Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, October 22, 1918, Image 1

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An American Newspiper
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German. '
PUBUSÖED AND DISTEEBÜTED UXET
PERMJT (Na. SGI). AUTHOEIZED BT TEL
ACT OP OCTOBER 6, 1917, ON FILE A"
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35. Jahrgang.!
Omaha, Neb., Dienstag, den-22. Oktober 1913.
'4 Seiten.-Nr. 191
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Dentsri imb sagt,
es w;I 1 )edttlgttnqen
Sucht um Waffenstillstand nach; N-Voote habe.
Befehl erhalten, von Zlngriffen auf Passagier
schisse abzulassen
Präsident w.ilson wird
gung vorgehen; Stimmen aus dem Nongresz
' Wastzington, 22. Okt. Tcr Wort
laut der öcutichen Note,, wie er in
drahtloser 'Meldung vorliegt, ist sol
jenber:
Teil 1 Bei Annahme des Bor
schlags, das okkupierte Gebiet zu
räumen, geht die Regierung don
der Ansicht aus, daß die Vornahm
nie der Räumung nd die Waffen
stillstundöbedingnngen den znilitä
rischenR'atgeber überlassen werden
soll und dasj das genaue Kräfte
maß im Felde auf beiden Seiten
die Basis für Arrangements zur
Cicherstellung und Garantie die
ses Äräftemaßes dienen soll.
Teil 2 Tie deutsche Negieriing
acht dem Präsidenten den Vor
schlag, daß eine Gelegenheit ge
schaffen werde, m die Einzelhei
ten zu bestimmen. Cie verläßt sich
darauf, daß der Präsident der Ber.
Staaten keine Forderung gut hei
szen wird, die mit der (khre des
deutschen Volkes und mit der An
bahnung eines gerechten Friedens
unvereinbar ist.
Teil 3 Tie. deutsche Regierung
Protestiert gegen den Borwurf,
daß die deutschen Ctreitkrafte zu
Wasser und z Lande, und somit
das deutsche Volk, sich unmenschli
cher Handlungen zu Schulden kam
wen ließ. Zwecks Deckung eines
Rückzuges werden Zerstörungen
immer nötig sei, nd diese wer
den soweit wie möglich in Ueber
einstimmuug mit dem Jnternatio
nale Gesetz vorgenommen.- Tie
deutschen Truppen haben strikte
Instruktionen erhalten, Privat,
gentum z schonen und sich der
Bevölkerung ach bestem Slouitett
anzunehmen. Wenn lleberschrei
tungen trotz dieser Instruktionen
dennoch stattfinden, werden die
Schuldigen bestraft.
Teil 4 Tie deutsche Regierung
stellt ferner in Abrede, daß die
deutsche Marine beim Versenken
von Schissen absichtlich Rettungs
boote mit deren Insassen zerstört
hbe. Tie deutsche Regierung macht
den Borschlag, daß betreffs aller
dieser Beschuldigungen die Tatsa
chen durch eine neutrale Kommis
sion festgestellt werde. .
Teil 5 llni alles zu vermei
den, das die Friedenearbeit hin
dern könnte, hat die deutsche Re
gieruug veranlaßt, daß allen 11
Bootkomuiandeureu Befehl zugehe,
dem Torpedieren vou Passagier
schiffen vorzubeugen, ohne indes,
sen aus technischen Gründen Ga
rautie zu leisten, daß dieser' Be
fehl jedes einzelne UBot vor
seiner Rückkehr erreicht.
Teil 6 Als eine fundamentale
Friedensbedingung schreibt der
Präsident die Zerstörung jeder
despotischen Gewalt vor, die er
einzelt, geheim und aus eigenem
Antrieb den Frieden der Welt
stört. Hierauf antwortet die deut
sche Regierung: ,
Bis jcht hatten die Nepräfen
tantcn des Volkes des deutschen
Reichs bei der Bildung der Re
gieruug keinen Einfluß.
Teil 7 Tie Konstitution hatte
keine Beteiligung der Boltsvcrtre
tnng bei der lrntscheidnng don
Krieg nd Frieden vorgesehen.
