Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, September 20, 1918, Page 6, Image 6
Seite L-Tägliche Omaha TribUne -Freitag, den 20. September 1918. U ünke Landgrösin. ' : t Gedentseier des Zhcsenan fchlag an der Wittenberzer Kirche hat im vergangenen H:rbst zahlreiche Fe dem in Bewegung gesetzt, und mcivche wcrtvolüe Beiträge namhafter Üe schichtsforscher : Wen die Kenntnis 'M Reformations;eitalters gemehrt. :-u den Männern der historischen Sffiis - senserjoft, die mit ihrem Röntgenappa, rat die Persönlichkeit des Neforinotors yinb seiner Miisireiter ableuchteten, hat , fiel nachträglich noch ein Kollege von einer andern Fakultät gesellt, von der 'medizinisckcn, per den Erscheinungen ' ,'ver Reformation von seinem beson 1 ,dern Standpunkt auä mit kritischem ''Interesse nachging und daS' Ergebnis .seiner Studien in einem anzie yenden Buche veröffentlicht, das sich betitelt: .Tie linke Landgräfin. Ein 'raunwilo aus der Neformatione ,, schichte" (Max Hesses Verlag, Berlin). ' ! Verfasser ist der bekannte Berliner '.'lrzt Pros. .. Peter Bergell. der sich schon früher durch eine wertvoUe Bio naph?e über Larrey, den Ehechirurgin .'t'opoleons I., als Historiler ausge , wiesen, hat. . Er fühlte sich besonders durch die hervorragende Persönlichkeit .Philipps des Groszmüiiaen, des Lanö- 'arafen von Hessen, gefesselt, dessen Charakterbild in der Geschichie, bei iuütx Anerkennung seiner entscheiden den Verdienste um die Sache der 3k formation, bei Feind und Freund fast , stets verzerrt erschien. Schuld daran trug die LeidenfchastlichZeit seines ' Wesens, die ihn in schwere Irrungen und Prüfungen, stürzte. Um sich von neuer Versuchung und Schuld zu be- freien, ging der Fürst im Einversland ;nil mit feiner Gemahlin Christine die . Doppelehe mit Margarethe jvon Saale ein. Diesem Toppelbnde und im be ssndern der Persönlichkeit der linken Landgräfin" gilt Prof. Bergells Buch. i d.is auf der Kenntnis noch nicht be- - nutzte: handschriftlicher Quellen, aus ''.dem Briefwechsel des Landgrasen. mit ,; seinen beiden Frauen beruht. Gleich wohl ist es nicht als trockene historische ' Abhandlung geschrieben, sondern un . ier freier BenuSung des Quellensiof .:'t$ mit frischen Farben als Lebens t dild Eingesetzt. Des Landgrafen mit Fähigkeit durckgesetzter Entschluß zu seiner zweiten Ehe, der dem Reforma- tor und feinen theologischen Mit i tämpsern so schwere Sorge und Ber- legenheit brachte, den Gegnern aber willkommene Waffen lieferte, erfährt z in Bergells Darstellung seine sittlich: ? Rechtfertigung in weitestem Sinne. 1 Erst in dieser z'.veiten Ehe. die in ool- ler Harmonie neben der ersten bestand, I wachst des Landzrasen Charakter zur j Höhe feiner Ausgaben recht heran. nachdem er in, schweren äußern und : innern Kämpfen sich feinen Willen er : stritten hat. . Das Problem der Biga- - mie erscheint in diesem einzigartigen Falle glücklich gelöst, baut der großen ' (Besinnung, welch: die drei Beteiligten . beseelte. Im Anschluß an die Darstel f lung wirft der Verfasser ein Streif ; licht auf die Verhältnisse nach dem Dreißigjährigen Kriege, ws die Beööl- S kmingsnot in manchen deutschen Ee J rieten zeitweise zur Einführung der , Doppelehe zwang. . Vom Schäfcrlanf in Markgrüningr. 