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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Sept. 19, 1918)
TIgliche Vmaha TrtBünt n ohictt Mprcnb Im Haus deS Se. Terncr Bund. 28. Juni. GhieS der größten und reichsten Gu t t Bosniens ist Biicla. , Einen halben 3aj laaq kann der Bkg üb eigenen sCaS' r.'it.n. ' - . i? in alter trotziger Turm mit chicß sparten und schwerem ßifenict, ein e! lf3 Haus mit vorgebauten zierlichen .Hir-iien und olzne Schornstein, ein klei ner Garte alles von einer hohen MauerlmschlosZe. Jenseit! der Mauer era roeitläusiger Gutshof. Scheunen. G,-sindchaiiser. CLaLungen. ?kben den kleinen brcvcn Lasnischen Rößlein steht dort ei ichlich Dutzend Pferde von dlcrn Blute. Unter der kaljka Pflaumenbäumen treibt sich eine gange Herde langhörniger grauer Kühe heruvn; die langen SBin ternächte liegen sie draufzen im Schnee. Wie die Menschen, scheint auch daZ Vieh hier unempfindlich gegen Kälte zu sein. Ueberall hinter dem grauen Geäst der Pflauinendäuzne stehen klein und gelö die Höfe der Knieten, der Pächter früher hat man sie vielleicht Sklaven genannt. Ueber die Pflaumengärte ragen die Serge empor. Saufte Höhen sind es zuerst: noch Wiesen und Aecker zwischen de Wäldern. Tann werden sie steilere und finsterer mit schroffen, zackigen Fei fenkronen tiser den endlo,en Forsten. Dort hinten ist die Grenze von, Biiela. Nun wohnen ton. schon drei Tage Vier, schlafen nachtI auf dem breiten' Mindar. nehmen drüben im andern Eckzimmer die Mahlzeiten ein. Am Tage aber streift? wir mit dem Ober? Zäge? Vogrinz durch die Wälder. Ter Verwalter hat die Pflichten der , Hausfrau LbernomVen und erfüllt sie mit einer rührende Gewissenhaftigkeit. Er und der Beg entschuldigen sich' fast jedesmal, wenn wir zu 2?cht sitzen, mit der Dürftigkeit deS McchicZ. Diesel Mahl ist aber nicht nur, überreichlich, sondern besteht außerdem aus ausgc .suchten Leckerbissen. Früher aber, vok dem Kriege, war man zu Bijela ge wohnt, den Gästen eine Mahlzeit von zwanzig Gangen vorzusetzen. Während wir essen, stehen die Diener in der Halle, schweigend und andachts voll. Warum sie dort stehen, ist mir schleierhaft. Buch unser braver Franz steht bei ihnen, ebenso ernst und toüi diz und mit undurchdringlicher Miene, mt et 'JL'iirntmann. vmt Trauer uns nicht Glück zeigt sein Gesicht, nur in sich selbst versunkene Ruhe. Ein paarmal schon hat er mir m ?Zerticn:en gestanden: Hir ist es gut, Herr Redakteer! .ier ist einfach och alles wie im Himmel. Zachinieren braucht hier In v.tr. Die Diener aber den Diener fo3te man die Ohren langziehen. Tun l ichtA den ganze Tag ei ganzes tcgiinent , und können kaum für durje Brennholz sorgen. Sonst aber, wenn es Ihnen paßt, bleiben wir Her bis Mn Friedensschluß wenigsten?. TaZ weitere zeigt sich dann schon . . Meinem Oberleutnant gefällt ei ebenfalls hier. Mnn er t auch nicht gesagt hat, so ist es doch unzweiftlhaft gewiß, daß er sich, wie der gut, Franz, nicht sträuben würde, den Frieden, in Bücla zu erharren. Daß sich beide tt in einer andern Welt wähnen, nach den Jahren von Krieg unb Leiden, daS vt ivodl beattifilifi. Diese orientalische Gastfreundschaft ist in der Tat nicht zu überbieten. Xtt Spanier sagt, wenn er seinen Caft an der Schwelle empfangt: Ihr nehmt Besitz von Euerm Hause." DaS sagen der Bez und fein Vermal ter zwar nicht, aber eZ ist unverkennbar, das; sie ihren Gasten freudig das Beste geben, was daZ HanZ bieten kann. So kommt eZ von selbst, daß man sich hei misch fühlt. Die Mahlzeiten sind immer von einer gewissen Ieicrlichteit. Schon die Die ner. die aus irgend eirem Grunde vor der Tür stehen und warten, geben dem ganzen einen würdigen Hintergrund. Dann das Händewaschen in dem alten prachtvollen Gefäß, der Diener, der mit dem Ernste ewes Priesters das Wasser ex der schweren Kanne über unsers Finger rinnen last, und die tieft 58er keugung, mit der xr.cn unZ jede Schuf sei und Phkte anbietet. Nicht steife TZörrnlichZeit ist da sondern ' uralte, durch Zeit trab Religion geheiligte Sitte. Wie! ftutfftr als die Bibel in. unser Leben einqreist, ordne der Koran das gliche Lebe des fficilirn bis zur kleinen Badestube.' , die. jedem Schlaf räum eingebaut ist. " ',- Dicht nebe dem Wohnhauft und dessen Tach hoch überragend steht der alte Turm. Metekdicke Mauern, grau und zierloZ, ein letzter Zufluchtsort war r einst. Mehrere Belagerungen hat er schon ausgehalten, ist aber, wie der Wer Walter mit stolzer Miene versichert, nie eingenommen worden. Tos war na türlich zu einer Zeit, wa dicke Mauern noch Schutz bieten konnten und wo man liefe boshaften Dinger, die man heute 'Granaten nennt, noch nicht kannte. Ein rikderes. schwere! Eisenwk ver schließ! de?t einzigen Eingang. Fünf, seefj Stccker!e hoch Drüber mündet ein Rinnstein, durch den man f.kdendei 2iZsffer auf die Angreifer schütten kennt?. ' .' Der untere Seil ist ein Kcllerqclaß thnt Lust und Licht. (Sine hohe Treppe führt -Uncaf, p einer S:?e, die durch eine eifan? Falltür gesichert werden kenn. Tort oben stehen vier kleine Ka rönen; mit Ornamenten g-schmückte Brokzhki.