Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, October 19, 1918, Page 4, Image 4

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    Seite '4-TägliÄ?e Omaya Tribüne-Samstag, den '19. Oktober '1918.
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Tägliche Wmaha Tribüne
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TRIBUNE PUBLISHING C0.-VAL J. PETER, PraUent,
i ftti$ des Tageblatts: Tnrch
; durch die Post, bei Äoranöbrzahlung,
" Zdret Monate $1.50; bei Voransdezahlnng von zwn Jahren $10.00.
!.
Preis des Wochenblatts bei Vorankbrzahlnng $2.00 da Jahr.
U ' 1161 'lm Uovrck Str. , Telephon!
Des 5Ioina, Ia Brtnch
i ' Entered m econd-clas matter
Om&h. Nebraska, ander tbe et of
The Tägliche Omaha Tribüne lg ttrictly American newspaper,
read bj Amtricanrof German blood. The Tribune recognizea tbe fact
that no Publication in thia eountry bas a right to exist If It doe not
devote Ita entire energy to the best internst of the United Statea of
America, parücularlj the cause kor whieb th United Statea entered
thia war. If an; one ahould find anything ia our colomna which he
believea ia at rariance with thia principle, we would be gratrfnl to
have it called to our attention. The Tribune 1s nothing eise than an all
American newipaper. v
Omaha, Neb Camstag,
Sin FrleöenshindernZs aus dem Wege geräumt
Senator Hitchcock drückte sich in einer Besprechung der legten Note
des Präsidenten an Teutschland etwa folgendermaßen aus:
Der Präsident betont ganz besonders, daß eine Bedingung, auf der
er absolut bestehen musz, in der Abschaffung der deutschen Militar.Autokratie
besteht. Tie Machtbefugnis. Krieg zu erklären und Frieden zu schließen,
muß in der Hand des Volkes sein. Glücklicherweise ist eine Wändemng
der deutschen 5!onstitution kein so schweres Unternehmen. Tcr Neichstag ist
in Sitzung, und, wenn 14 Mitglieder des Bundesrates nicht dagegen stim
Wen, kann ein Ammdement dieser Art leicht angenommen weröen. Temo.
krcckisimmg Deutschlands wird der größte Erfolg dieses Krieges sein. Und
die beste Sicherstellung eines Weltfriedens 1"
Wenn uns der Telegraph recht berichtet hat, so ist, was Senator
Hitchcock wünschte, schon zur Tatsache geworden. Ja, niehr noch: für den
preußischen Landtag ist gleiches, direktes und geheimes Wahlrechts als
Gesetz passiert.
Damit ist eines der .Hindernisse -für Frieden aus dem Wege ge
räumt worden, ein Hindernis, das besonders unübersteigbar schien
und damit ist der erste wichtige Schritt zum Frieden getan worden.
, . . Auch sie Kämpfen
' " Von höchster Wichtigkeit für die erfolgreiche Führung des Krieges
ist die Tätigkeit der Männer, welche tief unter der Erde ihrem gefährlichen
Berufe obliegen Aichcsichts der Bedeutung der Kohle für alle militari,
schen Operationen zu Wasser und zu Sande erscheint die Behauptung kaum
übertrieben, daß der Auögang des ' Kampfes von dem. Manne abhängt,
der die schwarzen Diamanten an die Oberfläche bringt. ' . .
Wer , die Leistungen unserer Kohlcngräber an der Hand von Mit
tcilungen des Arbeits.?cpartements verfolgt, der muß dieser Klasse von
Kriegsarbeitern das höchste Lob zollen. Die gesamte Maschinerie, welche
Armeen in Bewegung seht und nachher mit den Mittel? zum Kampfe der
' sorgt, erheischt Brennmaterial. Jedes Truppentransportschiff von fünf,
zehntausend Tonnen, das amerikanische Soldaten nach Frankreich bringt,
verbraucht dreitausend Tonnen Kohle. Aus dieser Tatsache allein erhellt
die große Aufgabe, welche die Kohlengräbcr des Landes zu , bewältigen
haben. ..--.
In dem gegenwärtigen Kohlensahr, das Kit dem nächsten ersten April
abschließt, müssen annähernd 735,000,000 Tonnen Kohle geliefert werden.
