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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Oct. 9, 1918)
-J lf f, Ifi K S ( . ..itfbttpliHWiasulLtffltei im. MM M 'utitA i is. &ifcM. .,. . iiAww.a 4uC0uM..Sl' Mk t , i.i.ilfWTllltirl ,,ck','ckKA,s,,i,,, i . ' 1 . . - hävl YUU BOUGHT YOUR LIBERTY BONDS? IF NOT, WHY NOT? DO IX NOW TC H lf An American Neirspaper whlch Stands für Ameri can Ideals and principles published In th Ger man languajfe for Ameri can citlzens who read Germ an. PUBLISHED AND DISTRIBÜTED ÜNDES 1 PEKMIT (No. 364), AUTUOUIZED BY TUE ' ACT OF ÜCTUBER 6, 1917. ON FILE AT THE PUST OFFICE OF OMAHA. KEBR. 1 BT ORDER OF THE PRESIDENT j A. S. BÜRLESON, POSTMASTER-ÜENEKAL ! i t '4h -JW;!... tf Ä. - m jSii? 1 1 v ,"V ip i'' ! MV'v'iy f S - ii stt jföZT J'lVvv v sV J fl f f W VV V' vrlVy 4ß0& i mm $ n 4 k Olu' m Jr e " K ' 4 X f ., ; 35. Jahrgangs r PrasiDt W eMmlano, oo es S dü.Pmgen wirklich annimmt? i , Zuerst müssen die Deutschen die besetzten Gebiete ran inen, bevor der Präsident der Entente eineu Waffenstillstand Der Präsident will ferner wissen, in wessen Namen Her neue Aeichskanz ler spricht, ob im Namen des Volkes oder oer Militaristen? Der Präsident wird vor Deutschland genauer Meisterwerk hingestellt. Nur den Uepubikanern im Uongresz scheint ninij inzars genug und in Deutschland. Washington, S. Olt. Präsident Wilson ist der deutschen Friedensno. ie mit einem Schachzuge begegnet, f aus welchein sofort hervorgehen wird, ob der von Deutschland geinachte Vorschlag aufrichtig genieini rder er. Iicuchclt ist. Zu gleicher Zeit aber hat der Präsident die Pforte zum Frieden weit offen gelassen. Der Wortlaut der Antwort des Präsi denten wurde zusammen mit dem jenigen der 9icte des Reichskanzlers Max von Baden bekannt gegeben. Folgende Korrespondenz würd: ge. ftern Nachmittag doin Staatsdepar. tement veröffentlicht: Schweizer Legation, Washing. ion, D. (., G. Okt.. Departement deutscher Interessen. Herr Präsi deut: Auf Instruktion der deut, schon Regierung, die hnite am Spätnachmittag 'von der Schwei. ' zer Negierung hier eintrafen, ha be ich die Ehre, nachstehende Note zu unterbreiten. Die . englische Uebersehung der Note liegt dabei, doch ist der deutsche Originaltert als autoritativ zu betrachten. Mit größter Hoäiachtung F. Oederlin, . Geschäftsträger der Schweiz. Ver treter deutscher Interessen in den Ver. Staaten, Die deutsche Note lautet: Die deutsche Negierung ersucht den Präsidenten der Ber. Staaten, die Wiederherstellung des Friedens in die Hand zn nehmen, alle kriegführenden Staaten mit die fern Ersuchen bekannt zu maä,en und sie einzuladen, Bevollmächtig te zum Zweck der Eröffnung von Berhandlungen zu senden. Sie nimmt das Prsgramm an, welches vom Präsidenten der Ver. Staaten in seiner Botschaft an den .ongreß vom 8. Jannar und in seine späteren Berkündungen, namentlich in seiner Rede vom 27. September, als Grundlage für ?vriedensnntcrhandlungcn borge legt wurde. Im Hinblick auf die Bermei iung ferneren Blutvergießens er sncht die deutsche Regierung vx. sofortigen Abschlnsz eines Waffen stillftandcs zn Lande, zu äÄifler nd in der Lnft." Die Antwort, welche Staats?. retar Lansing gestern Nachiuittag der Schweizer Legation übermittelte, lau tet: Mein Herr: Ich habe die Eh. re, im Namen des Präsidenten den . Empfang Jbrer Note vorn 6. ZU tober, eine Mitteilung der deut scheu Regierung an den Präsiden. ' ten enthaltend, zu bestätigen. Ich bin vom Präsidenten instruiert worden, Sie zu ersuchen, nächste. ,s-,ende Mitteilung dem deutsche!! ' Noichkkanzler zu