Tieseö Verhältnis hat jetzt eine
fundamentale Aenderung erfahren,
(sine neue Regierung ist gebildet
worden in Uebereinstimmung mit
den Wünschen (Prinzip) der Volks
Vertretung, basiert auf gleichem,
allgemeinem, geheimem, direktem
Stimmrecht.
Teil 8 Xie Führer der großen
Parteien des Reichstags sind Mit
glicder dieser Regierung. In Zu
kunft kann keine Regierung beste
l,en, ohne daß sie da Vertrauen
der Reichotagömehrheit besitzt.
Teil 9 Tie Verantwortlichkeit
des Reichokanzlers den Volksver
treter gegenüber ist iu gesttzmäßi
ger Weise entwickelt nd gesickkert
worden. Ter erste Akt der neuen'
Regierung bestand darin, dem
llsons erfüllen
mit Nutze und Neberle-
Reichstag eine Bill zwecks Aende
rung der Konstitution vorzulegen,
die Konstitntiou des Reichs z ön
dern, wodurch die Guthcifmng des
Reichstags bei der Bestimmuug
über Krieg, und Frieden nötig ist.
Teil 10 Ter Bestand des
neuen Systems ist nicht allein kon
stitutioncll gesichert, sondern auch
dnrch den unerschütterlichen Be
schluß des deutschen Volkes, dessen
ungeheure Majorität hinter diesen
Reformen steht nd deren Beibe
Haltung energisch fordert.
Teil 11 Tie Frage des Prä
sidentcn mit welcher er und die
mit ihm gegen Tcutschland verein
ten Regierungen sich befassen
ist somit in deutlicher, unzweideu
tiger Weise beantwortet worden
durch eine Erklärung, daß das
Friedens nd Waffenstillstands
angebot von einer Regierung
kommt, die von irgend einem
despotische und nnverantwortli
chen Einfluß frei ist und von einer
überwältigende Mehrheit des
deutschen Volkes unterstiibt wird.
(Gezeichnet) S o lf.
Offizielle Antwort eingetroffen.'
'Washington, 22. Oli. Ter ojfi
ziclle Text der deutschen Antwort ifi
auf der Schweizer Gesandtschaft ein
getroffen und wird gegenwärtig ent
zittert. Tieselbe wird dem Staats
sckretär Lansing binnen kurzem über
mittelt werden.
Teutsche Presse zufrieden.
.Kopenhagen. 22. Okt. Im ollge
meinen betrachtet die deutsche Presse
die Antwort an den Präsidenten als
eine befriedigende Basis für weitere
Verhandlungen. Sollte WilsonUil
mögliches verlangen", sagt das Taae
matt, , dann müssen wir mit einer
Fortsetzung des Krieges rechnen."
Präsident Wilson wird kühl und
überlegt handeln.
Washington. 22. Okt. (Voir Ro
ocrt I Aender, Korrespondeck der
United Prefz.) Bei Behandlung der
Situation, die durch die neueste deut
fche Antivort entstanden, wird Prä
sident Wilson mit Sicherster Vorsicht
uns lleberlegung zu Werke geben.
Beweist, was Ihr sagt," dürfte die
Forderung Wilsons sein,, ehe er wei
tere Schritte unternimmt. Die Zeit
allein wird beweisen, ob es der deut.
scheu Regierung nut ihren Verspre
chungen betreffs des Aufgebens des
U.Bootirieges und der ZerstörungS,
wut der deutschen Truppen ernst ist
Auch wifd genau darauf geachtet
werom, oo öie neue deutsche Ncaie
rung den Anforderungen der Rede,
die von dem Präsidenten am Grabe
Washingtons gehalten wurde, cnt.
spricht.
Personen, die dem Präsidenten na
he stehen, sehen in der deutschen Ant.
wort das Zugeben einer Niederlage
und die Absicht, einen .erträglichen
Frieden herbeizuführen. Gelingt
dieses nicht, dann will man bei dem
deutschen Bolk den Eirtschluß' wach
rfen. gegen Vernichtung" .veiter
zu kämpfen.
Präsident Wilson ist in der Jacn-
wärtiaen Friedensoffensive bemüht,
die all-deutschen Junker zil überzeu.
gen, das; Tcutschland unter einer
Militärhcrrschaft nicht bestrhen kön
ne; und diese Idee wird den Präsi.
deuten auch in allen seinen künftigen
Unternehmungen leiten.
