Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, October 21, 1918, Page 2, Image 2

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6 Tägliche Omaha Tribüne
TRIBUNE FÜBLISPINO COi TAL J. PETER, PrMidcnt.
3 Preis des Tageblatts: Durch den Träger, per Woche 12 Cents?
'ich d!e Post, bei iLoranöbezahInug, ver Jal,, $G.OO; sechs Monate $3.00;
,re. Monate $läV; bei Vorausbezahlung von zwei Jahren $10.00.
Preis des Wochenblatts bei Woranöbezahlnng $2.00 das Jahr.
; 1307-1309 üavard Str.
Telephon
u :
ve, Moines, la, Braneh Offie: 407-6 Ar.
Entered aa aecond-ciasa matter
Umaha, Nebraska, ander the et of
The Tägliche Omaha Tribune is a- atrictly American newspaper,
rend by Americana of German blood. The Tribune recognlzea the fact
that au Publication in this countr? Kaa a right to eiist If it doea not
devot ita entir tnetgy to the best tnterest of the United States of
America, particuiarlr the eause tut vkich the United State entered
thia war. If any one ihuuid find anrthing in our culumns which he
deiievea is at tarianc wilh this principle. we woald ke Kratern, to
hae it ealled to our attention. The JTribune is nothing eise than an all
American newspaper.
Omaha, Rcb Montag,
Oesterreichs Abweisung
Präsident Wilsons Antwort auf Oesterreichs Fricdcn5gefuch klingt in
die Worte aus Zu spät!" Amerika kann nicht mc-lir zugeben, erklärt der
Präsident, daß Oesterreich seine unzufriedenen Völker damit zu besänf
tigen sucht, daß es ihnen Autonomie in einem österreichischen Staaten
bund gewährt. Das hätte Amerika am 8. Januar 19! 3 gewähren kön
neit, als der Präsident seine berühmten 14 Friedcnspunkte formulierte. Un
terdcssen haben sich Ereignisse von weittragendster Vcdeuwng abgespielt?
vor allem haben Amerika und die Alliierten die Tschecho.Tlovakcn als
kricgsführcnde Macht anerkannt und diese haben nun ihre Absicht kundgctcm,
eine Republik zu gründen. Ta musz die größte Republik der Welt mit.
Keifen. Deshalb fordert der Präsident von Oesterreich, das; seinen Völ
kern das Recht werden muß, sich eine Regierung zu wählen, die diesen
paßt. Also vollständiges Selbstbestimmungsrecht der Völker innerhalb jer
Grenzen des bor dem Zusammenbruch stehenden Donaureiches. Wie wird
es wohl diese Note aufnehmen? Sicherlich mit höchster Bestürzung, was
aber an der Tatsache nichts ändern dürfte, daß es sich zu fügen habm
wird. Ein Plebiszit scheint Oesterreichs einziger Gegendorschlag zu sein
und wie ein solches ausfallen würde, das ist heilte schon bekannt im Sin
ns des Verlangens des Präsidenten.
THE P0L1TICAL CREED 0F THE TRIIE AMERICAN
Ibeliere in the United States k America as a Government of the People,
by the People, for the People; whose just powers are derired from the
consent of the goveraed; a Democracy in a Republie; s Sovereign Nation of
many Sovereign States; a perfect Union, one and inseparable; stablished
upon those principles of Freedom, Eqnality, justice and Hamanity for which
American Patriots sacrificed their Lives and Fortunes.
I, therefore, believe it is my Duty to my Ceuntry to Love it; to. Support
Its (Konstitution; to Obey ita Laws; to Respect ita Flag and to Defend it
against all enemies. " j
-...
; Des Amerikaners Bekenntnis
.'An der Spitze dieser Spalte haben wir es heute wiedergegeben in
der amtlichen Sprache des Landes, und wir hoffen, daß es sich jeder Leser
auch in dieser Sprache einpräge.. Doch wir wollen s dir, lieber Leser,
heute auch in deutscher Sprache unterbreiten zu einem bestimmten
Zwecke. Hier ist es: , ,
Ich glaube k'die Vereinigte Ctaaten von Amerika als eine Rc
gierung des Volkes, durch das Volk, für das Volk: deren berechtigte Macht
bcfuanisie abhängka sind- von der Zustimmung der Negierten, eiue Temo
kratie in einer Nepablik? eine souveräne Nation vieler souveräner Staa'
ten; eine vollkommene Union, eine Emheit und untrennbar; begründet
ans die Prinzipien der Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit und Menschlich'
keit, für die amerikanische Patrioten ihr Lebe nd ihr Vermöge geopfert
haben.
