Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, August 02, 1918, Page 3, Image 3

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    Seite 3-Tägliche Omaha Tribüne-Freitag, den 2. August 1918.
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Aus dm Staate Mrasta,
Uns Columbns Nebr.
CklumbliS. Nebr., 2. August.
.'lls eine KriogSmobnahme sind die
ffrachtbahnhöfe Kcr Burlington und
Pacific Bahn dcrschmolzm worden.
Die Gottberg Lsuto Co. hat eine
erfolgreiche Ford Tractor Dcmon
Ilration auf dem Felde an der White
Noad nahe Meridian abgehalten.
, JameS Donahue von ColumbuS
und Harry Burke von Platte Center
sind nach Syracuse, N. ?)., abge
reist, wo sie in die Armee eintreten
werden.
Aus cincoln.
Lincoln, Nebr-, 2. August.
Trotzdem em temporarer Einhalts,
befehl gegen die Frage besteht, ob
über die Einführung des teilweisen
RUTH FLYHR'
Ulavier- und .
Gesangslehrerkn
Absolvierte im Jahre 1911
daS Chicago'er Musical Col
lege mit höchsten Ehren und
erhielt ' goldene Anerken
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Frauenstimmrcchts abgestimmt wer.
den soll, muß der Staatssekretär
doch das Pamphlet über diese Frage
nn alle NebraSka Stimmgeber, im
gefähr ZJ0,00', aussenden. iDas C5e.
richt bat Poil angewiesen, das Ne
fcrendum nicht auf den Stimmzettel
zn drucken, sagte jedoch nichts über
die Vorbcreiwngen, die dazu nötig
sind. Pool musz sich aber auf alle
Fälle vor etwa folgenden Angriffen
schützen und die Vorbereitungen tref
fen, die Zeit in Anspruch nehmen.
Der Druck der Pamphlete kostet un
gefähr $5,500, die Pool gerne ge
spart hätte.
Nach genauer Durchsicht hat es sich
gezeigt, dasz etwa 12,000 Soldaten
stimmen werden.
Der Nock JZland Bahnhof, ge
genüber Unidersity Placc gelegen,
wird während der Dauer des Krie
ges geschlossen werden. Dieses Ueber,
einkommen wurde zwischen den Ver
tretern der Stadt und der Bahn ge.
troffen. Die Stadt 'behält sich das
Recht Kor, daß sie nach dem Kriege
die Bahn wieder zwingen kann, den
Bahnhof zu eroffnen und zusammen
mit der Burlington Bahn einen
Zentralbahnhof zu bauen.
Die Wildschutzbeamten haven meh.
rere (Vcsetzesübertreter zur Strecke
gebracht. Henrn Ott. Jake Jcnsen,
ohn und D'trich Peters von Heu-
derfon wurden wegen Fischen mit
Netzen im Platte Flusz verhaftet
und um je $37.60 bestraft. Sie
wurden von Hilfswildhüter George
Harms verhaftet. Ein Netz, 75 Fuß
lang, wurde konfisziert. John Feder.
hoff von Platte County mußte $20
Strafe zahlen, wen er Pranehuh'
ncr in der Schonzeit schoß.
Pastor Konrad A. Meier, der kürz
lich verhaftet würd?, weil er im
Hause einiger Deutschrussen in deut.
scher Sprache predigte, wurde frage
lassen auf sem Versprechen hm, die
englische Sprache studieren zu wollen,
Er wird sich nach Jndiana begeben,
wo er in einem Seminar Englisch
zu studieren versprach.
Zlus Fremont, Neb.
Fremont. Nebr., 2. August. Ein
Komitee des Eominercial Clubs ist
nach Salina. Kansas, gereist, wo
dieses Jahr die TractorAusstcllung
stattfindet und wm den Versuch ma
chen, diese Ausstellung für Fremont
wieder zu erlanaen. Sie war all
jährlich ein grofzes Ereignis für
Fremont und man kann hier nicht
oegreisen, weshalb es uns entzogen
wurde.