- Wie harmlos Spielzeuge - .. " r.. in hr V t Vi.r f n'Il i" s "'cf " " tsffinieitfftm Kriegsmaschinen. Slths eins Treppe führt ZU t?.n von ZI . Rurz. anderen Lücke mit eiserner Falltür em por. Dort wohnten einst die Panduren. Zwei Stoelwerke waren für da? KriegZvolk bestimmt. Darüber, in zwei weiteren Stockwerken, war die Behau sung der Herrschaft. Frauenräume mit Spitzbogenfenstern. Badestuben; da und dort ist noch ein Mindar. oder ein gel ber türkischer Ofen mit hohem Hut. Eine große Einrichtung ist nicht da. Dennoch sieht alleg so aus, akö ob die Menschen, die hier lebten, erst vor ein paar Tage weggezogen seien. Zu obcrst sieht ein niedriges HäuZ lein, ein paar Schritte hinter die dicken, lchützeiiden Mauern des Turme! zu rückgezogen Obschon (S dessen schwe res, breite! Dach trägt, scheint eZ doch nicht mehr zu ihm zu gehören. ' Hier hat : OsmanPascha gelebt." sagt der Verwalter. .Dort unten im SartenhauZ führte ep mtt feinem Leu der Suleiman die letzte Unterredung, ehe sie sich für immer trennten. Der eine hielt es mit der Türkei, der andere mit Oesterreich . . . Osman Pascha ist später ein berühmter General gc worden Durch die kleinen Fenster sieht man ins weite Land hinaus: Ebene, ver schneite Felder. Dunkle Wälder stehe als lange Streifen und Bänder darin. Ein paar Bäche mit schwärzlichem Wasser kommen von den Bergen her und verlieren sich weit unten am Horizont. Und alleZ daS viele Land, von den fin Ären Bergen bis hinunter zu der Linie, wo der Himmel die Erde berührt, gehört zu Bijela. Die Kmeten. In Weilern und kleinen Dörfern über die endlosen Felder zerstreut lie. gen die Häuser und Höfe der Kmeten. der Pächter. . - , Alt und zweifelloZ längst überlebt ist .das Verhältnis dieser Ameten zum Gutsherrn. Der Kmete nennt dos Land, daS er bebaut, fein eigen. ' Es vererbt sich vqm Vater ,auf den Sohn. Von allen Erträgnissen aber an Pflau men, Weizen und Kukuruz hat er un. gefähr den dritten Teil als Pacht abzu. liefern. Damit scheinen setzt beide Teile im befriedigt zu sein. Der Kmete meint, daß er zu viel hergeben muß. Der Aga, der Grundherr, ober meint, d Kete baue nur so viel an. als er zum Lebens, unterhalte bedarf und'daS Land könne viel, viel mehr abwerfen. Mit ihren Klagen mögen wohl tje tc recht haben, der Aga und der Kmei?. ' Daß eS den Kmeten, aber nicht schleck' ergeht, das konnte ich bm Besuch ciies der nächsten Eehöfte' sehen. Im iel deS Hauses.' der zum mächtigen Azuch jfanz geworden ist. da weder Ofen roch Herd einen Kamin hat, hingen eine ganze Reihe gelbbrauner Speckseiten und run. der Schinken, und das Brot, daZ die Kinder aßen, war weiß. Einsach sind diese Kmetenhäuser. Durch einen Raum, der Küche und Vor ratskammer, Wohnstube und Hühner stall und nocki anderes m sich vereint und nur durch eyt Tür vom Hof cl-ct schlössen wird, gelangt! man in doS ?, zige Zimmer. Im Zimmer ein ger bosnischer Ösen mit grüne Kacheln, der an eine riesenhafte, halbreife Erd fcene gemahnt, ein paar Fenster, oier kahle Wände, die-Decke, der Fußboden das ist die Auf dem FußbelM sind dit Schlnf. lager der Familie. sSroßeltern. 'Butter der Vater ist im Krieg . ein hfl bes Dutzend Kindes ein Neffe, der zu Besuch ist. alles kiezt nebeneinander. , Da es gerade Feiertag ist. stör wir die Familie in ihrer Mittagsnihe. Mit offenen Maulchen nd runden Äugen staunen uns die größeren Kinder rn. die kleinen stimmen ein Jamm?rzelMl an. der Großvater eilt in die Küche hin aus, zmi für die Gäste Stuhle t:r.d Schemel zu suchen, der Neffe, ein jun ger. stämmiger Bursche, reckt ohne Un terlaß seine Arme nh streckt sie. dazu gähnt er laut, um seine Verlegenheit zu verbergen. Nicht ohne' Anmut ist die Bäuerin, mit dem Jüngsten auf dem Arm. I ihrer Jugmd muß sie sehr, hübsch sen sein. Noch setzt find alle ihre ?e wegungen . leicht und geschmeidig, ihr Gesicht . frisch, die blauenugen