Ich glaube daher, ba mein Land zu lieben meine Pflicht ist, eben
so wie die Konstitution zn naterstützcn, die Gesetze zu befolgen, die Flagge
zu ehre und zu verteidig? gegen alle Feinde."
, Nun möchtest du natürlich wissen, woher dieses Bekenntnis stammt.
I'n der ersten Nummer der vom öffentlichen Jnformationsausschuß in
Washington herausgegebenen Halbmonatsschrift National School Service
finden wir die nötige Aufklärung wie folgt:
Im März 1317 erliefe die tabt Baltimore durch ihren Mayor ein
Preisausschreiben von $1,000 für die beste Zusammenstellung eines ame
nkanischen Bekenntnisses. Mehrere lausende Manuskripte wurden dem
betreffenden Komitee vor Abschluß des Kontestes am 11 September 1917
unterbreitet." Den Preis für das beste unterbreitete Bekenntnis erhielt
William Tyler Page. .
Eine Darlegung des Bekenntnisses wurde ausgearbeitet von Mai
thew Page Andrews, dem Vorsitzer
lautet:
Ich glaube an die Vereinigten
fel, ist der Einleitung zur Verfassung
Eine Regierung des Volkes, durch das Volk, für das Volk", die zweite
Klauftl, stammt aus Daniel Websters Rede im Vundessenate vom 26.
Januar 1830 und aus Abrahmn Lincolns berühmter Gettysburgor Rede,
Deren berechtigte Machtbefugnisse abhängig find von der Zustim.
mung der Negierten" ist der Unabhängigkeitserklärung entnommen.
- Eine Demokratie in einer Republik" ist der Hauptinhalt aus Nr. 10
des Fcderalist" von Maöison und des Artikels 10 der Zusätze zu der
zerfanung ocr Weremigten Staaten.
Eine souveräne Nation vieler
dem E pluribus unum, dem Motto
ten Staaten, und Artikel 4 der Vcrfazmna der Vernmgten Staaten.'
Eine vollkommene Umon" it
w
erfassung.
Eine Einheit und untrennbar" entstammt Websters Rede vom 30,
Januar 1830.
.Begründet auf die Prinzipien der Freiheit. Gleichheit und Menschlich,
keil" ist der Unabhängigkeitserklärung entnommen.
Wosür amerikanische Patrioten
haben" stammt aus derselben Quelle und wurde von Lincoln in der Gettys.
burger Rede gebraucht.
Ich glaube daher, daß mein Land zu lieben meine Pflicht ist".
Der Gedanke stammt aus Edward Everett Hales Der Mann ohne Vater
land.- -
Die Konstitution zu unterstützen" steht in dem vorgeschriebe'ncn Treu,
kid nach Sektion 1757 der Revidierten Gesetze der Vereinigten Staaten.
Die Gesetze zu befolgen" findet sich in Washingtons Abschkcdsadrcsse
imd im Artikel 6 der Verfassung der Vereinigten Staaten.
Die Flagge zu ehren". Siehe Armee und Marine-Negulationen;
Zirkular des Kriegsdepartemcnts über Handhabung der Falme vom 14.
April 1917. ,
Zu verteidigen gegen olle Feinde" aus dein Treueid nach Sektion
1757 der Revidierten Statuten der Vereinigten Staaten.
In deinem eigenen Heim kannst du deinem Lande keinen besseren
Dienst erweisen, als dieses Bekenntnis der Amerikaner deinen Kindern vor
zulcsen und zu deuten. Tu dicS gleich heute.
Und alle Lehrer und Lehrerinnen in den Privat und ParochiaISchu
's ;n sollten das gleiche tun. Sie sollten nach mehr tun. Sie sollten darauf
s.'hcn, daß sie sowohl diese, wie auch alle späteren Nummern don Na
tional School Scrviie" vom öffentlichen Insormationsausschuß in SSa
fh'Ngton erhalten. Die erste Nummer enthält auch eine Botschaft des
.'räfid-enten an die Lehrkräfte der Vereinigten Staaten.
Klassifizierte Anzeigen in der Tribüne drin
gen gute Resultate.
Ontha. Nebrtski.
March 14. 1912, at tha potrtoffica es
Conrreu, March S, 1879.
den 21. Oktober 1918.
des Komitees für Preiöverteiluna. Es
Staaten von Amerika", die erste Klau
der Vereinigten Staaten entnommen.
souveräner Staaten" ist nachgebildet
auf dem großen Siegel der Vereinig
zurückzuführen auf die Einleiwng zur
ihr Leben und Vermögen' geopfert
TYLER MO.
