Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, November 11, 1918, Page 4, Image 4

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    Seite '4-TLgliche Oniah'a ,Tril'!nc-Dsontag, den 'II. November 1918.
Wasscttstillstands-Bcdiiigilllgctt
Ml Präsident Wilsoil m
Tcutschland muß alle bcsrtzten Lander, Belgien, Frankrcill,, Elsa
Lothringen, Luxembnrg innerhalb 14 Tagen raunten; ebensallö Ms
linke Nhcinufer, das unter die Verwaltung der Alliierten und Ame.
rika, zu stehe kommt. Pjuß riesige Kriegsvorräte aufgeben. Tie
rlkdenövertrage von Brc,t.Lltovsk.und Bukarest sind zn lösen.
treitkrüfte i Teulsch'ftafrika haben sich z ergeben. Es hat
. ferner eine gewisse Anzahl seiner tt-Boote und ampffchiffe anfznge-
den und fchliezslich allen schaden
Washington, 11. Nov. (Von-Carl
T. ttroat., Stacibskorrcspondcnt der
United Press) Präsident Wilson hat
beute nachmittag dem Kongreß und
der Welt die Bedingungen niitge
teilt, die Tcutschland annahm, als es
die Waffenstillstands Bedingungen
unterzeichnete. ' , ,
Dicie Bedingungen zeigten, dafz
TelZtschlands Armeen auf dem Felde
von General Joch geschlagen sind,
seine Regierung gestärkt ist. und sein
.errichcr stch auf der Flucht befindet.
- (im kleiner Kongren und eine klci
ne Zuhörerschaft lauschte den zi'm
denden Worten des Präsidenten, aber
der Enthusiasmus kannte keine
(Grenzen.
Wasi)ington, 11. Nov. Präsident
Wilson richtete heute an den $Lm
grcß folgende Worte: Werte Hcv
ren vom Kongreß In dieser sor
. gciwollen Zeit schneller und riesiger
Entwickelungen wird mir ein Teil
der Lasten dadurch abgenommen, in
dem ich Ihnen Mitteilung Wer die
Lage mache. Die deutschen Behor
den, die auf Einladung des grohcn
5iriegsrats sich mit Marschall Foch in
Verbindung setzten, haben die Was
fcnstillstandsbcdingungen ctngenom
- men. Dieselben lauten: -
Militärklanscln für die Westfront.
1., Einstellung der Operationen
vx Lande und in der Luft sechs
Stunden nachdem der Waffcnfüll,
, stand nterzeichn'ct worden ist.
2. - Sofortige Räumung besetzter
Gebiete in Belgien, Frankreich. El.
l'ah Lothringen, Luxemburg inner,
halb 14 Tagen nach Unterzeichnung
des Waffenstillstands. Sollten deut,
sche Trlippcn innerhalb der fcstgesetz.
ten Zeit nützt die genannten Gebie.
te verlassen haben, so werden diese
ölricgsgefangene.
Das geräumte Gebiet wird von
Truppen der Alliierten besetzt , wer
den.
3. Tie Zuriicksendung m die
. Heimat beginnt sofort und 'ist bin
neu 14 Tagen zu beenden.
4, Folgende Equippierung muff
von den Tcutlchcn herausgegeben
werden: . Fünftausend Geschütze
(2.500 schwere, 2.500 Feldgeschütze).
'30.000 Maschinengewehre, 3,000
Minenlverfer, - 2.000 Äeroplane
, lKampfaeroplane .- und Bomber).
Obiges Material musz den Truppen
der Alliierten und der Ver. Staaten
in Uebereinstimmung mit den nähe,
ren Bestimmungen übergeben ' wer.
den.
5. ' Tie deutschen Armeen müssm
das linke Rheinufcr .räumen. , Tie
fes Larnd auf denr linken Rheinufcr
soll von Lokalbehörden verwaltet
werden, die unter der Kontrolle der
alliierten und Ver. Staaten Okku.
pationsarnice stehen. Tie Ottupa
tion diesss Gebiets wird von den
alliierten und Ver. Staaten Garni
sonen bestimmt werden, die die
. Hauptübcrgänge über den Rhein Be.
fetzt halten, wie 'Mainz. - Koblenz.
Holn, zusammen mit Brückenköpfen
an diesen Punkten in einem Umkrei
se von LOKilometern auf dem rech,
ten Ufer' die wichtigsten Städte in
' diesem Gebiet sind ebenfalls zu be
setzen. , Auf dem rechten Rheitlufer
soll eine neutrale Zone geschaffen
werden.