froh und klar und das blonde Haar voll. Nach der Sitte des Landes trägt sie tS Hemd off bis zum Gürtel. Ein Tnkr um die Hü sie vollende! ihre Kleidung. - Eroß ist das Staunen der Leu'e. q sie vernehmen, daß ich auS der Schweiz sei. : T Großvater befühlt den S!csf meiner Kleider und , schüttelt den Kopf und .meint allen Ernstes, die Schmerz, das müsse weit, weit weg fein kiel weiter, als Amerika. ' ' Die meisten Knieten sin Katholiken und verhältnismäßig wenige Moham medancr finden sich unter ihnen. Mo hammedaner sind fast ausnahmslos die Reichen deS Landes, die Kaufleute in den Städten, auf dein Lande die Groß grundbesitzer und die sind es y.t kberwieaenden Mehrzahl erst vor fünf hundert 'Jahren skwsrden. Um sich bei der Eroberung Bosniens durch die Tür ken ihre Neichtümer pnd Ländereien ?u sichern, traten sie zum Jslim über, rrurden AgaS (Herren). Merkwürdig und überraschend i? es. lieute den Unterschied zwischen diesen Menschen zu setxn. die doch ein 7d d2 selben Stammes sind. D'e Käthes n oft klond und blauäugig, die Moham mcd?ner meist dunkel und mit der cka rakterlstischen, SesichtSbildung t-.l VS-t Un; besonders die groß: '.tWy N-'se fällt bei ibnen auf. Daß ein halbe Jahrtausend ix viel vermochte! Heute sind V Mohümedanek 2ü r.ur.i in ihren Sitten äd AnschauuL des Krieg CL ? gen wohl. och türkischer als die M'! lims StambulZ. Kein Zwana und kein Lorteil bin?,t sie seit einem Men schenclter mehr an den Islam: aber kct ner vertauscht den Koran mit der Bibel, wie ihre Borfghren einst die Bi'f für den Koran hergaben. Gläubig und streng sind sie geblieben in Ihren Sitten bis uf das schwarze Gesichtstuch der Irenen. Der Beg erzählte mir von einer tun gen vornehme Dame aus ein'in Start chcn der Nachbarschaft, die in Wll er zogen wurde und, in ihre Heimat zi. rückgeehrt, sich ohne Schleier und in abendländischer Kleidung auf ' dr Straße zeigte. Sie brachte dadurch tcS ganze C'ädichen iu Authr. machte sich unmöglich, und wäre überdies fast noch gesteinigt worden. In Konstn tinopcl aoer hätte sich keine Menschen mehr nach ihr umqedreht. So streng der Mohammedaner ÜW niens gegen sich und seine Gliubensge nossen so duldsam i't er geg n die Andersgläubigen. Katholken und Juden bewegen sich frei unter ihnen und Auö schreitungen oder Neligionsstreite tom men nicht vor. Die katholische Schule von B.jrla unterhält der Leg fast ganz auf eigene Kosten. DaS Schulhaus ist sein Eigen tum. Sein Großvater hat seine katho lischt Kirche erbaut und dazu ein großes Kirchengut gegeben. Ein paar Iran ziskanermönche leben dort. Am Weibnachtsmoigen f.ihren wir zur Kirche hinaus. Auf dem Lordersilz neben dem Kutsche: faß der Beg und führte die Zügel. Bor dem Wagen ein paar Traber, die sckon mehrere große Preise errungen. Schnaubend, mit ge blähten Nüstern, stürmten- sie auf der ebenen Landstraße mit uns davon. Zuwerlen lehnte sich der Leg zu unö zurück und schrie: Sie geben wie Teufel!' Und eS machte ihm sichtbar Ber gnllgen. daß sie so gingen. Dem Ober leutuant und mir 'schien eS ine tolle Fahrt. Ein wahre Wunder aber schien es unS. daß wir sie mit heilen Knochen überstanden. Die Kirche ist eine, gewöhnliche Torf kiiche. Von außen gleicht sie einer großen Scheune, mit hohen ' Fenstern. Der Glockenturm steht ftei daneben, zehn, zwanzig Schritte vom Portal. Elocken sind aber keine mehr darin. Die haben sich langst zu Granaten umfor men muffen. Anstatt die Botschaft von Frieden. Liehe und Versöhnung üöert Land zu tragen, reden sie jetzt eine an dere Sprache. ' i , Taher ist auch der Festtag stumm. Kein Glockengeläute verkündet die heilige Stunde. - Die Menschen yt&vt, die aus der Kirche strömen, haben farbenfrohe Fei ertagsgewänder an, bunte, hübsche Trachten, weiß. rot. schwarz, goldene Münzen und Kettlein. Ganz füdlän, disch sieht alles aus; trotz Schnee und Kälte , und fremd und schön. Einige Stunden lang saßen wir kn der uralten Amtsstube bei den Fran ziskanermönche tranken goldgelben Slivovitz. schwarz Kaffee und rauch ten Zigaretten, d wir uns aus duf tendem Tabak drehten, der so hell und lang und fein war wie blondes Frauen haar. Die Franziskanermönche warben Figu ren. wie man sie in Räuber und Rit tergeschichtcn geschildert findet; braune, verwitterte Gesickter und feurige Augen. Der Harnisch stände ihnen sicherlich bes ser als die Kutte. Sie sprachen nur mangelhaft Teutsch. Diesen Mangel aber ersetzten sie durch große Liebenswürdigkeit. Alle Ge spräche berührten ihren Orden und des, sen Geschichte in Bosnien. Und alle diese Gespräch: hatten- etwas Zeitloses an sich und strömten eine seltsame Ruhe aus. Gleich unserm Schlafzimmer im al ten Herrmhause, schien auch dieser große klösterliche Raum mit den klafterdicken Mauern, den weißgetünchken Kalkwän den, deren einziger Schmuck ein riesigeZ Kruzifix in einer Ecke war, und den von hohem Alter gebräunten und auö gescheuerten Möbeln, jenseits dr blut roten Wirklichkeit zu liegen, in einer Welt des Schweigens und der stillen Beschaulichkeit. Ein b!