fvfKSl , i 'i i " f- v TSgnqe cay Zriiiie ; v S..ri:i.'ÄsiAiiJl!w.,-fc'-t'-.V-4 (Y-m-w-s'f9tiW''--. An Sinndchen. in der , Wett der Wucher. humoristische plaudere i von Edwm Tormann. Herr Nneller, glücklicher Besitzet b Buchhandelbfirma I. C. H. nkller & Gofjn, steht an seinem Ladentische und schlügt langsam in einem Buche lölett für Blatt um. Na, alier Freund, wa treiben Sie denn da? ruft ihm verwundert der Mcdizinalrat Scholtze zu. der eben da! Gelchästslokal betret hat. Feierlich hält Herr Knellcr einen Üto dirgummi impor. Ich entferne vermittelst dieses lReiiv lichleiisinstrumentes aui einer zur An, ficht auZgesandten Novität d Finger, spuren." : .Wal s ! Zeigen Sie mal her! Ei pjui otx uno jener! uno o wa magl man, Ihnen zurückzuschicken? Warum lassen Sie sich das Bitten?" Verehrter Gcsundheitsrat. der Buch Handel ist und bleibt eine schwere Sache. Wenn ich jedem meiner Kunden so deut, lich kommen wollte, wie Sie verlangen, so wüchse nach einem Vierteljahre Gras auf der Schwelle meiner Ladentür. DaS Buch wird mir von einer der reichsten Damen der Stadt zurückgesandt, zugleich einer meiner beste Kundinnen. Da muß man eben in Auge zudrücken." Nun, lieber Freund, Sie ljaljen halt wieder die Bestätigung meiner Behauv tung: Die Bücher sind zu teuer, viel zu teuer! Ein neuer Roman drei, vier. fünf Mark; ein Drama, ein Bandchen Reimereien zwei Mark, zwei Mark fünfzig, und dann noch dazu blos bro schiert! Sehen Sie. da lobe ich mir Rec larn; der Mann versteht's Geschäft. Zwanzig Pfennig der Band. Die Mitte zwischen dem Preise eines Glaseö Lager und eine? Glases Bayrisch. Das läßt sich allenfalls, erschwingen." , Ja, und wo bleiben die Sortiment, H)8 die Autoren, wenn alle Bücher so billig verkauft würden V .Die Autoren? Zum Donnerwetter, mutz denn so ein Kerl vom Bücherinachen auch noch lebe wollen? ! Kann er den das nicht so nebenher betreibe und sich im Utbrigea redlich nähren w ein an derer vernünftiger Mensch?" .Wir werden unZ über diesen Punkt nie einigen. WaS also verschafft mir die Ehre? Vielleicht das neueste Reclam heftchen gefällig?" Mann, wo denken Sie hin? Ich, der meistbeschäftigte Medikus der Stadt, ws soll ich die Zeit zum Lesen solcher Lap palien hernehmen? Ein einziges Rec lamheft bewältigen, hieße mindestens zehn Patienten vernachlässigen. Nein; ich komme nur, Ihnen zu sagen, daß heute abend unser Schafskopsilud eine Stunde früher zu tagen beginnt. Gu ten Morgen, lieber Freund!" Unterdessen ist ei ältliches Dienst wädche eingetreten. Sie wünschen?" siegt höflich Herr :.' Kneller. . Einen schönen Gruß von der Frau . Kommerzienrätin. und sie liesse um die sämtlichen Werke bitten. Schön spricht Herr Knell leise lächelnd, .aber die sämtlichen Werke von wem?" .. Nun, die Frau Kommerzienrätin will sie dem Herrn Kommerzienrat zum Geburtstage schenken." Sehr wohl. Also dürften eS vielleicht. ChakespcareS samtliche Werke sein? Oder Schillers sämtliche Werke?" Wie sagten Sie? Schäcksbie Z Ja, daZ könnte sein. Ist das nicht eine Eipsfigur? Den hat man bei uns sehr gerne! Ich mutz ihn alle acht Tage ab 'stäuben und alle halbe Jahre einmal üriindlich mit Seife und der Börste va - Zch?n." , " Ja, ob sind Sie Ihrer Sache auch sicher? War eS nicht doch etwa Schil ler?" ' Schiller. Schiller? k DaL wäre such möglich. ?- Unser Kommerzienrat trägt nämlich zwei Sorte Stehkragen. In einer steht Moltke und in der ander Schiller gedruckt. Ja, sllr Schiller sind wir auch sehre." ' Da ist eS doch auf alle Fälle besser. Sie fragen noch einmal zu Hause und kommen heute nachmittag wieder. Meint Empfehlung an die Frau Kommcrzien rätin!" Ein junger Mann mit dem ersten An singe eines Bärtchens auf der Oberlippe ist schüchtern eingetreten und hat artig gewartet, biZ die ältliche Hausdienerin verschwunden ist. Gestern hat wieder einer danach ge fragt," flüsterte ihm der Ladenbesitzer verbindlich lächelnd zu. - Schön, schön. ' Vor vier Monate . sind meine, Wärzöeilchen" erschienen. Waren eS zwei oder drei Exemplare, die Sie damals verkauften?" Drei. DaS eine. Ihrer Frau Tante, das andere . . . Schon gut, schon gut. Und im Laufe des nächsten Vierteljahres bereits wieder zweimal danach gefragt! DaS läßt auf ein gutes Weihnachtsgeschäft schließen, und vielleicht aus ein brillantes zur : Reisesaison .Mensch'." ruft plötzlich eine tiefe Baßstimme dazwischen, daß beide er schr:ckt zusammenfahren, und der Jüng Argmtimjche Ailder. Leben und Treiben auf einer Estancia. Ich habe immer ein unbegrenzte Hoch chiiing vor der Mathematik .gehabt und entsinn mich noch , (8 ist aber auch daS einjiae, was mir von dieser Wissenschaft im G:dächtni geblichen Ist des Wer sd, dkn ich lmier den Namen deS Berfas fcr meines Lehrbuches in Tertia geschrie. fc'n babe: Ist es möglich, daß ein Man so ei:! Weisheit berge kann? Mathe fiiatik und Schasezähleg haben eigntlich r.;rf-;i mit einander zu tun. aber eS wülie mir unbändige Znude i4?n, de fing ohne Weiteres daS Lokal verläßt. Mensch, wie können Sie sich drei sien und ein solches Schundbuch wie daS neueste von Professor Hafenschnauzel inS Schaufenster legen? ! Sie wissen, daß ich Hasenschnäuzel schon vor drei Jahren literarisch unmöglich gemacht t . . r.r.