Militärs und ndere sagen, das;
wenn auch in dein neuen deutschen
Friedcneinanöver List enthalten fein
niag, die militärische, wirtschaftl'che
Lage Deutschlands so beschaffen ist,
das; die deutschen Friedenöbcftrcbun.
gen aufrichtig gemeint sind. Die
Waffeilstillstandöbedingungen aber
müssen von llarschall Fach niedcrge.
legt werden.
Neutrale Tiplömaien sind der
Meinung, das; Deutschland. in seiner
Friedenbocstrcbung aufrichtig ist: sie
sind der Meinung, das', die Alliierten
der Führerschaft des Präsidenten f öl-
gen werden. S,e sogen, das; es ht
Sache des Präsidenten ist, den Alli
Influenza Nachrichten
vom ganzen Lande
Die Lage in den l?ampS ist besser. In
n (Staaten verlirettet sich die
Seuche och immer.
Washington. 22. Okt. K
Staaten hat sich die Influenza Lage
Wt geoeilert. nach offiziellen Berich
ten, aber in 27 andern Staaten ma&
die Seuche noch immer Fortschritte
uns besallt neue Städte und Land
vezitte. Am schlimmsten war es
augenscheinlich in Pennsylvania, wo
man die Zahl der Erkrankungen auf
öoO.OQO schätzt, davon auf Philadcb
Lt; . Y ' . r rsr ..
pia aucin iou,uuu loinmen. In
demselben Staate wurden während
ocr er,tcn 1 Tage im Oktober 14.,
850 Todesfälle angemeldet. Sonn
tagsberichte zeigten eine kleine Zu
nähme in der Zahl der an ..Flu" und
Lungenentzündung Erkrankten, aber
laut Bericht vom Montag ging die
Lahl auf 3,007 Flu". und 768
Lungcnent'ündungs t statte urück
Dies ist der beste Bericht für einen
Tag feit Ausbruch der Seuche in den
Camps. Tie Armcemcldungcn für
die letzten 48 Stunden umfaßten an
neuen Flu.Fallen 6.666; Lungen,,
entzüiidimgcn 2,709 und Todesfäb
lcn
Die Gesamtsumme aller Erkran
kmigcn seit dem 13. Scptmiber be
tragt danach 290,447 ..FIu"Erkran
firngcn, 46,055 Lungenentzündun
gen und 15.072 Todesfälle.
icrten zu einp fehlen, entweder fich
auf Waffenstillstandsverhandlungen
einzulasien oder dieses z verwerfen,
Tie Stimmung im Kongreß.
Senator Hitchcock ist der Ansicht,
daß die Note eine Annahme der Be.
dingungen des Präsidenten bildet:
er glaubt jcdech nicht, dasz ein sofor
tiger Waffenstillstand herbeigeführt
werden wird, da seiner Meinung
nach Marschall Foch so harte Bedin
gungen stellen wird, dafz, Deutsch
land Uieitere Verhandlungen verzö
gern wird. :
Senator McCumber bezeichnet die
deutsche Antwort als Camouflage".
Senator Lodge ' sprach sich nicht
über öle Antwort ans: er will die
Antwort erst eingehender studieren
Senator Borah nannte Solf einen
Lugner, Zagend: lsie wissen nicht.
was eine freie Regierung, bedeutet."
Senator Thomas sagte, der Prä
sident sollte Deutschland zwecks wei
terer Verhandlungen an Marschall
Foch verweisen. '
Senator Ashurst sieht in der deut
schen Note eine List: er bezeichnet
dieselbe als hinterlistig. Die deutsche
Abweisung betreffs Brutalitäten,
agt Ashurst, erinnere ihn an einen
überführten unter dem Galgen sie
yenoen Verbrecher, der für sich die
Ausstellung eines guten Jübrnngs
attestes verlangt.