5 Etwa fünf Kilometer westlich : tom Hohcuaspcrg, der vornehmlich . durch Sie ÄcfangcnjchastK des Dich " t?rs Cchuöart bekannten Bergfeste ' m .Württcintcrg, liegt das Stäkt. ; chen Markzröninzen, das in ge i Zchichtlicher Hinficht großes JntcreiZö z verdient. Es, gilt-, als die älteste - städtische Ansiedlung Schwabens, de- reu Entstehung wohl bis in vorze Zchichtliche Zeilen Zurückversetzt, wer I den muß. An seinen Besztz , dar ein altes Reicholehn ""war ' ferner daS Neichösturmfahnenlk!,) . I geknüpft, so daß den Schwaben das ; l'iecht de5 Vorilriltcs im ctampfc und der besonderen Lcxtcidigu.zg ' der ReichHslrnuahne zufiel. Eni ; lich geborten bis zum Jahre l clls Sckäfer deö NeckarkreiscZ 'und d?Z OberamtZ Schonidorf zur Schii ferlade Markgröningen, eine Wich- l'mr 04rt(fntrt vt V!-,. Sa Sii t.ys: iiJ.uni iti jutu luiii, .?olkswohlfahrt noch fast ausschlicß lkch Luf Ackerbau ,md Tiehzuchl fußte. . ; . Tlit . der letzterwähnten Tatsache hängt ein sehr altes, bereits 1113 erwähntes Volksfest zusammen," der sogenannte Schaferlaüf", der am Tage St. Vartholomäi. des Schuz Patrons der Schäfer lind Äeger, abgehalten wird' und von ,Jahr zu Jahr niehr Freunde anaelockt ht. Es beginnt mit eine! grohen Fest zuge, der teilweise em t!:fkor,sch.s ttepräze trägt. Darauf folgt der eigentliche Schcrlauf,' em We:t lauf barfüßiger Schäferinnen und Schäfer über einen Stoppelacker, dann Sacklaufen, ein - Aufuz - der Schäseri-'.nen mit gefüllten Wasser !übeln auf dem Kopf und andere 5,urzweil mch:?. Den Abschluß bil IX ein großeZ Tanzvergnügen in altertümlichen stadri''chi.'N Rat IzauZ. Tiefer Schäferlaui ist zur seiter? Kreis? ror Hern auch va, durch van Interesse, daß man dabei eme groß? Zahl schwer a.ker SjiC Jmch?.n vemundern tarn. .; - g i t iix-j :Aj Ärren :-Üei.' Zlaionalspendk. Flir die Lck,mcizcrisck'en Soldaten nd' ihr Familie. Zugunsten der Schweizerischen Na tionalfpende für die Soldaten und ihre Familien veröffentlicht der Bei ner Bund den warmherzigen Aufruf, dek auch hierzulande Interesse erwecken dürfte: Nachdem die Sammlungen zugun sicn der Wohlfahrtseinrichtungen für unsere Soldaten und ihre Familien schon in 'verschiedenen andern Kanto nen, namentlich in Basel-Stadt, mit erfreulichem Erfolg durchgeführt wor den ist, soll ickt auch der große Bauern und Soldatcnkayton Bern Gelegenheit erhalten, zu zeigen, wie hoch er den Wert des glücklich durchgeführten Erenzfchutzes einschätzt. Nur zu oft haben wir vielleicht die Zcitungsbe richte über die grauenhaften Berwü stungen des Krieges gelesen. Unsere Empfindungen sind bereits etwas ab gestumpft, aber noch haben wir Hof fentlich das gesunde Urteil nicht ein gebüßt und sind uns bewußt, was es heißen will, rings herum isaat und Weide in ungestörter Fülle, Stadt und Dörfer in alter Hablichkeit, Weg und Steg in unverminderter Ge brauchsfähigkeit zu sehen. Wir ha den uns einschränken müssen im tag lichen Lebensgenuß, aber noch wissen wir nichts von unheilbarer Zerstö rung, von zerrissenen Familien, von Leisen, Tod und Trauer wie unsere vom 5iricgc heimgesuchten Nachbarvöl ler. , - i. fc. Wie wollen wir uns dafür dankbar zeigen? Die Pflicht der Dankbarkeit läßt sich kaum in einer uns besser zu sagenden Form erfüllen als die Na tionalfpenöe sie darbietet. Der Er trag dieser Sammlung ist denjenigen Licbeswerken zugedacht in denen sich das militärische und das bürgerliche Leben zu Nutz und Frommen dcs gan zen Landes die Hand reichen. Er ist bestimmt für Kuren und Erholung ausenthalte kranker Wchrmänncr, für Unterstützung kranker Wehrmänncr in dtn Etappenfanität-anstalien und Sanatorien, für die Abgabe von Wä sche und Wollsachen an unbemittelt: Wehrmänner, für den Betrieb von Kriegswäschereien und Kriegsflickerei en, sowie für Einrichtungen und Be trieb von Soldatenstuben, dies alles, soweit die für diese Zwecke zur Verfü gung stehenden staatlichen Mittel nicht ausreichen. Wir sind zu einer iräfti gen Unterstützung Ler Sammlung um so mehr verpflichtet, als ein: Ä;ihe von Mitbürgern, insbesondere