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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Aug. 3, 1918)
.' I ... fe--A? .-"J.UlliäH1HlVll(I:-Wift.n,ir.l tut 4 s w 1 -rf j . IgjtAMkW nsa 5, i,?., i . Xli H um iui .s- i glicht Omaha SCribunt ;i Des Weeres Lyäne. Cins Episode aus dem Seemannslcben. Von Christian Venkard. Vierzehn Tage lau? halte der frische Nsrdostpassat die schneeweißen Segel der Korvette .Mincroa" gebläht; von dem Hauch des regelmäßigen Windes getric ben, wr das schmucke Sckiff den un wirtlichen nordischen Gewässern enteilt und spiegelte sich jetzt wohlgefällig in den azurblauen Fluten der TroPcnmeereS. Der Kommandant hatte gehofft, der Nordostpassat würde, der Jahreszeit ent sprechend, bis jenseits des Acquators vorhatten, aber schon auf zwei Grad nördlicher Breite hörte der Wind träfe lich auf; man befand sich in der Region der Windstillen.- Ganz windstill war es nun allerdings nicht, denn hier und da sprang eine .Katzenpfote- auf oder auch eine Gewitierboe, die man nach Kräften benutzte, um vorwärts zu kommen. Aber das sckffte nichts, und der Kapitän hätte klüger getan, Dampf aufmachen zu lassen, damit der Mannschaft das ewige Brassen erspart geblieben wäre; in zwei Tagen kam man Voraussichtlich in den Bereich dcs Südostpassais, der dann schon weiterhalf. So dachten die ÜJIa trosen. Der Kommandant uf den es in erster .Linie ankam, dachte anders. Er wollte . zu der bevorstchenden langen Reise Hei .' zungSmaterial sparen, zumal er nichts zu versäumen hatte, und außerdem sollte die Takelage gründlich nachgesehen wer, den. Im Kanal hatte das Tauwerk bei dem dort herrschenden stürmischen Wet ter notgelitten, ohne datz man es seither , reparieren konnte, und wenn die Schä den auch nicht bedeutend waren, so durfte doch nichts versäumt werden, einer etwa! gen Katastrophe vorzubeugen. Auf dem Schiffe sah, es denn auch bunt genug aus. Zwischen den auf dem Vordeck stehenden Farbcntöpfen und ' Teerpfühen trieben sich die Takler herum, die in ihren von Fett und Teer glänzen den Takelanzügen gegen die in weißem Arbeitszeug steckende "übrige Mannschaft abstachen, wie Schornsteinfeger gegen Bäckergesellen. Einige holten das Bram frag längsdeck, um es auf seine Haltbar seit zu untersuchen, andere webten Mai ten und der Rest wurde von dem BootZ mann zu allen möglichen mehr oder we - Niger notwendigen Arbeite herange zogen. Von großer Anstrengung- war nirgends die Rede, im Gegenteil, man konnte deutlich auf ollen Gesichtern . lesen: Liegt daZ Schiff ftill. so lassen wir uns auch Zeit." ' Den Kasuben GrabowZky konnte am ' allerwenigsten der Vorwurf treffen, daß er sich übereile. Der Bootsmsn hatte ihm befohlen, den Rüstankerftock mit Kohlenteer anzumalen, weder eine sehr ' , reinliche noch angenehme Arbeit, die der ' Aiatroscnvater mit, Borliebe denen zu i wies, die er aus irgend einem Grunde : auf dem Strich hatte. Daraus machte . sich aber der Wasserpolacke nichts, er ; " hängte einen Bootmannsstuhl über Bord, ' stieg mit seinem Handwerkszeug über die l' Reeling und machte eS sich draußen be I vcuem. Da er sich mit wenig Arbeit I lange zu behelfen wußte, betrachtete er . sich vor Beginn derselben die Umge i ; bung. das heißt den fast unbewegten I : ' Wasserspiegel, den er beinahe mit den - Füßen erreichen konnte. Einige vorbei I treibende Qualleg bespritzte er unter drei f . jem Grinsen mit Teer und freute sich t ' außerordentlich über die in eilen Regen dogenfarben schillernden Fettaugen, wel Z 'che die das Ziel verfehlenden Teertropfen auf dem Wasser bildeten., Zuletzt fühlte t .er sich so wohl, daß er sich über seine '' hängende Situation und die Aequator z ' ' Hitze gänzlich hinwegtäuschte und mit ' einem erstaunlichen Aufwand von war " ' mer Empfindung vor sich hinfang: , i " Der Jäger in dem grünen Wald, , ' Wollt' suchen einen Aufenthalt-. z Nach dem sechsten VerZ Uisr.n n sein ; Werk. Der erste Ossizier stand unterdessen z mißmutig auf dem Hinterdeck. DaS Be wußtsem, auf einer so weiten Reise 1 - man steuerte nach der Westküste Süd 5 merikas nicht vorwärts zu kommen, , wirkt . an und sür sich schon nieder 2 drückend auf den Seemann, außerdem ? ' - mißfiel dem . Ordnungsliebenden das i unklare Deck und vor allem die FlaM " keit- der Mannschaft. Er hätte dazwi 1 schenfahren mögen, so schlenderten die : Kerls längsdecks und wußten nicht wo , hinaus vor Trägheit. Die Hitze mochte ' zwar manckes entschuldigen, aber was z zuviel ist. ist zuviel. f . Ein Hai! Ein Hai!" ' Das Rasseln des GeneralmgrscheS ' ' hätte nicht mehr Leben in die Szene bringen können wie dler Ausruf. ,Tik l , ' Leute lassen 'ihre Arbeit liegen und 'Zlet I ,r lern auf die soeben erst mit weißer Oel färbe gestrichene Reeling, die Topgäste ' ; entern aus dem Mars nieder, alleö läuft räch dem Hinterdeck. . 