Tie Zahl der Arbeiter, welche diesen starken Anforderungen an die Produk
iion Gcnüae zu leisten haben, ist jedoch infolge des. Krieges erheblich zurück.
gegangen. In den Kohlenzechen der
' als 600,000 Kohlenaraber tätig, wahrend ihre mm vor öer epten müi
tärischcn Aushebung annähernd 700,000 betrug. Dann nahm der Krieg
unaefäbr fünfzehn Prozent der Arbeiter weg, indem, abgesehen davon,
daß ein Bruchteil der'Kohlenfördercr
Zahl von ihnen freiwillig m den Militärdienst eintrat. Beöeuteno er
höhten Anforderungen standen die Grubenarbeiter somit mit einer bc
schränkten Zahl gegenüber. In den ersten drei Monaten des laufenden
Jahres ging die Kohlenförderung gegen die gleiche Zeit des Vorjahres
erheblich zurück, hauptsächlich infolge schlechter Witterung. Einer Auf.
forderung der nationalen Heizstosf.Verwaltung, die Produktion zu be.
schleunigen, entsprachen die Bergleute jedoch in bcreitivilliger Weise.
In allen Staaten, in welchen
Aufgebot aller Krmte gearbeüet.
Alters oder wegen körperlicher Gebrechen nur einen Teil der Zeit gear
leitet hatten, schonen sich nicht länger. -Desgleichen erscheint gar man
cher, öer sich mit seinen Ersparnissen schon längst von der beschwerlichen
Grubenarbeit zurückgezogen hatte, in den Zechen, um zur Vermehrung der
Produktion sein Teil beizutragen.
Diese opferwillige patriotische Gesinnung ist höchster Anerkennung
wert. Es geziemt sich wohl, neben den Kainpsern an der ftronr auch
immer wieder der Arbeiter zu Hause dankbar zu gedenken, aller jener Man-
ner und Frauen, welche ihre ganze
Land zu einem baldigen und befriedigenden Abschluß gebracht werden rann.
Pöbelherrschaft in Illinois
' y Abermals ist das südliche Illinois zum Schauplatz einer von feigem
Eesindel verübten Untat geworden, die um fo empörender ist, als dies
mal auch eine hilflose Frau ihr zum Opfer fiel.
Das Attentat auf Pastor. William Seidel und seine Nrau ist in man.
cher Vezichung noch verabscheuungswürdigcr als der Pragermord in Col.
Imsville, denn es wurde Nicht von eme? durch die Erregung eines Augen,
blickes fortgerissene und zum größten Teil aus unverantwortlichen Ele
menten bestehende Volksmenge ausgeübt, sondern war offenbar sorgfältig
geplant, und die Teilnehmer an dem Ucberfall scheinen den besseren
Ständen" angehört zu haben, wenigstens läßt darauf die Tatsache schlie.
fctm, daß sie die Fahrt nach der Wohnung des Geistlichen in Automobilen
zurücklegten. Das Verbrechen ihres Opfers hat anscheinend ausschließlich
darin bestanden, daß er in deutscher Sprache predigte und unterrichtete;
mit keiner Silbe wird auch nur angedeutet, daß Pastor Seidel sich irgeich.
welcher illoyaler ' Aeiißemngen oder Handlungen schuldig ganacht hatte.
Ebenso wenig wird seiner Frau irgend etwas Derartiges zur Last gelegt,
und dennoch wurde sie von Eindringlingen mit bodenloser Roheit miß
handelt. Das sind die Früchte des freisprechenden Urteils von Collinsville:
das Verbrechen fällt aber auch auf das Haupt jener Fanatiker, die nicht
müde werden. Haßgesange gegen die Hunnenivrache" loszulassen, in of.
fencr Widersetzlichkeit gegen die ausdrücklichen Warnungen der 'Regierung,
in schreiendem Gegensatz zu ihrem eigenen Geständnis, daß gerade die
Bürger deutschen Blutes denen anderen Stammes' mit leuchtendem Bei.
spil vorangehen in treuer Erfüllung aller Pflichten dem Lande gegenüber.
