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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Oct. 17, 1918)
.7" TMtye Cttttijt Tr!be i Alte Spitzen. Kein zweite! Werk von Frauenhand mißet einem gut gelochten Mittagessen wird von den Männern so ernst genom wen wie kchte Cpidenarbeit. iS ist amüsant, den staunend respektvollen und gläubigen Blick zu beobachten, den jeder Mann auf ein Ihm vorgelegtes Stück ech Ut Spitzen werfen wird, wenn man da m irgend eine Fabelsumme als Prei sagt. Er glaubt'S unbedingt. Jede Temperament antwortet darauf gleich Mäßig, mit demselben dumpfen und er gebungSvollen ,Ahl" Die Männer sind rein schlittert von dem Unbegreiflichen. Sie anerkennen das ganze Wunder an - mühevoller Kunst, dah die Hände schlich ter Frauen solche Wert, schaffen können! ' sie begreifen die grosse Tatsache, die ar chitektonische Schönheit, die Volkswirt, fchaftliche Bedeutung der Spitzen auch dann, wenn der Mann kein professioneller ' Aesthet ist. Anders die ffrau. Im Bruchteil einer Sekunde durchfliegt Ihr Gehirn eine rie sige Gedankenreihe beim Anblick einer edlen Spitze. Sie liberlegt die mögliclze Anbringung de! vor ihr liegenden Stül kc? an ihrem sämtlichen Gardcrobenbe sitz, berechnet, ob die Spitze auf einer hel len Tasft.Robe odcr dunklen Samt Jacke besser aussehen könnte, ob da! Stück zu lang oder zu kurz für ihren bestimmten Zweck ist, ob sie ähnliche! schon einmal gehabt hat der noch nicht und vor allem, ob die Spitze modern ist. Klappt etwa davon nicht, so hat es für sie kein weiteres Interesse, und mit einem abweisenden, fast verachtungsvollen .Sehr hllbschl-'wird sie sich abwenden. Daß es eine bewunderungswürdige Lei ' stung armer Keschlechtsgenossinnen ist, bedeutet der Frku nur einen Grund mehr, in launenhaftem HcrrinnenbewuV' fein alles zu, verwerfen und zu mifjadj ten, wag sie nicht momentan verwenden kann. , Durch diese echt weibliche Eigenart ha ken sich die Geschicke der Spitzenkunst so sehr wechselreich gestaltet und ist eS mög jich geworden, daß die meisten vornehmen und eleganten Damen, die mit größter Leidenschaft Spitzen tragen und Unsum men dafür ausgeben, dennoch nichts we niger als Spitzmkennennnen sind. Sie habe stets nur Blicke für die Modern! tat. das vorteilhafteste Arrangement, das untrügliche Herausfinden der teuersten Stücke; im übrigen wissen sie nicht ein mal den Namen für daZ. waS sie besitzen und tragen. Ist die Dame eine tüch .tige Hausfrau, so wird sie die Spitzen später sorglich abtrennen und warten, ob sie vielleicht wieder modern werden, waZ erfahrungsgemäß Immer zeitweise ge schieht; gute Familien haben deshalb Kästen voll alter Spitzen, von vielen Ge nerationen her, echt und unecht durchein ander aufgehäuft; man holt sich daraus bog momentan Brauchbare, ohne zu ahnen, welche Barbareien man bisweilen begeht, und nur zu oft geht es' mit Fa milien-Spitzen wie mit ererbten Bermö gen eine Generation verschleudert acht los, was Jahrhunderte erworben haben. Sehr oft aber werden die Spitzen samt der zum Ueberdrufj gewordenen Toilette verkauft oder verschenkt, und man wird angestaunt und offen beneidet, wenn man auch nur die gangbarsten Spitzennamen kennt, vollends aber, wenn man echte von falschen unterscheiden und den ungcfäh ren Wert angeben kann. Die echten Spitzen sind augenblicklich wieder ungewöhnlich stark in Gebrauch. Nickt blos bei den Reichen, auch der he scheidene Mittelstand sehnt sich danach, echte Spitzen zu tragen. Die Mode un tcrstüht dieses Streben auf eine ganz neue Manier, indem sie möglich macht, daß vielerlei Spitzen auf einer Toilette vereinigt werden, und. daß man kleinen Stücken von echter Spitze eine Unterlage und Umgebung von Jmitationsspitzen ge stattet ober förmlich vorschreibt. Der Verkäufer freilich njnnt jede Maschin spitze, wenn sie feinere Qualität und ein gut kopiertes altes Muster hat, ohne wci tereg echte Soundso, zum Unterschied von den ganz unechten Soundso, die mit dem Original gar nichts mehr als den Namm gemein haben, und er wählt die Namen überhaupt wie eö ihm beliebt und em besten die Käufer anlockt? so entsteht eine Verwirrung der Begriffe im Publikum, daß der Kenner nicht weiß, ob er lachen der sich ärgern soll. DaS Studium der Spitzen und ihrer historischen Entwicklung gehört mit zu den wichtigsten kunflgeschichilichen '.