übermitteln: Ehe das Gesuch der deutschen Regierung beantwortet werde . kann, ud damit die Antwort auf. rc richtig und redlich ist, wie es die - wichtigen in Betracht kommende-, Interessen erheischen hält rS der Präsident der Äerrinigten Staa. ten für nötig, sich über. die genane Meinung der Note des '1,'cichS. k kanzler zn versichern. Meint der f Nelchcka',ler, daß die kaiserlich teutsche Nkgikrung die o,n Pr sideuten ikdergklegtcu Bedingnn ' gen in seiner Rede au dc .Uon greß der Verein igteu Staaten nm lebte H. Januar und in daraus folgenden !ttrden onuimmt und daß dessen weck, sich auf Titkufsionen ilson fragt dem versammelten Uongresz seine Antwort' an erklären. Sie Zlntwort von Diplomaten als ein zu jcm, - znteresiante einzulassen, nur der sei würde, sich auf die praktischen Details de ren Anwendung zu verständigen? Der Präsident fühlt sich be trcsfs des Vorschlags eines Was fenstillstaiides verpflichtet z fo. gen, daß er nicht geneigt ist, Ein stellung der Feindseligkeiten den l'cgicrnngen, mit welchen die Re gierung der Vereinigten St!?t?,z gegen die Zentralmächte vcrbnn. den ist, in Borschlag zn bringen, so lange die Armeen jener Mächte auf deren Grund und Boden sie hen. Der gute Wille für irgend eine Art Diskussion würde darin be stehen, daß die Zenttalmächte ihre Truppen überall ans den besetzten Gebieten zurückziehen. Der Präsident fühlt ferner, daß er dazu berechtigt ist, anzu. fragen, ob der Ncichskanzler iin Namen der eingesetzten Behörden des Reichs spricht, die den SLthn soweit geleitet haben. Er betraa, tet die Antwort von jedem Ge. sichtspunkte ans für wichtig." . Mit gröfzter Hochachtung, No. Bert Lcmsing." Friede bangt von Deutschland ab. Washington, 9. Okt (Von Carl D. Groat, Korrespondent der Uni. ted Pre.) In offiziellen Kreisen Waiymgtons i,t man der Ansickt, 0013 es 2cj,t von Deutschland ab ymigt, ob es Frieden haben will oder nicht. Der Präsident hat der deutschen Negierung jede Gelegenheit genommen, darauf hinzuweisen. ..unier Feind ist starrköpfig und der. sucht, un3 zu zerschmettern." Personen, die dem , Präsidenten nahe stehe,,, sagen, daß die Abfas. sung seiner Antwort ein geschicktes Manöver t, wodurch die ffierant wortlichkeit der Fortsetzung des Krie. ges mir Deutschlands Schulten falle. Anderseits wird von viel.m, darunter von Senator Lodge, be hauptet, dak.dic Antlnort nicht den gehegten Erivartungen entsprochen habe unh eine Hintertür ofstn lasse. Man sagt sich, das; Teutsch land Frieden unter den ainerikani scheu Bedingungen machen müsse oder me deutsche Regierung bcsiu det sich bor ibrem eigenen Volke und der ganzen Welt in diplomati scher Hinsicht in Schwierigkeiten. Das ttefübl ist vorherrschend, das der Präsident kein Zeichen der Schwäche an den Tag gelegt hat. vielmehr bat cr Teutschland zu ver. tehen gegeben, dah es ' seine. Trup. Pen aus dein besetzten Geb, et zu rückziehen müsse, ehe von Friedens Verhandlungen die Siede sein könne. Geschieht dieses nicht, dann werden die Alliierten weiter kämvfcn. Forderung des Präsidenten, das; alles alliierte Terrain aufge geben werden müsse, wird als bewu. derer Pusch" betrachtet. Wenn auch die Form dieser Forderung als zn nild angeseben wurde, sie zeigt fcmb deutlich, das; Friede nur unter uu ern Bedingungen möglich ist. Entente Diplomaten sehen in der Zlntioort Wilson's das Entw'-der Oder, das sie selbst befürworten. nämlich: entweder unsere Aediiigun. gen, oder 5ta,npf zur Vernichtung, Die Eva5i!ierung ist von den Al liierten Steil gefordert worden, von den U. S. ziun ersten Male. (5in teniperänr 