Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, October 18, 1918, Page 3, Image 3

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    1 !
c...:;
I .i '
!
!'
"'
: rf
l
J
3 F
II
REPARATUREN
Wr
OMAHA STOVE REPAIR WORKJ
1206-A Dogli Str. Phon TyW SO
WSMSWiWWiÄWlZWWISMWiÄSIS
William Lternberg
Deutscher ZldvsKat
Zi.nmer 95D954, Omaha Slotfonal
ankAebSuKe.
Tel. Dmala 962. Omaöa. Nebr.
MWMISMIMWMIMWAWWiWlSWS
f Zlllerlei Feld- .Garten-
l SAMEN
Fcterita, Milo Mais,
Sorghum Mfalfa a
men, Deutscher, i&l
rischcr, Manitoba und
Japanischer Millct.
t . kasw;
mn ichkkiie Schreibt sofort nm
useren Katalog!
OCHS GRAIN COMPANY
Hoisington, Kansas.
B, GRÜNWALD
Plurnbins- und
Heizungs KontraMdr
Vapor Vacuum
tzeizungs-Ingineur
Reparaturen eine
Spezialität
Kostenanschläge für große und
kleine Aufträge bereitwilligst
geliefert. ; "
lUO Farnam Str., Omaha, Neb.
Phone Douglas 1911.
Politische Anzeige .
' '
iÄ
" $ :
''. r'ri
' i
'
'
,r n i (
j,
-
-,5 .
Kavanaugh
Kandidat für das
Sheriffsamt
auf dem
demokratischen
. Ticke!
Im Platte Coimty
i
Wurde in Milwaukee, S3il.,
geboren und diente in den Iah
ren von 1881 bis 1883 und
weiter von 1801 bis 1836 be.
reits als Sheriff des Platte
' County. Die älterm Ansiedler
dieses CountyS können sich jel
ner sicherlich noch wohl erin
nern und wissen, daß fie in ihm
den besten Sheriff hatten, den
dieses County jemals hatte.
Man stimme bei der Wahl für
ihn und er wird den Beweis
erbringen, daß er der richtige
Mann für dichS 3fcni ig. "
4 '
y"-, ,
4 4. '
JX
i , r'- '
d. er
- ;,, , . I
Atz,, ttttttttt Mitlittst tttlllttttttltt I Ist 1 tt t TTT""
j ZDieosevomTraunsee
I Noman von lotoct Nikdl.
. f
. i (17. Fortsetzung.) i
,,Die Krisis ist überstanden. Ihre
Mama ist erwacht ; daS Fieb ist kort !
6i erkannte Ihre Schwester sogleich, die
bei ihr sitzt, die Hände der guten Frau in
den ihrigen."
, Gott sei Dank l" stammelte Rosalik.
'Ach, Herr Doetor, wie glücklich machen
Sie mich !"
' Nun, eS freut mich wahrhaftig sehr,
mein Fräulein," fuhr der Arzt fort, und
zunächst müssen wir ängstlich jeden Stück
fall verhüten. Nur Ruhe und wieder
Ruhe ! Bor Allem keine heftige Gemüths
Bewegung l"
.Fragte sie nach mir V erkundigte Ro
salie sich ängstlich.
Diesmal noch nicht antwortete der
Doctor; ihr erstes Wort war der Name
Ihrer Schwester, und als sich diese über
sie beugte, lächelte die arme Frau so
glücklich! Das verstärkte meine Hvffnun
gen. Und denken Sie sich, die Erwachte
flüsterte: Ach, ich hatte einen so bösen,
bösen Traum! Ich träumte, du seiest
mir geraubt worden, Anna, seiest für
immer für mich verloren und ich würde
dich niemals wiedersehen!" Und dann
rbob sie ilire schwachen Arme und wollte
sie um Anna'S Hals schlingen, aber die
Kraft fehlte ihr, und mit einem Seufzer
der Beruhigung schlief sie wieder n, ge
wik da Beste, was ich ihr als Arzt wün
schen konnte. Und nun braucht sie vor
Allem Ruhe. Sie darf nicht reden ; eS
wird Zeit genug sein u Erklärungen,
wenn sie wieder mehr erstarkt ist.
?!ach einigen weiteren tröstenden Wor
ten entfernte sich der Doetor. Die äusie
re Wobnunasthür war kaum hinter ihm
geschlossen, als Anna zu Rosali kam und
die freudige Nachricht bestätigte, die diese
soeben hatten, tfrau ogier genon ei
neu erquickenden Schlummer. Die bti
den Schwestern konnten kaum Worte siw
den, ihr Glück auszudrücken, und blieben
eine Weil beisammen im Austausch lie
bevoller Gesinnung. Rosalie aber hielt
sich zurück, von dem Entschlüsse zu spre
chen, den, sie gefaßt, bis Anna zu ihrer
Mutter ,uickkebrte.