Seite 2-Täglicyo Omah'a Tribüne -Montag,
Aömkral Lberles
Ncar-Adnnral Edward W. Ebcrle ist bcr Superintendent der Marine
Akadcrnie zu AnnapoliS. Er b.at vor längerer Zeit daö Gesuch gestellt,
seines gcgentvartigen Postens enthoben zu werden, um ein Seckommando
zu übernehmen. Dieses Gesuch ist vom IlottcnFokretär Daniels abschla
gig bcfchiedcn worden, und zwar, weil, wie Sekretär Tdmcls speziell her
orv.;.f srr.r- c i t rm . . w . .. ... " '
vvujwi, aornirai orrte oer rcajie
Ts Amt des Vorstehers der
tungsvolleS. Ihm liegt tie Heranbildung unserer künftigen Seeoffiziere
ov. UM ueyt es zu, oarauf zu achten, daö auch unter unseren künftigen
Seeoffizieren die glorreichen Traditionen unserer Flotte hoch, und in Ehren
gehalten werden. DaS ist kbahrlich keine geringe Aufgabe. Aber Sekretär
Daniels scheint recht zu haben. Admiral Eberle ist der rechte Mann am
rechten Platz. DaS geht aus Jnstrukttonen hervor, die er. in die Form von
zehn Geboten" gekleidet, der neuen ZöglingSklasse zu AnnapoliS beim
Beginn des Seimsters gab. Sie verdienen weiteste Verbreitung. Wir
lassen sie hier folgen:
1. Verrichte dein TagcSwerk jeden Tag. J
2. Versuche. lOOprozentige Leistungsfähigkeit in allem zu eniwickelii,
das du unternimmst. ,
3. Befolge Befehle und Regeln willig, ehrlich, gewissenhaft.
4. Tue deine volle Pflicht, immer und zu jeder Zeit.
8. liebe Selbstkontrolle und Selbstverleugiumg.
6. Sei rücksichtsvoll gegen andere: sei bilfreick. liciter und liöflick:
benimm dich unter allen Umständen
. .1L t " jf - i - , f " f t . V
jui noa)jic3 pernncncs yrgesu)l.
7. Sei kein Bnimmbär oder ein
, 8. Sei ehrlich gegen dich selbst:
verrichte deine Arbeit in ehrlichster
grgenuoer, ocr anzngeyorm oem lostvares Borrecht xt
9. Stcure immer den geraden Kurs und antworte auf alle Fragen
mu einem frcuoigcn Jawohl, mein Herr!"
10. Sei immer ein Mann und gib dich nie der Mutlolmkeit bin.
Diese zehn Gebote sind 'an die Zöglinge der Marine-Akademie ge
richtet. Sie entholtcn so viel Logik, gesunden Menschenverstand und aus
gezeichnete Ratschläge, daß sie getrost allen und jedem als Richtschnur
c?encn können, dem Soldaten und Matrosen sowohl wie dem Zivilisten,
in welcher Lebenslage er sich auch befinden mag.
Admiral EbcrlcZ zehn Gebote"
csolgung.
kiesiges Boaröinghaus
Tas ffmergenct, Fleet" Hotel h
Hog Island du größte Hole!
der Welt.
Es enthält 2175 Zimmer nur für
Männer, die in der Chip
Yard beschäftigt sind
PhiladeN'hia, 19. Okt. (Postbe
richt.) Das Emcrgency Fleet'
Hotel, an der 91. Straße und Ti
nicum Avenue, wurde am Dienstag,
den 1. Oktober, formell eröffnet.
Dadurch würd? das größte Bau
Projekt zur Behausung von In
dustrieUrbeitcrn vollendet. DaS Ho.
tel bedeckt ein Areal von ungefähr
1 Acker. Es liegt eine Meile von
der Chip Fard entfernt, direkt ge
üenüber der Straße von dem neuen
Park der Hog Island Athletic
Association". Eine Darnpf.Eisen
bahnlinie stellt die Verbindung, mit
der Fard her. Züge laufen in kur
zen Abständen morgens und abend?
während der Rush"Stunden.