Britische Diplomaten
über deutsche Antwort
London. 22. Okt. Viscount
Haldane, der frühere Kriegssekrctär,
prach sich über die Antwort Deutsch,
ands auf die Note des Präsidenten
Wilson wie folgt ciiiS: Ich denke
Deutschland hat sich dem Verlangen
des Präsidenten gefügt." Er gab je
doch zu, das; eö dies in einer indirek
ten und sehr verwickelten Art und
Weise getan hat. Die Aeuszerungen
über die Friedensbedingunaen las-
eil dies als eine schwierig zil be-
wältigende Arbeit erscheinen.
Lord Northeliffe, nach einem ha-
tigen Ueberblick über die deutsche 9!o.
e, erklärte sich dannt unzufrieden. Er
agte: Die Note verrät den echten,
elbstsüchtigen, preußischen Geist und
erwähnt nut keinem Wort Oester
ma . nngarn ooer rnc &unct. 'm
deutsche Regierung ist vielleicht be-
strebt, die Verhältnisse eines Waffen-
,ll,tanoes auszubeuten. Es ist
auch möglich, das; dieselbe den Prä-
identen Wilson rn die Rolle eines
Vertrauensinannes drängen und sich
einer Gnade anvertrauen will. Der
unbefriedigendste Teil der Note ist
jedoch die schamlose Verleugnung der
deutschen Schreckenstaten zu Lande
und zur See. Tie Behauptung, daß
die Reformen in Teutschlind ausge-
uhrt worden seien, ,st einer Beach
ung unwürdig. Der Präsident, der
chon vorher einer Schlinge .entgan
gen ist, verdient das Vertrauen al
er und dürfte wohl die deutsche Re
gierung auf die Knie zwingen."
Camp Todge. Ja.. 22. Okt.
Seit Samstag keine neuen Erkran-
kungen; Todesfälle fast normal." So
berichtet Divisionsarzt, Oberst E. W.
Nich. Tie Quarantäne int Camp ist!
deshalb ausgehoben worden.
Friede noch nicht hier,
sagt. Senator tzitcheock
Waffenstillstand nach unsicher. Be
dingnngen für solche vielleicht
? bart.
Washington. D C.. ,22. Okt.
Senator Hitchcock von NcbraLka,
Vorsitzer des Aiislchusses für ai's
wärtige Angelegenheiten, sagte
heute abend, dafz, wenn auch die
deutsche Regierung augenscheinlich
all Bedingungen, wie sie Wilson
meoergclegt. : angenommen bale,
er doch n'cht glaube, dafz die Ant,
wott zu einem sofortigen Waffen
stillstand ftlhren werde. Sencitcr
Lodge von Massachusetts und andere
republikanischen Führer enthalten
Nch zcoen Zrommentars, bis die Note
im W"rtlout vorliegt. Die Note"
sagte der Senator, scheint eine An
nähme , der - Bedingungen unsres
Präsidenten zu sein. Nach meiner
Meinung zedoch bringt sie uns kei
neu uiimittewarcn Waffenstillstand
Ich furchte, die militari chen Vesebls
haber w"r'en den Teutschen so harte
Mi)lngunocn stellen, das; Deutsch
land zögert, sie anzunehmen und
dasz dies zu einer Verzögerung in
ecn Mrnan5iungcn uocr einen
Waffenitillstand führen wird. Nn
terdeszen wird der Krieg fortg'seiz
weroen.
Was die Aenderung der
schen Kmst.ttion anbetrifft, so a
lTian anscheinend des Präsideiüen
Fordenmgen angenommen, obwohl
Oei:tichIan , es unterlaßt, zu er
klaren, das; dies auf Wunsch
Ct'.Pt. I et .
Pmuoemen gcipencn ict uns cci:
Eindruck heroorzurufen sucht, als ob
die Aenderung auf Wunsch des
deutsch" Volkes gemacht worden
wäre.
Briten verlangen
Essen und Berlin
London. 22. Okt. Es sckeint.
daß die Briten darauf bestehen, daß,
eue ein Was en nllstand aewädrt wer.
de, die Alliierten zuerst Essen kund
dann Berlin einnehmen. Die Ma
Pore von Dudenden von Städten, die
Präsident Wilsons Antwort aelesen
haben, verlangen, daß kein Kompro
miß eingegangen werde.