Xe Räumung des Rllemlandes
soll innerhalb 11 Tagenerfolgen!
im ' ganz'en werden den deutschen
Truppen 'somit 19 Tage nach Unter
schreiben des Wafsenttillstandsprsto.
kolls zu diesem Zwecke Zeit gegeben.
6. In allem vom Feind' geraum,
ten Gebiet müssen die Bewohner sesz?
.haft bleiben? den Bewohnern soll
kein Harm an Leib und Eiaer.tuiN'
zuteil werden. Keinerlei Zerstörung
wird geduldet werden. Militärische
Einricktiingen aller Art müssen in
takt bleiben, desgleichen militärische
Kammern, Munition, Manturen,
usw. Nahrungsmittel für die Zi
vilbevölkerung, Rindvieh vfm. musz
an Ort und Stelle belassen' werden.
Landstrastcn, Eisenbahnen, Wasser,
üraßen, Brücken. Telegraphen und
Telephone dürfen nicht beschädigt
werden. ,
7. , Alle Zivil, und Militärbeamte
müssen inAinte bleiben. 5,000 Loko
motiven.-50.000 Waggons und 10,
000 Motor Lom, in gutem Zuilande
mit allen nötigen Ersatzteilen und
Einrickttnnen müssen den , assoziier,
ten Mächtcn vor Ablauf der für die
Räumung von Belgien und Luscul
bürg stipul'etten Zeit, abgeliefert
... , , , . I
iu-ucn. :xe EisenbahnM von vl
Kongreß bekannt gegeben
zn bezahlen.
!B bringen sollen in berMien
Zeit, ebenso rote alle Beamten und
Material, ausgeliefert werden. Wei
tcres Material für den Betrieb der
iienvahnen am linken Rheinufkr
mun vinven., wie es ist.
?rne jiohlen und , was sonst zur
in tanöttaltung der Bahnen, Cig.
nale und Reparawrwcrkstättcn nötig
i,i .muzz vieiven. wie es ist und musz
von Deutschland während des Was.
fenstillstandcs im Stande erhalten
werden. Alle Flußschiffe, den Alliier
ten abgenommen, müssen zurückgege.
ben werden. Eine Note, diesem Ar.
tikel zugefügt, enthält Einzelheiten.
8. Das deutsche Hecreskommando
soll verantwortlich fein für Blosle
gung aller Minen 'oder Zeitzünder
in Landstrichen, die die Deutschen
räumen und sollen in der Bloslegung
und Zerstömng 'derselben bcislelen.
Das deutsche Kommando soll ferner
alle Zcrstörungsmaßregcln (wie Ver
gistung oder Verunreinigung von
Brunnen. Bächen usw.) unter Stra
fe von Wiedervergeltung angeben.
3. Alliierte und amerikanische
Trappen sollen das Recht haben, in
den besetzten Landteilen zu requisitio
nieren. Tie Unkosten, für die Ernäh.
rung. der Besetzungstruppen im
Rheinland (ElwLothringcn misste
nommcn) müssen 'von der deutschen
Regierung getragen werden.
10. Eine sofortige Rcpatriotion
ohne Gegenseitigkeit im Einklang mit
Details, die festzustellen sind, von al
len Alliierten und . 53er. Staaten
Kriegsgefangene:!. Die Alliierten
und die Ver. Staaten sollen mit die
sen Gefangenen anfangen, was sie
wollen.
11. Kranke und Verwundete, die
aus geräumtem Gebiet nicht ent'
fernt werden können, erhalten Pfle.
ge durch deutsches Personal, die auf
dem Platze gelassen werden, mit dem
nötigen medizinischen Material.
Disposition betreffs der östlichen
Front Teutschlands:
12. ' Alle deutschen Truppen zu
gegenwärtiger Zeit in irgend einem
Territorium, welches vor dem Kriege
Rußland, Rumänien oder der Tür
kei gehörte, sollen innerhalb Teutsch
lands Grenzen zurückgezogen werden.
wie sie vor dem 1. August 1914 bc
standen.
13. Sofortige Räumung deut,
scher Tnchpen und oller deutschen Jn
strukteure. Gefangene und Zivilper
sonen, als auch Militäragenten, die
sich jetzt auf russischem Territorium
befinden, (wie vor 1914 angesetzt)
sind abzuberufen.
14. Teutsche Truppen müssen so
fort mit allen Requisitionen und Be.
schlagnahmungen und allen andern
Unternehmungen auihören, welche
beabsichtigt sind, um Vorräte für
Deutschland in Rumänien und Ruß.
land zu erlangen (wie am I. August
1914 angesetzt.) .. ..
13. Aufgabe der Verträge von
Bukarest und 'BrcsbLitovsk und der
ergänzenden Verträge.
