Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 24, 1918, Page 6, Image 6

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    Seite 6-Tägliche Omaha Tribüne-Mittwoch, den 24. Juli 1918.
Verlor öreihig
Pfund wahrend
seines Trubels
Latte furchtbare Kopfschmerzes nd
häufige Cchililnbelaufälle.
. Trubel übrrmnndcn.
.Ich verlor dreißig Pfund in sie.
ben oder acht Monaten und würde,
ohne Zweifel, heute noch eine fran.
ke Frau sein, wenn es nicht für Tan.
lae toll," sagte kürzlich Frau Har.
ry Janicke, die in Wo. 966 nördliche
26. Straße wohnt.
.Ich hatte keinen Appetit", fuhr
sie sort, und mein Magen war so
schwach und außer Ordnung, daß der
Anblick von Speisen mich krank mach,
te. Ich hatte furchtbare Kopsschmer,
zen und häufige Schwindclanfälle
und war so nervös, daß mich der
Kinderlänn furchtbar unglücklich
machte. Meine Nächte waren, rast,
los, und ich stand morgens müde auf.
Meine rechte Schulter tat mir so
weh, dah ich kaum meinen Arm recht
halten konnte, und mein linkes Bein
schmerzte mich so sehr, daß ich kaum
herumhumpcln konnte.
Ich dachte, ich würde nie besser
werden, und ich wurde auch nicht, bis
meine Nachbarn mir sagten, wie
Tanlac ihnen geholfen hatte und mich
dazu bestimmten, es zu gebrauchen.
Tann kehrte mein Appetit beinahe
Politische Anzeige
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Kandidat für das
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auf dem
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Im Platte Cotxnty
Wurde in Mlwaukee, Wis,,
geboren und diente in den Iah.
ren von 1881 bis 1888 und
weiter von 1891 bis 1896 be.
reits als Sheriff des Platte
Coünty. Die älteren Ansiedler
dieses CountyS können sich fei
ner sicherlich noch wohl erin
nern und wissen, daß sie in ihm
den besten Sheriff hatten, den
dieses County jemals hatte.
Man stimme bei der Wahl für
ihn und er wird den Beweis
erbringen, daß er der richtige
Mann für dieses Amt ist. -
E331lli3intnsnS3!ISB;
MUism ISsrndsrg
Deutscher Advokat
Zimmer 950 931. Omaha National
Bank-Gebäude.
Tel. Douglas SS2. 'Omaha. Nebr.
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sofort zurück und ich fing an, besser
zu fühlen. Ich habe bereits acht
Pftmd zugenommen und habe so
ebm erst meine Weite Flasche von
Tanlac genommen. Meine Nerbosi.
tät vcrläszt mich langsam und die
Kopfschmerzen und Schmindelanfälle
sind auch beinahe vcrschwilnden. Mci
ne Arbeit war eine furchtbare Bür.
de für mich, aber jetzt kann ich
alle meine Hausarbeit verrichten und
alle meine Wäsche und meine vier
Kinder obendrein besorgen. Ich ha
be kaum noch irgend welche chmcr
zen und kann so gut gehen, wie je
mals zuvor. Ich schlafe vorzuanch
jede Nacht, meine Müdigkeit ist der
schwunden und ich suhle Wähler und
bin zur Arbeit aufgelegt. Tanlac
war eine wundervolle Medizin für
mich und es ist mir ein Vergnügen,
eS zu empfehlen."
Tanlac wird in Omaha verkauft
von der Sherman & McConncll
Trug Company. Ecke 16. und Dodge
Straße: Owl Trug Company. 16.
und Harncy Straße: Harvard Phar
macy. 24. und Farnam Straße;
nordöstliche Ecke 19. und Farnam
Straße, und West End Pharmacy.
19- und Todge Straße, unter pev
sönlicher Leitung eines Spezial Tan
lae Vertreters, und in Süd Omaha
bcl der Forrst & Meany Trug Co.
(Anz.)
80 Jahre Schwmerijcher
Grütli'Rerein.
Von Dr. Hans Müller (Zürich).