Lord Lansdowne, ein bekannter
Pazifist, warnte gegen allen Aus.
tausch von Meinungen, damit
Deutschland nicht etwaige Vorteile
daraus ziehen könne. Viscount Hab
dane, der frühere Kriegssekretär.
agt, daß Deutschland augenscheinlich
die Bedingungen Wilsons auf 'Um-
wegen angenommen habe.
Arthur Hendcrfon unterstützt Prä-
F'L j orrt'fr - ,-w- ,
toeni Wu,on. oro Dfortnclitre be-
ont die Selbstsucht der preußischen
StaatLmaniler, die mit keinem Wort
Oesterreich'Ungarn oder die Türkei
erwähnen. Lord Northeliffes Aeuße
rungen sind an anderer Stelle zu
inöen.
Tätigkeit des Amer.
Noten Nreuzes
Washington, 22. Okt. Einige
Einzelheiten über die Tätigkeit
des amerikanischen Noten Kreuzes
in Groß-Britannien werden in einem
Berichte gemeldet, welcher vom Eze
kutivKomitee der Londoner Abtei
lung ausgegeben wurde. Es wird
angekündigt, daß ein neues Flotten
Hospital in einem Hafen in Wales er
richtet werden solle und ein Erho
lungsheim für amerikanische Matro
sen in einem irischen Hafen.
Kantinen für amerikanische Trnp.
pen, welche passieren, sind m zwei
großen englischen Hafen errichtet
worden und diese Kantinen sind so
groß, daß sie für verschiedene Tau
ten Männer ausreichend find. An
dere Kantinen auf einer ähnlicken
Grundlage sollen au verschiedenen
Punkten der Verbindungslinien er
öffnet werde, welche die amerifani
schen Soldaten gewöhnlich auf ihrer
Reise durch England berühren müs
sen. '
Ein Hospital mit 500 Betten sür
amerikanische Soldaten ist in einem
nördlichen Hafen errichtet und ist
jetzt beinahe fertig gestellt worden.
, Das amerikanische Rote Kreuz hat
ein anderes großes Gebäude an 52
Grosvenor Gordens als das Haupt
quartier sür sein Departement sür
die Lazer und Kantinen übernom
men, in welchem auch die Londoner
Angestellten der Verbindung mit der
Heimat untergebracht sind.
Der Lieferungsdienst deS amerika
nischen Roten Kreuzes, welcher ein
großes Gebäude 15 George Street
inne hat, besorgt jetzt mehr als eine
Million Lieferungen imMonate, wel.
che hauptsächlich' aus medizinischen
Stoffen bestehen
Nmerikanische .
z Verlustliste
Sieben Jowaer im Kampfe gefallen?
drei Omahaer im Kampfe fchwer
' verwundet.
Washington, 22. Okt. Heute
wurde vom Kriegsamt nachstehende
Verlustliste, bekannt gegeben:,
' Vormittagsbericht. '
Im Kampfe gefallen 104; vermißt
73; schwer verwundet 355; den Wun
den erlegen 37: zusammen 669.
Unter den im Kampfe Gefallenen
befinden sich: Edward H. Vitzer,
Museatine, Ja.: Tru W. Myers.
Lamane, Ja.; Perry W. Skinner,
Creston, Ja.; Sorsen Christoffersen,
Treynor, Ja.; Thos. C. Shipps, Ot
tumwa. Ja.; Charles ' A. Wagner,
Rudd, Ja.
Vermißt wird unter anderen Lewis
Francs, Stanton, Neb. .
Zu den Schwcrverwundcten ge-i
hören: Corp.' Clyde F. Hyland,
wto Charles Str., Omaha, Neb.?
Sgt. Floyd I. Roberts, Farragilt.
Ja.; John' Gannon,' Ulysses,
Neb.; James Hannon, Falls City.
Neb.; Carmclo Mangiamcli, 506
Woolworth Ave., Omaha, Neb.;
Herbert Nirche Wright, St. Edward.
Neb.; Andrew A. Campbell, 205, N.
15. Str., OmahaNeb.; John Apple
bce, Courtland,. Neb.; Marius W.
Fowler, Kcosauqua, Ja.; Allie Po.
lcn, Jndependcnce, Ja.; Hcrman A.
