Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, August 06, 1918, Image 1

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    THRIFT AND PATRIOTISM ARE SYNONYMOUS BUY WAR SAVINGS STAMIPS
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PUBLISUED AND D1STKIBUTED UVDZ2.
PERMIT (N. 361), AUTHORIZED BI TII2
ACT OF OCTOBES , 1917. ON FILB AT
THE POST OFFICE OF OMAHA NES2.
BI ORDER OF THE PRESIDENT
A. 8. BUKLESON, POSTMASTXR-CENEXiL
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35. Jahrgang.
Omaha, Nebr., Dienstag, den 6. August 1918,
4 Seiten.-No. 125.
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Miertz aus dem
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Alle Versuche de Kindes, oic Franzosen und
ZlmeriKaner treiben, mißlingen;
Gefechte nötotich von Atontöiöier
; '".
Die Franzosen beanspruchen große Uriegsbeute
Französischer BerZcht.
Paris, v. Aug. (Mmag).
'Truppen, der Alliierten behaupten
trotz aller feindlichen Anstrengungm
ihre Gewinne auf dem rechten User
- der Vesle; so meldete heute das fran
zösische Kriegsamt.
Französische Truppm find nördlich
von Montdidier vorgedrungen und
haben das Westufer der Avre an
einer drei Meilen Front zwischen
Morisel und Braches besetzt.' Ein
deutscher Ueberfall südwestlich don
Montdidier ging in die Brüche und
wir machten mehrere Gefangene.
An der Vesle Front trotzen ftan
zösische Abteilungen auf dem rechten
Flußufer den feiMichen Angriffen
und behaupteten ihre Positionen.
Kriegsbeute der Franzosen.
Paris, 6. Aug. Es heißt, daß
die Franzosen Zeit dem 18. Juli über
500 Geschütze und 500 Schützengra
bemnorser sowie anderhalb Millionen
Artilleriegeschosse erbeutet haben.
Frontberichte besagen, daß die Deut
schen jetzt an der Vesle, zwischen
Soissons und Rheiins, einen energi.
schen Widerstand entwickeln; die
feindliche Hauptarmes aber setzt ih
ren Rückzug in nördlicher Richtung,
ki Wifiwrt -41 Tirtrf fltVrirtt4rf
Ut. U'llt QV Ul ' VUVUU
sie, festen Fuß zu fassen. Innerhalb
drei Wochen haben die Truppen der
Alliierten den Soissons-Rheims Bo
gen ausgewischt.
Trotz der Tatsache, daß der Feind
eine Menge Maschinengewehre und
Geschütze schweren Kalibers verwett
he unh öcrtitnihtipn. darunter die
erprobte preußische Garde und
Bayern, ins Feuer führt und trotz,
dem die Vesle infolge der starken
Regengüsse über ihre Ufer getreten,
wodurch die Niederung in einen Mo
rast verwandelt ist, ist es den Trup
pen der Alliierten dennoch gelungen,
an mehreren Punkten diesen Fluß
zu überschreiten. ,
Aus dem jüngst herausgegebenen
französischer Bericht, der über die
erlangten Erfolge nur in bescheide
ner Weise spricht, geht hervor, daß
am Montag nur lokale Kampfe zu
verzeichnen sind und daß keine Am
derlung in der Lage zu verzeichnen
ist.
Am französischen Hauptquartier
befindliche Korrespondenten melden,
daß die Franzosen und Amerikaner
an mehreren Punkten zwischen Ser
merse (östlich von Soissons) sowie
bei Fismes und zwischen Fismes und
Muizon weitere Erfolge aufzuweisen
und jenseits der Vesle mehr Terrain
erobert haben. Von der preußischen
Garde und bayerischen Truppen
ausgeführte Gegenangriffe zwischen
Muizon und Champigny wurden mit
schweren Verlusten für die Angreifer
abgeschlagen.
Dieser Punkt der feindlichen Linie
wird vom Feinde stark verteidigt,
denn ein weiteres Vordringen der
Alliierten würde die Positionen der
Teutschen bei Rheims stark gefähr
de. Dort ist gegenwärtig ein hef
tiger Artilleriekampf im Gange.