Solche Leute, solche Blatter, die trotzdem bei jeder Gelegenheit ihrem
Haß gegen alles, was einen deutschen Staat trägt,-freien Lauf lassen,
.werden bei ihrem finsteren Treiben ' nicht von patriotischen Beweg,
gründen geleitet, denn sie müssen sich sagen, daß ihre blinde Verfolgung,
wut eine schwere Bedrohung des inneren Friedens bildet, der gerade jetzt
dem Lande so notwmdig ist. Wie können wir Duldsamkeit und christliche
Nächstenliebe von anderen verlangen, wenn wir sie selbst nicht ausüben!
Wie können wir erwarten, daß unsere Versicherungen als aufrichtig an
genoinmcn werden, wenn wie daS Gegenteil von dem tun, was wir pre-
K-m
Den Behörden ist kaum ein Bokwurf zu wachen, sie habm von An.
fang an jede Ausch7eitunz rückhaltlos verdammt, aber eZ hat sich bisher
als unmöglich erwiesen, die Schuldigen nicht nur zu fassen, sondern auch
i übcrführm. Zunächst find diese Teer und Feder . Patrioten nicht
'canncs genug, tmw ihre Rache auszuüben? feige verstecken sie ihr Ge
ficht hinter einer Maske, und durch Einschüchtnungm der gemeinsten Art
schichen sie sich gegen das örkanntwerden", obwohl in den meisten Fallen
iibee ihre Identität kein Zweifel herrscht. Und solches (,'indcl hat d,c
Stirn, vü &ti Ziotc aufzuspielen, sich noch zu bruM mit jk'.nen
den Tröger, per Woche Cents?
per Jahr $si.00; sechs Monate $3.00;
TILKK 40. Vmuha. Ncbrata.
Office! 407-6to Are.
Marcb 14, 1912, t th postofQce et
Congreas, Marcb 8, 1879.
den 19. Oktob 1918.
Per. Staaten sind derzeit weniger
ausgehoben wurde, auch eine große
sich Kohlenzechen befinden, wird mit
Bergleute, die wegen ihres vorgerückten
5kraft einsetzn, damit der Krieg für ihr
Schandtaten, daö heißt zu brüsten, solange keine Gefahr gerichtlicher Ver
folgung vorhanden ist.
Auf den Chrcnschild dcZ Staates Jllineiö lassen Verbrechen, wie das
in Collinsville und in Bremen dunkele Flecke zurück, die nur durch rück,
sichtslosos Vorgehen der verantwortlichen Beamten getilgt werden können.
Gouverneur Lowdcn hat seiner Empörung über die Ausschreiwngcn des
Pöbels unzweideutigen Ausdruck gegeben: nun sollte cr dem Worte auch
die Tat folgen lassen und alles in seiner Macht Stehende tun, daß die
Verbrecher zur Rechenschaft gezogen werden. Er ist das dem Staate Jl
linois, dem inneren Frieden und den: guten Namen des Lande schuldig.
Westliche Post.
ttongrehsbg?oröneter
Iacob S. Meeüer tot
Ließ sich sechs Stunde vor scinern
Tode - mit seiner Sekretärin
traue.
St. Louis. Mo.. 18. Okt. (Post
bericht.)Jaeob E. Meeker, Ver.
tret des 10. Missourier Tistrik.
ies im Kongreß und früher Pastor
der Gomvton Hill Congregational
Kirche, ist Mittwoch morgen um
7 Uhr im Judischen Hospital an
Lungenentzündung, die sich aus In
sluenza entwickelt lsatte, gestorben.
Er war 40 Jahre alt.
Meeker erkrankte letzten Tonners,
tag und wurde am Montag aus
seinem Zimmer im Hotel Statler
nach dem Hospital überführt. Er
war nach St. Louis gekommen, um
seine Kampagne zwecks Wieder
erwahlung zu fördern.
Uni Mltremacht, sieben Stunden
vor ssinem Tode? hatte er sich mit
au Alice V. Redmon, 3433 Eile?
Avenue, die seit mehreren Jahren
leine Sekretärin gewesen, trauen
lassen. Die Zeremonie wurde von
Kreisrichter Garesche vollzogen, der
im November legten Jahres Herrn
Meeker die Scheidung von seiner er.