Eine Firma au Kansas City hat
mit der Canmng.abru einen slott
trakt abgeschlossen zur Uebernahme
der Abfalle der Fabrik, womit sie
000 Stück Vieh zu mästen hofft.
Dr. G. H. Rathbund und Dr. A.
E. Buchanan sind in das medizini.
sche Korps der Armee eingetreten.
Zwei Knaben erttnnkcn.
V!eadow, Nebr., 2. Augilst. Wm.
Vall, 16 Jahre alt und Clark Wy.
kert, li Jahre alt, sind Beim
Schwimmen in einem kleinen Teich
in der Nähe von hier, elendiglich er
trrmken.
. Llncolner Knabe ertrunken.
Lincoln. Nebr., August. Ge
orge Lampmann, 9 Jahre alter
Sohn des Ehepaares Frank I.
Lcnnpmann, 624 F. Straße, wohn,
haft, ist Mittwoch mittag im Salz
bach ertrunken, in welchem er baden
wollte. .
Ein Schensal in Haft.
Alliance. Nebr.. 2. Aug. Os
ivald Kittelmann wurde hier unter
der schweren Anklage verhaftet, der
Vater des jüngsten Kindes seiner
1 8 Jahre alten Tochter zu se,n. Bei
dem Verhhör stellte es sich heraus,
daß er auch der Vater des 15 Mona.
te alten Kindes dieser , Tochter ist.
Außer dieser bedauerlichen Tochter
hat Kittelmann eine Frau und sechs
andere Kinder. Seine Frau wußte
von dem unerlaubten Verkehr, hat
tc aber Angst daZ Scheusal von ei
nem hatten und Vater anzuzeigen,
ttittcliüann hatte nämlich stets einen
aeladencn Revolver bei sich und
drohke jedcs Familienmitglied zu cr
schießen, das ihn anzeigen würde.
Er hat sich auf die Anklage hin
schuldig bekannt und wurde unter
$20U() Bürgschaft dem Gericht über,
wiesen. Kittelniaiin ist ein wohlha
&mdrr Farmer. ' '
Berlin gab 3050 Millionen für
nichts aus.
New ?1ork. 2. August. Die
deutsche Regierung hat 30 bis 50
Millionen Tollars für Propaganda
in den Ver. Staaten ausgegeben
und gar nichts davon gehabt." So
sagte George Sylvester Viereck, der
frühere deutschfreundliche Zeitungs.
mann, bei der Unterftichiing deutsch,
freundlicher Tätigkeit in du'H'in Mm
iiz aus.
Erwartet deutschen Sieg, doch nicht
bald.
Amsterdam, 2. August. . Der
Präsident des deutschen Reichstages,
der Zcntruinöabgeordnete Fehren.
bach, sagte in Beantwortung einer
Glückwunschdepesche der Bevölkerung
von Freiburg i. B.:
Ich ' sehe freudig der Zeit ent.
gegen, da ich dem 'siegreichen Kaiser
den Dank der deutschen Nation dar
bieten kann. Allerdings sind wir
davon noch weit entfernt; aber wir
dürfen den Mut nicht verlieren, selbst
wenn noch cimge , hunderttausend
Amerikaner mehr herüberkommen.
An Deutschlands schließlichen Sieg
besteht kein Zweifel.'
Diplomatisches Korps in Lapland.
Washington, 2. August. Die
erste direkte Nachricht vom Gesandten
Francis, seit er Vologda verließ,
ist hier unter dem Datum vom 30.
Juli eingelaufen, worin er meldet,
daß er in Kanalaska, Lapland, an
gelangt sei. Mit ihm kamen auch
die anderen Mitglieder des diplonia
tischen Korps hier an. Eine an
dcre Depesche besagt, daß er in Ge.
sellschaft der Vertreter von Frank,
reich. Italien und Großbritannien
nach Murmansk reisen werde und
dürfte einen Teil seines Stabes hier
lassen. . ' .
Offizier bekennt sich schuldig.
New ?1ork, 2. August. 5wpitän
Ailbrey Vaughn vom Ouartermasters
Reserve Corps, der wegen Betrugs
in Anklage steht, hat sich schuldig er
klärt und dürfte dadurch manche Per.
sönlichkeit in Schwierigkeit bringen.
