Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, October 08, 1918, Image 1

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HAVE YOU BOUGHT YOUR LIBERTY BONDS? IF NOT, WHY NOT? DO IT NOW!
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An American Newqpaper
which Stands für Amerl.
ean idealt and principles
publishcd 1 In tha Ger
man language kor Ameri
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Germaiu
PUBLISHED AND DISTRIBÜTED UND ER
PEKMIT (No. 564), AÜTH0KI2ED BI THE
ACT OF OCTOBEft 6, 1917. ON FILE AT
THE POST OFFICE OF OMAHA, NEBB.
BY ORDER OF THE PRESIDENT
A. S. BÜRLESON, POSTMASTER-GENERAL
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35. Jahrgang.
Omaha, Neb., Dienstag, den 8. Oktober 1918.
4 Seiten.-No. 179.
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Der Präsident zieht sie Mich m Erwägung
viele Uongreszmitglieoer filr vollständige
ZZiederschmetterung der Zentralmächte
Senator McCumber stellt drastische Bedingungen
Washington, 8. Okt. (Von Carl
D. Groat, Korrespondent der nUit.
cd Preß.) In offiziellen Kreisen
ist ma,l der Ansicht, daß Amerikas
Antwort auf die Friedmsofferte
utschlands und Oesterreich Un
. niöglicherweise noch heute oder
V Id) baldigst erfolgen wird. Es
s'yeiszt, das; der Präsident seine Siel
lung in einer Rede an den Kongreß
darlegen wird, doch ist dieses 3o
nicht keineswegs bestätigt. Man
weis; aber, das; der Präsident über
die Art und Weise der Antwort stark
mit sich zu Rate gel,t. Zwei Ele
mcnte dürfte Herr Wilson in seiner
Antwort namentlich berühren. Er.
stens: Wird der Präsident betreffs
des fcon ihm einzuschlagenden Kurses
die Alliierten konsultieren?
Zweitens: Worden die Teutonen
in der Antwort in .Kenntnis gesetzt
werden, wie dieses vorher der Fall
gewesen ist, dasz man deren gegen
wärtiger Rcgicrungsform nicht trau,
cn könne, und daß der Friede nicht
wiederhergestellt tucrden könne, bis
die Negierung dem Volke gegenüber
verantwortlich ist?
, Man glaubt, das; cS der Präsident
nicht für unumgänglich nötig hält,
mit den Alliierten zu konferieren,
trotzdem er von den Zcntralmächten,
dieses zu tun, ersucht wurde.
Was die zweite Frage anbetrifft,
so glauben Leute, die in der Propa
ganda erfahren sind, das; die gegen
wärtige Situation den Ver. Staaten
eine goldene Gelegenheit bietet, ihre
"" Idee, das; Autokratie aus dem Wege
geräumt werden müsse, ehe man mit
den teutonischen Nationen Frieden
schließen könne.
Präsident Wilson hat wiederholt
gesagt, das; er nicht wünsche. Deutsch,
land und Oesterreich die Rcgicrungs.
form vorzuschreiben, gleichzeitig aber
hat er hervorgehoben, daß er den
Hohmzolleni und Havöburgcm nickt
. trauen könne. Tie Nation ist nicht
einig, daß kein Friede geschlossm
werden soll, bis sich die Zcntralmäch.
te auf Gnade und Ungnade ergeben
haben, und es ist anzunehmen, daß
der Präsident dieser Auffordenmg in
seiner Antwort Rechnung tragen
wird. Tie türkische Fricdensofferte
wird wahrscheinlich heute oder mor
gen durch den spanischen Gesandten
unterbreitet werden.
Der Ver. Staaten Kongreß welcher
einen Friedonsvcrtrag mit den Zeit
tralmächten ratifizieren muß, hat das
Woll in Kenntnis gesetzt, daß diese
Regicnmg den Fricdensvorschlag der
Zentralmächte incht miitncy erwägen
wird. Demokratische und republika
nische Führer haben die Erklärung
abgegeben, daß ein Kompromiß mit
' dem Feinde undenkbar sei und bcfür.
mottet die vorn Präsidenten gestellten
Bedingungen.