Es wird nicht erwartet, das; die
T mischen südlich der AiSne Stand
halten werden; man, glaubt vielmehr,,
daß der deutsche Kronprinz das hü
geliche Gelände' nördlich der Aisne
möglicherweise die ate Chemin
des Dames Schlachtfront als
Wahlstatt wählen wird. ;
Bon der britischen Front.
London, 6. Aug.' In dem' gestri
gen offiziellen Abendbericht heisst es:
Wir haben in' dem Pacaut Gehölz,
imlich von Reberq, unsere Linie et.
was vorgeschoben. .Feindliche Artil
lerie ist in dem südlich von Apcrn
gelegenen Abschnitt tätig. (Tag Pa.
caut Gehölz liegt ungefähr fünf Mei
len nordwestlich von Bcthune.)
Die Teutsche haben nach ihrem
Rückzug aus dem Albert Abschnitt
alle dortigen über die Ancre führen
den Brücken zerstört: bei Albert hal
ten sie den Jlußübcrgang immer noch
besetzt, sind jedoch einem starfen Ar
tilleriefeuer der Briten ausgesetzt.
Man glaubt nicht, daß der Feind an
diesem Teil der. Schlachtfront sobald
rincn Angriff in grüfccmn, Maßstab
ausführen wird. Die durch die Ver
kürzung der feindlichen Linie frei
gewordenen deutschen Tnippen wer
den wohl in der Schlachtllnie des
deutschen Kronprinzen Verwendung
finden. Es heißt, daß ,eine weitere
Division des Kronprinzen Rupprecht
zur Armee des deutschen Kronprin
zen gestoßen ist.
"Britischer Bericht. .
London, 6. Au?. Feldmarschall
Haig meldete heute: Der Versuch
des Feindeö, eine unserer Feldwachen
nordwestlich von Merris zu überrum
peln, mißlang. In dem Nieppe
Walde machten wir letzte Nacht mei).
rere Gefangene und eroberten Ma
schinengewehre. Nördlich von Vil
lers-Bretonneux feuert die feindliche
Artillerie mit Gasbomben und bei
Bucquoy sowie nördlich von Bethune
war die feindliche Artillerie tätig."
Finnen verleihen
Kaiser einen Gröen
, Amsterdam. 6. August. Die
Norddeutsche Jcitung schreibt, daß
oer deutsche Kaiser unlängst eine
finnische Deputation ,'mpfing, die
ihm im Namen ihrer Regierung
den finnischen FreiheitsOrden
übermittelte. In der vom Kaiser an
die Finnen gehaltenen Ansprache
sagte er unter anderem, daß die
Finnen und Deutschen gemeinsam
für hie Freiheit der Finnen käm
pfen." : ; ' -
Flugangriff auf
englische UUste
London, 6. Aug. Feindliche
Flugzeuge näherten sich am Montag
abend um 9:30 Uhr der Ostküste
Englands, so kündigte heute früh die
Admiralität an.. Die feindlichen
Flugzeuge drangen nicht weit in
land ein. .
Zur Finanzierung des Erntender
kaufs.
Washington, 6. Aug. Um der
Finanzierung der Erntefortscbaffung
voranzuhelfen, hat die - Kriegs-Fi-nanzkorporation
angekündigt, daß
sie Applikationen von Banken be
grüßen würde, für Darlehen an Far
mer und Kaufleute, zur EinHeim.
sung und zum Verkauf der Weizen,
ernte und anderer Ernten. Die Dar
lehen werden auf vier Monate be
schränkt und eine Verzinsung von 6
Prozent pro Jahr tragen.
Krenzer San Diego stieß auf Mine.
Washington, 6. Aug. Eine Nn
tersuchung hat erwiesen, daß der ge
panzerte Kreuzer San Diego, der
vor einigen Wochm an der amenka.
nifchen Küste versenkt wurde, auf
eine Mine auflief, fo kündigte Se
kretär Daniels gestern an. Dies ist
der Befund einer Marine Untersu
chungsbehörde, die der Ansicht ist,
daß der Verlust des Schiffes in sei
ner Weise der Vernachlässigung oder
Unachtsamkeit des Kapitäns oder der
Mannschaft zuzuschreiben ist.