Frauen, nun schon seit Kriegsbezinn in Per uneigennützigsten Weise freiwillig für das Wohl der unbemittelten Wehr männer und ihrer Familien gearbeitet haben. Unrerdrossen sins sie am Werk geblieben, bis ihnen die Mittel aus gingen. Noch kann aber von einer Beendigung des Erenzdicnstes nicht Zi: Nece sein und auf die pben ge nannten Werke kann unmöglich ver '.ichtet werden, sollen nicht schwere Ue oelslände unser Volk heimsuchen. Statt daß nun jeoes einzeln: der bestehenden Untsrsiützungkwerke mit einer Sammlung an das Publikum herantutt, haben sich alle , unter de: Oberleitung eines aus Vertretern der Armee und Soldatenfreunden beste henden Fürsorgerates zusammenzeta!' und wenden sich gemeinsam an das .',anze Schweizeroolk. Indem wir nochmals an die glück l'che Terscl-onung unseres Landes uns die daraus uns erwachsende Tanles schuld erinnern, bitten wir alle Schweizer dringend, den großm Um fang des Werkes ins Auge zu fassen und sich mit einem entsprechenden Lei trag an der Nationalspcnde beteiligen zi wollen. Einzahlungen können auf das Postscheckkonto JI i001 Schwei zerische NationalsvendeJomitee Bern, gemacht werden. ZZom Kncgsmiüister zum Portier. Der auf Grund einer Amnestie in Freiheit gesetzte frühere KriegSmini ter Suchomiinosf, einst Mlionär. heute ohne jegliche Mittel. bekleidet jetzt die Sttlle. eines Portiers in ei nem volZchemikischen AnttLburcau. Er konnte wegen seines vorgerückten Al ters keine andere Beschäftigung Zin den. , Die Gattin des Äriegemini stcrs ist eine Attraktion in einem Pe lrograder Äino-Theater, wo sie die Programmzeltel verkauft. So be richtet die Russische Preßkorrespon denz. Suchcmlinoff ist der Held des Senfationzprozesfts betreffen? die russisch: Mobliisatien? feine Frau war, eine bekannte Schönheit, die oie'e Västö empfing und viel Geld brauchie. Hzmslcrlagcr im Tausstein. Die .Südhannoversche Zeitung' berichtete: In der Kirche der Bap iisicngemeiude in Einbeck steht ein großes Tausbassin. Die Polizei hatte iclrick,t bekommen, daß in diesem Taufbcfsin ein schöne Hamst?r!ager s:rbsrg?n sei, und in der Tat, fein rstTüt ein großes Lebensmitlel :a;rr; u. a. sechs Zentner Hase?, ein ntner Nozzen ns Ula ein Zer.t ntt Tzknen. Die verblüffte Ve?m it bi'chzr .'"unten di: Waren. Te.? r.-S) ei erl'au! f 'circr 'iitü'teüt Für ik "feiiccc. Enten Pastete, Von kalten gebratenen Enten oder auch Hühnern wird alles Fleisch abgeschnitten. .Die I übrige Füllung und,vie Knochen wer i den im kalten Werfer auf schwachem Feuer zum Kochen gebracht. DaS Fleisch wird in ein tiefes Geschirr ge legt und mit etwas von der Knochen brühe ongeseuchtet. Ein Dackel von Pdstetenteig mit einem Einschnitt in der Mitte wird darüber gelegt. Hierauf wird es im Ofen braunge braten. Kalbskoftf a la vinaigret t e. Eer Kalbskopf wird abgekocht. das Fleiich abgelost und in möglichst gleiche Würfel geschnitten, dann in ei 'ner Marinade von seinem Oel,,Pfef fei und Salz, Estragonessig und et was Wein ziehen lassen. ann läßt man die Nlarinade ablaufen, häuft das Fleisch schön auf einer Platte auf, bestreut e mit Schnittlauch, garniert es mit hartgekochten Eiern, Sardellen, Kapern, Oliven, Salat Herzchen. Pikantes Reste Gericht. Tiefes Bericht läßt sich am besten von gekochtem Kalbfleisch oder Ham melfleisch herstellen. Man schneidet die Fleischreste in Scheiben oder Würfel oder Streifen und mischt sie eine Stunde vor dem Anrichten mit folgender Sauce: Man kocht zwei bis drei Eier hart, schält sie und nimmt vorsichtig das Eiweiß fort, das man vorläufig beiseite stellt. Die drei gekochien Eidotter werden fein zerquetscht, mit einem frischen