BevLlkcrungselemcntc vermehren sich also viel stärker als die Tüchtigeren. Won Pearson wurde nun ein überaus wichtiges Gesetz nachgewiesen, daß mim . lich die Halste der zweiten Generation iner Bevölkerung von nur zwölf Pro zent der gesamten Bevölkerung der er sten Generation erzeugt wird. Tiefes ' Gesetz gilt nicht nur für die gesamte 'Bevölkerung, sondern auch wieder inner yau, der einzelnen sozialen Schichten. In der dritten Generation stammen jchon 73 Prozent der Bevölkerung von dem fruchtbareren Teil ab; in der nach. , sten schon O6 Prozent. Die Kinderzahl der oberen Klassen ist nun feit einigen Jahrzehnten in ständigem Rückgang be. ' riffm. während der weniger tüchtige . Teil der Bevölkerung durch die Verbeffe . ung der ökonomischen Bedingungen , -und den Rückganz der Mortalität an ' Fruchtbarkeit zunimmtund sich immer mehr ausbreitet.. Unter diesen Umstän den muß aber die durchschnittliche Tüch tigkeit einer Nation rapide sinken, und ', der Mangel an großen Männern heut zutage ist ein Zeichen, daß der Rückgang schon eingesetzt hat. Der Untergang der Griechen und Römer ist ein furchtbares . Beispiel, wie in einem kurzen Zeitraum , von etwa hundert Jahren nach der höch sie Blüte keine grofjm Männer mehr dem Volke erstehen, wie auf einmal die großen Familie erlöschen und nur ein , unfähiger und zügelloser Haufen gering. wertiger Menschen übrig bleibt. Die Wolkszahl vermehrte sich wohl noch, aber . die besseren Elemente heirateten nicht viehr und starben aus. DaS pflegt man der moralischen ' Verwilderung zuzu schreiben, aber diese moralische Degene ration ist, nicht Ursache des AuLfterbens, sor dern umgekehrt die Verminderung der Zahl der besseren Elemente ist die Ursache .der moralischen Entartung, in dem sich4, die leichtsinnige Masse immer stärker vermehrt und ihren Leichtsinn - und ihre Mwdcrweriigkeit in ihrer Nach ismmenschast vererbt und unaufhaltsam ausbreitet. Der Luxus der guten Fa " rnilien ia Rom und in Griechenland zur Zeit der Blüte war wohl Verhältnis mäßig stärker als heute; wie weit er die Beschränkung der Kindeizahl bewirkte, läßt sich an unseren heutigen Verhält Nissen nicht ohne weiteres messen, da die ökonomischen Verhältnisse der damaligen guten Familien von den heutigen we . sentlich abwichen. Diese Dinge verdie. neu die allerernsteste Beachtung des so ziolen Gesetzgebers. Gibt eS nun Mittel. die degenerieren den Einflüsse zu beseitigen und die Zahl der Tüchtigen konstant zu halten oder gar zu erhöhen? Der Luxus zunächst ist - etwas viel zu Fasziniuendes, als daß . man ihn mit Zeitungsartikeln eindäm rnen könnte. Und es hätte wirklich lei ' jien Zweck, den jungen Leuten der oberen ' Kreise zu predigen, sie sollten früh hei raten And in einer Vierzimmer-Wohnung im Hinterhaus Kinder , zeugen. .Seine - sozialen Gewohnheiten gibt niemand so . leicht auf; und ei? zunger Mann, der es , zu etwas bringen will, kann sich einfach bei knappem Einkommen nicht mit Weib und Kind belasten. Wohl aber könnte ' man das Gewissen beträchtlich inbezuz uf die Qualität der Heirat schärfen. Tie öffentliche Meinung ist setzt immer hin soweit schon aufgeklärt, daß man sich geniert, eine notorisch ungesunde Person zu heiraten. ' Aber lieber Gott, wenn die Familie gut ist und wenn Geld da ist, dann meint jeder, es sei eine gute Par 'tie, und man fragt nicht lange, ob er dumm oder gescheit sei und in eine dumme oder begabte Fsmilie heirate. , Es ist traurig,, wie wenig doch eigentlich . die Intelligenz aeschätzt ist. Berbindun . gen zwischen Dummen und Gescheiten, AwiMn Gesunden und ungesunden soll ' 11 in Diel böhercm Grade mit dem Stigma der Mesalliance belegt werde als 'Verbindungen zwischen sozial nicht Gleichgestellten. Es ist gerade so fchlimm, als wenn man Vollblutpferde mit Trofchkengaulen kreuzte. Wir haben gesehen, haß die wohl ' sttuierten Kreise den Bedarf der Nation n sehr befähigten Männern nicht decken können. Die Nation hat also das aller ' k roßte Interesse, daß die sehr begabten Leute der unteren Schichten an die Front , ßelckngen und daß sie zweitens in den Ctino gesetzt werden, so frühzeitig zu heiraten, daß sie noch Aussicht auf eine große NachkommeNsckaft haben. Und hierfür sind die Chancen heute in Deutschland erheblich schlecht als . B. in Englans. Betrachten wir die Chan cen, die ei' erptionell begabter Sohn eines armen Bauern oder Arbeiters in den verschiedene Berufen hat. Be! einer technischen Begabung erste Ranges ist er ganz fichr. einen glänzenden Weg zu machen; er wird zunächst wohl Schlosser, kommt in eine große Fabrik und hat da . Gelegenheit und .Anrezung, sich selber fortzubilden. Bü$,tt bekommt er leicht, Lnd M seiner Begabung hat er keine technisch. Hochschule nötig, um sich die mathematischen und physikalische Kennt Nisse nzuk'gnkn undsich auf daZ Gebiet ) UuwJ itocit'rt Cf!'i'Bor!bffe I rwne um . flHirt, täiunn m w t 'i -Kniet Namil ft!?flitt Bti fil Nicht hlii ,la tsmdtmi tjeJud". Hl ,'' t frr ff -M' '.';? fr ? )f fcct-i!