Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 23, 1918, Page 2, Image 2

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    Seite 2-TügNche Omaya Tribüne-DienStag. den 23'. JuN 1918,
Tägliche Omaha Tribüne
TBJBUNE PUBLISHING CO
steil I I Tageblatts: Ttch
Post, per Iaht 55.00; eiazelae Nummetn 2c Preis des Woche
blau: Bei strikter Boraöbezahlng, per Jahr $1.50. ,
1307-1309 Howard Str.
Telephon
Oea Moines, la, Braneb
Entered aa aecond-cljua mattet
Omaha, Nebraska, endet the act of
Omaha, Nebt-, Dienstag, den 23. Juli 1918.
The Tägliche Omaha Tribüne ia a atrfctly American newspaper,
read by American of German blood. The Tribune recognizes the fact
that no Publication in thia eountry has a right to exist if it doea not
devote fta entire energy to the best interest of the United States of
America, particnlariy the cause for which the United States entered
thia war. If any one should find anythlng in onr columns which he
beiieves is at Tariance with this prindple, we would be Rrateful to
have It called to onr ttention. The Tribune is' nothing eise than an all
American newspaper.
Die Profite
Sechs europäische neutrale Nationen werden .Heute, infolge ihrer
Kriegsprofite reich. Trotz gewaltiger Vermehrung ihrer öffentlichen
Schulden und ihrer nationalen Steuern ist die Lage Norwegens, Schwe.
dens, Spaniens, Hollands, Dänemarks und der Schweiz gegenwärtig
stärker als jemals feit einem ganzen
1914 bis zum Februar dieses Jahres haben sich in den genannten Landern
die Bankeinlagen verdoppelt. Sie iveisen eine Erhöhung ihrer Reserven auf
und zeigen, daß die Zirkulation von Banknoten um 200 Proozent höher ist
als sie am 31. Fuu 1914 war. Die sechs Neutralen haben eme noch me
dagewesene Nachfrage nach ihren Rohmaterialien und Fertigwaren erlebt.
Infolge dessen wurden bei den meisten der Kriegführenden, grosze Kredite
aufgebaut, die mit Gold nicht würden liquidiert werden können. Die
Schweiz, das einzige Land unter den
ten über Kriegsanleihen zur Verfügung stehen, hat durch den Verkauf von
Bonds ungefähr $30,000,000 gewonnen. Spanien war das einzige Land,
nach dem der Bundes-Neserveausschuß während des vergangenen Monats
die Ausfuhr von Gold Iizensierte. Die Vermehrung des Goldvorrats
Amerikas seit 1914 beläuft sich nach der Statistik des VundesReserveaus.
schusses auf $1,047,180,000. Seit dem 1. Januar belief sich die Goldein
fuhr auf zusammen $10,561,000, wahrend die Ausfuhr derselben Periode
$13,685,000 betrag.
Bankbücher für unsere Soldaten
-Leder amerikanische Soldat in Frankreich soll, ein Vankbuch erhol
ten, welches es ihm ermöglicht, von irgend einem Zahl'Ofsizier $7.50
per Monat zu ziehen, falls die vorgeschlagene Aenderung in den Sah.
lungs.Methoden der amerikanischen Expedition durchgeführt wird. Der
Zweck der Neuerung ist, es jedem Soldaten möglich zu machen, prompt
wenigstens einen Teil seiner monatlichen Löhnung zu ziehen, ganz gleich
giltig wo er sich befinden mag, ob er im Hospital oder bei einer fremden
Truppe ist. Die Summe von $7.50' wurde als Mindestbetrag festge
setzt, den ein Soldat jeden Monat für seine persönlichen Bedürfnisse haben
sollte, und der ihm auf Verlangen verabfolgt werden sollte- Alle drei
oder vier Monate würde eine allgemeine Abrechnung stattfinden, bei
welcher seine Gesamtlöhnung, seine Versicherung und andere Zuweisungen,
seine LibertyAnleiheSubstriptionen und andere Posten neben seinen
monatlichen' Bezügen zusammengerechnet würden. Der. ihm noch zuste
hende Nest würde ihm dann zur Verfügung gestellt werden. Der Soldat
i-oürde den Vorteil haben, zu allen Zeiten und unter allen Verhältnissen
im Stande zu sein, etwas von irgend einem Ouartiermeister, in dessen
Distrikt er sich befinden mag, zu ziehen.
