. I . ;..;..'. .mWiAs? i-iaa' (sshi, jh Tägliche Omaha Tribune cü ? '? V M r ( f , s V pm r Knecht Novelle Aber r hat'S doch so nötig, gnä' Frau,' entgkgnete der Chauffeur. ES sd zrhn bci'ihm zu HauZ. Oder 'n Dutzend. Und ez macht doch seine Cachs so orntllch!" ' Die Gnädige wendete den Kopf lässig zur Heite und entschied: .Reden Sie doch nicht ewig. JohiU Ich mag nun i;ial nicht so ein widerwärtige Öreiiel im Hause leiden." - ' . , Die glatte Stirn liber der schmalen, geraden Nase - krauste sich, und die Stimme schauderte gleichsam vor Ekel. Ich will hübsche Leute um mich ha ben." fuhr ij: foxt. im Hause wenig sn will ich sicher sein vor diesem häßlichen, gräßlichen Pack. Lassen Sit mir einen anderen , kommandieren, John!" ' Sprach'S, schürzte den Nock ungeniert ziemlich hoch, und stelzte auf den ge schweiften Absätzen die Stufen hinan. Der Chauffeur schlug die Hacken zu lammen und schielte hinter ihr drein. Tann verzog sich sein glatte Bedienten gcsicht zu einem eitlen Grinsen. ,Hllb sche Leute im 81 . . . da mußte wahr sein. Dii Jungfer und die zwei Hausmädchen ... er schnalzte mit der Zunge; man brauchte sich nicht ztt schä men, wenn man sie am Arm .hatte. Auch die alternde Köchin war zumln -dcst sauber und appetitlich. Und er selber . allemal, wenn er sich vor dem Cpieg'l die Pomade ins Haar durilele, dächtt er: Ganz 'n Englan der!" ... Also. Jan, eZ nutzt mV sagte er in der Küche, du mußt fort." Jan. ein blasser Bursche, der aus einem Schemel hockend, irgendeinen Es sensreft aus einem Emailnapf der zehrte, erhob sich schwermütig und schickte sich an. seine Siebensachen zu sammenzusuchc:: und in ein Bündel zu packen. Also, eZ war rein gar nix zu ma chen," beteuert John. .Na, aber Jan, l bci Wagenwascheii kannst du mir schon Weiterhelfen, früh, wenn die Gnädige schläft, weiß' du!" Jan nickte trübselig. Die Köchin aber ereiferte sich: Ja, da frag' ick au bloß: Warum soll er denn fort, der Jan? , Der Chauffeur zuckte die Achseln. Hübsche Seilt will sie um sich, hat sie gesagt." flüsterte er. Die Köchin schüttelte den Kops und lief in die Vorratskammer. Eine halbe Rehkeule, eine Ganslebcrwurst und einen derben Nest Schinken sch'cppke sie herzu. .Pack's ein. Jan? sagte sie. Jbr konnt's brauchen." Und Jan sackte gehorsam ein. Zuletzt lud sie ihm noch eine Tiite Eier auf. Und sie legte noch ein Pfund Zucker zu. : - . . Jan halte einen gloriosen Abgang, Der Chauffeur fchlenderte die Strafte entlang und trat in die Cchenksiube der Wirtschaft zum schwarzen Dia mcinten". Die Kneipe, nqefähr in der Mitle zwischen den Cchächtn Mat Halde, HimnielZfürst und Constantia l imd.IV gelegen, hatte den lebhaftesten Verkehr weit ringsum. John ließ sich einen .Halb und halb" eingicßen. und. während er die überfließenden Tropfen auf der durchlöcherten Blechplatte des Schanktisches zerrieb, sagte er: .Den Herrn möcht' ich mal haben. Marieken." Pitier Strcuwel. der Herr, schlampte in seinen Filzpantinen heran. Zu die ncn. Herr John?" Tarauf brachte der Chauffeur etwa! von oben herab sein Anliegen, vor; die Herrschaft brauche einen neuen Luf jungen; Bedingung hübsch und sauber: denn der Jan hätte 'eigentlich nur we gen seiner scheußlichen Visage fortge musst. Ob Streuwel einen wisse? Ja. meinte der zwischendurch, dag wurde Wohl schwer halten. Seit dem lebten Streik hätten die Leute eine ko lossale Wut auf die' Villa; dem alten Y. Tiihrkoov feien wäre eZ mächtig ver r 3 r.c.n w.fc t: ' T nur ii luviucil, ci eil uu yuigc 1 V lassen Härte. Mit einem Male jedoch hob er hör chend die Elohaugen. Hinten im zwei tcn Zimmer kreischte eine Weiberstimme, halb unwillig, halb belustigt; ein hel leZ Manncslachcn klang dazwischen. Er deutete mit dem Zahnstocher rückwärts über die Schulter und ließ sich verneh ' men: .Da, der Baron! Hat's wieder mal mit d?r Käth't Nehmen Sie den!" Pitter, Sie sind verrückt .Oder . . , ist das Ihr Ernst?" flott ja! Warum nicht, Herr John? Hübsch und sauber ist er." Na, reden kann ich ja ma! mit ihm." Ter Wirt nickte und schlurrte Hirt auä. Ich schick' ihn herüber," brummte er. .Reden Sie mal mit ihm, Herr John." .. . Der Handel kam zustande. Anfangs entsetzten sich alle vor dem Schützling des Chauffeurs, die Jung .s?r. die beiden Hausmädchen und vor llem die Köchin. Denn der Aaron" Ubrizns beileibe kein Freiherr von Soundso, sonder das uneheliche Kind einer OTigb, die beharrlich, vielleicht selbst beilegen von einem polnischen vnron als dem Sinter deS Knaben ge k nfelt hatte . dieser Baron also, stand ttincs.regz auniiiaem j;cumuno. und allzeit hatte rS mit