$M& M GngeniK) n n von Wilhelm vetz. Zu konzentrieren, da ihn am meisten in teressiert, und er wird sehr bald in lei tende Stellungen aufrücken. Da er sehr viel früher angefangen hat als ein In. genieur. der von der technischen Hoch, schule kommt, wird er sehr bald den Vorsprunz des Diplomierten einholen, und mit dreißig Jahren wird- er wahr fchcinlich keine schlechtere Stellung haben als ein regulärer Ingenieur mittlerer Begabung, und mit vierzig Jahren schon kann er irgendwo ein leitender Mann sein. Der Arbeiter oder Bauernsohn mit exzeptionellen kaufmännischen Fähig kcitea hat vielleicht etwas schlechtere Chancen insofern. alS er sich seines Ta kentes in der Regel wohl nicht früh be wußt wird und deshalb nicht ,eitia in die Stadt zieht und eine zielbewußte Ausbildung sich verschafft. Indessen ist wegen ver Crvlicykcit der Begabung wahrscheinlich, daß irgend jemand in der Familie schon kaufmännische Talente hat und dem Jungen die ersten- Schritte ebnen kann. Dann käme wohl die poli lischt Begabung, und .dies ist ohne ora torisches und journalistisches Talent nicht möglich. Ist es da. dann sind die Cban cen äußerst günstig, daß einer Partei führer wird, und ein Ministersessel ist dann nicht geradezu ein Ding der Un Möglichkeit, auch in Deutschland nicht. Das politische große Talent hat aber in England ganz wesentlich günstigere Be dingungen als in Deutschland, und zwar bei jeder Partei. Wenn einer englischen Parteileitung bekannt wird, daß irgend wo ein junger Mann mit vielversprechen den parlamentarischen Fähigkeiten und ausreichender Bildung existiert, dann sorgt sie dafür, daß er ins Parlament kommt, und dann hängt es nur von ihm ab. wie hoch er's noch bringen wird. Die besten Chancen haben vielleicht Künstler und Musiker. Das Talent pflegt sich früh und eklatant zu zeigen, und dann finden sich Stipendien und Kunstfreunde, die dem jungen Mann weiterhelfen. Ich habe den Eindruck, daß von den Herdorragenden Menschen am Häufigsieg Künstler und Musiker aus kleinen Verhältnisse stammen, was aller dings vielleicht nicht ganz Erfolg der besseren Chance ist. Denn eine kleine künstlerische Veranlagung der Eltern ver bessert nicht die materielle Lage der Fa milie, während es die kaufmännische An läge tut. Sehr viel schlechter sind die Chancen eines armen Jungen für die jenigen Berufe, die eine Univerfitätsbil dung voraussetzen. Einmal Zeigt sich eine ausgezeichnete wissenschaftliche oder juri stische Begabung nicht in früher Jugend: Männer ersten Ranges waren nicht sei ten schlechte Schüler. Aber auch finge nommen, ein Junge lerne ungewöhnlich gut in der Volksschule, so nützt ihm das sehe wenig. Wenn sich der Lehrer oder der Pfarrer oder Pastor für ihn inte, ressiert. dann können sie ihm ja höchstens magere Stipendien verschaffen, an deren Ende die Existenz eines Lehrers oder Pfarrers oder Pastors winkt, nicht mehr. Und sehr oft wird in Junge, in dem ein großer. Naturforscher schlummert, keinerlei Neigung zu einer solchen Exi ftenz haben und er wird-die Möglichkeit zu studieren gar nicht ergreifen. Kommt er ober nun glücklich zur Universität, dann ist er gezwungen. Theologie oder Philologie zu studieren, keil es nennens werte Stipendien für Juristen oder Me diziner oder für die anderen Naturwis fenschaftcn überhaupt nicht gibt, und weil außerdem alle Stipendien mit beendetem Studium erlöschen. Angenommen, es stecke ln dem .jungen Mann ein Medi ziner ersten Ranges, dann kyrn er gar nicht daran denken. Medizin zu ftudie n; Theologie oder Philologie werden ihn langweilen und er wird notgedrun gen ein schlechter Pfarrer-oder ein sÄech ter Pastor oder ein gelangweilter Schul meister, und seine außerordentliche Be gabung ist für die Menschheit verloren. Nun kann man allerdings annehmen, daß ein Mann von fuperiorer Jntclli genz und fuperiorer Energie Mittel und Wege finden wird, seine besondere Be gabung und seine besonderen Interesse zu betätigen. Aber Intelligenz und Energie sind von einander unabhängig; es ist alfs ein ganz besonder! glücklicher Zufall, wenn eine Intelligenz ersten Ranges mit einer Energie ersten Ranges im selben Individuum vereinigt ist. Und man kann wohl sagen, daß eine große Zahl' ganz hervorragender Männer der Wissenschaft nicht imstande gewesen Ware, sich einen reichliche Leoensunter halt zu verdienen, wenn sie ganz auf sich selbst gestellt gewesen wären, wenn die