5i xi Die Mierin. - Humoristische Szene aus , dem Artistenleben, von Martin Verend. Scit etwa drei Woche besaß ns ZirkuS eine grobe ÄttraktionSKast in der ' . Person einer Jndierin. welche all SchZanaenbändinerin auftrat SS war jedoch wenig ihre Kunst, welche eine so grobe Anziehungskraft auf r, m ff . M i . . a ! V ! . oas PU0IIIUM QU8U0IC, 013 Dicimcijl Bit eigenartig?, vom Zauber iti Geheimnis, vollen umwoben PerfönUchZeit der In, dierin. ' ' Sie sprach nur die Sprach ihn Stammes und inige venlg Worte eng lisch. Eine Lerftändigung. mit ihr war also nahezu auSaeschlonen. Und doch hätten dir fast alle, wenig. stcns so weit wir zum männlichen Ge schlecht gehörten, un sehr gern mit ihr unterhalten; denn Pansa. so hieß d In dienn, war ein? Schönheit. Aber so schön Pansa war, so stolz war sie auch, und diese! wohl deshalb, weil sie eine lndische Komastochter war. Ihr Impresario, ein weitgereister Mann, der sie dem ZirZuS zugeführt hatte, erzählte allen, die es hören wollten, daß Pansa einen Mann heiraten sollte, . den sie nicht liebte. Ihr Vater wünschte es so: und demnach hatte sie ohne W?der rede den Wunsch, respektive den Befehl desselben, erfüllen müssen. Aber die Prinzessin besaß eine solche Abneigung gegen den Mann, welchen ihr k Vater für sie ausgesucht hatte, datz sie lieber gestorben wäre, alZ diesen Wann zu heiraten. ' Das Sterben ist nun fiir ein jungeZ, neunzehnjährige; Mädchen keine fehr an genehme Sache; und kein Mensch kann ti daher Pansa verdenken, daß sie Aus, wege suchte, um den Sprung in das uv bekannte Jenseits nicht freiwillig machen zu müssen. Aber nirgends bot sich ein Ausweg. Entweder henaten ode, per, ben. DaZ war nun eine unangenehme St tuation. Heiraten wollte Pansa unter keiner Bedingung; wenigstens den Mann nicht, der für sie ausgesucht worden war, und erben wollte sie auch nicht. Pansa war ratlos. Da erschien unser Impresario, der behufs Einkaufes von wilde Tieren auf der Reise war, auf der Bildfläche, und da er ein vntrauenerwe ' (sende! Sleusje hatte, so vertraute sich Pansa ihm an und bat um seine Rat und werktatiae Hilfe. ? - i Der Impresario war nicht allein ei mutig Mann, pndern er Des an auch viel Unternehmungsgeist; und beides ge, dachte er in diesem Falle zu einem glück, lichen Endresultate zu verwenden. In Indien, dem Lande der geheimniS, vollen Künste, versteht fast jeder Einge, borene etwas. waZ für den Europaer. den , Reiz der Neuheit besitzt; und diesen Um stand auszunutzen, deschlofj der Jmprefa rio. Er fragte Pansa daher, womit sie sich ihre Mußestunden, wovon sie, wie er rich tig kalkulierte, täglich dierundzwanzig besaß, vertreibe, und erhielt die Antwort, daß sie mit großer Vorliebe Schlangen beschwöre. Das war für den unternehmende Mann genug. Er sagte Pansa, daß er sie rette wolle, wenn sie mit ihm zu fliehe bereit sei; und in derselben Nacht noch entwich er mit Pansa und einem großen Korbe voll schöner Schlangen. auS ihrer Heimat ''. Nach einigen Monaten verkündeten alle Zeitunge in Paris, daß Pansa, die indische KönigZtochter. zum erstenmal i dem ZirkuS H. als Schlangenbeschwöre ri auftreten werde, und als der Tag ihre? ersten Auftretens erschien, war der ZirkuS bis auf den letzte Platz gefüllt. Am anderen Morgen brachten die Zei tungen eingehende Berichte über den neuen Zirkusstern. Man erging sich del weiteren über die Eigenartigkeit ihreS Auftretens. Man iesckrieb die hohe, ge schmeidige Figur, die Pracht ihres indi schen Kostüms, man bemühte sich, dem , Publikum den Ton ihre, kupferfarbenen Haut so genau wie nur irgend möglich zu beschreiben, pries die Glutaugen in diesem schönen Gesicht, kündete von dem dichten krausen Haar und der perlenglei cben Zähnen der Jndierin. und ging dann auf ihre Leistungen über, die deut lich erkennen ließen, daß die Schlangen befchwörerin ihr Metier bereits von frü hester Jugend an getrieben habe. Aus dem oben Gesagte ersieht man daß der Impresario sein Geschäft mei stcrhaft verstand. Ueberall, wohin er mit seiner indische Prinzessin kam berichteten die Zeitungen das gleiche; nur daß man in betreff der Hautfarbe PansaS mitunter' abweichende Schilderungen gab. Der eine Berichtn stattn sprach von der dunkle Haut, wäh rend der andere von dem leichten schoko ladenbraunen Ton bnichtete. Ein ande rcr teilte wiederum mit. daß Pansa eine , leichte kupferfarbene Haut besitze, wäh rend ein anderer wieder von einer dunkel roten Hautfarbe schrieb. Sonst aber ware die Berichte übereinstimmend. Dann und wann ging die Nachricht durch die Blattn, ' wonach irgend ei reicher junger Mann um die Hand der