üi senschafien, und es ezisliert eine Litera tr über dieses Thema in allen Kultur sprachen, die erstaunlich grob ist. Vom Beginn des 16. Jahrhunderts an. als die Spitze aus dem Osten von den Venzia nern in den Haizdel gebracht und weiter gebildet wurden, begannen die Publika tionen, Schilderungen und Musterbücher, die jetzt ZU den wertvollsten alten Drucken gehören. Und jeder Autor findet neue , Gesichtspunkte undöiiünde, um abermals ..ein Buch über die Spitzen zu schreiben. Unier den neuen berühmten ffachautoren sind der Franzose Joseph Seguin, die Engländerin Frau Bury Paliser und die Wienerin Frl. Bertha v. Juris zu nen nen. Letztere Dame wählte, um der krassen Unwissenheit auf dem Gebiete der Cpitzenliteratur bei der Damenwelt ab zuhclfen, ein draftifM Mittel, nämlich das lLergrös.erungsglaS. das alle Details einer Spitze bis in die kleinste Einzelheit dem Auge kenntlich macht. Schöne g!e Produktion von alten Spitzen machen ihr Buch zu einem gutess Jnformationsmit . tel für jeden Laien. Mit hübschen rci zende Leqenden über die Herkunft alter Spitzen sind andere Spitzenbücher gefüllt. ES ist so, wie wenn alle Pädagogen di lateinische Grammatik aus Erbarmen mit den Schädeln ihrer Zöglinge in Lerse ge kracht haben und Gott weiß, wie dank bar die armen Schüler dem großen Dich ter sein müssen, der die Worte auf Js" in einen so gut trommelbaren Rhythmus hineingepreßt hat. daß er sogar von der Schulbehörd anerkannt worden ist. Fängt man mit den Spitzenanetdot? Überhaupt an. so gelangt man bald zu der Ticklcibigkeit der Ilistory of Lacc und La Dcntello" von den obenge nannten Autoren. Wieviel sagt uns bei fpielsweise eines jener kleine Karos aus Filet mit .interessant stilisierten Tierge. stalten und Arabesken in seinem Stopf stich aukgenäht, wenn wir gelesen haben, wie die Mediceerin diese Modchandarbcit der florentinischen Damen, die sie bei ihrer Klostererziehung von den italicni schert Nonnen lernten, all Königin mit nach Paris gebracht hatte, und daß ihre junge Nichte Maria Stuart, diese Be schäftigung .mit großer Liebhaberei be trieb, wie damals alle Damen deS K.Ö nigLhoscS und wie dann später die unglückliche schottische Königin ihre Kcr kerhaft damit zu kürzen suchte, daß sie in unzählige solche Filctkaros prächtige Ziere und Blumen von eigener Srfin' dung hineinftickte. Wer diese Geschichte einmal gelesen hat, für den wird jene alte Spitzenart. von der man große Bettdecken. Borhänge und Tischtücher zuscrnimenae setzt jindet, plötzlich eine eigene Sprache den; der Name ..Filoche" mit seinem ällfranzösischen Klang wird ihm nicht mehr entfallen und die rührende histo tische Lieblingsgcstalt der Maria ihm die Altersbestimmung derartiger Antiquitä ten fixieren und nicht minder klar wird ihm der Weg: Italien PariZ-Eigland erscheinen, den die Spitzenkunst genom men hat. 