Vaughn hat nämlich vor dem ' Di
striktsanwalt ein Geständnis gc
macht. Felix Goulet und David Po
dell find mit Vaughn zusammen in
Anklage gebracht worden wegen des
selben Vergehens. Das Verhör der
Angeklagteil durfte eine weitvw
zweigte Verschwörung, um die Regie
rung zu betrügen, bloslcgen.
Höhere Löhne, größere Erwartung.
Washington, D. C., 2. Llugust.
Per Bahngencraldircktor und Schatz,
meiiter McAdoo verkündete heute
Einzelheiten der Lohnerhöhung für
Eifenbahnarbciter in Baynwerkitat.
ten (über 500,000 Mann) und er.
klärte zugleich den Bahnangestelltcn.
die Nation erwarte von ihnen, als
Entgelt für die Erhöhung und die
Verbesserung der Arbeitsbedingun.
gen, neue patriotische Energie; und
alle Streiks und sonstigen. Arbeitsstö.
rungcn' müßten während des Krie
ges unbedingt vermieden werden.
Dazu sollten auch die Bahugesell
schaften selber ihr Bestes beitragen.
Kongreßlkute bei britischem 5lSnig.
. London, 2. August Das Marine,
komitce des Abgeordnetenhauses der
Ver. Staaten wurde gestern nach,
mittag vom englischen Königspaar im
Buckingham Palast empfangen. Auch
die Prinzessin Mary war zugegen.
Der Empfang dauerte ungefähr eine
Stunde. - ' ,
Gehaltserhöhung für Rcichsboten.
Amsterdam. 2. Aug. Ueber Lon
don. Alls .Berlin wird gemeldet,
daß der deutsche Reichstag für seine
eigenen Abgeordneten eine Gehalts,
erhöhung von 3000 auf L000 Mark
pro Jahr gutgcheißm hat. Gleich,
zeitig wurde aber auch die Goldbuße
für das Schwänzen einer Sihung
in jedem Falle von 20 auf 30 Mark
erhöht.
Portugisische Barke versenkt.
Washington. D. C.. 2. August.
Die portugisische Barke Porto wurde
530 Meilen von der amerikanischen
Küste von einem deutschen U-Boot
am 27. Tuli versenkt. Das Marine
amt hat heute angekündigt, daß die
Besatzung von 18 Mann an der
amerikanischen Küste durch einen bri
tischen Dampfer gelandet wurde.
Aus Council Bluffs.
Rasch rnrnnzicrt.
George G. Hughes, Sohn der
Frau Julius Huzhes und ein Neffe
unseres Postmeisters, ist zwar erst
20 ,Jahre alt und war im verflösse,
nen Hauptailcirtier der Union Paci
sie Vahn angestellt, erhielt die Notiz,
daß er zum Offizier im Quartier
meisters Corps, im Camp John,
fon, Jacksonville. Fla., ernannt war
den sei. Er wird sich sofort auf seinen
Posten begeben.
Vom Bnlm,lna zermalmt.
Frl. Esther Eigleston, eine be
kannte 5lrafnviegerin. fuhr in
ll-rem Auto, i:em sogenannten Se.
dan", der iG. Anenue entlang und
bemerkte wohl den herannahenden
Zug der Grecit ??estern Bahn nicht,
denn als sie um die Straße kam,
wurde ihr Gefährt von der Maschine
des ftiiaes erfaßt und derart unter
die Räder verwickelt, daß man einen
Hebe Apparat berbeiholon nnchte,
um den Körrer der jungen Taine
und di? Ueberreste des Automobils
herauszuholen. 'Tie tötlich Verletzte
wurde sofort nach dem Jennie Ho
svital gebracht, :oo sie kurz darnach
starb. Coroner Cutler hielt eine
Leichenschau, dmh wurde noch kein
lteil g,''äs!t. "Zk Miiac Uranfnr-ilc
0 etiii wohnte jiuM i Oniaha,
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"
Via .Dorfschönheit.