' Als diese das Zimmer verlassen, sagte
Zlosalie zu Rotier : .
Kommt! Jetzt kann ich gehen, da
Ich weiß, dak sie sich besser befin
det. DaS ist kein Platz für mich
Bliebe ick. könnte mein Bleiben nur die
seit Rückfall in der Krankheit der Mutter
beranlanen.
Rotier suchte ihr diesen Entschluß auS
reden und bat sie noch einmal, zu ilci
ken.
Die Frau Kegler braucht Sie ja gar
nicht zu sehen," sagte er, und wenn sie
in einigen Tagen stark genug ist, kann
ibr Anna die volle Wahrheit sagen und
ich auch. Dann wird sie nach Ihnen
Verlangen und Alles wird wieder recht
und aut lein.
D, nicht doch !" antwortete Rosalie.
Ihr hörtet, was der Doetor gesagt. Sie
braucht Ruhe und wieder Ruhe ; und vor
Allem keine Aufregung. Was könnte sie
aber mehr aufregen als mein Anblick ?
Der Anblick des Kindes, von dem sie
denkt, daß es ein Leben der Schande für)
, daß es alle ihre guten Lehren vergesi
Ifen und Schmach gebracht habe über die
ganze Familie und ihre Freunde ? Nein,
nein! Ich kann nicht bleiben, ich muß
fort und mit Geduld erwarten, bis sie
selber m zurückrukt.
Als Peter Notier ihre Entschlossenheit
sah, saate er nicht! mehr, ondern beov
achtete sie nur schweigend, als sie sich vor
bereitete, das Haus zu verlassen, und me
chanisch nahm er aus ihrer Hand ein
Bündel entgegen, das verschiedene Gegen,
stände enthielt, die sie zu ihrer hastigen
Klucht ae ammett hatte.
, Dann verließ Rosalie das Haus, von
Niemandem bemerkt und nur von Rotier
begleitet : nach kaum einer halben Stunde
befanden sie sich vor der Gumpendorfer
Linie in der Wohnung, aus welcher Anna
aewalt am entführt worden war, und
welche seither unter der Aufsicht Brück
ner's geblieben.
Lieb am Krankenbet!.
Peter Rotter kehrte gegen Abend zu
Anna zurück, um die Unruhe zu van
tun, in welche diese durch die Abwesen
heil ihrer Schwester gerathen sein mußte.
, Anna's erster Gedanke, als sie erfuhr,
wo Rosalie sich befand, war, zu ihr zu
eilen und sie wr Älullkehr zu überreden
aber Rotter sprach dagegen, da Rosalie
ibm erklärt, sie würde unter keiner Ae
bingung zurückkehren, außer ihre Mutter
wuroe nach iyr cnoen, um ,yr zu erz
ben. So mukte Anna nachgeben.
. Rosalie hatte Notier auch beauftragt,
dafür zu sorgen, daß ihr nunmehrig
Aufenthalt weder ihrer blshnigenMicths
frau noch auch Herrn Maienthal bekannt
werde.
Es dauerte daher einige Tage, bis das
Geheimniß, welches das Verschwinden
Rosaliens umaab, ihrem Geliebten ;
klärt ward, der sich in der größten Angst
und Svannuna beiano. Anna s Ber,
cherungen, daß ihre Schwester sich Wohl
und in Sicherheit befinde, vermochten
Maienthal'i stürmische Gefühle nicht zu
beruhigen, und n hatte alle Mittet aut
geboten, ihr Beruea auszusinoen.
Er hatte Rotter, von dem er vermu
tbete, daß n in das Geheimniß einae
weiht war, dringend gebeten, s ihm
mitzutheilen; aber er bat vergebens
Rotte widerstand feiner Ueberrcdungs
kunst. und als Maienthal ihm Geld an
bot, wieö r es mit sichtlichem Unwillen
zurück.
An Brückn wendete sich Maientka!