ßi.r Zufall, den das grsße Ge schehen unberührt liegen ließ, den das Schicksal vergesse, ar der Raum und seine tröuMerische Ruhe. Auch wir selbje. die wir für ein paar Stunden um den sch.iAreg braune Nußbauintisch sa, ßcn, , vorn Zufall, zusammengewürfelt, die Mönche, der Beg. der Offizier und ich, die wir . tlber Dinge redeten, die weitab lagen Don den brennende Fra g?n der Zeit, auch wir schienen vom Schicksal vergessen. " '' Auf der Jagd. Nun wohne wir eine Wodje in Bi sela. Ist es nur eine Woche cder in Jahr. Unendlich weit zurück liegt un sm Ankunft Za Finsterer Nacht, liegt jener Abend, als wir zum ersten Mal über dem alten kostbaren Gefäß unsere Hände wuschen, beim flackernde Ker zenschein, der unsere Schatte riefen , groß an die Wände Iti Halle warf. Viele Male haben wir seither dort unsere Hände gewaschen, vor seder Mahlzeit nd nachher. Immer stand der alte runzelige Diener ehrwürdig wie in Priester, mit starrem kalten Gesickt und goß unZ d:s Wasser über die Finger war s zwanzig Mal oder hundert oder tauierch Mal i Die Eleickförmigleit, mit der sich das Leben im Haus jeden Tag wicderlwlt, macht die Uebersicht unmöglich, schläfert em und macht sorglos, als ob Allah n ser Keschi'l in feinen Händen hatte. Was Lijcla ' Sehenswürdigkeite bietet, habni wir gesehen, den Turm, die Kirche, die H'Z der Kmetcn, fei große Pflaumcndörre. Dennoch ober wirkt noch alles neu und fremd. Irgend et was Geheimnisvollks scheint hinter dem Ding zu stehen. Einmal veranstaltete der Weg. der ein großer Sportsmann ist. men Jagd, Zug. Früh am Morgen brachen wir auf mit Noß und Wagen und Meute ein ganzer Troß. Dem Gebirge zu zogen wir und daS ging wie im Wilden Wc sten. Durch breit, Flüsse ritten wir. re kiiincn bravm bosnitchen Pferde kletterten mit uni im Gebirge herum. durch pfadiofe Wälder, an steilen Sal, den. die selbst dem Fußgänger beschwer lich waren. Bald schreckte das helle Gekläffe der Hunde di stillen Wälder auS ihrer Nuhe auf. Dumpfe Schusse fielen . Und dann kam die Rast am gewaltigen veuer un die Heimfahrt in der Tam merung. wieder durch Flüsse und das weite Oedland. Und in der Dämme rung sah unser Zug noch bunter und fremder ans, öls am Morgen. Turban und Fez und alte Trachten gaben ihm etwas Menteuerlichcs. Ein paar Tage lang aber streifte ich mit dem Oberjäger Bogruß durch die Wälder; und das galt dann den Füch sen, die in den Kriegswintcrn sehr über Hand genoinmen hatten und am Wild, bestand viel Schaden anrichteten. Der Oberjäger verstand es meisterlich mit der Hasenauäke Lampes Notgeschrei nachzuahmen und de Fuchs, diese Ge, statt des Zwielichts, der Täuschungen nd Unsicherheit, bis auf Schußweite anzulocken. Nie kehrten wir mit leeren Händen nach Hause zurück. Der Abschob von Bijela. Eittes Abendö im letzten Tämmer schein sichren wir von Bijela weg. . Schwarz und hoch ragte wieder der alte Turm in den fahlen Himmel. Da hinter aber streckten sich in leeren Um rissen die zackigen Berge empor. Nach tvenigen hundert Schritten, war der Turm und das Herrenhaus in den ra genden Schatten der Berge verschwun den. Und die Tage in Bileka das war wie ein Traum. Schnell und unauf haltsam entkernten w uns davon. Bor unö lag daS weiße. Land mit dunklen Waldstreifen. Weit hinter dem Lande irgendwo war Krieg und blutiges Morden. Dorthin fuhren wir. Noch aber beherrschte uns die auhorchend Stille und die schönen Bilder der lchteu Tage ... Und selbst der Kriegslärm wird die Erinnerung an die Gastfreund, schaft. die wir in Bijela genossen, nicht verwischen können, und die fremden schift,. Bilder werden noch lange k bendig bleiben. s Diese Fahrt durch das weit infame Land wurde gleichsam ein stilles Fest mit all den Köstlichkeiten, die zwiscken Träumen und, Wachen liegen. Eine funtelnde Mondnacht, die unermeßlich glitzernde Schnccfläch: um unS hei und Toenfchiveigen. Kalt war es vielleicht zwanzig Grad. Wir fuhren Im offenen Wagen in dicken Pelzen