Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, October 15, 1918, Page 2, Image 2

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?eite 2-TägIiche Omaya Tribüne-Dicnstag, bcn 15. Oktober 1918.
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Tägliche Omaha Tribüne
TKIEUX33 PÜBLISHING CQ.-VAL. J. PETER. Prwident.
Preis deö Tageblatts: Durch den Träger, per Woche ViY CentS?
mich die Post, Ui Vorausbezahlung, per Jahr $si.00; sechs Monate $3.00;
srci Monate $1.50; bei Vorausbezahlung von zwei Jahre $10.00.
Preis des Wochenblatts bek Boranöbezahlung Z2.00 da, Jahr.
13UM309 Howtrd 8tr.
Ielphoas sYLEB 40,
ÜMih, Nebruka.
Uea Moioc, I, Brauet Office: 407-6th Are.
Entered as- lOTüd-tla! matter March 14. 1312, &t the postoffica of
Omaiia, Nebruska, ander tha act of Cornjcreaa, Marci 8, 1879.
live Täglich Omaha Tribüne I a itrictly American newspaper,
read b? Americans of German blood. The Tribune reeojrniws the fact
that nu Publication in thit eountry Kaa a rbtht ta tatst if It dua not
dfvote ita entire energy to the best jntereat of the United States of
America, particularly the cause for whlch the United States entered
this war. If any one should find anythfnx in oor columna which he
Vekieve, is at variance with thia principle, we would be rrateful to
hare it called to oor attention. The Tribune is nothing eise thao an all
American newspaper.
Omaha, Neb., Dienstag, den 13. Oktober 1918.
wttsons weitere Forderungen
In seiner pronchtm Antwort aus die deutsche , Annahme seiner
Vcdingungm hat- Präsident Wilson .weitere Forderungen gefallt, , die
vom Feinde. nichts weniger als vollständige Mcrgabe fordern. Die neuen
Forderungen sind: ,
Die Vereinbarung und die Pläne der Durchführung eines Waffen,
siillstandes sind unter den Bestimmungen der militärischen Ratgeber der
Alliierten und der Ver. Staaten zu treffen irnd zwar unter Wahrung der
Vorteile der gegenwärtigen günstigen Lage unserer Waffen. Ferner
sind don diesen absolut zufriedenstellende Gaoantien für die Durchführung
der von. Amerika und feinen Mitkämpfern gestellten Forderungen zu be
stimmen.
Kein Waffenstillstand kann in Beratung gezogen werden, solange
die deutsche Armee ihr furchtbares Zerstörn göwerk zu Lande und die
U-Boote ihre ungesetzliche Zerstörung don Leben und Eigentum zur
See fortsetzen. Der Präsident weist daraufhin, daß dieses Vorgehen fei
tens des Feindes den Wscheu der Welt geftmden hat.
Vor allen Dingen aber ist es die Absicht des Präsidenten, die ihm
so verhaßte Autokratenhcrrschaft gänzlich zu zerstören oder doch zum min
desten unschädlich zu machen. In dieser Hinsicht verweist der Präsident
auf seine am 4. Juli am Grabe Washingtons gehaltene. Rede, worin cr
die Zerstörung cmtokratischcc Machthaber feierlich gelobte, die aus per.
sönlicher Macht den Frieden der Welt stören können. Er sagt, von der
zufriedenstellenden Annahme des letzteren Punktes hänge vor allem die
Durchführbarkeit des Friedens planes ab. '
Der Leser wird sich fragen, was jetzt? Nun, die neue deutsche Re
gierung wird wieder antworten und nach den Ereignissen, die sich drau
sie abspielen, darf man weitere Zugeständnisse erwarten. Die Macht der
Militärkaste wurde nach den Erklärungen der neuen deutsckn Staats.