nicht, denn er fah zu deutlich aus dessen
Bcncbmen aeaen ihn, dak dieser ihm
abgeneigt sei, des Unheils wegen, wc
cdes n ud d Mmii ogr
Seite 3-Tägliche Omaha Tribüne-Freitag, den
bracht. , Aber mit Rotter kam er doch
0 weit, datz er den ttg inen ner
an Rosalie schrieb und diesen Rotier Kbev
ab. ab Lekterer nabm die Briefe ohne
ein bestimmtes Versprechen, daß er sie
abliesern würde, ja. ohne auch nur zu-
zugeben, daß er wisse, wo Rosalie sich be
finh i
Ma, hlühHAe Werscbwmden deSMäd
chens. da nach und nach eine edlere Lie
be in ibm erweckt, und das Geheimn,
welches sie nun umgab, vertiefte nur noch
' . , . - ?.- fi- r r r.t.txi r
mebr Maientvat'S Vemyi wr No,aie,
Er fand ine Erklärung für ihre Abwe
stnheit m den orien, oie i ,n zen
Nacht gesprochen, als er sie bat, seine
Gattin ui werden. Hatt sie sich doch
damals selbst so erbarmungslos angeklagt,
auf das tiefste vekummen uver den &'
lust der Lieb und Achtung ihrer Mut
i
Maienthal fühlte, daß eS nur Eine
Weg gebe, Rosalie zu ihm zurückzufüh
ren und ibr die Achtuna wieder rn aewin-
nen, die sie bei Allen besaß, als er sie
kennen lernte, und dieser Weg war: sie zu
seiner Gattin zu machen. r sehnte sich
danach, sie wieder zu sehen, sich zu ihren
Fußen zu werfen und st zu bitten, die
Weigerung zurückzuziehen, welche sie aus
gesprochen.
Rosali hatte Peter Rotter gefragt.
wie Maienthal die Nachricht von ihrem
Nerschwinden aufgenommen, und die
ser, ihr Getreuer, hatte ihr Alles er
zählt, was er gesagt, und endlich konnt,
er auch einem innnen Drang nicht wi
derstehen, ihr die Briefe Maienthal S zu
f.. :i t. r,ii.i
neuen, luciwc iuu yicuuc tu, vvwvui
letztere mit tiefer Mymuty gemia)i
wer.
Aber diese Briefe, zu dem nun täglich
noch ein neuer kam, waren doch der ein
ine Trost ihrer gefolterten Seele. Ab
arlnaaia vueo ne oaoei, laieniuai iei
. .. an ... ir. r ; .
de Zusammenkunft zu verweigern, uni,
deßhalb beantwortete sie auch keinen sei
ner Briefe.
Nach und nach kehrten die Kräfte d
Frau Margarethe Kogler zurück, und eineZ
Morgens, ungefähr eine Woche nach Ro
saliens Fortgehen, blickte sie forschend im
Zimmer um sich, in welchem sie lag, und
dann sich Anna zuwendend, fragte sie mit
matter Stimme:
Sage mir nur, Kind, wo bin ich und
wie kam ich hierher ? Das ist ja nicht
unsere arme Wohnung, die ich in der
Nacht verließ, als ich dich suchte ! Das
sind nicht unsere Möbel und wir haben
keine schönen Bilder an den Wänden.
Und dieses schöne Bett! Wi kam ich da-
berZ"
Anna haue die fragen lange rmari
und gefürchtet, und nach einer Pause,
während welcher der Blick ihrer Mutter
starr aus ,e gerichtet war, agie ne cveu
und ängstlich :
..Wir sind bei guten Freunden, Mut
ter, die sich darüber freuen, daß Sie hier
sind und wieder gefund und statt wer-den.-
Bei guten Freunden?" murmelte
Frau Kogler jetzt. Wir haben doch
keine freunde bier in Wien." Dann
schwieg sie, und endlich kam ein ?chmerz
lieber Ausdruck in ihr Geiicht uno ie ag,
te : Hast du etwas gehört von Vioa
litV
..Ja, liebe Mutter'." antwortete Anna
rasch, Sie ist ganz wohl."
Wo ist te ?" tragt mau ogier,
Anna zögerte, denn sie wußte nicht.waZ
sie antworten sollte. Ihr Mutter hatte
den Ramen ruhig genannt, und es konnte
. ' . . r . 't. . v cm 'A f -1.
jcin, wenn Nk iyr 01 Zlliayiyeii.iagle.vuij
es sie bemalich des schmerzlichen Ver-
dacktes beruhigen würde, der ihr Gemüth
drückte; aber konnte es nicht auch anders
kommen?
Wo ist sie?" fragte die Kranke wie-
der? Ist sie hier?"
Nein," antwortete Anna. st it
in unserem Quartin draußen vor dL
nie.
Warum ist sie nicht hier ?
Weil fie sich fürchtet, da zu blei-
ben."
Und warum fürchtet sie sich ? Ach !