Neue Schiffsbanepoche angetreten
Philadelphia, 6. Aug." Amen
ka begann gestern die Tonnage, die
von den deutschen Tauchbooten ver
senkt wurde, ehe die Produktion der
alliierten Schiffswerften den Opfern
der Tauchboote .gleichkam,, zu erset
ze. Mit dem Stapellauf des 7,600
Tonnen großen Schisfes Ouistconck,
das von Frau Woodrow Wilson ge
tauft würd ist diese Höhe der Pro
dukti'on erreicht worden. Von jetzt
an wird die erhöhte Herstellung von
Schiffen nicht nur die Anstrengungen
der deutschen Flotte übertreffen, son
dern wird auch stetig die Verluste der
Welttonnage ersetzen.
Die Ouistconck ist daS. erste Schiff,
daö in der großen Schiffswerft aus
Hog Island vom Stapel ging und
die Gelegenheit wurde, der Epoche
in der Geschichte der Nation" gebüh.
rend gefeiert, die sie nach Ansicht des l
Vorfibers Hurlcu darstellte. , '
489 weitere Namen
auf amer. Verlustliste
Zwei Nebraßkaer nd diele Jowaer
unter den Schwerverwundcten.
Washington. 6. August. 493
amerikanische Verluste wurden von
der französisch-amerikanischen Offen
five in fünf Listen, die heute . be
kannt gemacht worden find, ent
halten. Sie umfaßten 358 Armee,
truppen und 140 Marinetruppen.
Die Armee Verluste verteilen sich
wie ' folgt: Gefallen, 31 Mann;
den . Wunden erlegen, 6 ; schwer
verwudet, , 3-13; verwundet, ohne
daß die Schwere der Wunden fest
gestellt wurden, ; 7; in Gefangen
schart geraten. 1.
' Die Liste der Marinetruppen
verteilt sich wie folgt: Im Kampfe
getötet, 7 Mann; den Wunden er
legen, 3; schwer verwundet, 18;
Schwere der Wunden nicht festge
stellt bei 111; leicht verwundet, 1.
Unter den Schwcrverwundeten be
finden sich zwei Nebraskaer und eine
Anzahl Jowaer. Es sind dies:
Leutnant E. C. Wcsterwelt. Lincoln,
Neb.; A. I. Grabowski, Beatrice.
Nebr.; O. H. Rhodes, Corning. Ja.;
Sergeant O. F. Anderson, Corning,
Ja.; H. W. Pace. Corning, Ja.;
R. W. Colflesh, Des Moines, Ja.;
L. F. Evans, Marous, Fa.; O. C.
Ewart. Blockton, Ja.; A, G. Hutchi.
son, Webster City. Ja.: G. F. Lilje.
quist, Stanton, Ja.: B. W. Mahler.
Bedford. Ja.: F. Robbins, Bedford.
Ja. -
Die bisher von der französisch.
amerikanischen Offensive gemeldeten
Verluste belaufen sich , bisher insge
samt auf 1,214. Vorschnell, wie sie
vom Kriegsamt zusammengestellt
werden können, werden sie verof.
fentlicht und nichr werden wahr
scheinlich noch heute bekannt gege
den werden. .
Ein Gelöampfer nach
Uampf torpediert
Halifax, 6. Aug. Der Oel
damvfer der Standard Oil Co.. Li
Bianca, wurde 40 Meilen westlich
vom hiesigen Hasen gestern nach ei
nem dreistündigen Kampfe mit einem
deutschen Tauchboot torpediert und
versenkt. Die Besatzung begab sich
auf ihre Boote, die von dem Tauch,
boot beschossen wurden, und entkam,
obne aetrofsen u werden. Der Chef.
koch und der Oberstcward des Oel-
Kämpfers wurden zcdoch ourH me
Explosion des ' deutschen Torpedos
am Vorderteil des Dampfers getö
tet. . -
Ein anderer Ocldamvfer, der 10
Meilen vor dcrLuz Bianca fuhr,
rtls der Kamvi eröffnet wurde, ent-
kam, indem er mit Volldampf irr ei
nen kanadischen Hafen an der atlan
tischen Küste einlief.