; Das vorgeschlagene System würde die Notwendigkeit, den Dienst
rekord eines Soldaten zur Hand zu haben, wenn er Geld zu ziehen
wünscht, beseitigen. Der für Friedenszeiten entworfene Dienstrekord zieht
die häufigen Aufenthalts-Verfchiebungen, auf welche jetzt jeder Soldat
gefasst sein mutz, nicht in Betracht. In vielen Fällen ist dieses System
hart, da manche Soldaten schneller versetzt werden, als ihr Dicnstrekcjrd
ihnen folgen kann, und sie häufig das ihnen zukommende Geld nicht
ziehen können, weil dm vorgeschriebenen Formalitäten nicht entsprochen
werden kann. , ' " -
Noofevelt und die ZlmerZkaner deutscher
1 Herkunft
Theodore RooscvÄt hat für die Augustnummer des Metropolitan
Magazine einen seiner charakteristischen Artikel geschrieben, in welchem er
sehr viele gute Worte für die Amerikaner deutscher Herkunft findet. So
gar für die Deutschsprachige Presse findet er freundliche Worte, indem er
willig anerkennt, was diese Blätter, wenigstens manche von ihnen, in der
Vergangenheit im Interesse des Landes getan haben und was sie gegen
wärtig tun. ,
Mit ganz besonderem' Nachdruck wendet der ehemalige Präsident der
Republik sich gegen jene, die gegenwärtig auf die Amerikaner deutscher
Herkunft von oben herabsehen, vder sie gar in ungerechter Weise verdächti
gen, weil sie deutsches Blut in ihren Adern haben. Er innert daran, daß
auch in seinen Adern deutsches Blut fließt. Wörtlich schreibt der Verfasser:
Wir müssen jeden guten Amerikaner deutscher oder anderer Herkunft als
vollwertigen Bürger behandeln, wie wir jeden anderen Amerikaner bchan
dein, und wir müssen unsere Gesichter wie Kiesel setzen gegen die Kreatu.
ren, die einen solchen Amerikaner als minderwertig betrachten oder seine
oder seiner Eltern Gcburtsstätte gegen ihn geltend machen. Die Freunde,
auf die ich am stolzesten bin, schließen Männer ein wie Loeb und Hans
Zinser und Dolge und den vcrstoorbenen George Meyer und August Vogel
und zahlreiche andere, die entweder selbst oder deren Söhne in der Armee
stehen, und deren Patriotismus sie zu irgend einer Stelle berechtigt, vom
Präsidenten abwärts-"
Roosevclt schließt diesen Teil feiner Ausführungen -mit folgendem
wuchtigen Satze: Zwischen diesen Männern, die von der besten amerikani
schen Art im Lande find, und anderen Amerikanern einen Unterschied ma
chen, weil sie ganz oder teilweise von deutscher Herkunft sind, ist eine nie.
derträchtige Gemeinheit vom persönlichm Standpunkt, und vom offent,
lichen Standpunkt ein durchaus unamerikanisches Beginnen." Auch die
Manie, Institutionen, die Amerikaner
zur Blüte gebracht haben, umzunennen, streift Roosevelt, indem er km ton
gewisser Seite gemachten Vorschlag, den New Forker Liederkranz Hinzu
nennen, als "obsurd bezeichnet. Die Bezeichnung Liederkranz sei für eine
Vereinigung ein ebenso passender Name wie die Bezeichnung Kmckerbocker.