indische Prinzessin eAgehalte habe, von dies jedoch abschlägig beschicken worden sei. Daß daher die Aufregung unter unS Zirkusleuten groß war, als eS hieß, daß die Vielbesprochene zu unS komme, war ziemlich selbstversiandlich. Daher machte Di Juan, ei durch seine Unausstehlich Kit bekannter Clown, der i Wirklichkeit nie, dafür aber in seiner Einbildung n zahlige Erfolge bufzuweise hatte, ganz besondere Vorbereitungen, um die indi sch Prinzessin unglücklich in sich verliebt machen, während wir andnen, Damen sowohl wie Herren, unsere Meinungen . btt den bevorstehende Zuwachs unserer SeftNchLft t lebhafter Weise au. fcfchi?n, Endlich war die VielSespttchkn da. SS wahrlich, sie machte eine äuh:rft. dmtZiÄaftea Eindruck. Pczz hatte nbeding! all Herze sämtlicher Kollege durch ihre Srschei r.ung und ihr Wesen eingenqmmen, wenn sie nicht einen Stolz besessen hätte, der gnavez,, ad tieft. Ihre Leistungen wa re durchaus nicht über das Niveau deS Gewöhnlichen hinausgehend. Vo einer indischen Prinzessin, die sich von frühester Jugend a mit Schlange beschäftigt hatte, hätte man sogar mehr erwarten können. Nichtsdestoweniger machte Pansa auf mich eine ganz besonder! wohltuenden Eindruck, der sich sogar fehr bald zu einer starke Leidenschast entwickelte. Ader alle Versuche, mich Pansa zu nähern, scheiterten an ihre, Eiseskalte. Sie tat, al sah sie mich nicht; und, befremdete mich die Kälte, mit welcher sie mich behandelte, weil sie Jndierin war (denn die Jndierinnen haben bekanntlich heißes Blut) einerseits, so fand ich ander seiti ihren Stolz als bei einer Königs tocht vollkommen angebracht. Diese Kälte und der Stolz entwaffne, ten mich keineswegs. Ich wollte dieses herrliche Mädchen nicht so leichten Kau feg aufgeben, und zwar beschloß ich, durch Beharrlichkeit und Vorsicht zum Ziel zu gelangen, den ein ungestümes Vorgehen hätte mir leicht ein Fiasko zuziehen kön nen. wie unserem Don Juan; der selbst verständlich im Gefühle seiner Unwider stehlichkeit bereits den Versuch gemacht hatte, die Festung im Sturm zu erobern. Er hatte ein klägliches Ende mit seiner Liebeswerbung genommen: vor dem Ver schlag, in welchem Pansa ihre Schlangen untergebracht hatte, hatte er Aufstellung genommen, und als sie dann heraustrat. sich heftig gestikulierend zu ihren Füßen geworfen und mit der flache Hand bef tig auf fei Herz klopfend, ihr den Weg verixenk. Sprachlos vor Verwunderuna war Pansa stehen geblieben, und versuchte an dem Bon Juan vorbeizugehen. Doch dies ließ es nicht zu, sondern umfaßte ihre Kniee. DaS war der Königstochter jedoch zu viel, und resolut, wie alle Jndierinnen sind, erfaßte sie einen in der Nähe stehen den, mit Wasser gefüllte Stalleimer und goß ihn über den Liebeglühenden aus. T Don Juan verschwand und Pansa hatte fteie Bahn. Daß ich mich wohl hütete, in gleicher Weise meiner Angebetete meine Ge suhle zu verstehen zu gebe, wie der Don Juan eS getan, war. nachdem dessen Ab fall bekannt geworden war denn auch die Zirkuswände habe Ohre selbst, verständlich. Aber ich kam mit meiner stillen Hul, digung auch nicht weiter.' WaS nutzte es. da ich. wen sie des Morgens mit ihren Schlange übte, schweigend dabei stand und sehnsuchtS volle Blicke zu ihr hinüber warf. Nichts. Ich kam nicht weiter! Als sei ,ch für die schone Jndienn - Luft, so sah sie über mich hinweg. Ich ging einen Dchritt weiter; und als Pansa eines Morgens auf die Kisten zuichrttt. wortn ihre Schlangen lagen. fand sie auf dem Deckel der einen eine hübschen Blumenkorb, in dessen Mitte statt der üblichen Visitenkarte mein Bild sich befand. ES mag etwaS eiaentumlich klingen. daß ich mein Bild in den Blumenkorb hinein praktiziert hatte,. Aber was sollte ich anders machen? Meine Visitenkarte hätte sie nicht entziffern können. Also mußte ich. wollte ich mich als Svmder bezeichnen, schon zu diesem Mittel greifen. Auf Pansa machte diese Huldigung jedoch wenig Eindruck. Sie beugte sich zunst erstaunten Blickes auf die duftende Mde, eckte ihr feines Naschen hinein und sog gierig den Tust ein. Dann faßte sie jedoch mein Bild, und ohne eS guch nur mit einem Blick zu streifen, zer riß sie eS und warf die Stücke fort. Die Blumen jedoch lien sie dittch einen dienstbaren Geist, der sich besonders gut auf die Zeichensprache verstand, in 'ihr Zimmer tragen. Als ich die Mikhandlung sah. welche sie meinem Bilde angedeihen ließ, zog ei heftiges Weh durch mein Herz und durch meinen Körper. Der letztere wurde des halb in Mitleidenschaft gezogen, weil ich, um sehen zu können, wie meine Gabe aufgenommen werde, mich oberhalb deS Verschlage!, auf