'Ein ganzer kunsthistorischer Bortrag kann nicht mehr lehren als die kleine Erzählung. Jeder Mensch trägt in seiner Brust die Vorliebe für dieS oder jenes Jahrhundert, von dem er fühlt, daß er gerade damals schon einmal auf der Welt war. AuS diesem Gefühl erwächst auch wohl bei einzelnen Frauen die Vorliebe für ganz bestimmte Spitzenartcn. Der einen geht das Herz auf bei der naiven, reinen und edlen Kunstsprache der Dalmatiner Spit zen, die noch heute im Cinquecento stehen geblieben sind, so wie sie damals die Be nezianer gesunden und zu einer Weltin, dustrie-weitergebildet haben; andere schäl zen einzig die mcziattische Kunst, wieder andere berauschen sich an der üppigen Zeichnung der Barockspihen aus der Zeit des Sonnenkönigs, dem Point de France, und gar vielen gilt überhaupt nur das duftig elegante Neseau und die zarten Arabesken' deS Nokoko. Das letztere und alle die MalineS, Balenciennes Lilles, die Spitzen von Alcncon, Sedan. Ar gentan und Brüssel, die Anglcterrcs und Applications, die unter dem Sammel namen Fondspitzen- begriffen werden, sind vffcvbar die Schoßkinder eleganter Frauen. Ach.. waS ist es doch HoldcS und Lie benswllrdiges um menschlichen Leichtsinn, blinde GcnuUucht, Verschwendung und ähnlich: minderwertige Qualitäten! Ein Vermögen hinlegen für Spitzen, toll hin einschnciden lassen, damit nicht der Schick der Toilette unter der Rücksichtnahme auf die Wiederverwendbarleit der Stückt lci det; Spitzen nur, lieben, weil man damit am schönsten ist, weil sie wunderbar unh weich fallen, inen köstlichen Ton haben, und gar nicht weiter fragen, ob sie echt oder unecht sind; und eine wertvolle echte Garnitur dem Stubenmädchen schenken, weil man gewaschene Spitzen nicht mag und gegenüber steht die wackere Dame mit Vergrößerungsglas und Nachschlage buch, die lieber einen unförmige Spit zenkragen trägt, als daß sie ein Eckchen herunterschnciden ließe. Ach, daS ist wieder die alte Bibelgeschichte von Maria und Martha. Wie wenig wird doch weibliche Vdrtrcfslichkeit gelohnt! 'lind wie seltsam stoßen in der Wett der Spit zen die Begriffe von Gut und Böse auf einander! Wieviel mehr wert sind sür die Spitzenprodukiion doch jene achtlos konsumierenden schlechten Wirtinnen als die braven Konservlerenden! Von den schwer Entbehrenden für die reich Genie ßenden gemacht, von den Verstehenden selten und dengoch am richtigsten vcrstan den! Am berückendsten, am interessantesten entfaltet sich die Poesie der Spitze eigent lich dann, ist hie Idee deS Spitzenkragens auf der vollen Höhe ihre Wesens ange langt, wenn sich eine sundhaft schöne Frau in wahnsinniger Verschwendung ganz in wogenden Spitzenmassen umgibt. Ein Porträt der Pompadour, in reich volantierter Ncifrockspitzenrobe, von der eine handbreite Valenciennes mit zwei. tausend Klöppeln gearbeitet wurde, im feuchten Keller, damit der seine Faden nicht troal'n wurde und während der Ar beit brach; und die Arbeiterin brachte da von täglich etwa drei Millimeter fertig oder im frommgläubigen Dienst der Kirche. DaS fpinnwebfeine. in einem Neliquicnfchrein verwahrte Spitzenhemd von der Klosterinsel Bissorac bei Sebe , nicö an dem eine Nonne ihr ganzes Le ben lang, als Geschenk für ihren Beicht Vater, einen Bischof in Bissorac, so lang gearbeitet hat, bis sie erblindet ist . . Nein, die köstlichsten Dinge in den alten Spitzen zeigt -keine .Lupe. Die findet, man viel, besser in einsamen Dämmer stunden, wenn die Gedanken wie leichte Somme.rwolken in die Vergangenheit zie hen. ' " . D e m o st h e n e ! : DaS, was in Ansehung der vergange nen Zeit das Schlimmste ist. das ist für die Zukunft das Beste. Wäre nämlich in der Vergangenheit alles getan, waS da hätte getan werden sollen, und nichiS versäumt worden, dann waren wir in der gegenwärtigen Bedrängnis ohne Hoffnung. Aber da wir uns anklagen müssen, das Rechte und unsere Pflicht nicht getan zu haben, so steht nun Rct tung und Hilfe in unserer Hand. Denn Ich bin der Meinung, dah sür freie Männer der stärkste Beweggrund, das siechte zu tun, eben darin liegt, dah sie Ich über die gegenwärtigen Zustande chämen. Sobald die Künste verblühn. . ' Kommt Wissenschaft in Gunst. Sie lohnt auch Handmerksbemühn, Denn Wissen ist keine