Iten Frau bewilligt hatte. Die Schei.
dung wurde, zwar dem Kläger zu
gesprochen, doch behielt die Frau die
Obhut über die der Ehe entsprof.
senen vier Ander, äußerem wurde
Meeker ang.'wiesen, ihr monatlich
$200 Alimente zu zahlen. Seine
$20,000 Lebmsversicherung wurde
den Kindern übertragen. '!
Der mitternächtlichen Trauung
wohnten außer dem Sterbenden und
seiner Braut bei deren Mutter.
Frau Addis McEoy, und Tr.-W.
H. Fuchs, sowie Dr. Albert Taussig,
welche als Trauzeugen fungierten.
Alle, mit Ausnahme Meeker
selbst, trugen Jnfluenzcunasken aus
weißer Gaze. Gegen 11 Uhr nachts
äußerte Meeker, der bei vollem Be
wußtsein w,:r, den Wunsch, daß die
Trauung, die im November hatte
stattfinden, sollen, jetzt vorgenom
rncn werde. . Seinem Verlangen
wurde sofort entsprochen und schon
eine Stunde später fand die seier
liche Handlung statt. Obwohl zu
schwach, um im Bette ' aufrecht zu
sitzen, folgte der Sterbende derselben
mit vollem Verständnis und beaiü
wortete die an ihn gerichteten Fra
gen mit vernehmlicher Stimme.
Wenige Stunden später verließ ihn
das Bewußtsein. Seine junge Frau
blieb bis z'.cktzt an seiner Seite.
Kongreßmonn Meeker wurde am
7. Oktober 1L7 in Fountain Coun.
ty, Jndiana, geboren, als Sohnon
Theodore M. und Julia V. Wecker.
Seine Vorfahren waren bereits
1G24 aus England eingewandert
und nahmen später am Unabhän
gigkeitskriege hervorragenden An
teil. So fochten allein in der Schlacht
bei Franklin. N. I., 43 Weckers auf
Seite der Kolonien. Der ' junze
Meeker bezog, nachdem er die Volks
schule absolviert hatte, das Rollins
College in Winter Park, Florida,
und studierte dann im Union Chri
stian Gollege. Merom, Jndiana,
und im Oberlin (Ohio) Theolegi
schen Seminar Theologie. Er gra
duierts von letzterem Institut im
Jahre 1004 und kam zwei Jahre
später nach St. Louis. Hier über'
nahm cr das Pastorat der Eoinpton
Hill Eongrezztional 5tirche. rcsig
nierte aber später und studierte im
Bentog College Jurisprudenz. Nach
dem er zur Advokatenpraris zuge
lassen worden war, nahm er leb
haften Anteil an der Politik. Er
machte sich als anZgesprochener Ecz
ner der - Prohibition einen Namen
und wurde 1lN4, als Richard Bart
boldt sich entschloß, der Politik zu
emsagen, von den Republikanern
des 10. Distrikts als dessen Nach
solger nominiert. Er wurde erwählt
und 1916 von den Wählern des
Tistrikts durch Wiederwahl geehrt.
Ln' der g?genw.'irtigen Kampagne
bewarb MeetVr sich um einen drit.
ten Termin, und dieser wäre ihm.
wenn das Schicksal ihm nicht im
kräftigsten Manncsalter aus seinem
Wirkungskreise gerissen hätte, sicher
lich auch geworden. ,,
(Der verstorbene Kongrcßmann
ist auch in vwaha bekannt gewesen:
hat er doch vor zwei Jahren die
denkwürdige ProhibitionsTebatte
mit Pastor Titus Löwe vor vielen
tosend Zulörcrn im Auditorium
gehalten.) ,
cÄ-'rX:
xr-i
Wenn Sie vom Bahnhof kom
wen und die Main Strafe? auf der
reckten , Selts nördlich elien, dann
VAibni Sie Tr. Weilands Ottice
in der Mitte des 41en Blocks
Alaun und Frau
im Erwerbsleben
DaS Bundes Arbcitödeparteincnt
erläßt eine motivierte Warnung ge
gen die wahllose Verwendung von
weiblichen Arbeitskräften. ES beruft
sich dabct auf Lleußcrnngen dcö ict
teuden Beamten einer Firma, die
über zweihundert Frauen beschäftigt
Die Zukunft der Rasse', so heißt
es darin, hängt absolut von der
moralischen , Starke der Frauen ab,
und wenn tin Arbeitgeber nicht von
der Art ist, daß er die moralische
Stärke seiiier weiblichen Arbeiter
aufbauen hilzt, dann liegt m der Be
schäktigung solcher Arbeiter eine gro
ße Gefahr."