vergraben, die der Beg und sein Bcrwalter sorgsam über unö gedeckt.' Bor ns auf dem Kmschcrboch zwei unförmige Klumpen, der russische Kriegsgefangene, der die Pferd lenkte. und unser braver Franz, der vorder Abfahrt, -unl sich warm zu halten, kni halb Flasche Slivovitz getrunken und jetzt allerlei sonderbare Reden führte. Der Franz und der Kutscher waren in Weiße Schaffelle eingewickelt. Wenn man nicht ihre Köpfe gesehen, hätte man nimmer geglaubt, da Mensche eine solche Gestalt annehmen können. Die Pferde vor dem Wagen dampf ten; eine bleiche Ncbelwolke schwebte über ihnen. Wir" fuhren stundenlang. Durch zwei Dörfer kamen wir durch zwei ge siorbene Dörfer, wo kein Licht brannte. wo kein Laut zu boren war. ,. Kein lebendes Wesen sahen wir. außer zwei Füchsen, die ine Strecke weit frech und ohne Scheu aus der Straße vor uns hertrabten. Und unser Franz stritt sich mit dem russischen Rosselenker herum. Du sahrsti uns rund um Biiela, du Gauner rundum! . . . neunzehn Bie gungen hat die Straße bis Brcko die zwanzigste Biegung aber ist gerade. Dort bei der großen Eiche beginnt sie. Stimmt daS nicht, dann wirst du' aufgehängt du Freundchen . . 25a da!" lachte ver SRajl, gut -- gut . . . . Und bei der großen Eiche, wo die gerade Biegung beginnen sollte, gah .ihm der Franz eine Zigarette und ver braruitk sich die Finger, als er sie ihm anzünden wollte. Lange, lange ging es noch, bis wir in Brcko einfuhren. Die Stadt lag im tiefsten Schlafe. Die wundersolle Stille der Felder und Wälder war auch in die Straken eingezogen seltsamer noch war sie hier über den kleinen Häusern der Türken. Höher und schlanker und feierlicker noch als am Tage ragten die Minaretts in den verzauberten Himmel. Seltsame Bearüßungsarte. Selbst bei den unzivilisierteste Völkerschaften ist es üblich, beim Begegnen, einen Erug auszutauschen, dessen Form indessen sehr verschieden ist. So setzen die Bewohner der Philippinen sich z. B. aus den Boden, erauifen den Fuß des Andern und rei den sich damit das Gesicht. Ja Indien zupft man emandex am Bart. Der Ja, paner zieht, wenn er einen Bekannten trifft, seine Pantoffel ab, die Neger am Kap Lopez beugen daS Knie und falle zu Boden, während sie schallend in vie Hände schlaaen, und die Inselbewohner im Stillen Ozean treten beim Anblick eines Freundes oder Bekannten erst drei Schritte zurück, dann drei Schritte vor. Die enZinellste Begrüßung indessen sin det nan unstrr.tia bei den am Ufer ves Amazenenstromes lebenden Eingeborenen SüdanierikzZ. Wenn nämlich jiwi der selben sich begegnen, zieht jeder in lan gc, dünnes, mit Schnupftabak gefülltes Robr hnver. steckt diese Um anderen iZ die Aas und käst ihm TiSsk hinein. Die Mmmn Achl. ' .11.1 III. !. I Eine von Amerikanern im rktischen Gebiet gebaute Eisenbah. Die Teutschen würden eS schwierig finden, dieselbe zu flsntieren. (So Eommtlte, ea Public Jnsonnatton, OasYInnion. D. C.) Die Alliierten marschieren jetzt in Rußland ein vom .Norden her. Sie be, finden sich bmits weit südlich von Ar. changel. wo unsere Marinesoldaten mit ihnen zusammcq eingetroffen sind. Die Deutschen haben von neuem Finnland angeganzen. um gegen sie vorzugchen. Vermutlich werden die Deutschen jeden falls selbst versuchen, sie anzugreifen. Und, wenn man die Karte anschaut, bie tet die neue MurmanEisenbahn, welche parallel mit der sinnischen Grenze läuft, wie die! fast in ihrer ganzen Länge dr Fall ist, anscheinend die verwundvarste offene Flanke. , - Aber die Deutschen selbst wissen das schon besser. Die MurmaN'Bahn ist weit davon entfernt, ein offene Flanke darzubieten. Und eS befindet sich ge. rade gegenwärtig ein Mann in den Ber einigte Staaten, der in der Lage ist. darüber Aufschluß zu geben. DaZ ist Wladimir Eoriachkowsky, der bedeutende russische Ingenieur, der die Lahn ge baut hat. Sie wurde in weniger als achtzehn Monaten gebaut, als nach zwei Kriegsjahren Rußlaill es sür absolut nötig, erachtete, einen cisfien Hasen im arktischen Meer zu bekomrnen. , Goria chowsky wurde sür diese Aufgabe au ersehen, weil er alS Ingenieur bereits andere wichtige Probleme gelöst hatte. sein letztes Werk war der Bau einer Eisenbahn an de Altai-Bergen, und man wußte, daß die MuruianBahn I viele SchwierigZciien dick . würde. Gleichzeitig licß man beim Ba niemals aus den Augen, daß dicke Eisenbahn früher oder später Angriffen ausgesetzt fein möchte. Aber zunächst muß sie lediglich als Eisenbahn betrachtet werden. Die Linie läuft von Swanka, wo die Bahn