Von B.
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(10. Fortsung.) :
ÄZenn er ic jtivttiui u.jt, wirö e
ja vielleicht.... Einfluß auf ihn ge
winnen," brachte Kinloch mühsam her
aus.
(Sott gebe tl O können Sie mir
denn nicht helfen?" sagte die vergrämte
Frau mit flehentlich ausgestreckten Hiin
den. ,
Frau Tiavenor, Si wissen ja, kS
ist immer eine böse Sache, sich in fremde
Angelegenheiten zu mischen ich sage
fremde, denn Freunde sind Gorlng und
ich nicht. Hat er wirklich die Absicht.
Ihre Schwester zu heirathen. so läßt
sich nichts dagegen einwenden, da sie
ihn ja haben will, ist ihm dagegen das
Verhältniß nur ein Zeitvertreib, dann
dann werde ich, Mittel und Wege
finden, ihn für immer zu entfernen...
verlassen Sie sich darauf!"
Mit diesem ritterlichen Gelöbniß
schied er von der verängstigten Frau,
und der erste Mensch, auf den er im
Flur des Weißen Hunds" stieß, war
Hauptmann Goring!
. XIII..5U p lief.
Bö st Worte.
r .Ah. Du hier. Alter!" lies Voring,
sich seines UeberzieherS entledigend.
Was für eine finstere Miene! Spin
nen verschluckt, waö?"
Nein, aber Schmutz," versetzte Kin
loch mit zornfunkelnden Augen. Dnk
der Ehre, Dein Kamerad zu fein, tischt
man mir derlei Dinge auf ich komme
von Frau Travenor."
Die abgeschmackte Gans!" versetzte
Goring, gelassen seinen Rock aufhän
gend. Was hat denn die wieder zu
tratschen?"
Das solltest Du mit ihr selbst ab
machen," erwiderte Kinloch, in's Her
renstübchen ' tretend, dessen rothoer
schleierte Lampe zur Zeit nur leer
Stühle beschieß
Nun, nun, Aller," sagte Goring,
ihm nachfolgend, die Thüre hinter sich
schließend, was hat Dich denn so in
Harnisch gebracht?"
Der tiefe Ernst auf Kinlochs Gesicht
machte ihn jetzt doch betroffen. .
Du wirst natürlich sagen, die Sache
gehe mich nichts an, Du firldest ja so
gar, daß sie die Travenors nichts an
gehe."
Die Travenors sind mir schnuppe,
aber. ..." '
Mich wirst Du wenigstens an
hören?"
Gewiß, schieß loS!" erwiderte Gor
ing. sich in einen Lehnstuhl werfend und
eine Zigarre ansteckend. ,
Einige Sekunden lang herrschte un
heimliches Schweigen die bekannte
Stille vor dem Sturm.
Ich höre," begann Kinloch, daß
Du Fräulein SummerhayeS rücksichts
los in der Leute Mäuler gebracht hast,
dabei ihre Verwandten nicht besuchst,
Briefe nicht einmal beantwortest, aber
häufig hierher kommst, um daS un
erfahrene Kind zu heimlichen Zusam
menkünften zu verleiten."
Stimmt, bis auf die Bezeichnung
heimlich." Meinetwegen kann uns
die ganze Welt unter den alten Bau
men spazieren sehen verflucht ge
nußreiche Stunden, sag' ich Dir! Und
was das Altweibergeschwätz hier herum
anbetrifft, so kümmert sich in unseren
Kreisen kein Mensch darum."
Kinloch setzte sich an den Tisch, und
stützte, nach Selbstbeherrschung ringend,
den Kopf in die Hand.
Ich habe Dich dem jungen Mäd
chen vorgestellt und fühle mich einiger
maßen verantwortlich."
,O bitte, Dein zartes Gewissen nicht
damit zu beschweren! Nachdem ich sie
einmal gesehen hatte, wäre es mir auch
ohne Deinen Beistand gelungen, die
Bekanntschaft fortzusetzen das
schlägt ja in mein Fach!" sagte Gor
ing, selbstgefällig vor sich hin lächelnd.