Das Hotel enthält 2173 einfache
Schlafzimmer, und eS ist in dieser
Beziehung das eröszte Hotel der
Welt. ' Tos Bellevue-Stratford,
Philadelphia'S größtes Hotel, hat
800 Schlafzimmer; das Hotel
Pennsylvania, welches in der Stadt
New Aork am 1. Januar 1919
eröffnet werden wird, wird 2,200
Schlafzimmer enthalten, und wird
das größte Hotel in New ?)ork fein.
TaZ Blackstone". und LaSalle".
Hotel, Chicago's führende Hotels,
haben ungefähr je 1100 Schlafzim
rncr.
Das Emcrgench Fleet" Hotel
ist das modernst? in der Welt und
wurde so eingerichtet, um einen Teil
Onkel Sam' ArbcitZheer die denk
bar größte Bequemlichkeit zu g?
wahren. Jede "der vier Abteilun
gcn enthält außer den Schlafzim
mern, welche eine Größe von 9 bei
10 Fuß haben, zwei Erholmigs
zimmer mit Einrichtungen für 'Si
Besucher in jedem Zimmer, einen
Speifesaak, cine fluche und Vrause
häder. Die Schlafzimmer sind niöb
liert mit einer Chifforobe, einem
Stuhl und Schreibtisch, alles an?
Eichenholz; einem eisernen Bett,
von dreiviertel Größe. Teppiche und
Badetücher smd ebenfalls vorhanden.
Die Korridore sind mit Schlachtschiff.
Linoleum bedeckt.
Jn den Erholungszimmern sind
schwere Schc'ukelstllhle. Schreibtisch?
mit stehenoen elegischen Lanwen
und , Lesetischc. Auserwählte
Lesestoffe. dnN'.ntcr die bckann
testen Magazine wissenschaftlichen
und mechanischen Inhalts, werden
den Bewohnern kostenlos zur Verfü
gung gestellt.
Die Speisezimmer und Küchen
des Hotels sind mustcrgiltig sauber
und stehen auf gleicher Stufe mit
denen der bclten Hotels in Phila
delphia. Die Kuchen sind mit den
besten Koch und GefrierAparaten
ausgestattet, und das 5tüchenpersonal
nu!ß sich Neriodenwcise einer kür
perlichen Untersuchung unterziehen.
Jeder SPeissaal hat C0 Tische mit
acht Couberts an jedem Tisch. Eine
klcllncrin serviert für zwölf Pexfo
ncn. Die Speisesäle sind schön mit
den Landesfarben dekoriert. Tisch,
decken find fiiis dem besten Leinen,
und das Geschirr ist erstklassig.
Im Kellergeschoß ist ein Laden
für allgemeine Artikel, ferner ein
Barbier und SchnciderGeschäst.
Der CchlNiPutzer fehlt ebenfalls
nicht. Diö nlgnneine Hoteloff.cc
erledigt alle Privatgcschäsle für d?
Bewohner, einschließlich der Haiid
habung von Briefen, des Telephon
ticnstes, etc. Das Hotel verfügt auch!
zehn Gebote"
jucann am rcanen iun" it..
Marine-Akademie ist ein vcrantwor
als ein Gentleman und bewahre jeder
Mensch ohne Zweck und Ziel.
sei ehrlich gegen deine Kanicradcn:
Weise; sei ehrlich der großen Marine
verdienen weiteste Verbreitung und
über eine eigene TamPf'Waschan
stalt. Die Zimmer werden von ei
gener Zentralheizung gewärmt.
Verschiedene Acker Land um die
Gebäude werden mit Blumen ange
Pflanzt. Di? Rate ist $ 10.50 pro
Woche für Zimmer und Board.
Jeder Vcwonner erhält ein Zülv
mer und zwei Mahlzeiten am Tage.
TaZ Frühstück wird don 6 bis 5
Uhr morgens serviert, Tinncr von
5:20 bis Uhr abends Sonntag?
wird, ein besonderes Essen für L0
Cents von 12 big 2 Uhr.nachmit
tags serviert. Täglich ist ein spe
zieller Luncheon zu L0 Cents, von
12 biZ 2 Uhr nachmittags, erhält
lich.
DaS Hote' wirft keinen Profit
ab, da viele Preise zu Selbstkosten
berechnet werden.
Qalgtnhumor. '
Tik letzten Wünsche der zum Tod,
verurtheilten Verbrecher sind oft schwer
erfüllbar. So bat sich in Cartwright ein
zum Strick urtheilt Verbrecher all
letzt Gunst au, iah man ihm den
Strick nicht um den Hal, sonder um
die Achsel lege, da er , kitzlich wär.