sich von der Petrograder Hauptlinie ab zweigt, sechshundert Meilen nördlich nach Kola. Die letzten zweihundert Meilen befinden sich innerhalb des arktifchn Zirkels und Kola ist die einzige arktische Endstation der Welt. Um die Bahn von Mürmansk, welche im November 1917 fertiggestellt wurde, in anderthalb Jahren bauen zu können, wurde 100, 000 Arbeiter und 1S.00 Pferde be schästigt. Und in einem Sinne ist e! eine amerikanische Eisenbahn, ' sie wurde mit amerikanischem Material er baut. Drei Jahre, ehe die Marinesoldaien bis ins Weiße Meer kamen, fuhren un fere Schiffe dorthin, beladen mit Stahl schienen und Maschinerie. Als keine Spitzhacke in den gefrorenen Boden ein dringen konnte, wurden große Feuer an gemachte um den Boden aufzutauen und Raum Zll die amerilanischen Dampf schaufeln zu schassen. Als man es dann Nicht möglich fand. Vorrat sür die Konstruktionslaaer aus dem Süds ber 'anzuschaffen, bezog man das nötige Mehl und Speck aus Amerika, und von Ansang bis zum Ende war man auf daS amerikanische Geschäftssystem angewie sen. Und zwar in folgender Weife: Wenn ein Eisenbahn rasch gebaut werden soll, muß die Arbeit entlang der ganzen Linie gleichzeitig begonnen wer. den. Die Werkzeuge. Maschinen und ". 4. . m ' m n i i m mienen, oer ruaennanl uno vie iuor räte müssen so nahe möglich an die be treffende Sektion der Linie transportiert werden, wo sie, gebraucht werden sollen. Als man nun daZ Bahnbett ausgelegt hatte, pellte sich heraus, daß an der Bay von Kola, sowie am Weißen Meer Lan dungsplätze sür Schiffe eingerichtet wer v. i . . em . . . . ? n oca itfiiiiEcn, mein nm (in v&qguin arrangiert werden konnte, um die Schiffsladungen entsprechend zu regulie ren.'so konnten Monate erspart werden. Dieser Plan wurde befolgt. Trotz der deutschen Unterseeboote, welche draußen im Meer auf sie warteten, und trotz der Eisberge, die Z der Bai den Weg ber sperrten, wurde kein Tag verschwendet, nicht eine Mahlzeit. "Speck und Stahl trafen zusammen ein. Erweist sich jetzt die Eisenbahn von Murmansk als eine der wertvollsten Bahnen der Erde, so darf Amerika, wenifistens einen Teil des Kredits für ihre Existenz i Anspruch nehmen. Aber, weshalb kann die Bah von Finnland auS nicht flankiert werden! Die Antwort liegt kn der Beschaffenheit des Landes. DaS Terrain ist wild und fast unvasiierbar. Es bat oroke Aekin lichZeit mit dem westlichen Canada. Es gibt dort ebensoviel Wild,- und unsere Jungen? können jagen und fisch, wenn sie nicht kämpfen. Landstraßen gibt eZ dort nicht, nur hie und da Renntier Pfade. Renntiere brachten die erste französische Munition auf Schlitten her ei.- daS ist alles, was die Deutschen vorfinden würden. Vom Oneqa.See nach Norden hin gibt es nur ähnliche See und Sümpf auf Entfernungen von Hunderten von Meilen; die Marschen dehnen sich ununterbrochen zwischen Finnland und der Eisenbahn auS. Und Sümpfe sind, wi schon Hannibal vor zweitausend Jahren erklärte, dai ärgste im Kriege. Es gibt in diesen russischen Sumpflabyrintken einige wenige Wege, aber nur di Wölfe scheinen dieselben finde zu können, uns 'Wolf, gibt es dort in Massen, Um ihr Pferd und Herden im Sommer zu schützen, treiben die' Eingeborene diese aus die Inseln n de croßeren Seen. Teutsche rieas gefangene, welche beim Ban der Bah derwendt wurden, machten sich in man chen Fällen die Geleaenhei zunutz, dusch vie ,umps zu eninicijcn, er g'vqn liehe kamen sie in zwei oder drei Tage zurück. TieZ aal i-ul nur fiam Sommer. Südlich' vom Oe?aSse ist das Ter rain enders. Im Winter nnd die e? lstZndiz tereift. In beide Fällen ist die Eisenbahn verwundbar. Aber auch d:s gibt wenig Anlaß zu Befürchtungen. Tal Murmansk nur im ernax?!. schen Z'csJt ZuZarMZch. Die letzten Ausläufer des GolfstroinS modifizieren daS Klima und ei gibt dort mehr Schnee eis CIJ. Aus den großen Seen zwingt daS Gewicht des Schnee daS EiS unter das, Wasser und dieses Ge nilsch bildet kein Fundament sur mu tä'rstraßen. Selbst in den Sümpfen würde die eine Hälfte einer angreifenden Arniee meist damit beschäftigt sein, die andere Hälfte herauszuziehen. Und schließlich, selbst wenn ein deutsche Ar mee durchdringen sollte, könnte dieselbe nur im Lause deö Winters verbleiben. Vom Februar bis zum November würde die Verbindung mit der Vorratsbasis abgeschnitten sein. Freilich, während der Monate.' wo der Schlittenvertehr aus dem Eise möglich ist könnten Nahrung! Mittel und Munitionsvorräle ausge häuft werden, vielleicht genug, um für ,das kommende Jahr auszureichen, aber unter dem Drang und den Strapazen des modernen Kämpfen? ist das un wahrscheinlich. In Zukunst wird .'