AuS allen Landcsteilcn sind Tepc.
schcn und Briefe an den Kongreß
eingetroffen, den Friedensoffcrten
; der Zentralmachte ein taubes Ihr zu
leihen. Die Senatoren Poindexter
und Lodge (Republikaner) erklärten,
daß. so lange alliierte Truppen nicht
'in Deutschland stehen. ' von einem
Frieden ktine Rede sn könne. Sie
fao.en, der Krieg müsse bis nach Ver
litt getragen werden. Poindexter er.
klärte, der Kaiser müsse vor ein
Kriegsgericht gestellt und die deut,
schcn Mörder bestraft werden.
Hitchcock. Demokrat und Vorsitzen.
hrr des Komitees für auswärtige
Angelegenheiten, sagte, daß die Al
liertcn mit den gegenwärtigen Herr,
schern Deutschlands keine Vereinba
rung treffen dürfen, die Verträge als
'bloße Fetzen Pavier betrachten.
Senator McCumbcr, North Dako.
ta, reichte eine Resolution ein, in
welcher nachstehende Fricdcnöbcdin.
gungen gestellt werden: '
Uebergabe und Auslösung der
deutschen Armee und Marine.
Wiedervereinigung Elsaß Lo
thringenS mit Frankreich und Zu.
rückcrstattung der von Fraiilreich im
Jahre 1871 bezahlten KriegSentschä.
dig'lng.
Entschädigung an Frankreich und
Belgien, soww Bezahl von Scba.
dcnirsatj für die Zerstörung der Ort.'
schalten und Städte.
Tiefe Resolution wurde an das
.. '- ;- ...,..... .,. -fr -.-T.- . ..... v .. ,. v
Utlnort
?rDensofferte
Komitee für auswärtige Bestrebun
gen verwiesen.
Bis diese Bedingungen angenom
mcn sind, sollten wir sogar nicht mit
Deutschland sprechen", sagte McCum
ber.
Französische Sozialisten gegen hastige
Zurnckwelsnng
Paris, 8. Okt. Der hier tagen
d? Naiion"I!ongreß der sozialistischen
Pmlei hat eine an den Präsidenten
Wüsin gcricht-te Resolution ange
nummcn. In- derselben wird die An
ficht ausgesprochen, daß es unbedingt
nötig sei, dip'ol'wt'sche lind militä
rische Garantien vom Feinde zu er,
lang'.n, doch se? es die Pflicht der ab
liierten Nationen, das gemachte Frie.
densinerbicten nie' ohne Tiskusnon
abzulehnen.
Wiener Alisichten.
Amsterdam, 8. Okt. Eine hall,,
offizielle Tepsche nuS Wien meldet:
Wird unser Friedens :orschlag ab
gewiesen, dann fällt d.e Verantwort.
licljkei4 für di? Fortkvung des Kr:e
gcs aus unsere Feinde.
Das Wiener Fremdenblatt
schreibt: Wir müssen uns auf alles
gefaßt machen und uns für alle Vor.
komninisse rüsten."
Die Neue Freie Presse schreibt:
Nie zuvor war es nötig, den körn
inenden Ereignissen mit solcher Ent
schlossenhcit entgegen zu sehen. Es
ist nicht militärische Notwendigkeit,
die die Monarchie veranlaßt, dcrar
tige Knzessionen zu machen."
Suffragetten
werden verhaftet
Washington. 7. Okt. Vier Snf.
fragctten . Wächterinncn wurden
heute verhaftet als sie außerhalb
der Türen des Vundesscnatcs stan
den, ihre Banner entfalteten uno die
Annahme der Fraucnstimmrechts
Vorlage verlangten. Tie verhafteten
Frauen sind: Frau Vertha M. Hol.
Icr, Minneapolls: Frl. Vivian
Picrce, San Diego ; Frau M. Galb,
Tczas, und Frmr Horton Pope,
Denver. Die vier Frauen wurden
später entlassen, aber gewarnt, nicht
wieder ins Kapitol zurückzukommen,
wenn ihre Banner nicht konfizicrt
werden sollten.
Eine derruckte Reklame.