16. Tie Alliierten sollen freien
Zutritt zu den Territorien haben, die
von den Deutschen auf ihrer östli
chcn Front geräumt wurden, cntwe
der durch Tan.zig oder über die
Weichsel, um Vorräte für die Bevöl.
kerung jener Territorien zu erlangen
oder für irgend welche anderen Zwek
ke.
Artikel über Ostafrika.
17. Bedingungslose ' Uebergabe
aller deutschen Truppen, binnen' Mo
natsfrist, in Ostöfrika.
Allgemeine Artikel.
18. Befreiung ohne Ncziproz!
tät. längstens binnen einem Monate.
in Uebereinstimmung mit Einzclhci.
neu sväter fesiziisetzen. von allen Zi
vilgesangencn oder Deportierten, die
Bürger anderer Alliierter oder ver
bundener Staaten, als solcher in Ar.
tikel 3, Paragraph 19 angeführt,
sind. Mit dem Vorbehalte, das; zu.
künftige Ansprücl und Verlangen
seitens der Alliierten oder der Ver.
Staaten dadurch nicht beeinträchtigt
werden. .
19. Folgende- finanzielle Förde
ningen werden gestellt: Entschädi.
gung für erlittene Verluste, Solan
ge der Waffenstillstand dauert, dürten
öffentliche Sicherheiten, die den Al.
licrten als. Pfand für Wiedererlan.
gung von Kriegsverlusten dienen
könnten,, niest entfernt werden. So
fortige Rückgabe, des Kassenbeslandrs
in der Bank von Belgien, und im
augeineinen aller Tokumwie, Mün
o. . .. .,
Aktien, Papiergeld, zugleich Mit
der Einrichtung ihrer Herstellung, so
weit staatliche und Private Jntcres
sen in den besetzten Ländern in Be
tracht kommen. Rückgabe deS russi
schen und rumänischen Goldes, das
Tcutschland ausgeliefert oder von
ihm genonimcn war. Dieses Gold
musz den Alliierten zur Verivabrung
bis zum Friedensschlüsse ausgclicfer
werden.
Marinebedingnngkn.
20. Sofortiges Einstellen aller
Feindseligkeiten zur See und genaue
Beschreibung des Standortes der
deutschen Schiffe. Die-. Neutralen
sind in Kenntnis zil setzen, daß das
Meer wieder befahrbar ist: alle Neu
tralitätsfragen werden ausicr Acht
gelanen. s
21. Alle Kriegsgefangenen sind
sofort freizulassen, ohne dasz feiten
der Alliierten Reziprozität geübt
wud.
22. Ten Alliierten und Per.
Staaten sind 150 deutsche U-Boote
auszuliefern (einschlieszlich aller
Tauchkreuzer und minenlegende U
Boote) mit vollnandiger Ausrüstung
Alle übrigen U.Boote müssen ent.
wärmet, abgetakelt und unter Aus
sicht der Alliierten und der Ver,
Staaten gestellt werden.'
23. Folgende deutsche Kriegs,
schiffe sollen entwaffnet und in neu.
tralen Häfen oder auch in alliierten
Häsen interniert werden und unter
Aufsicht der Alliierten un der Ver,
Staaten von Amerika steaen: nur
Personen, du? die Schiffe in Ordnung
halten, sollen an Bord bleiben. Tie-
se Schisse sind: sechs Schlachtkreuzer;
zehn Schlachtschiffe, acht leichte Kreu-
zer, einschlieszlich zwei Minenleger.
50 Zerstörer neuester Konstruktion.
Alle übrigen über Wasser 5irieas-
schiffe (einstblieszlich Flnsjsahrzeuge)
sind in deutschen Häfen, die von den
Alliierten und den Ver. Staaten noch
näher bestimmt werden, zu konzen
trieren. Alle Fahrzeuge der Hilss.
flotte (Fischerdampfer, Motorfahs
zeuge usw.) sind abzutakeln.
21. T,e Alliierten und die Ver.
Staaten haben das Reckt, alle Mi.
nenfelder. die von den Teutschen au-
szerhalb der deutschen Gewässer ae-
legt wurden und alle Hindernisse aus
dem Weae zu räumen.
25. Freier Zugang und Ausfahrt
aus dem Baltischen Meer ut der
Kriegs, und Handelsmarine der Al.
lierten und verbündeten Mächte zu
gewähren. Um dies zu ermöglichen,
sollen die Alliierten und die Ver.