2'.!aifeii!tlt''!ai st ausser Frage, Und Evasuiernng würde cine Nückberuiling all.'r lf-Bocte ciusck.lieszen. Will D.,!ich'oi!d vralsch? Detuilz" her Präside!ten :'ue bc- sprechen, schön, cber nicht, ehe ein Omaha, fcutc Be- Stimmen der Presse hier dauenider Ä'ajfenstillstaiid zu stände geiornmen it. Kdmmentare republikanischer Kouarcüleute. Washington. D. 15., 9. Okt. Kie meisten der Leiter im Kongresz öilli gen des Präsidenten Note anTentsch land, Senator Lodge jedoch, der bo kannte Republikaner. Mitglied des Komitees für auswärtige Aneelegeu heiten und Kongreßmann Fek, Ohio, Vorfitzender des republikanischen Kampagne-KonuteeZ, machten aus ih srcr Mißbilligung kein Hehl. Mir gefallt's gar nicht." sagte Senator Lodge, dan sich der Prä sident überhaupt in Verhandlurigen tNit der deutschen Negierung eilige lassen hat. Freilich fragt cc an, ob Prinz Maximilian im Namen des deutschen Volks oder im Ulamm der deutschen Regierung seinen Frie densvorschlag gemacht habe. Was kann der Prinz aber anders reprä sentieren als, die Regierung? Wenig, steiis habe ich von einer Revolution in Deutschland noch nichts gehört." Der Präsident sagt, von einem Waffenstillstand könne keine Rede sein, solange die Deutschen fremdes Land okkupieren. Was beißt das: will cr ihnen erlaube, sich in ihr eigenes Land zurückzuziehen, ohne von den alliierten Truppen weiter bedrängt, angegriffen, geschlagen zu werden? Sollen die Teutschen sich hinter den Rhein verziehen dürfen, wo sie Zeit und Gelegeilöeit finden würden neue Truppen beranznzie. hen, neue Munition sich zu besorgen ? Elsaß und Lothringen sind nicht bc letztes feindliches Terrain." Unsere Alliierten werden, fürchte ich von der Note wenig erbaut sein, so wenig wie unsere Soldaten an der Front." Kongreszinann F'eß "-"'fte sich ähnlich aus. Nach ihm hat man für Deutschland einen Weg geöffnet, sei. ne Armeen friedlich, anstatt unter heftigen Angriffen, in's eigeie'Land zurückzuziehen. Friedensverhand. langen mit Deutschland, ehe unsere Truppen in Teutschland eingedrun gen sind, versprecheil keinen dauern den Frieden," behauptet Herr Fefz. Und", fährt er fort, weder unsere Truppen, noch unser Land werden mit einem Frieden zufrieden fein. der Deutschland eine Dcmütignng erspart, die ähnliche Kriege für die Zulunst unmöglich machen würde." Hitchcvck lobt die Note. Senator Hitchcock. Nebraöka, Br. fitzer des Komitees für ausländische Beziehungen, erklärte, daß des Pra fidenteil Note einen Frieden, wie er ihn wünscht, zur Folge havcn werde. Es r,t klar," sagte Senator Hitch cock, daß der Präsident faneit will, das; Teutschland seine Friede,,?. dinglingen annel'men muß. Ich bin überzeugt, die Note wird genau die ses zur Folge haben." Äomnikutare der deutschen Presse. Der Haag. . Okt. Die Nach richt von dein Friedenöaotrage d,L Prinz',' Mar hat die Berliner in die hiulüe Aufregung verletzt. Die trcs'.en wcue,i dübt gedrängt und da? Rcichojggebände nrnr ivöttüc? rollgepropst. Die Aeußerungen der Zeitungin waren aber verschieden. Der orn'öttö", Haup!',ilatt dr So'ialdeiiiet'raieii, neiiyt die Note an Präsident Wilioii ein Welter.'ig ni; und nennt den 5. Oktober eiii'.'ti Friedeiiülag, Die meisten anderen .Jeitiuiiicii nviien darauf li'n. d,s: der Friedenoolschlog zurückgewiesen Neb., Mittwoch, freu 9. Oktober, 1918. werden könnte lind daß Deutschland dann bis zum Aeußersten kämpfen müsse. Theodor Wolff iin Ber liner Tageblatt sagt: So lange der Krieg gedauert hat haben wir nicht solche Rede von einem verant wortlichen Staatsnianne gehört. Je ne, die viel auf ihrem Gewissen