Kunst. i,YJViyjf-'f-r, T T f T Y T i Zie Helephonistmnen bei der Armee. ViTA AA , A , A A 1 ViTi rri t m , . ' : ' f!" V ' ? f S J s h. V .rflvlöii r.JHM', U St' Die Siege der amerikanischen Armee werden nicht nur durch die regulären Truppen erfochten, sondern durch die Hilfstruppen, die weithinter der Front Dienst tun. Wie alle technischen Be triclH ihre besten Kräfte der Regierung zur Verfügung stellten, so sind auch aus jeder Central" eine Anzahl ezperter Te lephonistinnen ausgehoben worden, die zum Dienst über See ausgebildet wur den und bereits drüben sich außerordcnt lich gut bewährt haben. Während die männlichen Telephonbedienstcte die Drahtnachrichten in den Schützengräben übermitteln, ist den weiblichen Tclepho nistinncn die Bedienung der grsßen Cen traten übergeben worden. Es ist die Blüte unsrer jungen Hallo Girls", die sich bereits hier durch ihre Schnelligkeit und Geistesgegenwart bei Vörsentrans aktionen oder anderen wichtigen Regie rungsgeschäften hervorgetan haben. Gerade so wie sie ihren Anteil an der Aufwärtsbewegung des Aktienmarktes hatten, so war der große Ersolg der amerikanischen Truppen drüben nicht zum wenigsten das Werk ihrer flinken Finger. Lange vor du Zeit, ehe die Ver. Staaten in den Weltkrieg eintraten, ist hier ein Telephon Reserve-Corps zusam mengestellt worden. Die Leitung hatte Col. John' I. Carty. Chcf-Jngenieur der amerikanischen Telephon und Tele graph Company, dem auch jetzt der, ge samte Drahtdienst der amerikanischen Streitkräfte untersteht, übernommen. Die männlichen Freiwilligen wurden als Infanterie gedrillt und nach einer gründlichen technischen Schulung sür den Nachrichtendienst im Felde ausgebildet. iSl W . ' i' " "l , :' liiliSll j I ;.':;?;:':''s':;i':,::'::t 't "O Jt.P'-; 4 1 ;.VÄ.oÄ-'V.'iv;;:.i . ! s ,0 - U"I,, ? i -w ' mw fer ... tM ' .-. ' ' Ai , 4 ! . f . . - 5 1 'r 1:.... mB , - .. 1 , ! Wr 'mr'T' . : . .'. .' ?.V rr" " t iil ' )t - mZ j ' i R-l Ewl k ,1 In den Apfelavemien 1 -Bon Bijou nach Schloß Fasan Alle, alle Bäume blühen: , Blüten wie aus Porzellan, . Weiß und rosa, weiß und rosa, Bon Bijou nach Schloß Fasan. Stille. Nur ein Bllltenschauer , Bon den Zweigen dann und wann Und dazu ein lasurblauer Himmel wie auS Porzellan. Blaue Stille, blaue Stille Von Bijou nach Schloß Fasan. M W M M tv$ im I " W ESSJ M ROM essa Der Aerger. Der Aerger kommt aus der Galle, sagt der Volksmund, und wir nennen die ewig Unzufriedenen auch gallige Na turen. Daß die Körpcrveraplagung das Temperament beeinflußt, ist n streitbar. Andererseits geben starke Wil lcnsmenschen das Beispiel, daß das Körperliche bis zu gewissen Grenzen gei stig bestimmt werden kann. Ncrvck ärzte bestätigen das. Eine andere Auffassung lautet: der Aerger rührt von den Nerven her. Un scre Dienstmädchen, wenn sie höflich sein wollen, beklagen sich, daß ihre Her rin, die sich über einen angebrannten Braten aufgeregt hat, heut sehr ncr vös" sei. Aerger wirkt ansteckend. Aber eS gibt Naturen, die sich unempfindlich gegen den Bazillus des Aergers erweisen. Leute, die sich anscheinend auS Grundsatz beständig ärgern, erboßen sich am meisten über die Geseiten, die ihrer schlechten Laune einen unangrcif bgren Humor entgegensetzen.. , Sie be Häupten leicht, so viel Gemütsruhe wäre eine Mäkle, eine Mißstimmung hervor rufende Maske. Sie glauben einfach nicht daran, daß einzelne Menschen un fähig sind, sich zu ärgern. WaS ist denn Aerger? Mißmut. Doch Mißmut kann in bloßer Gedrückt hcit bestehen.,- Mit Aerger ist immer eine i Erregung verbunden. Ich ärgere mich, darin liegt Handlung ich bin mißmutig, das ist die Lcideform.' Das Blut kreist schneller, und Fritz Reuters Onkel Brasig Preist den täglichen Hos jungensärge r als ein Mittel zur Ge sundheit. Macht sich Aerger in der Form von tätigem Widerspruch geltend. V