Will sechs Fischerboote versenkt haben
.aliiar. 6. Aua. Der Kom-
Mandant des Tauchbootes, welches
den Dampfer Nelson A. au Mcncn
von Lockport am Sonntag versenk,
te. erklärte, wie Kapitän Simms
vom Nelson A. angibt, daß er an
demselben Tage sechs Fischcrschoner
kttlenkt babe. Bisber sind nur Ve
richte über die Versenkung von drei
Fischerschiffen eingetroffen.
Die letzten Worte
des Ex-Zaren Nicholas
Amsterdam. 6. Auaust. Die
letzten Worte heS hingerichteten Ex.
Zaren Nicholas sollen gewesen lein:
..Versckinnt . meine ??rau und meine
imickiuldiaen. unalücklichen Kinder.
Möge mein Plut Rußland vor dem
Verderben retten"
Zlttentat gegen Trotzky
uns cenine geplant
Anisterdam. G- Auaust. Eine
Verschwörung gegen Nicolai Leni
ne, Premier, und Leon Trotzky.
Kricasminisler. ist in Moskau.
laut eines Berichtes de- Vossischen
.Leitung" in Berlin,, entdeckt ,wor
den. Beide Minister haben darauf
ihre Vorsichtsmaßregeln verdoppelt.
Wollen do BolschewikiS nichts wissen
Amsterdam, 6. Aug. Ti? diplo
matischen Vertreter der Entente in
Rußland habm vor ihrer Mreise von
Vologda nach Kandalaska laut einer
Erklärung der russischen Zeitung
Pravda, wie quoticrt von deutschen
Zeitungen, erklärt, daß hre Länder
keinen Wunsch hätten, irgend welche
Beziehungen mit der Sovictregie
rung aufrechtzuerhalten, solange diese
Negierung unterstützt würde von der
deutschen Junkcrmackit auf russischem
Boden.'
100 verwundete durch
Torpedoschuh getötet
Transportschiff mit Verwundeten
an Bord dvn Tauchboot der
senkt. 650 von Ueberle
bende gelandet.
Aus einem britischen . Hafen, 6.
August Die - Torpedierung des
britischen Schiffes Warilda am
Samstag früh , war eine der schreck
lichsten Begebenheiten in der Ge
schichte deö Tauchbootkricgcs. Die
Zahl der Toten wird verschiedent
lich von 105 bis 130 und darüber
geschätzt und schließt auch mehrere
Pflegerinnen ' em. Das Schiff hat
te 600 Kranke und Verwundete an
Bord. Darunter befanden sich auch
sieben Amerikaner, zwei Offiziere
und fünf Mann, die sämtlich auf.
gefunden wurden. Es befanden sich
89 Pflegerinnen und Mitglieder
des freiwilligen Hilfskorps an
Bord und die Mannschaft zählte
200 Mitglieder. Ueber 650 Ueber
lebende wurden hier gestern kurz
nach 6 Uhr gelandet und erhielten
V.rpflegung und Kleidung. Die
Patienten wurden auf Sonderzüge
geschafft und nach Hospitälern ge
bracht. ,, .
Der Torpedo traf den hinteren
Teil des Maschinenraumes, wobei
der dritte Maschinist und zwei an
dere Leute im Maschinenraum ge
tötet wurden. Der Dynamo wurde
zerstört, so daß das Schiff in tLm
kel gehüllt wurde. Gerade über dem
Dynamo befand sich ein Kranken
räum mit 100 Patienten. Die mei
sten von diesen wurden durch die
Explosion getötet und die anderen,
wovon viele von dem Torpedo der
letzt waren, wurden von aller Hilfs
Möglichkeit - abgeschnitten und nur
wenige konnten sich durch Sprung
ins Wasser rette.i- In der Dun
kelheit war die Nettungsarbeit sehr
schwierig. Das Schiff blieb zwei
Stunden lang über Wasser, - fuhr
aber immer weiter, da die Maschi
nen nicht angehalten werden konn
ten. Dadurch wurden die Rettungs
arbeiten noch erschwert . und ' meh
rere Boote wurden beim Herablas
seit zertrümmert. Alle Geretteten
sprechen, ,deMj. Heroismas der Be.
satzimg groß?L Lob ans, ' da 5 sie
trotz aller Schwierigkeiten ruhig
die Kranken auf Deck beförderte und
diese dann an die begleitenden Zer.
störer mit Hilfe von Stricken her.
abließen. Die weniger schlimm Vcr
wundcten halfen mit und die
Frauen wurden zuerst herabgelas.
sen, trotz ihres Ersuchens, die Pa
tienten zuerst fortzuschaffen. Ein
Boot mit 6 Frauen überschlug sich,
als es den Wasserspiegel erreichte,
doch wurden drei Frauen und 5
verwundete Briten von einem an
derm Boot gerettet.