.. genS auch die preußische milit ..sche Einbildungskraft weniger .lmistisch sein. alS bisher. , Soviel von den Gegenden nördlich vom Onega-Sce. Südlich vom Petro, nosowoSkz am See belegen bis nach Swanka. 1U .Vkter rjilich von Der HerichlsvchiÄ. SVüi von Gustav Hschstetter. Frau Adelheid Kiippke; sie war Wort karg, bescheiden 'und wohnte gleich um die Ecke rum. Wir wurden handelseins auf einen Lohn von sieben Talern für den Monat. Am nächsten Ersten trat Frau Klippke in. Am zweiten Tage ihrer Dienstzeit machte sie mich darauf aufmerksam, dak im Korridor ein Ta eteneckchen melancholisch von der Wand herabhing. Ich äußerte dieWnstcht. eS müsse festgeklebt werden. Und fügte die Frage hinzu, ob Frau Klippke nicht einen Handwerker kenne, dem man diese Arbeit anvertraue könnte. .Kleben?" sagte Frau Klippke und be sann sich"ein wenig. . . . da! macht am besten der Gerichtsvollzieher!" Donnerwetter, dachte ich Za diesem Augenblick bei mir, bei den Leuten zu Hanse scdetnt ick eine nette Wirtichast zu herrschen! Laut antwortete ich konzi liant: .Gewiß ... ein Gerichtsvoll ziehet weiß im Kleben pck'er genau Be scheid ' . . daS ist ja fein Beruf . . . aber schließlich pflegen doch die Gerichisooll ziehet nur Siegelmarlenzu kleben und keine Tapetenecken?" .Ach so!" machte Frau Klippke. .der Herr Doktor meine 'ncn anderen Ge richtivollzieher. Nee. - Ich tnein meinen Man. Der Herr Doktor müssen schon entschuldigen, wenn ich sage .Gerichts vollziehet", bet Klippke iS nu doch mal kein schöner Name, den hab' ich ni gern ausgesprochen. - Ich begriff diesen Stolz und ehrte ihn. Wenn ich selber Klippke hieße und Gerichtsvollzieher wäre, möchte ich mich Wer mir da fe an meiner Wiege ge, sungen hätte, daß ich. ein schlichter Pri vatmann, der Vorgesetzte eines leib hastige Gerichtsvollziehers werden würde! Jawohl. D Vorgesetzte eineZ Gerichtsvollziehers. Ich hatte durch in Zeitungsinserat der Einwohnerschaft unserer großen Stadt besanntgegeben. daß ich für mei' nen JunggestUenhaushalt eine Aufwarte flau suche. Bon den Damen, die nun kamen, gefiel mir am besten eine gewisse auch liebet .Herr Gerichtsvollzieher" rufen lassen als .Herr Klippke". Frei lich könnte im ehelichen Zwieverkehr auch der Vorname zur Verwendung gelangen. Abet eS gibt Kreise, in denen daS nun einmal nicht üblich ist . . . Mochte Frau Klippke als ruhig, selbst in den traulich sten Stunden, ihren Gatten mit .Ge, richtosollzieher' anreden, mir konnte e! gleich sein. Mir war ezenwärtig nur das eine wichtig: daß er per melancholisch gewordenen Tpetenecke wieder ihre in ne Festigkeit zurückgab. Und, dcr Wahrheit die Ehre: dai machte er großartig. Noch am Abend deS gleichen TazeS klebte die Tapetenecke fest ... ss stramm und so fest wenn ich sie ansah, hatt ich dai Gefühl: dS HauS kann einstürzen, die Welt kann untergehen, aber dies, Tapeienecke wird weder weichen noch wanken. Ich war mit Frau Klippke. sehr zu frieden. Sie hielt die Wohnung blitz blank. Sie tat nicht nur alles, was ihres Amte! war. sonder sie tat es un geheißea und griindstch. - Mit Herrn kiipple . . . pardon: mit Um Herrn Gerichtsvollzieher war ich noch lufriede L ner; denn woS er tat. tot er ja noch frei williger: r nhieu keinen ohn vo mir. SNcht inmal Trinkgelde, ahm es c. Nur LuruSgkgenftande: Zigsr, ren, alte Kleider und ausrangiert Hüte. Und wsS al e: nicht alles! Er ftrich den Fußboden meines Korridor?. Et hobelte im Tskn daZ Pke!t ab. Er reparierte die verstimmten Türschlösser. Er macht die Gardine und Portiere auf und ab. Er besohl! und'beabsatzt meine Stiefel, ör leimte abgebrochen Möbelfüße wieder an. Er war ei überlebensgroßes Heinzelmännchen, Auch meine Lüche, band r ein. .Wie ist es denn." fragte ich Frau Klippke eines Vormittags, .könnte Ihr vtann heute wieder mal in paar Bücher zum Einbinden abholen? Ich will aber fel W mit ihm sgreckxn." An diesem Nachmittag halte ich ine größer: Tee gesellschaft in meinem Salon versam melt, da trat Ftai Klippke in und mei de'.e laut: De, iAtichtsiollzicher ist da. et wi2 die Lüer tzn Hnn 2:! 