Am 20. Mai dieses Jahres waren
80 Jahre verflossen, seit in einem
bescheidenen Gasthof in der Genfer
iLorstadt Paquis von einigen jungen
ostschweizerischen Handwerkerföhnen
ein Bildungsverein gegründet wurde,
der durch das Zusammenwirken ver
schiedener ungewöhnlicher Umstände
eine erhebliche Bedeutung für die
schweizerische Arbeiterbewegung und,
weit darüber hinaus, sür die politi
sche Entwicklung des Schweizer Vol
kes gewinnen sollte: der Grütli
verein.
Acht Jahrzehnte hindurch war er
der Träger vaterländifch-nationaler
Anschauungen und Traditionen in
ncrhalb der von fremdländischen, in
ter und antinationalen Ideen, reich
lich beeinflußten Organisationsbe
strebungen der schweizerischen Ar
beiterschaft. Obwohl von Anfang
an ein Pionier des sozialistischen Ge
dankens , wirtschaftlicher Solidarität,
hat der Grütliverein doch niemals
aufgehört zu betonen, daß aller
Fortfchritt in der BerwirZlichung die
ses Ideals sich auf dem Boden un
seres demokratischen Staates, auf der
Grundlage der Gesetze und unter Be
rücksichtigung der nationalen Volks
anschauungen zu vollziehen habe.
Dem marxistifch-sozialdemokratischen
Doktrinarismus gegenüber, der den
sozialen Reformen keine Bedeutung
zuerkennt und die Herstellung einer
sozialistischen Gesellschaft durch re
volutionäre Klassenkämpfe und pro
letarische Diktatur erzwingen will,
hat die Mehrzahl seiner Mitglieder
sich stets ablehnend verhalten, und
dieses entschiedene Eintreten für ge
schliche Sozialreformen, für die
loyale Respektierung des Bolkswil
lens, sowie für eine ausreichende
Landesverteidigung ist bekanntlich in
jüngster Vergangenheit die Veran
laffung dazu gewesen, daß die 1901
hergenellte organisatorische Verbin
dung zwischen dem Grütliverein und
der heute die Landesverteidigung ab
sehnenden und antinational gewor
oenen sozialdemokratischen Partei
wieder in die Brüche gegangen ist.
Mit der Geschichte der schweizeri
schen Arbeiterbewegung, Sozialgesetz
gebung und Wirtschaftspolitik st die
UZ Erütlivereins während der acht
zig Jahre seines Bestehens unauf
joslich verknüpft. Viele fruchtbare
Anregungen, die heute längst ihre
Verwirklichung gesunden haben, sind
oon ihm ausgegangen. Er hat sich
um die Fabrikgesetzgebung, die So
zialversicherung, das Arbeitsrecht, das
(Äewerkschafts- und Genossenschasts
!?esen und viele gemeinnützige Be
nrebungen bleibende Verdienste er
morben, die ihm auch diejenigen
zubilligen müssen, welche sich mit
seinen sozialpolitischen Grundanschau
gen nicht einverstanden erklären kön
nen. Darüber hinaus ist der Grüt
liverein den vielen Tausenden von
Mitgliedern, die durch feine Schule
gegangen sind und ihm oftmals eine
rührende Treue bewahrt haben, ein
Freund und Berater, eine Stütze und
Hilfe in vielerlei Nöten und Be
vrängnissen gewesen, hat z diesem
Zwecke eine größere Anzahl segenS
ich wirkender Institutionen ins Le
ben gerufen und daneben nicht ver
gessen. durch ,Ps!ege des Gesanges,
oes Turnens und Schießens für die
Hebung des Kunstsinns, der Gesund
heit und Zehrtüchtlgkeit der Arbeiter
klaffe zu wirken. Die größten Lei
ftungen des Grütliverelns liegen ober
unzweifelhaft auf dem Gebiete der
Volksbildung. Zu einer Zeit, als
daS Volksschulwefen noch weniger
hoch entwickelt war. als heute, haben
sich Tausende durch ihn im Schrei
ben. Lesen und Rechnen weitergebil
bet, haben Kurse in der Buchhaltung,
ver Gesetz?skune und den Grundbe
sMnd KW MÄKn. ErM
zum Denken angeregt und da In
teresse am öffentlichen Leben geweckt.'
