Seite 2-TägIiche Omayc, Tribünc-Frcitag, den 23. Oktober J018. tägliche Bm TRIBUNE PUBLISHING TO. f Pm be Tageblatts: Durch brs Träger, per Woche 2i Cent; bis Post, bei Burandbezahlnng, per Jahr $si.00; sechs Monate $:..00; f Monate SU.Q; bei Vorandbezahlung von zwei Jahren $10.00. j Preis des Wochenblatts bei Loranöbezahlung $2.00 das Jahr. 107 1309 Howr Htt. 1lphoni Des Molnes, laBranch Entered aa second-class matter March 14, 1912. t the postoffice of jnaha, Nebrastca, ondei the et of Consrreaa. Marcb 8. 1879. , TUE POLITICAL CREED OF THE TRUE AMERICAN I believe in the United States of America as Government of the Teople, , by the People, for the People; whose just powers are derived from the nsent of the goTerned; a Democracy In a Bepublif i a Sovoreljrn Nation of tany Sovereign States; a perfect Union, ono and inseparablej established pon those principles of Freedom, Equality, Justice and Humanity for which loierican Patriot Bacrificed their Iives and Fortunes. , I, therefore, believe it is my Duty to my Country tolove it; to Support t Institution; to Obey its Laws; to Respect Its Flag and to Defend it jtatnst all enemies. ? Omaha, Ncb., Freitag, de 25. Oktober 191S. ! j Entweder oder Das ist ungefähr der Ton der ichtcn Note des riindenfcit Wilson w die deutsche Negiening. Entweder das deutsche Volk imuint die Zügel 'einer Negienmg vollständig in die Hand und fährt den Staatswagen selbst: zntweder es befreit sich gänzlich von seinen bisherigen politischen und mi!i iarischen Machthabern, die ihm goldene Berge versprochen und es und die adrige Welt in grenzenloses Unglück gestürzt haben, oder es mus; den zitteren Leidenökelch bis ziir Neige austrinkm. und sich auf einen Kampf ge saßt machen, der nur zu seiner vollständigen Uebergabe führen kernn, i, WaZ wird die Antwort fein?. Iin Interesse des deutschen Volkes selbst, im Interesse des Weltfriedens, ist zu hoffen, dasz dciZ deutsche Wölk die leiste Gelegenheit, die ihm anscheinend gewährt ' ist, eine verantwortliche kon stitutionelle Rcgierungsform zu sckzaffen, ergreifen wird, um die ge förderten Reformen 1?rZ Präsidenten ohne Rückhalt durchzusührcn, selbst wenn dies den Sturz der kiöchstcn Spitzen des Reiches kosten sollte. I'cht heißt es, das Wohl des Volkes, des ganzen Volkes über alles stcllendas will Herr Wilsou und nichts anderes: nicht die vererbten Vergünstigungen der Klasse, sondern die Rechte der V!asse sind zu wahren. Die lehts deutsche Antwort hat selbst zugegeben, dasz die Massen des deutschen Volkes bisher auf die Entschließungen der Regierung wenig oder gär keinen Einfluß hatten. Sie gibt zu, daß das Volk nickt den An teil an der Regierung hatte, den es in einem modernen Staatswcscn haben sollte. Durch' die neuen Refonnen sei ober in diesen Punkten eine Aendenmg geschaffen, da von jetzt ab der Reichstag allein, also die Vertreter des Volkes, über Krieg und Frieden zu entscheiden hätten. Serr Wilfon sagt nun. die angemeldeten Reformen genügen nicht: sie müssen erweitert, vergrößert werden; es muß Garantie zu ihrer dau. crndm Durchführung gegeben werden. ' ' . Wenn schon, denn schon! - Wenn die deutsche Regierung , schon zu gibt, daß Reformen nötig waren, daß sie eingeführt ' wurden, daß dem Wolke neue Rechte im Parlament eingeräumt wurden, dann sollte sie