T"T T T"V T T f T' T ? T V A A.A.A AA V A A .A-A..AZ i s Ö iK lü .i:'.f' , t' Wl i fj r .u!" A j f u I -sW , S l' ;? " Zi nV ( '"' - - ! ' 'l ' ' Einige gingen, gleich mit General Per shing auf dem ersten Truppenschiff, als Zugehörige seines CtabeZ, hinüber. So gleich nach ihrer Landung begannen sie mit der Ausarbeitung eines Systems des Drahtverkebrs, und sind seitdem oft mit, ten im dicksten Gefecht gewesen. Die Tclcphonistinnen. die zum Ueber scedienst ausgehoben sind, werden zu nächst hier-auf ihren Militärdienst vor bereitet und verschiedenen Kantonments zugeteilt, wo sie ihren ersten Unterricht nril'rischcr Art erhalten. Der Schalt breienst ist hier dem in Frankreich ganz ähnlich, so daß 'die Zungen Eleven gleich mB allen Gedflogenbeiten der Te lephon BenachrichtigungZstcllen drüben vertraut werden. Bis' zu isrer Einschiffung werden iie von einer Zentrale zur andern geschickt, wn sie unter den schwierigsten Nrrs'ält nissen'arb'iten müssen, bis ihre Tüchtia seit und Fäbiakeit vollauf erwiest ist. Sie sind Soldaten der großen Armee und gehen in Unisgrm, die aus Rock und Bluse aus dunkelblauem Tuch besteht. ! Dazu trafen sie breiten flachen Hut nd sind durch die Weißen und vranqegelben Schnürt des Sianorvs kenntlich, dem sie zugehören.'! - Schlirbte Messingknövfe, gezeichnet U. S, A., sind weitere Mir! bute ihrer Soldatenwürde. Aufdem rechten Acrwel träqt jcd? Telephonistin ein Weißes Abzeicben mit einem blau linierten Telephon-Mundstiick, Der Auf scher, der den Rang eines Zuqfüf'rers bat, trägt dasselbe Enblem mit einem Kranz drumrum. ..Tov", das ist der Oberaiisseber M neben dem F'ina noch die Zickzack -Lichter der Fiinkensnrachc an seinen Enblemen. Top" ist Führer des Meissner W M Ks3 . , ' , ls-a Auf dem Wege geht in Grüppchcn, Zuckerzierlich angetan. Er ein Stutzer, sieein Püppchcn: Jsabell und Florestan, Gehen Hand in Hand des, WcgeS Von Bijou nach Schloß Fasan. Und es seufzt die blonde Kleine: Sonne, Sonne, bist du toll! Sonne, willst du, daß ich weine, Ließ zu Haus mein Parasol, Und die Mutter mutz es merken, Wenn ich ganz derbrennen soll. so ist er allerdings ein Reizmittel, da! schließlich ein erhöhtes Lebensgesllhl zei tigt. Aerger jedoch, der gegen eine ver stimmende Handlung nicht die ausglei chende Gegenhandlung setzen kann, der nur beim Grollen und Schelten per harrt, ist der unfruchtbarste Zustand, Bon manchen Charakteren sagt man, daß sie den Aerger in sich hineinsressen. In dem Wort fressen" liegt ein trefs lich malender Ausdruck für das Bärbel hige dieser Menschen. Immerhin sind sie sympathisch durch ihre Eigenkraft, die mit sich selbst fertig wird und nicht über Unwichtiges jammert. Unwichtiges! Ich spüre, wie alle Aergcrlichen auffahren. Ja, worüber ärgern wir uns denn? Nicht über den Tod oder die Untreue eines geschätzten Menschen, nicht über den Verlust unse res Glückes, auch nicht . über schwere Bermögenseinbußen, nicht einmal über einen eingegangenen Blumenstock. Um Liebe, Treue, - Glück , erleiden wir Schmerzen; bei Geldverlusten brechen Sorgen über unS herein, und um welke Slumen trauern wir. Eine Beziehung, die sich löste, ein Abschied von Menschen und Dingen, 'die Trennung von einer Landschaft stimmen zur Wehmut. Das alleS sind reine Gefühle, bei denen die Seele ihrer selbst gewiß bleibt. Ter Aerger sitzt wie ein Fremdkörper im Blut. Er verunreinigt es. Er ist ein Tempcramcntsausbruch, der die Seele wohl verdüstert oder verrammelt, aber in ihre feinen Kammern gar nicht hin einreicht. Darum sind es in der meist geringfügige Ursachen, die Aerger bereiten. Wir ärgern unS über einen unpünktlichen Gast, unzuverlässige T T T 'T'T'T'Y T"'TY"T"T T '"-itTt- ,5 O ?I'K , r ' 5 ZT ('" 7.V . St i w m 4u) . j r' ( ' i'A ..