23e? Wo ist er?" ; Dort kommt er heran; ein kolossaler Kerl!' , Der Kommandanten-Steward. der das Ungetüm entdeckt hat. zeigt nach ' Wer Stelle hinter dem Heck, wo der Körper eines gewaltigen Fisches auf, taucht und sich langsam dem Schiffe nähert, ebe ihm schwimmen zwei suf-Zan?, Hau und schwarz gestreifte y:ich:n, die seinen LZemezun, ganz nna'u folge. Tiefe zierlichen Tiere sind die Zsqemnten Lotsen des Hais, welche ihn ans drohende Gefahren aufmerksam znzche uns ihm den W?z Zeize. wenn er m kul ist. selbst auS-uaucken. Für lUk Tiensie zeigt sich der Tyrann inso ftrn erkenntlich, als er seine Trabanten ' gegen alle Angriffe schützt; wenn er auch ko,h so hungrig ist. können sie ihm ,nge, säbkö.'t vor dem Rachen, herumschwim nm. A?:nblittich erscheint kS ihnen wi-.d?k Nt;e zeigt, ihren Gebieter vor un Lb'rleqten'Tchritten z warnen, zu denen er durch d.'N Anblick der vielen lebendi a-n dort ebtn auf dem Schüfe ' cntnüci! wird. Die v.is dem Wasser e-i-orr.'dk Rückenflosse drehte sich un ternehmungslustig von einer Seile zur anderen, die grünen Katzenaugen schielen verlangend nach der von Menschen wim melnden Reeling. Sollte ihm nicht einer den Gefllen tun, Über Bord zu fallen? Einer der Takler wirft eine Handvoll geteertes Werg ins Wasser, das der Hai als Vorspeise einstweilen verschlingt. Der ist hungrig!- ruft der erste Of fizier. Holt die Haiangel an Deck, den sangen wir!- Jm Nu ist das Verlangte zur Stelle. Der Haken wird an einer am Bcfan bäum angebrachten Jolle befestigt, ein große! Stück Speck dient als Köder, mit dem der Bootsmann den Fisch heranzu locken sucht. Freund Hai besinnt sich aber wohlweislich, ebe er zubeißt; der alte Bursche ist nicht von gestern und geht nicht so mir nichts dir nichts auf den Lcim. Ten Speck hätte er zwar recht gern, doch der hinterlistigen Gesell fchaft dort droben ist nicht zu trauen. Auch sein, Lotsen halten die Sache für gefährlich, sie schießen geängstigt um ihren Herrn und Meister herum und sio ßen ihm gegen den Platten Hirnkasten, als wollten sie ihn mahnen, vernünftig zu sein. Aber sein Schädel ist hart und sein Magen leer, das geteerte Werg hat seinen Appetit gereizt wie ein Kaviar, brötchen; mit einiger Lorsicht konnte er immerhin einen Versuch wagen. Der Raubfisch legt sich auf den Rücken, um wenigstens ein Stück des Köders abzubeißen, der ihm aber rasch entzogen wird. Das ist infam! Wozu die Spielerei? Her damit! Kaum hat er angebissen, als auch schon daZ Tau angezogen wird; die An gel hat gefaßt. Von kräftigen Armen gezogen, hebt sich der Kopf aus dem Wasser, der Leib folgt bis zur Rücken flösse. Wir haben ihn!" jubeln die Matrosen; da platsch! ein kräfti ger Schlag mit dem Schwanz und weg ist er. Ein Ausruf deZ Bedauerns entfährt, 'allen Lippen beim Entwischen des Un geheuers. Der Seemann ist nichts we niger als grausam von Natur, ober dem Hai, seinem Todfeind, gegenüber kennt er kein Erbarmen, ja er rechnet 5 sich als Verdienst an, ihn zu vernichten. Und noch dazu ein solch ausgewachsenes Exemplar, das vielleicht schon manchen Mord auf dem Gewissen hat! Doch das mußte ein schlechter Hai sein, der nicht wiederkäme, weil ihm der Angelhaken ein wenig den Gaumen ge ritzt hat. Dort steigt er schon wieder auf. feine Lotsen warnen ihn vergebens, noch einmal in die Falle zu gehen, schwapp! reißt er den Speck herunter und verschwindet. Tann kehrt er aber molZ um, blind vor Freude über den leichten Erfolg fährt er blitzschnell auf die teere Angel los und beißt in das blanke Eisen. . , .Heiß auf!" Hundert Hände erfassen den Joll läufer,und ziehen den Gefangenen zum Besanbaum empor. Die treuen Lotsen, die auch im Tod nicht von ihm lassen wollen, haben sich an seinen Flossen fest gebissen, um sein trauriges Los mit ihm zu teilen. Aber der Hai ist lein Pessi mist, der seine Sache gleich für verloren betrachtet; er schüttelt sich, daß feine Be, gleit weitwegfliegen, und weist feinen Feinden dräuend die grimmigen Zähne". Die Abgeschüttelten werfen ihm noch einen Abschiedsblick zu,hast'S selbst so gewollt-, denken sie Zweifels ohne und empfehlen sich stillschweigend, um sich einen neuen Beschützer zu suchen. Da hängt er nun, schüttelt sich bei jedem Revolverschuß, den die Offiziere auf ihn abfeuern. An seinem Rücken prallen die Kugeln ab. nur an seinem Bauch vermögen sie das weichere Fell zu durchdringen; dies genügt aber, um die Situation ungemütlich zu machen. .Wollen Sie die Bestie an Deck neh menZ- fragt der hinzutretende Kom Mandant den ersten Offizier. Ja? Dann lassen Sie ihm aber erst den Schwanz abhauen, sonst stellt er noch ein Unglück an.' Ein Woghals läßt sich in einer Tau schlinge am Heck hinunter und führt