Bekannt ift auch der Wuufch eine
lebeullustigkn Todekcandidat, der an
Altersschwäche ja sterbe wüuschtk.
. .
Weniger bekannt ist da Factum, daZ
der berüchtigte, albanesische Räuber
hauptmann Hadschih Pillma al Hen
kerZmahlzeit einen Hammelgoulasch mit
Remoulade verlaugte. Da der türkische
Koch aber die Zubereitung de Goulasch
nicht verstand, so schob der TodeScan
didat den Teller mit den Worten zu
rück: .Das esse ich nicht, davon kriegt,
ich mindestens acht Tage lang 2ub
schmerjen."
.
Ei Mordbrenner m Newcastle, der
früh um 7 Uhr 'gehängt werden sollte,
verlangte Lbeudl um 8 Uhr al Hen.
kersmahlzeit eine Teller frische Wald
erdbeeren.
.Da ift ei billige Verlangen',
erklärte ihm der Gefänglßdirector,
wir kabe jetzt November und vor
Juli gibt e keine Walderdbeeren.-
Na, ich kann ja wartend erwiderte
der Telmquent gelassen.
Sensationelle Lufsehe erregte der
Kurzem die Begnadigung eine zugend
lichen Verbrecher. Die Hinrichtung
desselben mußte nämlich so lange anfge
schob werden, bi fti ledter Wunsch
ersüllt war. Ter strebsame junge
Mqn, der kaum lesen und schreiben
kann, verlangt vor seine Ende noch
die englische Sprache zu erlerne. Die
,n Wunjch, wurde gewillfahrt, leider j
besitzt aber der Delinquent eiue so ge.
rinit AnffÄ!änt 0h tK ' .
. "I I VU0 VIK K
süllung seine Wunsche i absehbarer
Zeit ijbt z erwirten ist.
Verbesserung des Mikroskop.
Sucht man die Vergroßkrungssa
higk:it eines Mikroskops wie ge
wohnlich dadurch zu vermehten,
daß, man mehrere Objektivlinsen über
einander anbringt, sg wird zuletzt der
durch diese dringende Lichtstrahl so
schwach, daß der Beobachter nichts
mehr deutlich sehen kann. Dieser Feh
l ist jetzt durch ei Instrument besei
tigt worden, da die das Auge errn
chende Lichtmenge wesentlich vergrö
ßert. Die Verbesserung deZ Bildes
durch ein solchk Mikroskop ist wahr
hzft überraschend. Ein Diatgmee
kann B. noch bei 10,000fachcr i
vearsergrößerung . deutlich und mi!
scharfen Umrissen gesehen werden,
Zum Vergleiche, wa daS bedeutet, sei
nur angeführt, daß da ebenso stark
rergrößerte Auge einer Stubenfliege
eiwa einer Fläche von 2 Ouadratme
terg nnzchmeuvürd
den 21'. -Oktober 1918.
LUÄus. ,'
'G.
Von Profcssor'Dr. Th. Virt. 1
Der ' Name Lukull hat bi auf
heute einen guten Klang: lukullisches
Leben! Die Eßluft regt sich, und
wundervolle Gerüche strömen auö der
Kuckzel Ein Diener mit sieben Gan
gen, Austern und Truthühnern
taucht vor unS auf, ein Traum des
Wohlgeschmacks, und vor allem die
Kirsche. Lukull ist der, der die Kirsche
zuerst nach Europa brachte. Jeder,
der heut in Sommerszeiten bei uns I
von flicicc tfruaji naiaji, jcocc vjüo,
der im Sommer in den hohen Kirsch
bäum klettert, soll dabei' pietätvoll
LukullZ gedenken.