Allgemeinheit nicht dadurch für sie ge sorgt hätte, daß sie eine Stellung an der Universität bekamen, eine Stellung, die häufig fast die ganze Zeit dem Professor zu eigenen Arbeiten zur Verfügung läßt. ' Nun hat ein ordentlicher Professor im allgemeinen ein ausreichendes Einkorn men, teilweise sogar ein recht großes Einkommen; und auch ei ordentlicher Professor kann, wenigstens auf den wich tigeren Professuren der größere Univer siiäten, von 'seinem Einkomme leben, aber nur bei sehr bescheidenen Ansprii che heiraten. Nua dauert es aber im Durchschnitt mindestens zirka sieben Jahr: vom beendeten Studium an bis zur Professur, in denen das Einkommen praktisch Null ist, eS fei denn, daß für die betreffende Wissenschaft ein- Institut be steht, wo dann ein Afssftentengehalt von meist nur 1200 Mk. zur Verfügung steht. Ei wohlwollender Ordinarius kann außerdem noch ein paar hundert Merk aus den Piaktikumszelder in die Tasche der Prioatdozente fließe lassen, aber uf jede Fall kann ein junger Man ! nur bei größter Bedürfnislosigkeit von ! dieser Summe existieren, und von Hei ! raten kann keine Red. sein. Da! heißt also schScht wohne und schlechte Ernäh runz ia ein LebenZperiode. wo die me! pen grofen Gelehrten, wie Oftwald so oft betont hat, ihre beste Ideen, ihre n?'Hf ' ,ft3j,n 'f f'1 "i? sit?!rf 'f ?f ? s'"i tff'trf!i'ff große Konzeption haben. Vermögenslose junge Leute auö den ob,ren Schichten werden sich auf eine solche Misere nicht einlassen, können also an die akademische Laufbahn gar nicht denken, am wenig sten die originellen Köpfe, denen eine Kidlich schnelle akademische Karriere nichts weniger alS sicher ist. wenn sie die gewohnten Bahnen verlassen. Und die Leute auS den unteren Schichten, die ja die nötige Bedürfnislosigkeit mitbringen, sind wieder von den Professoren nicht gern gesehen, weil sie äußerlich wenig präscntabcl sind. Nua kann man allerdings hoffen, daß die Intelligenzen allerersten Ranges sich schon als Studenten so auszeichnen, daß man sie zu halten sucht, oder, wenn sie Schullkhrcr geworden sind. das,, sie Seit genug finden, sich so auszuzeichnen., daß sie on die Universität berufen werden, wie Ranke und Mommsen z. B. Abcr diese Hoffnung ist noch lange keine Si chcrheit. Männer wie Leibniz werden nicht zugrunde gehen, aber wen ein Man wie Kant vor dreißig Jahre als Sohn eines Fabrikarbeiters geboren wor de wär, dann ist es sehr zweifelhaft, ob er zum Studium und zu einer Pri vatdozentur gekommen wäre, und ob er ohne daZ dann noch Zeit und Kraft und Gesundheit und Anregung gefunden hätte, die .Kritik der reinen Vernunft' zu schreiben, ist höchst ungewiß. Es ließe sich ine ganze Reihe von Männern nen nen. die als Studenten keine eklatanten Fähigkeiten zeigten, namentlich solche, die später ihre eigenen Wege gingen und neue Zweige der Wissenschaft inaugurier ten. Diese finden von der Universität aus keine Ermutigung, und wenn sie nicht zufällig in leidlichen Vermögens umständen sind, sodaß sie eine Zeit lang zusehe können, dann müssen sie sich, so frühzeitig nach einem gut nährenden Be ruf umsehen, daß ihnen keine Zeit bleibt, ihre Ideen ausreifen zu lassen. Diese Inkubationszeit darf man nicht unter 'schätzen. Wenn sich nicht zufällig die Interessen eines bedeutenden jungen Mannes genau mit denjenigen Feldern der Wissenschaft decken, die ia einem be, stimmten Zeitpunkt gerade von den Maßgebenden angebaut werden. dnn "dauert es einige Jahre nach beendetem Viuoium, v'.s ver junge "Mann Dasjenige Arbeitsgebiet taftend herausfindet. daS ihm nun wirklich und aan, eiaentlick in teressiert und alle feine Gedanke ia An fpruch nimmt. Diese Entwicklung wird aber in weitaus den meisten Fällen durch die Geldfrage abgeschnitten. Ein jun ger Mann ist in der Regel, bevor er überhaupt sein Studium beairint. schor. auf seine künftigen Beruf festgenagelt. , eqe er uveryaupk eine Ahnung hat, was etwa Medizin ist und wag sie von ihm verlangt. Bis man merkt, daß die Be rufswahl ein Mißgriff war. ist es fast immer zu spät, noch einmal umzusatteln. Mit achtzehn Jahkea ist der junge Man noch ganz unreif und kennt sich selber noch nicht, er ist erst gegen daS 25. Lc .benejahr ausgewachsen, auch körperlich. Für die Nation ist es ja ziemlich gleich gültig, ob sich irgend ein Durchschnitts verstand als mäßiger Mediziner oder als. mäßiger Jurist oder Chemiker durchs Leben bringt, aber es ist von höchster Wichtigkeit für die Nation, daß die ori ginalen Köpfe den Weg zum richtigen Platz finden, und nicht nur die Stud'en. ten. sondern alles waS von oute Ködien auch in den untersten Schichten Lorhan den ist. Das ist eine Ausgabe von der größte Wichiiakeit und durchaus nicht ein dilettantischer