We,bS!eut?n. mit t'.n balbwiichfiaen Töchtern der Zechen xxtciUx, die zu Haufe Zigarren Wickel ten, mit den Kellnerinnen der Schen k-n oder mit den Teppichknllpferinnen, sie ins Nachbardorf zur Fabrik gingen, zu tun. Vielleicht hielten ihn gar die Zü-'l-erleule aus. Bild genug glückte eZ seinem glatten Eiser. eine Bedenklichkeit nach der an d'ren bei dep tier Frauenzimmern des f auätnltfl beiseite zu schieden, ja. mit d'r Zeit steigerte sich die anfängliche ü iiiiiiiaiia i C i 3trtooi s- , von Franz Adam Veerlem, Kühle der vier Damen sogar zu einer recht erheblichen Wärme. ' Angesichts dieser Veränderung war eS nicht verwunderlich, daß der Chauf feur eine täglich wachsende Lust ver spürte, den Baron wieder vor die Tür zu befördern. Seit dieser Bursche, der UibrigcnS wie die meisten Leute in dieser Landschaft wiederum Jan hieß, eingezogen war. kamen ihm, Jojjn, die kleinen Licbesschnsuchten der drei hübschen kleiner. Mädel und die eher mlltterlich-praktische Neigung der jtö chin nur mehr zur kargen Hälfte zu gute, und solche Entbehrung nach den Zeiten des Besitze tat wehe. Und John , empfand diese Schädi gung um so mehr, als er gerade in diesen Tagen einen harten. Dienst hatte. Wie fast alljährlich zu Beginn deS Winters waren die Belegschaften wie der einmal, draus-und dran, in einen Streik einzutreten. Da gab eö Be fprechungen der Werksdirektorcn früh und spät. Mitglieder des Aufsichtsratcs waren von der Station abzuholen, und nebenher liefen die endlosen Diner, bei, denen man zu Licht und Prunk die Abgeschiedenheit aller Kultur zu der gesscn stablc Dann ereignete es sich wohl, dah bei der späten nächtlichen Heimfahrt ein Stcinwurf oder ein Re volverschufj den Wagen traf, oder daß ein starler Draht, recht zum Stron gulicrcn hingcspannt. eben noch von den Scheinwerfern erwischt wurde. Währenddessen faß der Baron in der warmen, blanken Küche, ließ es sich wohl, sein und verübte steten Unfug. Entweder probierte er mit der Jungfer einen Apachcntanz oder er spielte auf der Harmonika den neuesten Gossen Hauer vor. John schwur sich, dem allen ein Ende zu machen. Da ehe er noch Zeit und Gelegenheit fand, seine Abficht zu verwirklichen, trat ein Umschwung ein. Höchstens die Köchin bewahrte von da an dem SSirrni eine mäßige Anhänglich, keit. ohne darüber jedoch den Chauffeur darben zu lcssen. Die drei Mädels aber kehrten reumiitiz zur alten Fahne zu rück; ja, sie wendeten sich sogar mit einer gewissen bissigen Feindseligkeit ge. en den entthronten Liebling. aus Eifersucht. Denn . . . Jan, der Baron, hatte sich in die Gnädige verliebt. Folgendcrmas'.en war das gekommen: Eines SamStagZ befestigte er den dik. ken roten Texpichläufer auf der Treppe nach dem Oberstock, da schritt die Frau die Stufen hinunter, gan, in flickende Seide und rieselnde Spitzen gekleidet. Das festliche Gewand war tief aus. geschnitten, und wundervoll wuchs auf den welken Schultern der schlanke Hals empor. Im Haar schwankte ein Reiher, stutz, darunter schimmerte ein Stern von Diamanten. Jan rutschte auf den Knien beiseite, und mi so unverhohlener Be wunderung staunte er empor, daß in den kühlen Augen der schönen Frau unwillkürlich ei warmer freundlicher Schein aufglomm und der kleine schmale Mund sich zu einem flüchtigen Lächeln sckürzte Damit wcr die Erscheinung vorüber. Der Herr wartet schon längst im Wa gen und sch.mpfie über die Trödelei. Unten in der Borhalle legte die Jung, er einen grünen Mantel um die Pracht er Schultern, und nur der Diamant lern im Haar sprühte noch einmal wie ein Funkcnschwarm, als John vorn los fuhr. Seitdem schaute der Baron nicht rechts, nicht links, allein auf die Frau War sein Trachten, gerichtet. Der gutmütigen Köchin fing er bald an, leid zu tun; kopfschüttelnd bemerkte sie: Wahrhaftigen Gott, er . kommt orntlich von Fleisch bei der Dumm heit." Die drei Zugendlichen Schönen der Dienstbotenstube dagegen rächten sich für die Bernachlässigung. indem sie ihn weidlich höhnten. Im Grunde sg führten sie ihren Spott spazieren stellten die Gnädige und ein Baron ja nur ein ebenbürtiges Paar vor, und wenn es auch mit dem Baron" etwas hapere, man hätte ja Beispiele genug, daß die schönsten Flauen mit ihren Kutschern oder Chauffeuren durch, ' gegangen waren; worum nicht zur Ab wechflung mit dem Stiefelpuber? Jan setzte allcdem ein tückisches Schweigen entgegen. T Jungfer die sich zur Schau spielcrin vorbestimmt und nur durch den Neid deS Schicksals ihrem natürlichen Berufe entfremdet wähnte, liebte eZ, Wenn de, Geist ihrer wahren Bestim mung liber sie kam. während der