Eidok ler gut verrührt, worauf man trop fcnwcise etwas Speiseöl Wd etwas Mostrich, sehr wenig Salz, weißen Pfeffer und ein paar Löffel milden Essig nebst einigen Tropscn Zitro nensaft zufügt. Schließlich pdt man das talte Eiweiß und eine Schalotte fehr fein und rührt beides mit in die dickflüssige Sauce, die sorgfältig abgeschmeckt werden muß. Bersalzene S e i j e n. Um versalzeiie Seifen wieder genießdar zu machen, verfahren Sie wie folgt: Uc der das Gesäß mit der oerjalzenen Speise spaniil und bmdet man ein reines, trockeners, leinenes Tuch, be ttdt es ganz und gar mit einer dicken pj. iif t Üflrfinfj uns Pifif fn hi nor salzene Speise ruhig weiter kochen. Wenn man nach einiger Zeit von ihr tostet, wird das Versalzen kaum noch zu spüren sein. Kartoffel ' C r o q u e t t e s. 2 Tassen falten Kartoffelbrei lf3 Tasse fein gehackten Sellerie. 2 Eß löffel geriebene Zwiebel, 1 Ei. etws Salz uns Pfeffer. Das Ei tüchtiq geschlagen und unter die, Kartoffel mischen, dann die übricem Zutaiea 'hinzugeben. In kleine Ballen formen, in Ei und Semmeldiösel wälzen uno in Fett bräunen. G e s l ü g e l P i e mit Kar toffeltruste. Diese Speise wird yer gestellt, indem min mt Backschüs sel mit heißem liartoffelbrei auslegt, die Mitte mit dem übriggebliebenen Eeflügel, des in tieme 'Stücke zer schnitten wurde, füllt, und ,den Rest der Saure dazu gibt. Tann mit Kar toffeln besäen und backen, bis die Kartoffeln eine schöne braune Farbe anacnommen Karen. V Kalte Sch n i t t l a u ch s a u an, sowie alle anderen kalten Sau cen wie Lerirum, ,Till, Kapern usw. sind am einfachsten wie folgt bereitet: Zwei hartgekochte Eier passiert man mit eineinhalb m Wasser geioeichten. ausgedruckttn Semmeln, giot etwas Salz und nach Geschmack Zucker da zu, ein wenig feines el und oerührt es mit Essig, (den man, wenn er seh: scharf ist. ein wenig wässert), bis die Sauce die gewünschte Konsistenz be kommt; schließlich wird dann der Schnittlauch oder was man sonst von den oben genannten Tinten will, gut darunter gemengt. Zu kalter Sardel lensauce ist dieselbe Basis von harten Eiern und geweichter Semmel erfor derlich. Nur. daß man zuletzt die rein geputzten, feingeschnittenen Sardellen dazugibt Warme Schnittlauchs ab cen. In Vutter röstet man Mehl hellgelb, gibt vier Eßlvssel femge schnittcnen frischen Schnittlauch da zu und gießt, nachdem dieser etwas eingediinsiet. leichie Flkischbrü'he oder nur siedendes Wasser auf. Die leicht geuncene Sauce - wird angenehm mit Salz ,ui!2 Pftffer gewürzt, gut ausgekocht und bleim Anrichten nach (Mchw.ack mit Fleisch-Ertrakt gekräf tigt. Essig aus Obstschalen. Die Schalen und Abfälle des im Herbst und Winter genossenen ObsteS fön neu im Haushalt , eine vorzügliche, sparsame Verwendung finden. Sie werden am Cstrn lcmzsam getrocknet, dann in ein Eesäß geoen tirjfe Was set darüber gefüllt. Nach kurzer Zeit erhält man einen vortrefflichen Esüg. tzssigstzrkzumachen. Man schüttet 12 Tassen voll ! leine weiße Lunnk :n den Beyzlter p :.,,. dem Es. T.d. lc?onimt em rch wird er st-.?:! ustd s-,t?kik '-'Haiitiftty - -' ji Der großeUnbekannte ! ! i..... X t4iniuiu(ivMiH vv ih49HM99494fo (11. Fortsetzung). Unter denjenigen jedoch, die dann und wann Hölchcr aufsuchten, sie rem Detektiv bald ein junger Mann auf, weil dieser, seinem (öedaren und seiner Kleiduirg gemäß, ein Bursche eom Lande war. Wenn dieser Mann Hölcher seinen Besuch abstattete, was gewöhnlich abends geschah, so blieb er regelmSßig mehrere Stunden mit ihm allein, und Lerot konnte sehen, daß leide oicjc Zeit in lebhaiter Unter hallung zubrachten, Eine Hauptmazime Lerots, welche er ch wahrend der