ha ben, sind innerlich froh, daß sie die Verantwortung, für diese Stunde nicht zu tragen haben. Georg Bernhard von der Vossi schen Zeitung äußerst sich folgeiider maßen: Mit diesem Friedensvor. schlag ist Deutschlands Geschick in Präsident Wilfon's Hände gelegt worden. , Das-deutsche Volk würde aber gut tun, nicht vorzeitigen Hoff nuiigün auf Frieden sich hinzugeben. Frieden ist noch nicht da." Der Lokal.Anzeiger" meint, daß die Alliierten Demokratie nicht län ger eine Komödie nennen können und betont den formellen Ernst der NeichskanzlerErkläruug. Die Frankfurter Zeitung" führt ans, daß mit der neuen Regierung der Präsident die Note unmöglich so obenhin behandeln könne, wie er es init der österreichischen Note getan habe. ( ' Die Rheinischen Zeihmgen geben Zeugnis davon, wie weit eutfernt die Nation ist von Neue über began. genes Unrecht. Die Kölnische Zei hing" hüllt sich in eisiges Schweigen. Die Rheinisch Westphälische" in ei nein Leitartikel Nennt den Friedens. Vorschlag den schwersten Schlag für Deutschland. ' Der Vorschlag bedeutet, so heißt es hier, Aufgabe der flämischen Po litik, Aufgabe von allem, wofür ge kämpft und gesiegt wurde; es ist eine Bedrohung des baltischen Deutschtums" und gleichbedeutend mit offener Tür für Bolfhevikis mns." - - . Der Vorschlag ,ölsaß Lothringen zu einein unabliängigen Staqt in machen, wird als absurd gebrand' markt. ' - ; Ein Frieden wie Prinz Max ihn vorschlägt," fährt die Zeitung fort, bedeutet Anglo-Saron Weltherr, schast und ein Zuriickdrängen Deutschlands iu den Winkel." Die Volkszeitung" nennt die No. te einen Ausdruck des Willens oes Volkes, nicht der Regierung und fügt hinzu, daß eine Nichtannahine fei. tens der Alliierten Deutschland zu verzweifeltem! Widerstands zwingen würde. Die Essen Allgemeine" gestellt, sie ist niedergeschlagen über die Tat fache, daß Präsident Wilson miede? um frieden angegangen sei. Sie nennt den Vorschlag eine eigontüm liche Sorte von Optimismus." Deö Kanzlers Absichten betreffs Belgien und die Staaten an der .Ostgrenze, dieselbe Zeitung, das Organ- d"f Krnpp.Jnteresseu.. schließt mit der Behauptung, daß nichts Frieden bringen föne, es sei denn das Ein. geständnis der ' Alliierten, daß sie nicht weiter kämpfen können. Wilson wird im .Kongreß sprechen. Washington, 9. Okt. Präsident Wilson wird wahrscheinlich vc dem Kongreß erscheinen und den Frie densvorschlag, sobald Prinz Man. muian antwortet, erläutern. Diese Information wurde von Personen erhalten, die ganz nahe zum Präsi deuten stehen. Die vulgarien gestellten Bedingullgen Amsterdam, 9. Okt. Eine Depe sche von Sofia entnimmt dem halb amtlicheil Blatt Preporetz" folgen des über den Waffenstillstand zwi schen Bulgarien und den Alliierten: Räumung des Terriums, daz im Jahre IVW von den Bulgaren befetzt wurde und entweder Serrien oder Griechenland gehört. Wiederherstellung der bulgarischen Herrschaft in den Gebieten, wie Stru. nützt, die ton den Alliierten besetzt wurde. Abriistmui der bulgarischen Ar mee, mit Aufnahme von drei Tivi fbnen Infanterie mid vier N.'gi. mentern Kavallerie. Ucbcrweisung aller Geschütze. Mu nition und anderem Kriegsmaterial der abgerüsteten busgarischcn Armee an die Alliierten. Ueber,ibe der bulgarischen Ein besten wen I ich von ll'liiv sobald der Wafüiiitillstand erklärt iit: die Alliierten Tnippen bleiben bis ans weitere Order. AfiziM alter deutschen und i'ister tcichiichni Urnl'k'eu un Militär ageiituren, divlomaiischen Vertreter inid anderer Personen dieser Natio alitäten. .ie .urien iiij iitcijt oann ge nannt, Dernburg sieht