wuchtige Beilhiebe nach dem Ungeheuer, das sich zu wehren sucht und endlich wie tot dahängt. Doch der Schelm tut nur so;,sobald er am Deck liegt, schlägt er wieder wie rasend um sich, selbst die Handspeiche (Hebebaum) aus Eisenholz, die ihm in den Rachen gestoßen wird, will er durcbbeißen. Endlich sieht er sich von allen Seiten festgeschnürt er hat verspielt. Nun gilt's, ihm völlig den Garaus zu machen. Der Leib wird aufgeschlitzt und der Kopf vom Rumpf getrennt, und dennoch hütet sich jeder, dem furchtbaren siebenreihigen Gebiß zu nahe zu kom men, denn noch zucken die Muskeln und Kinnladen. Der alte Glaube der See leute. daß der Tod deS Menschenfressers erst am Abend feines HinrichtungstageS eintritt, scheint begründet zu fein. Beim Zerlegen des Riesenkodavers finden sich Liebhaber für jeden Körper teil. Der Kommandant beansprucht bil kigerweise d?g Löwenanteil, das G:biß, der erste Ossizier will sich ouS dem dün nen Ende der elfenbeinartigen Wirbel faule einen Cpaziersiock- anfertigen lassen und der Bootsmann schneidet die noch an einem Stückten Haut hängende Schwanzflosse ab. Wozu? Um sie nsch altem Seemannsbrauch an die Spitze des Klüverbaums zu n?g?ln; das schuht vor UnSeil. Auch die Zimmer leute sind zur Stelle, denn kein Schmir gek, kein Glaspapier ist zum Abreiben von Holzwerk so gut wie getrocknete Hai haut, und die Lazaretgehilfen endlich müssen doch zeigen, daß sie sezieren kb'n nen. Bor altem wird der maltersack ähnliche, vom Scklund bis zum Sckwanz achende Magen blof.qelegt und geöffnet. Aiel findet sich nicht drinnen vor: das Stück Speck, einige kleine Fische, das Behandlung der Kriegsgefangenen. Aus beiden feindlichen Lagern ertönen. Vom Beginn des Weltkrieges an bis auf den heutigen Tag. immer wieder aufs neue Klagen Aber unwürdige und selbst grausame Behandlung der Kriegsgefan genen. Sie mögen oft berechtigt, oft übertrieben, nicht selten auch geradezu erlogen sein im allgemeinen darf man wohl sagen, daß heutzutage überall das Bestreben herrscht, das traurige Los die sce Unglücklichen möglichst zu erleichtern und im Gefangenen oder Besiegten nicht mehr den Feind, fondcrn nur noch den Mitmenschen zu sehen. So Furchtbares dieser Krieg in den Vernichtungsmitteln geschafsen hat, mitleidlos er in feiner Führung und in seinen Angriffs und Kampfmethodcn auch sein mag es ist doch wekigstens ein Lichtblick in all die sen Greueln, daß in der Behandlung der Gefangenen, namentlich auch in der Pflege der verwundeten Kricgsgefange nen, die heutige Zeit hoch über dem fleht, was. vergangene Zeiten in dieser Hinsicht für erlaubt, ja für selbstverständlich und geboten hielten. Wie unerbittlich grau sam das, Altertum darin verfuhr, von den homerischen Zeiten an bis zum Aus. gang, ist ja bekannt genug; daß alle männlichen Gefangenen getötet, Frauen und Kiichcr in die Sklaverei verkauft wurdenist in den Kriegen der Griechen oft genug vorgekommen, und selbst wenn menschlichere Regungen es nicht zu die sem Aeußersten kommen ließen, wenn man den waffenfähigen Gefangenen daö Leben schenkte, so blieb chr Los doch immer noch schrecklich genug. Es wäre eine interessante Aufgabe für einen Histo riker. diesem Thema durch die Jahrtau sende nachzugehen und daran nachzuwei sy daß der - Kulturforischritt der Menschheit, an dem man in den Schreck, nissen des heutigen Weltkrieges manch mal verzweifeln möchte, doch auf diesem Gebiet wenigstens vorhanden ist. Freilich fehlte es auch bei den Grie chen, wenn einmal eine so scharfe- Maß regel wie die obenbczeichnete beschlossen werden sollte, nicht an Opposition, und es ist nicht ohne Interesse, wo wir die Diskussion darüber noch verfolgen kön nen, die Gründe zu hören, die dafür und dagegen geltend gemacht werden. Denn waZ von den Rednern da ausgeführt wird, das paßt nur zum Teil bloß auf die Zeit, in der sich das Ereignis ab spielt; gar manches ist vom ollgemein , politischen Standpunkt aus- gesprochen. Da ergeben sich denn von selbst Analo gien zu heutigen Fragen und Problemen, und um dieser Analogien willen ist es. daß ich hier zwei solcher Fälle, bei denen die Behandlung der Besiegten und Ge fangencn Gegenstand lebhafter Debatten geworden ist. herausgreise. Der eine Fall ist der Beschluß, den die Athener im Peloponnesischen Kriege 423 v. Chr. nach der Besiegung des von ihnen abgcsallenen Mytilene faßten, nämlich alle kampsfähigen Warnt (man schätzt deren, Zahl auf gegen' 6000) zu töten und alle Frauen und Kinder in die Sklaverei z verkaufen. Trotz heftigem Widerspruch von einigen hervorragenden Seiten wurde der Beschluß gefaßt, und sofort wurde ein Schiff abgesandt, das dem Befehlshaber des Heeres auf Lesbos. Paches. den Befehl zu feiner Vollziehung überbringen follte Dieser Beschluß wi dersvrach