Staaten ermächtigt sein. -alle deut-!
schen Forts. Besesligungen, Batterie.!
en und Verteidigungswerke aller 1
Art in den Zugängen vonr Kattegat
zur Ostsee besetzen und alle Minen
und alle Hindernisse innerhalb und
außerhalb der deutschen Gewässer
hinwegräumen, ohne das; eine Frage
der Neutralität erhoben wird, und die
Lagen solcher Minen und Obstruktio
nen find anzugeben.
20. Tie bestehenden Blockade.
Bedingungen, festgesetzt von den
Alliierten und den verbündeten
Mächten, sollen unverändert blei.
ben :u,d alle deutschen Schiffe, die
zur See gesunden, werden mögen,
sind der Einfangung ausgesetzt.
27. Alle Marine Luftfahrzeuge
sind anzusammeln, zu immobili
fteren t deutschen Bases, die von.
den. Alliierten und den Ver. Ttaa
ten zu bestimmen sind-
28. Mit der Räumung der bei
gischen Küste und Hasen, soll
Deutschland alle Handelsschiffe,
Schlepper, Leuchtschisfe und Krähne
aufgeben und olles andere , Hafen
Material und alles Material für die
Binnenschiffahrt, alle Lustfahrzeuge
und alles Material, olle Waffen
und Kriegsmaterial und alle Vor
räte und Apparate aller Sorten.
29. Alle Häfen des Schwarzen
Meeres tznd von Tcutschland ' zu
räumen: alle russischen. Kriegsschiffe
?eder Beschreibung, Me von Teutsch,
lcnd im Schwarzen Meer genommen
wurden, sind den Alliierten und den
Ber. Staaten von Amerika zu über,
geben: alle neutralen Handels,
schiffe, die' beschlagnahmt waren,
sind freizugeben,' alle Kriegsmate.
rialen und andere Vorräte irgend
welcher Art in diesen Häsen, die be.
schlagnahmt wurden, und de:stschc
Vorräte, wie angegeben in Klausel
28. sind aufzugeben.
30. Alle Handelsschiffe in deut
schcn Händen, die den Alliierten und
mit ihnen verbündeten Mächten ge.
hören, find wieder auszuliefern ohne
Reprozität.
31. 5!cinc Zerstörung von-Schif-fen
oder Material darf vor der Räu
lnung, Uebergabe oder Wicderherstcl.
lung vor sich gehen.
32. Tie deutsche Regierung soll
die neutralen Regierungen in formel
lcr Weise in Kenntnis setzen, beson.
ders die Regierungen von Norwegen,
Schweden, Tänemark und Holland,
dasz alle Restriktioiien, denen ihre
Schiffe unterworfen waren, aufge
hoben sind. .
33. Kein Trqnsferiercn deutscher
Handelsschiffe irgend welcher Art zur
neutralen Flagge wird geduldet wer.
den. ,
Tauet des Waffenstillstandes
31. Tie Tauer dts Wasfenuill.
standes soll 30 Tage betrauen, doch
' ' , "T r" ' '
kann derselbe verlängert werden,
Wahrend dieser Zeitdauer kann der
Waffenstillstand ausgehoben werden,
sobald irgend welche 'Bestiimnungen
oesselven nicht nilsaesnhrt werden
Doch muh eine 48.stündige Kündi
gungsfriit erfolgen.
Zcitgrrnze für Antwort.
35. Tiefer 'Waffenstillstand muk
binnen 72 Stunden angenommen
oder zurückgewiesen werden.
So kommt der Krieg zu Ende, da
durch die Annahme dieser Bedingun
gen es Teutschland für sich unniög.
lich gemacht hat, ihn wieder zu begin
ncn.
Es ist soweit nickt möglich, die
Konsequenzen dieses Krieges obzu.
schätzen. Wir wissen nur, das; dieser
tragische Krieg, dessen Flammen von
einer Nation zur anderen verzehrend
sich ausdehnten., bis die ganze Welt
in Feuer stand, zu Ende ist und das;
es das Privilegium unseres Volkes
war, gerade iin kritischsten Zeitpunk
te sich daran zu beteiligen in einer
Weise und mit solcher Kraft, das; un
scre Hilfe eine solche war. die uns
mit Recht stolz auf das Resultat
mackt. ' .