männer bereits bedeutend beschnitten; die Macht des Kaisers nicht minder,
denn Montag- wurde gemeldet, öafz der Kaiser das Recht der Kriegser
klärung an den Reichstag übertragen' habe; übertragen mußte, hätte
wohl den Tatsachen besser entsprochen. Die neuen Herren, die in Teutsch,
land am Ruder stehen, werhen wissen, wo sie einzugreifen haben, wenn sie
den Frieden, wirklich wünschen und das Volk scheint neuesten Meldungen
-llfolge nachgerade in einer Stimmung zu sein, auf die Annahme jeder
Forderung Amerikas zu bestehen, selbst Zvcnn dies den Rücktritt des
ttaisers bedeuten würde. Dies hat Wilson auch diesmal nicht gefordert,
wohl aber in nicht mißzuverstchenöcr Weife seine politische und militari
sche Unschädlichmachung. 1 , ' '
Ernteertrage im Jahre 1918
Das Internationale Landwirtschaftliche Institut, dessen Sitz sich in
Wom befindet, und in welchem auch unsere Regierung durch einen Sachver
sündigen, Herrn David Lubin, vertreten ist, hat soeben seinen vorläu
figen Bericht über den Stand der Ernte des Jahres 1918 veröffentlicht.
Derselbe stützt sich auf die bis zur letzten Augustwoche vorliegenden amt
lichen Angaben, läßt aber selbstverständlich jede Aufklärung über die Ern
tcergebmsse in den Ländern der Mittelmächte und ihrer Bundesgenossen
vermissen. Die nachfolgenden Mitteilungen bezüglich der Hauptproduk.
tionsländer für die verschiedenen landwirtschaftlichm Erzeugnisse sind dem
Auguftbefte des von dem Institute herausgegebenen monatlichen Bulle
tin of Agriculture and Commcrcial Statistics entnommen.
Was Weizen betrifft, so ist eine unbedeutende Veränderung in Be
zug auf die in den Ver. Staaten gemachte Vorausberechnung zu der
zeichnen, und danach wird 'der Wcizencrtrag in jenem Lande jetzt auf
233,056,480 Ouintal metrische Zentner von je 224 amerikanischen
Das heimgesuchte
Philadelphia
In keiner Stadt der Ver. Staaten
grassiert die spanische Influenza so
schrecklich wie in Philadelphia. Die
Erkrankungen zählen viele Tausende
und die Todesfälle ereignen sich so
zahlreich, das; ihre Zahl amtlich nicht
mehr angegeben wird, um Aufre
guiig zu vermeiden. Der Phil,
delphia Demokrat- schreibt über die
dortige Lage:
.Die Situation in Philadelphia
hat sich sehr unerfreulich gestaltet.
Sie ist schlimmer, als die Bcrickte
der Zeitungen erkennen lassen, welche
sich nur auf die dem Sanüätsanüe
angemeldeten Erkrankungsfälle be
ziehen; die meisten Aerzte der Stadt
sind viel zu sehr beschäftigt und mit
Arbeit überbürdet, um in allen Fäl
len der Behörde Anzeige zu erstat
ten. In einigen besonders schwer
heimgesuchten Distrikten weigern sich
Aerzte sogar, neue Patienten aiizu
nehmen irnö Besuche in Häusern zu
machen. Den Angehörigen der Er.
krankten bleibt in solchen Fallen
nichts weiter übrig, als sich an das
nächste PolizcüStationshaus zu
wenden, wo ärztjichcr Beistand c
hältlich ist. " j
Ebenso wie diWÄcrzte sind selbst,!
verständlich auch die Apotheker mit
Arbeit überbürdet? Sie haben oft
bis spät in die Nacht hinein zu tun,
um die gegen die Grippe verschriebe
nen Rezepte auszuführen. Sie ver
sichern, daß ihnen in langjähriger
Erfahrung ctlvas ähnliches nicht voi
gekommen sei. Ta Apothckcr-Ge.'
chilfcn zur Allshilfe nicht zu erlan.
clen sind, weil viele derselben im
Dienste Onkel Sams stehen, mußten
in verschiedenen Apotheken Frauen
und heranwachsende Kinder dem Gab
ten resp. Vater bei der Herstellung
von Medikamenten helfen. Es wür.
de sich angesichts der Lage und der
Knappheit an Pcrional m den Apo
thekcn empfehlen, wenn die verschrei
bendcn Aerzte sich auf ein Jnflucn
za Rezept einigen wollten, damit
bei seiner Herstellung in gronercn
Quantitäten eine schnellere Versor
gung der Patienten mit Arznei er
folgen kann. Das ließe sich ohne
Schmierigkeit durchführen, da die
Krankheit in ihren Anfangsstadien
dieselben Erscheinungen zeigt und die
Zahl der für ihre Bekämpfung zur
Verfügung stehenden Arzneimittel
eine sehr beschränkte ist.