abend lichen Feierstunden in der warmen Küche vorzulesen, allerlei durcheinander mit einem 'einförmigen albernen Pathos, Schauerromane, Verse. Theaterstücke. Neben "den schlechten Büchern besaß sie auch Schillers Gedichte. Amalia" und Dik Kindesmörderin" waren ihre Glanznummern; die Balladen dagegen sagten ihr weniger zu. Aber gerade dafür hegte die sinnige Köchin eine Vorliebe, btsonders für den Gang nach dem Eisenbammer" sie sagte nach dem Hochofen; dielleicht zog sie , einen gruseligen Vergleich zwischen den beruß ten Henkerkknechtm des Gedichtes und den Arbeitrrn deS nahen Stablmerkcs, oder die milde Ergebenheit des Knechtes Fridolin tat ihrem alternden Herzen wobl. Alss, Betti tat ihr den Gefallen und reziterte: fromm Untiit war Krldulin lind in tet ffurAI fcf Hnin, Grjrti bft IKcbiiierm. ' 5Ut MiiUn tw Clider." . Plötzlich stockte sie. Sofort hatte sie in ihr'm klinken Hirn die Beziehungen der Ballade zur Wirklichkeit herausge funden.. Ihres mageres Zcigkfingerchen, XXX. vorn ein wenig zerstochen vom Nähen, wieg wie eine züngelnde- Schlange auf Jan, und während sie in ein grelles Lachen ausbrch, rief sie: John, Kin der, Leute, seht doch! Da haben wir ihn den Knecht Fridolin!" , Ueber dem allen war 'draußen, im Revier, der Streik ausgcbrochen. miß billigt von den, Führern der GeWerk schastcn denn die Kassen waren leer, und manch einer hatte in den Zeiten der schweren Not auö den Listen ge strichen werden müssen , ober von den Arbeitnehmern mit blinder Entschieden heit erklärt und mit inbrünstiger, eifcr, süchtiger Wut durchgeführt. Ein ein, fochcr Salz hatte alle vernünftigen Er wägu.ngen mitsamt den Warnungen der Führer hinwegegefget, ein Satz, den, dem Gerücht zufolge, dr Direktor der Zeche Matl'ilde gesprochen haben sollte, als jüngst acht Bergleute im Förder schacht durch einen unerklärlichen Un glllckSfall das Leben eingebüßt hatten, ein Sah. also lautend: Jeden Tag acht auf der Strecke, das braucht's da mit die Maschine im Gang bleibt." ' Es half nichts, daß die Zeche Mat Hilde die am besten verwaltete weit und breit war, und daß der Seilbruch durch keine menschliche Aoraussicht hätte ver hütet werde., können; es half auch gar nichts, daß die Gerichte in einem schnei len Bcrfahren überzeugend darlegten, nicht brutal und ausbeuterisch, wie die Erzählung von Munii zu Mund lief, fondern mit ehrlichem menschlichen Be .dauern habe der Direktor der Grube, übrigens der arbeiterfreundlichsten Be amten einer, von den acht Toten als den heldenhaften, leider notwendigen Opfern des großen täglichen Ringens gesprochen die Belegschaften 'verharr ten im Streik. Sie holten die hohen ursprünglichen Forderungen der letzten Bewegung wie der hervor und versteiften sich blind wütig darauf, obschon sie überzeugt sein mußten, daß eine Erfüllung ihres Bcr langeyg ir, der währenden Periode des Niederganges schlechthin unmöglich war. Unaufhaltsam fraß das Fieber weiter im Land. Es sprang über die Grenze hinweg ins Belgische hinüber und nach Frankreich hinein. Der dumpfe Groll über die henfchende Teuerung und' das ungewisse grauenvolle Bangen vor der drohendeu Not des beginnenden Win ters ließen allenthalben die Menschen in einer blöien Verzweiflung dem Streik zufallen. Plötzlich, in einer wilden Feuersbrunst, loderte die geheime, fchwe lende Sehnsucht gen Himmel, es müsse endlich, endliÄ und mit einemmal alles, alles anderZ und besser werden. Kalt, gelasini warteten die Wcrkver waltnngen au? den Augenblick, in dem der Hunger die Ausständige zur Arbeit zurücktr.'iben mußte. Gendarmen und Soldaten bewachten die Schächte, einst weilen bedienten die Ingenieure die Wasserhaltungsmaschinen, und die Be amten und Volontäre schippten Kohlen für die Feuerungen. Die Gewerkschaftsführer ließen für den Anfang den Massen ihren unge schickten Willen und hielten sich seitab; sie wußten, in den Tagen der ersten ursprünglichen Empörung war es schwer, die erwünschte Ordnung zu hal ten schwerer noch. Einlenken und Bcr flunft zu predigen. Veberdies verstanden es die Behörden auch nur zu gut, jeg liche Versammlung zu hintertreiben. Dafür wurde die Glut in den Häu fern und Wirtschaften desto eifriger ge schürt. Die Frauen insbesondere, die beim täglichen Einkauf das trostlose Ende immee deutlicher herannahen fa hen. stachelten die' Männer auf. wenn es denn im guten nicht ginge, es ein mal mit Gkwalt zu versuchen, und in den Schanlstättcn, wenn die Mägen leer blieben und die Köpfe heiß wurden, erhoben die wildesten und radikalsten Schreier immer kühner ihre Stimme. Die wüste Helden der Naufhändel