Conntagswunsch. Man muß also einmal die outen Kövse Ker ausfinden, und dann muß man auf Jahre hinaus für ihren Lebensunterhalt sorgen. In Deutschland wird für Schu len und Universitäten mehr getan als in irgend einem anderen Lande, aber kur die Auslefe der guten Köpfe und ihre Unterhalt geschieht so gut wie nichts. Anders i Frankreich und anders in England. Im Prinzip hat bekanntlich jeder, auch der ganz unbemittelte Fran zo,e. die loglichieit. sich die höchste Aus bilduna Vl erschasseii mnä für ich Stufe von der Qualität der Examens leistung abhängt. Die Ecole Polytech Niaue etwa ist ein Internat, dessen Alb solventen sofort eine Anstellung, als In genieur ooer Ar:merie-vfsiz:er' erhalten. Und ähnlich be! anderen hohen Schulen. Diese habe ober nur eine beschränkte Anzahl von offenen Stellen, die Kon lurrenz iil ans ganz enorm, vie Era mina sind sehr schwer, und aualikinert das Eramrn einen iunae Man Mit zur Aufnahme, dann bedeutet die Era menvoroereilung einen ganz erheblichen Zeit und Kraftverlust. Durch eine Reihe ausaezeichncter Eramea wird der Sohn armer Eltern also zum gemachten Mann, da auch die spätere Karriere noch auf eine große Strecke durch ein gutes Ezame günstig beeinskußt wird; und die Motive, sich für die Ezamina anzustren gen, und für die rungea Leute recht stark. Das französische System war im Prin zip also ideal, wenn die Güte des Era mens wirklich ein scharfer MakttaS Mi die Intelligenz wäre. Aber gerade die originale Kopfe, deren Begabungen nicht auf dem Gebiet der Eraminatio'nS facyer liegen, wervcn keine hochwertigen Eramina ablesen und das Leben mit schlecht'S Chancen beainnen. Kan, an derS liegen die Dinge, in England, wo ja : arom a.e;l des Erziehungswe senk auf privaten Unternebmunaea be rubt. Eine Menae lokaler Schulen wer de von de reichen Leute der Ümge vung unreryauen, oser man stiftet Bei trage oder reichliche Stipendien zum Besuch einer besseren Schule oder der Universität. Solche Stipendien eristie re in großer Menzr. und jede große Schule verfügt über einige. Tritt irgend wo ein fähiger Junae aus. dann lallt tt dem Lehrer der dem Pastor nicht schwer. eine reiche Man für ih zu interes ftaflV bet ih zunächst eint gute Schule "(n r rrfTTff f s f'i Hl f"f itfff? rmrfift'' 'Mnfti besuche ' laßt, wo er Gelegenheit hat. eines der vielen guten Stipendien von dreitausend bis sechstausend Mark pro Jahr zu' gewinnen zum Besuch einer Universität, und da kann er wieder ine gut .Fellowship" erreichen, die ihrem Inhaber dielleicht auf sechs Jahre in Einkommen von sechstausend Mark ver schasst, wofür nicht daS Geringste von ihm verlangt wird. Die verschiedenen .Fkllowships- sind in ihrem Wert na türlich recht verschieden, abcr eine gute ,Fellowship- hat diesen für deutsch Verhältnisse ganz unerhörte Betrag, und es ist durchaus nicht seht schwer, eine solche zu erreichen. Und waS weiter gar nicht zu unterschätzen ist, der Soh kleiner Leute lernt in Oxford und Cam tridze gute Manieren, und durch eine gute Fellowship" kann er in London salonfähig werden, wenn seine Neigung, vay,ngcyi. xtx Gewinner nun der höchsten akademischen Auszeichnung in England, der .Senior Wranalcr". da! ist der Mann, der daS beste Examen in Mathematik macht, hat die denkbar be sten' Chance für irgendeine Karriere, er findet offene Türen, wo er sich auch melden mag. Tie Namen de! Senior, Second und Third Wranglcr Pflegen in den großen Zeitungen des Landes publi ziert zu werden. - WaS blüht dagegen einem Zungen Mann In Deutschland von ausgezeichne ter mathematischer Befähigung? Wenn es hoch kommt, wird ihm zur Habilita tion geraten, und wenn er kein Geld hat. werden wohl die paar Hundert Mark für ihn flüssig gemacht, von denen er kllm merlich fein .Leben fristen kann; oder es bleibt ihm nichts übrig, als Schulmeister zu werven. wo feine möglicherweise für ganz andere Aufgaben geeignete Jntclli genz für die Allgemeinheit verloren bleibt. ES war aufs dringendste zu Wünschen, daß reiche Leute, die an sich gewillt sind, größere Summen für die Wissenschaft bereit zu stellen. Stipendien stiften, die so reichlich zu bemessen wären, daß unvermögende Privatdozenten an ständig davon leben könnten, Stipendien, die die Stifter, wie das in England üblich ist. ja mit ihrem Namen verknüp fen könnten. Teutsche Verhältnisse sind auf Stipendien nicht zugeschnitten, und es wär wohl nicht leicht, die Dinge wirk sam zu organisieren, aber man bedenke, daß das Geld wohl angewandt wäre, wenn unter hundert Stipendien nur eines einem großen Mann zugute käme. ES ist eben ein schwierig Ding, einem jun gen Manne anzusehen, was noch aus ihm werden mag. In Deutschland hat in guter Kopf höchstens in den