Diese Auslassungen zeugen von
mehr sozialem Verständnis, als man
in diesen Kreisen rm allgemeinen
zu finden pflegt. Auch das Bundes.
Arbeitsdepartementist schon zu der
Erkenntnis gekommen, daß manche
Arbeitgeber die Beschäftigung wem
licher Arbeitskräfte lediglich danach
einwerten, wie weit sie ihnen Vorteil
bringt, Erwägungen anderer Art
kommen sür sie nicht inbetracht. Und
doch sollten die Erwägungen anderer
Art. die sittlichen Erwägungen ve
sonders, an die Spitze aller Erwä
aunaen gestellt werden. i
Auch hier muß das Interesse der
Gesanitüeit allen Sondmntereiscn
vorangestellt werden. Sei es nur
das Sonderinteresse eines einzelnen
Arbeitgebers oder das einer Gruppe
von Arbeitgebern. Das Land kann
sich nicht gestatten, seine Zukunft
dem Vorteil des Großkapitals zu op
fern. Gegenwärtig macht der Krieg
y" r f r . r . -. . o - - f. I
es unermmill), vag tfram-n uuvgil.'
gcr als ehedem in Stellungen
Wendung finden, deren Besetzung
durch Männer hergebracht ist, aber
itn wohlverstandenen Interesse oes
Landes liegt es, daß dieser Zustand
zu einem dauernden nicht gemacht
wird.
In der natürlichen Ordnung , der
Dinge liegt es. daß der Mann er
wirbt, was die Familie zu ihrem im
terhalte gebraucht. Eh ist das Haupt
der Familie und hat für sie zu sor
gen, und' wenn die Beschäftigung
weiblicher Arbeit solchen Umsang
annimmt, daß sie die Erwerbsmog
lickkeiten des Mannes empfindlich be
einträchtig, dann ist sie in Wirt
sckaftlicker. sozialer und sittlicher Be
ziehung vom Uebel. Denn dann legt
sie die tüchtigeren ArbeitskraZte vraaz,
sckadiat die wirtschaftliche Eristenz
der Fannlie und verhindert die
Gründung neuer Familien.
Wenn der Mann infolge drük
kender weiblicher Konkurrenz nicht
mehr genug verdienen kann, um eine
Familie zu erhalten, muß er von der
Gründung eines Hausstandes abse.
hm, und das kann weder zu erfreu
lichen sittlichen Zuständen führen
noch der Zukunft der Rasse soröer
lieb lein. Der Einwand, daß ja' bei
de Teile zu den Kosten des Haushal.
tos beitragen kosten, zeugt von
ebensowenig sozialem Verständnis
wie von sittlicher Einsicht. Ein Haus
halt, der von beiden Teilen morgens
verlassen und tagsüber verödet ist,
kann als gesunde Gnindlage des
Familienlebens nicht mehr betrachtet
werden. In einem solchen Haushalt
wird man nach Kindern vergebens
Ausickau ballen. Es ist kein Heim
mehr, sondern lediglich Unterschlupf
für die Nacht, und das i,t ein &u
stand, der sür ein geordnetes Fami
lwnleben nicht mehr in Frage kommt.
Hier ebenfalls entwickelt sick) ein
Problem, von dessen glücklicher Lö.
sung sür die Zukunft unseres Lau
des unendlich viel abhängt, und im
wohlverstandenen Jiüeresse des Lan
des liegt es, daß jene, die berufen
sind, über seine. Gegentvart und Zu
kunft zu wachen, ihre Aufnurksam
keit auch aus dieses Problem richtn:
eine Situation, die voller Gefahren
für die Gesamtheit der Nation ist,
nicht ziellos treiben lassen. Wir
ben schon gesagt, daß die umfangrei
che Verwendung weiblicher Arbeits.
kräfte gegenwärtig unvermeidlich ist.