-- . ri!.- f.v v . laor. acnll,nauzet keinen jur Bit lau eniawt ni.it mehr: und jetzt wa gc Sie ti . . . .! Senden Sie mir heute noch Ihre' WierteliahrSrechnung! Als Kunden haben Sie mich zum letzte ale ge eben!' Krachend fällt die Türe hinter ihm ins schloß. Eine junge Tame mit tief über die Ohren gekämmtem Haar fragt mit schmachtender Stimme: Könnte ich etwas Modernes haben? Ich schwärme für das Moderne! lind nur für da Moderne! Wie kann man nur über Haupt noch etwa! anderes lesen, als Mo dernes? !" Hier, das Neue sie von Maeterlinck!" Maeterlinck? Wann ist das erschie nen?" Bor etwa vier Wochen." Ach nein, dann ist es doch wohl nicht mehr modeig genug für mich. Ich will micn ueber wo anders erkundigen. Während de! Besuchs der jungen Dame . ist der Briefträger eingetreten und hat einen Brief auf die Ladentafel gelegt. Wer schon steht eine feingcklei dcte Fünfzigerin vor Herrn Kneller und beginnt mit näselnder Stimme: Ich möchte für meine Tochter, die Frau Ba roni von Bommsdorff, den neuesten Gynäkologischen Kalender von Weimar haben." , Gnädige Frau wünschen ohne Zwei fel den Genealogischem Kalender von Gotha. Hier ist er. Macht sieben Mark." Ah, siebe Mark? Haben Sie nicht vielleicht ein antiquarische! Exemplar?" Vom neuesten Jahrgange? Bedaure, gnädige Frau, nein." Nun, ich dächte, bei Ihnen könnte man auch niemals finden, was man sucht. Leben Sie wohl." Verehrter Freund! ' Verehrter Freund!" ruft ein kleines flinkes Männ chen, das wie aus der Pistole geschossen auf den Buchhändler zuspringt. Haben Sie schon den neuesten Literatur! e hört? Was ist der Unterschied zwischen einem KonsirmLidcn in Europa und einem Konsirmandeu i Kamerun? Na?" Der eine Ist weiß und der andere schwarz." Wenn'S da! blos Ware! An Europa kriegt ein Konfirmand die Palmblüt ter von Gcrock", in Afrika einen Geh rock vork Palmblätiern". Proft! Proft! Haqatzaya! Und weg ist er. Herr Kneller greift zu dem Briefe. Eine Grasenlrone auf dem Siegel? ! ' Die unterzeichnete " Gräsin ' von Schlippenbma, plant zur Hochzeit ihrer einzigen Tochter (dreihundert Personen geladen) eine Privattheatervorstellung. Man sende zu diesem Behufe umgehend 25 bis 30 Bände aus der Kollektion Reclam zur Ansicht. Nach getroffener Wahl werden, von dem zu spielenden Stücke drei Exemplare bestellt werden: daö andere folgt gelegentlich zurück. Porto tragen Sie . . Weiter kommt der Lesende nicht, denn hier wird die Türe aufgerissen, ein Herr erscheint auf der Schwelle und ruft mit dröhnender Stimmen Herr Kneller, in Firma I. C. H. Kneller & Sohn, wenn Sie sich noch einmal unterstehen, mir unverlangte Ansichtssendungen in! Haus zu schicken, so werfe ich Ihren Boten die Treppe hinunter! Die Folgen nehme ich auf mich. Ich bin Rechtsanwalt Prümm ler." Schüchtern ist eine alte Frau einge treten. Sie entscholdiaen oietiqst. Hamm Sie vielleicht Glowusse auf Lager? Mei Weitester ii nämlich auf der Realschule, um da iS sei heechster Wunsch . . ." Gewiß. Hier ist einer. Ach nee. So groß? Un da is ge wiß viel Zeig druf. wa! er noch gar nicht gehabt hat. Hamm Sie nicht än Mowus von Sachsen aueene? Bedauie. ist augenblicklich vergris fen." Na, da will ich vor Weihnachten wieder Lmol anfragen." Bier junge Mädchen kommen kichernd n den Laden: Wir möchten ein Buch haben." Sehr wohl!' Ein Buch für eine junge Tame," !e ginnt die zweite. Für eine Kränzchenschweßcr," fügt die dritte hinzu, und dann fangen alle vier wieder an zu kichern. Und waS dürfte das für ein Buch sein?" Nun, wir dachten, ein gebundeS." Hier habe ich da neueste von Ju lius Wolfs. Sechs Mark." Hm. hm.' Und hier einen zweibändigen Roman au? der deutschen Vergangenheit. Acht Mark." allen Professor, der mir immer ungenü grnd" gab, zum ersten Male Scha zäh len und konstatieren zu können, daß er wohl in der Disferenzial und Integral rechnung ein großeS Licht ist, aber im Schafezählen, im einfachen Kähkn, von jedem Gaucho übertreffen wird. Wir hatten, ungefähr MV Schafe auf v Estmcia und wollten nachzählen, um wieviel sich dieser Äsjand vermehrt oder