AIS Lukull aus dem Orient zurück
kehrte, war er nicht etwa der reichste
Mann Roms, aber er wußte seine
Reichtum zu gebrauchen. Bei seinem
Triumphzug ließ er die Glanzstücke
der Beute, z. B. 110 Kriegsschiffe,
deren Vorderteil gepanzert, soundso
iH'l massiv goldene Betten, vor allem
Bargeld, uns zwar annähernd drei
Millionen Drachmen, auf dem Rücken
von 100 Maultieren in Ziom durch
die Straßen tragen. Tairn bewirtete
er die ganze Hauptstadt, wozu er
100.000 Hektoliter griechischen Wein
aus Asien mitgebracht hatte. Tann
aber wurde eS fast still um ihn. Er
war eben kein Politiker. Während
der Hader der Parteien und Partei
sührer den Staat erschütteren, hielt
er sich sast ganz zurück und spielte
nur noch mit dem Leben, d. h. er er
götzte sich an Kunst und Philosophie
nach Art deS Weitmannes, aber mit
vollster Hingabe. Denn es gab noch
mehr Lebensgüter außer dem Kriegs
rühm, die geeignet waren, seinen
Ehrgeiz und Sinn für daS Großar
tige zu befriedigen, und er war voll
von Interessen. Er sprach ein 'erlese
nes Griechisch; als er aber selbst ein
griechisches Buch verfaßte, brachte rr
absichtlich Sprachfehler in den Tert,
um merken zu lassen, daß er keiner
von den lieben kleikien Griechen, son
dern ein Römer sei. Mit grenzenlo
ser Gastfreiheit nahm sein Palast
alle zugereisten Griechen auf, und
unoergefjljch ist, was Lukull für die
Wissenschaft und Gelehrfmnkeit ge
tan. Nicht mr den Gelehrten Tyran
nio, den Dicht ArchiaZ brachte er
nach Rom; er gründete in Rom die
erste Bibliothek großen oder größten
Stils, mit weiten Säulenhallen und
Lesesälen. die zwar sein Privatbesitz
blieb, aber wie eine Volkshalle für
jedermann offen stand und immer
von fleißigen Griechen überfüllt war.
Das ist das Modell für die späteren
öffentlichen oder kaiserlichen Biblia
theken Lkoms' gewesen; grundsätzlich
würde da stets freiester Eintritt, auch
sreiester Zugang zu den .Büchersälen
selbst gewährt. Welch kümmerlichen
Rückschritt zeigt dagegen das heutige
preußische Bibliothekswesen, wo jeder
arme Student jedes Semester seine
Benutzungsgelder zahlen muß!
Lukull war aber auch Philosoph.
Als Philosoph gehörte er nicht der
stoischen, fondern der platonischen
Richtung an, befaßte sich eingehend
mit der Lehre der jüngeren Akade
lnie und den schweren erkenntnis
theoretischen Fragen und behandelte
diese Dinge auch gern in Gesprächen.
Daher spielt er ,n Ciceros phjlosophi
schen Dialogen keine geringe Rolle.
Weil er kein Stoiker, so hinderten
ihn zum Glück keine Philosophischen
Grundsätze daran, auch noch anderen
Dingen nachzuhängen, und durch sie
hat sich Lukull seinen ewigen Namen
erworben. Er hatte in Asien gesehen.
was königlicher LuruSsei, er be
schloß,, ihn in Rom einzuführen, und
er ist darin der grofze Lehrmeister
Roms geworden. Das betraf die
Gastmähler, aber auch ten Palast
und Villenbau. Im hochgelegenen
Städtchen Tusculum bet Rom baute
er sich z. B. Aussichtstürme und ein
kleines Palais mit lustigen Säulen
hallen ohne Wände. Pompejus kam
und sagte; .Wie ungemütlich im
Wintert" , Lukull lachte ihn aus:
Glaubst du, daß ich nicht so viel
Verstand wie die Kranichs habe, die
im Winter anderswo hinziehen?"
Sein Tafellurus war Stadtgespräch;
er feierte jetzt gleichsam ständig Lu?
kulleen". Wenn die griechischen Gaste
überwältigt waren und sagten: Wir
bedauern unendlich, daß du dir fa
viel Unkosten machst," jagte er: Es
geschieht ja freilich für euch; vor al
lern aber esse ich selbst gern gut."
Als er einmal ollein dinieren muß.
hat der Koch ein einfacheres Essen
hergestellt; Lukull zankt ihn aus mit
Humor: Wußtest du nicht, daß
heute Lukull bei Lukull speist?" Ei
ceround PompejuZ trafen ihn oft
auf dem Forum, und Cicero sagte
einmal: Wir möchten gern heute bei.'
dir essen, aber so, daß du nichts
extra für uns vorbereitest." Sie hiel
ten ihn sorglich fest, so daß er mit
seinem Koch keine besonderen Verab
redungen treffen konnte. Aber Lu
kull wußte sich zu helfen; er hatte
nämlich mehrere EszZäle, die bestimm
te Namen führten; der eine Saal
hieß nach Apoll, der andere etwa
nach Merkur oder Herkules; im Merkur-
und Herkulessaal gab er aerin
gere Diner, im Apollosaal die hoch
feinen. Er sagte also nur einfach zu
seinem Lakaien: .Wir speisen heut
im Apollosaal," und Eieero und
PoinpejuS bekamen da ein feudales
Diner, da k)0,000 Sester, kostete:
Xai tlmtt alU vielleicht zu 100(j
Mark. Solches Schlemmen ist bar
barisch, urteilt Plutarch allerdings,
es war asiatisch. Aber die ganze rö
niische Kaiserzcit hat daö hernach
sortgesctzf.'