Landschulen die Chance, bemerkt zu weMn und vielleicht einen Gönner zu finden. ab:r nicht in der Stadtschule. Ungefähr ein Drittel' der deu:chen Bevölkerung lebt aber in Städten über zwanziglaufend Einwoh. ner. und gerade ffd. intelligentere, unter nehmungslustiger Bevölkerung zieht sich . nach den Städten. Abcr selbst wenn dort der gute Kopf durch irgend einen Zufall entdeckt würde, dann behält cr immer ine relativ geringere Gesellschaft liche Stellung, während er in England ein Peer werden kann. Dcr englische Adel ist bekanntlich weit weniger erklu si als der deutsche, er ergänzt sich be' ständig aus den tüchtigsten Leuten der Nation: nicht nur Politiker, 'Admini. straioren. Militärs, fordern auch emi nMe Geschäftsleute, die höchste Richter. Liieraten, Künstler und Männer der Wissenschaft werden mehr oder weniger regelmäßig zu PeerS gemacht, wenn sie reich genug sind. Sa kommt es, daß der englische Adel in der Tat vielseitiger ist und einen, weiteren Horizont hat als die deutsche Aristokratie. ES bleibt mir noch übrig, in Wort über die Geschichte der Eugenik als Wis senschaft zu sagen..' An der Londoner Universität besteht ein ,Eugenics-Labg ratory". daS exakte Untersuchungen über die . hier erörterten Fragen vornimmt. Sir Francis Galton hat im Jahre 1863 ein Buch Heredikary Genius" erscheinen lasse, in dem er nachwies, daß die Be gabung erblich ist. daß die Mehrzahl der bedeutenden Männer Blutsverwandte hatten, die weit über daS Mittelmaß hinausragten. Das war damals etwas ganz Neues, da man in den Fußtapfen BucklcS alles durch da! Milieu erklärte. Galton. ei Vetter Darwins und ein Mann von ganz ungewöhnlicher Viel feitigkcit, bat dann die Probleme der Erblichkeit i einem zweiten Buche .Na tural Jnheriiance' 1889 ganz bedeutend vertieft und auf eine mathematifch-stati stische Basis gestellt. Bald darauf hat dann der Mathematiker Karl Kearson (Verfasser der auch inS Deutsche über, setzten Gramm es Science) neue stati stische Methoden zur Untersuchung der Eoolution überhaupt zu entwickeln be gönnen. Seit 3301 gebe Galton und Pearson die Zeitschrift .Biometriku" heraus, wodurch eine neue Epoche der Evolutionstheorie inauguriert wurde, indem damit der Anfang ineS mathe matifch exakten Studiums der Lebens erfcheinungen gemacht wurde. Durch die .Pearsonschen Methoden ist , eS jetzt tatsächlich ermöglicht, die Veränderungen zahlenmäßig zu erfassen, die eine Art In sukzessiven Generationen erleiden maz. wenn auch infolge experimenteller Schwierigkeiten dieser Teil der Unter suchungen noch nicht sehr weit gediehen ist. Denn um zu zuverlässigen Schlüssen zu kommen, müssen die Beobachtungen an Hunderten von Exemplaren unt.'r einheitlichen Bedingungen angestellt wer den. Die vitale Wichtigkeit dieser Dinge für die nationale Wohlfahrt hat dann Galton veranlaßt. auS eigenen Mittel ein besonderes Institut für das Stu dium der menschlichen Verhältnisse , gründen. Es wäre interessant zu wissen. auS welchen Schichte die hervorragenden Teutsche hervorgegangen sind;'' trotz ??ler Perorationen ber die Superiori tät der Germanen existiert nicht einma, eine Statistik darüber , ob die Sllddeut, sehen ode? die Norddeutsche mehr groü' Männer produziert haben. Gott ist allmächtig, doch lang cr der Mitwirkung deS Glaubens nicht entbeh ren, um de Mensche zu retten. wmm rm itaiiM miML Lünstlerdmmll. .', f ' 2us den? Schwarzbllchs eines polizeibeattlten. Von Zssef Erler. Andrem Sikvestri." .Silvestri? Vielleicht eine Verwandle Fei, Silvestri,. de, ersten Tenor, un seiet italienischen Oper?" .SkZNk Frau." Ueberrascht blickte ich aus die kleine, schmächtige Gestalt, die In der bescheide nen Kleidung einer einfachen Bürgers, frau vor mir stand. War eS möglich? Dieses unscheinbare Wesen sollte di Gattin SilvestriS sein, des .göttlichen Fclice', der. wo er auftrat, die für Buiznenyciden allerdings leicht empfang lichc Herzen der Damenwelt im Sturme eroberte, ein Erfolg, den er jedenfalls mehr feiner männlichen Schönheit, als der Kunst seines Gesanges verdankte. ueoer seine clangskunst waren über yaupt mcnwurdige Gerüchte im Um laufe. Man erzählte sich, daß er nie inen regelmäßigen Gesangunlerricht g rossen habe, ja daß er nicht einmal die Noten kenne. Dagegen sei seine Frau hochmusikalisch gebildet, sie sei es gewe sen. die feine Stimme entdeckt und Ihm lese .Partie einstudiert habe. Aber nich genug cm dem. Bci jdem, Auftrete halte sie sich hinter den Kulissen in sei ner unmittelbaren Nähe auf. gebe ihm nicht nur stets im knt,che,denden Mo mente den Ton an, sondern singe ihm jede größere Arie vor. Felice Silvestri sei ein wunderbarer lebender. Automat, Andrem Silvestri aber dessen Besitze rin. die ihn mit