führten das große Wort, stopften jeden verständigen Mnnd mit der Faust oder bedrohten den Widerspruch mit ihrem immer bereiten Messer. Sie hatten kei rierlei Verantwortung im Nacken und forderten immer kecker den offenen Auf rühr. Nur Jan, der Baron, der in einer Dachkammer des schwarzen Diaman ten" feine Schlafstelle aufgeschlagen hatte, mußt, .allabendlich das Asyl der friedlichen Küche verlassen. Statt dessen saß er in einer Ecke der Wirtsstube und verschlang mit hungrigen Ohren die Brandreden, die immer drohender von Mund zu Mund flogen und immer unverhohlener zur Revolution hetzten. Ter Gendarm war weit weg, und an dcrwärts brannte der Aufstand fchon lichterloh. Im Belgischen sa ging daS Gerücht waren die Genossen bereits Herren aller Städte im ganze Kohlenbecken, und in Frankreich daran war kuz Zweifel wehte längst allerorten die rote Fahne. Ab und an, wenn über dem wütigen Reden auch die Gläser in Gefahr gerie ten. schlampte Pitter Streuwel. der Wirt, zwischen den Tischen durch und mahnte: Na. na. JungS! Red't euch nich um Kopf und Kraaen!" Saßen ihm dann die Gäste, die nebstiei wenig gcmia verzehrten, zu lange, so lieh ti gemach die Oefen ausgehen, und bald trieb die Kälte einen nich dem anderen heim. Ter Baron aber tastete sich im dun feinde Hause die Stiege zur Dach lammer empor und kroch, wirr im Hirn und mit fiebernden Sinnen, unter seine Decke. Eine? Ncch!S ,Zkdoch verließ er mit den andere die Wirtschaft und hängte sich an den wüstesten der Schreier. Mit einm Male blieb er stehen, faßte Posta aus seinen schwankenden Bnen, blinzte IHii Jan von oben herab an und fragte, volltönend, als ob r zu einer Bolks menge redete: Nun, mein Kleiner, wat wüllst du?" ' Der Baron schnappte nach Atem. Nämlich ja,' brachte er hervor, .ich wollt' man bloß wissen . , t .Wat wolltest du wüssen, mein Klei ner?" .Ja. nämlich . , . tvie das mit'dcn Frauen wird?" .Mit waS für Frauen, mein Klei ner?" ' Ob auch die Frauen der der Reichen unser gehören werden?" Der Riese faßte Jan unter Kinn: ,Süh mal," erwiderte er, so einer bist du? Gott behüt' dich! Ja, da sag' ich dir. die Frauen sind dem, der , sie nimmt, der sich traut." . Tags darauf waren die Frau und der Herr zum Diner beim Betriebsdirektor der Hohenstcinwcrke gebeten, und der Haushalt der Villa hatte darum ge ruhige Zeit. Um die sechste Abendstunde aber stand die Köchin plötzlich von ih rew. Strickstrvmpfe auf und ging auf den Fiur hinaus, um den Krämer an zuklingeln, er falle ihr fünf Pfund fei eS Wcizcnmebl herüberschicken. Mißgelalknt kehrte sie wieder in die Küche zurück. Der Teufel hol das 2c lephon!" knurrte sie. Er ist wieder mas taub." Die Jungfer' las, an den Ofen ge schmiegt, den Originalroman Im Stru, bei des neuen Babylon" und lutschte Pra linöS dazu, die sie der Gnädigsten sti bitzt hatte. Das hätt' ich Ihnen gleich sagen können," bemerkte sie, der Herr hat schon nachmittags keinen Anschluß gekriegt. Es muß was kaput fein dran." .Wie alle mal, wenn man ihn ge braucht." schalt die Köchin. Da hatt' ich nu die Se.ndtorte heut machen tön nen; jetzt hab' ich morgen olles zusam men auf dem Halse. Jan. nicht, dann gehen Sie mal vorbei nachher?" Der Baron nickte. Danach war es wieder schr behag lich und friedlich in dcr Küche. , Mit emcmmal erhob sich draußen ein ungefüges Scharren und Trappen, die Tür tat sich auf, und ein halbes Tut zend Männer Ual in die Küche. Hinter ihnen im Gange drängte sich Kops n Kopf. Ei du gerechter Himmel." brachte die Köchin nach einem langen Staunen her vor, das hciß' ich mir mal 'ne solide Fkechbeit!" Und dann nachdem sie die Brille auf die Stirn geschoben hatte: Das is zq der Hmnöck Möller?" Hinnäck Möller war ein Häuer und sonst ein stiller friedsamer Arbeiter und Familienvater; heute aber plusterte er sich gewaltsam auf und erwiderte: ,;a, -Madam. Köchin das bin ich. Aber heut abends komm' ich im Namen des freien mikv ' Die Alte ereiferte sich: Das is dumm dahergeschwakt. Möller. Hier sind wir in der Küch- beim Direktor En?cl dann. Wenn Sie von dem was' wollen kommen Sie moraen wieder; jetzt ist er nicht zu Hause." Der Häuer wieate sich unschlüssig hin und her.