. Es gehört in der Stadt nicht zu
den Seltenheiten, daß ganze Famili.
en bettlägerig erkrankt sind. In ei.
nem Hause in einer der Vorstädte
waren nicht allein die sieben Angc
hörigen der Familie, fondern auch
die beiden Dienstboten von der In
fluenza ergriffen worden. Es war
unter diesen Umständen schwierig, für
die Bedürfnisse der Kranken zu sor.
gcn, da geschulte Krankcnwarterin.
nen auch sür hohe Summen nicht er
hältlich sind. Der immer fühlbarer
werdende Mangel an solchen bildet
eine ernste Gefahr und erhöht die
immensen Schwicrigkcsten der Lage.
Dr. Krusen, unser Sanitäts-Di-rektor,
hat der Krankheit offiziell den
wie Glyko.Thimu'lill etc, iit Ginnt,
men von Kampfer, in frischer Luft
und Sonnenschein finden. Auch die
Bahn, und Straßmbahii.Leüungen
haben sich die Weisungen der Sani,
tätsbehörden zu Nube gemacht und
lasten ihre Waggons und Carö mit
weit geöffneten Fenstern fahren,
wenn das Wetter cö irgendwie ge
stattet. Dadurch wird die Anst
knngSgefalir vermindert, irnd der
Aufenthalt auch in überfüllten Cars
wenigcr schädlich gemacht.
Der hiesige Necord" lichtete vor
einigen Tagen in' einem Jnfluen
za-Lcitartikcl folgende Mahnung an
seine Leser: Niemand, 'der das
leiseste Cyuutom der Krankheit fühlt,
sollte fortfahren, die Office, die
Werkstätte oder. irgend rincn andc
ren Versammlungsplatz zu besuchen
zum Nachteil seiner Nachbarn. Eine
Unze Vorsicht ist das, was nötig ist.
um die Gesundheit des Publikums
zu erhalten". Die Mahnung ent
hält viel Wahres, doch sollte vor.
her von einem Arzte festgestellt wer
den, ob es sich bei dem anscheinen,
den Symptom wirklich um ein An.
zeichen von Influenza handelt oder
um eine leichte Erkältung, wie
Schnupfen und Husten, die in jetziger
Zeit allerdings nicht leicht genom
mcn werden dürsen, weil sie die
Empfänglichkeit für die Grippe we
sentlich erhöben. Würde die Mah
nung des Rccord' allzu eifrig be
folgt, so würde das bald zu einem
völligen Stillstand vieler Geschäfte
und Fabrikcni führen, und das wä
ti sicherlich nicht wünschenswert.
Pfund veranschlagt oder auf 121.9 Prozent der Ernte von 1917 no tarnen epidemische Influenza" gc
j Ar m -. r i j i . - . j - j V - f l s - I " ' . "V V w
uf 108.5 Prozent des Turchschnittscrtragcs von 1912 bis 1016. Für
die vier Hauptproduktionsländer, aus wclchm genaue Taten für 1918
geben. Er erklärt, sie habe mit Spa,
nien nichts zu tun und sei deshalb
erhaltlich sind, Kanada, Ver. Staaten. VritischJndien und Tunis, ewlso wenig spanisch wie französisch,
rt(..ri j m-:.. . ..t i s ni e: r nr r..:ir v.. icnn ... , .. :. .' ..'J
cre piauoerccucl
...fül
wird der Gesamtertrag an Weizen auf 413.033.709 Ouintal oder 120.0
Prozent deS Gesamtertrages von 1917 und 107.0 Prozent des durch
schnittlichen Gesamtertrages der vier Länder während des Zeitraumes der
vier Länder während des Zeitraumes 1912 1916 veranschlagt.