Lang ist die Liste der hervorragend
sten Männer, die ihn in den, acht
Jahrzehnten seinci Wirken seine
Arbeit geleitet und ihn. mit neuen
Ideen befruchtet haben. Dr. Riede
rer und Galler haben tüchtige Nach
folger erhalten in Wilhelm Klein
und Friedrich Bernert, Heinrich
Grunholzer und Salomon Vögelin,
Theodor Curti und Heinrich Scher
rer. Stcfan Gschwind und Eugen
Wullschleger, Salomon Bleuler und
Heinrich Ernst, um nur einige der
verdientesten seiner meist schon heim
gegangenen Veteranen zu nennen.
Gewiß sind in der Politik und ge
schäftlichen Leitung des Grütliverein!
nicht selten schwere Fehler gemacht
worden wie wäre eö sonst mög
lich, daß eine im schweizerischen
Bolksleben so festgewurzelte Organi
sation jüngst erst durch eine Krise
hindurch gehen mußte, in der eö sich
um Leben und Tod handelte? ' Aber
andererseits ist eS doch auch wieder
ein Zeichen unverwüstlicher Lebens
kraft, daß der Grütliverein immer,
wieder imstande war, die in ihn ein
gedrungenen Fremdkörper auszuschei
ven und sich in den entscheidenden
Augenblicken seiner Geschichte auf
seine wirklichen und bleibenden Auf
gaben zu besinnen. '
Die Neuorientierung, die der,
Grütliverein in jüngster Zeit in sei.
ner Politik vorgenommen hat uno
infolge der er unter klarer Ableh
nung überlebter ausländischer Tok
trinen und unter bewußter Wieder
anknüpfung an die Traditionen sei
ner Stifter, die auS dem sozialpoli
tischen Gedankenschatz eines Heinrich
Pestalozzi und Mozzini geschöpft ha
ben. sich als neue fozialdemokratische
Bolkspartei konstituiert hat, beweist
beutlich, daß er seine Rolle noch nicht
ausgespielt hat. jedenfalls nicht daran
denkt, die von ihm vertretene Rich
tung in der Arbeiterbewegung und
im schweizerischen politischen Leben
preiszugeben. . Die rege Tätigkeit,
die in seinem Zentralkomitee und sei
nen Sektionen wieder eingezogen ist,
läßt daraus schließen, daß der Grüt
liverein in seine Zukunst Vertrauen
setzt und gewillt ist, seine Auffas
sungen in Politik und sozialer Be
wegung neuerdings energisch ' zur
Geltung zu bringen.
Gelehrte Frauen i Altertum.
So wenig Verständnis auch daZ
Altertum für die Würde der Frau
hatte, so gab es doch damals schon
hochbegabte Frauen. Sappho war
oie größte Dichterin des begabten
Griechenvolkes. Mvrtis hat den Pin
dar gelehrt, und Corinna trug bei
ven olympischen Spielen fünfmal den
Preis davon. Die hohe Begabung
dieser Frauen ermöglichte es ihnen,
Die Schranken zu durchbrechen, die
Gesetz und Sitte ihrem Drang ent
zegenstellien. Sokrates und Perikles
haben die Belehrungen von der Aspa
l'ia empfangen. Schon damals gab
:s weibliche Aerzte. Alympias aus
Theben hatte großen Ruf, und Agno
vice aus Athen heilte Krankheiten un
ter Todesgefahr. Zu diefer Zeit war
ts den Frauen in Athen bei Todes
strafe verboten, Medizin und Chi
curgie zu studieren und auszuüben.
Viele Frauen wollten aber aus
Scham den männlichen Aerzten sich
nicht anvertrauen. So hielt der Tod
reiche Ernte, besonders unter den
Wöchnerinnen. Das ging der Agno
vice tief zu Herzen, sie setzte ihr Lc
ben ein, um den Frauen Hilfe brin
gen zu können. In männlicher
Tracht übte sie ihren Beruf auS und
wurde den Kranken ein rettender En
gel. Aber ihr Geschlecht wurde ruch
bar, und auf Grund des bestehenden
Gesetzes verurteilte man sie zum
Tode. Die Frauen Athens wollten
aber lieber mit Agnodice sterben, als
letztere opfern lassen. Zur Zeit des
griechischen Kaiserreichs widmeten sich
viele Frauen der Medizin. Die reiche
Nikarete entsagte dem ehelichen Le
ben, warf sich mit ihrer ganzen Kraft
zus das Studium der, Medizin und
übte dann die Heilkunde aus. Sie
wurde der Liebling des Volkes. Auch
oas Mittelalter kannte schon be
rühmte weibliche Aerzte. Elisabeth
Lawrence, 1544 in England geboren,
tat sich glänzend hervor. : Dieselbe i
etzte die ersten Männer der Wissen
chaft in Staunen über ihre präzise,
charfsinnige Darlegung der schwie
rigen Fälle der Medizin. Trotz ih
rer umfassenden Kenntnisse und ihrer
lußerordentlichen Geschicklichkeit be
saß sie daS größte Mißtrauen in ihre
Kunst. Ihre glücklichen Kuren er
warben ihr jedoch ungeheuren Ruf.