Dann will ich meine Verantwort
lichkeit etwas weiter zurückführen
ohne mich hättest Du nie von Barton
gehört...."
Sehr wahr gesprochen, nur war
Dir meine Begleitung so unerwünscht,
daß Du wirklich Deine Hände in Un
schuld waschen kannst! Bitte, weiter
im Text! WaS steht eigentlich zu
Diensten?"
Daß Du Dich deutlich erklärst, ob
Du daS Mädchen zu cheirathen gedenkst,
andernfalls aber das Verhältniß ab
brichst. Entscheide Dich!"
Ein kurzes Schweigen dann
schallendes Gelächter. Entscheide Dich!
Roth oder schwarz Kaffee oder
Thee? Und gesetzten Falles, ich habe
weder zum Einen noch zum Anderen
Lust, was für eine erschrecklickie Droh
ung hast Du denn dann bereit?" fragte
Goring mit einem Lächeln, doi Kinloch
rasend machte.
, Eine Weile schwieg er cm liebste
hätte er den Lacher halb todt geprügelt,
aber damit wären weder PeggyZ, noch
die militärischen Interesse sehr geför
dert worden. Aufstehen und hinaus
gehen? PeggyZ traurige, hilflose Augen
ließen ihn nicht vom Fleck. Und Tom
Somersets Geschichte? Nun, er konnte
ja einen Probepfeil abschießen!
Und wenn ich mich nicht entscheide?"
fuhr Goring frech fort. Wenn ich
mich weigne, auf Kommando deS
Hauptmanns Kinloch yandeln.wel
M. Croker.
chek Strafgericht schüttelst Du dann
auS dem Aermel. wenn ich bitten darf?"
Den Rubin, womit sich Eassepah
Jheel Deine Hilfe erkauft hat." versetzte
Kinloch mit gedämpfter Stimme.
Goring wurde leichenblaß Stau
nen, Grauen, Schuldbewußtsein spra
chen au seinen Zügen. Tom Somer
sei hatte nicht zu viel gesagt die
ganze Geschichte mußte wahr sein, Gor
ings Augen verriethen el. Aber riur
eine verhängnißvolle Sekunde lang de
raubte ihn der Schreck feiner Findig
keit. dann raffte er sich uf und sagte
wegwerfend: Ich weiß nicht, waö Du
damit sagen willst habe in meinem
Leben weder von dem Kerl, noch von
einem Rubin gehört, das kann ich Dir
schwören."
Wenn Kinloch eineS weiteren Bewei
seö bedurft hätte, da war er, und Gor
ing selbst, dem's ja nicht an Verstand
gebrach, fühlte wohl, daß er in der
ersten Bestürzung inen falschen Zug
gemacht hatte. Daß er mit der Sache
zu thun gehabt hatte, konnten in In
dien gar zu Viele bezeugen.
Das Schwören würde ich mir ab
gewöhnen." versetzte Kinloch hart.
Willst Du etwa behaupten, daß Du
nie mit einem gewissen Perry im Chor,
bowli Dlik-Vungalom zusammen warst,
dessen Gefangener, ein Dacoit, aus Dei
nem eigenen Polopony entfloh?"
Goring schien ernstlich nachzudenken.
Ja.... ja... es dämmert mir so
etwas. ..." -
Die Flucht eines berüchtigten Näu
bers, der Verlust eines PferdeS. sind
doch keine so unwesentlichen Ereignisse!
Du mußt ein sehr schlechtes Gedächtniß
haben! Die Sache ist noch keine vier
Jahre her."
Auf Eorings Gesicht stieg eine flam
mende Röthe auf.
Meine Vergangenheit scheint Dir ja
sehr am Herzen zu liegen!" witzelte er.
Du liegst mir ganz und gar nicht
am Herzen! Ich erfuhr rein zufällig
von Deinen Erlebnissen."
.Woher denn. . . . Perry ist todt. . . ."
Ach so! Du erinnerst Dich seiner
doch? Ja, er ist todt, aber Todte reden
mitunter, hinterlassen zuweilen Briefe
Perry sogar einen recht wichtigen
von Gassepah Jheel."