vermindert hatte. Tie ganze Herde ttntU ist den Torrs! getrieben und ein .Hier ein reich illustriertes Pracht' wen. Jcyn Mari. .Hm. hm." Jedt bringt Herr Kneller ein dicke!, bunt gebundene! Buch und legt e!, ohne irgend einen Titel zu nennen,' auf den aoennicy. Aier Mark. .Da! nehmen wir!" ertönt e! gleich zenig aus allen vier Madchenmundern. Denn ftde hatte eine Mark zum Se schenk beigesteuert. - Und so schlicht der Vormittag siik den vielbeschäftigten Ladenbesttzcr doch nicht ohne ein wirkliche! Geschäft ab. Ob dieses Geschäft die Spesen des Bor mittags gedeckt hat, und was Herr Knel ler außerdem dabei gewonnen hat. der mag ein gewöhnlicher Sterblicher nicht zu ergründen. Denn der Buchhandel ist uns bleibt für zcden Uneingeweihten ein Myilerium. zeln sollten 1i Bählämmchen durch eine schmale Tur hinausgelassen und dabei gezählt werden. Die nicht mit beson vercn ge, tigcn Gaben ausgestatteten nu liehen Bicrbeiner standen angstersüllt an einer Seite der Umzäunung, dicht neben der Tür baumelten mit den Schwänz chen, machten mah! mah!" und betatig te sich auch anderweitig mit lobenswer, tem Eifer, aber die Tür sahen sie nicht. Ein alterer ersahrener Herr erspähte endlich doch die draußen lockende Freiheit, sowie das saftige Futter, und als man ''ihm noch ausdrücklich die Erlaubnis, sich zu entfernen, dadurch klar machte, daß man ihn an den Ohren und Locken durch den Ausgang zog verduftete er schleunigst in des Wortes wahrster Bedeutung. Eins, jawohl eins, aber nun drängten die anderen Schafe so schnell nach, daß da! Zählen zum Kopfrechnen wurde, b. 9. 10, 13. 20. rechts vom Eingang stand der Besitzer, links der Capataz; je der zählte für sich und hinter ihnen ftan den je ein Gaucho mit gezücktem Messer. Nicht zu einem blutigen Zweck, sonder jedesmal, wenn einer der beiden Rechen meister bis lg gezählt hatte, hob er die Hand, und der messerbewaffnete Buchhai ter machte dann einen Einschnitt in sein Hauptbuch, einen Pfosten des Corrals. Ich wollte meine Rechenkünste auch er werten, doch wurde mein Anerbieten mit Tank abgelehnt, weil ich noch zu dumm zum Zählen wäre und dabei hatte ich doch ein Gymnasium besucht und mein Hoflieferant in Buenos Aires hatte mir, als er von, meiner Absicht erfuhr, auf' den Camp zu gehen, eine Vichzähluhr auHeschwaizt. Seitdem habe ich sie nur noch als Vieruhr beniikt. denn ich kam bei meinen privatim angestellten Zähl versuchen immer nur bis 20 oder 30, ohne Fehler zu machen, steckte deshalb den Knippsapperat wieder in die Tasche und beschränkte mich darauf, dem amü saniert Gedahren der Schafe zuzusehen. , Eines hatte wohl gedacht, daß vor der engen Pforte noch ein besonderes Hindernis wäre, und sprang mit einem hohen CaZz durch da! Tor. , Die nach sten machten ihm das natürlich naa). Zwei, drei sprangen zuH, gleicher Zeit. überschlugen sich, und die wilde liacö ging solange Über sie weg, bis man die Türe zuschlug, wobei ein Schaf beinahe guillotiniert wurde und mit kläglichem Aehgeschrei humpelnd daS Weite suchte. Der Staub, die Hitze und das tau sendstimmige Blöken machte die Arbeit nicht anaenehmer. und wir waren froh, als die Geschichte bald zu Ende zu sein schien. Auf einmal aber kam Leben unter die Gauchos. Hier war ja eine herrliche Gelegenheit zum Wetten; die durste man sich doch nicht entgehen las skn- ..... um wieviel hatte sich die Hee der mehrt, oder verwildert? Wer war beim Zählen zu einem höheren Resultat gekommen, der Esianciero oder der Ca' pataz? Wieviel Schafe fehlten noch, m da! letzte Hundert voll zu machen? Da konnte man ja vier, fünf Wetten zugleich abschließen. Ueberhaupt das Wetien! Groß und Klein. Alt und Jung wettet bei jeder möglichen und unmöglichen Äe legenheit. Wir hatten einmal verschenk lich eine trächtige Kuh geschlachtet und die beiden Kinde? des Hausherrn, ein Jiinge und ein Mädel von fünf und ftz)s Jahren wetteten sofort um V) Cents, cv daS ungeborene Kalb männ lichtn oder weiblichen Geschlechts sei. Der Benael gewann, und daS Mädel , bezahlte seine 10 Cents nicht ohne über ' ein Pech so sinkend svani ch zu ichim psen, daß ich neiderfüllt und mit Suf richtiger Bewunderung zu ihm herab ah. Das Schaf ist bekanntlich eins der nützlichsten Gcscköpfe. Alles an ihm ist verwendbar, erfreut es uns doch selbst nach feinem Tode noch durch die lieb liche Musik semer Gedärme, wie ein: höhere Tochter ss treffend in einem Auf a über den Nrßkn.de Schafes be merltc. Hier soll aber nur von seinem Aeußeren, der Wolle, die Rede sein, die einen bedeutenden Exportartikel Argen tiniens bildet, wen sie auch keinen so hohen Preis auf dem Weltmarkt erzielt, weil