Die Noosevelts im Uriege ,
, : Leutnant Ouentin Noossvelt, der jüngste Sohn des ehemaligen Prä
sidenten Roosedelt, ist in Frankreich gefallen.. Als der Krieg ausbrach, trat
er in die Fliegerschule zu Wineola ein und nach bestandeiier Prüfung er
hielt er das Lcutnantspatent. Seit einigen -Wochen weilte er an der Mar
Mfront. Vor etwa acht Tagen rang er den ersten Gegner nieder, und
nun ist er selbst in dem Kampfe gefallen, von dem Freund und Feind sagen,
daß er von apen Kämpfern der ritterlichste sei. Im Kriege gilt ein Wen
schenleben so viel wie das andere. Der Mann zahlt und nicht- seine Her.
sitw't. seine Familie. Es ist auch nicht unsere Absicht, anläßlich des Todes
fceS Leutnants Roosevelt ein großes Heldenkapitel iju schreiben: denn Helden
sind all?, die in dieser großen Zeit auf fremder Erde unter dem Sternen.
bannet kämpfen und sterben, und das Opfer, bat Leutnant Roosexelt mit
seinem Stehen für sein Vaterland gebracht hat. wiegt nicht schwerer als die
Opfer, die i viele andere Sühne des Landes gebracht haben und noch
l-ringeu werd.' - Aber es ist nur billig, bei diesem Anlaß daran zu erin
ncr. dak die Sahne deö einstigen Präsidenten unter den ersten waren, die
sich dem Lande zur Verfügung stellten, als es der Diente seiner Söhne
bedürfte- Während aridere, Sprößlinge reicher amilien, zunächst da
eiittblikba, und warteten, bis sie ihre
fawn noch Versuche machten, sich unter allerlei Auösluchken cm harkn
Tipu:e in; Felde zu entziehen, zauderte de Söhne des ehemalige Zkct
YAL. h PETER, President
den Träger, per Woche 10t; durch die
t TYLER MO.
Omaha, Nebraaka.
Office: 407-KU, Ave.
March 14, 1912, at the postoffice of
Congress, March S, 1879.
bet Neutralen
Fahrhundert. Seit dem 1- Juli
sechs Neutrglen, aus dem Emzelhel
deutscher Herkunft gegründet und
Gestelluitgsorder erhielten, und auch
Hauptes der Republik nicht einen Augenblick, sich anzubieten, als man' der
begeisterten Kampfer bedürfte. Nur
Wunden geblieben, wahrend der mngere Theodore Roosevclt zetzt als
mini weiten Male verwundet aemeldct wird. Mit der Neaeisreruna.
fähigkeit dcS Vaters ist auch fein Wagemut, gepaart mit fröhlicher Kamp
fcslust, das Erbteil der Söhne geworden. AIS seinerzeit der Krieg mit
Spanien ausbrach, war Theodore Roosevelt einer der. ersten, der sich dem
Lande zur Verfügung stellte, und dem Beispiele, das damals der Vater
gab. sind die Söhne gefolgt. Nun hat einer von ihnen die, Treue zu
seinem Vaterlands mit feinem Blute besiegelt, und sür den Vater mutz es
eine besondere Genugtuung fein, daß sein Sohn in 'derselben Erde ruhen
wird, in der Sohne und Bruder lcitcr Ameruauer. denen er vor eiiilgen
Tagen erst im Metropolitan Magazine fo hohes Lob gespendet, der
Amerikaner deutscher Herkunft, ihre letzte Ruhestätte ebenfalls gefunden
haben. Der Tod ist ein großer Versöhner. Der Heldentod auf dem
Schlachtfclde ganz .besonders.
I,IIIIIIIIIII,I,IIIIIIlIIIIIIIIIlIIII,II,IIII,I,IIII!IIIIIIIII!IIIIIIIIIIII,Il,IIIIII!IIIIliIII!