&... " -". - ,4 W- ' Ä-sYi''i it)W i v V j,f ' ' i. X f- ; 1 i. - i r, V" r ,f " ' 4 'Ittüiiu 'I itlt , 11 IL "Zn V W"l. grMjg ganzen Umts", dem oft 3050 Tele phonistinnen zugehören. Da Nachrichten in Englisch und Iran zösisch ausgegeben werden, so müssen die Mädchen die beiden Sprachen fließend beherrschen und Ueberstzung ganz unbe wußt ausführen und richtig übermitteln. Selbst etwas Portugiesisch wird ver langt. Im Stars and Stripes", dem offiziellen Organ unserer Truppen drü ben, lesen wir, dah die Mädchen ebenso sicher sind im ,,Voulez-vou m clon ner le Capitnin Blanque", und "Leranie speakta Cap'n Blank, ploase", als mit Oui, mon .Com mandant, attendez un moment", oder "Yes, Major, just vrait a mi' nute, please", DaS Leben drüben bringt den 2J!äd chen manche Abwechslung, da sie nicht direkt in der Feuerlinie sind sondern hin, ter der Front, wo der Krieg sich nicht mit seien Gräueln bemerkbar macht. Die Regierung sorgt für sie in jeder Weise und zahlt ihnen Gehälter von $60, $72 und $120 den Monat, entsprechend ihren Stellungen als Schaltbrett-Soldaten, Aufseher-oder Führer, Zu diesen Ga gen kommt noch eine monatliche Zulage von $4 per Tag für die ersten 20 Dienst tage oder bis der Rekrut den Dienst der Wer. Staaten quittiert. Nach den ersten' 30 Tagen ist die monatliche Zulage $3!) sür Lögis, $24 für Essen und $6 für Licht und Heizung. Stellt die Regierung den Mädchen Quartier und ihren Unter halt, da,in fallen die Zuschüsse weg. Es ist die Absicht der Regierung, daß das Gchalt den Telephonistinnen unverkürzt zugeht. , Alle Mädchen, yt als Telephonistin Porzellan. Spricht der Junge: Sich die Blüten Zugewandt dem Sonnenlicht, Wie so selig sie erglühten, Seuen das Verbrennen nicht: Weiß und rosa, wie dein zartes, SllßeS Blumenangesicht! Und sie hebt das Köpfchen leise, Sieht ihn stolz und strahlend an. Und sie wandern solcherweise Bon Bijou nach Schloß Fasan. Alle alle Blüten flüstern: Jsabell und Florestan. - fr.: Dienstboten, ärgern uns über das Wct ter, über einen Fleck im Kleide, ein beim Plätten versengtes Wäschestück. Unser Ordnungssinn oder unser Behagen ist gestört. Denn ist die Spitzendecke, die das Eisen verbrannte, besonders schön und wertvoll, so tritt eine andere Em pfindung ein als die, die sich hauptsäch lich über den Berlust eines Gegenstandes aus dem Dutzend" krankte. Ein Zärt lichkcitsgefühl liebem Besitz gegenüber wurde verletzt, die künstlerische Harmo nie zerrissen, mit der der ästhetische Ein druck der schimmernden Decke beglückte. Der notgedrungene Verzicht.. ist in sei nem Sjimmungswert eher der Trauer um die welkende Blumen verwandt. Menschen die uns ärgern, können in keinem innigen Verhältnis zu uns sie hen; denn sonst würden sie uns betrll ben. Also weder durch Menschen noch durch Dinge greift der Aerger in be schirmte Bezirke unserer Innenwelt. Er gilt immer Vergänglichem, Ueberwind barem sosern man einen hohen Maß stab an die Werte der Erscheinungen legt. Ter Weise also, der beständig mit solchen Maßstäben mißt, wird der Wahrheit gemäß von sich aussagen, daß' er den Begriff des AergerS nicht kennt. Die über den Dingen thronende ZVels hcit des Philosophen ist freilich dünn gesät, und vielleicht brauchen wir das nicht einmal zu bedauern; denn die Mi chuna von Torheit. Borwid. Phanta !tik. uS der daS Bild der Welt sich zu ammensckt. macht das Leben wohl bun ter und wärmer als die rcilie und kühle Abgeklärtheit. Wer aber in weniger kalten Regionen zu Hause ist und gern das Strömen der Begebenheiten um sich spürt, dem ist ein anderes Mitkkl gege den, sich, des Aerger! zu enthalten - nämlich der Humor. , Von seinem Ge sichiswinkel auS betrachtet, verdient Itin Ding, daß man sich an ihm ärgert, und T"Ty V V T V V.V. V "" '' T -Cr? v w X. AMERICAN TELEPHONS h i 1 " OPERATORs AT WORK, : NEAR THE FRONT IN II ! 