Von. . . . Gassepah. . . . daS. ... das
glaube ich nicht."
Goring stand auf? er schien um zehn
Jahre gealtert zu sein, so blaß und
hohläugig war er.
Er hat ihn aber doch geschrieben,
und zwar um sich bei Perry zu bedan
ken für die Großmuth des Kameraden,
der ihm zur Freiheit verholfen und ihm
seinen Pony.... Hrn.... verkauft
habe." ;
Die Sache mag noch so verdächtig
aussehen," brauste Goring auf, un
schuldig bin ich doch! Mit den so
genannten unwiderleglichen Beweisen,
hat man schon manchen Unschuldigen
verurtheiltl Nimm Rücksicht auf's Re
giment und besinne Dich zwei Mal, ehe
Du diese Geschichte aufwärmst."
DaS Regiment kommt dabei nich!
in's Spiel...."
Aber das Mädchen? Ihretwegen
setzest Du mir die Daumschrauben an?"
Kinloch stand aus, und begann im
Zimmer hin und her zu gehen. Von
GoringS Schuld war er im Innersten
überzeugt, auch hatte er den Mann in
seiner Gewalt. Aber durfte er ihn mit
dieser Ueberzeugung zur Heirath zwirn
gen, durfte er auch nur zugeben, daß
Peggy seine Frau ward?
Aber wenn ihr Ruf, ja, ihr Leben,
gefährdet waren? Wenn Goring sie
verließ, so war es bet ihrer leidenschaft
liehen Natur gar nicht anders möglich,
als daß sie hinsiechen und auslöschen
würde. Schwindsucht", würden die
Leute sagen, die das arme Waldblüm
chen unter die vielen Summerhayes auf
dem Kirchhof betten würden.
Und wmn ihres Herzens Sehnen er
füllt, sie di Frau dieses hübschen, ge
wandten Schlingels wurde? Kinloch
sah 'ihn prüfend an 8 konnte ja
sein, daß sie sich glücklich fühlen,' ihn
günstig beeinflussen und zu einem besse
ren Menschen machen würde! Eine
Frau, die schön ist und gut, hat un
geheure Macht, und Peggy war gut.
Hier ine Möglichkeit, dort Gewißheit
nun, die Möglichkeit sollte Peiden
gegönnt sein!
Es war ein merkwürdiger Fall für
Kinloch er zwang einen Man, den
er im innersten Herzen verachtete, das
Mädchen zu heirathen, das er selbst von
ganzer Seele liebte!
Ja, eS geschieht um des Mädchens
willen," erwiderte Kinloch endlich auf
Gorings letzte Frage. Du hast Deine
gefährliche Macht an ihr geübt, sie
glaubt an Dich und hält Dich für einen
Gott."
.Worin Du anderer Ansicht bist. . . .'
' Lassen wir meine Ansichten un
erörtert. Ich hoffe. Du wirst ihr den
schönen Wahn nicht zerstören.... st
liebt Dich....'
Und ich habe sie rasend gern!"
i .Ander auch ihrer Schwester
bricht da Herz um sie! Du haft ihren
Nuf geschändet....'
DaS Mädchen ist ngeleinZ'
Wem sagst Du daS? Ich wiß e'
'5er die Leute hier denken anders.
.laut, daß si inen guten Einfluß i
Dich ausüben wird Ich wunfaze uno
hoffe ei wenigstens.'
O. PeggyL Gewisse icht vollkom
men für Zwei auS, darauf kannst Du
Dich verlassen, und sie wicklt mich um
den kleinen Finger, die kleine Heilige!
UebrigenS ti ist mir sehr schmeichel
haft, daß Du meine Braut so zu
schätzen weißt."
Heiligen begegnet man eben nicht
alle Tage, dafilr interessirt Deine
Braut sich für mich nicht im Gering,
stcn. Bitte, sag' mir jetzt, wozu Du
entschlossen bist?"