Die Warilda befand sich seit zwei
Jahren im Krankendienst und es
war dies das erste Mal. daß sie
keine deutschen Verwundeten an
Bord hatte. Das Amerikanische
Rote Krem nahm fidi der IM.
benden an.
Nach der Torpedierung hielt sich
das Schiff 2 und eine Viertel Stunde
über Wasser. Gleick nack der Tor.
pcdicrung wurden fünf Boote herab.
geladen, oie aber sämtlich zerschell
ten, ehe sie den Meeresspiegel erreich,
ten, und viele der Insassen ertran
ken. Zerstörer begaben sich an den
Platz, wo das U-Boot untertauchte
und warfen Tiefbomben ab.
Die zwei ' ail . Bord befindlichen
amerikanischen Offiziere waren
Hauptmairn I.- T. Vcattn und Leut
nant H. T. Hubert.
Lie Waruoa war in VJrz in
Glasaow erbaut. Sie war 411 ftuft
lang und hatte eine Tonnage von
rr n n cv - ir: ..r i . .
,i. sonnen. - sie geyorie oer
Adelaide Tampfergesellschaft . von
Adelaide, Australien, an.
Zwei Zerstörers durch
Minen versenkt
London, 6. August. Zwei briti
sckc Torvedobovt?,erstörcr wurden
gemäß einem Berichte, der briti
schen Admiralität am 2. August von
feindlichen Minen versenkt. Fünf
Offiziere und 92 Mann ainam der.
loren, gemäß der Angabe.
Gen. Pershing Nitter
der Ehrenlegion
Mit der Amerikanischen Armee in
Frankreich, 6. Aug. Heute Vonnit.
tag hat Präsident Poincare Gene,
ral Pershing mit dem Großkreuz der
Ehrenlegion ausgezeichnet. Die ein
drucksvolle militärische Zeremonie
vollzog sich ün amerikanischen Ero.
Hm Hauptquartier. .
Haltet fest!" lautet
cloyd Georges Botschaft
Nur so kann, seiner Ansicht nach, der
militärische Tranm der Weltherr
schuft niedergezwungen werden
London, 6. Aug. Haltet fest"
war der Schwerpunkt der Botschaft
an das britische Reich vom Premier
Lloyd George, die in dramatischer
Weise im ganzen Königreiche um 9
Uhr gestern abend veröffentlicht wur
de. Die Botschaft wurde in allen
Theatern, Konzerthallen und anderen
Plätzen, wo Leute versammelt waren,
verlesen. ' Versiegelte Abschriften
wurden an die Geschäftsführer aller
dieser Plätze gesandt mit der Auf
forderungV sie abends um 9 Uhr zu
offnen und zu verlesen. Die Bot
schaft lautete: ,
. Die Botschaft, die ich an das
Volk des britischen Reiches am vier
ten Jahrestag des Eintritts in den
Krieg sende, lautet: Haltet fest."
Wir befinden uns im Kriege
nicht aus selbstsüchtigen Gründen.
Wir befindm uns darin, um den
Völkern die Freiheit wiederzuerrin
gen, die brutal angegriffen und ihrer
beraubt worden sind, und um zu be
weisen, daß kein Volk, wie stark es
auch immer sein mag. sich keinem ge
setzlosen Ehrgeiz des Militarismus
hingeben kann, ohne eine schnelle,
sichere und unheilvolle Strafe zu er
halten von Seiten der freien Natio
nen der Welt. Vor dem Siege für
diese Sache aufzuhören würde die
Zukunft des Menschengeschlechtes
kompromittieren.