Springsield, Mass., 7. Okt. Gc
stcrn machte hier eine Zeitung in
den Straßen ihr Erscheinen, welche
die Nachricht brachte, daß 5!ew Jork
von feindlichen Fliegern angegriffen
sei und Frauen und Kinder abge.
schlachtet" wurden. Auch verbreitete
sich das Gerücht, daß sich die Flie
ger auf dem Wege nach Springsield
befänden. Gleich darauf wurden
inehrere Bomben zur Ezplosion ge.
bracht. Der Bevölkerung bemächtig,
te sich große Aufregung und meh
rere Personen, die Verwandte in
New Aork haben, fielen in Ohnmacht.
Es heißt, das; die Zeitung, die die
se Mär brachte, erschienen war. um
dem Ankauf von Liberty Bonds mehr
Schwung zu verleihen. Das Liberty
Loan Cainmittee aber lchnt jede Ver
antwortung für eine derartige Re
klanie ab.
Börsen niedriger.
Chicago. 7. Okt. Deutsch
lanos ricoenzangevot liat einen
starken Bruch ii Handel niit (Sk
treide auf der Börse hervorgerufen.
Neue niedrige Necords waren gleich
nach der Eröffnung zu verzeichnen.
Oktober Corn fiel uin 3 Cents und
stand auf $1,27 und verlor noch
weitere 2 Cents. Auch Notiern
ber und Tezembcr Corn ist bedeu
tend gefallen.
Oktober Hafer fiel gleich auf 6Ic.
verlor dann aber noch mebr; Tez.
eröffnete mit verlor 1
und verlor dann nochmals i"'s.
3 imd'j 8 r -ll- ctaoi ihrd eins
Prinz wird General.
Corn'. 3. Okt. Prinz Alexander
von S?rbil wurde von König c
ter zum Rag eines Generals er
boben. als Anerkennung seiner V.:r.
dienfte in den Mazedonischen Sie-aen.
Deutsches Volk sehnt
Frieden herbei
I Berlin herrscht große BegeZ
sternng infolge der Rede des
neuen Reichskanzlers Ma
ximilian.
Amsterdam, 8. Okt. Eine rnifge.
regte große Menschenmenge riß sich
um die Zeiwngm gestern abend in
den Straßen Berlins. Die Abend,
blättcr enthielten die Rede des neu.
cn Reichskanzlers, Prinz Maxiini.
lian. Ueberall hörte man die Aus.
rufe: Frieden ist hier" und End
lich Frieden!"
Theodor Wolff beschreibt die
Szenen im Berliner Tageblatt und
fügt hinzu: Man möchte diese
Hoffnung gern teilen, man muß
aber noch im Zweifel und skeptisch
bleiben."
Dieser Zweifel und Skeptizis
mus findet sich in einem großen
Teile der deutschen Presse, nicht mir
der Pan'gerinamschen. Wolff sagt
weiter:
Sicherlich, wenn eine ehrliche
Welt die Kriegswut austrcib'n
könnte, Präsident Wilson müßte von
der reinen Humanitatshebe, die
Prinz Maximilian's Brust füllt.
überzeugt weiden. Präsident Wilson
mußte sich sagen, daß Frieden durch
vouilanoige iintcrwersung nur
Chauvinismus in den Ländern der
Entente in den Himmel erheben
wurde und daß deshalb eine Fort
setzung des Krieges seinen Wil
Ms ,.oeaien nicht cm prickr. o
sollte es fein, aber 'ob der Präfi
dent so handeln wird, ist sehr unge
wiß, und sich in vorzeitigen Hofs'
mmgen. ergehen, ist deshalb ,tö.
richt."
Herr Wvlff fährt fort, daß die
Mächte von gestern" in Deutsch,
land offen gegen Marimilian's
Rede sind, während im Geheimen
sie sich gratulieren, daß die Verant
wortlichkcit nicht auf ihren Schul
teril rubt. Aber, sagt er, die Ver.
antwortlichkeit dieser Herren wird
von der Nation nicht vergessen wer
den.
Meinung der Spanier
Über Friedensvorschlag
, Madrid, 8. ' Okt. Der neueste
deutsche Friedcnsvorschlag errigrc
die Gemüter in Beaiutenkreisen
und den Zeitungen des Landes. Tie
vorherrschende Meinung ist, daß
der Friedensversuch als verfrüht zu
betrachten ist, bis die Alliierten auf
deiitschem Boden sich befinden und
den Feind beziuungen haben. Das
Tiario Universal sagt: Es ist klar,
daß die Alliierten nicht mit den
Teutschen verhandeln können, bis
sie sich auf deutschem Boden besm
den. in der Ueberzeugung, daß der
Kaiser seine Dynastie zu retten
sucht."