Justine Tierichia auS Schlesien übte
schon früh den Beruf einer Geburt
Helferin aus. Christine Leporin
praktizierte mit großem Erfolg als
Arzt in Quedlinburg. Eine Sibold
erwarb sich 1816 den Doktorhut.
Eine Marie Cybilla Maron aus
Frankfurt am Main hat sich alS Na
turforscherin Berühmtheit erworben.
TZ eg weiser. .Warum
steht denn das riesige $alt" hier
an der Korridortür?"
Vermieterin: .Ach, wissen Sie, I
mein Student irrt sich fo leicht im
Stockwerk!?
Die Dorfschönheit.
Von B.
M
' (2. Fortsetzung.)
.Ach. au aue mir' stet
lich nicht fehlen,'' saqte sie leichthin.
Aber, sehen Sie, es ist eben ein land,
Iicher Ball, und meine Schwester will
nicht, daß ,ch mich unter die Dorfmao
chen rechne. Mein Schwager dagegen
ist sehr gegen diese Sonderstellung, und
ich weiß nicht recht, was ich thun soll,
setzte sie achselzuckend hinzu.
.Aber die Entscheidung steht bei
Ihnen?"'
.Ja. so ziemlich.'
.Dann werden Sie hingehen, und
tanzen bis der Morgen tagt!"
.Ne ein ich möchte wohl
aber ich werde nicht....
Doch, doch, Sie werden hingehen
Ich spür's in allen Gliedern."
.Tann harn Sie ahnungsvollere
Glieder, als ,ch," sagte sie lächelnd.
.Wenn Sie gehen, so machen Sie
, mehr Menschen ein Vergnügen, dem
Schwager und sich und den Tön
zern. wenn Sie daheim bleiben, nur der,
Schwester.
.Sehr richtia, nur it mir meine
Schwester das Liebste und Wichtigste
auf der Welt.'
Nach dieser Bemerkung schwiegen sie
eine Weile.
.Im Winter muß eö aber sehr ein
sam hier sein? bemerlie ver Haupt.
. mann.
.Ich haoe noch keinen Winter hier
verlebt, weil ich in Pension war. Den
nächsten aber darf ich die Jagden mit
machen, und das ist herrlich."
.Sie wann wohl froh, der Schule
,u entrinnen?
.Nein, ich mußte mich von so vielen
Freundinnen trennen.
.Ware Sie in London?"
.Ach, Du liebe Zeit nein! Ich
war in einer ganz altmodischen Minen
Anstalt in Bridgeford. Wir yaöen va,
was man so sagt, einen guten Grund
gelegt, aber wir mußten auch vielLang
eiliges lernen."
.Was war Ihnen denn so besonders
langweilig?" '
.Geschichtsta!ellen, Geologie und
Bruchrechnungen Rechnen überhaupt,
darin bin ich furchtbar dumm! Ich
kann nie die größere Summe von der
kleineren abziehen in Schillingen,
Sie werken schon verstehen, wie ich's
meine."
.Leider kann ich auch keine größere
Summe von einer kleineren abziehen,
so sehr mir's zu Statten käme!"
.Ach, Sie können's ganz gewiß! Sie
können ganz gewiß dir schwersten Rech
nungen machen," sagte sie, ihn ernst
haft ansehend, um dann plötzlich roth
zu werden: Ach, Sie meinen'? so....
jetzt halten Sie mich gewiß für dumm!"
.DaS wäre gerade nicht sehr logisch!
Erzählen Sie mir nur noch mehr von
Ihrer Schule. Wa! war Ihnen denn
außer dem Rechnen so besonders un
angenehm?"