Was Roggen anbelangt, so wird der Ertrag in den Ver. Staaten auf
10.353.77 Ouintal oder 123 Prozent der Ernte von 1S17und 172.9
Prozent des während der lebten fünf Jahre erzielten Durchschnittsertrages
geschäht. In Hinsicht auf Gerste ist bezüglich des in den Ver. Staaten
erzielten Ertrages eine leichte Zunahme im Vergleich mit den im Juli
in dem ermähnten Bulletin veröffentlichten Angaben zu verzeichnen. Diese
neue Veranschlagung lautet auf 30,311,010 Ouintal oder 111 Prozent
des Ertrages von 1917 und 115.1 Prozent des durchschnittlichen Ertrages.
Der Gesamtertrag der Gerstenernte in den Ver. Staaten, Kanada und
Tunis wird für 1918 auf 71.223.891 Quinta! geschätzt oder auf 120.1
Prozent des Gesamtertrags don 1917 und 123.6 Prozent des Durch
chnittsertrags für die vorhergehenden fünf Fahre.
Berücksichtigt man die dem Internationalen Landwirtschaftlichen In
fuivd mitgeteilte unbedeutende Herabsetzung in der Veranschlagung des
Ertrags der Haferernte in den Ver. Staaten s207.274.200 Ouintal im
Jahre 1918 oder 90 Prozent der Ernte von 19'l7 und 110.2 Prozent
des Turchschnittsertrags von 1912 bis 1916), so belauft sich die (w'amt
ernte in Kanada, den Ver. Staaten und in Tunis mif 274.790.907 Ouin
tal oder 93.7 Prozent des Gesamtertrags von 1917 und 109.2 Prozent!
hfk TStr(fnlrfmfr fivrrrtrtft fi'ii fcia frirti T0rnTMrtn- fiVnf Cs-.'Yrn fTi-
4'I.V AWi-uiiiin.wi.n.lUrlV Vlt vyiMnynnauVIl utjlt. fc-lt
zige m Bezug auf Mais veröffentlichte Vorauöbercchnung ist die im! fort in's Bett geschickt, etwa acht
lauscnoen Monat von öen Der. Staaten oem Jnititute Mitgeteilte, ke bis zehn Tage dasclz'st gekästen und
ist niedriger als die aus dem vorhergehenden Monat und lautet auf mit Linderungsmitteln gegen Hu'ton
l:jj,26o,b'M Curntal oocr 5 Prozent weniger, als die Ernte don 1917 und lieber versorgt werden, so
vetnig, aocr ungefayr Prozent mcyr, als oer urcyichnmscnrag von
englisch, italienisch, amerikanisch oder
holländisch. Er hat die Bezeichnung
..Epidemie Influenza" in allen Be.
kanntmachungen und Nosizen und
für alle Plakate benutzt und wird
daran festhalten. Er hat sie als
Ueberschrist auch für das Plakat be
nutzt, das er für die Straßenbahnen
geschrieben hat und das verschiedene
Warnungen und Mahnungen für die
Passagiere enthalt. Das Publikum
ist aufgesordert, sich beim Nicsim und
Husten von dem Nachbar abzuwcn.
den, das Taschentuch vorzuhalten und
in dasselbe auszuspucken. Im Jnter-
esse der Verminderung der Anstck
kungsgesahr erscheint das absolut ge
boten. Wie von ärztlicher Seite mstgetcilt
wird, gehört die epidemische Influ
enza" früher die Grippe ge
nannt zu denjenigen Krankhei
ten. die sich austoben müssen. Wenn
die Patienten ohne viel Umstände
1912 bis 1916 war.
Das Bulletin enthält auch Mitteilungen über die Reis, Leinsamen.,
Kartoffel., Tabak und Baumwollernte in den Per. Staaten. Der Er
trag ist in allen Fallen größer als in den letzten Jahren, mit Ausnahme
dir Kartoffeln, deren Ertrag auf 8 Prozent geringer veranschlagt wird
Is der von 1917.
' In den Ländern, aus welche seine Angaben betreffs der Ernte ein
getroffen sind, wurde am 1. August 1918 die Ernte-Sirnutioit als dem
I- 'II. is, .1 . F Y . . . m tm fit .