Dr. Wilhelm Mlichlons Tagebuch
I,IIIIII!,I,II,,,,,I,IIIl,,II!III,IIIII',!III,I,I!IIIIIIIIIII!IIIII,IIIIIIIIIlIIIIIIIlI.IIIII
(3. Fortsetzung.)
Truppen plündern und stehlen.
21. August. Ich habe von einem
Offizier die Nachricht, daß die
Truppen ernsthaft zu plündern und
?u rauben beginnen. Sie dringen in
Wohnungen ein, bedrohen ihre Op
fcr mit dem Aasonette und verlern
gen alles, was im Haufe ist nicht
nur Lebensrnittel, sondern auch Geld,
Wertgegcnstande und manchmal so
gar Dinge, die absolut wertlos sind.
Auch das Viel, lvird oft weggetrieben
und darf sich verirren. Automobile,
s!l?itniiinrrS)nniPti iinh rnificro Br.
hikel werden mit den geplünderten
Gegenständen beladen.
Mein Gewährsmann sagte mir.
daß er seinen Leuten gestern besoh
lcn habe, alles zurückzugeben, was
ie gestohlen hatten und ftir all? Vor.
räte zu bezahlen. Er hoffte, daß das
Oberkommando Schritte gegen das
existierende System der Plünderung
einleiten werde.
In Lüttich. wo die deutschen Sol
daten die Zivilbevölkerung besonders
unterdrückt und - gebrandschatzt hat
ten, brachen auf den Straßen bin
tige Kämpfe aus, bei denen wir Ma.
fchinenzewchre und Kanonen aus
fuhren. Die Soldaten sind brutal ge
worden; sie haben seit Wochen kein
Quartier mehr gesehen, haben stets
im Freien kampiert und durch ihr
häufiges Feuern aus die Zivilbedol
kerunz und durch die Zerstörung so
dieler Behausungen haben sie ic
den Maßstab für Grenzen und Be
schränkungen. allen Sinn für das,
was erlaubt und nicht erlaubt ist,
verloren.
Sirge-Arnnken."
25. August. Die Deutschen glau
ben an ihr nummerifches Ueberge
wicht und an ihre bessere Ausrü
stung, Sie glauben nicht etwa, daß
::e mir Gmnd turer Tapferkeit, ihrer
Stärke, ihrer Ecschicklichkeit oder ir
gend e:ner besonderen Eigenschaft al.
ein siegen können. Sie fühlen sich
jedoch sicher, im' Augenblicke, da sie
in der Ucbennacht sind. Sie denken
nicht einen Augenblick daran, , sich
ihrer Stärke zu schämen, wenn sie
einen schwachen Feind wie die Bel
gier erdrücken. Sie feiern ihre Ta
ten umso lauter und lustiger, je
mehr Massen sie hinter sich haben.
Sie sind wie Barbaren, die, sie
gestrunken werden, wenn ihre Opfer
wehrlos sind und in ihrer wilden
Freude verteilen sie in ihren Zelten
Schätze und Menschen als Beute.
Wenn ein starker, tapferer Feind,
von dessen Gegenwart sie in ihrem
Siegesjubel keine Ahnung hatten, sie
plötzlich überrascht, dann flüchten sie
sich hastig in ihre Wälder und
Sümpfe und begnügen sich mit denr
Rückzüge, genau fo. wie sie früher
über die ganze Welt gewandert sind,
ohne Entfernunzen und Verwandt
schaft zu berücksichtigen.