.Zwei und zwei .spazieren zu gehen,
bei bittern Kälte. im Winter früh um
sechs Uhr aufzuftrh, und dann die
Tanzlehrerin; dagegen schwärmte ich
sür meine Musikstunden, für Feiertage
und für Geschichte. Die kann so unter
haltend sein wie Märchen."
.Eefchichte ist häufig genug ein
Märchen!"
Sie blickte unier dem breiten Hut
rand, prüfend zu ihm auf.
.Die Geschichte, die Barton um
spinnt," nitgepett sie. .ist aber ganz
wahr, di kann auö dem Domesday
Buch (da rOer Wilhelm dem Eroberer
verfaßt LehenSduch) bewiesen werden.
Niedcr-Barwn üax In alten Zeiten
ganz bedeutend, hatte ein Schloß, eine
Wildpark, eine Abtei und sogar einen
igenen Heiligen."
Und jetzt gebricht' zthm an Allem,
an Heiligen und an besonderen Kenn
zeichen?"
.Ja, da heißt, Fra Parry behaup.
tet, ti zeichne sich durch Schlechtigkeit
au! Das ist nämlich ine Französin,
bei der ich einmal in der Woche statt
zösisch lese. Sie wohnt Mittelbar
ton und sagt immer, ,2 si in ganz vn
kommene Dorf, lvo die Männn trin
kea, rauchen nd ihr Frauen schlagen.
.Zolaisch" nennt sie', ich weiß nicht
recht, wa da heißt."
.Da wundert mich rwiderit K!n
loch, di Wortdeuiung umgehend. .Ich
hätt darauf geschworen, t wäre tat
kein Arkadien!"
Sie gingen jetzt dtt Anhöhe hin
untn, an einer öieihe derwNtertn Wei
der vorbei, die Eiern au der Wiese
lasen und die gekriimmten Rücken streck
ten, um dem Paar nachzusehen. ,
.So, so, jetzt hat Fräulein Peggy
eine Bekanntschaft, und ine feine dazu,"
lautete ihre Anficht. .Ja, ja, das hat
man sich denken können, daß die nicht
lang auf einen Liebsten zu , warten
braucht. Bildhübsch ist sie ja, und er
sieht auch aus die ein Gras da kann
Hanna Trcwenor zufrieden sein!'.
.Sie kennen wohl all' di Leute hier
herum?" bemerkte Kinloch, dem di
beobachtenden Blicke nicht entgangen
waren.
.Ja, so vom Sehen. Ich habe ja
vom sechsten Jahr an hier gelebt, mit
Lusahme der Schulzeit. Meine
Schwester hätte mich gern noch nach
Lrüssel aefätfi semjtt Schliff
i
'
i
...
M. Crokcr
5
aber mein Schwager war dagegen, uns
ich glaube, daß er Recht hatte. Aber
o sehen Sie doch nur!" rief sie, auf
geregt voraneilend und sich mit aller
Wucht gegen daS ' Gatterthor einer
Wiese werfend.
Diese lag an der Rückseite des Dor
fe, war in der Mitte durch den im
Schatten hoher Erlen dahinströmenden
Bach getheilt und mit einer hohen Dor
nenhecke eingefaßt.
.Wa ist? Wa soll ich sehen?
ragte Rmloch. .
.Der abscheuliche schwarze Hengst
wieder! O bitte, bitte, machen Sie m
doch da Thor auf," rief Peggy, un
geduldig daran rüttelnd.
Kinloch fah wohl, daß ein schöner,
etwa dreiahrigerRappe wie toll herum
jagte, und ein Füllen, daS nicht seh
sicher auf den Leinen war, seine
Sprünge vergnügt nachahmte. Mitten
in der Wiese stand eine braune Stute
die zu lahmen schien und vergeben die
Nase nach ihrem Sprößling ausstreckte,
.Lassen Sie mich nur hinein! Ich
erklär'S Ihnen nachher!" rief Peggy
in höchster Aufregung.
Kinloch öffnete das Thor, und sie
flog, den Strohhut in der Hand, von
ihrem kläffenden Hund gefolgt, wie ein
Pfeil dahin, nicht minder gelenkig und
lebhaft, als der Hengst, dem die Sache
Spaß zu machen schien, und der. toll
ausschlagend, fast den Kopf deS Füllens
getrogen hatte, inloch begriff jetzt,
um waS eS sich handelte, und scheuchte
'L Cut ....... t
mir ausgeoreiicien rmen ven appen,
der aber immer wieder frech das Füllen
umkreiste.