lanaiatirigen Ausübung seines Berufes gebildet hatte, bestand darin, daß er vor allem die Leidenschaften oder Schwächen der einmal aufö Korn genommenen Personen m Erfahrung zu dringen suchte, und er hatte hierin eine solche Gcschicklichkeit erlangt, daß ihm manchmal eine absichtslos vollführte Bewegung ooer m te genugie, um mn ziemlicher Genauigkeit diejenige Seite des beuchenden Menschen zu erken nen, von welcher diesem beizutommcn war. v Diese schwache Seite des beobach telcn Lauernburschen bestand in des sen Vorliebe für geistige Getränke, wie 'Lerot von feinem Fenster aus zu konstatieren in der Lage war. Es war jedoch nicht fowohl der Um stand, daß er große Quantitäten des ghm von Holcher in freigebigster Weise vorgesetzten Weines trank, sondern vor allem die Art, wie er das GlaSzur Hand nahm, gegen das Licht hielt und bedachtsam aus schlüstc, woraus der Detektiv seinen Mann von den sogenannten Gelegen heits oder Renommiertrintern unter schied. Lerot hatte dies kaum erkannt, al! er auch schon im Reinen mit sich darüber war, wie er hinsichtlich je ncs Mannes Gewißheit erlangen tonnte. Der junge Mann war eines Abens, nachdem er Hölcher verlassen hatte, auf dem Heimwez begriffen, nochmals in eine Schenke untergeord rieten Ranges eingetreten und trank dort, am Schenktische stehend, sein Glas, als ein älterer jovialer Herr eintrat und ' sich, anscheinend in fidelster Stimmung, ebenfalls dem Schenktische näherte uns einen Rum bestellte. Bringen Sie dem alten Mann dahinten auch einen Rum," fügte er gegen den Wirt gewandt animier! hinzu,' .und diesem jungen Manne hier geben Sie auch einen, uno Sie selbst trinken ebenfalls einen. Heute habe ich einen guten Tag gehabt, da soll es mir mal nicht darauf anlom wen." , , Der junge Fremde und der Wirt lächelten sich gegenseitig an. ' Man merkte: der Mann hatte vesEuten schon zuviel getan. Lerot tat selbstverständlich, aI2 merke er nichts darcn. Es befriedig! ihn, zu sehen, daß man sich seine Gemütlichkeit gefallen .ließ. - Doch hatte er, auch kaum etwas anders erwartet. Mit jener Gewandtheit in der Kunst der Verstellung, der er seine meisten Erfolge verdankte, be gann er von ollen möglichen Tin gen zu schwatzen, wobei er nicht ver gaß, immer wieder zu betonen, welch einen guten Tag er heute gehabt habe Der Fremde hörte ihm gutmütig lächelnd zu Haben wohl ein gutes Geschäft ge macht?" fühlte er sich endlich gedrun- gen z fragen .Pah. Geschäfte! Mit Geschäften gebe ich mich überhaupt nicht ab," entgegnete Lerot wegwerfend. .Aber ich denke, wnn man endlich anfängt, einem großen Spitzbuben das Hand werk zu legen, fo ist das Ursache ge nug für einen ehrlichen Menschen, sich darüber zu freuen. Haben Sie von dem reichen Tornemann gehört, den man ermordet hat? Wie? Haben S't davon gehört?" ( Der Fremde zog die Augenbrauen in die Höhe und bejahte erstaunt die Frage. .Gut, sehr gut, also Sie haben da von gehört! Tann will ich nur weiter nichts mehr sagen," fuhr Lerot fort. .Aber der, Tausend, fo trinken Sie doch! Habe ich Ihnen nicht gesagt, daß sich heute jeder mit mir freuen soll!" ' .Ich trinke ja. Acer wer ist denn dieser Mensch, von dem Sie reden?" fragte der andere, denen Interesse jetzt wachgerufen war. .Heh! Sie möchten mich wohl ausholen 'was? Sparen Sie sich die Mühe; ich werde nicht wichtige Dinge verraten, die ich weiß." wehrte Lerot ab. .Aber das eine sage ich: ein gewisser Jemand, der sich heute noch 'in Sicherheit wiegt, wird in den näch sten Tagen ein große Ueberraschunz erleben. Es wird etwas geschehen. ason wird noch die ganze StadI , sprechen." Damit ergriff tn schlaue Teicktiv sein Glas, kehrte deA Freinden den Rücken vnd Lina, sich c einem ist ji; '.e m'efcerz'ilcjsot. ' ,' i rei .