einige Latte gelegt hatte, die sich förmlich in meinen Körper gegraben hatten. Acht Tage lang ging ich betrübten SinneS umher. Doch geheilt wurde ich nicht von meiner Liebe. Meine Neigung war im Gegenteil so gewachsen, daß ich sogar beschloß, mich Pansa zu erklären. Ich mutzte mich mit meinem Vorgaben beschleunigen; denn in wenigen Tagen verließ Pansa uns. um ein Engagement i B. anzutreten. Ich nahm daher allen mernen Mut iu samme und entdeckte mich eines TagkS dem Impresario, den ich beschwor, mir ein Liebeserklärung in indischer Sprache, ledoch mit deutschen Buchstaorn nieder zuschreiben, damit ich meinn Erkorenen da? sagen könne, was mein Herz be druckte. Ein eigentümliches Lächeln umspielte den Mund d Mannes, al! er mir ver sprach, meiner Bitte nachzukommen. Am anderen Tage hatte ich daZ Ge wünschte: Königin der Blumen, son nengleiches Wesen. Krone aller Mädchen blüten. die du einherschreitest wie dal schlanke Reh. daZ sanstäugig sich in die Herz: aller Kreaturen siieht. höre deinen Sklaven an. der dich bittet, dich bittet mit ausgehe denen Händen, aus ihn der abzusehen mit einem Blicke deinn Augen, eiaje o:e Aögei in iiieoe fingen lasse, wenn du sie sauft ansiehst, und welche allek m dich, erzittern machen lassen, wenn sie im Zorne blitzen.' Es fing meine Werbung an. die sich m gleiche blumiger Sprache noch eine gut iiXiit weiter ergötz. Drei Tage lernte ich an diesem , ES war ine stürmische Nacht, eine' je ner Nächte, die wir Polizeibeamte in, teressante zu nennen pflegen. Wenn vom fternenbe säeten Himmelszelte der Voll mond seine silbernen Strahlen aus die Erde niedersendet und dieselbe bi in die verborgensten Winkel erleuchtet, haben die Organe des öffentlichen Sicherheits diensteS sin leichtes Spiel. Ungemein schwierig wird aber ihre Ausgabe, wenn im Winter Millionen Schneeslocken in den Straßen der Stadt wilde Reigen aufführe und sich drückende Nebel nie dersenken, welche den Ausblick auf Schrittweite unmöglich machen,' odervim Sommer sich des Himmels Schleusen öffnen und ein nächtliches Hochgewitter mit all seinen Schrecken übn die Stadt und deren Umgebung, welche den Poli zeirayon bildet, niedergeht. Diese stürmischen Nachte sind eö, welche ich mit Vorliebe wähle, um meine JnipiezierungSerkurston zu unterneh men. In meinen Wettermantel gehüllt. daS Haupt und Antlitz durch ie tief herabgezogene Kapuze verdeckt, durch wandere ich meist planlos die Straßen und entlegensten Stadtteils dem Zufalle vertrauend, welcher sich stet als bester Bundesgenosse der Polizei bewahrt bat, Vom Turme der Domkirche schlug die zeynie Lstunve. An anderen Tage wa. ren um diese Zelt die Straßen der Stadt nach italienischer Sitte noch sehr belebt, heute aber sah man nur einzelne Personen unter schützenden Schirmen da, hineilen. Ein feiner kalter Regenschauer ging aus trostlos grauem Gewölle nie der, jeder suchte so rösch als möglich irgendein trockenes Obdach zu erreichen. ueoer vas Plazier des TomplatzeS hall, ten regelmäßig gemessene Schritte. Ei waren die Patrouillen der Sicherheits wachen, welche hier eine Kreuzungsstelle hatten. Nach kurzem Aufenthalte setzten sie die Runde in ihrem heute weniger a t veneivensmerien Dienste fort. aynungsios. vag sie so unvermutet ton trolliert worden waren. . Durch einige ganz verödete Seiten gäßchen schlug ich den Wea aeaen die Vorstadt P. ein. Dieselbe lag jenseits oes tfiüt3, ourch eine eiserne Brücke mit der Stadt verbunden. Gleich den Straße der Stadt war auch diese Brücke mittels elektrischer Glühlampe beleuch tet. DaS Licht derselben war aber in der nebeldurchschwängerten Luft nur ei kärgliches, stellenweise lag die Brücke im schatten der Nacht. Als ich beinabe bis in die Mitte derselben gelangt war. sah ich die Umrisse einer Gestalt, welche sich über das Geländer aebeuat batte. Mit einem raschen Sprunge war ich an der E?eite derselben und faßte einen Arm. der sich auf daS Geländer in einer Weife gestutzt hat, daß ich keinen Zweifel yegen isnntt. noch ,m letzten Momente eine verzweifelte Tat verhindert ,u ba ben.