Der Frieden, den Teutschland
verlangt, ist kein Frieden", erklärt
die Evocha,
Ter erzwungene Frieden ist nicht
hier, weil. Deutschland Präsident
Kilson's Bedingungen nicht' ohne
Modifikation angenommen hat."
TürkischcZ Parlament einberufen.
Konstantinopel, 8. Okt. Das
türkische Parlament soll am 10.
Oktober in Gegenwart des Sultans
eröffnet werden. .
Bnnte Fraucnstriimpfc.
Nein ?)ork. 8. Okt. Im Kleiii
und Großhaiidel herrscht eine starke
Nachfrage nach bunten Fraueiistriim.
pfcn. besonders ist dies der Fall in
gerippten Strüinpsen. Obwohl!
schwarz noch in Nachfrage steht, so
sind buntfarbige in Streifen und in
gestickten Mustern besonders beliebt.
Explosion auf N. S. U-Boot.
Washington, T. C 8. Okt.
Enfign Wm. A.Shortley wurde ge
tötet. Leutnant Commnnder Albert
Trevor und Elektriker Still würd',,
verivundet, als auf dem U-Boot
O.s in New ?)ork eine Explosion
statlsand. Tie llrsachc der Ervlefion
ist noch nickt bekannt, doch ist eine
Untersuchung eingeleitet. Ein Teil
des Bootes ist von Feuer arg be.
schädigt unS eine Batterie zerstört.
rovkrhl,andler müsse helfen.
Washington. 8. ft. Jeder
Giovernbändler in dm Ver. SMa
leit wird anigesoidert werden, sich
schriftlich zu verpflichten, die Tor
schriften und Regeln der Nahrungs
mittelbehörde genau zil befolgen, um
den Verbrauch von Nahrungsmitteln
nach besten Kräften einzuschränken
und zu sparen, damit Amerika sei.
neu Verpflichtungen den Alliierten
und auch den neutralen Ländern ge
Lmübcr einhalten kann.
Noch kein Bericht des
Mehrere Mitglieder tuarcn m ssr
scheinen verhindert, weshalb
keine Sitzung stattfand.
Montag nachmittag sollte das
Amcrikanisicrungs Koniitee eine
Versammlung im Paxton Hotel zu
Omaha abhalten, um einen Bericht
des Unterausschusses ' anzunehmen,
worin dem Gouverneur gewisse Em
pfchlungen gemacht werden sollten,
betreffs der Frage der Fremdspra
chcn, in Kirchen, Schulen und
Presse. Es fand aber die anbe
räumte' Sitzung nicht statt, weil
mehrere Mitglieder infolge von Er.
krankungen in ihrer Familie nicht
zugegen sein konnten. .Nur 6 Mit
glieder warm anwesend. Vor allem
fehlte fc?? Vorsitzer Allen: das nm
ernannte Mitglied, Richter I. I.
Süllivan, der den Platz des zurück.
getretmeil Gustavsen einnehmen
sollte, war auch nicht anwesend
Der Bericht des Untcrausschui'
fes würbe deshalb nur , informell
besprochen und sonst keine weiteren
Schritte getan.
Man Einigte sich dann anscheinend
dahin, daß ein kurzer Bericht über
die Ansichten des Komitees in die
Presse lanzicrt werden sollte. Das
schließen wir aus dem Bericht eines
Morgenblattes, der inspiriert zu sein
scheint und der nur das angiebt,
was wir schon in unserm letzten Be
richt über die Versammlung des Ko
mitees meldeten. Tie Mehrheit des
Komitees ist - für Sprachcnfreiheit
in den Kirchen, alle Lehrfächer in
den Gemeindcschilleil sollen in eng
lischcr Sprache erteilt, jedoch genü.
gend Sprachunterricht gestattet sein,
um den Religionsunterricht in da?
Muttersprache zu erteilen. Ter
fremdsprachigen Presse ist nichts in
den Weg zu legen, und soll sie unter
der Kontrolle der Bundesregierung
ihre Aufgabe erfüllen.