Wenn die Deutschen die Vorherr,
schaft in Europa erringen , sollten,
dann wird ern allgemeiner Kampf
aller Europäer untereinander begin.
nen. Die Teutschen könnten sich
selbst gegenseitig nicht ausstehen und
würden zanken. Die entlegensten
Winkel Europas würden die be
gehrenöwertesten Zufluchtsstätten
werden. Und wenn es in Europa kei.
nen Ort geben sollte, wo die Deut
schen nicht dominieren, dann würde
eine allgemeine Auswanderung des
Volkes über den Ozean einsetzen. ,
Wer weitz wo dann ein Land
sicher vor den Deutschen wäre? Eu
ropa wurde ern Weltteil werden, der
schwerlich die Mühe eines Vc-suchcS
lohnen würde, aber jenseits der
Grenzen des neuen Germanien wüz.
den sich die Teutschen kaum zu zeigen
wagen. Sie , würden Ziehen müssen
oder aber die andern würden ihnel
Platz machen.- , , -
. y Deutschlands Sache falsch.
27. August. In Deutschland wer.
den die größten und wohlüberlegte
sten .Versuche gunacht, die Re
gierungen, die Delegaten, die pro.
ft- ..V GZ JLll
UUJISJUCII -CUIB-E ttv UIC UllJl
steller neutraler Länder für die dert
sche Sache zu gewinnen. Ich will hie
nicht von den angewandten Mctho.
den sprechen, sondern will lediglich
feststellen, dasj meiner Meinung nach
das Resultat nut ein negatives sein
kann, i
Da die Sache Deutschlands in die
sem Kriege vie ungerechte ist, kann
Deutschlands Bmhung, Hclscr zu
smöc, nur als Korruption auf 20
einer der vier ist bisher noch ohne
faßt werdend Die Elemente, v die
Deutschland unterstützen, find na
turgemäß die wertlosesten in ganz
Europa und man kann nur annch
inen, daß sie entweder im Irrtum
ind oder auf ' Grund von niedrigen
Motiven handeln.
29. August. Wären die Teutschen,
oder besser die führenden Preußen,
etwas verschieden von dem,' was sie
wirklich find, wate es vielleicht mög.
lich. ihnen den Sieg über Europa
zu lassen und die Ehre, die Zukunft
und die nationalen Beziehungen zu
bestimmen. Wir in Europa warten
auf den Einen, der endlich die
ewigen Konflikte überbrücken und
Frieden und Einheit bringen wird.
Wir in Europa fühlen mit die.
sein, daß Preußen diesen' Frieden
nicht bringen kann, denn das Preu
ßcn von heute kann die Europäer
von heute nur mit tieferem Hasse,
der an Wahnsinn grenzt, erfüllen.
Preußen wird alles rauben, , alles
was es nur immer kann, um es zu
behalten. Es gibt nur das her, uni
das es nicht das geringste gibt und
dann nur auf Kosten des andern. Es
wird niemals den Fuß vom Nacken
des Besiegten oder des Angegriffe
nen nehmen. Es wird alle Nationen
dazu zwingen, feine Barbareien zu
verehren. Es erkennt auf der gan
zen Welt keine andere Macht an als
ihre Gewalt,
Jeder Elsässcr. der zu Beginn des
Krieges nach Frankreich floh,' wie
Avvce Wctterlee, wird ossenvar ai
ein Schurke angefehcn. , Wenn die
Teutschen ein Gebiet erobern, fo er.
warten sie von den Bewohnern, daß
sie ihre eVrgangenhcit verneinen und
sich freundlich gegenüber den Deut
schen erweisen. Die besiegte Bevol.
kerung.soll sosort eine-neue Pflicht
lernen sich neuen politischen Wer
bältnissen anpassen,f sich, ohne einen
Augenblick zu zögern, mit dem neuen
Vaterlands zu vereinigen und mit
Gut und ' Blut dieses neue Vater.
land gegen jeden Feind, selbst gegen
seine früheren Freunde, m verteidi
gen. Der Teutsche versucht nie. die
Seele des betreffeiiden Volkes zu er.
obern' die Tatsache, daß er daS
Land erobert hat, gsnügt ihm. Wem
das nicht gefällt, der mußemswan
dern, und wer nicht auswandern
will, dem muß cS gefallen.