Wir wissen fcn'er. das; der Zweck
des Krieges erreicht ist: ein Zweck.
den zu crreickion der Herzenswunsch
aller freien Männer war: und kr
reicht in solch überwältigenden Voll,
kommenhcit, dasz wir jetzt noch nicht
realisieren können. Bewaffneter Im
perialismus, wie die Männer, noch
gestern Herren Deutschlands, ihn der
standen, hat ein Ende, sein Ehrgeiz
hat schweres Verderben gebracht. Wer
will ihn jetzt wieder zum Leben brin
gen? Die Macht der militärischen
Kaste Deutschlands, die einst, im Ge
Heimen und auf seinen eigenen
Wunsch 'den Frieden stören konnte,
ist zerstört. Und, mcbr als da?,, viel
mehr als das. ist erreicht worden. Die
großen Nationen, die. sich dercuitcn,
ihn zu zerstören, haben sich definitiv
zü gemeinsamem Vorhaben vcrbun.
den, nämlich einen Frieden zu schas.
fen. der die Sehnsucht der ganzen
Welt für Gerechtigkeit zufriedenstellt
und solchen Frieden gegründet hat
aus viel besserem Booen, als öie 5on
derinteressen möchtigcr Staaten zu
Grund? gelegt hatten, Tie Ziele
der Sieger sind nicht länger im Tön
ein. Sie bavcn nicht nur einen
snra, sondern ein Herz, hre Ab
ickt ist nicht nur. die Schwachen zu
beschützen, sondern auch, den Starken
ihre gerechten Rechte zu sichern.
ie menschliche Gesinnung und
cie Avncriten Per negreichen mc
gierung.cn haben sich bereits auf
praktischem Wege gezeigt. Ihre Ver
trcter im höchsten Kriegsrat zu Ver
sailles haben durch eine einstimmige
Resolution die , Völker der Zentral
mächte versichert, dasz alles, was
unter den Umständen möglich ist,
geschehen wird, um sie 'ni't Lebens
Mitteln zu versorgen und Abhilse in
der Not zu gebe,,, die iit so vielen
Plätzen ihr Leben bedroht, und
Schritte sind zu tim, diese Anstren
gungen sofort zii organisieren in
derselben systematischen Weise als sie
in Belgien ausgeführt wurden.
Durch die Anwendung der' rni'chigen
Tonnage der Zentralmächte sollte es
sogleich möglich sein, die Furcht voc
der schrecklichsten Not von ihrer Be
völkerung.zu nehmen, und ilzre Ge.
danken und Knrt auf die große und
gefahrvolle Arbeit der Rekonstruk
tion zu lenken, die ihnen jetzt überall
entgegen starrt. Hunger züchtet keine
Reform, er züchtet Wahnsinn und
alle die üblen Stimmungen, die ein
geordnetes Lel'en unmöglich machen.
Tcnn mit dem Sturz der ver.
altcten Regierungen, die wie ein
Ungeheuer auf 'dem Volke der Zcn
tralmächte lasteten find v.icht nur
politische Veränderungen eingetre
ten, onoern Revolutionen, die, wie
man annehmen darf, noch nicht ge
ordneter Form sind. die von einer
Aenderung zur anderen führen, bis
gedankenvolle 'Männer sich fragen,
mit welcher Art , Regierung sollen
wir schließlich handeln und mit wel
cher den Friedeusvertrag. schließen?
Ties ist eine Sache von nicht gc
ringcr Besorgnis uud Wichtigkeit.
Wenn Frieden gemacht wird, wessen
Versprechungen und Verpflichtungen
hin äußernden 'unserigcn, hat er zu
ruhen? ,
Lassen Sie uns ganz offen- mit
uns sein, daß diese Fragen jetzt nicht
ganz zufriedenstellend beantwortet
werden können, nicht jetzt oder so
forrl Aber die Moral ist nicht, daß
es nicht geringe Hoffnung giebt für
eine frühzeitige Autinort. die befric.
digcnd sein wird. Es blribt nichts
anderes übrig als geduldig zu sein,
nud hilfreich und cingedcnks all der
großen Hoffnungen und Vertrauens
über das was sich jetzt zuträgt.
Uebergrifsc erzielen nichts. Tas un.
glüchjiche Rußlaiid hat hierfür hin
reichenden Beweis geliefert.
Unruhen schlagen sich sofort selbst.
Sollte es zu Ausschreitungen koin
inen, falls Unruhen eine Zeitlang
ihr Haupt erheben sollten, dann wird
ein zn'kiter, nüchterner (Scdanke und
der Tag des Wiederaukbaiis folgen,
vorausgesetzt wir helfen und fördern.
Tie Gegenwart mit allem, was
damit verbunden i't, gehört den
Nationen und den Völkern, die sich
" ..v..., . n.
selbst zu beherrschen vermögen: die
Zuklinst gehört jene, die sich als
wahre Freunde der Menschheit cr
weisen. Mit Armeen Eroberungen
zu machen, bedeutet nur zeitweilige
Erfolge. Eine Permanente Erobe
rung machen jene, die sich die Ach.
tung der, Welt verschaffen können.