Fleege, Bcloit, Ja.; Joe Miller, Les
tie, Ja.
Den im Kampfe erhaltenen Wun
den erlegen ist Corp. . Tan Bryan
Jacobs, Smithland, Ja.
- Nachmittagsbericht.
Im Kampfe gefallen 40; vermißt
4.j; schwer verwundet 17; leicht ver-
wundet 45; durch Unfall und andere
Ursachen gestorben 6; den Wunden
erlegen 11; bei 322 wurde die
Schwere der Verwundung nicht an
gegeben; an Krankheit gestorben 54;
gefangen 21; zusammen 559.
Zu den un Kampfe Gefallenen ae
hört John Runkelo, Oakland, Ja.
Bei den Folgenden wurde die
Schwere der Verwundung nicht an
gegeben: Harry A. Verg, Fremont,
Neb.; Christian Skow, 1351 Gnft
Str., Omaha, Neb.: August W. Kott-
ke. Gutenberg, Ja.; Edlvin S. Lewis,
Decorah, Ja. , - ' .
An Krankheit gestorben sind unter
anderen: Rot) O. Dnrhäm, Buruing,
Neb.; Jos. Richard Kunzman,'Albi
on. Neb.; Otto H. Zager, Kclona,
a.
Line Schreckenstat
lm Influenza Fieber
Chicago, 22. Okt. Frau Peter
Narrazzo und ihre vier kleinen Kin
der liegen tot mit durchschnittener
5!ehle in ihrer Wohnung und ihr
Mann selbst liegt mit durch schnit-
euer Kehle im 9!othospital als eine
Folge des Influenza Deliriums.
Narrazzo ist ein Tagelöhner, der
vor einer Woche die Arbeit nieder-
cgtc, um seine Frau und Kinder zu
Pflegen. Er wurde dabei selbst an
gesteckt und sagte in seiner Verzweif
ung zu einem Nachbarn, er sei der
Medizin nnidc und werde die Krank
heit auf eigenem Wege heilen. Nach
dem Polizeibericht schnitt er dex
Frau und den Kindern die Kehle
durch und versuchte, fich alsdann
selbst zu töten. , . , - .
Nriegsdepartement
widerruft Aufgebot
Lincoln, 22. Okt. Das Aufgo
bot von 7,000 Mann der Nebraska
Mannschaften der letzten Ziehung
wurde von: Kriegsdcpartement ab.
gesagt. Gouverneur Neville hat das
Departement in Washington wegen
den herrschenden Gesundhcitsverhält
nissen darum ersucht und das Tcpar.
tement sandte sofort den Widerruf
des Aufgebots. Von den 7,000
Mann sollten 1,000 nach Camp Bo
wie und 6,000 nach Camp ctearney
gesandt werden. 'Die. Notiz an die
Couiitybehördcii. ihre Mannschaften
bis auf. Weiteres zu Hause zu be
halten, wurde sofort ausgesandt.
Wetterbericht.
Für Omaha und Umgegend: Re
gen heute abend; Mittwoch schön.
Kübler heute abend. '
Für Nebraöka: , Allgemein schön
heute abend und Mittwoch; Regen
im siid.östlialcn Teil; kühler heute
abend.
Für Iowa: Regen heute abend;
kühler im westlichen und zentralen
Teil. Mittwoch bewölkt und kühler
im östlichen und zentralen Teil; Re-l
gen im jüd.östlichen Teil.
Deutsche fallen
m der Rtchnmg j
von Metz MW
Briten und Ameri5aner stehen jenseits der Stu
bre und des Gise Nanals und dringen weiter
in östlicher Nichtung vor l
Französische Truppen haben nunmehr die Grenze
' Numäniens erreicht i
Sitnationsbcricht.
London, 22. 'Okt. Während die
Alliierten ihren Vormarsch in Beb
gicn fortsetzen und die Deutschen von
der holländischen Grenze auf .die
Verdun Gegend drängen, haben fran
zösische Truppen die rumänische
Grenz erreicht. Britische Truppen
stehen heute zwei Meilen von der
wichtigen Stadt Valencienncs und
die Valencimnes-Hirson Bahn für
den Feind unbrauchbar gemacht.