Der Beiname Hunnen."
20. August. Wir find ein Kul-iur-Volk
durch und durch: das reden
wir unS fclbsr und anderen ununter,
brachen vor. Und die Antwort, die
mir bekommen, lautet: Ihr feid'
Hunnen u?d Barbaren." Der Chef
des Großen GencralstabS, von Molt.
ke. hat der Zelt gesagt, daß der
deutsch Soldat :em Mörder t t und
daß er gegen alle fcindlichcnVölker
gegen feinen freien Willen mar
schiert; tch selbst ober yave von un.
fern Offizieren aünua gehört, um zu
wissen, daß unsere Soldaten' nur mit
Schwierigkeit zurückzuhalten sind,
und daß sie ohne Veranlassung Plün.
dern und sengen.
?!ch .kann nur lebc wol,I unlere
Soldaten in Belgien vorstellen: gut
mütig wie kleine Kinder wie unsere
Offiziere fo gern von ihnen sagen
so bereitwillig, den Bewohnern zu
helfen, ihr Brot mit ihnen zu tei
len. iebr freundlich mit ihnen M
werden, vor de.i Grausamkeiten des
Krieges zuruaschrecken, aoer unve.
dingt allen Kommandos gehorchen,
die sie vorwärts ereiben, ich möchte
fast sagen: hilflos ohne diese Be
fehle, d:e ihre einzige Rechtfertigung
sind. . '
Nun hört ein Soldat ein Gerücht.
daß die Bewohner verräterrisch aus
dem Hinterhalte aus ihren Häusern
irnprn l,-n,n?nsMick Erreauna
ikgreift ihn, ein Mißtrauen, das
krine Grenzen mehr kennt. ES wird
mm eia. iah tt eacn Sie Be
völkerung und gegen die Ortschaften
rückilchksloS vorseben muk, wenn oer
Verdacht besteht, daß sich die Bevöl
kcruna en den eteMemen beteui
hat: Der Soldat kann daS nicht der.
stehen; und j"der verdächtige Schuß
wird fa zum Signal von fchrecklichem
Morden. In wilder Wut stürmt er
die Häufer und steckt sie in zorand.
2o larms seine Kameraden noch fen
gen und brennen, tut er genau wie
ne. . .
Gestern diskutierten wir abermals
in einem Kreise, sihr prominenter
Lc-nte die e ttudiaten. 5m allem
tttuikillc sie. Nicttialid denkt an
Milde und Nachsicht: die Belgier
sind nichts weiter als Feinde und
inan scheint den Anfang der Feind
fcligkciten vergessen zu haben!
Sie willkouimen freudig die Or
der, durch die alle Zeitungen in Bei
gicn gezwungen werden., in der deut
schen Sprache gedruckt zu werden
und zwar voi dem Tage an. da die
deut che Regierung, eingesetzt wor
den 'ist. Ob die Bevölkerung cS auch
versteht, spielt keine Rolle: Sie ol
lcn's eben lernen! .
Daß ein Z"ppilin auf die osfcnl
lichen Gebäude in Antwerpen Brnn
ben wirft, erfüllt alle mit tiefer Be.
flicdigung Antwerpen ist eine Fe
irung. also haben wir das Recht, es
zu tun. Aicherdem erscheint es ihnen
nützlich, überall, wo immer es mög
lich ist. Schrecken zu verbreiten. Es
besteht kein Zweifel darüber: Man
will Haß und Schrecken säen und sie
werden den Sturm ernten.
Sagt Tenjschlands Niederlage vor.
. au?.