-, Erst jetzt bemerkte ich. daß eS ein weibliches Wesen war, daS vor mir stand uno icinen Arm meinem Vritke zu ent ziehen versuchte. Geben Sie mich frei, mein Herr,' chlug eine vor Erregung bebende Stimme an mein Ohr. ,Nur unter der Bedingung, dasi Sie auf die Ausführung Ihres unseligen Entschlusses verzichten.' .Mit welchem Rechte verlangen Sie das?' , .Mit dem Rechte der Humanität.' .Dann wäre es besser gewesen, mei nem Schicksal freien Lauf zu lassen. Durch Ihr Dazwischentreten haben Sie mir keinen dankenswerten Dienst elei stet.' mon. denn Indisch ist nicht leicht. Endlich hatte ich alles kapiert. Ohne Fehler konnte ich meine Liebeswerbung hnsagen. Es war aber auch die höchste Zeit, denn am Abend war die letzte Vorstellung PansaS, nach welcher sie noch mit dem Nachtzuge abreisen mußte. Am Morgen dieses denkwürdiaen Ta geZ hatte ich endlich Gelegenheit, Pansa zum erstenmal so gegenüber treten zu können, daß ich ihr ungestört daS sagen konnte, was mir sonst das Herz abdrückte. Und nachdem ich mich mit verkreuzten Armen dr:imal vor ihr verneigt hatte, begann ich: Königin der Blumen, son .nengleicheS Wesen, Kro aller Mädchen bluten, die du einherschreitest wie daS schlanke Reh. daS sanftäugig sich in die Herze aller Kreaturen piehlt, höre ' Weitn kam ich nicht. Denn plötzlich trat Pansa einen Schritt zurück und ihrem Munde entflohen folgende Worte: Oller Ouatfchkopp, wat quasseln Sie den da? Wat soll der Mumpitz, und wat volle Sie überhaupt von mir? Lassen Sie mir in Ruhe und ziehen Si Leine!' Pansa machte Kehrt und ließ mich stehen. Ich war wie vom Schlage gerührt. Sie war oar keine Jndierin. sondern, wie ich soeben gehört hatte, eine Berli nerin. Und ich Esel hatte drei Tage lang Indisch gelernt, um ihr eine Liebeserklä rung machen zu können, waS ich auf Deutsch viel leicht gehabt hätte. Aber danach stand jetzt durchaus nickt mehr mein Sinn. Ich war in die Jndie ria verliebt gewesen; die Berlinerin war mir gleichgültig. Al! ich bei Impresario, wütend über den Streich, den er mir gespielt batte. eine heftige Standrede hielt, hatte er sogar noch den Mut, mir einzugestehen, daß daS. was er mir oufzeschkieben. was ich mit so rührendem Eifer gelernt hatt. gar nicht Indisch sei, sondern irgend in sinnloses Zeug. daS er sich auSzrdacht hatte. Ich habe mich ein halbes Jahr nach diesem Vorkommnis mit einer Deutschen verheiratet, denn an Ausländerinnen, be sonder! an Jndierinnen. habe ich den Geschmack verloren. , - Donna Mena. ,l , , " ' Erzählung aus dem 'Leben von Zssef Erler. Vielleicht jedenfalls aber meine Pflicht erfüllt.' ' .Ihre Pflicht,' . ' .Gewiß.' Ich schlug meine Kapuze zurück. Ein leichter Aufschrei verriet mir, daß ich erkannt worden war. Nun werdtn Sie auch meinen Namen Wissen wollen, Herr Polizeidirektor?' Ich werde Sie wohl darum ersuchen müssen.' .Und sollte e! Ihnen nicht genügen, zu wissen, daß Sie eine Unglückliche vor sich haben?' , .Da ich für Sie Lorsorge zu treffen verpflichtet bin, nein.' .Wen sch aber jede Angabe derwei gern würde?' . .iarni wa ich leioer . zu einem Schritte gezwungen, den ich in Ihrem eigenen Interesse gerne vermiede fehe mochte. - j Ich vernahm einen tiefen Seufzer, Dann wendete mir die weiblich Gestalt, wie einem raschen Entschlüsse folgend. ihr yinllilj zu und schlug den dichten kschleicr.-der Z verdeckte, zurück. Ei Ruf der Überraschung entfuhr meine Lippen. Donna Elena Sie?! Nicht wahr, Herr Polizeidirektor. einem solchen Debüt der gefeierten Prima Ballerina hatten Sie nicht bei, zuwohnen erwartet? Leider ist. eZ ein mißglückte! seit vielen Iah da! rite, (bie lachte bitter aus. Donna Elena. Sie sind noch erregt, ich bitte Sie, suchen Sie sich zu be, ruhigen. Darf ich Ihnen meinen Arm bieten? Wohin soll ich Sie führen?' Wohin immer Sie wollen, jetzt kann mir ja alles gleichgültig sein, nur an einen Ort nicht, nicht nach Hause zu ihm. Zu Ihrem Gatten, wo doch Ihr Piag wäre?'. Mein Gatte? Dieser Elende? O. Sie solle alle! erfahren. Herr Polizei direkt; aber hier bin ich nicht imstande, es zu erzählen., es fröstelt mich.. Führen Vie micy zu nen. Zu dieser Stunde. Donna Elena?' Steht daZ Bureau deS PolizeichefS nicht zu jeder Stunde für eine Unglück liche offen?' Mein Bueau? Sie haben recht. Darf ich um Ihren Arm bitten. Donna Elena?' v Sie hatte eine Tasse heißen Tees ge, trunken, den ich durch meinen Dienn hatte besorge lassen. - DaS Getränk hatte auf sie- eine wohltuende Wirkung ausgeübt. Sie lehnte sich in den Fau teuil zurück und schloß einen Moment die Augen. Ach, wenn alles nur ein Traum ge Wesen wäre,' seufzte sie dabei, .dn Heu tige Abend mein ganzes Leben!' Es gibt nichts so Schmerzliches. daZ man nicht vergesse könnte.' Vergessen? Vielleicht, wenn nicht die Zukunft wäre. Was nützt der Trost dem Paria, wenn er weiß, daß die Wüste, die er durchirrt, endloS ist? Ich habe Ihnen versprochen, Sie den Grund mei ncs heutigen Schrittes wissen zu lassen. Nun wohl, dann werden Sie beurteilen können, ob ich nicht alle Ursache habe, zu verzweifeln! Ich bin ein Theater kind. AuS Liebe zu meinem Vater, der Tenor bei einer wandernden Opernge sellschaft war, hat meine