auch den letzten Schritt zur gänzlichen Demokratisierung des Reiches tun. Ta mit, und damit allein, scheint jetzt dem Frieden der Weg geebnet zu sein. Nie wieder! Am 21. August 1916 wurde durch die Unterschrift des Präsidenten eine Vorlage Gesetz, tvclche den Präsidenten ermächtigt, vor dem 1. Juli 1019 mit der Erstellung von zehn erstklssigcn Schlaäztschisfcn, sechs eben, solchen Schlachtkreuzern, zehn i Kreuzern, fünfzig Torpedobootzerstörern, neun Hochsee-Tauchbootm, achtundfünfzig Küstentauchbooten und ein lnznbl von Hilfsfahrzcugen verschiedener Art zu beginnen. ' Dieses Programm wurde bislang nur zum geringen Teil durchge ' führt. Der Eintritt Amerikas rn den die Regierung, zunächst alle Kräfte einzusetzen für den Bau von Zcrsto rcrn" und anderen kleineren schnellen Fahrzeugen. Denn die Gefahr, die ?.ur See drohte, kam von den deutschen Tauchbooten, die an: besten mit vielen kleineren und schnellen Fahrzeugen bekämpft werden mögen, nicht von kr deutschen Schlachtflotte. Diese wurde in Schach gehalten durch die 'Schlachtschiffaeschwader Englands, Frankreichs und Amerikas, die zusam, inen der deutschen Flotte weit überlegen waren an Schiffen, Geschützen und Mannschaften. Es war ganz und ... - . - bei so artiger nanarilmahme der lung. eines der beschlossenen" Großkampfschiffe in dem Kriegs gegen Deutschland noch Verwendung finden könnte, schien völlig ailsgeschlo,sen, daß man sie in diesem Kriege noch einmal benötigen sollte. Die Schlacht, icbiffs und Schlachtkreuzer konnten warten und mußten warten. - Mehr als zwei Jahre sind verflossen, feit der Präsident ermächtigt wurde, sechzehn Großkamvfichi fe (Super-Dreadnaughts" uns miaazv kreuzcr) in Auftra? zu geben, und nur einige find im Bau. und dem Laien und Durchfchnittsbürgcr, der den baldigen amerikanischen Siegirnd Frieden gesichert glaubt, konnte es scheinen, als yave man ganz vcrzzazier aus cie Durchführung des Schlachtschiff.Bauprogramms, als erachte man die arnc rikanische Kampfflotte auch ohne weiteren Zuwachs als groß genug für die Zeit nach diesem Kriege; denn nach des Präsidenten Erklärung soll der kommende Friede ja ein gerechter und damit dauernder und von einer Liga der Nationen gewährleistet Friede sein. Auch wurde eine Vc schränkung, bezw. Vernnndcnmg der Rüstungen der Völker in Aubsicht gc. stellt. Wozu La die weitere große Flottenstärkung? In Washington denkt man anders. Ganz anders Der Flottense. kretär Daniels erschien kürzlich vor dem Marineausschuß des Hauses, zu gllnsten des neuen SchiffbauProgrOmms zu sprechen, um dessen Annahme das Flottendevartemcnt den Kongreß ersuchte. Und dadurch kam es her aus, daß die Rcgicrimg nicht nur entschlossen ist, daö Programm von 1916 voll und ganz durchzuführen und alle durch das Gesch vorn 2Q. August ermächtigten" Großkampfschiffe noch vor dem 1. Fuli 1919 in Bau zu Leben, sondern vom Kongreß die Ermächtigung und die nötigen Vewilli. gungen zum Bau von weiteren zehn erstklassigen Schlachtschiffen und sechs cben solchen Schlachtkreuzern begehrt. Dieses neue dreijährige Programm ist," sagte Sekretär Daniels, eine Fortsetzung der in 1916 angenommenen Politik und hat den stetigen Aufbau und Ausbau unserer Kriegsflotte im A?ige., TaS Ziel ist eine Kriegsflotte, die allen Anforderungen gewachsen ist ........ Die Großkackpfschiffe. zu deren Bau die Regierung in 1916 ermächtigt wurde, werden den besten jeder anderen Flotte gewachsen fein. Die sechzehn Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer, zu' deren Bau der Kon. greß, wie ich ziiversichtlich erwarte, die Regierung in Bälde ermächtigen wird, werden, wenn fertiggestellt, dem Besten gleichkommen, daS dann auf den Meeren zu finden sein wird."' TaS scheint schlecht zu stimmen zu den Weltfriedens und AbrüLungs Hoffnungen in Wirklichkeit wird es dieselben stärken. Es mag' manche Andern" nachdenklich machen muß patriotische Amerikaner mit Zuver. ficht und Stolz erfüllen und wird unzweifelhaft den vollen Beifall des Volkes finden, trotz der großen finanziellen Last, die eö für die Steuerzahler bedeutet. Denn cs bedeutet eben auch die Sicherung der Fruchte, die der Sieg dem Lande bringen fall; die Sicherung der Vormachtstellung, die Atticrika gcwnnn! Es bedeutet, daß in absehbarer Zeit nie wieder irgend i in? fremde Macht es wird wagen können, verächtlich auf Amerika herabzu r:-fcn, über, Amerika zu spotten und Amerikas Rechte zu verletzen oder si.7r, was auch schon geschah. Amerika Vorschriften zu rnacken, ibm unver. fi' irric Forderungen zu stellen. Es bedeutet, daß Amerika gesonnen ist, nie wiedcr in die Lage zu kommen. Anmaßungen fremder Möchte dulden u müssen und Amerika sich stark genug halt? will, die Erhaltung des Friedens erzwingen zu können: den gerechten Frieden, den eZ durch feinen Sieg errang, dauernd inachen zu können; wenn nötig. Andern zum Trotz. ? ic starke Flotteiidermchrunz ist gute rein.amcrikanische Politik. (.Chicago Abendpost".) . SerüZslchiiet bei Einkäufen iie in dieser LÄunz. Anzeigenden .und tr.z?J sie darauf aufmerksam! aha Tribüne - VAL J. PETER. President. TYLEK MO. Owshs, Nrbrsaks. Office: 407-Ktd Are. Krieg im Frühjahr 11)17 bestimmte gar unwahrscheinlich, daß, selbst v . k vn rv i Y Äauarvcit uno lazncu :cr ocrnguci. Das prolclarirrkind. Von Karl Jcutsch. Zerstörende Faturgewaiten haben eine BorsleUung von bösen Göttern zeugt, öle tn der Geiiatt des Teu jelsgtaubens blö heute tn der Kui tunvett spukt, Tieiereit iKmöruck als X.'uvaitrome und töinschlamiei, ma chen aus ein geistig sorlgeichrMenes lichtecht die .euze! in JWeiischetifl statt und ihre Umaken, so dag mo deine Pessimisten, da naeZ heutiger Gafeimtni eine weiheu vder Biel freit, von Ülk-Uceacittüit nicht zulujim M und ein Uiott, der mit Bcwufjliciiv i)(iii'3 Hilf i'cthi'n null r.! - I ..vwö, . V t jtUMJ 11 scheint, einest unbewußten Uiw,Uen vmiehmen, der auä Tumnibeit cuic U'idooUc Wett schafst. Unter allen Untaten aber erregen das grüßte Entsetzen die an ztmdern verübten. Welcher gutgeartete Äeiisch ka,m ein 5md sehen, chne sich semer zu freuen, ei zu lieben, ihm, wenn io tig, ali Schützer und Heiser beizu stehen? Uno wie ist es diesen e schöpjen, die solche iLeiuhIe erregen, in denen die iWeiifchhM sich erneuert, aus denen die Hnmmg der ZutunN beruht, im Lause der ahttaujeude ergangen? In Äorderasien wurden sie den Jeuergöttern lebendig verdraiml: dir Pyaiilaiieteuzel verwanoeUe .sei' ne Anlle:cr,m wirkliche Teui.el. $m ganzen AUertum wuroen tlelile Km. der geichlachtt, um aus ihren (Slie dern oüer Eingeweiden auvmrame der andere ZauoermlUet zu bern. kn. JUojii steveiueii chnniicheii al,r