sie gemoumich narr verunreinigt i den Handel kommt. Zur Zeit der Schur finden sich uf den EstanciaS Leute ein, die diefe Arbeit' im Akkord verrichten. Sie erhalten pro Schaf Vier Cenis, eine sehr anständige Bezahlung, wenn man bedenkt, daß ein gewandter Schercr am Tage W, IW, a elbst 120 Sckase scheren knn. Die Schur findet in einem Schuppen statt, bor dessen einer Tür eine Hürde für die ung?fchorenkn Schfe aufgestellt ist, während vor der andern eine dito für die ihrer Wolle beraubten steht, in der ie bis zum Abend bleiben muffen, um dann zusammen nach dem manchmal I ehr weit entfernten Weideplatz getrieben zu werden. Tem Scherer sind warme Arbeitstage die angenehmsten, weil an ihnen die Wolle fettiger ist und sich lach ter scheren läßt. Ihm ist eö egal, ob die Luft in dem Schuppe gut ode? schlecht !!, der auch noch ,ur Ausbewagrunz von einaesalzenen Häuten dient, die in bohen Stapeln cv den Wänden aufge türmt liege, bis sich der Transport nach Buenc! Aires lohnt. Ihr Tust ist der gräßlichste, den man sich vorstellen kann. ?ch kenne kein Brechmiitcl. da! so prompt wirkt, we d'kstr rnsernalism Geruck. dr fcn Mqen. hoziett und umkrempelt, btsonder! wenn d Lsnne so unbarmherzig auf da! Wellblechdach scheint, daß die Lust im Schuppen sUm mert. Rechnet man zu diesem Duft und der Hitze noch die Ausdünstung der Hun dcrte von Schafen und der Arbeiter und die quiet chende Musik de! tmmerwah rend tätigen Schleifstein, die durch daS na Klick der Scheren in kleine Stück chen geschnitten wird, so kann man sich ein wenn auch nur schwache! Bild davon machen, wie cS jemandem zumute ist, der zum ersten male schert. . Vor den Toren in den Hürden -sind einige Leute damit beschäftigt, die Schafe zu fangen und ihnen mit Riemen die Fuke zusammen zu binden. Dann wer den je zwei mit Handtaschen an den Leinhenkel in den Schuppen getragen und vor dem Scherer auf den Boden ge legt, wo sie sich drehend und windend, ucgen bleiben, vlö sie an die cihe kom men. Die Leute, die vor den Schafen knieen, während sie die Schere handha den. sind im Umsehen mit einem fertig. Besonders sorgfältig gehen sie nicht mit ihren Opfern um. Kaum eins verladt den Schuvpen. ohne daß ihm der Nri scur ein thciler oder handgroßes Stück Fleisch mit abgeschnitten hat. Neme, dw!" ruft er dann, und ein Bcngel er scheint mit einem Eimer und pinselt dal Heilmittel Teer mit dem Maurer Pinsel auf. Ist ein Schaf fertig gcscho rrn, so rafft der Arbeiter die Wolle zu sammen und bringt sie dem Atador. der hinter einem großen Tisch steht und sie mit Bindfaden --zusammenbindet. Füc tcdcS geschorene Schaf händigt der Ca pataz, der die Aufsicht fuhrt, dem Sche rcr eine Blechmarke auS. die abends ein gelost wird. Diese Laka! nimmt der cherer vorerst rn den Mund, um ra leine Zeit damit zu verlieren, sie in die Giirreuasche zu stecken, und auS dem Munde kann sie ihm ja auch keiner steh len. Eine! von den geschorenen Scha fen wird vor dem Schuppen am Spieß gebraten und erst nach der Abend und Hauptmahlzeit findet jeder Muße, eine Zigarette zu rauchen und die Kainera den im edlen Wettstreit unsalonfähiger Witze möglichst zu schlagen. Wenn der Borrat an solchen erschöpft ist. wickölt sich jeder in die Pferdedecke und schläft an der Wand des Schuppens, denn für die Gesellschaft' dieser Criados (Knechte) dankt der richtige Gaucho, der mit Bcr achtung auf jeden herabsieht, der nicht zu Pferde arbeitet. E. v. Hase. D!e riöflichkelt ccs Japaners. Es mag vielleicht von gewissem In icresse fein, einige Punkte des Gegenteils von HMchkeit deS Japaners zu ersah ren: denn in manchen AuÄiahmefällen verletzt dieses .höfliche Volk ganz offen den Kanon der Höflichkeit. Die Japa ner, fo schreibt Prof. B. H. Chamber lain in seinem Buche .Allerlei Japan! sches". werden sich in den Straßen an Deine Fersen heften. Sie werden Dir offen widersprechen. Sie werden .Dir auf Englisch antworten, wenn Du sie in ihrer eigenen Sprache anredest. Sie wer den Dich über Deine Pläne ausforschen: ,Wohin gehen Sie? Woher kommen Sie? Wa! für einen Beruf haben Sie? Sink Sie verheiratet? 