Ich sage, haltet fest, weil unsere
Aussichten auf Sieg niemals fo
glänzend waren wie Jetzt. Vor eini
gen Monaten haben die Herrscher
Deutschlands absichtlich die gerechte
und verständige Beilegung, die von
den Alliierten vorgeschlagen wilrde,
ausgeschlagen. - Indem sie die letzte
Maske der Mäßigung fortwarfen,
haben fie Rußland aufgeteilt, Ru
mänien in Sklavenketten gefchmicdet
und versucht, die Oberherrschaft zu
erringen, indem sie die Alliierten in
einem endgiltigen und verzweifel
ten Angriff niederringen wollten:
Dank der Mibesiegbaren Tapferkeit
aller alliierten ! Armeen ' ist. es fetzt
allen klar, daß dieser Traum der all.
gemeinen Eroberung, um derentwil
len sie den Krieg verlängert haben,
ninnals erfüllt werden kann.
Aber die Schlacht ist noch nicht
gewonnen. Die große preußische
Autokratie wird weiter versuchen,
durch Macht oder Arglist, die Nieder
läge abzuwenden und so dem Milita
rismus eiiie neue Lebensdauer zu
sichern. Wir können nicht versuchen,
den Schrecken des Krieges selbst zu
entgehen, indem wir dieselben für
unsere Kinder aufbewahren. Da wir
unsere Hände an das Werk gesetzt
haben, müssen wir dabei bleiben, bis
eine gerechte und dauernde Beile
gung erreicht ist.
Auf keine andere Weise können
wir eine Welt erreichen, die vom
Kriege befreit ist.
Haltet fest."
cockschiff bringt
N-vootin8alle
London. . Aug. Bei einem
Kn,ki4. dak für die amerikanischen
Truppen veranstaltet wurde, erzählte
Sir Eric Geddes, der erste oro oer
Admiralität, 'die Geschichte eines
Kampfes zwischen einem britischen
Lockschiff und einem deutschen Taiich
boot. Das Lockschiff, das als 950"
hrfcmni ist. batte das Aussehen eines
kleinen alten Kohlendampfers mit
einer Mannschaft, die oemennpre
chend gekleidet war. Dieses Schiff
fuhr auf See hinaus und sichtete
endlich ein deutsches Tauchboot. Das
Lockschiff drehte um und fuhr davon,
aber das Tauchboot überholte es und
eröffnete Feuer. Einige der deut
schen Granaten fielen auf Deck und
Mitglieder der Mannschaft wurden
verwundet und getötet. Das Deck
des Lockschiffes wurde in Brand ge
setzt und das Magazin explodiert.
Das Tauchboot war inzwischen vor
das Lockschiff gefahren. Der Kapi
tän des Lockschiffes signalisierte ei
ncm Kriegsschiff, das sich hinter
dem Horizonte gehalten hatte, riß
die Maske der Vorderkanone ab und
begann auf das Tauchboot zu schie
ßen. Ein Schuß traf den Turm des
Tauchbootes, ein anderer den Rumpf.
Es sank, nachdem der Kampf 5
Stunden gedauert hatte. Das Kriegs
schiff, welches sich außer Seeweite ge
halten hatte, kam herbei und rettete
die Besatzung deö Lockschiffes.
Admiral Sims und ich haben
noch mehr Arten, ein Tauchboot in
die Falle zu locken," sagte Sir Eric
iMi Schluß.
ismes fest
der
Der Besetzung der Stadt ging ein blutiger Uampk i
voraus; amerikanische Kavallerie durch-
streift die Umgegend der Stadt i
Starker Regen verursacht Gelandeschwierigkeiten
Mit der Amerikanischen Armee in
Frankreich, 6. Aug. (Von Fred S.
Ferguson, Korrespondent der Unit
cd Preß.) Der deutsche Wider
stand an der Vesle dauert an. An
der ganzen Linie wütet ein schwerer
Kampf; der Feind halt die Höhen
auf dem rechten Ufer des Flusses
besetzt: sein Arttlleriefeuer hat an
Gewalt zugenommen, und das Feuer
seiner Maschinengewehre bestreicht
die Flußübcrgänge und Höhcnzu
gänge. Amerikanische Artillerie be
schießt die feindlichen Stellungen;
inzwischen aber haben weitere Jnfan
teriemassen der Alliierten und andere
Truppenberbände den Fluß gekreuzt.