Meistersft beherrsche, Sie erriet wohl, welche Gedanken sich mir bei ihrem Anblicke aufgedrängt haben mochien, denn ei bitteres dasein um spielte ihre schmalen blassen Lippen. . .Ich bin Ihnen nun wobl keine Un bekannte mehr, Hcrr'Polizkidirektor? .In der Tat nein. Frau Silvestri." erwiderte ich und wies ihr einen Fauteui an. .Ich bade bereits von Ihnen r zählen gebort." .uns kc,i,ames. nicht wahr? Be. fondcrS über mein Verbältnis zu mei nem Manne? Ja. es Ist wahr. WaS er ist, ward er durch mich, durch mich allein, Und nun. o, es ist empörend!" Ihre Auaen füllten sich mit Tranen. Ohne ein Wort der Teilnabme wartete ich diesen Ausbruch des Schmerzes ab. Aus me'Ner Praxis wußte ich ja, daß dies das einzige Mittel war. welches auf das zarte Geschlecht beruhigend zu wir ken vermag. Auch in diesem Falle be währte es sich wieder. Verzeihen Sie mir. Herr Polizeidi rektor, ich bin nicht mcbr Herrin meiner Gefühle. . Es ist auch nicht zu verwun dern, wenn man das aanze Glucksae bäude. das man sich mübsam mit dem eigenen Herzblute errichtet hat., plötzlich zusammenstürzen ficht. Es bandilt sich um Ihren Gatten?' fragte ich, um endlich einen Grund dcö Bcniches der Dame ?u..rsahren. - Um ihn und sie, die mir Fclice entreißen will. .Jbr Gatte hat Sie hintergangen ?" .Hinteraanaen? O. wenn es nur die? Ware: Daran bin ich bei Fel,ce ae. wöhnt.-' Aber diesmal handelt eL sich um mebr. Die Albank .Unsere Primadonna?" .Ja sie. diese Elende it Ihn so in ihre Nctze verstrickt, da tl die Besinnung verlöre hat und mich verlassen, will ihretwegen verlasse für immer! Des halb bin ich zu Ihnen gekommen, Herr PoiiZkidlickior. .Und WaS soll ich dagegen tun?' .Sie müssen dies abscheuliche Unrecht verhindern. . Heute abend ist der Schluß der Cpernsaison. Morgen frug schon will er mit ibr die Stadt verlassen -ohne mich, sein rechtlich angetrautes Weib! Dagegen muß es auch In Ihrem Lande ein Gesetz aeben, lieber als an ihrer Seite will Ich Fclice im Gefängnis wissen.' .Ich bedaure. Frau Silvestri. aber die Angelegenheit ist vollkommen priva ter Natur und entzieht sich daher meiner Jngerenz." .Und die gerühmte Macht der Po. lizei?' .Ist. wie Sie sehen, viel geringer als ihr Ruf. Sie müsse eS selbst ver suchen. Ihren Gatte vom äu'rsten Schritte zurückzuhalten. Ihr Einfluß auf ihn Ist dzch groß.' .Er war es sie aber hat ihn ver, nichtct. Fclice Ist ihrem Banne verfal len. wie er einst dem meinen war. Aber ich lasse ihn mir nicht rauben und sollte eS mein Leben kosten? Wa Ist mir auch daS Lebe ohne ihn? Nicht einen Tag. nicht eine (Stunde könnte ich Ihn missen. Ich habe ihm alles, selbst meine Seele gegeben wenn mein Necht die menschlichen Gesetze nicht zu schützen vermögen, werde ich allein den Kampf um ihn bis zum letzte Atemzuge fllh ren!' ' Sie ha tie sich erhoben und diese Worte . ! i r . c c. m t i 1 in .ji iinci Illz!mrcnor?l miui yervorge V n7t.n sjttttVxrri. n.:t i . A (IVBIII. HAIB UIIIUUUU.C ÜS'.lD, P09 jj'j mir. gekommen, war. hatte sich In ine leidenschastliche Heldin verwandelt. auS deren dunkle Augen eine dämonische Macht blitzte. - Jetzt begriff ich 8, daß die Zauber gewalt.'di sie über den Sänger ausüben sollte, keia Märchen war. ' Als sie mit kurzem Gruße mein Bu au verließ, fühlte ich tatsächliches Be dauern, daß Ich diesem Weibe nicht die erbetene V:I?e hatte gewähren können. Dieses Gefühl konnte ich mich auch nicht bis zum späten Abende tntschlagen. Ich hatte nickt die Absicht gehabt, die Schlußvorstellllnz der italienischen Oprnsaison zu besuchen. Man gab .Tosca'. Die Oper hat! Dank Ihrer musikalische Schönheiten trotz bei ab stoßende mord und bluttriefenden Sardoufcben Sujet! einen große Er folg erzielt. Mir aber hatte sie zu hohe Anfsrderun, an meine ohnehin durch meine dienstlichen Obliegenheiten park i Anspruch genommene Nerven gestellt und hatte ich mir daher nur abwechselnd -mm mm !, tu einzelne Teile derselben angehört. Heute zog eS mich jedoch wie mit unsichtbarer Geivalt in das Theater. Als ich das tm betrat, hatte eben die Pause vor dem letzte Akt begonnen. DieS war mir willkommen. Ich konnte dieselbe be, kiuskn, um nach ffrau Cilverstri zu sehen, die ich jedenfalls auf der Bühne treffen mußte, wo sie sich während jeden AUsireiens ihres Gatten unfehlbar aus hielt. Ich brauchte auch nicht lange nach ihr ,u suchen. Sie stand Im Vorraume oinicr vcr zweiten jtiiline vor tnern Ständer, an welchen eine Anzahl Ge wehre gelehnt waren. Einel derselben hielt sie In der Hand. Ich grüßte. Sie erivioerie nur mit einem luchligc Kops nicken. ES schien mir. als ob sie von meinem Erscheinen nicht angenehm be, rührt wäre. WaS machen Sie hier, Frau Silde stri?" , .Ich habe die Gewehre