Lukull, der Schlemmer: kann man
in ihm den großen Feldherrn wieder
erkennen?, Ich sage: gewiß. Denn
auch dazu, ein großes Diner zu ge
ben, gehört Strategie; zumal im
Altertum. Ein gut verlaufenes Kon
vivium war wie eine gewonnen?
Schlacht. Und dazu brauchte der
Feldherr noch ein?: Lukull legt? sich
üZogclgchege, Volieren, an und Fisch
teiche, große Bassin für Seefische,
Muränen und Austern: diese Fische
und Vögel, da? waren die Rcscr
vcn" des Feldherrn. Uin Sccwasser
zu haben, durchstach er einen ganzen
Berg an der Küste deZ Ncapcler
Golfs, das Mcer floß durch
einen Tunnel in seine Behälter.
Pompejuö crkraiikte; sein Arzt einp
fahl ihm leichte Diät und darum
Krammetsvögel zu essen; allein es
war für Krammetsvögel nicht die
Jahreszeit; sie waren nirgends auf
zutreiben, außer in den Volieren des
lukull. Aber PompejuS verzichtete
auf die Delikatesse und sagte ausge
bracht: DaS fehlte noch, daß ein
Pompejus nicht leben könnte ohne
den tollen Aufwand eines Lukull I"
Aber die Sache bekam dem Lukull
selbst nicht gut. obgleich er stets einen
besonderen Lakaien bei sich stehen
hatte, der ihm sagen mußte, wann
er aufhören sollte zu essen. Jn den
letzten Jahren, wurde er schwächst,,
mg. Gestorben ist er etwa im Jahre
kill, irnd zwar, wie es heißt, an einem
Liebestrank. Ein LicbeStrank setzt im
mer einen Roman voraus, und es
ergibt sich also, daß der alte Herr
noch eimnal Feuer sing (er war
zweimal verheiratet, beidemal un
glücklich) oder daß irgendeine Per
son. sein müdcö Herz noch einmal hat
bczaubcrn wolleil. Als er starb, gab
es eine gewaltige Fischauktion. Das
erstaunliche Ergebnis dieser Auktion
ist von den Historikern sorglich auf
notiert worden; sein denkwürdigster
Nachlaß aber war die Kirsche, cera
siis, die Süß und Sauerkirsche. In
Pontos, ihrer Heimat, war die Kir
sche an harte Winter gewöhnt, und
so verbreitete sie sich damals rasch,
auch durch Pfropfung, über Italien,
weiter nach Frankreich, an den
Rhein, an die Donau und nach Eng
land. Es ist daS einzige , Objt, das
ben Wensch:n schon mitten im Som
mer erquickt; daher wollten es gleich
alle Länder haben. Das deutsche
Wort .Kirsche" aber ist sicher nicht
aus dem Französischen cerise", son
dern direkt aus dem Lateinischen
cerasus selbst entlehnt. Also kam die
Frucht schon etwa im 4. Jahrhundert
.Mr. an unseren Oberrhein und
618 Nllmckl auf
ocr Tllglllhcn Omaha Tribiinc
Heute könne wir wieder zwei ncne Bausteine zum Eigenheim der
Tägliche Omaha Tribune anmelden, bestehend in zweijährigen Abon
ncments. Die Gesamtzahl der Bausteine ist somit auf 618 gestiegen.
TaS Wachse ist jetzt zwar langsam aber sicher. Auch langsam kommt
man zum Ziel: nur muß man Geduld haben. Weil man eine ante und
. notwendige Cache nicht oft genug
hente wieder d,e Hoffnung ausdrucken, daß es nns gelinge möge, dre
1,000 Bausteine, die wir unbedingt habe müssen, noch in diesem Jahre
z erlangen. Um drses Ziel aber zu erreichen, müssen wir don jetzt
ab auf eine regelmäfzige Zunahme der Bausteine rechuen können.