Mutter ihre angesehene Familie heimlich verlassen und sich dem Bühnenbeiufe als Sänge, rin gewidmet. Ob sie mit meinem Va ter verheiratet war. weik ick nicht, er siarb, als ich noch ein kleines ?md war. und der Name, den ich führtewar von jeher ein Theatername. Ein Verföh nungsversuch. den meine Mutter wohl nur meinetwegen mit ihren Auge hörigen wagte, scheiterte an bei Hort Herzigkeit ihres Vaters, der von seiner mißratene Tochter nichts mehr wissen wollte. Es war dies ein bitterer Schlag, denn meine Mutter vermochte sich bei der mangelhaften Schulung ihrer Stimme kein entsprechendes Engagement mehr zu verschossen und sah sich gezwungen, um unser Veben zu fristen, sich mit der arm seligen Verwendung im Chorpersonal zu begnügen. Ueber die Zeit des Elends meiner ersten Jugend eile ich hinweg, ich kann Sie versichern, daß ich als Kind mehr gemeint als gelacht habe. Kaum daß ich in die Mädchenjahre getreten war, mußte ich daran denken, mein Brot zu verdienen. Selbstredend konnte eS nur die Bühne sein, die mir dazu die nächste Gelegenheit bot. Unter der Kom parserie von AuSstattungssllicken und Feerien fand die Mutter für mich ein Plätzchen, und war die Entlohnung, die q erhielt, auch klein, so siel sie doch bei den bescheidenen Mitteln, von denen wir leben mußte, in Betracht. Da trat durch eine Zufall eine Wendung i meinem Schicksal ein. Infolge eines Streikes unter de Tanzerinnen war unsere Theaterunternebmung in nicht ge ringe Verlegenheit geraten und suchte, um nicht die Lorstellungen sistieren zu müssen, Ersatzkräfte, wo sie dieselben nur mmn austreiben konnte. Auch ich wurde zu einer Tanzprobe aufgefordert und. da ich mich gelehrig zeigte, sofort für das Ballett i Verwendung genommen. Wie eS kam, weiß ich nicht. Tatsache aber ar, daß ich bei den Vorstellungen die Aufmnksamkeit einei fremden Herrn rregte, der meine Mutter aufsuchte und ich eingehend nach unsnen Verhältnissen erkundigte. Sein Interesse begründete er damit, daß er ia mir ein besondere? Talent sür die Tanzkunst entdeckt haben wollte und damit seine Lneitwilligkeit erklärte, mich in derselben aus seine Ko sie gründlich ausbilden lassen zu wol len. Meine Mutter war von diesem cheinbaren Elücksfalle ganz geblendet. ging auf alles ein. wa! der Fremde ver lang und unterschrieb sogar, diesem Retter in dn Not blind vertrauend, einen Kontrakt in meinem Namen, ohne denselben deS näheren geprüft zu haben. or,s Nobanoss ' Robanoff?' unterbrach ich sie über rascht. - - Ja, die! war der Name, den er da malS führte. Seitdem hat er denselben in Robani italienisicrt, da er vorgibt, sich m seinen! Vatcrlande politisch kom promittiert zu hkben.' ,AH, dann verstehe ich, bitte, fahren Sie in Ihrer Erzählung nur fort.' Robanoff brachte mich in einer Mai länder Ballettschule unter, die ich auch mit Erfolg absolvierte. Durch die Re kommandatio unseres Ballettmeister! wurde eS mir ermöglicht. In einem Bal lett an der Skala eine kleine Solopartie zu tanzen. Von diesem Moment an war mein Ruf begründet. Ich erhielt sofort Engagements sür Solopartien an größeren italienischen Bühnen, erntete überall reichen Beifall und konnte meine Zukunft als gesichert erachten Da aber tauchte wieder Robanoff auf nd dies mal mit eine, Scheine, dessen Einlösung er erbarmungslos verlangte. Meine Mutter hatte mich durch den unseligen Kontrakt, den sie unterfertigt hatte, ihm auf Gnade und Ungnade ausgeliefert und er nützte seine Macht so weit auS. daß er mich schließlich zwang, sein Weil? zu werden. Für diesen Menschen war eS kein Kunststück, eine arme schutzlose Frau und ein unerfahrenes Mädchen zu einem Schritte zu bewegen, der ihm vor dem Gesetze jeneö Recht gab. da! ich trotz aller von meiner Mutter eingegan genen Verpflichtungen nach erreichter Volljährigkeit ihm eine? TageZ mit Er, folg hatte absprechen können. Erst letzt konnte ich Robanoffs wahreZ Wesen ken nen lernen. Er entpuppte sich als ein Trinker und Spieln, als ein roher,' ge walttäiign Mensch, der mich nicht als sein Weib, sondern als seine Sklavin be handelte, welche ihm die Mittel zu sei nem ausschweifenden Leben verschaffen mußte. Daß er mich hatte ausbilden lassen, war lediglich eine Spekulation gewesen, die ihm nur zu gut gelungen war. Die Auslagen, die er für mich ge macht hatte, trugen ihm nun Wucher Zinsen. Und trotzdem sah sich seine Hab gier dadurch nicht befriedigt; die Tau sende, die ich verdiente, schwanden unter seinen Händen, wie ein Vampyr wollte er fein Opfer nicht loslassen, bevor er nicht den, letzten Blutstropfen auS fei nem Leibe gesogen. Meine Mutter hatte er