Aiirajiamnu! emipreajt'na angelegen, namiicq in anemarr, viajcinanö,
Irland und Schweden. In Italien war der Stand des Maises ein
tichschnittlicher und der des Reises ein guter. Die Flachsernte in
Irland war wenia versprechend, dagegen war der Stand der Karte f.
dn in Dänemark und Irland gut und entsprach in Schottland und
Italien dem Durchschnitte. ,
In dem Bulletin finden sich euch Angaben über den Ertrag von
Si-enraupenkokons in Italien. Er belauft sich auf 9 Millionen .Kilo.
i,rain:ir rder auf 4 Prozent weniger als im Jahre 1917 und bleibt mn
r!wa 21 Prozent hinter dem Durchschnitt zurück. In Japan dagegen
ist der Ertrag an KokonS in diesem Jahre entschieden größer als 1917.
Er crrcicht für die Frühling, und Somnierfaison 153,378,015 Kilogramm
t'dcr J09.1 Prozent bei letztjänrigen Ertrags und 126.3 Prozent dc5
Durchschnitts für die Jahre 1912 U 1916. .
nimmt die Krankheit nur selten th
schlimme We.iduna zur Lungeneiit.
zündung. Der Patient wird schnell
genesen, wenn allerdings, auch, wie
bei jeder schweren Erktiltunu !.r At
mungsorgaiie, noch. Tage lang eine
gewisse Scliioache und Erschöpfung
sich bemerkbar machen. Die Haupt
fachen bei der Behandlung sind gut
ventilierte Schlafzimmer, in welche
auch nachts die frische Lust, ungeach
tct der Außen-Tcinpcratur. freien
und ungehivderten Zutritt hat, Son.
ncnschein un. Beschränkung auf leich.
te .flüssige Nährmittel, um kompli
zierende Terdauilngöstrungen zu
verhindem. Familienangehörige des
Kranken', die ihm nicht fern gebalten
werden köiiilcil. werden den besten
Schutz gegen Ansteckungsgeiahr in
Rcinhalten von Mund und Nase
durch häufiges Gurgeln rcw. Aus.
Deutsch -NuMnder
EWWWZIIWMWTrMWWM
'Ans Sibirien.
Lugansk, 29. Jan. 191?. Leh
rer Stoll ist wieder don der Front
glücklich bei den Seinigcn äuge
kommen, wird auch fürs erste bei
den Seinigen bleiben können, weil
die Lehrer alle vom Militärdienst
frei find, obwohl mancher brave
Sohn von den Eltern schweren, Her
Zens in den Krieg gefordert ivur
de, um das Vaterlai'd zu vertcidi
gen, und nmßte daselbst den Hel
dcntod sterben, fern von den Sein!
gcn. Und deren sind nicht wenige.
Hier in Sibirien haben wir gegen
wärtig heftiges Schneegestöber. Am
6. Januar fing es an und endet?
am 24. Januar, sodaß aller Ver
kehr eingestellt ist. Mancher Mensch
verirrte sich und wurde tot auf dem
Feld gefunden. Wunderbar wurde
ein Mann aus unserem -Nachbar
dorse, der volle vier Tage m der
Steppe herumfuhr, don dem Wach
ter des Salzfces gefunden und in
seine Hütte .-ufgenommen. Obwohl
es iin Pawlodarer Kreis, wo wir
wohnen, schoiz bis 40 Grad Kälte
vorkamen, haben wir m rnefe-m
Winter noch nicht mehr denn 28
Grad Kälte gehabt. Mit der Klei!
dung sind wir hier nicht zum liesten j
bestellt, wir bekommen oft sür Geld
nicht, was wir brauchen; viel liegt
das auch daran, daß wir iveit ,fcm
der Eisenbahnstation liegen. Alier
doch suhlen wir uns sehr glücklich
seit dem Slrz der alten Regierung.
Die Nachbarvölker, wie Russen und
Kirgisen, find uns ftmndlich ge
sinnt. Unser Landvogt, der früher
ein strenger und grober Beamter
war, ist jeit ein sehr freundlicher
und gemeiner Mensch geworden, so
daß ihn jetzt alle lieb gewonnen ha
ben.
Die Ernte ist, bei uns im bergan
gencn Jahre, wenn auch etwas sva
ter, doch gut anögefalleit. Im
Frühjahr, öei der großen Dürre und
starken Stilrmen, schien alle Hoff-
niing verloren zu sein, doch anfangs
Vieh, so zum Beispiel eine Melk
kuh. bis 300 Rubel und darüber.