Nck weiß Alles !" rief die kranke Frau,
indem sie sich von ihren Kissen erhob, und
rasch iin Zimmer umher sah. Jch er
innere mich. Es kommt mir zurück wi
ein Traum. In der schrecklichen Nacht,
als ich wie wahnsinnig Straßen auf und
ab ging, um meine Tochter zu suchen, die
man mir geraubt hatte, da fand ich die
Andere, d mich vnlassen! Sie, die
sich einem Lebender Schande hingab und
mich so namenlos elend machte! Ich
sah sie mit dem Manne, der sie verführt
bat! Sie war so reich gekleidet. Sie
trug kostbaren Schmuck den Preis ihr
(Schande i Ich duldete nicht, oafl n
mich berührte, obgleich ich dem Tode
nah war auf offener Straße! Sie
ist mein Kind nicht mehr! Sie kber
ließ ihre Mutter tiefem Kummer,
ihr Schwester der bitteren Armuth,
während sie im LuruS lebte, den sie er
kauft mit ihrer Ehre ! O, wie liebte ich
sie einst, und jetzt, welch' ein Abscheu er-
füllt mich, wenn ich an sie denke!" Und
erschöpft sank die Frau auf ihre Kissen
Zurück.
Anna war sehr beunruhigt-, sie beugte
sich über ihre Mutter, schlang ihre Arme
um deren HalS, und schluchzend flammen
te sie:
O Mutter, Sie thun ihr schroeS
Unrecht ! Sie mag übereilt und thöricht
gehandelt haben, ohne an die Folgen zu
denken, weil sie zu Hause unglücklich war
und ihre Lage verbessern wollte ! Aber
gewiß hat sie ihre Ehre bewahrt ! Sie
,st so gut und rein heute wie damals, als
sie uns verließ. Ich weiß es l O, glau
ben Sie doch nichts Schlechtesten ihr!
Lassen Sie mich nach ihr schicken. Sie
wird 7ibnen Alles klaren, Rojalie.kebt
Sie, Mutter, und sie verdient auch heul
wie immer Ihre Liebe I"
Nein, mm I" ntgegnete Frau og
ln schwach. Ich weiß letzt, wo ich bin.
DaS ist ihr Quartier l Der Luxus da
umgab sie l le hat mich hergebracht.
Ihr Mutter hat sie dorthin gebracht, wo
sie von ihrer Schande lebt ! Sie konnte
unsere Armuth nicht theilen. Und ar
beiten wollte st Nicht. Ihr iöer
führer bot ihr schöne Kleider, Schmuck,
und diese Wohnung, wo sie ein Leben
des Müßiggänge führen konnte,
und
dafür hat sie unS verlassen k Alles hier
erinnert mich an ihr Ehrlosigkeit.
Aber ich bleib' da nicht l Ich will fort I
cz 10U ivievn tvimnkii uiiu lyr iirnuuui"
volles treiben ton eycn. Wir wollen
in unser armseliges Quartier, denn so
ring s ist, sie bemakelt es durch ihr Ge
genwart. e soll hierher, wir müsfen
fort!"
Sie machte einen Versuch.sich vom Bette
zu erheben, aber ihre Kraft war erschöpft,
und stöhnend sank sie zurück. Wieder
schwand ihr Bewußtsein.
Anna stürzt in surchlvarer Angst aus
dem Zimmer und rief Frau Fuchs, um
ibr zu helfen, und Rotier ward nach dem
Ärzte geschickt, der bei seiner Ankunft
die Kranke noch ohn Bewußtsein sand,
aber in kurzer Zeit sie so weit brachte,
daß sie wieder einige Wort sprach, wo
rauf sie zu großer Beruhigung Anna'S
einschlief.
Durch einige lag sie nahezu in
demselben Zustande, wie er ihrem ersten
Besserwerden vorangegangen war, und
obgleich sie nun Alles zu wissen schien,
was um sie hervorging, erwähnte sie doch
Rosaliens Namen nicht.
Endlich iiberra chte sie eines Morgens
Anna mit derplötzlichm Frage: Warum
werde ich denn nicht von hier sortge
bracht?"
Weil Sie dazu nicht stark genug sind.
Der Arzt hat es verboten. Sie sind wie
der sehr krank gewesen, sobald Sie wohl
genug sind, werden wir gehen, aber jetzt '
müssen Sie ruhig bleiben. Denken Sie
an nichts, was s,e bekümmert, lüer
Doctor sagte, in einigen Tagen könnten
wir Sie fortbringen, und dann fahren
wir, Sie, ich, Brückn und Rotier nach
Gmunden, und verladen Wien, wo wir
nichts als Kummer und Sorgen gefun-
den haben."
Abn Nosalie " '
Sprechen Sie nicht von ihr ! Wenn
Sie kräftig genug sind, werden wir von
,hr reden. !getzt können wir s nicht, ie
ertagen's nicht!"
Nein, nein r murmelte die Krame ;
ich kann's nicht ! Es ist? hart !" Und
sie wendete ihr Gesicht gegen die
Wand.
Anna bewachte ihre Mutter, bis sie
dachte, daß sie eingeschlafen sei, und
dann ging sie durch da Borzimmcr ,n
das nebenan liegende Zimmer Rosaliens,
um Maienthal zu sprechen, dessen Stim
me sie gehört hatte. ' Er kam jeden Tag,
um sich nach ?Zrau Kogler zu erkundi
gen und Nachrichten von Nofalie zu ho
ren. .