gezwungen, uns zu verlassen; sie lebt in Bergamo von dem geringen Gnaden solde. den er ihr zur Fristung ihres Le bens ausgesetzt hat. Ich selbst, die ge feinte Prima Ballerina, verfüge nicht übn einen Centesimo. Und bei all die fem Elende Abend für Abend lächelnden Antlitzes vor einer fremdem Menge tan zen, deren Huldigungen mit strahlenden Blicken entgegennehmen zu müssen, wäh rend daS Herz sich in der Brust vor Ver zweiflung zusammenkrampft, können Sie sich diese Höllenstein vorstellen.' Herr Po lizeidirektor? Und doch habe ich sie er tragen, jahrelang ertragen bis zum heutigen Tage, wo das Maß endlich voll wurde. . . . Vor einiger Zeit hatte ich'in Florenz daS Unglück, die Aufmerksam icit eines , russischen Fürsten zu erregen. Derselbe suchte sich mir zu nähern, ich wieS ihn ab. Seitdem folgte n mir von Stadt zu Stadt zuletzt hierher. Er hat Boris in feine Gesellschaft gezogen und von da an machte mir dieser An spielungen, die mich mit Schrecken er füllten. Ich tat. als ob ich sie nicht ver stände. Da kam heute Boris von einem Besuche des Fürsten in sichtlich erregter Stimmung nach Hause, nannte mir eine große Summe, die mir ein mehrjähriges Engagement ersetzt hatte, und . . hier sehen Sie noch die Spuren feiner tät lichen Mißhandlung, eil ich seinen schändlichen Antrag entrüstet zurückqe wiesen habe.' Donna Elena stteifte einen Aermel zurück und zeigte mir zwei dunkelblaue Streifen an ihrem zarten Handgelenke. Wenn du aus törichtem Trotze dein Glück verscherzen willst, werde ich dich mit Gewalt dazu zwin gen:' waren die letzten Worte, die er mir, als er sich wuterfüllt entfernte, zu rief, und da ich aus Erfahrung weiß. daß dieser Elende jede Drohung erfüllt, habe ich den einzigen mir offenen Aus weg dort gefucht. wo Sie mich, Herr Polizeidirektor, gefunden haben . . .' Als sich Donna Elena von der Auf regung, in welche sie durch ihre Erzah lung versetzt worden war. etwaS erholt hatte, zeigte ich ihr eine Phowgrapbie, die ich inzwischen aus unserem inter nationalen Verbrecheralbum hervorge sucht hatte und fragte sie, ob sie die de treffende Persönlichkeit kenne. ,TaS ist ,a Boris, wie er damals war. als er mich ausbilden ließ!" rief sie überrascht aus. ,Terselbt. der Sie als Ihr aeaenwär tiger Gatte begleitet? Unmöglich!' Gewiß, er trägt sich jetzt nur ganz anders, kst den Bart geschnitten, die Haare gefärbt.' ' .Natürlich, all politischer Flüchtling. Donna Elena. Sie können bnuhigt in die Zukunft sehen. Ich gebe Ihnen die Versicherung, daß Sie von Ihrem Gat. ten nicht mehr belästigt werden sollen.' Ich trat zum Telephon und erteilte dem Jnspektionsbeamten den Auftrag zur sofortigen Verhaftung Robanis, redete Robanoffs, welcher von der ruf schen Polizei seit Jahre wegen eine an dem Moskauer Bankier S. begange ne Raubmordes bnsolgt wurde. . . . Donna Elena feiert in SüdAmerika all Prima Ballerina Triumphe. Si reift wieder i Begleitung ihr Mutter. Von ihrem Gatte ist sie für immer be neit. Robanoff wurde auf der Eskorte n feine Heimat, als er nahe der rulfi chen Grenze einen Fluchtversuch unter ahm, von den Gendarmen erschossen. Lehle von Dr. Ei eigenartiger Hauch schwebt über den letzten Worten eine! Menschen, nd bedarf für den nachdenkliche Sinn keiner besonderen Erklärung, weshalb wir. sie im Gedächtnis bewahren al! et wa! Lesoiiderc!. da! entweder in -enger Beziehung steht zu dem ganzen Wesen de Menschen, dem si gehören der alö etwas, da! gleichsam ein Vermächtnis fii rdi Ueberlebenden enthält. Wenn wir un! auch sagen, daß dn langsame ödn iahe Abschluß des Lebens dem Menschen nicht immer gestattet, gewis snmaßen in seinen letzten Odemzug da hineinzulegen, wa! ihm besonders wich t'9 erschien, daß oft geringfügige Be gleitumstände den Inhalt dn letzten Worte bestimmen, selbst wenn daS Be wußjsem noch nichts von seiner Klarheit emgebüßt hat. so hindert unS da doch nichts namentlich bei Personen, deren Wirke der Geschichte angehört, den letz tcn Worten, die ihrem Munde entflohen, eine gewisse feierliche Bedeutung beizu weisen. Oft haben solche letzten Worte neue Ziel gewiesen, oft hab sie auch verwirrend gewirkt. Wir brauchen da nur an Alexander den Großen zu denken. b"ni,t seiner Antwort, daß er dem Würdigsten sein Weltreich hinterlasse, den Ehrgeiz aller seinn Feldherren ent kesselte. Es mag wohl wenign ein Ver machtnlS in diesen Worten gelegen ha vielmehr die Einsicht, die so oft die Mächtigsten der Erde überkommt, wenn sie am Ziele stehen, daß eigentlich niemand würdig genug ist. ein Weltreich zu beherrschen. In dem bekannten AuSruf Cäsar! Auch du, mein Sohn Brutus!' ist