an sich nicht dem damalig. Kriegsrecht die . Lakonier sind wenige Jahre darauf mit den gefangenen Pla täerg ganz in derselben Weise versah ren); aber er war doch, bei der großen Zahl der zum Tod Verurteilten, so un geheuerlich, daß unmittelbar nach ' der Abfahrt des SchiffeS die Athener von Reue befallen wurden; es ist bezeichnend, daß berichtet wird, Kapitän und Mann schaft des Schiffes seien Nut zögernd und trauernd abgefahren. Die Stim mung in der Bevölkerung, die vorher wegen des treulosen und vmäicrischm Abfalls der Bundesgenossen aufs äußerste erbittert gewesen war. schlug um, und schon am näcksten Morgen fand eine neue Volksversammlung zur, Wilderer wägung statt. Die beiden Hauptreden, die hierbei für und gegen den Beschluß vom Tage vorher gehalten wurden, hat uns Thukydides ausführlich aufbewahrt. Zuerst sprach der bekaMte Temagoge Klcon dafür; sehr geschickt, wie man zugeben muß, da er vornehmlich darauf ausging, den Athenern das nicht hart genug zu ahndende Verbreche der Wyti lenäer vorzuhalten und sie auf das Ge fährliche einer schwankenden Politik hin zuweisen, die heute widerruft, was sie gestern beschlossen. Weder Mitleid noch Großmut dürften hier den Ausschlag ce-. ben. Mitleid ist am Platze gegenüber Gleichgesinnten, nicht aber gegen solche. Wergbündel und bei Gott, ein Schuh! , Entsetzlich! Schaudernd tritt jeder einen Schritt zurück und nähert sich dann dem "Lazaretgehilfen der den grauenhaften Fund dem neben ihm stehenden Stabsarzt reicht. Ein unversehrter Seemannsschuh-, sagt dieser kopfschüttelnd; also wird die L!ie doch nicht vergebens des Meeres Hyäne genannt. Mir ist nur unklar, wie der Hai die großen Beinknochen der dauen konnte; vermutlich hat er sie mit den Zähnen zermalmt. Das inter essante corpus delicti darf ich wohl be halten, Herr Kapitän?" Da drängt sich der Käsuie Grabowsky in den Kreis und streckt fine Hand nach dem Schuh aus. .Ist sich mein Schuh'.' .Ihr Schuh? Wieso?' Habe Rüstcmkerstock mit Kohlcnteer gestrichen. i sich Hai unter mir herum geschwommen. Dacht: wart', Biest, und warf ihm den Schuh aus den Kopp. Hat sich Schuh gefressen. Biest, verdammtes! Hier ist der andere!' Tableau! .. -.V-'f. Line historische NeminisZenz. , . die selbst kein Mitleid kennen und not wendigerweise stets feindlich gesinnt sind; Großmut gewahrt man eher denen, die auch künftighin un! zugetan zu bleiben gedenken, als suchen, die sich uns um nichts 'weniger feindlich erweisen Iver den.' Und dann weitrhin: Ihr müßt bedenken, was aller Wahrscheinlichkeit nach jene, wenn sie über euch Sieger geblieben' wären, getan hätten, um so mehr, als sie ja mit den Feindseligkeiten begonnen haben. Wer einem ohne trifti gen Borwand Böses antut, der trachtet darnach, den Gegner völlig zu vernichten, weil er fürchten muß, daß ihm von dem am Leben gelassenen Feinde Gefahr drohe; denn der, welcher ohne zwingen den Grund angegriffen worden ist, rächt sich, wenn er den feindlichen Anschlag abgewehrt hat, harter als ein Feind, der mit ihm auf dem gleichen Rechtsboden steht.' Auf die sophistisch. wirkungsvolle Rede Kleons erwiderte Diodolos. der schon am Tage vctthcr gegen das Todes urteil über die Myiilenäcr gestimmt halte. Ich hebe auS feiner Rede (die auch für die Vertzidigcr und Gegner der Todesstrafe nicht ohne Interesse ist) die jenigen Sätze heraus, welche auf die Ar gumente KlconS antworten. Abtrünnj gen darf man nicht die Hoffnung ab schneiden, daß sie Verzeihung erlangen und in kürzester Frist ibr Vergehen wie der gutmachen können. Bedenkt doch nur, daß jetzt, wenn eine abtrünnige Stadt einsieht, daß sie nicht ihr Ziel erreicht, sie sich zu einem Vergleich bereit finden wird, solange sie noch imstande ist, die Kriegskosten zu zahlen und ihren Tribut zu entrichten; verfährt man aber auf jene Art. welche Stadt wird sich da nicht noch stärker als jetzt rüsten und eine Be lageiung bis aufs äußerste aushalten, wenn es für sie einerlei ist. ob sie sich erst langsam oder unmittelbar ergibt? Und was für Schaden und Geldaufwand ha ben wir dann davon; und nehmen wir die Stadt ein, so ist sie zugrunde gerich tet und nicht mehr'imsiande, die Abga ben an uns zu entrichten.' Mit einigen weiteren Sätzen legt dann Diodotos den Athenern noch dar, daß es politisch klüger sei. Milde walten zu lassen; nicht ihr Mitleid rufe er an. noch ihre Großmut, sondern die kühle Ueberleaung. was für sie da? Bessere sei. Es ist sehr bezeich nend. daß von einer Berufung auf Barmherzigkeit, af Menschlichkeit nicht die Rede ist, sondern die Zurücknahme des furchtbaren Bluibefehls lediglich mi der Rücksicht auf das Staatsmohl und die Sicherheit von Aihen motiviert wird. Die Aufhebung des Beschlusses fand in der Volksversammlung die Mehrheit; ein ziveites