Ich bin davon überzeugt, dasz Na
tionen,' die die Disziplin der Frei,
hcit gelernt haben, jetzt dabei sind,
die Welt durch Freundlichkeit zu er
obern. Das Volk, das soeben das
Joch einer despotischen Regierung
abgeschüttelt hat, wird nie die Frei,
lieit erlangen wenn es zur Brand
fackel greift. Es wird finden, das;
der Weg. der mit dem Blut ihrer
Brüder, befleckt ist, in die Wildnis
führt und hoffnungslos ist. Wir
müssen das Licht unwandelbar Hai
ten, bis es den richtigen Weg gcfun
den.
Und inzwischen müssen wir einen
Frieden herstellen, der auch ein wirf.
Iicher Friede unter den Nationen ist.
alle Furcht vor dem Nachbarn aus
dem Wege räumt und jedermann in
-land setzt, in Zufriedenheit zu le
ben. Tie Aussichten sind aünstia.
13,460 Amerikaner
im Uampfe gefallen
Vollständige Verlustliste erst nach
Wochen zn verwarten. Mehr
. Tote nd Verwundete.
Washington, 11. Nov. Tie ame.
rikanischc Verlustliste, heute morgen
veröffentlicht, umfakt G9.C20. Von
diesen sind 13,4L0 im jlanipfe ,ge
fallen. Tausende mehr fielen, oder
wurden verwundet oder gefangen ge.
nommen, und es wird wohl länge
re Zeit dauern, ehe ein vollständiger
Bericht zusammengestellt werden
kann.
Die Menschenverluste
im Weltkriege
London, 11. Nov.. 2:30 Uhr mor.
gcns. Tie Erpreß" schätzt die
Menschenverluste der crropäischen
Nationen während des Krieges' wie
folgt: -
Tcutschland. G.900.000; Cester-rcich-Ungarn,
4,500,000; Frank
reich, 4,000,000; Groß Britannien,
2,000.000; Türkei, 750,000; Bel
gicn. 350,000; Rumänien. 200,.
000; Bulgarien, 200,000, '
Mit den unabgcschätzten Verlusten
von Rußland und anderen, die .in
der obigen Liste nicht enthalten sind,
schätzt die Erpreß" die Gesnintver.
lusie des Krieges auf 2(3,000,000
Mann ab.
Deutschland ohne
Naiser und Uönige
London, 11. Nov. (Von Ed- L.
Kecn. Stabskorrcspondent der' Um
ted Preß.) Tcutschland ist kaiser.
las und königlos. Alle Berichte zei
gen, daß neben dem Kaiser auch
all? Könige, Fürsten, (roßherzöge
und andere regierende Häupter des
Reiches ihre von Gott gegebenen
Rechte" über ein Volk zil herrschen,
abgeschworen haben, welches . Recht
allerdings bereits vorher durch die
Rcvoluti? aufgehoben wurde.
Wilhelm Hohenzollern, der frühe
re Kaiser, seine Gattin und Sohn,
der frühere Thronfolger, sind, wie
angenommen wird, im Schlosse des
Grafen Bentinck, 'in Teßteg, nahe
Utrecht, Holland, eingetroffen. Bei
ihm befanden sich Feldmarichall von
Hindenburg und in (befolge von
10 Personen.
Torpedoboot durch
die Dardanellen
Paris, 11. Nov. Tas französi
sche Torpedoboot Mangini ist mit
dem Brigndegcneral du Noust -an
Bord durch die Dardanellen gefahren
und wird Konstantinopcl gegenüber
vor Anker gehen. Tort werden hie
Geschwader anderer Nationen zu dem
Schiffe stoßen. Der Admiral, wel
cher die französische Flotte in fnri
schen Gewässern befehligt, drahtete,
daß Aleraildretta am 9. November
besetzt wurde. .
Verblüffende Lage Hollands.
Tcr Haag, 11. Nov. Eine ve?.
blüssc'nde Lage wurde durch die An
kunft des Er Kaisers uud seines Ge
folges in Solland hervorgerufen. Tie
Ankömmlinge waren alle schwer be
waffnet und ihre Internierung wird
deshalb anheimgegeben.
.Die holländische Behörde verhielt
sich in der Frage von Jnterniening
schweigend.
Für Omaha und Umgegend
chön' heute abend und Tienstag.
Wnr
armer heute abend-
Für Nebraöka Schön hite
abend und Tienstag und Mittwoch.
Wärmer iin v'tlichen und kühler im
crtreincn westlichen Teile heute
abend. Kälter Tienstag im westli
chen und nördlichen 'Teile.
Für Joiva Schön heute abend
Siid Dienstag; wärmer heute abend
und am Tienstag in östlichen, süd
un UIH AIVUVIUU III 1,'UUI
lichcn und zentralen Teilen
Zisch mehr Fraucnberusk.