Eigentümlich ist die Lage in Fis
mes, erinnernd an die Tage als die
Amerikaner Vera Cruz (im spani
schen Kriege) besetzt hatten. Trotzdem
unsere Truppen die Stadt besetzt
haben, halten sich deutsche Scharf
fchützen in Kellern und Gebäuden im
mer noch , versteckt. Die Amerikaner
sind mit dem Aufräumen dieser Re
ster der deutschen Truppen beschäf
tigt. Amerikanische Kavalleriepa
trouillen durchstreifen die Umgegend
von Fismes. Es regnet in Strö
men, und die Landstraßen sind Gieß
bächen ähnlich; die Felder find öurch.
weicht; Mannsik,aften und Pferde ha
ben ein beschwerliches Fortkommen.
Die Ufer des Vesle sind gegenwär.
tig sumpfiger denn je zuvor, fo daß
die militärischen Operationen lang
sam vor sich gehen. Aber trotz aller
Hindernisse dringen die amerikani
schen Truppen, vor. Die Vesle ist
in .dieser Gegend .etwa 15 Meter
(ungefähr 50 Fuß breit), reißend
und .tief, aber dennoch wurde der
Uebergang über die zerstörten Brük
ken, die teilweise aus dem Wasser
hervorragen, bewerkstelligt.
Der Einnahme von Fismes ging
ein hitziges Gefecht voraus. Die
Deutschen machten von ihren Ma
Zchinengewehren und ihrer Artillerie
ausgiebigen Gebrauch. Der Angriff
der Amerikaner wurde durch ein ge
waltiges Artilleriefeuer' vorbereitet;
eine Anzahl feindlicher Mafchinenge
Wehrnester wurde zerstötr und meh
rere Batterien zum Schwelgen . ge
bracht. Die Infanterie fetzte dann
zum Sturm an und trieb den Feind
in Straßenkämpfen über den Fluß,
der die Stadt durchzieht. Bei einem
weiteren Angriff wurde der Rest des
Feinhes aus der Stadt geworfen;
nur vereinzelte Scharfschützen, die sich
in den Kellern festgesetzt hatten, hiel
ten das Feuer aufrecht.
Ehe Fismes angegriffen wurde,
wurden die Höhen südlich und östlich
der Stadt gestürmt, wobei der Feind
schwere VerÄste erlitt. Fismes wur
de von einem Regiment, das zu der
Armeegruppe des Kronprinzen Rup.
precht gehörte, verteidigt. Dasselbe
hatte eine spezielle Maschinengewehr
abteilung. Die Majorität der Ge
fangcnen war zwischen 18 und 20
Jahre alt. Die besten Soldaten wa
ren gefallen, und der Ersatz kam von
Refervedivifionen jüngeren Jahr,
gangs. Zu den feindlichen Divisio
nen aber gehören auch Garderegi
mentcr sowie andere deutsche Kern
truppen. '
Die Teutschen hatten in der Vesle
Drahtverhaue gelegt, aber diese der'
mochten den Uebergang der Ameri
kaner nicht zu behindern.
. Mit der Amerikanischen Armee an
der Vesle, 6. Aug. Die Amerikaner
halten Fismes und alle anderen er
oberten Ortschaften trotz des furcht
baren feindlichen Geschützfeuers und
anderer ihnen bereiteten Schwierig,
keiten besetzt und haben an mehre
ren Punkten Patrouillen über den
Vesle Fluß geworfen. Auch fran.
zösische Truppen, die zur Rechten
und zur Linken der Amerikaner fech
ten, sind mit der Ausführung ihrer
Pläne beschäftigt und haben den
Fluß trotz eines gewaltigen feindli
chen Artilleriefeucrs an mehreren
Punkten Lbreschrittcn.
Feind dürfte weiter zurückgehe.
-Washington, 6. Aug. In hiesigen
Offizierskreisen herrscht die Ansicht
vor. daß der Feind bis auf die Aisne
lme MuckMen wird,
Der Um-
in
Hiinden
Amerikaner
stand, daß die Vesle an mehreren t
Punkten gekreuzt wurde, scheint dar l
auf hinzudeuten, daß man dort kei ,;
nen allzu starken Widerstand des '
Feindes erwarten dürfte. Die Fran
zosen stehen den deutschen Streit. "
frästen in dem Vesle-Aisne Dreieck
bereits in der Flanke, haben bei ;
Soissons : oas norouier oer isne ,'
erreicht und stehen bei Rheims auf '
dem jenseitigen Ufer der Vesle. Die
Entwickelung des fcherenförmigen -Angriffes,
wie sich ein folcher' an
der Ourcq frü die Wiierten fo er. .
folgreich gestaltete, geht vor sich.