Schiff wurde mit dem Ge genbefchl nach Mytilene abgeschickt. Da ist es denn nun ein versöhnender Zug in dieser so peinlich wirk'ndcn Episode, daß die Mannschaft des zweiten SchiffeS alle ihre Kräfte aufs Luszerste anspannte, um noch vor Ausführung des Beschlusses zurccht zu kommen. Keinen Augenblick w:de mit Rudern innegehalten, die Ru derer lößen sich nur ab. um auf kurze Zeit sich auszuruhen, nahmen selbst ihr bißchen Nahrung (Gerstenmch! mit Oel und Wein angemacht) während des Ru derns zu sich. So kamen sie denn in der Tat noch zur rechten Zeit an. Immer hin diejenigen Mytilenäer. die der Feldherr Paches als Anstifter und Hauptteilnehmer der Revolution bezeich net und nach Atln geschickt hatte, wur den hingerichtet, es waren mehr als tau send! DaZ Gegenstück hierzu fällt ebenfalls in den Peloponnesischen Krieg: es ist der Beschluß der Syrakusaner über das Schicksal der gefangenen Athener und ihrer Feldherren Nitias und Demosthe nes (412 v. Chr.). Hier berichtet Thu kydides nur ganz kurz: Man warf die Kriegsgefangenen (es waren & 10,000 Mann) in die Steinbrüche, wo sie unter qualvollen Leiden und Entbehrungen zu einem großen Teil umkamen, und rich tete die beiden Feldherren hin, obschon GylippoZ. der Befehlshaber der fparta nifchen Hilfsiruppen, sie lebend nach Sparta mitzunehmen wünschte. Run finden sich ober in der Weltgeschichte des unter Augustus lebenden Historikers Dio dor. der sich sonst mit einer recht nüch tcrn.trockenen, aus alteren Historikern komplizierten Berichterstattung begnügt, ganz gegen seine sonstige Gepflogenheit zwei längere Red:n eingeflochten, die bei dieser Gelegenheit angeblich in der Volksversammlung von "SyrakuS gehal ten worden wären. Woher sie stammen, ob er sie selbst erfunden oder anderswo entlehnt hat. weiß man nicht; vermutlich aber entnahm sie Diodor aui Ephoros. und dieser hat sie dann wohl gerade als .Parallelen zu jenen Reden des Kleon und Twdotos erfunden, und, dabei hat er noch insofern den Sachverhalt geän dert, als Gylixpos.der bei ThukydideZ wenigstens für die Feldherren Begnadi gung wünscht, hier für die schärfsten Maßregeln eintritt. Nach dem Bericht Diodors stellte ein ewisser Tiokles den Antrag, die Feld Herren hinzurichten und die Gefangenen in die Steinbrüche zu werfen; ihm nt gegen trat ein gewisser Hermokrates da für ein. schöner als Sieg fei es, den Sieg menschlich zu benlltzen. Darauf erbob sich ein alter Syrakusaner Namens Niko laos. der beide Söhne in diesem Kriege verloren hatte; von Dienern gestützt, be stieg der Greis mühsam die Redncrtri büne und sprach in warulstcr Weise da für?' daß man Milde walten lasse. Es ist nun sicherlich nicht ohne Interesse, zu sehen, wie hier der allgemein menschliche Standpunkt, der in der Rede des Dicdo tos keine Rolle spielt, betont wird. An und für sich fagt Nikolaok müßte n. den der Krieg der Stützen seines Al terö beraubt habe, für die härteste Be f'.rafnng der Atbner fein; aber ihn leite neben dem Mitleid mit den Unterlegene die Rücksicht auf da! gemeine Wohl und m still räp iii BiHiü lili auf den Ruf von SyrakuS in der ganzen Welt. Die Athener feien schwer genug bestrast, von denGöltern sowohl als von den Syrakufanern. Wer hätte ein so schmähliches' Ende einer mit so gewalti gca Anflrciigungn, und großen Krästea begonnenen Unternehmung voraussehen können! Kein Schiff und kein Mann fei entkommen, nicht einmal ein Bote, der die Unglllcksnachricht nach Athen bringen könne! .Ihr wißt wohl, ihr Shrakusa- ner, daß die Ucbermutigcn Göttern und Menschen verhaßt sind; darum beugt euch vor dem Schicksal und tut nichts ,Un menschliches. Ist es etwas Schönes, den Unterlegenen zu töten? Ist es etwas Rühmliches,' sich der Rache hinzugeben? Wer dem Unglück gegenüber an der Un barmherzigkeit festhält, der versündigt sich an dr allgemeinen menschlichen Schwachheit. Niemand ist so ilug. daß er mehr vermag-als das'Schicksal. das den , Wechsel von Glück und Unglück liebt.' ZLenn die Athener Unrecht be gangen haben, nun, so ist das Volk hin länglich dafür gestraft; soll man auch noch alle Kriegsgefangenen eigens bcstra fen. zumal sie nickt mit den Waffen in der Hand gefangen genommen wurden, sondern sich' im Vertrauen auf die Milde des Siegers ergeben haben? Waffen erfolge werden oft nach Glück und Zufall beurteilt, ober Milde bei lückliche Er folgen ist ein besonderes Zeichen von der Tüchtigkeit der Sieger. Laßt unser Va terland bei ollen Menschen dadurch be rühmt sein, daß eS nicht nur die Athener mit den Waffen besiegle, sondern auch in der Menschenliebe Die als Erste dem Erbarmen einen Altar errichiet haben (die Aiheuer). werden dieses in der Stadt der Syrakusaner finden.' Tann werde es für alle klar am Tage liegen, daß Athen mit Recht unterlegen