(,.. , r.tr i 'iiijitii Htunjijvn A A Eine Weile verharrte der Vertrau te 5ölch:rz schweigend den vermeint lich Angetrunken beobachtend. Dann hob er plötzlich den Kopf, blickte um sich, als wollte er sich versichern, daß niemand anders auf ihn auf merksam werde, und trat dann schnei. auf Lerot zu, um sich neben ihn hin zusetzen. Und nun geschah, was Lerot be zweckt hatte, der Freinde begann ihn auf seine. Art auszulragcn. und au, den Fragen, die er stets so bcantwor tete, daß aus ihnen immer neue ent stehen mußten, erfuhr Lerot. was zu willen ihn inlere,i lerte. In später Slunve erst verließen sie das Lokal, und als sie sich dru ßen die Hände schüttelten, geschah es unter dem Versprechen gegenseitiger Verschwiegenheit. Lerot hatte an diesem Aoend das qanze 'Geheimnis Hölchers in Erfahrung gebracht, und? obschou ein wenig enttäuscht, weil dieses mit der Ermordung Töcne manns in keinem direkten Zusam menhang st.tnd. befriedigte es ihn doch andererseits, wieder einmal ei nein Betrüge auf die Spur gekommen zu sein, oesjen ÄUsveaung vc auihtllch großes Auridjtn erregen würde. . " Am nächsten Tage machie Lerot dem Kriininalkomiiiifsär Dörner ei ncn Besuch. ' Ich komme, um Ihnen eine gal?z aparte Mitteilung zu machen, Herr Kommissär," erklärte er. Hosfeni lich haben Sie ein wenig Zeit für mich." Gewiß," enlgkgncte Dörner, der sichcrol gegeiiiiocr, dessen Tüchtig! cit er schätzte, stets von seiner guicn Sei e zu zeigen pslege. Daß Sie mich u dieser uiigewohnuen Zeit aus uchcn. verrät mir schon, daß eS mchts Geringfügiges ist, weswezrn Sie zu mu kommen. Um was handelt es sich denn?" .Es betrisft den Fall Dorne mann, das heißt, nicht soweit es sich um den Mord handelt, aber doch im merhin di: Angelegenheit Dorne mann. Ich halte mich der Aufgabe unterzogen, jenen in dieer Sache oer haftet gewefencn Hölcher weiter zu beodachten. Jetzt zog der Kommissar doch die Stirne kraus ' . i imt I .Tas hätten Sie nicht tun sol ten," erwiderte er. .Aber da Sie mir jetzt Mitteilung davon machen, nehme ich sin, daß Sie dabei wenigstens zu einem befriedigenden Rsuktate ge langten."' .So ist es. Sofern übrigens der Erfolg ausgeblieben wäre, hätte nie wand davon erfahren. Aber es lohnte sich doch der Mühe. Die Firma Tor ncmann & FringS nämjich, in so großem Ansehen stehend, war oder besser, , ist eine Betiügersirma, nichts mehr oder weniger." , .Oho!" ' . ' .Es ist so. Wir wissen damit jetzt auch, wie wir mit Holcher daran sind, denn dessen Drohung seiner Zeit. Tornemann gegenüber, bezog sich auf nichts anders." - ' .Ich hofse, Sie haben die nötigen unanfechtbaren Belege für diese schwerwiegende Behauptung," versetzte Dorner. .Die habe ich. Ich pflege in sol chen Dingen nicht vorschnell zu ur teilen, wie Sie wissen. Die Betrüge reien sind in großem Maßstabe be trieben worden, und die Zollbehörde ist es, die man hintergangen hat." .Also Warenschmuggel?" Bandenschmuggel ; in großem Maßstab, und zwar seit Jahren, feit vielen Jahren." betont? Lerot. .Ich denke, das ist nichts Belangloses." Er begann hieraus zu erzählen, wie er der Sache auf die Spur gekom wen. - Hölcker hat ei mal einen on den Prokuristen gerichteten Privatbrief ausgefunden. dessen iZnbalt ihn stukic. gemacht hat," berichtete er. Dann hat er mehr auszukundschaften gesucht; man schoptte Verdacht in lym und so wurde er entlassen." .Und diese haltlosen Behaupiun gen genügen Ihnen, um , die Firma, die in solchem Ansehen stelzt, in Ihnen Augen verdächtig ereinen zu lassen?" unterbrach ihn Törner. , Lerot lächelte überlege.