Annas Befürchtungen waren avennals
erwacht. Sie fühlte, daß eine erneute
große Gemüthsbewegung für ihre Mutter
vcrhängnißvoll werden würde, und doch
sah sie die Nothwendigkeit ein, Rosalie
zu rechtfertigen. Sie erzählte Maienthal,
was geschehen war, und bat ihn, ihr ein
Mittel ausfinncn M helfen, wie sie ihre
Mutter von der Unschuld Rosaliens über
zeugen könne.
,M wein wahrhaftig nicht, was wir
thun sollen," entgegnete Maienthal. Ich
fühle, daß ich an, all' dem Kummer die
Schuld trage, und wäre bereit, Alles gut
zu machen, soweit es in meiner Macht
steht. Ich habe Nosalie mein Hand
angeboten; sie wies mich ab. Ich er
neuerte in Briefen meinen Heirathsan
trag; sie antwortete nicht. Sie erlaubt
mir nicht, sie zu sehen. Auch erfahre ich
nicht, wo sie ist. Könnte ich sie nur se-
hm ! Konnten ie eine ufammenkunst
wischen uns zu Stande bringen, es neue
sich ewis? Alles atiPS beste arrangiren.
Ich bin sicher, daß sie mich liebt, wie ich
sie liebe. Aber sie will meine Gattin nicht
werden, auS Furcht, ich könnte spater
meine Verbindung mit ihr bereuen. Doch
sie kennt mich nicht, und wenn ich sie
sehen könnte, denk' ich, würd ich sie
überzeugen, daß sie sich und mir Unrecht
thut."
Aber Slosalie wurde sedensallS erst
nach der Verzeihung ihrer Mutter
ihre Zustimmung geben," entgegnete jetzt
Anna.
Und diese wnd ihre Mutter sicher
nicht zurückhalten," sagte Herr Maien
thal. Auch wenn das Schlimmste, was
sie argwöhnt, wahr wäre, könnte sie kei
ne größer; Genugthuung von ihr oder
mir verlangen. Wenn ich sie nur sehen
könnte!"
Sie hatte mir verboten," sagt Anna,
zu sagen, wo sie ist. Sie will auch nicht
zurückkommen, bis die Mutter nach ihr
sendet.
Tann muß eben die Mutter nach ihr
senden !" entgegnete Maienthal.
Aber diefe wird es verweigern.
Wir dürfen die Weigerung nicht be
achten. Sie thut ihrer Tochter großes
Unrecht. Sie thut auch mir Unrecht und
hnen. und uns Allen k Mehr als daS
sie thut sich selber Unrecht ! Sie macht
sich elend und ungluauch, wo gar leine
Ursache dazu da ist. Sie spricht von Un
ehre und Schande, wo keines von beiden
vorhanden ist. DaS kann nicht fortdau
ern. WaS auch die Folgen fein mögen,
Ihre Mutter muß die Wahrheit wissen.
enden Sie nach wo al senden feie
ihr eine Botschaft, so, als käme sie von
ibrer Mutter. Besprechen feie ihr
der Mutter Verzeihung. Versprechen
Sie was immer, aber schaffen Sie sie her
hci." f
(2ch'ufz folgt.)
r I
Unkescheiden. KWämti
s:er: . . Was, Pension wollen Sie
haben? Da hat man's! Kommt s, ei
rer daher, fiedelt feine 25 Jahr' 'run-
ter Jii will, dann tmymf'ni
13. Oktober 1913.
Aus dem Staate Ncbraska
Aus Fremont, Neb.
Krpmont. Nebr.. 13. Okt. Ein
gestern früh an?gebrochcncs Fmcr
zerstörte eincit Schuppen der Frc
mont Manusauurmg o. wan
denkt, daß Selbstmtzlindung dort
ufacstakeltcr ?solicrunasmatcri.
alien das Feuer veranlaßte.
Ed Matison. ein Post Ck'rt,
wurde als ..Pceper" abgefangen und
I zu einem Dollar und Kosten der
urteilt.
Es ist von der hiesigen Nahrung?'
mitte! . Administration be chlo cn
morden, Zuckerkarten einzuführen.
Zehn bei einem gemütlichen feple.
le sich amüsierende Männer wurden
gestern abend in der Nähe kr
Stockyards verhaftet. ,
Gestern wurden von hier ? wet
tere junge Männer, unter ihnen
auch ein Sohn unseres Mitbürgers
Hans Ruf", roch Lmcoln zur un
terweisung in mechanischen Arbei.
ten geschickt.