Die Amerikaner bilden wieder das
Zentrum, während die Franzosen :
auf beiden Flügeln vordringen. Hie
sige Beobachter sagen, daß die Situa. ?
tion bei Soissons, wo die Franzosen
in nordöstlicher Richtung von der
Stüit, nachdem fie die ' Aisne gö '
kreuzt haben, vordringen, interessante
Möglichkeiten bietet. Diese Trpupen.
bewegung mag dazu' dienen, hinter
der Aisne Linie eine solche Position ,
zu gewinnen, um den Feind zu ;
zwingen, die natürliche starke ötel
lung ohne Kampf aufzugeben: :
Werden die Deutschen imstande ;
sein, eine haltende Linie auf den Ho ,
hen des nördlichen Ufers der Aisne :.
zu errichten oder werden die in nord ?
östlicher Richtung von Soissons vor '.
stoßenden Amerikaner und Franzo
sen den Feind zwingen, ' auf feine ,
starken Stegllungen auf . dem Da j '
menhochweg zurückzufallen, die gro
ße Straße, die an das Südufcr der ,
Ailette stößt? . . - ...
Diese Frage kam' M eine mächriae
Möglichkeit der Schlachtlage auf, wie
sie in den letzten hier erhaltenen Be t.
richten : von. militärischen Sachver
ständigen gestellt wurde. Die alliier
ten -Fachleute stimmen nicht überein,
was man von den kräftig vorstoßen,
den Divisionen erwarten kann, welche
in der letzten Woche Freude in das t
Herz eines jeden deutschen Feindes
gebracht haben und welch im deutc
schen Kaiserreich die erste Welle von
Angst und Furcht verbreitet haben.
Eine Gruppe, und es muß hervor
gehoben werden, daß es diejinige ist,
welche glaubte, daß die Deutschen an
der Vesle fest stehen würden, ist der
Ansicht, daß keine vernünftige mili i
tärische Anficht hoffen sollte, daß t
die angreifenden Divisionen den
Feind aus den Höhen nördlich der ?
Aisne für eine geraume Zeit der
treiben können. Die andere Gruppe '
weist auf den Erfolg der französisch j
amerikanischen Jngeniere hin, wie sie j .
die Deutschen übertrafen, indem sie y
ihre Arbeit schnell ausführten und l
die Verbindungslinien ohne Unter
brechung aufrecht erhielten und
glaubt, daß die deutsche Linie an der :
Aisne ausflankiert wird vom Westen ?
und das das Ende der Woche die '
Deutschen verzweifelt kämpfen fehen
wird, mn die Linie an der Ailette?.
zu halten. . ,
' Die erste oder konservative Grup I
Pe derer, welche dazu bestimmt wor
den sind, den Fortschritt des Kriege
zu beobachten, bietet einige wichtige-.
Gründe in der Unterstützung ihrer i
Annahme, daß die deutsche Armee im
Stande sein werde, auf. einer Linie, f
welche 'die Aisne beherrscht, einen ':
Stand zu machen. Sie beziehen sich
auf den offiziellen Bericht, welcher?
von General Pershing erhalten wur "l
de.'. Sie behaupten, daß die Ein:
leitung, daß die Alliierten die vollen
Früchte des Sieges geerntet hätten,;
klar eine Wanmng für das Volk die
ses Landes sein soll, keinen ewigen
Vormarsch der alliierten Truppen;
zu emarten. Diese Beobachter sagen'
weiter, daß keine Rechtfertigung da;,
für da sei, daß General Foch viel . '
mehr Reserven aufbrauchen folle, um l
durch die zurückgehenden Linim der
Armee des 5lronprinzen durchzubre'
chen. '
Wetterbericht.
' Für Omaha und Umgegend, dcti '
Staat Nebraska und Iowa: Teilx
weise bewölkt und anhaltend warcl'
heute Abend und MUtVoL, '
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