- Aber seine Augen begannen wie in ein.'m Fieber zu glühen, und ein tiefes lRol flammte in seinem hageren Gesicht auf. Bon heute ab. Madam Köchin," sagte er feierlich, von heute ab is dahiee im. Revier Revolution! .Möller. Sie sind ..." , Nein, Madam Köchin, ich bin ganz nüchtern. Und jetzt holen wir uns oben die Flinten aus dem Gewehrschrank, und zu essen wollen wir und zu trinken. Wir Haber . Fastenzeit gehabt lang ge. nug, jetzt sbll's fette Tage geben. Macht voran.. ?lunaens. Schlagt ein, wo kein Schlüssel ist!" Bislang hcittcn die Eindringlinge verlegen der Zwiesprache zugehört, hie und da ihren Führer durch Murren, und Zuspräche anreizend; nun fluteten lie wie von einem lähmenden Banne be freit, lärmend und lachend auseinander, indem sie flöhlieh den beiden Hausmäd chen zunickten, die sich wortlos bei den Händen hieltet' und ungewin, blöd ein Zander anschauten. Atemlos gespannt, wie eine Katz: auf der Lauer, lehnte die Jungfer am Ofen und folgte dem unerhörten Vorgang mit ihren fahrigen Blicken. . Die Köchin dagegen nahm achfclzuk lend ihren Strumpf abermals vor. hob zwei Maschen wieder auf und strickte ein wenig krampfhaft darguf los. Sucht, sucht!" sagte sie. In diesem Hause hat nichts verschlossen sein mussen7 also schlagt nichts kaput!" Sie wußte ihre beiden Sparkassen bücher Zu gulcr Sicherheit und war eine erfahrene Frau. Mißbilligend schielte sie durch die Brille auf den Hauer, der unzufrieden mit der Aufnahme seines Evangeliums vor ihr stehen geblieben war. uuö flüsterte schließlich: Möller. Mann! 'Wenn nu der Gendarm kom j Und die Soldaten?" äitollcr hatt? nur auf diesen Einwand gewartet. Hc. ja. machte kr, dann stellen wir den Herrn Direktor und feine Frau vor uns hin, Denn sollen sie man schießen." Sabt ihr ihn denn schon?" .Nein, cber wir werden ihn haben, f Gott will." Nämlich, obschon Möl ler dem alten Verband angehörte, war er einer von den Frommen und erwar tete sich eine Umwälzung unter dem Se oen dcZ Himmels. Jawohl," fnbr er fort, um acht Uhr ist die Esscrci bei Hohensieii z, Eride; dann lassen wir sie abfahren, Icen für sich, und fangen sie einzeln. Das besorgt uns schern die schwane Garde: dazu ist sie gut." JesuS. die?!!' zeterte die Jungfer. Die Schwarzen?! Dann behüt' Gott unsere Frau!" Um Himmels willen, wer?" fragte die Köchin. Schwarze gibt'S doch hier hlkiim gar nicht," Und sie mußte erfahren, daß die Schwarze die jüngeren, ledig? Ar beiter vom Stahlwerk und Hochofen wa ren. rohe rauflustige Kerls, die ihre Ehre drcinsitztcn, gefürchtet zu fein um MI! iiijnjji.iijiiiJNiituiinijjuiijjfUiijiMjj.iiii Hiuiuui wwjmwMiüii mmiui mmimun iuuiuiuuiumimu.t ""-.."f'..'".", jeden Preis,' ti kam ihnen auf ei.ien Messerstich nicht on und wo sie aus den Tanzböden erschienen, derschwaiid, waS von den Mädchen etwa auf sich hielt; nur die Tirma blieben. Ti: Alte schlug die Hände Lberm Kopf zusammen; Möller aber, stolz da raus, daß er nun doch noch eine jtar kcn Eindruck hinterlieh, hatte ganz seine gute Lau wiedergefunden und fragte vertraulich: Madam Köchin, ich hätt' wohl auch gern ein Schnäpschenz welcher ist den daö beste?" , . Die Köchin seufzte: .Gott. Möller, wenn'i nu einmal nich anders ist, ich für meine Teil hab' Rosenlilör mit einem ganz kleinen Schmack Bittern drin am liebste, der Herr aber sagt, es geht nichts über einen alten Kirsch. Warten Sie, Jan weiß, wo die Flaschen lie gen. Jan. !" Aber, der Baron war verschwunden aus der Küche, Der Häuer beruhigte die Alte: Lie der Gott." meinte er, mir kommt's nicht so drau an; wenn's warm macht und bloß ein bißchen gut schmeckt,. bin ichschon zufrieden." ?lan hatte-über dem atemlosen Zuho ren die Jgodsticfel beinahe in Lcderfctt ertrankt. Sobald zedoch pte ateoe aus den Herr geriet, mit dem ja sie, die Frau, im Wagen fuhr, stockte er. Und er glitt hinaus, als er vernahm, die .Schwarzen' wären hingestellt, daS Automobil der Herrschaft aufzuhalten. Im Gewübl deS Ganges draußen er haschte er ncch den Ort des geplanten Ueberfalls das Straßenkreuz beim alten Ehausechaus. Mit einem gclin den Gruseln sprachen sie rings von dem Attentat, und alle schienen glücklich zu sein, daß ihnen die sonst redlich ver achtete Schwarze Gasse" die heikle Bcr richtung abnehmen wollte. Für den Boron hieß es eiln. Das Chaussechaus war wohl fünf Kilometer entfernt, ein Geringes für einen Kraft wagen, für einen Fußgänger mehr denn eine starke Wegestunde. Barhaupt stürmte er iu das Dunkel hinein. Es regnete leif,', und ein naßkalter Wind blies ikzm entgegen. Seitwärts in der Arbciterkolor.ie der Zeche herrschte ein unruhiges Leben und vom schwarzen Diamanten" schallten Hochrufe und Ge- sang herüber. Durchs breite Hallenfen ster sah er Pitter Streuwel. den Wirt. auf den Schultern zweier Burschen thronen, verzweifelt schimpfend und to bend über den Hohn. Denn auch bei ihm wax .die Plünderung nicht vorder gegangen, und heute tranken sie feinen Branntweii umsonst. Danach verschlang die Finsternis die Landstraße und