Frieden kommen Deutschland für Frieden, würde aber gegen Demütigung bis zum ' Aeußersten kämpfen. Amsterdam, 9. Okt. Dr. Dem bnrg, ehemaliger deutscher Kolomab ierreiar, agie m einer Neoe, m Ehemnitz, Sachsen: Militarismus hat seinen Frie den durch Annexion, Gewalt nd Unterdrückung nicht erzwingen .kön neu an seiner Stelle wird ein Frie den durch Verständigung kommen. Mit Prinz Maximilian macht sich das alte deutsche Ideal wieder gel tend . nicht was uns Vorteil bringt, sondern Recht und Gerechtig. keit." Solch ein Friede ist der Vorbote einer neuen Zeit; neue und bessere Zeiten, gegründet auf Gerechtigkeit in Gedanken und Handlungen wird er Deutschland und der ganzen Welt bringen. Eine neue Aera bedeutet gründliche Umbildung des ganzen RegierungJsystems für die Zukunft. Militarismus findet seinen Aus druck in Gewalttätigkeiten, die von keiner Autorität in Schraiiken gehal. ten werden. Er terrorisiert das gan ze Staatsleben." Die 14 ckllen ünd 5 neuen Grundlagen für einen Frieden dcs Präsidenten Wilson können wir an nehmen solange sie ehrlich gemeint sind und nicht auf eine Demütigung Teutschlands hinauslaufen. Einen ungerechten, demütigenden Frieden werden wir nicht annehmen. Das neue Ministerium ist nicht nur, ein Ministerium des Friedens, sondern auch, falls nötig, ein Ministeriniii der nationalen Verteidigung, einer Verteidigung bis ziim bitteren Ende, wenn es fein muß,,, Die Deutschen haben AZangel an ZNulntton Netij ?)ork, 8. Okt. In einer hier eingetrvffenen Schiveizer Zeitung vorn 7. September werden über die deutschen 5iederlagen und deren Ur sachen interessante Betrachtungen au gestellt. So heißt es unter andereiii: Verwundert frägt man sich, was denn ailf einmal die zähe deutsche Widerstandskraft in so stark befestig, ten bisher für ganz uneinnehmbar gehaltenen Stellungen gelähmt ha ben mag? Ein Londo',,er Korre spondent von der britischen Front, der , berichtet, die erwartete heftige Schlacht ander Linie Trocourt habe sich Dienstag Nachmittags plötzlich in eine allgemeine Flucht der Deut schen verwandelt, scheint des Rätsels Lösung anzudeuten. Unsere Infan terie," so berichtet er, rückte Diens tag Nachmittags so rasch vor, daß sie von der Artillerie nicht mehr un terstützt werden konnte. Das Gleiche war auch Mittwoch Morgen der Fall, obschon unsere Batterien im Galopp das Gelände durchführen. Die deut fche 5!anonade hatte nachgelassen und war unbeständig. Das Maschi- nengewehrfeuer war schwach und wurde leicht zum Schweigen gebracht. Die Deutschen haben augenfcheilich auf diesem Frontabschnitt keine Mu nition mehr. Wir nahmen Artilleri sten gefangen, die ihre Kanonen ge sprengt hatten und die sich beklag ten, sie hätten kaum einige Schüsse abgeben können, dann hätten ihnen die Granaten gefehlt." Jetzt begreift man, warum die Teutschen fast alle Glocken von den Kirchtürmen und eine Masse von Tenkmälern berühmter Männer von den Sockeln heruntergeholt und ein geschmolzen haben, die Munition sängt ihnen in ganz bedenklichem Maße an zu fehlen, während Ameri ka mit seinen Lieferungen für die Entente unerschöpflich scheint. An derfeits ist der wuchtige englische Vorstoß gerade an dieser Stelle der Hindenburglinic um so besser zu verstehen, als die Engländer, die Franzosen und besonders auch die Italiener ganz bedenklich an Koblen mangel leiden, und je mehr die Eng- j länder in der Richtung gegen Lilie, vorrücken, desto größere Strecken oes nordfranzöfischen Kohlenbeckens wer den von der deutschen Besetzung be. jreit und zurückerobert. Die Frei bnrger Liberte" ist sogar der Äei