Tie Mitglieder des Komitees
sprachen sich zu Gunsten des in der
kommenden Wahl zur Abstimmung
vorliegeliden ', Amendemcnts ans,
wonach in der Zukunft nur Voll.
bürger das Stimmrecht im Staate
ausüben können.
Nach allem, was man in maßgc.
benden politischen Kreisen über die
Sache erfährt, glauben wiranneh
wen zu dürfen, daß das Koniitee
vor der Wabl keinen Bericht abge
ben wird. Es ist dies im Interesse
der Gerechtigkeit tief zu bedauern.
Tausende von Bürgern von Sie
braska, deren 100 Vertreter in der
Lincoln Versammlung in nicht miß.
zuvcrstehender Weise .gesprochen ha
ben, sind zu einer promptcil Ant
Wort Siif ihre Beschwerden beiech
tigt. Eine solche wurde ihnen da.
ninls vom Vorsitzer Allen auch ver
sprachen. Es will uns scheinen, daß
diese Antwort auch schon aus politi
sche Gründen erfolgen sollte. Gau
verneur Neville sollte die Annnort
fordern. Er bat das Komitee er
nannt, um Ungerechtigkeiten im
Staate aus dem Wege zu schaffen,
und Nlan sollte -denken, politische
Klugheit ,wü'de gebieten, daß bnl
dige Antinert auf die Fragen und
Forderungen von Tausenden vo.l
Bürgern gegeben werden würde.
Stürmische Sitzung
der vaterlandspartei
Zürich, 8. Okt. Nach einer
stürmischen Sitzung der Vaterlands.
Partei beschloß dieselbe, der Politik
des Prinzen Max von Baden jeden
möglichen Wioeritand zu leisten. Die
ses zeigt, daß die, Junkerpartei, oder
mindestens ein Teil derselben, gegen
die deutschen Friedensbestrcbungcn
ist.
Grofier Bondderkauf.
Eincinnaii, O 8. Okt. Die
Erckutivbehörde der Internationalen
Typographischen Union, die hier
mit den G;ii!veniöum des. Jnter.
alliierten Druckerei Gewerbes in
Sitzung ist, hat als Antwort auf
Deutschlands Friedenögcsnch den
Ankauf von $30,000 Liberty BoiiU
angeordnet. Ties bringt die Snm
me der eingekauften Bonds , der
Tnpographischen Union auf $0,
000. Tie Union bat denlnach für
$151,000 Zonds der verschiedenen
Auögaben von Bonds in Händen.
Bulgarien verlangt Rückzug der
Teutschen.
Amsterdam, 8. Okt. Nach einer
Tcpesche an das Berliner Tageblatt
van Sofia, bat Bulgarien am
Samstag seine ehemaligen Verbün
beten erjuchl, das bulgarische G,'
biet binnen einem Monat zu räu-
men.
Amerikanische
Verlustliste
Zwei J!uaer und e! Ncbraskacr
gefallen? ein Omahacr schwer
verwundet.
Washington, 8. Okt. Das
Kriegsamt veröffentlichte heute fol
gende Verlustberichtc:
Bormittagsbcncht:
Im Kampfe gefallen 41; der
mißt 67; schwer verwundet 185;
den Wunden erlegen 18; durch Un
fall und andere Ursachen gestorben
1; an Kränkheit gestorben 3; durch
Aeroplanunfall gestorben 1; gefan
gen 1; zusammen ,307.
Zu den Gefallenen zählen: San.
ford A. Sevcrson, Kanawha, Ja.;
Fred L. Wild. Carbon. La.
Schlvcr verwundet wurden unter
audercn: William P. Ehrp, Jda
Grove, Ja.; William ' O. Hixson,
Blanchard. Ja.; Guy W. Chapman,
Clio, Ja.; William I. Lcza. Man
lcy. Ja.; Omen Jones Owens,
Grand Island, 9Kb,: Edward.
Mnrphy, 5613 S. 24. Str., Oma
ha, Neb.
Nachmlttagsbericht.
Im Kampfe gefallen, 37; vermißt
50; schwer verwundet 1(!0; den
Wunden erlegen 16; an Krankheit
gestorben 7; durch Unfall und ande
re Ursachen gestorben 2; leicht ver.