Tournai ist vom Süden und Norden
flankiert, und die Briten haben an
einer fünf Meilen Front nördlich
der Stadt, die Scheide erreicht. Die
Belgier haben den Schipdonck Kanal
an einer Front von fast 15 Meilen
gekreuzt und stehen letzt nur 6 Mei
len von Ghent entfernt. , Zwischen
Ghent und Tournai nähern sich die
Alliierten Audenrade. ., '
Britische und amerikanische Streit
kräfte stehen jenseits der Sambre
und des Oise Kanals nb marschie
ren in östlicher Richtung.
Zwischen Oise und Serie haben
die Franzosen weitere Fortschritte
gemacht, Mesbreeourt und Richecourt
erobert und die Ausläufer von Vil-Icrs.Le-Sec
erreicht. Franzosen und
Amerikaner haben in der Vouzieres
Gegend wiederholte feindliche Gegen-!
angriffe abgeschlagen; dort sind noch
immer gewaltige Gefechte stn Gange.
,.Jn der Argonnen Region haben
oie Amerikaner .das Rappes Gehölz
uno oie Anyoye 299 erobert.
Amerikanische Front.
London, 22. Okt. Entivickelun-
gen des voil der deutschen Heereslei,
L. t r V I sV V V mm
luiig oersoigren Planes lassen er
kennen, daß sie sich auf Metz zurück-
ziehen wollen. Frische Divisionen
weroen gegen die amerikanische Li
nie nordwestlich von Verdun mlfge
boten, in, der Absicht, sich dort zu
veyaupten. Es scheint indessen sicher,
daß die Hunding Linie in Belgien
flankiert worden ist, denn dort ist
die Scheide überschritten worden, und
östlich von Le Cateau haben die Bri
ten alle Hindernisse aus dem Wege
geräumt. Diese Linie ist somit für
die Deutschen unhaltbar geworden,
uno sie werden gezwungen fein, aus
die Maaslinie zurückzufallen, ehe fie
Stand halten können.
Drei , deutsche Aerovlane wurden
letzten Freitag von Leutnant Clene.
land McDermott von Syracuse, N.
V-, herabgeholt 5 schon vorher hatte
er an demselben Tage einen Fokker
Aeroplan herabgeschossen. Im gan
zcn wurden an dem Tage 18 feind
liche Aeroplane herabgcholt. .
Britischer Bericht.
London, 22. Okt. Britische
Truppen haben den Escaut (Scheide
Fluß) nördlich von Tournai er
reicht, meldete heute ??eldmarschall
Haig. Die Briten sind etwa eine
Meile zwischen der Schelde und der
Lys vorgedrungen, während die
Franzosen ihre Stellungen den letz,
teren Fluß entlang verbesserten. Es
heißt, daß die Deutschen ihre Küsten
gcschütze im Stich gelassen haben.
Belgien allmählich zurückerobert.
London'. 22. Okt. Die Kämpse in
Belgien werden unausgesetzt fortge
setzt und Belgien wird nach und nach
zurückerobert. Der Widerstand des
Feindes aber wird jetzt, nachdem er
neue Linien bezogen, heftiger. Die
Alliierten stehen sieben Meilen von
Ghent. Möglich ist es. bah dies?
wichtige Stadt von den Truppen der
Alliierten vom Norden aus umgan
gen werden wird. Nachdem die
Teutschen aus dem westlichen Bel-
gien. vertr,"ben worden sind, stehen
die Alliierten jetzt in einer fast gra
den Linie von der holländischen
Grenze bis zum Oise Kanal. Eine
neu? Bewegung ist östlich von Cour,
trai eingeleitet worden. ' Dieselbe hat
den Zweck, den nördlichen Teil Bel.
gicns vom Feinde zu säubern.
Die Streitkraste der Alliierten sie
hen jetzt zwei Meilen von Tournai
Md liegen mit dem sich hartniUig
verteidigenden Feind im Kampf. Un
mittelbar östlich der Stadt 'zieht sich.
eine Anhöhe hin, die von den Deut
schen besetzt ist und ihnen große Vor
teile bietet. ' Tollten dje Alliierten l
die Stadt nehmen, dann stehen schwe
re Kämpfe in Aussicht, falls don i
dort aus ein weiteres Vordringen
in östlicher Richtung geplant ist.