innig, es et höchst fraglich, ob dieses ininuterbrochene französisch . engli sche Vorwärtödrängcn mit feinen ge waltigen Blutopfern für die angrei senden Armeen nicht in erster Linie diesem, wichtigen liohlenbecken gelte Sonst, meint das in der Regel vor züglich orientierte Freiburger Blott. hätten die Franz,'sen und Engländer mit solch wuchtigen Ossensivfchlägen sicher noch zugewartet, bis die ron Cambrai don den riten 8,000 Alann geraten in Gefangenschaft; Veröun steht ebenso wie Uheims außerhalb des l Bereichs deutscher Geschiitze 's Die Amerikaner erobern eine Anzahl Dörfer Briten in Eambrc!t. London, 9. Okt. Feldrnarfchall Haig meldete heute, daß britische Truppen in Carnbrai eingedrungen find. Es wurden 8,000 Mann ge. fangen genommen. Situationöbcricht. London. 9. Okt. Der vereinte Angriff der Briten, Franzosen und Amerikaner zwischen , St. Onentin und Carnbrai hat einen tiefen Keil in die deutschen Positionen getrie ben, die 'deutschen Positionen in der Douai Region im Norden, sowie die Laon Gegend im Süden be drohend. Feldmarschall Haig meldet, daß seine Truppen an einer Front von 20 Meilen drei Meilen weit vor gedrungen sind und daß das Ge fecht fortgesetzt wird. Die Tors er Brancourt, Premont, Beaureguard, Scann, Malincourt, Villers-Out rcaux. Les. Dain, Efhes. Seran villers, Niergnies, Rouvroy und FontaineUterte wurden erobert und 1000 Mann gefangen genom men. Weiter nördlich an einer Front von ungefähr 5 Meilen von dem Scarpe Fluß nordwärts, haben die Alliierten Neuvireull und Fresnes lesMantauban beseht. Französische und amerikanisch? Truppen dringen den Arnes Fluß entlang in der Champagne weiter vor und haben ihre Linien fast zwei Meilen , ,' nördlich von St. Pierre vorgeschoben,', auch iic. Ausläufer von Laneon in den Argonncn haben sie erreicht. Am Suippe Fluß haben die Franzosen mehrere Angriffe abgeschlagen. Deutsche' Angriffe gegen belgische Positionen iu der Nachbarschaft von Raulers gingen in die Brüche. , Amerikanische Front. Mit- der Ersten Amerikanischen Armee, 9. Okt. (Von Frank I. Taylor. Korrespondent der United Preß.) Es heißt, daß die Teutschen hinter RÄiuagne zahlreiche Trup pen zusammenziehen. Es ist dieses das Zentrum des Feindes zwischen der Maas und den Argonnen. Eine Menge, Geschütze haben die Deut scheu dort aufgefahren und die Ma fchinengewehrnester sollen nur we nige Jardö von einander entfernt stehen. Ein feindlicher Aeroplan und ein Fesselballon wurden abge schossen. Mit der Ersten Amerikanischen Armee, 9. Okt. (Von Fred S. Fer guson, Korrespondent der United Preß.) Verduu liegt jetzt, ebenso wie Rheirns, außerhalb des Bereichs feindlicher Geschütze. Die Erfolge der französifch-amerikanischen An griffe östlich der Maas, die gestern begannen, haben die berühmte Stadt, die sich seit vier Jahren in den Fängen des Feindes befand, be freit. An einer Front von ungefähr sieben Meilen find die Franzoim und Amerikaner zwei Meilen weit vorgedrungen. Infolge dieser Operationen hat die rechte Flanke der Amerikaner westlich der Maas Erleichterung er halten: dieselbe bat ein schivieriges Terrain zu überwinden: dazu kommt, daß es fortwäbrcnd regnet, wodurch die Fortschritte verlang samt werden. Aber dennoch wird der Vormarsch gegen die Kriemhild Stellung fortgesetzt. f Britische Front. Mit der britischen Armee in Frankreich, 9. Okt. (Von Lowell Mcllett, ttorcspondcnt der United Preß.) Briten, Amerikaner und Franzosen, die an einer Front boil 20 Meilen zwischen St. Ouentin und Eambrai angreifen, haben iljrej Jiclobsekte erreicht. Der gestern be gonnene Angrisk emwictetie itch Wilson versprochenen l Millionen amerikanischer Soldaten aus sranzöfi. schern Boden angelangt gewesen wä reii. Denn man wird trotz aller Siegesnachrichten in Frankreich doch recht nachdenklich, weil die Blüte dc.r Neckion immer mehr und mehr aus den Schlachtfeldern hingeopfert wer. den muß." 4 Seiten.