hundert an lieierieil maurtsche Aaub Ziige, chnjUiche und Mische Hausier LüMren europäischer Kinoer m die Hurem reicher Wühaniincoaner, und lie Knaben wuröen sur ihre Äestmi. nmng durch die abscheuliche jpera. tion präpariert, die heute imr noch Aegerknabicin zu erdulden haben; selche, allerdings, wie von Kennern der Islammichcn Wett versichert wud, in großer Menge und in js roher Wcize, daß die nieiiien dabei ccrdluten. Aul der Höhe des Hexeii wctzniinns, der übrigens in sehr vie lcn Fällen nur der erheuchelte Bor wand Zur Habsucht, Nachmcht, Poii. tit oder sadi,l!jche iLrauiauueit war, in der awitic des siebzehnten ayr Hunderts, fielen diejer Tullhett auch jlinöer zum Cpcx. Frieörich von Cpee erwuhitt m "seiner .Eauuo enntinaliä" einen hervorragenden Siechlsgelehrten, der die Gesenken sciner ztollecn gegen die Fütterung und Lcrbrennunz ganz kleiner Kin der widerleg.?, die Rainen solcher .tteinen Fiichleiii", die ihm als ver Süchtig denunziert wurden, in sein L'ütizbtich schrieb und ihrer Folle rung mll'chagen zuschaute. Von, Ende des achtzehnten Jahrhunderts Ost begann nian in EnglaiiS dem neuen tüloch, dem Mauunen, Tau s.nöe von Kindern in Fobnleit und Gruben zu opsern, wie es Marr, Engel und Lchiilze.lIüllernig be schrieben haben. Die jizfleinauschen Mißhandlungen blieben nicht aus die ' Industrie im engeren Sinne be 'schränkt. Wohl das Gräßlichste von allem ist das Schicksal der lleinen Koimnfeger; 17 wurde darüber dem Parlament berichtet, und als vierzig ahre spater der Graf has teSburi) jane philanthropische SlgUa tirn begann, Mo er den Greuel noch unverändert. Wie es in di Ar nenhäusern jener Zeit auzh und in den Folterkammern, die sur Pri raterziehungsanzialten ausgegeben wurden, wiijcn die Romaule,er aus .Oliver Twist" und, Nicholas Nickleby" Und nachdem die Gesetzgebung den geradezu, - verbrecherischen For nicn der jiniderauSbeutung ein Ende gemacht hat, ist der neue Stand des LehnarbcltcrprolelariatS übrig ge blieben als eine Bruljiälte von Km derclend, uiid verbreitet sich allmäh. lich über die ganze Welt. Japan, der seiner Enropäijicning das Pa radies der Kinder, ist sur Hundert taufende eine Hölle geivorden, und in den Bereinigten Staaten wird die ZZahl der FabrikS und Grubenlindcr, die noch vergeblich des gesetzlichen öchutzes harren, auf anderthalb bis zwei Millionen berechnet. Ohne jede absichtliche Grausamkeit gestaltet sich das Leben des tZroletarierlindes tcaurig durch die Nötigung zu vor zeitigen, ungeeigneter und übermä seiger Erwcrbsarbeit, durch ungc nugende Nahrung, schlechte Woh. nung, Mangel an Wartung, Pflege, j Anflicht, Erziehung oder durch da; Gegenteil von Erziehung. Das alles! ist ja allgemein bekaniu und wird in Leitungen und Zeüschristen, in Vereinen und Bortriigen tausendfach ervrtett. Nur ha'eil d:e Angehörigen der höheren Klassen meistens seine !i.'orstcllunz von der AuSöchnunz des Uebels, 'darum ist das reichliche sm t:stijche Material willkommen zu l;cu tn, das Otto- Ruhle in seinem klei! pen Buchs Das proletarische Kind" lAlbcrt Lanzen, München) bietet. Za der Verfasser ein fozialdemckra. tlschcr Waiiderlehrcr ist, wird man s:ch nicht wundern, ungerechtfertigte Verallgemeinerungen und schiefe Be leuchtungen in seiner Tchrift zu finden. und wer die einzelnen Angaben prü fcn wollte, würde