TaS Stifte do Bausteine sollte für die Leser fetzt ei bcson
derer Ansporn sein, den wer immer die Tribüne auf zwei Jahre im
Woran? bezahlt, erhält sie noch für 510 für zwei Jahre, während
d Abonnementspreis don $si das Jahr bereits am 1. Oktober in
Kraft etrete ist. Sobald wir 1,000 Bausttine beisammen habe,
wird dlcse Vergünstigung zurückgezogen. Au diesem Grunde allein
sollte wir i nächster Zeit wieder Mehrere Bausteine, erhalten. Da
gute Werk darf nicht ntubrochen, sondern muß zum Ziel gebracht
werden. Wer ist der Nächste, der wieder Leben in die Bude bringt,
indem er einen Baustein stiftet durch Bezahlung von Z10 für ei
zweijahn'ge Abonnement?
?"T;P,f''flH'
''mM,Uiwm&uiaWiii- -l."..!!).
Muster -Aatalog ',
r
! Senden Sie 10c in Silber oder Brief.
! marken für unseren neuesten Herbst, und
j Winter. 1918-1919 Katalog der 650
1 Muster enthält von Damen-, Fräulein.
! und Kinderkleidern, treffende und aus.
j führliche Beschreibungen über Tamcn.
, fchneidcrei und ebenfalls Winke über Na
delarbeit, wovon über 30 verschiedene
Muster von einfachen Stichen illustriert
sind. Alles sind wertvolle Winke für die
Kleidermachcrin. Dieser Mustcrkatalog
kann durch die Träger der Täglichen
Omaha Tribune oder durch die Post di
rekt von uns bezogen werden. Kein
'Haushalt sollte ohne einen solchen Mu
sterkatalog sein. Nur 10c.
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Tägliche Gmaha Tribiine.
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in unsere nassauische Ebene. AIS Lu
kullu starb, war ce schon ein halb
vergessener Man; aber .er konnte
sich auf seinem Sterbebette sagen,
daß er trotz allem nicht sruchtlos ge
lebt, da er eine solche Frucht in die
Welt gebracht, von der noch heute
mit Tank so viele brave Menschen
zehren.
Vm gesunde Schlaf.
, Die Lage, die man beim Schufen
dem Kopse gibt, ist von grcher Be
deutung. Der gesundeste und erquik
kcndste Schlummer stellt sich ein.
wenn der Kopf nur ein wenig höher
ruht, als der übrige Körper. Denn
diese Lage läßt den ungehinderten
Blutumlauf zu. Sich so viele Kissen
unter den Kopf zu betten, daß man
halb fcht, ist höchst nachteilig für den '
Schlaf eines gesunden Menschen, weil
dadurch die Schultern in erhöhte Lage
kommen und das Kinn auf die Brust
sinkt, wodurch der Brustkorb zusam
mengcdrückt wird. Bei Krankheits
zustanden hingegen muß die Kopflage ,
ganz der Art der Erkrankung ange
paßt werden. Personen, die an Blut'
Mangel im Gehirn leiden, sollten
überhaupt kein Kopfkissen benutzen;
wer anderseits Neigung zur Blut.
Überfüllung hat, soll sich hoch lagern.
Auch Herzleidende tun gut, sich mch'
rere Kissen unter den Kopf zu legen.
Immer wieder muß ferner darauf
hingewiesen werden, daß es nur siö
rend für den Schlaf und für das
körperliche Befinden schädlich ist, un-
mittelbar nach einer Mahlzeit sich
schlasen zu legen, insbesondere nach
einem ausgiebigen Abendessen. Man
sollte stets eine bis anderthalb Stun'
den nach dem Essen vergehen lassen, '
ehe man sich zur 5tuhe begibt, damit"
der Magen Zeit hat, feine Hauptfach
lichste Acrdnuungöarbeit vorher zu
verrichten; denn während des Schla
fes ist die Tätigkeit vieler Körper
organe vermindert, und auch mit dem
Magen ist dies der Fall. Eine kurz
vorher eingenommene Mahlzeit wird
aus diesem Grunde während des
Schlafes nur unvollständig verdaut,
und es kommt unfehlbar dazu, daß
die übriggebliebenen unverdauten
Stoffe Gärungsprozesse im Magen
hervorruscn. die ihicrseits nachteilig
auf das Wohlbefinden und den all
gemeinen Gesundheitszustand einwir
ken. --(
Der- Grund. Mensch, Du
liegst noch im Bett, und eS ist schon
bald Mittag! WaS will ich machen?
jch habe nämlich keinen Nkginschirm. ,
Aber deshalb kannst Du doch auf
stehen. So? Nun. wie soll ich denn
in dem Hundewetter da draußen in die
Kneive kommen? ! '
.der Ehrenliste
erwähne kaun, möchten wir auch
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