geladen, mit denen Mario erschossen wird. Ich tue ocg ver zever Borpellung. seit mein Mann in Palermo durch ein zufällig icyars geladenes Gewehr bald um da! Leben gekommen, wäre." .Zufällig?' .Man sagte eS. Eine gerichtliche Un terfuchunq wurde über Bitten des Im, prefario nicht eingeleitet. Ich habe un ter der Bedingung zugestimmt, daß in Zukiinftmiir von mir selbst geladene Ge, wehre In der Exekutionsszene verwendet wurden. Sehe Sie hier meine Muni tion.' Sie nahm aus einem Täschchen eine, wie ich sofort erkannte, ursprünglich scharf geladene Patrone, aul welcher die Kugel entfernt war. .Haben Sie keine eiamen Theakerpa tronen in Verwendung? Nein, Ich breche die Kugeln selbst aus den Patronen und fühle mich dadurch sicherer. Und wie steht die Angelegenheit mit Ihrem Manne?" .Sehen Sie selbst." Sie w!eS nach einir Ecke der Bühne, In welcher Silve stri mit der Primadonna im angelegen!, liehen Gespräche stand. Es war em prächtiges Paar. Der gottliche Felice' von großer und doch evel geformter Gestalt, mit einem klas sisch geschnittenen Gesicht, dessen Schön, heit nicht durch die künstlichen Folter wunden Marios entstellt, sondern eher gehoben wurde und die junonisch aebaute Albani, die In der ebenso reichen als ver fuhrcnschen Soireetoilette der .Tosca' d:r armen kleinen Frau deS Sängers allerdings vollen Grund zur Eifersucht geben könnte. Der schrille Ton einer Klingel unterbrach meine Betrachtung. Mit raschen Schritten näherte sich uns ver Inspizient mit einem Trupp Sol Daten. Ist lleS in Ordnung?' fragte er vrau isiivenrl. .In voller Ordnung,' erwiderte sie wnios. ihre Blicke wie geistesabwesend starr auf daS verräterische Paar geheftet. .Dann schultert die Gewehre. Zwei Wachen auf Vit Bastion, die übrige warten hier, vis sie abgeholt werden, Wbne frei, alles auf die Bläke!' Das elektrische Layiewerk verkündete den Beginn des dritten Aktes, daZ Or chester intonierte das Vorspiel. Frau Silvestri. deren Antlid marmor bleich geworden war, hielt den Gewehr ständer krampfhaft umfaßt, sie schien einer Ohnmacht nahe. .Fassung.' flüsterte ich ihr rasch zu. .auch diese für Sie so schwere Prüfung wird ihr Ende finden.' Jawohl, ihr Ende.' Sie reichte mir die Hand. Eisig kalt lag dieselbe einen Moment in der meinen. Dann war Frau Silvestri hinter der Szenerie der Kasematt' verschwunden, in welcher Ma rio seine große Abschiedsarie zu singen hatte. . . . Ich wollte daS Theater verlassen, konnte es aber nicht. Unbewußt betrat Ich meine Loge, di Teilnahme an den Personen, denen ich heute vor und hinter den Kulissen die Rollen In einem Drama auS dem Leben zugefallen waren, über wand mein Abneigung gegen die letzten Sckuerfzenea der Oper. Fell Silvestri hatte eben jene erarei sende Arie gesungen, mit welcher der zum Tode deS Erschießen! verurteilte Mario Cadaradossi Abschied vom Lebe nimmt. Dieselbe hatte sonst immer einen Triumph deS Sänger! gebildet, heute hatte r aber damit kein Glück ge babk. Seiner Stimme hatte der Klanq, seinem Vortrage der Ausdruck gefehlt. War Frau Silvestri nicht an-ihrem ge wohnten Platze, oder fühlte sie sich in folge ihrer GemiitSaufregung außer stände, ihrem Gatten die richtigen Tön zu soufflieren? Da! Publikum fragte nichs danach, fand sich enttäuscht und verlangte heut z'un erstemal gegen die bisherige Gepflogenheit die Arie nicht zur Wiederholung. Auch daS Duett Mario! und ToSca. In welchem sie ihm die Kunde bringt, daß sie den Polizei Präsidenten Scarvii getötet habe, nach dem sie ihm die Begünstigung abgerun gen, daß on Maris nur ine Scheinere kution vollzöge tvürdt und sie mit ihm dann flikben könne, erzielte nicht die ge wohnte Wirkung. Nasch llle die Hand lun, ihrem Abschluss ,u. T,e ErekutionStrudde erschien auf der Bühne. Mario hatt der Mahnung TcZcaö. ja viöglichst nalurgetreu feine Tod zu markieren. Folge leistend, mit entbsößter Brust Ausstellung nommen. der Exekutionskommandant hob seinen Säbel, die Schüsse krachten und Mario turzte ckcp über zu Boden. Ter Poli zeibeamte Spoletta warf höhnisch den Mantel über den Körper de! Gerichte ten und marschierte dann mit der Truppe ab. Nun war der aufregendste Mif ment der grausigen Handlung gekom men. ZoZea ruft dem Geliebten tu. daß der Weg frei sei und ihm in ihren Ar , ktiwi.M mMiiimt fäiüj.ituij Mtmititjkitt .i.jJjJLtUluUl me In neue, Leb winke. Mario! Mario! Keine Antwort. Sie nt scrnt de Mantel. Wie gut er den Tote markiert! Me hebt sein Haupt schwer fällt dasselbe zurück sie sieht Blut 'ein 'entsetzlicher Schrei man hat betrogen ihren Mario nicht zum .Scheine, sondern wirklich r schuft-, . Auch sie stieß die Albani diesen furchtbar., v auS. aber er klang mir noch -g und markerfchllttern der als so,.,.. 