.Warum paßt denn die Mutier nicht
bejier oufk" fragte er Pegqy, die ihren
Hut schwang, um das Tbier u er
schrecken.
.Die ist ja blind! Haben Sie denn
keine Augen für den hilflosen Jammer
auf ihrem Gesicht? Auch sie ist gar nicht
an die Weide gewohnt.... So. setzt
yaven sie lyn. . . . zagen Sie ihn über
den Bach ich laufe voran und mache
das Vitter aut."
Dabei setzte sie schon sammt Hund
und Hut wie ein Reh über den Bach,
nd n,:t vereinten Kräften trieben sie
den muthwkll'.gen Hengst in sein eigenes
Revier zurück.
.So. letzt bist Du sicher." sagte
Peggy, als er hinter seinem Gehege
stand und wehmüthig auf den kleinen
piklgefahrten zurückblickte. .Du hast
mit Absicht gethan! Man kennt Dich!
Sie werden mich Wahl für verrückt
halten, wandte sie sich jetzt zu dem
hilfreichen Begleiter, .aber der abscheu
e Kerl druckt daö Gatterthor mit
der Nase auf und kommt übel's Wasser,
um das arme Füllen zum Unfug zu
verleiten. Letztes Jahr ist der blinden
Stute eins ertrunken, und dieses
kommt sicher durch seine Huse zu Scha
den!"
Sie nehmen warmen Antheil an
Thieren," sagte Kinloch. ihr Körbchen
haltend, während sie da wundervolle,
ichtdraune Haar aufsteckte, das w ein
Glorienschein um das feine von der
Anstrengung und der Aufregung ge
rothete lLestchtchen floß.
.Ja. das thir- ich." ver etzte sie. den
Hut aufsetzend unv nach ihrem Körb
chen greifend. .Ich habe alle Thiere
leb bis aus die Ratten, und wenn
man ans dem Land lebt, muß man
Dinge mit ansehen, die Einem das Herz
zerreißen."
Zum Beispiel?" sagte Kinloch,
dem ihr traurig ernster Blick den
Wunsch erregte, sie möge von noch per'
oniierem Verzmeo vericvonr vleioen.
Ja, wenn mir zum Beispiel m
Wald ein Kaninchen über den Weg
läuft und ich ein paar Sekunden darauf
ein Wiesel seiner Fährte folgen sehen
muß. oder wenn ich mitten im Feld ein
Geminsel höre, und einen armen, hilf
losen Hasen in der Schlinge finde. Ach,
und nicht nur die wilden Thiere müssen
leiden! Gestern ging ich an der .Krone"
vorbei, nd da stand ew Karren mit
einem herzige weißen Kalb, daS ganz
kläglich dreinschaute. Gleich steckte eS
ei Nase m mein Hand, und war so
vergnügt, als ich mit ihm sprach
da Thichen war an Liebe gewöhnt!
Eine ganz Stunde mußte es noch war
ten, und der Gaul am Karren war ein
geschlafen. Ali ich dann Abends beim
Fkisch etwas bestelle mußte, da"
schluckte heftig .da hingen vier
chneeweike lleme Kalbsfußchen an der
Wand."
Kinloch hatte nie eine Schwester ge
habt; derZauber solch arglosen, warm
herzigen Mavchengeplauders war ihm
neu.
.Da Haien Sie gewiß kein Kalb
leifch bestellt," bemerkte er lächelnd.
Wie Sie da noch lachen können!
agte sie, ihn aus thränenfeuchten
Augen zornig anfunkelnd. .Die Welt
st recht grauzam.
.Ich hatte gezacht, in Ihrem Alter
könnte man mit ihr zufrieden sein."
.Ach, ich kann mich nicht über ue
beklagen, und Toby auch nicht," sagte
ik, aus ihren schwarzen Aberdeen-Ter
ner viuttnv, ver mit unenonqem
Selbstgefühl vor ihnen her spazierte.
aber Anver haben k nicht so gut, als
wir Beide. So, da wären wir," sexie
hinzu, indem sie e:n Gartenthor
öffnete, da auf ir.en schönen Gra-
platz mit Ulmen und Nußbäumcr
führ!.'