1 Petrograd, läuft fcV Linie. Zwischen diesem Knotenpunkt nd der Hauptstadt ist allel offene Ebene, und die Deutschci , Mögen setzt jede Zeit nach Petrograd ; kommen. Würden si imstande sein, von dort an die Bahn von Murmansk beraniukommen? ' Sie könnte dies nicht. Denn auch hier wieder dehnen sich die Qümpse mei lenweit ' unterhalb , deS Qnega.SceS. 1 Außerdem, wenn wir und die Alliierten erst einmal am See angekommen sind, brauchen wir den Bahntransport nicht mehr. An der geschützten östliche Seite l.. CdAn.C.R k.. ..st. Arnft, WO WHJ'Y UCV)lUill 11 llfit ilv Binnenlanaü Rußlands. Di ricsie,en stählernen Mnalboote wäre vo jeheiF die hauptsächlichste FrachtransportmitX k tel. Auch Relolutioncn saune dieselbe nicht zerstören Sin sind fast so zahl reich wie, die aiierikanischen Kolben und EN'iZondeln. und wenn letzte fünf. zig Tonnen bcsdern, können die russi 1 sichert tausend falen. Sie fahren über, t ' die! sämtlich u:yr eigen Triebkrast und können leicht armiert werden. Die Kanäle, welche si befahren, stellen die Verbindung mit gnz Rußlaid her, vom Golf von Finnlr bis zum Schwarzen und zum Kaspischn M"ie. Wir rno gm noch IcfenSi"oillc4,,.Vjt: iU .MncZo,' he Flanke deS Feinde? mit. furchtbare,, Erfolge angriff, indem sie Plötzlich mit. höchster Fahrgeschwin digkeit auf ihrer PanzerBarge aus der Gegend von Odessa eintraf. Mittler weile befinden sich die Marinesoldaien irgendwo im nördlichcn Rußland und man sollt: von dort zuerst von ihnen hören. ' ' ' A c tor abholen!" DaS Lab die erste Ver. ftimmung zwischen uns. '- Als ich mir ein neues Vüsett lausen Ivollte, empfahl mir ein wohlmeinender Bekannter eine Mobelfinna, die billig und gut liefert, aber nur gegen bar. Ich telephonierte tfci Firma; sie sagte, si wolle mir ihr? Vertreter schicken. An diesem Tage hatte Fra Klippke Urlaub, weil sie einmal ihre Schwester in Neu stadt besuchen wollte. Herr Klippke ver, trat sie. Er machte mein Bett, er kochte meinen Kaffee ... und er öffnete die Tür, als der Vertreter jener Möbelfabrik auf meine Klingel gedrückt hatte. Ei entstand folgender Dialog: Der Vertreter: Habe ich die Eh mit 'Herrn Doktor?" Herr Klippke: .Nein. Ich bin der Gericbtsosllzieher." Der Vütreter: Ist der Herr Toltor nicht zu Haufe?" ' Herr Klippkt (meiner Instruktion ge mäß):- .In welcher 'Angelegenheit wün fchen Sie ihn zu sprechen?" , Ter Vertreter: .Hm ... ich möchte ihn doch lieber selbst ..." Herr Klippke; .Sie können mir'S ruhiz sagen, ich bin hier sozusagen zu Haust." - Der Vertreter: Hm ... und Gerichtsvollzieher sind Sie?" ! Herr Klippke (stolz): .Gewiß bin ich Gerichtssollzithkr." Der Vertreter: .So, so. Dan, komm' ich doch vielZeicht liebgr ein an dermal wieder . . . Adieu!" Dieser kurze Dialog, den ich von drin ne mit anhörte, brachte die zweite Ver' stimmung zwischen uns Und dann . . . darf ich ehrlich sein? wollte ich mich verladen. .Sie" war s lieb und nett. Aber sie war auch ver, mögend. Und deshalb erkundigten sich die Eltern zuvor über mich. Bei einer Auskunftsbureau. Nach Erhalt der AuS Zunft schrieben mir die Eltern, ich möcht mir weiter keine Müh geben. Ich ahnt, etwas. Ich verschafft, mit aus Umwe gen eine Auskunft auS dem gleichen Bu resu. UeVt mich. Da stand zu lesen: -.Die ganze Nachbarschaft bekundet über einstimmend, daß beydem Angesragte der Gerichtsvollzieher ein tätlicher Gast in. wt einer Airomdung wird ge, warnt..." Diese Auskunft brachte die dritte und letzte Verstimmung zwischen unS. Ich entließ Frau Kliovke nocki selb!, gen Tages. Jetzt muß ich siirl Tapeten:cken.An, iui wieser oe Tapezierer romir' lassen! Jetzt muß ich meine Stiefel gegen schweres Geld beim Schuster besohlen' und beabsatzen lassen!, . Gut. gut! Ich bezahle gern den voll sten Preis für daZ Einbinden meiner Bücher! ; - Der Schlosser mag 'mich monatelang auf die Heilung der verstimmten Tür ' schloss warten lassen! Lieber sollen die Möbel, mit den abge' brochenen Füßen wackeln als , . . mein guter Ruf! - . Die schöne Zeit, wo daS. iiberlebenk, ' große Heinzelmännchen mir, mein Leben bequem und angenehm machte, ist und ' bleibt vorbei! . Ich hole dk Htinzelman nicht wit der! ' Denn: daß bet Gerichtsvollzieher bei mir ein und aus geht, will i,ch mir unter keine Umständen nachfagen lassen. Auch nicht, wen . . . mein' Skkv ist. Willst du dem ganze Volke voran leuchten, ss mußt du den Widerstand t:r 'i Mittet! lasse nicht fürchten, die immer nur für Miktslmaßigkeit sind. . Ztx Herr hat'i gegeben, , . Der Teufel Hat'S genommen!" 'Ss fluch nur dir' selber! Wenn. was. zum Heil und Sg'N . Dir Gott gab und zum Frominen, Tr Teusel di genommen, Wih. i kj5lf Vl bekomm!,. N Hatt st du'S mit treuem Heze Und litSevollem Pfleg? . Stich Sstki Qo? und Wallen Q'.Wi fiSatfafttn, i i r :r