ist. Syrakus nach Verdienst gesiegt hat, wenn eben jene die Feindschaften gegen wackere und menschenfreundliche Leute, die ihnen nichts BöseS getan, eröffneten. Tann kommt eine kluge politische Lehre: Die gute Gesinnung gegen befreundete Völker muh man als unsterblich betrachten, die Fcindstchast gegenüber Gegnern als sterb lich. Abneigung ewig festzuhalten, sie von Kind auf Kindeskind zu vererben, ist weder verständig noch sicker; oft wer den die. welche die Stärkeren scheinen, im Umschwung d Zeiten schwächer als die vorher Unterlegenen.' Daß es dem nach politisch klug sei, den Besiegten zu' schonen, weil man ihn später als Freund brauchen, oder weil man selbst einmal in die Lage kommen könne. Schonung zu bedürfen, das läßt der Verfasser dieser Rede den Nikolaos immer wieder (eS ist stellenweise etwas breites Geschwätz) aufs neue betonen; daneben aber empfiehlt er doch auch dak Mitleid mit Stammesge nossen, ermahnt zum Festhalten an den alten Lehren des .Erkenne dich selbst' und Hüte dich vor Hochmut', erinnert an die Verdienste der Athener um die menschliche Kultur usf. Zweifelsohne ist die Rede des Diodotos bei Thukyhidek. nach Inhalt und Stil betrachtet, bcdeu tender; ober ei muß doch anerkannt wer den. daß in der des alten NikolaoS bei Diodor das Prinzip der Humanität da? dort ganz zurücktritt, eine wichtige Stel lung erhält, und daß darin ein unver kennbarer Kultursortschritt liegt. Die Gegenrede des Gylippos ist von .spartanischem Athenerhab erfüllt. Er peitscht die Syrakusaner. auf welche die Rede deZ Nikolaos doch Eindruck gevxicht hatt immer in der Schilderung Diodors. nicht zu vergessen ) aufS neue auf; er predigt Sühne, Rache. Lcrgel tung;' Auge um Auge. Zahn um Zahn. Ohne Grund, ohne Zwang haben die Athener diesen Krieg unternommen; hat ten sie gewonnen, so würden sie ihren Sieg unbarmherzig ausgenützt haben: sollen sie nun. da sie unterlegen sind, von uns Barmherzigkeit verlangen dürfen? Er erinnert an andere Gewalttaten und Grausamkeiten der Athener; er weist eS zurück, daß man die ganze Sckuld der sizilischen Expedition aus Älkibiades werse und die Athener freispreche; denn diese hätten ihm ja zugestimmt; wenn Nikias gegen den Krieg gesprochen habe, so hätte seine Kriegführung ihn Lügen gestraft; nicht auf seine Reden müss man hören, sonder seine Handlungen in Betracht ziehen. Schließlich kommt och ein Haupttrumpf: Die Athener werden nie von ibrcr Feindschaft ab stehen und zuverlässige Freunde werden; solange sie sich schwach fühlen, werden sie Wohlwollen heucheln; sobald sie aber wie der zu Kräften kommen, werden sie ihre alten Pläne enS Ziel zu bringen suchen.' Mit der Warnung, das Vaterland" nicht aufs neue solcher Gefahr auszusetzen, be endigt Gylippos seine Hetzrede, mit, der er beim Volke einen vollen Ersolg davon trägt. t . Der Leser, der diesen Darlegungen bisher gefolgt ist, fragt nun vielleicht: Was geht dS lleS un! heute an? Heute werden gefangene Generäle nicht mehr hingerichtet, sondern 'sehr anständig behandelt, und die gefangenen Mann schiften läßt man-nicht mehr in Stein brächen elend umkommen. Gewiß', und nicht deswegen, um sür menschliche Be Handlung der Gesangenen zu plädieren, habe ich diese alten Geschichten ausgegra ben. Aber ich habe schon eingangs dar yuf hingewiesen, was meinF Absicht dabei war. Alle diese Argumente, die in den oben skizzierten Reden für und gegen vorgebracht werden, spielen heute in Wort und Schrisk und in der Presse und in den Reden der Staatsmännkr Mau die selbe Rolle, nur daß es sich nicht, wie da mals. um dal Los der Gefangenen, son, dern um die Bedingungen, die der Sieger beim Friedensschluß dem Besiegten auf erlegen soll, handelt. Ja beiden feind lichtn Lagern wird dit Staatsraison. die politische Klugheit gellend gemacht von den einen im Sinne einer maßvollen Verftördigung. damit der Femd nicht zur lLi!iüi üü L:uu üau &-aaü &iü lua per roxhon o'iy"r von Heinrich Herkner, Professor der Staatötvisscnfchaften an der Universität Berlin. (Bcrner Bund' vom 16. Mai.) Am Scdanstage 1917 wurde in Ko igüberg von ostpreußischen Mämuni die Deutsche Batcrlandspartci begründet. Weite Kreise des Volkes, hieß es. seien mit der Rcichstagsmchrheit. die für Re formen im Innern und Verständigung nach außen eingetreten war. nicht mehr einverstanden. Um die Regierung vor schwächlichem Nachgeben nach innen und außen zu beschirmen, müsse ihr in einer die weitesten vaterländischen Kreise er fassenden Volkspartci ein kraftvolles Werkzeug geschmiedet werden. , Was die neue Partei an Gedanken vorsührte, war nichts weniger als neu. fondern ist Jahr und Tag in der Presse der Alldeutschen, der Agrarier und Kon servativcn und anderer annexioniflischen Richtungen immer mit der diesen