Richt mclir icle auSicklleßlichk. Btän.
ner-Proskssionkn.
In feec Frauen.Arbkilödicnst-Ab.
leilung des amerikanischen Arbcitsde.
partemeniZ kinn man von allerhand
geschäftlichen Berufen hören, welche un
zufriedenen u. strebsamen Frauen und
Mädchen in neuester Zeit offenstehen.,
infolge eines größeren oder geringe'
ren Mangels an männlichen Arbci'
tern.
Allgemeinhin gesagt', äußerte sich
anet der 23eaiulii der obigen Abtei
lung, haben jetzt ( Frauenpersonen
vorzügliche Gelegenheit, in beinahe
jeden Arbeitsberuf -zu gelangen,
welcher bis etzt nur als männlicher
Beruf nsehen worden war. Na
türlick ailt das nur unter Voraus
sctzung entsprecknder Tauglichkeit."
' 1t Sn rfiKltltfsfl 9,'lfisl
M. lt. lllllUUyiU UU ujwui"v .v..-
ratorium und die Apotheke weibliche
Bewerber. Die Fingerfertigkeit der
meisten Evastöchter legt gar manchen
h.!e Zeichenkunst verschiedener Fächer
nahe; das wichtige Bau-Zeichnen, für
das schön früher einzelne Frauen ent
schiedenes Talent gezeigt hatten, ist
vorläufig ausgenommen, kommt aber
später mit allgemeinem Wiedcraufle
ben der Bautätigkeit welches in ho
hem Maße zu erwarten ist erst
recht dran. Sehnliches gilt von den
Zcitungs und Magazin-Bernfeit.
. Zwei Professionen, welche Frauen noch
g.oße Möglichkeiten bieten, sind die
ärztliche und die dentistische. Nicht
sehr schnell dringen die Frauen in
diese Berufe ein. da sie vor allem ge
nügende fachliche Vorbereitungen für
dieselben bedürfen; aber sie tauchen
immer zahlreicher in diesen Feldern
, auf.
Eines der überraschendsten Webiete.
welche sich in jüngster Zeit für Frau
euspersonen offnen, ist die Herstellung
von . Sehlinsen und anderen optischen
Cltsern. ' Bekanntlich hatten die Ber.
' Staaten bis zum Jahre 1314 ihren
Bedarf nach optischen Instrumenten
zum allergrößten Teil aus Deutsch-,
land gedeckt. Inzwischen haben sie
auch in dieser 5zinsicht 'große Fort
schritte auf dem Wege zu industrieller
Selbständigkeit gemacht und das ei
gentliche Problem des optischen Gla
ses gelöst, ausgenommen der Bcfchas
fung einst zulänglichen Zahl gelern
ter Berufsarbeiter. Man glaubt, daß
sich Frauen hierzu besonders gut eig
neu. Onkel Sam ht eine besondere
Ausbildungs-Schule hierfür geschaf
sen; sechs Wochen dauert der Kurs,
und .es wird während .der Zeitschon
Lohn bezahlt.
" Ein ' schwärmerischer
Backfisch. Backfisch (welchen in
Herr beim Tanz aufs Hühnerauge ge
treten): Endlich fürs Tagebuch den
erster Schmerz!"
Zukunftsbild. Greis
(m mein Knaben): Junger Herr.
darf icb um Feuer bitten? Knabe:
Was. mein Herr, in Ihrem Alter rau
chen Sie noch?
Modern. Braut: Der Herr,
der unö vorhin auf der Straff grüßte,
war gewifz iner Deiner Gläubigers
Bräutigam: Stimmt, einer der
Bausteine Deines bräutlichen Glückes."
RQ
G0L0RÄD0
(fs gibt keinen besseren Platz, (Md zu verdienen durch
Weizenbau,
Viehzucht und
Molkcreibetrieli
als in der Nähe von. Chryrnne Wells, in Ost-lolorada
Alle Arten (Getreide wachsen wundervoll, ebenso alle Fiitterar
ten, Nlsalfa eingeschlossen. ' . ,
Tas reiche, Prärieland ist fast eben und mit Granuiia. und Bus.
fakoiras bedeckt, das auf dem Felde trocknet: das ganze Jahr über
ist das Bieh auf der Weide. Schuppen sind kaum nötig da das
Klima sich stets gleich bleibt.