die ganze bitte, schmerzliche Klage über erfahrenen Undank, der schwerer ist als Morderhand, zusammengepreßt. Cäsar Wtte ein Leben voller Aufregungen und Sturme hinter sich. Ihm waren auch die Tiefen und Untiefen der menschlichen Natur zur Genüge vertraut ober, daß sein liebster Freund ihm den Dolch jn den Nacken stoßen würde diese trau rigste alln Erfahrungen schenkte ihm erst die letzte Stunde. Nicht selten kommt , t fcnfi m.. schen. die in gutem Glauben, in wohlge meintem Eifer ihr ganzes Leben lang einem Wabnaebilde nacliakin, sink nm chluh IhreS Daseins sozusagen Hellsich in uno oas Berseyite ihrer' Be strebungen einsehen. DaS war da! Schickml deS römikck? . . . ..v.g.M U1UII, sich mit dem phantastischen Ge vanken etraaen batte. tr h'nn v: -Ü. ' ' " 'i HIHVII VI. Ideen und Machte der Zeit steuern und das langst entschlafene Heldentum, die olympischen Götter wieder aufrufen zum .! . A . m "U"'uikn ampse gegen da! Christen tum, gegen den GotteskkN,, gn. lae. AIS er in einem unglückliche Kriege gegen die Parther daS Leben ein büßte sollen seine letzten Worte gewesen ,?un hast du doch gesiegt, du Ga man! Ein ,LbnI!cb, nuitrUit vn.n r.. , itrvilIV UyUIl auS ganz andern, Ursachen fließend, gibt (ich kund in dem AuSlbn ha mhn.a Gregor VII.: Ich Habe das Böse ge Haßt und die Gerechtigkeit geliebt, daher sterbe ich in der Verbannung.' Die rö mischen Anhänger des PapsteS mochten mit dem Sinn dieser Worte iiberein stimmen, ob da aber aucb di ?f,n tun konnten, ist eine andere Frage. Die .Gerechtigkeit'', die seinerzeit Gregor qe. aeki Heinrich IV. geübt hat. ist nicht zum Heil der Volker ausgeschlagen. DaS verfehlte Unternehmen fügend licher Unerfabrenkieit iäteatU si in h,m Ausruf KonradmS von Hohenstauffen auf dem Schafott zu Neapel: ,O Mut ter, wieviel Schmerz bereite ich dir!' Die Mutter hatte vergebens gewarnt und abgeraten von dem K???nn?,iskss, Zuge nach Italien, der di letzten Stau feil ig die Hände hti 5nks?in,, s.;.s Hauses, Karl von Anjou. lieferte. AIS alles verloren ist. gedenkt der Sohn in der, Sterbestunde dn einsamen Frau in der deutschen Heimat. Kein abenteuerliches, sondern von gro ß Politischer Einsicht geleitetes Unter nehmen war der Zug, per einst den Schwedenkönig Gustav Adolf nach Deutschland führte, aber dennoch zog er den frühen Tod deS Königs herbei, der ,,,. naq menschlicher Berechnung, noch lange Jahre segensreich im Heimatlande hatte wirken können. Obschon ein frommn Mann und mit allen Möglich leiten rechnend, hat der König sich seinem Ende doch nicht so nahe geglaubt. Er war ein tapferer Kriegsheld und rmun terte an dem trüben Novembermorgen der Schlacht von Lützen die Seinen mit den Worten: .Nun wollen wir dran! Das walt' der liebe Gott! Jesu, hilf Seiten u deines Namens hr ! Durch seine Kurzsichtigkeit ge rat er zu nahe an die feindlichen Reihen, erhält einen Schuß in den Arm. dann noch einen zweiten in den Rücken und sinkt mit dem ngstruf: .Mein Gott mein Gott!' vom Pferde. ' Nicht im Schlachlgetümmek. aber auch sah und hinterrücks ereilte einen andern Mann der Tod, der gleich Gustav Adolf ein Hort seiner Glaubensgenossen ge worden war: Wilhelm von Oranien. lls die vergifteten Kugelij deö heim tückischen Grard ihn trafen, konnte er nur noch die Worte herausfloßen: ,O, mein Gott, erbarme dich meines armen Volkes!' 1 ' Mit Ernst und Bedacht konnte Frie brich Wclhelm, der Große Kurfürst von Brandenburg, sich auf sein Ende vorbe reiten, das er deutlich herannahen fühlte. Geist und Sprache gehorchten ihm bis zur letzten Stunde, und als er von den Seine Abschied genommeg hotte. nt schlummerte er mit dem Bekenntnis: .Ich weiß, daß mein Erlöser lebt!' Friedrich der Große hat an seinem Todestage nicht mehr viel gesprochen, aber 'an den vorausgehenden Tagen, da er sich aus die Schloßterrasse in Sans souci hinaustragen ließ, hörte es seine Umgebung, wie er mit inem Blick aus Aorle. 5Na Nlensch. m !mt Augustsonne murmelte: .Halb werde ich ihr näherkommen!" (recht sitzend wie der Alte yrid ist auch, seine große Zeitgenossin und lang jährige Gegnerin Maria Theresia sechs, gestorben. Bis zum , f Ende blieb diese Kaiserin eine hochge y mute nd Willensstärke Frau. Hie Schlafmittel, die man Ihr reichen toem roic! sie zurück. Nachdem sie die Calia." nunte kniend empfange und rührenden Abschied von den Ihren genommen hatte, sagte sie: .ch will nicht überfallen wer n, ich will ganz den Tod kommen , sehen.' . ( AIS die Königin Luife von Preußen, JtJ'J"?,1 a"f dem väterliche, Schlosse Hohenzieritz weilte, auf ihr letz teS Krankenlager geworfen wurde, war der ganze Oraanism,, sn ... . - - , n4 ud schöpft, um lange gegm das Fieber Widerstand leisten zu können. JttJül.fllUint Genesung mehr gab, suhlte die königliche Dulderin, und daher lautet ihre letzte Bitte: .Herr Jesu, mache es kurz!' Wenn e, sicher ist. daß da! letzte Wort GoecheS Mehr Licht!' sich auf die Er. hellung des Schlafzimmer! bezog, in welches r das Tageslicht einlassen wollte, so ist doch dieser Wwsch sg be zeichnend für daS ganze Leben nd Streben dcj Faustdichterz, daß ma nicht anders konnte, al! es in einer tie fcren R?k,n rir ..