Krc! fen eigenen Anmaßung. Unfehlbarkeit und Unduldsamkeit verkündigt worden. Es kam jetzt nur darauf an. für diese Politik (Annexionen als Kriegsziele und Vertagung aller Reformen) noch andere Schichten deS Volles dadurch zu gewin nen. daß die alte Kanzlerfronde als eine parteipolitisch neutrale, nur große natio nale Ziele verfolgende Organisation dar gestellt wurde. Da reiche Geldmittel ge statteten, einen sehr großen Teil der Tagesprcsse und zahlreiche Agitatoren in den Dienst dieser Zwecke zu stellen, und kein geringerer als der Großadmiral v. Tirpitz die Leitung der neuen Partei übernahm, durste ein Erfolg In den zahl reichen, braven, aber politisch arglosen Schichten der deulschen Mittelklassen er wartet werden. War doch auch die Hal tung der führenden Männer deS feind lichen Auslandes durchaus nicht darauf eingestellt, die deutschen Anhänger eineS VerständigungsfricdenS irgendwie zu unterstützen. Trotz alledem wird die Vaterlands Partei scheitern. Ihre Herrschsucht'und Ueberhcbung haben sehr bald eine mäch tige Gegenbewegung in Fluh gebracht, die in dem Volksbund für Freiheit und Vaterland' ihren Mittelpunkt findet. Er bekennt sich zu dr Ueberzeugung, dass innere und äußere Politik, innere und äußere Lebensfragen der Nation eng und unzertrennbar miteinander verschmolzen sind und daß daS deutsche Volk freier m "innern werden muk. Desbalb darf die Neuordnung auch nicht hinaus, schoben werden, sondern muy unmilkci bar aus dem Kriege selbst hervorgehen, wie einst tt Stkin-Sardcnbersch?n Re smcn sowohl wie daS Reich selbst im Kriege geboren wurden und wie ngiano feist auch mitten im Kriege die größte Wahlreform durchführt. Gewaltpolitik nach außen zwmgt zur Gewaltpolitik nn Innern. Verstäkdi gungsfriede und freihc'üliche Neuordnung zusammen ergeben st die richtige Span nung deS Bogens. Ein.Volk, das im Die Nachkommen der Achtundvierziger. Sie halten daS Banner der Demo kratie hoch. (Oexmlin vemocrsc Bulletin.) " Die Geschichte wird keine konsequente ren Kämpfer für demokratische Ideale aufzuweisen haben als die Nachkommen jener Männer, die in der deutschen Volkserhebung im Iah 1848 gekämpft haben, welche jetzt in der von den Freun den der deutschen Demokratie geschaffe nen Bewegung, das automatische Deutschland . zu demokratisieren, tätig sind. . Von denselben hohen Idealen ange feuert, die ihre Vorfahren begeisterten, finden diese Männer und Frauen, daß ihre Mitgliedschaft in dieser Gesellschaft ihnen die Gelegenheit bietet, in der wich tigen Aufgabe, den Krieg zu gewinnen, .um die Welt für die Demokratie sicher zustellen', wirksam zu sein. Sie be kämpfen dieselbe Militärautokratie, welche die tapferen Achtundvierziger zum Kampfe berausforderten sie kämpfen auf Seite Amerika und feiner Alliier ten für dieselbe Sache der Gerechtigkeit und der Freiheit, welche die deutschen Revolutionäre so treu und unerschrocken unterstützten. Franz Sigek, der Präsident der Freunde der deutschen Demokratie, ist ein Sohn deS Generals Franz ' Sigel. deS Führers der Erhebung in Baden im Jahre 1848, welcher sich später im Bllr gerkriege auszeichnete. Eugene Heckcr, der jetzt in der amerikanischen Armee dient und ein Mitglied der Gesellschaft ist, ist der Enkel eineS anderen berühm ten Führers der achtundvierziger Erhe bung. des Obersten F. Hecker. Eine Toch ter Benedikt Franz Leo Waldecks, eines 'hervorragenden Führers des Linken im preußischen Abgeordnetenhaus jener Zeit, ist auch ein Mitglied der Gesell, fchaft. Frau Marion C. Stahl hat sich vor Verzweiflung getrieben werde, von den andern im Sinne schärfsten Vorgehens., damit dem Gegner auf immer die Lust vergehe, abermals ehrgeizige Pläne zu hegen und die Kriegssackel zu entzünden Milde, Barmherzigkeit. Menschlichkeit, so tönt'S von - jener Seite; Vergeltung, Rache. Haß aus Generationen hinaus von dieser Seite. Um dieser Analogien willen, um der Lehren willen, die daraus gezogen w'.rden können, habe ich auf diese alten Reden aufmerksam gemacht. Denn nicht umsonst hat man die Geschichte die Lehrmcisterin der Völker genannt nur daß die Völker auf diese Lehrmeisterig in der Regel nicht zu hören pflegen. Lua .ua &uü t-ua tti'iiiiEiiltiililt'wi mm O mW rtiTÖ. - Innern frei ist, achtet auch die Freiheit anderer Völker, ein Volk, das seine eige neu Tascin-no.'wcndiLlcÜen bcgrifftn hat, ehrt auch die Dasemsnotwendigkei. ten der anderen und verwirft Bürgschaft ten. die von vornherein den Keim neuer Kriege in sich tragen. , Der Volköbund besteht aus Verbau den und Einzelpersonen. Als körper schaflliche Mitglieder sind ihm bereits bcigetretcn alle größeren Verbände der Arbeiter fowohl wie der privaten und öffentlichen Angestellten, zusammen etwa vier Millionen Mitglieder umfassen?. Mir ihnen und ihren