Am tgegeageschten Sad de
Grakgarienö stand ein unregelmäßig
ljebaute, mit Schlingpflanzen bewach,
ne, strohgedeckte Hau. Öln fröh
icher Blumengarten umgab den schlich
e Bau nd darin saß im Schaukel
tuhl in Dame mit einer Zeitung.
Jenseit de Hause erhoben sich höh
geschwärzte Scheunen und langgestreckte
Ctallgebäude, Arbeitspferde wurden
zum Brunnen geführt, Hühner und in
paar Lämmer trieben sich auf der Wiese
herum und drei rothe Kälber rieben
ihr Nasen am Zaun de Blumen
garten und schielten verlangend hin
ein. Der ganze Hof machte de Ein
druck von Gedeih! ich keit . und mstger
Arbeit, der irvch durch da Pusten einer
von hier au nicht sichtbaren Dampf
Maschine erhöht wurde.
.Hier bin ich zu Haus," rklZrte da
junge Mädchen, .und wenn S jetzt
quer über die Wies gehe und durch'
groß Einfahrtthor hinaus, sind SI im
Nu am Weißen Hund."
Sie blieb stehen, offenbar, um ih
zu entlassen.
Meinen verbindlichsten Dank,'
sagte er.
Wofür? Ich habe Ihnen zu dan
kent Sie haben ja unsere Schäfer
Jungen au dem Wasser gezogen und
mir geholsen, den Hengst zu oerscheu
chen!"
.Gestatten Sie, daß ich mich vor
stelle?" sagte er. sich jetzt erst dichr
Pflicht erinnernd.
Sie sah halb kindlich, halb mit mäd
chcnhafter Würde zu ihm auf.
.Kinloch.... Hauptmann Kinloch
.Peggy.... vielmehr Margaret Sum
merhayes. ... ich hoffe, da kalte Bad
wird Ihnen nicht schaden. . . . leben Sie
wohl."
Mit einer eiwaS ungelenken Verbeu
gung. über die sie selbst erröthete, ließ
sie ihn stehen und ging auf' Hau zu.
Kinloch schlug den ihm angegebenen
Weg ein, in Gedanken ganz von der
Wegweiserin erfüllt. Er sah sie immer
noch vor sich, wie sie behend und an
muthig mit wallendem Haar über die
Wiese oelauien war. lab die lüken.
ausdrucksvollen Augen, die raschen int
schiedenen Bewegungen und rref sich ihr
arglose, zutrauliches Geplauder zurück.
Dabei kam ihm unaufhörlich der Ge
danke: .Wenn doch Goring nie den
Namen Peggy Summerhayes' gehört
hätte!"
Daß es für Hauptmann K'mlochs
Lemüthsruhe besser gewesen wäre, auch
er selbst hätte sie nicht kennen gelernt,
war ihm noch nicht bewußt.
IV. Kapittl.
Eine wichtige Begegnung.
Der kleine Kreis im Gasthaus zum
Weißen Hund' war durch zwei fana
tische Angler erweitert worden. Frau
Banner hatte ihrem Tisch eine Platte
einfügen müssen, und die zwei Bedien
ten der neuen Gäste mehrten ihre Müh'
und Noth, statt sie zu erleichtern, denn
diese wichtigthuendea Herren schienen
anzunehmen, daß sie einen Brunnen
mit kochendem Wasser im Hof haben
muiie, geradezu einen Geiser. Tie
Mahlzeit verlief heiter und angeregt,
man unterhielt sich lebhaft, aber K:n
loch wurde nicht nach seinem Abenteuer
gefragt, und Niemand schien, anzuneh
men, daß ihm etwas Merkwürdigeres,
als etwa ein Kaninchen oderein Lamm
über den Weg gelaufen sein könne!
Technische Ausdrücke der edlen Angel
kunst flogen hin und her, Angelerleb
nisse wurden ausgekramt, und die all
gemeine Verachtung traf einen dunklen
Ehrenmann, der mit einem Wurm,
tatt mit Fliegen, Forellen geangelt
hatte.
Gorrng aß mit vorzuglichem Apve
it, Kinloch dagegen lehnte Kalbskote
etten schroff ab. Nach Tisch schlug
Goring ein Spielchen vor, und farfd
auch zwei gleichgesinnt Seelen, die mit
hm zu den Karten griffen. Whiting
und der General setzten sich vor die
HauSthüre, um weitere Geheimnisse de
Fischfangs zu erörtern, und Kinloch
griff nach Andersons: .Stille Gedan
en über die Vortheile beim Angeln."