- n:xi n - --"" wu .iu;i er Äiinst der Erkenntnis dem höchste Menschentum war all sein Streben nach steter Vervollkommnung iunrhbrt nJaßtnJlS letzten Satz f'Ü tCJC" Beziehungen unterschie ben. Auf die Frage, wie er sich fühle, y&ttt,MiltJsntmtt: Leichter, immer leichter! Wer möchte da nitft rn das Abschütteln, an daZ Befreitwer den von ollen Erdenlasten, wenn des Le oens schweres Traumbild sinkt, wen ' r GoUdeS Irdischen entkleidet flam mend sich vym Menschen scheidet. ... Zu oft hatte der Dichter diesen Zu ? ptilch geschildert, um ihn nicht selbst suhlen zu können. Die Tragödiendichter aller Zeiten ha ben eS sich angelegen sein lassen, ihren sterbenden oder dem Untergang geweih ten Helden am Schlüsse Worte in de 'Ilttnn 2,1 s. : kx. - , vriirn iq noch ein mal der Sinn ihres Lebens spiegelt oder doch ein Grundzug ihres Charakters. Mit dem Recht der frei schaffenden Phantasie kann der Dicht weit über die. äußere Wahrscheinlichkeit hinausge hen. So hält sich dn Monolog Talbots In der Schillerschen .Jungfrau von Or kans fg wenig In den Grenzen der Wirklichkeit wie der Sterbegesang de Wagnerschen Siegfried. Es kommt auch nur darauf an, daß die innere Wahrheit sich einstellt und diese findet, wie wir gesehe habe,; an einer Mcnae von Ledenstatsache ihren Rückhalt und i ihre Bekräftigung. 'jX i Viicher haben ihre Schicksale. So manche schriftstellerisch. Werk, das längst d Weltliteratur angehört, und das den größten buchhändlerischen Erfolg errungen hat. ist vor seinem Er scheinen verkannt worden, und die Auto ren mußten mit dem Manuskript hauste ren gehen, um ine Verleger zu sin den. Ein derart verkanntes Buch war z. B. der Roman .Onkel Toms Hütte' von Harriet Brechn Stowe, der 18ö2 in Boston erschien, und der wohl der größte buchhändlerische Ersolg des ganzen 19. Jahrhundnts gewesen ist. Als die Ver sasserin, di mit einem Professor ver heiratet war, eineS Tages zusammen mit ihrem Mann einen Bostoner Verleger aufsuchte und ihm das Manuskript des Buches anbot, bessert einzelne Teile "in Fortsetzungen bereits, ohne Beachtung zu -sinden. in einer Zeitschrift erschienen waren, fand sie eine sehr laue Auf nähme. Auch Professor Stowe selbst glaubte nicht, daß das Buch eine be sonderen Ersolg haben würde, und er , glaubte, ebenso wie die Autorin, froh H sein zu können, wenn sie kein Geld dabei t' zuzusetzen brauchten. Der Verleger wil ligte schließlich in die Herausgabe und es wurde die Abmachung getroffen, daß ' die Verfasserin für den Fall, daß das Buch in mehr als einer Auflage erfchei nen würde, ein gewisses Honorar erhal ten solle. Auf dem Heimwege äußerte Professor Stowe zu seiner Frau, er Werde froh lein, wenn das Bucb fa nies abwerfe, daß sie sich für da Honorar ein neues seidenes Kleid anschaffen könne. Man weiß, daß der Erfolg des Romans beispiellos war. Allein in England erschienen im Laufe der Jahre 35, in Deutschland mindestens 10 der schieden? Ausgaben, olle in zahlreichen Auflage. Und s, schlecht dn Vertrag der Autorin mit dem Verleger auch war, sie bekam trotzdem insgesamt 120.000 Franken Honorar, während der Verleger Millionen verdiente. j Aehnlich ging e! ' mit Robinson Crusoe', dem berühmtesten aller Kinder bllcher, dessen Erfolg den von Onkel Toms Hütte' noch überstieg, unv der wohl überhaupt von keinem anderen Buch auch nur annähernd erreicht wor den ist. Da! Manuskript war nahe daran, in den Papierkorb zu wandern.ß' Daniel Tksoe, der Versasser. wurde mit seinem Werk von ollen Verlegern Lon dons abgewiesen, weil sie der Ansicht ' waren, da Buch werde kein Interesses finden. Schließlich verkaufte Defoe de r Robinson für eine unbedeutende Summe. AlS da! Buch herauskam, rief z so große Aufsehen hervor, daß der Ver leger in einigen Woche etwa tausend Pfund verdiente. MiltonS - Verlorene! Paradies' brachte dem blinde englische Dicht ganze vier GuineeS ein. Der SZnlegn verdiente an dem berühmte Gedicht ig Vermögen. mEMMsmmmsBmsmm. !,'!"',,! vmi !n;nnr!!i!rfii!i'!r !''l!tl!lfl' waMsmssMmsm P!! m m MMtW ;; v .ami AJ'-.-.'CakKO' ' "-q-mri.-t,