2Benn nicht, wie merkwürdig von Ihnen!" Wenn Du sie abschüttelst, so werden sie Deinen Diener ausfragen, und zwar vor Deinen Augen. in anoermai, wenn sie hören, datz Tu japanisch sprichst, werden sie die 'Köpfe wieaen und berablassend läckieln und einander gestehen, daß Du in der Tat ganz intelligent bist ähnlich wie wir es tun bei einem dressierten Schwein oder einem Affen . von einigermaßen außergewöhnlicher Geschicklichkeit. . Aver ein sundamentaur und durch gebender Bruch der Hök! ckikcitsnormen' zeigt sich im Betragen Von Dienern und anocrcn untergebenen iqren Borgefetz? ten gegenüber. Du sagst einem Jinrik sharr.ann (Karrenführcr), daß er Dich absetzen soll, weil Du einen Hügel hin auspeigen willst. Wahifcheinlich wirst Du es viermal wiederbolen müsse, be vor er gehorcht; er redet sich ein, daß das gewiß nicht Deine Absicht sein könne. u vekicM Teinem Koch, Hammel sleisck an kaufen. Kr aebt sckiniirstracks hin und kaust Ochsenfleisch: er weiß. vag cyiensuiicy viuiger in uns roiu für Dick, ffiaten. tn der Tat ist Un, gehorsam die Regel aber nicht Nnge yorzam aus voiem ssillen, sonseru aus einer unausrottbaren Voraussetzung des Untergebenen, hnfc r besser für feinen Herrn handeln könne als der Herr selbst. Manchmal trifft das zu; denn der ein heimische Diener kennt iie einheimischen Verhältnisse besser, ' als sein fremder Herr je hassen kann, sie zu kennen. Manchmal trifft eö auch zu. weil der einheimische Bedienstete geriebener ist als fein einheimischer Herr. Einfältig wie ein Taimyo" (Lehnsherr) war fast ein Sprichwort der alten Fcudalzeit. , Auch so gut. John H. Twachtman zahlt zu jenen Malern, die von den Fachleuten mehr gewürdigt werden als von Laien, die für die Eigenheiten feiner LandschaftZbiloer wenig Verständnis tzab'ca. ' Ein Kunstmäzen, der, wie die meisten seiner Art, mehr Geld als Verstund be saß, hatte eine Landschaft von Twacht, man gelaust, hatte sie in seiner Gallerie aufgehängt und lud nun den Maler zicr Besichtigung ein. Zuerst wurde '.ehr : gant gespeist, dann führte der Mäzen den Maler in die Gallerie vor daS Bild. ' Hm. hm . . . eS macht sich auch so ganz gut", sagte der Maler. Wie meinen Sie ... auch so?" Ich habe eS immer anderlherum ,e hangt gehabt Sie haben t! unterst zu obersi . . . aber wie gesagt, e! macht sich auch so ganz gut." Boshaft. Sie bringen zu unserem Liebhaber theater doch hoffentlich noch einig! Freunde mit?" Aber selbstverständlich. ge.Ldige Tjrci, geteilter Schau !. haliek Schmerz!" Altmanijche Land und Leute. Die nachstehenden Schilderungen ru manischen Leben! wurden vor dem Ein tritt Rumäniens w den Krieg von einem Landwirt geschrieben, der mehrere Jahre dortselbst lebte und tätig war. . Ct . 5 Bodenbkschaffenhcit und Klima Ru mänien! kennzeichnen ti all Ackerbau staat Im westlichen Teile gegen die Grenze Ungarns und im Nordwesten gegen die Bukowina zu ist da! Waldland vorherrschend, man findet dort noch Par tien richtigen Urwaldes. Die Forstkul tur befindet sich noch Im Anfangsstadium und die Qualität de! gelieferten Holze! ist nicht gut. DaS nötige Bauholz kommt deshalb größtenteils auö Sieben bürgen, wo in mehr geordneter Forstbe trieb herrscht, und auch die Formation deS Gebirge den Abtransport des ge fchlagenen Holzes leichter gestaltet. Der übrige Teil deS Landes, im Norden die Moldau, im Süden die Walachei, recht! der Donau die Dodrudscha, dienen zu Ackerbau und al! Weideland. An Bodenschätzen zu erwähnen sind kleine Braunkohlenlager und die bekann ten Pctroleumquellen. Letztere bilden jedenfall! für die beteiligte Banken und für den Staat einen ergiebigen Einnah meposten. Die Verkehrsmittel im Lande, Eisenbahn. Post und Schiffahrt sind in gutem Stande und besitzen ganz moderne Einrichtungen. Die Industrie ist nur in den größeren Städten vertreten, kann aber, wie leicht erklärlich, infolge dek Mangils an Rohmaterial, Kohle und Erzen, sich nicht entwickeln. Von Bedeu tung sind einige 'Industriezweige, welche landmirtschaftlicheProdukte verarbeiten, nämlich Splritusbrenncreien, Bicrbroue reien und Zuckerfabriken. Ein Hindcr niS für die Industrie 'ist auch der Man gel an Arbeitskräften. Rumänische Ar beiter aus dem Flachlande eignen sich zur Arbeit in einem Fabrikbetriebe nicht, diejenigen aus dem Gebirge sind ohnehin kaum ausreichend für den Bedarf an Dienstpersonal in den Städten, wo sie als Kutscher, Lagerarbeiter und Hand langer wegen ihres Fleißes und Zuver, lässigkeit gesucht sind. Tüchtige Arbei ter müssen sogar noch aus dem ungari sehen Siebenbürgen geholt werden, be fonderk die weiblichen Dienstboten für die städtischen Haushaltungen. Spitäler und Gasthäuser. Weibliche Dienstboten auS dem rumänischen Flachlande sind nicht beliebt. Nach Ansicht der Einhei mischen seien diese zu stolz zum Dienen. in Wirklichkeit haben sie keine Lust zu einer ausdauernden und gewissenhaften Tätigkeit und sind schwer zu unterrich ten. Es fehlt ihnen die Gewöhnung zu Ordnung und Arbeit von früher Jugend auf. Beim erstmaligen Besuch eines rumä Nischen Dorfes bekommt man einen chlasrigcn und melancholischen Eindruck. Breite Straßen, im Sommer ungemein staubig, im Herbst und -Frühjahr mit dickem Schlamm bedeckt, werde nur von einzelnen, freilaufenden Ha istieren be bt. Die kbenerdiaen Häuser stehen in einer Umzäunung au! Holz, Mauerwerk oder Erde, dazu noch eine Stroh, und Heuhaufen und sehr einfache Stallge vauve. äiienichcn sind nur wenige zu chen. die Männer sind auf dem Felde bei der Arbeit, als Hirten bei der Herde oder auf irgend einem der zahlreichen Märkte. Die Frauen sind im Hauses meist ,n Gesellschaft von Nachbarinnen und spinnen Wolle und Hanf, webe und sticken. DaS ist ihre Lieblingsbe. chastiguna wahrend de! größten Teils des Jahres. Ter sonstige Haushalt nimmt sie wenig in Anspruch,' die Hauptnahrung im ganzen Lande ist daS Msisbrot, genau fo zubereitet wie die italienische Polenta. Dazu .gibt ek Schafmilch, Schafkäse, Zwiebel oder Bohnensuppe und sonstige Gemüsearten, Fleisch kommt selten auf den Tifch. ES ist weniger Sparsamkeit die Ursache die er bescheidenen Küche, al! die Scheu vor mehr Arbeit. In den ländlichen Gast Häusern ist'S genau fo, der Reifende tut deshalb gut daran, feinen Munddorrat elbst mitzufuhren. Obst, und Gemüsegärten sind bei den ländlichen Besitzungen selten. DaS Grungemuse wnd in ganz Rumänien kur Stadt und Dorf durck bulaariscbe und serbische Pachtgärtner gepflanzt und auf den Markt gebracht. Sie kom men im Frühjahr auf ihr Pachtland und gehen im Herbst mit schönen Ersparnis :n wieder , ihre Heimat. Dieses Ab wandern mit dem baren Geld ist de Einheimischen allerdings ein Dorn im Auge. Aber das Gesetz verbietet den Fremden den Ankauf von Ackerland, nur in den Städten ist der Erwerb von Grund und Boden ihnen erlaubt. Die Erwerbung des StaateburgerrechteS ist ebenfalls fs gut wie unmöglich. Der Staat, der seine Landbevölkerung als wenig konkurrenzfähige Arbeiter kennt, hat ja gewiß die beste Absicht mit jenem Feldkaufverbot gehabt, in Wirklichkeit aber' entsteht kein Nutzen daraus. Denn etzt beruht e,n großer Teil de! Feld baueS auf Pachtbetrieben mit einer Peichtzeit von höck,sien! fünf Jahren: hiermit ist räuberische Ausbeutung de! BodenS gegeben. Die Bojaren nämlich, die Eroßgrund besitze?, deren Ländereien bei den meisten Ortschaften vorhanden sind, die diesen Besitz aber nur selten In eigenem Be triebe bewirtschaften, verpachten ihn ge gen inen Teil der zu erhoffenden Ernte an die Kleinbauern, oft auch on mehrere Unternehmer und diese erst fcieder an die genannten Kleinbauern. Nun hätte zrkar der einzelne Bauer fast auSnahmt loZ genügend Land, um fein Auskommen zu finden, bei seiner rückständigen lind nachlassiSkn Arbeitsweise aenüat ihm je doch der Ertrag dieses Eigenlandek nicht und er ist auf das Pachlland de oi, ren angewicfen. Die reichen Bojaren leben in der Stadt al! Privatleute, die kleineren sind Beamte oder gehören freien Berufen an. ei der Verpachtung ihrer Felder stellen sie höchsten! die Pfluge. Somengktk'ide, vielleicht auch eine Dkischmafchi zur Dcrfusung im Sireijlichter. überlassen die weitere Aufsicht einem Rcchnungsführer. der vom Feldbau w nig ode, nicht versteht, hingegen nach der Ernte von den Pächtern möglichst viel herauSzupresscn versteht durch der wickelte Berechnungen, möglichst hohe Anrechnung von Vorschußgeldcrn und sonstige Abzüge. So bleibt den Bauern nie recht viel Verdienst, sie fühlen sich benachteiligt und führen Prozesse. Außer dem Pachtzins haben 'sie auch vielerorts weiten Leistungen in Naturalien zu iibernehmen, so muß z. B. der Klein baue, an bestimmten Terminen einen Korb voll Eier, ein Lamm und sonstige! am Wohnsitz de! Bojaren abliefern und dazu eine Wagenfahrt unternehmen, die zwei Tage, vielleicht gera während wichtiger ArbeitSmonate, in Anspruch nimmt. Häufig sind dann solche Bau ern in .der Stadt anzutreffen, wie sie -von den Herrlichkeiten des StadtlibenS, wohl auch den ungewohnten deS Alko holö, verlockt, sich zur Rückfahrt in! Torf pur schwer entschließen können. Die Bemühungen deS Staate!, durch Ausbildung junger Leute den landwirt fchaftlichen Betrieb zu heben und ren tabel zu machen, haben wenig Erfolg ge habt. Wenn die jungen Leute ilx Di vlom in der Tasche halten, hüteten sie sich zumeist, auf da! wenlg Unterhaltung bietende Dorf zu ziehen, sondern blieben in der Stadt in irgend einem anderen Beruf. Trotz alledem gibt Z eine schöne Anzahl von Großgrundbesitzern, nament lich im nördlichen Teile des Lande?', welche ihren Besitz selbst bewirtschaften und zwar in ncuzeitlicher Weise und mit bestem Erfolge. In der Nähe der Haupt ?adt befand sich, ein als Mustergut zu chötzendej Besitztum de! Königs von Rumänien. Es hatte große Molkerei, die ihre Produkte zu schönen Preisen In