das ganze Land rinzs um. Weit weg erst schimmerten die , nächsten Lichter, ungewiß im Schwarzen flackernd dort lag wie in einem Eng paß zwischen der, Halden eines ersöffe nen Schachtes die einsame Wirtschaft zum alten Chaussechaus", ein öder Fleck, recht geschaffen für eine Tat. die abseits, im geheimen, vollbracht werden sollte. Unverdrossen, in einem stumpft Trotz trottete Jan seinen mühseligen Weg durch bei Regen. Sein ganzes Denken war glcichsam ausgefüllt von der eine,', Vorstellung, daß die Frau der Rohheit der schwarzen Garde preisgcge- den sein sollte. Tann aber wollte auch er - am Blake sein. So unverhohlen er sie begehrte. - um so unerträglicher dünkte es ihn daß ein anderer sie auch nur berühren, geschweige denn, daß einer dcr Schwarzen" seine wüsten Hände an sie legen sollte. Er wußte nicht, auf welche Weife er den Frevel hin der wollte, cr verzweifelte sogar daran, daß er irgendwie Hilfe zu bringen im stände sein werde, aber als eine starke Macht trieb ihn die Leidenschaft, von einer jammervollen Neugier geleitet, .voran inS Dl'nklc. Ungewisse. . Zulekt als ihn. schon nahe dem Ziele, die Kräfte zu verlassen drohten, peitschte ihn noch einmal die jähe Hoffnung em por, er könne den Gefährdeten entgegen laufen nd sie warnen; vielleicht daß er ihnen dann im Dunkel der- Nacht auf Seitenpfadcn zum Entkommen zu ver helfen vcrmcchte. Aber wie zum bitteren Spott nähertet sich just aus der Rich tung, wo des Hohensteinwerk einen ro ten Widerschein gen Himmel, warf, die wohlbekannten leuchtenden Augen der Scheinwerfer, Unheimlich geschwind rasten sie hcran,- John fuhr wild drauf los, trotz der Finsternis. Dcr Baron hörte vor sich einen gcl lenden Pfiff zum Aufmerken mahne, ein paar ungewisse Gestalten glitten von dcr Straße in den Graben. Er keuchte vorwärts, stürzte über einen Draht, schlug lang hin und raffte sich von neuem au-. Bor ihm türmte sich ein Hindernis:' ein Lastwagen streckte seine vier Rädee nach oben, öazwischcn und davor waren Telcgraphenstangcn gr schichtet, Psäble starrten vorn zugc spitzt als eine Stachclwchr daraus cnt gegen. Verdammt!" vcrnahm er zens 113 die Stimme Johns. Tos sieht aus wie 'ne Barrikade'" ' Aber eh: noch der Chauffeur sich von seinem Si$e losgelöst hatte, war der Herr heraukacfprungen und nach vorne gelaufen. Jni Augenblick faßten ihn zwei, drei, vier von rückwärts; er riß sich los, führte einen Schlag mit der Faust und wurde abermals gepackt. Ein Knüppel sauste ihm über den Kopf, und er brach mit einem dnmvfcn Wutschrei zusammen. Zehn, zwölf stürzten sich iiber ihn und schlugen blindwütend auf ihn ein. Rückwärts aber, in der Tür des Wa g?nS, stand die Frau; die Glühlampe im Innern beschien h:ll und scharf .ihr scbones, weiße Gcsicht und machte den Tiamantstern im Haar in allen Farben funkeln. Stolz, furchtlos, hochausgerich tet stand sie; mit der Linken klam merte er sich an eine Strebe des Ver deck;, indes die Aechte Schuß auf Schuß auS einem Browning in" den Knäuel feuerte, dcr sich wirr über den Gatten geworfen hatte. Und jcdem Knall folgte ein Wchruf. ein Zusammenzucken und Fallen. mn sjn batte die Schwarze' ; k,n Wnfli'n on v'k andere Seite er klommen. Rohe Fäuste griffen hastig zu, ti gab ein Zerren an einem niei, ein kurzes Ringen, daraus plötzlich die Frau herrlich und hell ln einem sil bcrfltmmernoez'. cwanv iica empor reckte, der feine Arm riß sich och ein UMtt Mnk lo?.. die Fand schien die Waffe wider die eigene Stirn richten zu wollen, aber harte, ickmutzige Ringer umspannen das zarte Viieni wie mu eisernen Bänder, drehte eö ein ivenig, und dcr Revolver fiel zu Boden. Dcr Sieg war lorrcich errungen, und es war nur ein spaßhaftes Nach, spiel, als, unvermutet hinter der Bar rikade hervorspringend. Jan. der Ba ron, sich wie ein Tollrr für die Leute aus der Villa einsetzte. Er kannte sich nicht übel au! in dcr Fechtart der schwarze Garde" und wußte manchen derbe Kopfstoß und Fußtritt gcge den Magen und manchen Jausthieb unters Kinn anzubringen, aber er richtete nichts aus. Man prügklte ihn Windel weich, und schließlich machte ihn ein ge höriger Schlag mit einem Zaunstecken über den Schädel ganz zahm. Er spürte noch, wie ihm die Armeauf dem Rücken zusaMmenocschkürt wurdcn, . danach schwanden ihm die Sinne. Die Nacht löste unmerklich den win terlich frühen Abend ob. Mit der Zeit ließ dcr Regen nach und hörte schließ lich auf; die Wolken verzogen sich all gemach, und bisweilen wagte schon der Mond seine Eichel zu zeigen. Dafür aber steigcite sich der Wind zu einem rauhen, kallcn Sturm. Jan erwachte von dem