-No. 180, . h genommen J . i .M, rasch. Brancourt und Prernint ist , von den Amerikmiern genommen' worden: es waren hauptsächlich . Tnippen aus North Earolina, Süd. Earolina und Tennessee, die sich an diesem Gefecht beteiligten. Auf dem linken Flügel, unmittelbar ' südlich ' von Eambrai, gingen die Teutschen' 0 zum Gegenangriff . über und ver-' wendeten dabei eine Anzahl Tanks. ; Es gelang ihnen. Niergnier und Scranvillers zurückzuerobern; die'' Tanks abcr wurden zerstört und die genannten Dörfer wieder in. Besitz genommen. Der Angriff be-; gann unter starkem Regen: das' Wetter aber klärt sich jetzt wieder aus. , 1 Deutscher Bericht. Berlin, über London. 9. Okt. Dos deutsche Kriegsamt gibt zu, l daß die Alliierten im Zentrum der Schlachtfront Eambrai-St. Quen- tin Erfolge errungen haben, daß aber an allen anderen Punkten die l Augriffe abgeschlagen wurden. Spanisches , Kabinett resigniert. .Madrid, 9. Okt. Das Kabinett s. mit Antonio Maura als Premier, hat feine Resignation eingereicht, j. Das Kabinett wurde im März for- f miert. ' . Ein deutscher Flieger tot. . f. Amsterdam, 9. Okt. Flieger, v . Leutnant Fritz Rumey, der . seinen '-f II. ; Sieg zu verzeichnen , hatte, ! ' wurhe getötet, so sagt der Berliner Lokal Anzeiger. ' '.. I Australien bleibt naß. f Melbourne, 9. Okt. Die austra- i fische Regiening gedenkt nicht, eine sogenannte Kriegsprohibition einzu- führen. Ans nfragen dieferhalb hat der Schatzmeister von - Australien, W. A. Watt, obige Auskunf erteilt. Lnze.'nbnrg und Parma. Paris, 9. Okt. Einer Depesche von Luxemburg zufolge wurde die Verlobung der Prinzessin Char lotte, älteste Schwester der regieren den Großherzogin von Luxemburg, mit dem Prinzen Felix von Bourbon de Parma, cinem.Brüder derKaiserin von Oesterreich, , angekündigt. 20,000 Motorfahrcr verlangt. New ?ork,- 9. Okt. Zwanzig, tausend Motorfahrer für das Armee Transport Corps werden vom Kriegsdepartement verlangt. Dia. selben werden sofort in den Dienst gestellt, sobald sie sich dafür, quali fiziert haben. Männer von jeder Klaffe werden ' angenommen und besonders Mechaniker. Opfer der Influenza. Des Moines, Ja., 9. Okt. Sech zehn Todesfälle infolge Influenza sind im Camp Dodge zu verzeichnen. Unter den Verstorbenen find heute noch folgende Soldaten zu nennen: Stuwa Grenhart, Manning, Ja,; Hcrman ' Schlief. Harald. S. D.; Fred. Ouiram, Virgil, S. D.: Or hoim Schilling Wisner, Nebr.' und Geo. Kirnball, Hannaford, N. D. NegiernngSkafes in Nußsand. Stockholm, 9. Okt. Der Nah ruiigsmangel in Rußland wird im mer schlimmer. Am fühlbarsten ist der Mangel in den Städten Mos kau und Petrograd, wo die Beväl kerung von tcn Kartoffeln lebt, die für den Winter aufgespeichert wer den sollten. Henry A. Laehre, ein amerikanischer Ingenieur, der diele Jahre in Moskau lebte, kam beute in Stockholm an. Er sagte, daß die Soviel in Petrograd alle Märkte und Läden geschlossen habe und nicht erlaube, daß Nahrungsmittel auf dem Privatwege verkauft wer den, um ihren langgehegten Wunsch, oie Zvevolkelung ,n Negierungs. restaurationen zu speisen, zur Aus führung bringen zu können. Wetterbericht. Für Omaha und Umgegend, den Staat ölebrazka und Iowa: Sckm heute Abend und Donnerstag: fein wesentlicher Temperatmwechse, . '. .rf".--.