Die eisernen Notwendigkeiten des
Krieges bringen das mit sich. Aber
im 5!riege muß man für den Frieden
rüsten, und dazu gehört auch, ,daß
wir uns über die wirtschaftlichen, so
zialen und sittlicken Erfordernisse
der kommenden Friedenszeit beizei
ten klar werden. Damit wir nicht
von Entwickelungen überrascht wer
den, die wir, wenn wir ihnen nicht
rechtzeitig entgegentreten, am Ende
nicht mehr meistern lnnen. Was in
diesem Falle sehr leicht von unüber
separat Folgen sein könnte.
Reden ist immer noch Silber,
Schweigen (Mb, aber Libcrtrzbi'nds
kaufen ist inchr als beides zusaui
men.
MWWlMWWMMWVM?WMWVIS
k,
pinfcrc jsinuöcrcdie I
, ..ia,
D Deutsch. ZwWndcr
w
WAWMWSMNWUWZWMW
Herr JaTou Tamin in Sänger
erhielt von seinem Schwiegervater
Jakob Kcrbcr in Schilling. Gouv.
OmZk, Sibirien, nachstehenden
Brics: ,
Schilling, Gouv. Omsk,
den 12. April 1918.
Vielgeliebte Kinder!
Ich mache Euch bekannt, daß wir
durch die Gnade Gottcö noch alle
gesund sind, besonders aber wir,
Eure alten Eltern, was noch daS
Wte im Zeitlichen ist.
Eure Karte haben wir erhalten
und daraus ersehen, daß Ihr noch
alle gesund seid, was unö eine große
Freude war. Seit der Alexander zu
Hause ist. haben wir noch keine
Nachricht erhalten.
Liebe Kinder, jetzt will ich Euch
von unserem Befinden schreiben.
Für die Zeit geht cö unö noch gut.
Wir haben alles genug. Wir hatten
voriges Iahe über 5000 Pud FruÄ
gecrntet und der Weizen hat X
bis 6 Rubel gekostet und das Mehl
bis 12 Rubel. Wir haben auch die
Post gefahren. Da hat eS unö 432?
Rubel getragen. Mit dem Frucht
dreschen haben wir gegen 1000 Nil
bel verdient. Aber das alles hilft
nichts. Wenn man was kaufen will,
geht eS säckeweis fortWir haben
dem Großwann lcincn Hofplatz ge
kaust für 1500 Rubel und in Tru
bctska einen hölzernen Stall für
185 Swbel Wir wollen den Jakob
abteilen. Tie Familie wird zu groß.
Wir sind gegenwärtig 18 Menschen
mit den Knechten.
Der Heirrich ist gottlob im Ja
nuar wieder gesund nach Hause ge
kommen. Er war drei Jahre fort
und ist über zwei Jahre an der
Front gegen die Türkei gestanden,
wo cs fast alle Russen gekostet hat.
Es wurde ihm die Montur am Leib?
verschossen, aber ihm selbst hat es
Nirgends Schaden getan.
Der Katbrin ihr Mann ist auch
wieder zu Hauw. Tas ijt gerade so
ein Kerl, wie der Alexander, denn
ihr Bestes ist Sauf und Sauf. Bei
uns ist im Winter dreimal mehr
Mehl verbrannt worden zu Schnaps,
als um Encn verbraucht wuroe.
Sogar der Swmm hat gekocht.
AllcS wollte 'ich reich arbeiten uns
arm saufen. Der Rcrius und seine
Kameraden sind mit 1000 Rubel
bestraft worden.
Sonst ginge es ja bei uns in
Rußland, aber wie es jetzt zugeht,
kann es unmöglich fort gehen. Da
sind für jetzt die Bolsheviki,. die
machen gerade was sie wollen. Noch
Nienmnd weiß, wie es mit der
Ackerei bei 'uns wird. Bei vielen
wird es schwach. Land !au?m und
verkaufen darf keiner.
Sonst Neues wäre noch diel zn
schreiben, aber man kann und darf
nicht alles chrewen. Tcr Hanniitas
war in der vorinen Woche auch wie
der hier. Wahrend des Winters
war er oft da. Er hat bei uns Zur
bcinabe um 3000 Rubel Mehl ge
holt. Er hat viel verdient. .Ich
glaube an ?.000 Rubel. Ich will
Euch noch melden, daß dem Jakob
wne Tochter auch geheiratet hat.