die Hauptstadt lieferte. Das Volk, besonders daS ländliche, hat eine große Borliebe für einfache Lebens Haltung, für einfache Werkzeuge und für einfache Arbeit mit ausgiebigen Ruhe pausen. Zur Behandlung von Maschi nen findet man wenig geeignete Leute, schon etwas komplizierter gearbeitete Werkzeuge sind unbeliebt. . Mit einem stumpfen Beil und einer noch stumpferen Säge kommt der Zimmermann zum Bauplatz, die Arbeit fällt auch entspre chend aus; der Schmied liefert ein Stück, dal sogar den Einheimischen zu dem gut mütigcn Spott auffordert: Schmiede dieses Eisen, aber binde eS gleich mit einem Bindfaden", man macht sich also auf eine baldige Reparatur gefaßt. Bef sere Handwerker stammen aus Ungarn (Ungarische Rumänen!). Oesterreich, Deutschland und dem übrigen Auslande. Sie sind gesucht, gut bezahlt, ihr guter Verdienst erregt aber den Neid der Ein heimischen. , Richtig 'wohl fühlt sich der Bauer draufjen aus weitem Feld bei seiner Herde. Oftmals auf. meinen 'Wagen fahrten durch das Land hörte ich auS der Ferne die Hirtenflöte klingen. Und beim Näherkommen sah ich zwei Män ner, einer spielte die Flöte und deran dere tanzte. ES waren ab nicht junge Burschen, die sich ' zum feiertäglichen Tanz mit ihren Schönen von da heim einübten, sondern zweiulte Kna ben. vielleicht 70jährige, aber lustig und guter Dinge, weil eS gar so schön ist, ein Hirte zu sein. Und wenn wir zufällig bekannt mit einander waren, da gab eS kräftigen Handschlag und einen Schluck auS meiner Feldflasche. Und sie reichten als Gastgeber den Fremd fingen einen' Eimer mit frischer Schaf milch, stundenlang faßen wir zusammen am Feuer und erzählten dies und jenes. Im Umgänge mit Fremden, auch mit den Städtern feines Heimatlandes, ist w. r v r : jr. . m ., t. ' 5 l r r t uiiunujt civvncr Ntti'i um)0i,iiuz, zeigt aber immer etwas Nationalstolz. Im Geschäft ist er gegen den Fremden überaus mißtrauisch, den Handel mit ihm besorgt der Einheimische, mehr noch Griechen und Juden. Sein Mißtrauen gegen die städtischen Herren und die Bck omten ist wohlberechtigt. Obwohl reich lich viel Schrcibkundige unier den Bau ern zu finden sind, fällt eS auch diese sehr schwer, beim Verkehr mit einer Be hörde ohne Leistung einer besonderen Zahlung etwaS zu erreichen. Der Vak schisch spielt eine große Rolle. Nach Schluß der Feldarbeiten im Herbst kommt auch daS Vergnügen zur Geltung. Auf Jahrmärkten bei Musik und Tanz gibt die bunte Volkstracht ein lebhaftes, farbenreiches Bild. ES ist lo tenkwort, daß daS Volk on den alten Gebräuchen und besonders an der alten Art der Kleidung festhält. DaS Hanf leinengewebe. die Lodcnkleidung der Männer, di buntgestickte Wäsche der Frauen und Mädchen, deren fchleierar tige Kopftücher und auch die Umhänge taschen für dn Mundvorrat, alleS ist in der hauSlichkn Werkstätte gefertigt. Ge gen Alkohol verhält sich der Rumäne je den Standes genügsam, In den Städten ist infolge der vielen Gelegenheit selbst verständlich ein größerer Verbrauch z bemerken. Zm Gegensatze zu vem auffallend ruhigen Dorfleben spielt sich der pädti sche Verkehr um so lärmender ab. Am Bahnhöfe zwischen sehr eleganten Fuhr werken kleine Wagen, an denen alleS wackelt und klappert, ein holpxigeS Pfla ster. Kutscher, die auf ihre Pferde los schreien. Ausrufer mit Eßmaren und Zeitungen, verursachen ein Getiise. da! einer besseren Sache würdig wäre, ge hören ab nach Ansicht dei Städters zur Würze de! Stadtlebens. Man hat sehr gute Nerven. Der Städter verwendet, obwohl im fonstigen Lebensunterhalt ebenso genügsam und anspruchslo! wie der Landbewohner, einen beträchtlichen Teil seine! Einkommen! auf Kleidung und Auftreten in Gesellschaft, die! be, zieht sich aus mittlere und untere Beam tenschaft und Mittelftand. Die höheren und gut situiertea Kreise zeigen sich we. nig. leben viel Zeit im Auslande; über Haupt gehört e zum guten Ton, minde sten! einmal in Pari! gewesen z sein. In de Stäoten sind überall die Frem de In Geschäften, alt Handkn. sch i .er, un ".,!ur zu treffen. Nacki den Griechen durften die Deutschen die größte Fremdenkolonie bilden. Die dielen Fremden find wegen ihrer Leistun gen zwar geachtet, aber auch beneidet, wie ich schon einmal erwähnt habe. Ohne sie aber wäre da Leben dortzulande doch auf nur sehr bescheidene Ansprüche zuge schnitten, wie die zahlreichen Rumäne gebildeten Stande selbst erklären. Wa l für ein Leben wäre Im Lande ohne die fremden Handwerker und Kaufleute, ohne die fremdeiuTechnIker und sonstigen Ar beiter. wobei ich die bulgarischen und serbischen Gärtner und Erntearbeiter nicht vergessen möchte; deren Zahl allein dürfte mit