Das hiesige Note ;rreuz ma,i
darauf aufmerksam, daß Weihnacht?,
gaben für Soldaten, die in Si
biricn sind, bereits am 25. Okt.
i Bei der Post aufgegeben werden
müssen. ' . ,
Clifford Slater ist schwer krank
; a,irf Wisrn Seine Eltern sind
hingereist. Der junge Mann verließ
erst vor einigen Wochen Fremont.
um seine militärische Ausbildung zu
erhalten. ... m.
Fräulein Hazel fenow )t in u.i)i
cago in einer fecyuie tur streuuen.
Pflegerinnen an der spamscycn n
fwenza f renkt. m.
s? N Sdicdtö ctier. v). u. fiu
binson, ergatterte die Summe von
üii?. hurfa t'inff Anzahl gefälschter
Pfote Ans die Nirma Wright
Construction'Eo,, ehe er sestgcnom
men wurde. .
ftrmtT tlora Cöibfon hat sich be
reits am 2. August nnt Herrn
Frank McCcitt verheiratet und ms
her ihre Freunde darüber im Dun
leln gehalten.
Aus West Point, Aebr
Wm 9R. Ct. wird das Distrikts
gericht seine Sitzungen dahier er
s?nn h?n Bitten, die vorkam
men, gehören die beiden Anklagen
yho (yphiKrtii aeaen Rrau Pcm-
lina Demes uno .Mau oinliu.
vk" . .
Stempel. Deren Falle kamen vereirs
vor dem QonmN'Berieioigungsiui
zur Verhandlung. Die Angeklagten
uf,nn 4fir llnsuld beteuert und
lIUl'l... Vtov -'-, .
geben an, das Opser böswilliger
Verläumdun.g zu sein.
Todesfälle,
qa Nint. Nebr.. 18. Okt.--
Albert Goebel, ein früherer Far-rn-.
ffarn liier am Krebs, und Carl
Eschenburg, ein junger, Farmer, an
der Influenza.
Bankeröstnnng ln Madison.
Madison, Nebr., 18. Okt. Der
r-uhrn SfnVih'tft unserer National
Bank, Herr W.. E. Tay, wird am
1. November hier Sie neue
Bank 'eröffnen.
Krankenpflegerin erliegt der 1.
Fremont, Nebr., 18. Okt. D:e
eucke verschont auch die Kranken-
Pflegerinnen nicht. Frl. Anna C.
Fisher starb an Lungenentzündung
im Fremont Hospital.
?a rfte fiiifer in Scribncr.
tZrihnor NpTir.. 18. Okt. Die
Influenza forderte ihr erstes Opfer
in unserer Stadt, als Anorea w
srrfrtn nnA IvrMt Krankheit der
ukt.it" , - . ' c
Seuche erlag. Schulen uns ane ov
fentlichen Ploe sino yier wmm
sen.
Ärtrtlrs Siliienkn in Beatrice.
mZ Nlir . 18. Okt. Ein
rinor ittifrtTs crciancte sich hier
liuituyt. ' " v. ' Ä
nirr, 4rn .TSniiif Nan Julius Dar.
kjtkkit ... v..., . rr xi
ber Der Sohn hatte einen Eolt
Revolver gefunden, spielte damit
und erschoß seine kleine K-jährige
Schwester, als die Waffe sich ent
lud.
5?, nklnen; in Beattice.
Wertbrief. Nebr.. 18. Okt. Die
OrtTiT htr k?,?,c:nkunaen an der ?n
iu,nn,n in sii?s!aer Stadt betrug
t.lk.l. .'. f
icM,, Warb? 195,. von denen mehr?re
mit Tode abgingen. Die Behörden
fttnurt nlTf niüaliclien Vorsichts
rr.nhreeirfn nnd lioffen, die Seuche
in Schrank.' Z!t halten. Wllyevn
Scott. Sohn von Herrn und Frau
"l,--n .. .
E. .M Scott, üt in Frankrelky an
gckommen.
lknergische Manregel in Norfolk
onacdrolit.
Norfolf. Nebr., , 18. Okt. Die
(csundheitöbhörde hat gedroht.
Wachen an den Türen der Geschäfts
ctrn it rotieren, wenn das Pub
Iirirni fortfährt, sich anzusammeln.
!'ir baben 100 Erkrankungen t!t
bei Stadt,
Die Seuche i Aubnr.
Auburn, mt., 18. Okt.-An
der Influenza liegen hier 176 Per
tonen nieder. Nwei der ältesten Pio
niere unsre? County sind leider der
Seuche erlogen. Thomas !.care uns
Frau John Haxby, die Mutter un
scres CountlN!chters Haxby.