Sollte Ihnen mein wenige?
Schreiben von Interesse fein, so
merde ich Ihnen mehr don Land und
Leuten auS Sibirien berichtn,
Bitte, geben Sie mir ja bald al-Z
möglich Auskunft. Inzwischen ver
bleibe ich Ihr ergebener
Johann Schreite!.
Wieder eine Int" Explosion.
Treu ton, 13. Okt. Die Berei
nigte Tnt" Anlage und Schieß
bamnwolle Werke der britischen Ej;
plosiv . Gesellschaft (Ltd.) - wurde
durch eine Reihe von Explosionen
zerstört. Um -die Mitternachtsstun
de wurde gcnicldet, dasz ,das Feuer
unter Kontrolle sei. Soweit als
möglich wurden alle Personen ge
rettet und alle Leichen geborgen, de.
ren Zahl bis jetzt auf 100 gestiegen
ist. Die Gewalt der Explosiin zcr.
triimnierte jedes Fenster in der Stadt
und zerriß jeden Tclegraphcndraht
i der Nachbarschaft.
Brasilianische Dampf torpediert.
Ein atlantscher Hafen, 13. Okt.
Ter 'brasilianische Dampfer Guara
tuba wurde vor zwei Tagei: unweit
eines französischen Hafens torpediert,
wie Privat Depeschen, die hier ein
liefen, meldeten. Bald nachdem der
Dampfer torpediert war. kam ein
britischer Zerstörer, der das U-Boot
versenkte. Auch meldet der Bericht,
daß ir brasilianische Kapitän als
Gefangener auf dem U-Boot sein
Leben verlor, als. dasselbe zerstört
wurde.
Revolution in Portugal.
Lisbon, 13. Okt. Die portu.
giesische Regierung hat in allen Tei.
len des Landes das Kriegsrccht pro
klamicrt. Ter Präsident, als Be.
fehlshabcr von , Armee und Flotte,
hat den direkten Befehl übernom
men und wird jede Auflehnung ge
gcn die Negierung prompt unter.
drucken.
Empfehlungen der
Negierung
Was die verschiedenen Dcparte
ments in Bezug auf Lebens
führung während deZ Kric
gcs dorschlagen.
610 Nalllcil auf der Ehrculistc
der TäglllYcil Oinahll Tnrac
Heute können wir 610 Banftcine anmelde, die wir d1ch die Be
zaljlnng von Z10 in Gestalt don zweijährigen Abonnement ans die
Tägliche Omaha Tribun erlangt haben. Es hat ngefcihr eine Woche
lang Stillstana gegeben i dieser Zwegnng, nn 1,00) Bausteine zn
verschaffen, jetzt aber giht eö nach und nach'wiedrr Leben,, daß wir zu
dersichtlich ljoffcn, unser Ziel mit der Zeit erreiche zu können.
Das Stiften don Bausteinen sollte für die Lcfer fetzt ein bcson
derer Ansporn sein, denn wer immer die Tribnne ans zwei Jahre im
BaV bezahlt, erhält sie nach für $10 für zwei Jahre, wahrend
der Adounkn,ent?prkis da $6 das Jahr bereit? am 1. Oktober in
Kraft getreten ist. Sobald wir l,000 Bnnsteine beisammen haben,
wird diese Lcrgiinstignng znriickgrzoge. Aus diesem Grunde allein
sollten wir ittächstc? Zeit wieder mehrere Bausteine erhalten. Tag
gute Werk darf icht ntnbrochen, sondern mufz znm Ziel gebracht
werde. Wer ist der Nächste, der wieder Lebe in die Bude bringt,
indem er einen Baustein stiftet durch Bezahlung von $10 für ein
zweijähriges Abonnement?
Warum Sie einen Bond der vierten
Freihcits-Anleihe kaufen sollten.
enthalt, wie viel Tessjntinen ein An
siebter beloinmt, welches Getreide
da gebaut wild, ob auch Obstbäume
da wachsen, wieviel man in ina
teren Jabrcn abzuzahlen hat, ob da
auch Flüsse sind und Fische, ob da
Wald ist, wie tief die Brunnen da
sind, ob das Land in Dörfer oder
Einzelwirtschaft! eingeteilt '.st.
ob wir mit unserem russischen G:ld
da auch ?twos ansangen können,
ob wir naher zu fahren haben über
Wladiwbstok und -den großen Qz?an.
oder über Hamburg und den At
lantischen Ozean?