eisigen Wehen. Mühsam ordneten sich hinter den ge schlossene'n Lidern seine Sinne, und nur langsam, ganz langsam begann er sich zu erinnern. Er fühlte nacheinander, wie ihm Riemen tief ins Fleisch der Ärme cinschnitten und wie sich das fiok kende Blut vorn in den Fingern gleich fam gläsern staute, überm Ohr brannte ibm eine Wunde, und ex meinte, noch das Tröhner zu spüren, mit dem der harte Schlag auf ihn niedergesaust war. Fast tat es ihm wehe, wieder nachdcn ken zu müssen, und er hatte Sehnsucht, abermals, wie just vorhin, nichts zu embsinde. nichts zu wissen, befreit zu sein von Schmerzen und den lästigen Umständlichkeiten des Lebens. Dann ober üffnete er entschlossen die Augen. Nicht aus eigenem Entschluß, dünkte ihn. sondern er wähnte, von einem fremden stärkeren Willen gerne den zu sein. Etwas Helles. Gelbliches. das Abbid eines erleuchteten Fensters ihm gegenüber auf einer rohen Brett' wand, zog zuerst feine Blicke auf sich. Danach untcrschicd er eine Krippe, die an dem rauhen Holz hinlief, und er sah, in di:fe Krippe waren eiserne Ringe eingelassen, etw: in den Abständen, in denen die Pferde eines Gespanns beim Füttern stehen. , Nun hörte er auch laute, wüste Stimmen aus dem Fenster zu seinen Häupten dringen, und wußte mit einem Male, daß er sich im Stall des alten Chausseehauses befand, in den die Kutscher dcr Kohlenfuhrwerke wah rnd der Frühstücksrast ihre Gäule ein zustellen pflcatcn. Das breite Tor des Stalles stand weit offen. Bitter kalt pfauchte der Sturm herein. Er wehte die letzte Wirrnis von d't Stirn des Barons weg und machte ihm grausam bewußt, daß er gefangen war, an einem gleiche Ring aesessekt, wie er sie sich gegenüber von den Zügeln blankgerieben blinken sah, und daß ihm noch ausgefpart war, zu leiden. Matt wendete er den schmerzenden Kopf zur Seite, dahin, wo durchs Tor ein wenig unstetes Licht hereinsiel. Da wurde er staunend gewahr, daß seine Gefangenschaft einen Gefährten hatte. Die Wolken teilten sich jetzt, klar und silberweiß strömten die milden Mond strahlen in dc? Raum und spiegelten sich in zwc, weit offenen Augen. Blutlos, gespenstisch bleich schimmerte ein Antlitz in dem Zargen Glänze, und gleichermaßen bleich, unlebendig leucht teten die schönen Schultern eines Wer des, das neben ihm an den Nachbar ring geschnürt war. Fragend ungläubig, starrte Jan auf die Erscheinung . . . und die Frau, die er für tot halte sinken sehcn, der er hatte nachsolgen wollen, nickte fachte zur Antwort, indem ein armselig flüchtiges, bitteres Lächeln ein wenig ihre Lippen schürzte. Nach einer Zeit richtete sie sich mit einer wehen Gcbärde auf, und groß und ernst richteten, sich ihre Blicke auf den Leidensgenossin Ich danke Ihnen," las er von ihrem zitternden Munde. Von seinen Empfindungen schier er- stickt, erwidert cr: O. o!, Es war nicht genug. Ich hatte müssen . . ." Dcr schöne Kopf bcwcgle sich in einer sanften Verneinung. Nein, nein, Jan. Ich danke Ihnen." Darüber blühte im Herzen des Man ncs ein Glücksgefuhl ohne alle Maßen auf, und er brach in ein wildes Schluch zen aus. Auch über die blassen Wangen der Frau rannen helle Tränen. Aber sie wendete den Blick wieder starr gerade aus, und in namenloser Qual schielt sie dem wirren Lärm aus der Schankstube zu lauschen Tot! O, wär ich doch tot!" drani es ihr über die Lippen. Deutlich scballten die Reden auS dem zerbrochenen Fenster heraus. Allmählich unterschied Jan den einzelnen i dem Durcheinander, und immer besser ver mochte er in dem Tosen den Worten einen Sin,', abzugewinnen. Viele von dcncn, die an dem Ucbcrsall tcilgenom men hatten, waren es nicht mehr, die da noch zechten und schrien. Die meisten mochten in den trägen, tatenlosen Stun den nach kein blutigen Zusammenstoß gemach versickert sein, der Anblick deS Todes und die Ungewißheit iiber de kommenden Tag hatteN'jhnen wohl den Geschmack am Sicgksfest vergällt; j?tzt waren als die letzten nur die Roheften und Wüstesten übriggeblieben. Just wäre,, sie aufs Spielen versessen. Würfel klapperten auf dem Holztifch. und Zubelnd. fohlend wurden jedesmal die Zahlen aufgerufen. Die Frau war in sich zusammcnge 5,, ii.iV k! irvi 1Mrtk in ihrftl IllIUlll MtlU W'v Fesseln. Aber plötzlich streckte sie sich jäh empor und lchmellerke mi ve Wahnsinn der Werzweisiung vcn in tcrkopf gcqen die Wand. Vergebenes Toben! Der dichte Haarschavf milderte. den Prall; schwerfallig iv,tc m nur sin Stück des KlkbewurfcS und glitt rafchclnd n dcr Mauer nieder. Toll Nur tc:::- iicnic ne. link .Wfiifi war 8 fifln orauna klar. was, drinnen den Einsatz beim Spiel