9 :.t if- . nen hinübergechen. sind IMproz. Ameri kanerinnen und mit Begeisterung bei der Sache. Selbst unter den Fremgebore nen gibt sich dieselbe Palriotische Stim Nung kund, die die Soldaten beseelt, dit Gut und Blut ihrem . Lande opfern. Mißachtend aller Gefahren, in die sie ihr oft unter schwierigen Verhältnissen aus, zuführender Dienst bringt, füllen sie ihre Posten aus und kennen nur einen Ge danken: To do my bis. Fräulein Geor gette Schar vom Unit No. 3 schrieb kikrz, lich-in einem Briefe, daß Bombarde ments nichts neues sind und man sich auch an sie gewöhnen kann. Am besten überwindet man die Nervosität durch Vorsagen seiner Nummern in Franzö sisch. und indem man sich übt,- möglichst schnell' zu sprechen, damit man bei einem Bombardement nicht plötzlich aus der Fassung kommt. Manchmal h'Äen wir die Dicken Bertas" des Feindes brum men". schreibt Frl. Laurenee Peckin, früher in San Francisco, jetzt in Paris, denn die Deutschen lieben es, uns am Tage mit Fernschüssen zu grüßen und nachts durch Luftüberfälle. Doch mit keinem von beiden erreichen sie mehr, als daß gelegentlich einige Passanten um ihr Leben kommen. Unsere Soldaten sind einfach nicht zu bieten. Sie füllen die Lücken überall und ziehen lieber den Tod vor, als daß sie sich ergeben. Es ist uns schmerzlich, die Ambulanzen mit .den Verwundeten Zu sehen, aber gleichzeitig sehen wir mit Stolz auf unsere Jun gen." So geht es noch weiter fort. Aus allen Briefen klingt das Lied der Bt, geisterung, das auch hier die Herzen höher schlagen läßt, wenn von den Titen un serer Jungen die Rede ist. ! tM rcss RS: W M tNI W m i SS dem Unbeteiligten erscheinen vom Aerger umgetriebene Menschen voll unfrciwilli ger Komik. ' Denn ihr Gebühren steht in einem Mißverhältnis zu dem Gegen, stand ihrer Unlust. ' Humor ist nicht Leichtfertigkeit, Humor ist Selbstbe, wußtsein. Wer mit Humor mag es auch Galgenhumor sn über Angele genheiten hinwegkommt, die andern viele böse Stunden bereiten, der ist 'sich zu gut,, sich vom erstbesten , blinden Zufall dir innere Harmonie seines Wesens zerrütten zu lassen. Er weiß, daß dies? Harmonie ein kostbares und meist nicht leicht errungener Besitz ist, und daß ihr Gleichgewicht wertvoller ist als irgend eine jener winzigen Störungen unseres äußeren Behagens. Der Anlässe, die Schmerzen, Trauer, Wehmut verbreiten, sind genug; wer ein warmes Herz hat, vermag ihnen nicht auszuweichen. Umsomchr hat der Le benskünftler das Recht, jene Zwischen stufe, von Unlustgcfllhl, die wir Aerger nennen, aus seinem Empfindungskreise auszuschalten. Darin liegt ein Zusam menhalten der Kraft für große Gefühle und starke Leistungen. Logisch.' Kind: Mama, ist eS wahr, das; die Bienfchen aus Staub ge macht sind?" Mutter: Jawohl, mein Kind!" Kind: Tann sind die Neger auS Koh lenstaub gemacht, nicht wcchr?" Blinkende Gläser, schimmernde! Linnen, AlleS schmucksauber draußen wie drin , nen, Hurtig und fröhlich bei jedem Beginnen, Handeln und Schaffen, nicht Säumen und Sinnen. Als Gegner ist nur der ganz ehrliche Mann schmer zu besiegen. CTNtvY -J -iwyf i Unsere Mperlänge.! ' ' i Ein inniger Wunsch aller Eltern ist , eS, daß ihre Kinder eine ansehnliche Gc 1 sialt und Körperhöhe erreichen. Die Körpcrlänge ist von vornherein in gc wissem Maße bestimmt durch daS Keim i? Plasma, das heißt durch Belebung. Vin h den Eltern, von den Borfahren her, be steht in dem werdenden Menschcnwcsen eine gegebene Wachstumiendenz. respck tive Bestimmung. Das ergibt sich aus Z den grundlegenden Gesetzen der Ver', $ erbungstheorie. Das Kind kann den t Vorfahren' in irgendwelchen Zügen, selbstverständlich auch der Körpcrlänge. ,- ähneln, es muß nicht unbedingt seinen unmittelbaren Erzeugern ' entsprechend sich gestalten. Die Keimzellen sind sozusagen un, sterblich, und in jeder Keimzelle finden sich alle