Tie Pferde und das Hornvch
sind bei unZ fthr hoch im Preis?
gestiegen. Für Pferde zahlt man bi:
1. Sie handeln patriotisch und le
gen zugleich ihr Geld in der besten
Sekurität an, die es in der Welt
gibt.
2. Ihr Freiheits-Bond ist dc?
wirkungsvollz Ausdruck wahren Pa
triotismus.
3. Ein Freihcits-Bond ist ,em
Ehrenzeichen, das beweist. Laß Sie
an dem Gezchuk ihres Landes sin
persönliches Interesse nehmen.
4. Ein Freihcits.Vond in Ihrem
Sichcrheitsfchranke ist der unwider.
leglichste Beweis der Loyalität, di:
ie diesem Lande gegenüber hegen.
3. Sie sollten einen Freibcits.
Bond kaufen, um Ihrem Sohne und
den Söhnen Ihrer Nachbarn, die
für Ihr Land kämpfen, den tvt'v
gen Rückhalt ?u geben.
6. Lassen Sie Ihren FreineiiS
Bond den Beweis liefern, daß zedeZ
Rassenelement in diesem Lande ein
gleich großes Interesse an der Sa.
che der Vereinigten Staaten nimmt.
7. Mit einenl Bond übernehmen
Sie einen Teil der Verantwortlich
kett für de Zukunft dieses
Landes. -
8. Ein Bond garantiert
Freiheit wie die Freiheit
Kinder und Kmdeskmder.
9. Dadurch, daß Sie Ihr Geld
cK,s
Ihre
Ihrer
Juni stellte sich häufiger Regen ein.J11.' 'nem Band anlegen, bilden Sie
und die Frucht oder das Getretoe
reifte zu einer schönen Ernte heran,
und noch ?mzn die schönen Preise.
Unser Stadkomitee zahlt für da?
Pud Weizen '5 Nnhcl 10 Kop. Frei,
käufer zahlen das Doppelte.
Noch muß ich sagen, daß uns
sehr interess'l'rt ha! die Anfiedlun,,
in Takota. Ich möchte darüber et
was Näheres erfahren. Liebhaber
und richtige Ansiedler würden sich
hier diele jiuden. Vor allem mochte
ich wissen, ob auch ans Sibirien
da angenommen werden, ob mit
Trachom oder Krüppel angcnom-
men werden, wie viel Land ein Acker
eine Stütze für die Verteidiger des
Landes. -
10. Je mehr Geld Sie in Frei-Heits-Bonds
anlegen, als desto va
triotischer können Sie sich schätzen.
11. Indem Sie Ihrer Negierung
Geld leihen, verrichten Sie unum
göglich notwendige Arbeit.
12. Dies ist ein Krieg der ganzen
Nation. Es '.it Jedermanns Sache,
ihn zu finanzieren.
Daß auch der Kommunismus seine
zwei Seiten hat, hat zu seinem Vor
teil ein östcrcichischer Bankier er
fahren. Kürzlich wurde er gelegent
lich einer Geschäftsreise nach d?m
östlichen Rußland verhaftet und .in
tcrniert. A13 Bauer verkleidet ut
kam er indes mit zehntausend Nu
beln in seiner Tasche. UnterwezS g.
riet er in di-.' Gesellschaft von rus
sischen Bolschewik!, die gegen feinen
Protest ihm das Geld abnahuien
und unter sich verteilten, wobei auf
ihn nur der zehnte Teil cntsicl.
Bald wendete sich indes das Glück,
Er kam mit einer-anderen Bande
zusammen, die einen zerlumpten
Kerl aufgrisf, der hunocrttails.'nd
Rubel in feinent Besitze hatte. Wie
der wurde e'ne ehrliche- TeiliMvi
borgenommen Und mit zwanzigtai!.
send Rubeln im Beutel kehrte unser
spritzen mit desinfizierende Mitteln, tausend Rubel und darüber. Horn Bankier fchl'eßlich nach Wien zurück.