Liberty Anleihe in Dodge Couuty.
remont. Nebr.. R Okt. Un-
scre Stadt bat die ihr gestellte
Quote von $525 00 aezeichnet, er
wartet ölicr eine Gcsanüwmme von
6510.000. Auch auf dem Lande geht
die Sache so gut vor sich, daß der
Vorsiker. Vcorae E. (Äaae, zuver
sichtlich bis Ende dieser, Woche die
Quote von $1,670,000 zu erreichen
hofft.
Interessantes aus der
Bundeshauptstadt
Influenza beeinträchtigt Freiheits
anlkihc: Amerika wnroe bereits
früher von Epidemien heimgc
sucht; zur Steuer der hohe Le
bensmittelpreise.
Washington, D. C den 18.
Oktober 1018. (Eigenbericht.)
Nicht durch eigene Schuld ist Wa
shington der Gefahr ausgesetzt, seine
Quote in der vierten Freiheitsanleihc
nicht zu erreichen. Die Influenza
epidemie hat gebieterisch verlangt,
alle öffentlichen Versammlungen ab.
zusagen, und jeder organisierte er
sucki. ?ede oraanilierte An trenauna.
die die früheren Anleihen so außer-
ordentlich enolareich aemackt vaven.
muß von vornherein aufgegeben wer
den. Und wie in Washington scheint
es 'überall iin Lande zu sein. Die
Folge dieser Situation ist, daß ein
jeder individuell der Aufaabe des
Tages gerecht zu werden hat. Feder
muk seine Subsknvtionen einsenden
ohne erst lange aufgefordert zu wer'
den. wenn er nickt will. San leine
Stadt oder sein Countn als em tt
nmineller Drückeberger erscheinen
soll. Soweit Washington in Betracht
kommt, so sind wohl die Augen der
cmrnen zivilisierten Welt aus das
selbe gerichtet, daß es vorangehe und
den Wea weise, und deshalb ist es
undenkbar, daß die Hauptstadt die
Dollars nicht herausnicken sollte
Tatsache atterdinas ist. daß es nn
seinen Zeichnungen im Rückstände 1 1
und daß die täglichen Zeichnungen
in bedeutend größerem Umfange ae
mackt werden müssen, wenn die
Hauptstadt am Ende der Kampagne
nicht beschämt vor aller Welt da
stehen will. Es hat je kaum eine
Seit aecieben. in welcher ledem Bur
ger seine individuelle Verantwort,
lichkeit so direkt vor Augen gesuyr
war.
Evidemicn. wie iebt die nfluen
za. haben übrigens das Land des
öfteren heimgesucht, und diezenigen,
die darüber klaaen und sich aufregen,
daß die Kirchen geschlossen worden
sind, sollten sich damit trösten, daß
es auch dafür einen Präzedenzfall
gibt: im Jahre 1819 wurden aus
Anlaß der damals herrschenden lyo.
lera durch eine' Proklamation des
Präsidenten die Kirchen geschlossen.
Vielleicht die erste der schrecklichen
Epidemien, die ihren Besuch hier av
statteten, war das aelbe Fieber, das
im Jahre 1793 von Philadelphia
aus das ganze Land heimsuchte. Von
180 bis 1815 stand das ano un
W der Kmreckensberrschatt des
Stfptffirners. das seine Geißel in je
dem Eckchen des Landes schwang,
nachdem es zuerst sich m Massachu
setts bemerkbar aemackit hatte. In
den Fahren 1822 und 1833 kehrte
wieder das gelbe Fieber ve: uns em,
und ,mar in beftiaster Weise. Das
tnnr im letzteren Safire um so schreck
licher. als gerade ein Fahr vorher,
also 1832, die asiatische Cholera das
amerikanische Volk heimgesucht ha
te. Diese Cholera hatte sich von
Canada aus über die Vereinigten
Staaten verbreitet und übertraf an
Heftigkeit alle vorhergehenden Epi
demien. Aber noch heftiger trat sie
dann im Fahre 1819 auf.
furchtbar wütete die Pest, alle Lf.
fentlichen Plätze waren geschlossen.
und damals war es auch, wo oe
Präsidenten Proklamation die Kir.
cken schließen hieß und einen Fest
und Vettag zur Abwendung der
Seuche anordnete. Nur wenige ay
re gab es Nuhe; schon 1853 wieder
mrd? das Land von Panik und
Airecken befallen, als das gelve
Fieber seinen unwillkommenen e
such abstattete. Die Angst vor An
stcckung trieb Männer und Frauen
zu allen möglichen Arten wunoerli
cher Heilmittel, Angst und Aber
afrmlif fialtcn von jedem Besitz ae
nommen, und das Geschäftslebm
litt überall. Epidenneartige lokale
Ltranklieiten haben außerdem das
Land öfters heimgesucht, aber immer
kiaben Amerikaner sich der Lage ge
' jvachsen gezeigt und find inuner
ver
rtiinstig und Patriotisch gewesen, i;
lerdingS hat es nie eine Seit ge '
ben, wo während einer üpioen
Patriotismus sich hätte mehr zeig
müssen als gerade jetzt, und eö l
deshalb von vitalen: JiUereise. o
die Epidemie so schnell als mög!
zum Stillstand gebracht werde, we
die Betreibung dcö Krieges : ui.
ernstlich gehindert werden soll.
ligiöser Eifer oder besser Ueber ei f.
und misleitete Demagogen sollten i
der gegenwärtigen Krisis kein W?
haben.