-.. Ich bin noch lange nicht zu Ende, Herr Kommissar," bemerkte er. .Es ist dies nur gewissermaßen die Ein leiung, die ich nicht übergehen wall te, damit Sie auch diesen Hölcher und seine Handlungsweise verstehen. Der Aerger über seine Entlassung, für die man ihm leine Motive angab, reizte ihn zu der Drohung gegen Dorne mann und seinen Prokuristen, und er dachte dabei, wie schon gesagt, on die Unredlichkelten, die er -jetzt um jeden Preis aufdecken wollte. TieS war' für ihn indessen ein ebenso schwieriges wie gewagtes Unterfar'gen, da man sich jedenfalls wohl sorgescheg hatte, damit te, einer etwaigen Tenunzia! tion nichts belastendes vorzesunden ' werden konnke. Hölcher war sß des sen bewußt und zözerte deshalb.' seine I Ziofsiv-i wkhr.'Ztt-inmH. Ta beachte i I ihn der Zufall mit jenem Aauernbur schen in Berührung, der zu ven vn Dienste der Firma stehendenSchmugg lern gehörte. Erst daS, was er von diesem vernahm, setzte ihn in den Stand, seinen Plan zur Ausführung zu bringen." .Dieser Schmuggler ist also über die begangenen Unredlichkeiten der Firma unterrichtet? Er war selbst daran beteiligt?' fragte der Kommis sar. .Jawohl, aber obwohl er, kvaS daS verbotene Treiben der Firma anbe langt, wohl unterrichtet ist, so weiß er doch, daß sein Zeugnis allein nicht hinreichen würde, die Behörde über den Betrug in seinem ganzen Um fange aufzuklaren. Und ich muß selbst eingeslehen. daß, wie die Sa chen liegen, nicht viel Aussicht vor Handen ist. die Schwindler so zu faf sen. daß ihnen keine Ausslucht .mehr bleibt." .Wissen Sie den Namen dieses Mannes?" .Er heißt Anton Äoder." .Sicht er noch immer In Bezie hung zu den betreffenden Zolloesrau' danienZ" .Ja, -er . behauptet, es wenig stens." ' .So wird es sicher wahr fein, denn er wird nicht zu seinem eigenen Nach teil die Unwahrheit sagen. Ader dann begreife ich nicht, was ihn dazu an treibt, den Verräter zu spielen. Er wird doch seinen Nutzen von der Fir ma haben." Es ist a nicht sowohl die Firma als vielmehr .ein von dieser bestäche- ner Hclsershelser, dem er Rache ge schworen: aber dem einen ist nicht bei- zukommen, ohne den anderen gleich- cvlrn mit zu vernichten, und er ,u, um seine Ansicht zu erreichen. 'zu ; allem bereit." .Und der Haß dieses Mannes ist so groß, daß er um seinetwillen anf alle Vorteile verzichten und sich sogar selbst der Gefahr aussetzen wiu, mit bestrast' zu werden!" Lerct nickte. ' .Sie ahnen vielleicht schon den Grund dieses tödlichen Hasses," sagte er. Es ist die heftigste, leidenschast liesse Eisersucht. Das Mädchen, um welches es sich handelt, ist die Tochter eines SSenkwirtes, der den Schmugg lern bei ihrem Treiben die wichtigsten Dienst leistet." .Ah, sind ein diesem Wirt, oder vielniehr a dessen Tochter will er sich durch seine Denunziation rä chen?" jJi, ws heißt so nebenbei, in der SfPc . l es jedoch auf jenen andern abgehen, der ihm das Mad 5 :t. . n . . i . rc in essn abspenstig machte. - Es 1 1 ein Grenzaufseher namens Geller," fuhr Lerot fort, .ein unzetreuer Beamter der seit langen Jahren den Spion und Verräter zugunsten der gesetzwidrigen Operationen von Tornemann und Frings gemächt hat. Es hat den An schein, als' habe die Wiristochier Rä der anfänglich Hoffnung gemacht, ihm aber später zugunsten dieses Gellers den Laufpaß gegeben." .Wie heißt der Wirt? Kennen Sie ihn?" ' .Er heißt Vrmin: die Wirtschaft liegt eingangs des Waldes unterhalb Kleebusch an der Grenze." .Wir erden aso die Zollbehörde in Kenntnis fetzen; diese mag dann das weitere veranlassen." , Hossentlich werden diese Herren dann aber nicht durch übereifriges Handeln den Erfolg der ganzen Ge fchichte in Frage stellen, denn, wie ich schon sagte, das Zeugnis Rodcrs wie auch das des Kontoristen Hölchcr werden nicht genügen, um gegen die Firma vorzugehen. Es gibt da so manches, was sich schwer nachweisen ließe. Einen Ersolg verspreche ich mir überhaupt nur von einer Ueberrum pelung, einem Ertappen in voller Ak tion, wozu die passende Gelegenheit abgewartet werden müßte." : .Nun, mit dem weiteren Erfolg der Sache haben ja auch wir nichts zu tun," sagte Törner. .Tos ist richtig.