anerkannten uo bewährten Führern finden sich zahlreiche Vertreter der akademisch gebildeten Stände zu gemeinsamer Arbeit zusam wen. Der Raum gestattet nicht, oll die glänzenden Namen anzuführen, die mit dem Volköbunde, sympathisieren. Es mag genügen, die Männer zu nennen, welche iki den leitenden Organen des JBiindis tätig sind. Als Vorsitzender fungiert ler allen Freunden des internationalen Ar bcitcrschutzeS in der ganzen Welt wohl bekannte Herausgeber der ' .Soziale Praxis'. Prof. Dr. E. Francke. Dem Vorstande gehören aber auch an die her vorragcndste Vertreterin der deutsch Frauenbewegung. Dr. Gertrud BLumer, und der Berliner Philosoph E. Froeltsch. ein Gelehrter von Weltruf und weithin bekannt als einer der geistvollsten und hinreißendsten Redner, die Deutschland auszuweisen hat. Im Arbeitsbeirat sin den wir die Historiker Friedrich Meinecke (Berlin) und Hermann Onckcn (Heidel bcrg). den Herausgeber der Zeitschrift für Politik und des Neuen Deutsch land' Dr. A. Grabowsky. den Schrift" führet des Tiirerbundes Schumann und den Generalsekretär des Evangelisch-so zialcn Kongresses D. Cchnccmeldur. Dem Ausschüsse sind beigetreten der Schöpfer der neueren Arbeitcrschutzgesch' gcbung Teutschlands, der Staatsministr a. D. Freiherr von Verlcpsch., iimt'i Vorsitzender der Gesellschaft für soziale Reform, die Nationalökonomen L"w Brentano (München). Max und Als) Weber (Heidelberg), die Juristen An, schütz (Heidelberg) und von Liszt lBer lin). die Historiker W. Koetz (Leipzif) und Hans Telbrück (Berlin), ferner Friedrich Naumann und der Herau? gebcr des , Kunstwort' Ferd. Avenarius. So konnte die Frankfurter Zeitung' ohne Uebertreibung erklären: Niemals ist ein Verein mit einem so imposant? n Grundstock ms Leben getreten wie fei c Volksbund für Freiheit und Vaterland,' Er denkt nicht daran, mit dem Frieden' fchlusse sich wieder auszulösen, sondern die VedeiOing semer Ideale oebt weit über diesen Krieg hinaus: Dasein, iV" und Eniwicklungssrcihkit der Völl 7 sollen auf den Boden der Sittlichkeit und deZ Rechtes gestellt werden. kurzem der Bewegung angeschlossen. Die Lebensgeschickte des Vaters von Frau Marion C. Stahl bildet ein der in teressantesten Kapitel in der Geschichte der Revolutionszeit Deutschlands-. Er hieß Edward F. MukhZcnbruch. War der Sohn des C. F. Muchünbruch, des her vorragenden Rechtsgelehrten und Pro fcssorö an der Universität Göttingen, und wurde in Göttingen und Jena er zogen. Da er mit den in Teutschland in den vierziger Jahren obwaltenden p1 Mischen Zustanden unzufrieden war, be gab er sich nach Ungarn, wo er sich als Leutnant der Pioniere unter Kossuth anwerben ließ. Nach einer Verletzung des Gehörs, einer Verwundung, dem Fehlschlag der Cache und inner Ein lerkcrung in Budapest, gelang ti ihm, zu entkommen, und. er machte sich auf den Weg nach Amerika. Er wurde ein durch und durch treuer amerikanischer Bürger, und bis zu seinem Tode iit Bus salo am 2. April 1801 war er ülnt dreißig Jahre lang als Bauingenieur von der Regierung der Vereinigten Staaten angestellt. Die hundertjährige Feierseiner Geburt fand am 12. Mai statt. Als man ihn einmal zu bewegen v'ci suchte, sein Heimatland zu besuchen, schüttelte er traurig den Kopf und sagte: Nein, eö ist nicht mein Deutschland.' Sein einziges Enkelkind ist Haupt mann in der Küsten-Artillcrie der Ra tional-Wache. Der Großvater des William H. Luch tenbergs au Ashtabula, Ohio, namens , Johann E. Luchtenberg. war ein Ach! undvierziger und wohnte, in Tabrlng Haus in Preußen. Eine der Freiheit sahnen wurde in feinem Hause angefer tigt. Auf der Fahrt nach diesem Lande , über Amsterdam reiste er eine Zeit lang in einem großen hölzernen Hoffet. Ter Enkel dieses demokratischen Re bellen gegen die deutsche Autokratie schrcibt-in einem an die Freunde bei deutschen Demokratie gerichteten Briefe: ES kann nichts größeres, lobenswer teres und gerechicreö geben, als die nie dcrträchtige Militärmacht in Deutschland biS ausS Blut zu bekämpfen. .Die regierende Dynastie ein für al!t Mal niederzuringen, sollte daS Ziel al? i lebenden sreiheitlicbenden Menschen sein Kämpfen, kämpfen und kampsn t t auf; Blut. DaS ist das einzige, wa,? d Alliierten jetzt zu tun haben. Glück c Ich weiß, daß wir gewinnen werd f weil unsere Sache durch und durch recht und im Interesse der fUhni.l'..i keit ist.' Versuche mit Reisbau in Porto e lassen hoffen, daß die Insel s,hr b ein bedeutender Fakior auf dem m markt sein wird. (Vorläufig leben 1 ; Porioricaner weniger von Rcit a!s t den Reisenden ) r 'nein !!!!"!,'!! nmm ?W! ir!i ITüi .i;1!! i c ,,7 II W t 1 ' V 'vl u i i: i ,t i 5, S ,1 1 i, st , ? xfili 'I i " t- f "f$ 4 v " , . . ....,,,.,.'.,..',' q',. 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