Höchste Autorstätcn stellen.den Futterwert einer Tonne des obi
gen Grases dem zweier Tonnen Timothy und ülee gleich. Und Sie
wilson. das; es kein besseres Wasset als das Schneewasser gibt dafz
sich unter diesem Landabschnitte hinzieht. Wasser, das von dn
Vergen kommt. ' Tie Nähe der schneebedeckten Bergzipfel hält von
diese: Landstriche die Heisien Winde fern nd es regnet meistens
während der Wachötumperiodc. Sie sollten die diesjährige Ernte
sichert und sie mit Ihrer eigenen vergleichen. ' .
Wir haben 10,000 Acker rund herum Cheyeniie Wells, die wir
an richtige Farmer unter leichten Bedingungen verlausen möchten
Wir zeigen das Land in unfern Autos; die Wege sind gut. so kann
man viel in kurzer Zeit sehen.
Man komme, solange die Touristen TicktS verkauft werden
Man ut stets willkommen, doch müssten wir gerne vorher, wann Be
sucher zu erwarten sind. Wir möchten gern unsern illustrierten Ka
talog, der viel mehr enthält, als was hier gesagt ist, schicken. Tieser
ttatalog.lit von der Union Pacific Eisenbahn geschrieben, musz des.
halb von Uebertreibungen frei sein. Eine Postkarte mit Ihrer Adres.
bringt das Büchelchen.
ayne Investment Company
CHEiENNE WELLS, C0L0RAP0
Referenz: diese Zeitung. . lgenten verlgt.
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Der Flug der Fliege.
Die erstaunliche Entwicklung deS ,
Flugwesens hat auch auf die Wissen
schalt eine bedeutsame Wirkung auö -geübt.
Wie schon der große L'onardoH
!. ,?,k!m des Boaelflua em Mich
ligeö Mittel zur Lösung der Aufgabe
des KunstslugS' erblickte, so hat man
jetzt den Flug der Tiere noch eifriger
zu studieren begonnen und nicht nur
an den Bogeln, sondern auch an ade
ren Tieren, wie Fledermäusen und
Insekten. Dadurch ist es denn erst
rf, aktrelen. das. - man über, den
Flug mancher Tiere bisher recht wenig
gewußt ffck Der Zoologe Hindle in
Eambriw. England, hat sich zu die
sein Zweck die Fliege auSersehen. di f
den Borzug darbietet, daß es memal? 1
an Leobachtungsmaterial sehlt. Die
se: Forscher hat über 23,000 Fliegen
'nach einem bestimmten Verfahren ge
färbt, so daß sie wedererkant und
besser beobachtet werden konnten. Da
durch ergab sich nicht nur die Möglich
-keit. ihren Flug genauer zu betrach
ten, sondern auch ihre Verbreitung
festzustellen.
Zu diesem zweiten Zweck wurden
50 Stationen vereinbart, die auf dice
Einsammlung der losgelassenen Flie
gcr achten sollten, und , in der Tat
wurde eine große Zahl davon inge -fangen.
Es stellte sich heraus, daß in
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selten über einen Umkreis von IM j f
Fuß hinausgehen. 'ie wtut ver er
breilung ist übrigens abhängig von
der Höhe, in der sie freigelassen wer
'den. und von der Tagesstunde. Mor
gens scheinen sie flugsrcudiger zu sein
als nachmittags. Besonders imrkwür
dig ist das Ergebnis, ö'aß die, Haus
fliege, dies zarte W:sen von winzigem
Gewicht, vorzugsweise gegen den
Wind oder. wenigstens quer zur Wind
richtung zu fliegen pflegt. Allerdings
wird ihre Neigung, sich nach einem be
stimmten Ort zu begeben, wohl mehr
durch andere- Einflüsse beherrscht, be
sonders durch die Anziehungskraft ei
nes Geruches. Da aber die Gerüche
sich mit dem Wind verbreiten, so wer
den di: Fliegen allerdings meist ge
gen den Wind zu flicZen haben, wen
zie den llrsprungsort eines Geruches
aufsuchen. Dasz auch die räumliche
Verbreitung ebenso wie die Bermeq
rung der Fliegen durch warmes 'We!
ter begünjtigt wird, braucht freilich
ebenso wenig bestätigt zu Derden, wie
ihre Vorliebe zu menschlichen Behu
Zungen.
Ausdauer.
O halte deine Ungeduld im Zaum,
Willst sieghaft etwas Schönt du voll
bringen; '
Die Blätter selbst nicht auS - dem
Baum,
Nein erst allmählich aus den Knos
pen springen. ,
-britischer Augenblick.
-Ihr zukünstia Säüvieaersoüi,
1 schlich ja vorhin so betrübt fort.
Haben Se sich etwa mit ihm ge-.
zankt?"
O, ein. Herr Doktor! Wir ha
ben uus mir gegenseitig unsere
Schulden m'.stmidekil" .
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