ausmachte. Um die gepeinigte, geiizie Frau ging eö wer von den wüsten Gesellin drinnen, die meisten Augen warf, der sollte das jammervolle iisno zuerst besitzen. Er meinte in einer roten Flut z ver sinken; es wurde ihm Nacht vor den Augen, und nur wie ein fernes Stern kild schaute er die weiße, reine Schön' heit der Frau. Ihre irren Blicke suchten ihn. und in der höchsten Not, in grenzenlosem Mit einanderleben, neigten sich die beiden Gefesselten zueinander. ' Drinncn war Unfrieden ausgebrochen. Einer betrog beim Würfeln. Im Licht schein an der Brettwand gegenüber ball ten sich die Fäuste. Noch einmal!" heischten die anderen. Und jetzt gilt's!" Schön!" erwiderte der Verklagte. Also, wir drei sind die letzten. Paule, dlt fängst an!" Zwei. Verflucht!!" Jetzt du. Hmkcsoot'." ' Id wich. -Kickt. Kiekt! Sechs!! Sech!!!!" Die Frau hob das Antlitz flehend zum Himmel. Sterben! Sterben!" stöhnte sie. Großer Gott, aus Barmherzigkeit laß yich sterben!" , Gewaltsam warf sich Jan zu ihr her um.' Mir stinen heißen Lippen berührte er jcht die feine, weiße 5Zchle; er spürte das Blut, das warme Leben darin pul scn. Ein zarter Duft stieg von der wei , chcn Haut auf und hüllte ihn in eine süße' Betäubung. Weinend küßte er die feine, weiße Kehle. Dann aber in einem jähen Wahnsinn schlug er seine starken Zähne in das leise Leben, biß Kampf haft zu und gab nicht wieder nach - wie ein treuer Fanghund dcr sein Ge biß nicht eher wieder öffnet, es sei denn die Beute unter ihm zusammengebrochen, zuckend regungslos dann und tot Er gab auch nicht nach, als ihm split ternd. zermalmend, auf der Schneide einer Art dcr Tod ins Hirn drang. Das Gerede der mt$. Zu den Dingen, die iiber Gebüh be wertet werden, gehört das Reden der Leute". Wir haben fast alle eine solche Heidenangst davor, daß wir uns täglich, ja beinahe stündlich Zwang arftrlegen, um uns ja nicht so zu geben, wie wir sind. Lieber opfern wir unsere Eigen art und verleugnen - unser Selbst,- als daß wir den Tyrannen Mode, Standes Pflicht, Mitmachenmüssen u. s. w. uns herzhaft widersetzten. Was würden die Leute", dazu sagen! Nun, die Leute werde sich vielleicht ein, paar Tage am Kaffee oder Biertisch über den sonder baren Kauz wundern, . der's anders macht, als die andern, und dann werden sie sich daran gewöhnen und ihn gewähren lassen! - - , Wenn die Konversation auf den lie den Nächsten zu sprechen kommt, da bc, wegt sie sich ja zumeist auf der Höhe, wie sie uns Carmen Sylva in den Spottversen zeigt: Wer war die Schönste auf dem Balle? Weö schöne Frau kam jüngst zu Falle? DaS best? Pfcrd in welchem Stalle? üas meiste Geld in welcher Kralle? " Die vorher schliefen, horchen alle!" Das ist die gefürchtet Kritik der Leute", der tiefe Inhalt der Tagesge spräche. Ebenso messen wir den Mieren und Verdrießlichkeiten des Lebens in der Re gel eine viel zu große Wichtigkeit bei. Was ist ein einzelner Kummer in einem sg inhaltsreichen Menschenleben! Ueber wie vjel Leiden lächeln wir später, die . uns erst unerträglich scheinen, und wie vieles verschmerzen wir, was wir glaub ten. nie verwinden zu können! , tZs wird von Eulenspiegel, der ein Philosoph voll praktischer Lebensweisheit war, erzählt, daß er beim Bcrgansteigen immer fröhlich gelacht habe, weil er sich schon darauf freute, z.un bald wieder bergab gehen zu können. Das ist ein gutes Mittel, auch die Strapazen auf dem Lebenswege leichter zu überwinden; man braucht nur immer eine Strecke vor wärts zu schauen, wo der Weg wieder besser wird. So wie die einzelnen Erlebnisse, so wird auch oft das Leben selbst, di. Be dcutung dcs lieben Ich mit verkehrtem Maßstabe gemessen. DaS egoistische Selbst fühlt sich so ern als Mittelpunkt, um den sich eigmtlich die ganze Welt drehen müßte. Wir müssen uns Zedo als Ätom begreisin lernen, wenn wir für unsere Stellung und Bedeutung im Weltganzcn den richtigen Wertmesser finde wollen. Was ist ein einzelnes Menschenleben in dem unendlichen Schauspiel dcr rinqenden. leidenden, iu belnden Menschheit! Solche Vcrscn'cn in die Unendlichkeit lehrt uns unsere Schranken kcnncn. Indem 'wir rfni Kleinheit im Weltganzen empfind?!,, schwingen wir uns doch auf zu ein m Standpunkt, von dem wir aus b'itcrcr Höhe hnabschaucn aus den wechselnden St'om der Erschcinunaen, von dem auch unser Leben getragen wird. Wahlreden ehrt, Wohlwollen währt, Wohltun nährt. ) Die christliche Liebe darf nicht ruhen. ' bis eZ loieder h.ißt ti war keiner untsz ?. ihnen, der da Mangel litte". ' ; ."".""""'. ..,f,JJs lsM,til Mlt1 ,'.' A n M -Tr v?s?T'TpiSr'3 fVr :tA-r& "! fWJSf"! T--.- ? - J '