Seid von uns, samt Eurery Kin.
dern herzlich aegrüßt, besonders die
Alt, weil sie so i geschrieben hat
und jetzt gar mcht.
Wir verkleiden Eure liebenden
Eltern uild Großcltern
Jakob und Katharina Körber.
Grüßet alle Freunde und Be
kannte.
Wir, Eure ' Eltern, sehnen unZ
ost Euch zu schen, aber für jetzt
kann es nicht sein. Erstens erlaubt
es das Alter nicht mehr, zweitens
die großen Kriegsunruhen. An Geld
würde es j'tzt nicht - fehlen, daS
würde reichen. Weil es hier nicht
mehr möglich ist, so wollen wir uns
bestreben, uns m der Ewigkeit zu
sehen. ,
Kleiderteuerung in
Ve-rlin. In Berlin kostet zurzeit
ein bürgerlicher Anzug 1000 Mark.
Ter NeichZverband für deutsche Her
renmode erklärte,' daß dieser PreiZ
flicht überraschend sei, da sich die Her
stellungskosten um "700 800 Mark
bewegen. Leider müsse man in Ber
Im damit rechnen, daß die Preise
ncch höher steigen.
Die Zürcher Hotkliers
als Selbstversorger. Ter Verein der
Hoteliers von Zürich und Umgebunz
betätigt sich in anerkennenswerter
Weise auf dem Gebiete der Sclbstver.
forgung. So hat er bei Bülach ein
zirka 13 Hektaren umfassendes Feld
mit Kartojseln bepflanzt. Ter Bedarf
an Saatgut für diesen ausgedehnt??.
Kortost'clacker betrug nicht weniger
als 22.000 Kilogramm, Bei ein
Miltelernte ist ein Ertrag von zirka
150,000 Kilogramm zu erwarten,
welches Quantum ungesähr die Häls
te des ganzen Jahreöbedarses der
Zürchgr Hotels in Kartosseln deckt.
Bet der Anpflanzung waren 3 Per
scncn, darunter 23 Internierte, M
ti.
Hrimgarden hinter de Slackctt her.
North Platte. Nebr., 19. Okt.
Tie Borsitzer der i. Anleihe Kam
vagne machten, mit dem Kapitän
und 40 seiner Heimgarden. c8 sich
zur Aufgabe, verschiedenen Slik
kcrS" . unsere? OountyS einen Be
61 Nmen auf der ElMlistc -der
Täglichcil Omaha Tribiinc
Heute könne wir wieder drei neue Bausteine zum Eigenheim
der Tägliche Omaha Tribüne anmelde, deren Zahl jetzt 1 er
reicht hat, eine Zunahme von dreien seit gestern. ES t,t al,o wieder
etwas Lebe ia die Bude eksmuu, wie unser gemütvoller platt
diltscher Onkel George Sich z sage pslegt, dem da Wachsen der
Ehrrnliste ebensolch ufrichtiqe nrrude macht, w,e dem Herausgeber.
Hoffen wir, daß jetzt der Fortschritt wieder dnhäkt nud bald eine recht
grosie Anzahl neuer Bausteine angeimldct werden kann, sodasz wir
schließlich unser Ziel vo IM Bausteinen erreiche wgen.
DaS Stifte do Bausteinen sollte für die Leser jetzt ein beson
derer Ansporn sein, denn wer immer die Tribüne auf zwei Jahre im
Loraus bezahlt, erhalt sie noch für 10 für zwei Jahre, wahrend
der Abouucmentöprris von $ß daö Jahr bereit am I. Oktober ,n
Kraft getretcu ist. Sobald wir 1,000 Banstrine beisammen haben,
wird diese Lergüustigung zurückgezogen. An diesem Gruude allein ,
sollten wir in nächster Zeit wieder mehrere Baustciue erhalten. Tas
gute Werk darf nicht nnterbrochen, sondern musz nm Ziel gebracht
werden. Wer ist der Nächste, der wieder Leben in die Bude bringt,
tudem et einen Baustein stiftet
zweijähriges Abonnement?
MslN'!'WM',''7,'l,,,N!k,,M"I' ;!lfr;1irj:l!lli,r
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