Mundet 4; gefangen 10; zusammen
Ü86.
Zu den Gefallenen gehören:
Walter K. Ä. Kuehnert. Lyons,
Ncb.z-Leslie E. Bronningcr, Ouin
by. Ja.
An Krankheit gestorben ist mich:
Herbert William Blickmann, Tu
buque, Ja.
Unter den Schivervcrwundeten be
befinden 'sich: Charles E. Sellers,
Des Moincs, Ja.; Albert A. Antle,
Ft. Todge, Ja.; Noy Victor Var
rington, Akron, Fa.; Scott 23.
Cuttright, Rockwell City. Ja.; Ro
bert I. Dorman. Oskalooia. Sa.:
Walter B. Samuels, Manning, Ja.;
Edward I. Turner, Lake Mills, Jg.
Die Teutschen halten 1,48 Ameri
kaner, da,runtcr 220 Zivilisten '
als Kriegsgefangene. ,
Washington, D. C., 8. Okt. Der
General Adjutant der Armee machte
heute bekannt, daß sich die Zahl der
amerikanischen Soldaten, in Deutsch
land als Kriegsgefangene gehalten,
auf 1,480 beläuft. Dazu kommen
220 Zivilisten und 61 'Angehörige
der Marine, die in Konstantinopel
interniert sind.
Autodiebe zum Zuchthaus.
Logan. Ja., 8. Okt. Sheriff
M. D. Mycrs nahm Clarence Rhor
back, Leo Jester und William Keegan
zum Zilchthause in lAramola. wo sie
ihre fünf Jahre vbzusitzen haben
werden. Rhorback stahl ein Pferd
von Christ. Peterson. Leo Jelter
und Wm. Keegan, angeblich in Sioux
City zu Hanse, hatten das John
Wholcrs Auto in , Missouri Valley
gestohlen, waren von einer Anzahl
Bürger verfolgt und auf dem Wege
nach Omaha, wo sie das Anto zu
lassen gedachten, abgefaßt worden.
Ein neues TageslichtGcscb.
Washington, 8. Okt. Senator
Calder, Urheber des jetzigen Tages
licht Gesetzes, hat eine Vorlage iin
Kongreß eingereicht, das jetzige Ta
geslicht Gesetz dahin abzuändern,
daß die jetzige Tageszeit beibehalten
wird, so daß die Stunden stets 60
Minuten vor der astronomischen Zeit
bleiben. Sollte diese Vorlage zur
Annahme gelangen, dann würden
die Uhren am 27. Oktober nicht wie
der eine Stunde zurückgestellt wer
den, wie es in dem Tageslicht - Gesetz
vorgeschrieben ist. Tie Bill wurde
auf Veranlassung des Herrn V. H.
Baruch vom Kricgsindustricrat einge
reicht, da er die Erklärung abgab,
daß dadurch eine große Ersparnis in
elektrischer Kraft erzielt würde.
Teuere Alaska Pelze.
St. Louis. Mo 8. Okt. Zwei
tausend Alaska Sehundsfelle wur
den auf Konto der Ver. Staaten
zum Preise von $103,440 verkauft
in der großen Internationalen
Pelzauktion. Der erste Posten, der
zum Verkauf kam, brachte sür jeden
Pelz die Simime von $75. Ein
Posten von 652 Nohpelze der
Copver Jöland Scalskins". wurde
auf Konto der russischen Regierung
zum Preise von $14,750 verkauft.
146 javanische Scchundsselle brach
ten $8,000. 92 blaue Fuchsfelit
brachten $57,100. In der ersten hol
ben stunde noch der Erösfnuni
des VerkauscS wurden $2,150.000
Liberty Bonds dcrkeuft.
Mllks und Briten
setzen Angriffe fort
Trotz starken Uegens dringen sie zwischen St.
(yuentin und Cambrai weiter vor; siegreiche
Gegenangriffe der yanks
Amerikanische Division
London. 8. Okt. Britische und
amerikanische Truppen griffen heute
früh zwischen St. Quentin und Cam
brai wieder an, meldete Feldmar
schall Haig. Trotz des schweren Re
gens ,machen wir zufriedenstellende
Fortschritte.