wohl so manche be anstanden ttlüssen. Eine Unrichtig keit wenigstens springt in die Augen. Er geißelt die Unvcrnunst der kri minalislischen Behandlung der Ber gehungcn von Kindern und Jugend lichen und behauptet, die Aussüh nmgeil der Justizresorincr hätten .unsere tn Formalismiis erstickte und in bedenklichem Selbstgefühl be Zangene Ctrasrechtspslege fast völlig unberührt gelassen". Die Reform ist bekanntlich im Teutschen Reich wie n Oesterreich aus mancherlet tose, hauptsächlich durch die Einführung dcr. Jugendgerichte, längst in die Wege geleitet. Trotzdem und auf die Gefahr hin, daß durch dieses Buch einige falsche Vorstellungen verbrei iel werden, muß seine Lektüre enip sohlen werden, denn nur die Keimt nis der ungeheuren Masjcn von Un glücklichen, denen Hilse nottut, kann den Hilfsaktionen edler Frauen und Männer die erforderliche Energie und andauernden Schwung verlei hen. Um von den Taufenden von Zahlen des Buches nur eine anzu fuhren: in einer einzigen sächsischen Fbrilssladt (Ürimmitschau) werden HjiJO Kinder von Fabrikarbeiterin, nc'n gezahlt; zwei Drittel davon er srcuen sich einer sehr fragwürdigen gelegentlichen Wartung und Aussicht von teils verwandten, teils fremden Personen, beinahe ein Drittel bleibt sich selbst überlassen. Und unter den Kindern, die von der Mutter, wenn sie des Morgens in die Fabrik ge hen, eingeschlossen werden, befinden sich eist paar Dutzend Säuglinge, nich denen tagsüber niemand sieht. Jede Mutter wird ausrufen: Das ist j.i entsetzlich, kann nicht geduldet, daZ muß geändert werden! Freilich sind alle im Gange besind lichen Hilfsaktionen nur palliativer lit; wer das Uebel an der Wurzel fassen wollte, der müßte die Bestre bungcn der Cozmlisten verwirklichen, oder der wisfenschaftlichen EMwick hing eine andere Richtung geben, oder die Zunahme der Bevölkerung hemmen wollen und können. Je denfalls muß, wer an radikale Ab Hilfe denkt, allen seinen Erwägungen cie ErfahrungstaLgche zugrunde le gen, daß das Uebel in dem Maße wächst, als sich die Welt industriali sicrt. Gewiß sieht es auch auf dem !i.'ande hie und da recht schlimm aus. Wenn nicht das Schlimmste, so doch das Abstoßeiidite von dem, was Rühle aus dem landwirtschaftlichen Leben mitzuteilen weiß, ist der Hütckiudermarkt in Friedrichshafen, dcr die genuichen Huier der Jugend Tirols nicht eben im besten Licht er scheinen läßt. (ie Volkswirtschaft liche Ursache dieser Kinderausnützung izt ohne Zweifel die gering? Bevölke. rungskapazität der engen Flußtälcr dieses schönen Berglandes.) Aber zwischen der landmirtfchaftlichen und der induitriellen Kinderarbeit besteht der große Unterschied, daß jene in freier Luft, diese in ungesunden Fa briks und Wohnräumen verrichtet wird. Diesem Umstand und der ziear groben, über meistens ausrei mder Kost ist es zu danken, daß die Agrarprovinzen Preußens einen größeren Prozentsatz Militärtaugli wcr liefern als Berlin, obwohl des sen Bevölkerung sich beständig aus der Abwanderung junger Männer vom Lande - und die Abwandern den sind die unternehmungslustig, stcn, also wohl auch körperlich kräf. t'.gstcn erneuert. (Apropos Kost mag daran erinnert werden Aühle erwähnt es nicht , daß die Großstadt auch schon die Bauernkin der niit Aitshungerung bedroht. Die Bauern, in das Getriebe dcr Geld wirtschaft