Mit Vergnügen.' versetzte Goring.
dessen Selbstgefühl sich fabelhaft rasch
erholt hatte. Nun, da Du Dein Pul
ver verschossen, mich dr größten
Schlechtigkeiten bezichtigt und Dich so
unangenehm als möglich gemacht hast,
darf ich vielleicht auch zu Wort kom
men! Die Geschichte von dem Rubin
war ia sehr verblüffend, aber vielleicht
verblüfft'S Dich noch mehr, wenn ich
Dir sage, daß ich dieses Mal eigens
nach Ntedr-Barton kam, um Peggy zu
heirathen."
TiefeS Schweigen, und ein Blick, dem
selbst Goring nicht Stand zu , halten
vermochte.
Siehst Du, ich habe ia letzter Zeit
Glück gehabt auf dem Turf. Jetzt
babe ich drei Tage Urlaub, und ge
denke, sie mir zu drei Wochen verlän
gern zu lassen. Wenn Einer hei
rathen will, kann man ihm doch den
Urlaub 'nicht verweigern, was meinst
Du?"
Schwerlich. . . . höchstens, weil daS
Regiment nächste Woche von Alderfhot
abzieht." -
Um so lieber bleib' ich weit davon,
die Geschichte mit dem Train ist mir
zu langweilig."
Und wann willst Du Hochzeit hal
ten?"
Nächste Woche hier.' Habe AlleS
fix und fertig."
Etwas plötzlich, wie mir scheint."
,O Peggy weiß schon, daß eine Sol
datenfrau immer marschbereit sein
muß!"
Da wirst Du doch morgen mit den
Travenors sprechen?"
Ja, in den sauren Apfel werde ich
beißen müssen. Sie sind mir zwar un
ausstehlich, er, mit seinem Stierkopf,
und sie, die helle Trauerweide. Möch
test Du nicht den Brautwerber spielen
und die Geschichte für mich abmachen?"
Nein, ich danke sehr."
Jedenfalls aber wirst Du mein
Brautführer!"
Lieber nicht!'
Kinloch ich willDkr ekwaS sagen!
Du brauchst mir denn doch nicht Blicke
zuzuwerfen, als ob ich der Abschaum
der Menschheit wäre! Ich habe mir
heute viel von Dir gefallen lassen, ich
thue, was Du haben willst, aber nun
will ich nicht angesehen und behandelt
werden, wie ein Schuft! DaS geht mir
denn doch über die Hutschnur, und mein
Trauzeuge mußt Du sein." ,
Warum?" '
Erstens, weil Du die Leute kennst;
dann, weil ein Regimentskamerad da
bei sein muß, um der Sache ein An
sehen zu verleihen einen Anderen
werde ich mich hüten, herzubitten
und auch, weil si etwas auf Dich
hält und gekränkt wäre, wenn Du ab ,
sagtest."'
Der letzte Grund mochte Kinloch um
gestimmt haben, denn r sagte nach kur
zem Zögern: Gut denn, ich werd
kommen."
' Abgemacht! Mir ist die Kehle aus
getrocknet ich will uns etwas zu irrn
ken bestellen."
Mir nicht." entgegnete Kinloch kurz.
.Gute Nacht."
Damit war in recht zahmer und all
täglicher Weise eine Unterredung ab
geschlossen, die leicht hätte tragisch
enden können, und Herr und Frau
Travenor konnten ihren Angen kaum
trauen, als Hauptmann Goring an
deren Tags in tadellosem Besuchsanzug
(der englische Offizier trägt nur im
Dienst Uniform), mit einer Nelke im
Knopfloch, an ihre Thüre klopfte. Und
zu welchem Zweck? Mit einem Hei
rathsantrag in aller Form, und der
Bitte, daß die Hochzeit in acht Tagen
stattfinde!
Mittwoch in acht Tagen!" sagte
Frau Travenor nachher freudebebend zu
ihrem Gatten. Bis Sonnabend muß
er sich aber doch gedulden! In zehn
Tagen können wir ja beim besten Wil
len nicht fertig sein, und was würden
die Leute dazu sagen? Es sähe ja so
überstürzt auö!"