einer Viertelmillion nicht zu hoch geschätzt sein. Die Wohnungsverhältnisse in ' den Städten sind meist ganz angenehm. Vorherrschend sind die Kkinbauten für ein oder zwei Familien, mit Garten und Hof. Wenn man in derartigen Miet Häusern auch manche neuere Ausstattung vermissen muß, so empfindet doch auch der Fremde nach kurzer Gewöhnung die Ungebuudenheit eines derartigen Woh nenS als angenehm. Reichlich Licht. Sonne und Luft machen so manchen Verstoß gegen modeme, sanitäre Regeln unschädlich. Regeln und Polizeivor schriften liebt man in Rumänien nicht. Und der Einheimische ist stolz auf die fehlenden Vorschriften, noch stolzer aber auf die von ihm geübte Mißachtung" der wirklich bestehenden. Er nennt das Freiheit".' auf die der Fremde bei ollcii möglichen Anlässen hingewiesen wird ES ist dies eine kleine BegrifssvwechZ' lung, genau so wie diese, das; man dort zulande von einkrn Menschen, der ein Gc schüft nicht ganz einwandfrei zu feinem . Nutzen gestaltet hat. die Ansicht hat: Er hat Verstand". Leider wird nur zu oft diefe Art Verstand bei Behörden, auch bei Männern der Politik gefunden, jeder sucht fein Schäfchen inS Trockene zu bringen, solange dazu Zeit und Gelegen heit ist; zu letzterer kann man durch einen Protektor gelangen. Und so kann eS leicht geschehen, daß ein junger intelli genter Mensch aus einem Anwalisschrei ber zum Waldbauinspcktor wird und den schönsten Wald anlegt, zwar nur auf dem Papier. Der Wald gedeiht recht günstig, allerdings auch nur in den Be richten, bis die politische Gegenpartei ge legentlich diese Praxis entdeckt. Jnzwi schen hat ober der Herr Waldbauinspc!, tor einen Teil deS Landes verpachtet als Weideland und in einemanderen Teile ein Kies und Sandlagcr entdeckt und damit einen regen Handel betrieben. Der Mann hat eben Verstand. Doch gibt eS auch eine große Zahl von Männern im Lande, die wirtlich auf da! Wohl der Allgemeinheit bedaö't sind und. falls ihre SteIung die Macht dazu gibt, gegen Mißstände scharf v gehen; die Gesetze sind vollkommen aus? reichend Der Fremde kommt nach längen: Verweilen im Lande zu der Ueberzeu' gung, daß viele!, heim ersten Anblick als sonderbar Erscheinende, dennoch bcrech ticzt und nützlich ist, daß aber nichr Be triebsamkeit, Ausdauer und Gewissen haftigkeit dem ganzen Wolke ein reichert .Einkommen auf der gleich großen Lard flache schaffen konnten, als früher erz!I worden ist. ; $&s nationale Spiel. ' Wie In Bericht in deutscher Spruche lauten würde. Da! nationale Spiel eigentlich gibt es zwei nationale Spiele, ein in door": Poker, ein .outdoor": Baseball. Wir wollen uns heute nur mit dem Letzteren befassen. Es ist unZ wieder holt nachgesagt worden, dem Aaseball mehr Aufmerksamkeit und mehr Rauiu zu widmen, da eine sehr große Zahl der Fans' (Baseballfczen) Amerikaner deutscher Abstammung seien. Diese hä! ten dann ein gute! Recht darauf, in ihrer (d. h. in unferer) Zeitung Berichte über daS Ballfpiel zu erwarten. Offenbar ist .man einer Kollegin im Westen, der Los Angeles Germania" mit demselben Anliegen nahegetretcn. Da! genannte Blatt schreibt: Einer dr StraßenoerlLufer der Germania" öu ßerte sich unlängst, er könnte das Gc schüft für uns verdoppeln, wenn wir hie neuesten Nachrichten über das VasebJÜ, spiel veröffentlichen würden. Um eine Probe zumachcn, schickten mir gestern unseren Dritckerteufel, welcher be. hauptet. ein Sachverständiger zu hin. nach dem Laseballpark, um Bericht zu erstatten. Hier ist sein Report, den wir erst heute au! der Sportsprache verdeutschen mußten, ehe er verständlich wurde: Farmer, macht drei Treffer in fünf mal aus. Er spazierte einmal, machte ein Doppeltes und sehte drei Rennen auf die Rechnung. ' In der vierten Sprosse hatte McCab den Föurier und Elli! ihre Köpfe ab schwingen nach einer langsamen Sphäre. In der Fünften, für daS zweite Mal in zwei Tagen, wurde Ryan aus btm Spiel hinausgestellt. Er haute in ein doppelte! Spiel und hatte zu viel i sagen über den Bescheid, wie Obmai Frary behauptet. In der Siebenten. Fournier x(lt nach einem hohen und es ging am Tr,!, ten vorbei für in reinliche! Topp-ll, , Die Achte war die große Reihe. der Mann auf dem Salzsee.Klub knii,. telte. Siglin machte ein Doppel, . Grandall, Miller, Crr und Konnick er i einzelten für ein Ganze! von vier nen.- Ja der Neunten. Siglin fcfirnb d,e feldende Gcsichtöbildung deö SpielcI ü. Er machte einen großen, einhängt n Halt Den Shicks heißer Fahrt awifd; n Prima und Sekunda, sich sklbst r j Pr:ma hmauswcrfmd. Lapan und tu lencia arbeiteten für Lo! Angele! in b letzten Sprosse." . .. . t ; , . Ir'V t I n l W' $ A i ,i , t I !".. iii