Paris, 8. Oktober, Nordöstlich
von Nheims fetzten die Franzosen
ihren Vormarsch fort, meldet heute
das Kriegsamt. Französische TruH.
pen haben die Ausläufer von Conde
sur.SuiPPe am Zusammenfluß der
Suippe und der Aisne, nordöstlich
von Berry-aU'Bac, das von den
Franzosen genommen wurde, besetzt.
Aincrika nische Front.
Mit der ersten aincrikanischcn' Ar
mce. 8. Okt. (Von Fred S. Ferguson,
Korrespondent der United Preß.) Als
eine Folge der Besetzung von Chatel-
Chehery und der Höhen westlich der
Aire während der gestrigen starken
Kämpfe werden die Stellungen der,
ürAn in hPn 9sr
zusammen gepreßt. Die Anhöhe
160 lind 24 wurden erstürmt, wo
durch den Deutschen die dominieren
den Stellungen im Aire Tal ent
rissen waren. Die feindliche Artille
rie auf den Höhen westlich der Aire
wurde innerhalb 5 Stunden nach
Beginn des Angriffs erobert. Eine
Division hat während der letzton
paar Tage acht Geschütze vom Kali
ber 77 und 75 Maschinengewehre
erobert.' Unter den eroberten Ge
schützen befand sich ein belgisches
Feldgeschütz, dessen sich die Deutschen
bedienten. 1
Der Rückzug deutscher Artillerie
hinter Eunel und Sommcrance ist
beobachtet worden. (Cunel liegt drei
Meilen von 'Brieullcs und Somme
rance, sechs Meilen westlich von Cu
nel. Beide find starke Punkte in der
Kriemhild Linie.-Anm. der United
Preß,)
Mit der amerikanischen, Armee
nordwestlich von Verdun, 8. Okt.
Die Deutschen unternahmen östlich
von St. Etienne in der Champagne
einen lokalen Tagangriff. Ter von
den Anrerikaneril alisgeführte Gegen
angriff war von so großer Heftig
feit, daß die Deutschen noch lange
daraii denken werden. Die Nanks
wußten, daß der Feind den Angriff
beabsichtigte und trafen demgemäß
ihre Vorbereitungen. Als die feind
liche Artillerie das Feuer eröffnete,
beantworteten die amerikanischen
Batterien dasselbe mit fünffacher
Ueberlegcnheit. Unter den Gcfange
nen befanden sich 17 Pioniere aus
denl Nheims Abschnitt, die infolge
des heftigen Gegenangriffs völlig
vcriuirrt ivaren. Bei Eröffnung des
Artillerieseuers sickerte deutsche In
fanterie auf der Linie St. Etienne
Orfcuil durch das Gehölz hindurch;
es waren zumeist Veteranen mehre
rer Schlachten; indessen sie vermoch
tcn dem Felier der amerikanischen
und französischen Artillerie nicht
Stand zu halten und zogen sich in
Unordnung zurück. Viele von ihnen
blieben tot auf dem Platze. Die
17 Pioniere wurden infolge des
Feuers der amerikanischen Maschi-
liengcwehrabteiluiigeu 'abgeschnitten
und gerieten in Gefangenschaft.
Sechs von ihnen waren verwundet.
Tanks der Janks arbeiten vorzüglich.
Amsterdam, 8. Okt. Ueber die
Arbeit, welche die Tanks der Ame
rikancr bei den Gefechten in Argon-
nen vcrrichti?,!, schreibt der Korres
pondent des Berliner Tageblattes
Hegler: Die Amerikaner griffen
während eines dichten Nebels an;
Phantomen gleich stiegen die ame
rikanischen Janks aus der Tiefe em
por und griffen die Teutschen im
Rücken an. Tie Folge war natür
lich, daß Verwirrung in unseren
Reihen entstand. Tie Tanks drangen
in unsere Batterien ein ehe sich der
Nebel hob, und dieses war erst am
Nachmittag. Wir hatten mehrere be
ängstigende Stunden durchzumachen.
Tie Verbindung zwischen mehreren
Negimenrn und den Kommandostel.
len waren unterbrochen; nur Brief
tailbcn und Schnelläufer vermochten
Botschaften zu übermitteln, da alle!