Wenn'k sein muß. je eher desto
besser ine bitter Arznei muß man
schnell schlucken," brummte Travenor.
Der Kerl ist mir wie Gift, aber i ch
heirathe ihn ja nicht, sondern Peggy
hoffentlich flucht sie dem Tag nie!
Schmatzen kann er, und liebenswürdig
war er heut, als ob er mir einen Gaul,
anhängen wollte, aber das sage ich Dir
nach der Hochzeit kommt r mir nicht
mehr über die Schwelle!"
(Fortsetzung foIQ
John F. stiiester, in Stil!
dent an der Radio Schul der Har ;
card Universität in Cambridge. '
Mass.. starb an Eist, welches er. die
Aerzte annehmen, in selbstmörderischer ,
Absicht genommen. '
O"km'Schodf g f ß t.
't: Daß Du btt oll Deimn Schulden
ruhig schlaft kannSI" B.: .0,
jtna .bei . D eixatgt Sgk ist.
'nn kaimfi Tu mir nchig ch 100j
v Türkischer Humor.
Nasuddin Chodscha. der türlisch'
Eulenspiegcl, wandte sich an seine!
Zuhörer mit der Frage:
Wißt ihr. was ich euch sagen
will?"
AlleS rief: Rein."
I" " .Nun.' erwiderte er. ,sch w'eiß ti
auch nicht.'
Da blieb den Zuhörern nichts an
dereö übrig, als wegzugehen. ;
Als sie sich am nächsten Tage wie
der um ihn versammelten, stellte er
von neuem die gleiche Frage. !
Das gewitzigte Volk rief dieses
Mal einstimmig: .Ja!'
.Nun," meinte Nasuddin Chod,
sche. .wenn ihr S wißt, brauche ich
ks euch nicht zu sagen!" ,
Wiederum verlief 'sich die Menget
Wiederum scharte sie sich am nächsten
Tage um ihn, wiederum fragte, er;
Nun, meine lieben Zuhörer, wiß
ihr, was ich euch sagen will?" j
Die einen antworteten mit ja',
die andern mit nein".
Nun", bemerkte er, so mögen eS
die, welche es wissen, denen sagen, die
es nicht wissen!" ,
Auch ein Vorteil.
' King Allen" war in der erste
Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts
neben . Beau Brummel. Montrond.
Graf d'Orsay, Scrope Davies und
anderen einer der größten Dandies,
oem es aber nicht an Witz fehlte. ,
' Als Georgs III. Standbild gegen,'
über dem Ramsonschen Bankgeschäft
errichtet worden war, machte Mr.
Williams, einer der Teilhaber der
Firma, ine Eingabe um Entfernung,
des neuen Kunstwerks, indem sich
fortwährend eine Menge kleiner Jun
gen verfammelte, die über dasi
Schweineschwanzzöpfchen des verstorj
benen Monarchen ihre schnöden Witze!
rissen und damit Berkehrsstockungew
veranlaßten.
Diese Eingabe wurde bekannt, undi
Lord Allen erfuhr auch davon..
Als der King" nun eines Tagesj
in dem Bankgeschast zu tun hatte,
sagte er beiläufig 'zu dem Bankier,
indem er nach dem Denkmal hinüber)
deutete:
Ich hätte gedacht, die Errichtung'
der Statue sei eher ein Vorteil für,
Sie, Herr Williams. Denn wenn!
Sie müßig vor Ihrer Ladentür ste!
hen, so verhindert das Denkmal Sie'
doch, die vielen Kunden zu sehen, die!
sich zu der elfrenwerten Firma Coutts!
& Co. drüben herandrängen!"-'
Kann ihm nicht passt ei
ren. Sind Sie auch, wenn Sies
des Nachts einmal ordentlich durch-,
gebummelt haben, am anderen Tags
wie zerschlagen?"
Nein, ich bin unverheiratet."
In der Schule. Lehrerq
Warum macht Odysseus zehn Jahr
lang Irrfahrten?" - i
Schüler: ..Er wollte nicht
ichnell nach Hause, weil dort seine!
Krau auf ihn wartete." j
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