Zlbonnementspreise der
Tliglichcn Omnha Ti ibttttc
Am l Oktober 1918 in Kraft getreten.
Bei Aoran5bezahlung durch die Posl geliefert:
IJahr Monate Monate
A
An fki ih.
Bei Waransbczahlung von zwei Jahre $10.00.
Laut Anordnung der negsindustricbe.
hörde öer Vereinigten Staaten dürfen vom
1. Oktober an keineZeitnngen durch die Post
versandt werden, die nicht im Voraus bezahlt
sind.
, Wir ersuchen deshalb alle werten Leser
der Tribüne, welche ihre Zeitung durch die
Post beziehen, stets darauf zu achten, ihr
Abonnement vor dessen Ablauf zu erneuern.
Wir machen ferner darauf aufmerksam, daß
wir von jetzt an oie Abonnemnts-Nechnun
gen etwas früher als bisher aussenden wer
den, vor Ablauf der Abonnements der betref
senden Leser, sodatz diese Zeit erhalten, das.
selbe rechtzeitig zu erneuern, wodurch keine
Unterbrechung tu der Zusendung der Zei.
tung eintreten wird. 'Wir bitten die ge.
schätzten Leser, diese Bestimmung pünktlich
zu beachten.
Achtungsvoll,
Tägliche Gmaha Tribüne
. val. I. Peter, Herausgeber.
nufitMiti '
l 2 4s l f sm m, mm
, agWe OMlllM Tnimne
I Das einzige Tageblatt in deutscher Sprache
, im ganzen Westen
AbonnementZpreise:
Per Post, be! Vorausbezahlung, ein Jahr.. ...$6.00
tt Post, bei Vorausbezahlung don zwei Jahre. $10.00
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OrtundTatum, , 191..
Tägliche Omaha Tribüne, 1307 Howard Str., Omaha, Nebr. I
Werte Herren! I
Hiermit sende ich Ihnen ? für .... Monate für die I
Tägliche Omaha Tribune. Achtungsvoll,
Name s m
Postoffice ....... I
Straße
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Nural Noute 1
1
Treu ameraoschaft tt
Hunden,
Auö Freilassinz kei Neichenhall
wird berichtet: Ter Bäcker
Hofmann in Piding hat zwei Hunde,
die den Transport seiner Waaren nach
Reichenhall belvelkstelligen. Eines
schönen Taget wurden die Hun
dt eineS Nachmiiiags frei fortgelassen,
und man sah sie in der Richtung nach
dem Wald am JchanneShugel laufen.
Abends wurden sie erwartet, man ließ
eigens iai Hau! offen, aber die Hun
de kamen nicht, und auch am nächsten
Tage stellten sie sich nicht wieder ein.
Man mußte sich dazu bequemen, den
Brotwagen selbst zu ziehen. Mittag
endlich machte may sich auk die Suche
gegen de Johnnnekhügel zu? am
Waldessaum angelangt, vernahm man
on weither Hundegebell, und kurze
Zeit daraus sprang einer der Hunde
laut bellend und wedelnd de Suchen
des ntgezea und dan wieder zurück,
um die Leute zum andern Hund zu ge
leiten. - 23 s: dieser? Er iaüt sich
in einer Rehschlinge gefangen. Sein
Genosse' hatte bei ihm 24 Stnden
ohne Fressen und ohne Wasser auZge
halten und gab durch heftiges Bellen
don dem hilfsbedürftigen Zrstande sei
nes Kameraden Kunde. Diese That
des Hunde zeugt von einer so noblen
Gesinnung, wie sie mancher Mensch
unter ähnlichen Berhaltniffen vielleicht
nicht auszeru würd'.
' Wenn man etwaS recht gründlich
haßt, ohne zu wissen, warum, o
kann man überzeugt sein, daß man
davon einen Zug in seiner eigenen
Natur hat.
. An oller - Schlechtigkeit ist das
verfluchte (Md schuld, schreibt ein
Zeitgenosse. Tie'ö haben, taugen
häufig nichts und die keinö haben,
sind nichts wert.
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teuat.