möglichen Potentialitätcn (Äög lichkciten), die von der langen Ahnen reihe herrühren; natülich sznd immer die entferntesten Mitglieder dieser Reihe am mindesten maßgebend. Wie bei allen Pflanzen und Tiere nicht nur die Gattung und Art Gestalt und Aussehen bedingen, sondern auch Klima, Umgebung, Ernährung, so gilt dies auch selbstredend für den Menschen. Wird ein Kind kümmerlich, in elenden Verhältnissen herangezogen, so wird alle ererbte Fähigkeit zu stattlichem Wüchse zuschaklden werden. In England und in Deutschland haben vo! einer Reihe Von Jahren, lange von dem Weltkriege, staatliche Kommissionen Untersuchungen angestellt über die Ursache des Zurück gehens der Körperhöhe der letzten Gcne ration, wie es sich bei Rekrutcn-Unter suchungen herausstellte. Man kam end lich auf Grund eingehender, mühevoller Arbeit zur Schlußfolgerung, daß Unter crnährung und schlechte Wohnverhält nisse im Kindesalter die Schuld tragen. Weitgehende Resormen wurden da ! malS angeregt und durchgeführt, so zum Beispiel den Kindern ein nahrhaftes Frühstück in d Schule zu verabreichen. Außer der Unterernährung sind ver antwortlich für mangelhasten Körper wuchs auch die verschiedenen Krankhci ten, die das Kindesalter befallen. Schwächezustände folgen mitunter die. sen Erkrankungen und das Wachstum !, wird erheblich, gestört. Dann hätten wir zu , berücksichtigen die sogenannten Zivilisationsschäden. Nicht jedes Kind hält die , nachteiligen Folgen deS Schulzwanges vollkommen unbeschadet aus. Der Mensch ist ur sprünglich, wie alle anderen Geschöpfe, M das Leben in offiner, freier Naiur geschaffen. Der Ausenthalt in Innen räumen ist berhängnisvcll für manche und verkümmert bei ihnen Muskelkraft und körperliche Entwicklung. Das stundenlange Sitzen aus Schul bänkcn, insbesondere die fehlerhafte Hal tung dabei, läßt allmählich Rückgrats Verkrümmungen auftreten. Solche Bcr biegungcn der Wirbelsäule sind außer ordentlich häusig. Das Rückgrat hat an und für sich schon physiologische Sie gungen und Kurven, diese werden durch l falsche Haltung oder Schwäche, oder Er krankung übertrieben. Infolgedessen wird die Körperhöhe beeinträchtigt, da das I Rückgrat die Säule des Rumpfes dar t stellt. , Viel Ausenthalt und Spiel im Freien, gehörige Ferien, auch öfters Erholungs I pausen während des Unterrichts, wirken ausgleichend und vorbeugend gegen die Gefahren der Wirbelfäuleverkrümmung. Es ist überhaupt nicht angebracht odcr nötig, die Kinder so lange an das Schulzimmer zu fesseln. Es hat sich nämlich psychologisch im pädagogischen Sinne feststellen lassen, daß bis zu einem gewissen Alter die Kinder ohnehin nicht länger als 15 bis 20 Minuten ohne Ruhepause ihre Gedanken auf einen Gc genstand konzentrieren können. ß Wo die Wirbelsäuleverbicgung schon ausgebildet odcr eine starke Tendenz da ß zu vorhanden ist, da gibt es bestimmte, f vom Arzt anzugebende Bewegungen und Uebungen, die dieser Mißgcstaltung ent gegenwirkcn. Den Kindern sollte von frühauf ein geprägt werden, eine stramme, gerade Körperhaltung zu pflegen, sowohl beim Gehen und Stehen, also auch beim Sitzen. Es hat dies auch auf die Lage und Funktion der Abdominalorgane einen guten Einfluß. Die Waise. Immer, wenn es Abend wird Und die ersten Sterne funkeln. Fühl' ich mich so fremd verirrt 1 In der großen Welt, der dunkeln. Wie sich nun wegein, wegaus. Berg und Tal zusammenschmicgen. Weiß ich doch kein Heimathaus Hinter j: en Hügeln liegen. - Geb ,ich auch zu Spiel und Tanz. Immer spür' ich. was mir fehle: Niemand, niemand liebt mich ganz. Bis jnS Innerste der Seele. Erika R Sein Ich, i Der Her Rat. Donnerwetter. Marie, wie können Sie mich mittags so I; lange schlafen lassen! Da kann ich im f Bureau wieder den ganzen- Nachmittag 's lein Auge zutun. WM'ik!! lifilll Illlilflllllllllllljlllll i y