'te die Haare, ge. därdete sich v?.' "iußte erst den Spoletta. der w:. -r Szene er schienen war, gewa..' der Leiche gerissen und daran r. 'den, daß sie den Todcssprung von 'tion in die T'ber auszuführen ha., sie dann auch wankend, die letzten ,sv'ortc vergessend, mit welchen sie Scarpia vor EottcS Nichtcrstuhl zu reifen hat, unter nahm. Der Vorhang fiel -und da! Publi kum, übcrwültißt von der Nealistik die, fer Darstellung, brach in frenetischen Beifall aus. . - .Albani! Sisvestr!! Fuori! Fuori!' donnerte eS auS vielen hundert Kehlen durch die Räume des Hauses, abcr um sonst der Vorhang hob sich nicht. Weshalb? Ich eilte auf die Bühne. Tort kxrrschte eine heillose Verwir rung. Mario lag noch am Boden mitten in seinem Blute. ' Seine Frau hatte sich über ihn gestürzt und bedeckte sein blcicks Antlitz mit Küssen. Der Theaterarzt war bereit! zur Stelle. Er hatte Silvestri rasch unter sucht. . .. .. , ..Tot ein Kugel hat sein Herz durchbohrt.' Tie Aermste hatte eS gehört. Sie lachte dem Arzt hell InS Gesicht. Ein entsetzliches Lachen. daS ich nie dergcssen werde. Mit gerungenen Hände kam der Im presario auf mich zugestürzt. .Herr Polizcidirektor, welch Unglück licker Zufall!' Wieder ein Zufall? 'Andreina Silvestri mußt am nach sten Morgen in der Zwangsjacke nach der Jrrenanstatt zu R. abgeführt wer den. . " . Die kurz darauf eingelangte Nachricht ihres Todes bildete den Abschluß un stier Erhebungen über den traurigen Fall. Die Akten wanderten in die Re gistratur und weiden dort vergilben. Unter ArchivstauS und einem schlich ten Erdhügel des Ortsfriedhofe! In R. liegt das Gkbkimni! deS unglückliche Endes deS .Göttlichen Felice' und fei ner armen kleinen Frau für immer be graben. StrychnmvergZfitmg. Das Ctrynin, das aus ' ;r Rinde und den Früchten des Krähenaugen, oder Brechnußbrnims abgesondert wird, ist eines dcr stärksten Gifte, d! überhaupt bekannt sind. Es wäre daher das beste, wenn sich der Mensch gar nicht mit fei ner Zubereitung abgäbe, aber die Natur hat eS nun einmal so eingerichtet, daß die gefährlichsten. Gifte gleichzeitig hei lende Eigenschaften besitzen. So lange sich nun aber solche Stoffe überhaupt in der Hand dcr Menschen zu irgendwelchen Zwecken befinden, werden noch immer gelegentlich teils auS Fahrlässigkeit, teils aus Absicht Fälle von 'Vergiftung vor. kommen. Ein im Journal der Ameri kanischen Medizinischen Vereinigung mitgeteilter Fall zeigt, daß aber auch eine Strychninvergistung nicht un! allen Umständen tötlich zu verlasen braucht. Ein junger Student de, Phar mazie hatte aus Versehen 16 Strychnin Pillen in weniger als drei Stunden zui sich genommen. Er konnte sich noch eben ins Krankenhaus begeben und dort die nötigen Angaben machen, aus denen der Arzt sah. waS geschehen wor. Sofort erhielt er zwei Tassen heißen schwarzen Kaffee, verfiel aber in schwere Krämpfe und in ine fast völlige Lähmung der Atmungsmuskcln. so daß sei Leben in unmittelbarer Gefahr stand. Unter Ver, abreichung von Chloroform wurde eine gründliche Auswaschung deS Magen! mit starkem Kaffee vorgenommen, aber eS blieb lang Zeit fraglich, ob der Ver. giftete, dessen Gesicht in der Bewußt -losigkeit ein eigentümliches Grinsen an genommen hatte, noch einmal zum Le ben erwachen würde. Nach drei Sinn den ober wen er bereits bei vollem Be wußtsein, nahm große Mengen heißes Wasser zu sich und konnte nach vier Ta gen, vollkommen hergestellt, entlassen werden. Die Zeit der Viola. DaZ vornebme Ünfln!m,nt 1si . und 17. Jahrhunderts war die Viola, die häufig so groß wie eine Baßgeige gemacht wurde. Sehr, wenig galt damals die Violine .von ihr lebe nur gemeine Musiker', schrieb ein Schriftsteller aus der Zeit LudwiaS'dcS Vierbnten von ihr. Die vornehmen französische Ta men jener' Zeit spielten nicht wie im 18. Jahrhundert fe der im 'nz,Knn Klavier sie fpielten die Viola. Mit , einem niedlichen Baßaeigenscherz über, raschte Übrigen? der Tenorist datnln der Hofmusikul Heinrichs dtt Vierten aw, tmrnai vie onigi ZAgrgarete. Er trug eine neue Tenor!. bor unh M. tcte sie selbst aus einer ner,m Baßgeige, deren TLnk. wie er bcbauvtete. d menschlichen Stimme nabe kämen. Wirkung diese! Duett! war geradezu ver. f ' f':rf...v ri . t . '.i - - SA lijuiieno, garnier veeme zicy der, sosort , . die Erklärung dafür ja 5,n 5n Waf.gk!ge saß ein Knabe, der mit ge. oampsicr umme me aus die Wirkung klug berechnete Komvositio mUneUmntn hatte. Verloren l6mü6. Ma. turn ruhe MaieM su tieksinn! ,, fein?' ' ' .Ich sinne Immer und immer nach und kann mir nicht! denken, da! ich hätte werde solle, wenn ich um SZis!,, nicht König oworden wäre.' . itiitiHM T iji I tuid i U t ikkitii UMtitnn , Kf 5 ) k tz' 'tL 1-. J -j. 'J i