- gab Lerot zu. aber es ist doch nicht ausgeschlossen, daß etwas dabei ans Licht kommt, was auch unsere Aktivität erfordert wenigsiens hoffe ich, daß das ge schieht." Dörner war eben im Begriff, Lk rot um eine deutlichere Erklärung zu ersuchen, als die Unterredung' durch den Eintritt des Kriminalschutz manns Thiel unterbrochen wurde. Der letztere hatte, wie er erklärte, eine Beobachtung gemacht, und er kam. um die vkrschristsmäßige Meldung zu er statten. Lerot wollte sich entfernen, doch forderte der Kommissar ihn zum Bleiben auf. .Thiel halte zu kontrollieren, waS im Hause des jungen Hochseld, der, wie Sie wissen, mit Hartmann be freundet ist, vorging, und wer dort verkehrte," sagte Törner. .ES wird' also auch für Sie von Bedeutung sein, zu erfahren, was er bemerkte. Also ?' wandte er sich erwarwngZ voll an Thiel. (Sortsetzung folgt).'. D i e 75 I a h r ä alte Frau Iu lia Plnmmer, eine ' Witwe in St, Louis, Mo., beginz dadurch Zzbi tvoti, bah sie sich mit einem Tran ck ierniester die Kehls durchschnitt. Ez mhh angenommen. , daß die ?rit iii'cliif der r.f-crjroßi'n Hitze dfn Verstand .'ller. Frachtranöport in West und M'. Manche Schwierigkeiten deö anie rikanifchcn TrailöportwejeiiS i;n merhin einige, lassen sich bester verstehen, wenn man nachstehende Tatsachen in Betracht zie!)t. Im nordöstlichen Zeit der Verei nigten Staaten kommt aus je t!X Personen der Bevölkerung nur eine Meile tfifebsri,,i;jm Suden sage, gen kommt schon auf 0)1 Personen durchschnittlich eine Meile, und im Wcsleii" schon auf 2Ö2 Personell der Bevölkerung eine Meile. Äußerer seitö keiiimen im Westen 10 Oma draliiieilcii Landes auf jede i'u'ile" Eifeiidaisti, im Osten aber schon 3 Ouadraliiieileil Land auf je eine Meile ifenbahik. In dem eine,, Fall sind daher die Verhältnisse für Frachttransporte günstiger, während in dein anderen Fall die elegenhei te für Pcrsoiieiilrancvrt aiinsliger sind. Der Osten cnlyalt unzählige Fabriken, welche die Znfntir unge heurer.A'cngen iiolstc und 5!ol)iw,le, großenteils ans dem Westen, vedür sen, ebeufo wie sie gemaltige Mengen fabrizierter Prodaüö aufzuführen " haben. Daran? erwachsen riesige Amvrü che an die Tranpart'elegenheiien. die zn manchen Zeilen und an man chen Orten nach wichtiger sind, al 9 die PeriunenlrancportGeIegeil!!eiten. in Interesse dieses FrachldiensleS scheidet die Eiseiilmhil-Velwalluiig auch manche Ziiele und viele Lolo inoliven ganz ans dein Passagier dienst aiiö rind sorgt sür bessere jioii solidieriiiig der Frachlludungen. Sie dürste aber der Lösung deö Problems nur, schrittweise näher kommen. UlMmzicrts Zuneigen. Verlangt: Näd'.en für allgemeine Hausarbeit, Drei in Familie. Kein ivascheii. Wiii-schen Mädchen, welches Scachts in ihrem ßiiin bleiben kann. Telephoniert tsolicj 3251 oder 23 Ist Laden Avemic- - 0.20-18 ""Achtiinst! Achtung:. Wir reparieren und polieren alle Torten Möbel und flechten Rohr stichle. Adolph klaraus. 2!) 10 5ai norn Ctcahe. Tel. Harnciz ll!i!2. 0.23.18 Zu vermuten. Schöne möblierte Zimmer, mit oder ohne guter jlost; Zimmer für Ak-Sar-Ben Äcsuwer zu mäs'.igen ilZriiscn. 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