!
Die Schwierigkeiten, die sich b .
taufenden nach Washington kommel
den Kriegsarbcitcrn darbieten, h .
ben nicht allein in der beinahe U
Möglichkeit, ein einigermaßen passes
des und anheimelndes Unterkominc
zu finden, bestanden, sondern lag
auch in den unerhört hohen Preiset,
die in den Speiseanstalten von ihn
verlangt wurden. Das hat natiirlii
zu Unzuträglichkeiten und Unzufrik
denheit geführt. Der LebenSmittc-,
Verwalter für den Distrikt, Her.
Clarence N. Wilson, ließ es sich de.
her doppelt angelegen sein, m rrgen,
einer Weise Abhülfe zu fchaffen. Mi
den Besitzern von 89 Speiseplätze
hat er nun ein Abkommen getros
fen, und dieses Abkommen verspriM
die Kiwation üu klären , und da?
Los von lausenden von Persone.
zu erleichtern, die ein ooer meyrer
Mahlzeiten in diesen, Spielplätze
einzunehmen gewohnt sind. Bein
Treffen dieses Abkommens hat mav
im Auge gehabt, die Preise sravi.
zu machen und einen Standard fA
v r.'l
ualilai uno suiianiuai uec ict
liierenden Sveisen lt schaffen. Fi?
den Preisen und in den Portlonei ,
hat eine große Ungleichheit geherrscht
und im allgemeinen hatte es den
ysnschein. als ob die Preise hohelf
waren als der Marktpreis der Le!'
beiismittel erlaubte. Auch Qualität,
und Quantität der Speisen wareii
grundverschieden - in den Restau-
rants, die im allgemeinen oensetben?
Preis erhoben. Natürlich darf nicht
neraessen werden, daß eine große!
Schwierigkeit vorhanden ist, reinlichch
und kompetente Hulfskraste zu er
halten, und daß nicht altem .oen
Preis für die Lebensmittel, fondern',
auch alle die , anderen Geschäftsun;
!osten sich wesentlich gesteigert tia.z
ben. 'as Aviommen, oas oer e
bensmiüelverwalter mit den Restau:
rateuren getroffen hat, wird viele
Uebelstände abstellen, und die Kun.s
den dieser Plätze werden es mit
Freuden begrüßendaß sie nun tnii
einem Dollar die Uicaylzeuen eine.:
Tages werden bestreiten könnn. t
Ekkeharr. 1
ttlasstfizierte Anzeigen!
. Redliches Hciratsgesuch. '
Meinstehender deutsch-amerikanifcher
warmer (lutherisch) sucht sofort tüch
tige Haushälterin. Alter 3045
Jahren, zwecks spaterer Heirat.
Farmermädchen oder Witwe bevor
zugt. Man schreibe an 100, Omaka
Tribüne. ' 10-W.Z
Kost und Logi.
Das preiswürdigste Essen M Pete?
Rum. Dmtsche Küche. ISO
Dodge Straße, 2. Stock. tf
Kost und Woljnnng.
brauen und Mädckm. die in La
den und Industrien arbeiten, finden
autes Seim, wenn aewünscht auch
gute, nahrhafte Kost für einzelne
Tage und bei der Woche,' bei Frau
Naumann. 2715 Süd 15. Str. tf i
Gluck bringende Tranringe bei Bro
degaardS, IS. und Douglas Str. ?.
Detektivs.
James Allen. 312 Neville
Bldg. Beweise erlangt in 5wMnaI.
und Zivilfällen. Alles streng ver
traulich. Tel. Tyler 1136. Woh
nung. Douglas 02. -tf.
MektrischcS.
Gebrauchte elekttifche Morore.
Tel. Douglas 2019. Le Bron &
Gray. 116 Süd 13. Str.
Advokaten.
H. Fischer, deutscher RechtsemwaU
und Notar. Krundakte geprüft.
Zimmer 1418 First National Bank
Building.
RUTH FLYllll
Rlavker- und
Gesangslehrerin
Absolvierts im Iah 1911
das Chicago' Musical Col
lege mit höchsten Ehren und
erhielt goldene Lnerkeu ,
MVgömcdaille. ' "t"
' K-A '!
Zimmer
' Valdridae Block '
-20. unb Farnam
1
;
ö