Allein diese Gedanken waren für seine
etzige Gemuthsvnfassuna gar zu still.
und so nahm er einen neuen Roman
vor, der zwar gut geschrieben war, aber
doch nicht die Kraft hatte, ihn zu ses
ein. Was er kurz vorher in Wirklich
keit erlebt hatte, schien ihm anziehender
und aufregender. Sich in in reine
Kind, in eine wilde Blume, wie Peggy
?ummtrhaykz, zu verlieben, wäre ja,
wie er genau erkannte, bodenlos tböricht
gewesen! Trotzdem wollten ihre Auge
nicht von ihm lassen, und in prahlen
des Gesichtchea voll Jugendlust und
Wärme blickte unter ein',m aroßeu
Tchutzhut hervor, zwischen dn Bllt
lern seine Buchs heraus, bis er diese
ungedulvig beiseite legte nd zu den
beiden Herren vor die Hauethütttrat.
?v?kschag fs!gt)
"Ä ha ! - .Du, der BcnM Iftbä
ler.hat ja ine,Reifnach Skdmmrila
gemacht! Wurde ihm da? , vom Arzt
verordnet V: jMa , . von, feintet
KechtSanwaltt' V . V.V--
KIi , Znd?rie,Mn2
(zu ihrem SoZn..ber die Znppen&län.
der dennkrrutM? Qo mach? D
denn das' Karlch: Hosn, ftr
Waisentnaben!" U ,
?.ruf, tLch.iak.lt. 'Der
WalLbw ist wvhl ew'schr tuMim
Chauffeur?" Und.'ot! S5n, jft
er mit 'ne? bnmcbsnen M&katn'
rtzn fciÄii4nti
Wubte sich zu hclscu.
Der .komischste aller Komiker".
Korntheuer, sollte für inen in letz
ter Minute erkrankten Schauspieler
einspringen. 1
Er erklärte sich dazu bereit, machte
aber den Direktor darauf aufmerk
sam, daß er zum größten Teil aus
dem Stegreif spielen muffe, da er von
der Rolle nur eine sehr geringe Ah
nung habe.
Bei Korntheuer Gewandtheit im
Improvisieren hatte sein Spiel den
größten Erfolg. Das Publikum kam
au dem Lachen nicht heraus über
den gelungenen Bürgermeister, den er
darstellte.
, Zu einem wahren Gebrüll aber
steigerte sich das Gelächter bei der so!
genden Stelle:
Diener (eintretend): Herr Bürger
meister, die fremde Sängerin kommt
schon!
Bürgermeister: Kommt schon?
Kommt schon? .... Was tun? Was
anfangen? Und was hernach wie
derum beginnen?
Diener: Ich hab' ihr Blumen auf
den Weg streuen lassen. Dazu hab'
ich alle Gärten geplündert, und da
sie mir nicht genug Blumen boten,
hab' ich ihr auch Salat streuen las
sen. j
Bürgermeister: vkecht so, mein r,e
ber, und nun lassen Sie von mir
aus noch zwölf Eier sieden und aus
den Salat legen!
Galgenhumor. Haben
Sie etwas zu sagen?" redete der
Richter den von ihm zu 3g Jahren
Zuchthaus verurteilten alten grau
hangen Einbrecher an.
Verurteilter: Ich danke Jhncn
Herr Richter, daß Sie mir ein lan
ges Leben wünfcvm.-
Die vtrftümmelte Leiche
deö Soldaten Theodore F. Berlinger.
22 Jahre alt. von Brooklyn N. ,
wurde an der New York und Long
Branch-Eisenbahn in Red Bank. N.
II, von einem Bahnwärter entdeckt.
Man vermutet, daß er von einem,
Zug getötet worden ist.
Bei Protzen. Kammer
zienrat: .Dort auf dem Teppich
liegt fchon wieder ein Geldschein!
soll ich etwa auch im Salon Papier
körbe ausstellen lassen?" j
Variante. .Dieser Hut
Adolf, wäre mir rocht?"
.Ja, liebe Kind, waS Dir recht
ist, ist mir zu - teuer!" j l,'
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