hineingezogen und gezwun gen, so viel Geld wie möglich her auszuschlagen, verkaufen ihre ganze Milch an die Molkereien und nah. rm ihre Kinder mit Surrogaten; bis ror fünfzig Jahren bekamen, in Schlesien wenigstens, auch die Hof arbeiter als einen Bestandteil ihres Deputats so diel gute Milch, als die Frauen und Kinder brauchten.) Die Hauptsache aber: in der Landwirt schast kann bei gutem Willen Kinder elend vermieden werden, in der von 5ionjunkturen abhängigen, die Men siben in städtischen Steinwüsten oder auf rauchenden Cchlackenhaldcn an häufenden Industrie ist es nicht mög lich. Als Paradiese für die Erwachse ren, und darunauch für die jiinder, sind heute noch übrig die dünn bc rölkerten, eines milden Klimas und glücklichen Gleichgewichts von Ur Produktion und verarbeitenden Ge werben sich erfreuenden Länder Au stralien, Neuseeland, Südamerika, hier besonders Argenticn. ! Auch tn Deutschland gibt eö noch Bezirke, in denen landwirtschaftlicher Groß, Mittel und Klcinbcsitz, städti sches Kleingewerbe und mäßiger Fsbriksbctrieb so gut gemischt find, daß Elend und speziell Kinderclend nur Aiinahnicn, keine Massenerschei nunz sind. In meinem Wohnort gibt es weder Fabriken noch Hausindu firien, die Kinder beschäftigen, noch werden solche vor Cchulanfanz zuin Semmel und Leitungstragen be nützt. Die armen Kinder treiben sich außer der Cchillzeit spielend im Freien herum; sie sind lustig und gu. ter Dinge, und nur wenigen sieht man Sorge und Net an. Ein psar Dutzenö von ihnen besuchen einen liindcrhcrt, in dem woh'.tätiae Da; s men, um der Verwilderung ,u steuern, sur Anfertigung dcr Schul' arbeit, Uebung in nützlichen eng messcncn Bcschastigiliigen und anslän dige Erholung sorgen. Die älteren Kinder warten in den städtischen An lagen ihre kleinen Geschwister; etliche größere Knaben lungern am Bahn hos. um sich Niit Koffcrtragen ein Paar Nicke! zu verdienen, einige an dcre sammeln in dcr Nähe dcr Koh lenlagerlpätze die verstreuten 5!ohlen stllckchcn für Muttern auf. Dies und natürlich Hilfe in dcr Häuslichkeit it alles, waö es an Kinderarbeit hier gibt. Not und Elend herrscht nur in solchen Familien, wo entwe dcr dcr Bater ein Trunkenbold oder arbeitsscheu oder bloßer Gelegen heitsarbeiter ist, oder wo die Kinder zahl die Mittel eines Lohnarbeiters oder kleinen Handwerkers übersteigt, Ein kleiner Schuster oder Schneider, ein Fabrikstischler, ein Bahnarbeitcr kann, wenn seine Frau eine tüchtige Wirtschafterin ist, bei zwei Kindern anständig und einigermaßen behag lich. wenn auch natürlich nicht üppig leben; bei sieben Kindern ein sehr häufiger Fall hört die Gemüt lichkeit auf. Wie foll es eingerichtet werden, daß mit jedem neuen Kinde das Einkommen steigt? Natürlich wird das Gebiet des Idylls durch die Bevölkerungszunahme nnd die Mcn scheiianhäiifung immer mehr eilige schränkt, aber vorhanden ist das Jdijfl noch. Es gehört zu den ungerecht fertigten Verallgemeinerungen Ruh ! les, daß er die großen Unterschiede , zwischen den Arbeitern verschieden Gegenden und verschiedener J,idii, sttien verwischt und den Anschein er weckt, als ob alles, was Lohnarbeiter heißt, proletarisch lebe; davon kann gar keine Rede sein, und Kinder, wik die in der Gosse geborenen der Lon doncr Slums, die weggcworjeuk Speisereste aus dem Straßenschnmt aufklauben