Träte zerstört waren. Am Nachmit
erobert mehrere Geschütze
tag klärte sich das Wetter. Wir fan
den, daß der Durchbruch mißlungen
war, aber der -Feind hielt die Linie
Dannevaux Moiüfaucon besetzt. Bei
ihrem Vordringen war es den Ame
rikanern beinahe gelungen, den gan
zen Regimentsstab gefangen zu neh.
men; derselbe wurde durch einen un
fercr Vorstöße gerettet.
' Französischer Bericht.
Paris, 8. Okt. Die Truppen
der Armee des Generals.' Debcny
setzen ihren Voriüarsch in dem St.
Olientin Distrikt trotz heftiger feind
licher Gegenwehr fort. Auch vor
den Streitkräften des Generals
Gouraud weicht der Feind müer
fortwährenden, Kämpfen zurück. In
dem Abschnitt des Damenhochweges
hat,' der Feind zahlreiche - Artillerie
postiert. Allem Anschein nach beab
fichtigt der Geginr, sich dort zu be
Häupten.
" m T r
nerals Gouraud hat den Arnes Fluß
sr.'. cp'.x , L--:u''ri- v.o eu.
n mehreren Punkten überschritten
Ter Feind, geht häufig zu Gegenan
griffen über und hat seine besten Di
visionen zur Verteidigung der Suip
pe Uebergänge und der Arnes Brük
kenköpfe in den Kampf geworfen; die
Franzosen aber dringen dennoch
langsam vor. ,
Polen bei den Franzosen.
Eine polnische Legion, die sich zu
meist aus , Po.lcn aus Amerika zu
sammcnsetzt, wurde unter einem in
teressanten Zeremoniell bei Nancy
französischen Truppeit ' einverleibt.""
Deutscher Bericht.
Berlin, über London, 8 Okt.
Das "Kricgsamt meldete gestern
Abend, daß die Alliierten, nachdem
sie in der Richtung von Essigny-le
Grand an Grund und Boden gewon
lien hatten, bis nach, Rcmaucourt
zurückgetrieben wurden. In breiter
Front von den Alliierten nördlich von
St. Ouentin ausgeführte Angriffe
brachen zusammen. Die Ainerikaner
greifen in den Argonnen und der
l Maas entlang mit großer Heftigkeit
an. ,
Mackcnscn in Serbien.
Genf. 8. Okt. Fcldmarschall v.
Mackensen ist Wiener Depeschen zu
folge in Serbien eingetroffen. Es
heißt, daß sich die Oesterreicher an
schicken, Belgrad zu räumen. Die
serbische Bevölkerung, darunter
Frauen, hat sich gcgm die österreichi
sche Garnison aufgelehnt.
Pershing, March und Bliß dekoriert.
Washington. D. ,C.. 8. Okt.
Der .tz'önig von Italien hat die Ge
ncräle Pershing. March und Bliß
Uiit'den ältesten und höchsten mili
tärischen Orden der italienischen
5lrone dekoriert.
Stimmenkanf ein Verbrechen.
Washington, 8. Okt. Die
Schlußabstimmung über die Vor
läge, wonach der Kauf von Stim
men bei nationalen Wahlen zu ei
nein Verbrechen gemacht wird, wurde
sowohl im Hause und auch im Se
nat mit allen Zusätzen schließlich
angenommen. Die Vorlage, wie vas
jiert, geht jetzt zum Präsidenten.
Ter neue Zar Bulgariens.
Basel, Schweiz, 8. Okt. Nach
einer Depesche, von Sophia dankte
König Ferdinand ab, um Bulgarien
zu helfen. In der erlassenm Ur
künde fordert er alle seine früheren
Untertanen auf, feinem ältesten
ohne. Boris, treu zu dienen und
dazu " beizutragen, daß Bulgarien
die Stellung in der Welt erringe,
zu der cö ersehen sei. Ter neue Zar
wird unter dem Namen Boris
der Tritte regieren.
Wetterbericht.
Für Omaha und Umgegend heute
und Mittwoch schön, kühler beute
Wend.
Für Nebras.a beute und Mittwoch
schön, im östlichen Teil kühler heu
te Aben.
Für Iowa schön und kühler, im
weltlichen Teile
unbeitunlnt
Wend, . MittwoS jdjfo, '3