Britische Truppen haben in dem Va '
lenciennes Abschnitt keine leichte Auf.
gäbe, haben sich aber dennoch dec
Stadt bis auf zwei Meilen genähert.
Auch dort machen sich die Deutschen
die Vorteile,, die ihnen das , Gelände l
bietet, zunutze. Die Valenciennes-
Hirson, Bahn ist außer Betrieb ge
setzt worden. Dieselbe wurde früher. I
vom Feinde als dessen . Hauptvcr
kehrsader benutzt, verlor aber 1 für
ihn den Wert, nachdem Lille genom, !
men wurde. . . '
Britisches Hauptquartier in Frank- -
reich, 22. Okt., Man ist hier der !
Meinung, daß sich der feindliche Wi
derstand überall, versteift und der
Feind den Versuch macht, dem Vor ;
dringen der Alliierten Halt zu ae-
bieten. - Dein belgischen Nachtbericht i
zufolge dringen belgische Truppen ''
weiter vor und haben den Feind oft- .
Uch vom Kanal de Derivation de la
Lys zwischen der holländischen Gren
ze nahe Eede und südlich von Mee
rendte zurückgedrängt. Die Belgier -
machten 200 Gefangene. : - -
' Von der Balkanfront.
Paris, 22. Okt. Offiziell wird
gemeldet:, Am 20. Oktober, 34 Ta
ge nach Beginn der französischen Of
fenfive auf, der Balkanhalbinsel, ha
ben französische Truppen die Donau
in der Gegend von Widdin erreicht.
Es sind Schritte getan worden, den
Verkehr auf dem Strom zu unter
brechen. , Ein feindlicher Monitor
wurde von . unserer Artillerie ge
zwungen, auf dem nördlichen Ufer
auf den Strand zu. laufen. An dem-
selben Tage besetzten Streitkräfte der
Alliierten Zaietchar. - Die vordrin.
genden Truppen, stehen innerhalb
zehn Kilometer von Laratchin an der
Morawa. Serbische Truppen haben
mit deutschen StreÄräften, ' die
nördlich von Aleksinaund Krusche
watz starke Stellungen bezogen 'ha
ben, Fühlung." .
, Teutscher Bericht.
Berlin, über London. 22. Okt.
Der offizielle, deutsche Nachtbericht
lautet: Unsere Gegenangriffe ge
gen die Anhöhen der Aisne zu beiden
Seiten von Vouziers. die von dein
Feinde besetzt sind, nehmen einen er.
folgreichen Verlauf. Zu beiden Sei.
ten von Deynse hat der Feind cmf
Sem Westufer der Lys festen Ruft
gefaßt. Feindliche Abteilungen, die
den Fluß überschritten batten und
südlich der Stadt vordrangen, gerie
ten größteiiteils , in , Gefanacnfckatt.
Ein Nest französischer Soldaten ver.
blieb auf, dem . östlichen Ufer. Ocst.
lich von Cortrai ist der Feind hinter
Deerlyk und Swegchem vorgcdrun.
gen.- Auf den .westlich und südmest.
lich von Vichte gelegenen Anhöhen
wurden die Angriffe der Gegner zum
Halten gebracht. 'Nördlich der
Schelde warfen wir den Feind vor
unseren Linien zurück. Nördlich von
Tournai haben- die Alliierten die
Schelde erreicht." , ;
Nuthenen verlangen
yitcheocks tzilfe
Washington, T. C.. 22. Okt.
Senator Hitchcock, vom Auswärti
gen Komitee, empfing eine Delega
tion von Rutbencn, die erwartungs
voll die Unabhängigkeit ihres 9)ol
kcs ersehnen. Sie vertreten eine
Million ihres Volkes in den Ver.
Staaten uid iy2 Millionen in
Europa. ?1e Delegation bat den
Senator, fein Bestes zu tun, "'um
für die Ruhcncn Unabhängigkeit
zu erl-lnqen und sollte dies unmoz.
lich sein, sollte deren Reaierun
mindesten? eine republikanische fcin