müssen, um sich davon zu nähren, gibts im Teutschen Reiche überhaupt nicht. Will man sich den Unterschied-zwi schen ehedem und heute (nur den Im terschied in dein fraglichen soziale Gebiet; welche Borzüge vor älteren Zeiten das moderne Leben auszuwei scn hat, geht unö hier nichts an) recht klar machen, so muß man sich das Leben des hörigen deutsche Bauers im Mittclalter (nicht im siebzehnten und achtzehnten Jahr ' hundert!) vor Augen halten, wie es uns die zahlreichen Weistümer und Höferechte malen. Besonders die Fürsorge sur den Nachwuchs berührt unser Thema. Während der Schwan gcrjchaft der Bäuerin durste der Bauer aus dein hcrrschastlichen Obst und Gemüsegarten an Fisch und Wildbret aus Bach und Wald llolen. wonach 'die Frau gelüstete. Wurde ihm, wenn er auf dem Hcrrenacker pflügte, die Niederkunft gemeldet, so sollte er das Gespann einem anderen übergeben, sofort nach Hause gehen und .seiner Frau etwas Gutes an tun, auf daß sie seinen jungen Bauern desto besser Pflegen könnte". Die .errfchaft mußte Holz ansahren lassen zum Wasferwärmen, damit daS Kindlcin fleißig gebadet werde. Der einzige Fall, wo es dem zinsein sammelnden Fronboten erlaubt war, das Haus des Hörigen zu betreten, war, wenn ihm gemeldet wurde, daß die Bäuerin ist den Wochen liege; dann mußte es daS ZinShuhn, das ihm Ober's Gatter herausgercicht worden war, hineintragen und der Frau zurückgeben. Hier sehen wir bei der untersten Schicht dcr Gesell s'hastspyramide (das war die hörige Bauernschaft; landlose Lohnarbeiter gab es nicht, und das internationale und rechtlose fahrende Volk stand au ßerhalb der Gesellschaft) die Person lichkeit respektiert, die individuelle Lage berücksichtigt, das Familien leben im eigenen Hause sestgegrün dct, gesichert und umhegt. Wie wäre dos alles möglich im Ameisenhaufen dcr modernen Großstadt, in dcr Tag und Nacht gleichmäßig fortrascndcn Arbcithetze, bei dcr Abhängigkeit der Unternehmer von der Weltkonjunk tur, beim Hin und Herfluten der vom Konjunkturwechsel ergriffenen ?lrbeitermassen, beim nomadcnhasten Wohnungswechsel in der Großstadt? AnkkuFöcier'Mimikry. ' j ' Daß daS Kuckucks.Weibchcn feine Eier mit Vorliebe in fremde Nester legt, weiß jedcö Kind. Weniger be kannt dürfte aber sein, daß eS die Natur dieser Nabenmutter ermög lichte, die Sticfeltern' ihrer Jungeg dadurch zu täusckzen, daß die Kuckucks eier häufig ganz das Aussehen der anderen in dem Neste . befindlichen Eier annehmen. In der dänischen Ausstellung zu NalmS im Jahre 1014 war u. a. eine Sammlung von KuckuckZeicrn zu sehen, die in den Nestern, in denen man sie gefunden hatte, ' eingeliefert worden waren. Auch die übrigen Eier der betreffen den Nester hatte der Aussteller, ein dänischer Pastor, beigefügt. XU Sammlung enthielt nicht weniger als irjl Kuckuckseier, von denen 201 in Farbe und Zeichnung den anderen , Eiern des Nestes vollkommen gli chen; 100 waren sehr ähnlich und mir ZI anders als die übrigen Eie: deS FundneiteZ. eil.. it? mal mwwiw litt der Tkiglilhcu Olillihll Tribimc Heule können wir wieder eine kleine Zunahme der Bausteine d Täglichen Omaha Tribüne melden; ihre Zahl ist von C!0 aus Wl f stiegen, lim neuen Lesern, die mit dicscr Bcwkgnng nicht gena der tränt sind, die Cache zu rrklörcn. mochten wir nochmals konstatieren, duft diese Bansteine an zweijährigen Abonnements ,m Betrage von $10 bestehen, die für die Tägliche Omaha Tribüne m Bor, bezahlt werde. Durch diese Bausteine wird es uns krmogli.ht, d,e druckt ude Schnldknlast zn vrrmindcrn. die wir nn aufladen mnten, als wir e zwnngenmveise ei (iigcnljcirn für die Tagliche Omaha Tribune kauften. TaS Ctiftrn von Baustkincn sollte für die Leser seht ein lcson derrr Llusporn sein, denn wer immer die Tribüne aus ,'vtt alire n Voraus bezahlt, erhält sie noch für 510 fr zw Jahre, wahrend der AbonncmcntöprciS von das Jahr bereits am I. Oktober in Kraft getreten ist. Sobald wir 1,000 Banstrine beisammen haben, wird diese Bergiinstignng znrückgkzag,rn. An diesem Grunde cllcirt sollten wir in nächster Ant wicdkr nvrhrrre Bausteine krhnltcn. Da? gute Werk darf nicht nntcrbrochrn, sondern muß zum Ziel 'gebracht werden. Wer ist dcr Nächste, der wieder Leben in die Bude bringt, indem er einen Baustein stiftet dnrck, Bezahlung von $10 für ein zweijähriges Abonnement? wßplttm&Qt I l r, An die Herausgeber deutscher Seitungen! Da infolge des Eingchclls dcr Täg. lichcn KansaS City Prcsso", in Kansas City, Mo., ein volles ,,5ont" dieser Point dcntscher Matrizen in unseren Händen vorblieb, möchten wir hierin it 'anzeigen, daß dieses volle Fönt" Mntri. zen zu einem niedrigen Preise zn haben ist. Wegen Näherem wende man sich an den Herausgeber der Tribüne. Tägliche Gmaha Tribüne. 'imemmsmmmmsssmasmsmimmwmi H P" I Zur gefälligen Benchtung An Ur Abonnenttnder Täglichen Omaha Tribnne! Indem feit dem 1. Oktober d. I. die neue Verordnung der Ver. Staaten Krikgs.Judustrie'Bchördc, laut welcher olle durch die Vost versandten Zeitunam im Voraus deiablt sein müssen, in Krast ( I C . V'-l v rrr t getreten uno von svoaze zu Woaze zlriltcr ourchgesuyrr w,ro. w er suchen wir hiermit die wenige Leser, welche aus irgend einem Gnin de die Tagliche Omaha Tribüne" bis jetzt noch nicht vorauöbrzahlt haben, folchcs jetzt sofort z tun, damit in dcr Zenscndung dcr Täg lichen Omaha Tribüne" keine Unterbrechung eintreten möge. Man beeile sich und erspare' sich und uns Unannehmlichkeiten! Wir wurden ja unseren Lesern gerne mehr Zeit zum Bezahlen gewähren, allein die jetzigen Postgcsetze und Vorschriften erlauben k solches nicht. I (? Daher richten wir an alle unsere werten Abonnenten ohne Ans nähme die dringende Bitte, von jetzt an das Datum auf dem kleinen Adrcßzcttcl ihrer Zeitung genau zu beachten und das Abonnement j sofort zn erneuern, sobald dasselbe abgelaufen ist; ratsamer ist eS jedoch, dieses schon früher zu besorgen. . $ Ferner richten wir die freundlicheVitte an alle unsere wertm j Leser und Freunde, unS bei der Verbreitung der Täglichen Omaha k Tribüne" behilflich z sein. Macht Eure Freunde. Nackbarn und lZ Bekannten auf die Tägliche Omaha Tribüne" aufmerksam' und em (3 hitdlt WMfi. & n-v .v,..v. WMsMSWWUlWMWWW i Tägliche Omaha Tribüne Das einzige Tageblatt in deutscher Sprache im ganzen Westen , AbonoementLpreise: Per Post, bei Loranöbezahlnng, ein Jahr $0.00 Pn Post, Bei Vorankbkzahlnng von zwei Jahren $10.00 Prei des Wochenblattes, da? Jahr bei Joraukbrzahlnng ' Ort und Datum, 191 . ; Tägliche Omaha Tribüne, 1307 Howard Str., Omaha, Nkbr. Werte Herrn! Hiermit sende ich Ihnen für .... 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