1 ' ktnnlicr Die Avdclle an
und der Tank zu Gott hören nicht
ans. Es aibt kein Telearamm. in
welchem der Kaiser nicht sagt: Gott
hat geholfen, niag er uns weiter hcl.
spn. ffr wird IM 8 weiter belkcn. der
Christcngott, der deutsche 'Gott, der
.ffriegsgott, oer immer oie gcrcmre
Sache unterstützt
Was wird er saaen. wenn wir den
Krieg verlieren? Wird er versuchen,
andere Phrasen zu drechseln oder
wird er von der Dominienma des
Feindes, von dem Verrat der Fran
zoscn, von den Fehlern seiner Pol'.,
tik, von den Heerführern, von bal
diger Revanche oder von der Macht
der Verhaltni,?e reden
Werden er und seine Satalliten
zugeben, daß sie sich in Gott geirrt
und lfm zu trüb acvrieien habm?
Werden sie die Ungerechtigkeit unse.
rer Sache zugeben' wenn das iZor
tesurteik gegen sie. gefallen sein
wird? Werden sie dann einschen,
dk es keinen barteiischcn Gott aibt?
Ist dieses ununterbrochene Bezüglich.
wen aus Gott einer neingeiitigen
Anschauung entsprossen, oder ist es
pmcnitirtsfcolittfj? Scheint es dem,
Glaubensfesten eine Inspiration oder
eine Blasphemie? Und ws sind die
Ansichten der Atbet ten. der llngmu.
bigen? Die protestantischen Geistls.
chen nehmen daö christliche ziriggsge
itbrpi )herUm KrieaSberrn mit
enthusiastischen Wutschrcien 'auf und
reden, als ob Gott hie Welt in pro
estaiülsch.vrcußi'chem ksinne zu ver
l-ölern vorbabel Die ' katholischen
Priester find bescheidener und mensch.
icher. Was uninee aber die Neu
gion wer von ihnen würde eS wa
gen. Seine Augen zu öffnen und
sich Sein Avoltel au nennen, wenn
Er unter unö erschiene und wandeln
würde zwischen unsern Heeren auf
dem Schlachtfelde und im- Haupts
qpartier?!, I
' Englands Haltung gerecht.
2. Scvtember. Ich habe soeben
das englische Blaubuch und die Vor.
nssckickte des euroväiscken Krieges
gelesen. Es ist kaum möglich, seinen
Weg zu fmdcn, ehe man alle sie
verschiedenen diplomatischen Publi
kationen gelesen bat? Ich will des
halb mit einige Eindrücke aufzeich
nen, d?e die Lcuure aus mich e
macht hat.
Die Weiacruna Oeiterreichs. nur
London oder Petersburg über die
gegen Serbien eingeleiteten Schritte
zu verhandeln, sticht deutlich hervor.
Sein Ultimatum an Serbien scheint
mir der Hieb eines Staates, der im
Wörtgefechte zu verlieren fürchtet." !
Serbiens Antwort fcheint ' mir
jetzt versöhnlicher, als sie mir zuerst
erschien. Ste dcrlvncht die rsuuung
aller PerlangenOesterreich-Ungarns :
Serbien fürchtete augenscheinlich, sich
in den Augen der Welt etwas u der.
geben, während es respektvoll und
höflich versuchte, den wilden Mann
zu beruhigen. Mein erster Eindruck,
daß Serbien erstlich beabsichtigte,
den Krieg zu vermeiden, ist verstärkt
worden.
Die Konlerem-Vorschlage Sir Ed.
ward Grevs zeigen große Vorsicht
und' Zurückhaltung.
Der deutsche 'Qtanopunlt, oan iuu
niemand in die Angelegenheit zlvi.
schen Wien und Serbien mischen .soll,
te. wird in ihrer Hinterhältigkeit
und ihrer Doppelzüngigkeit , noch
klarer. ,
Rußlands Haltung war tm Ver.
MAI tu bet Teutschlands und
Oesterreich-Ungarns sehr gemäßigt.
Teutschlands Mnuhungen, eine au.
gemeine Verständigung mit England
iififr dessen Neutralität kerbrizufüh.
ren, sind mir beknntl und Englands
Antwort erscheint nur zetzt als gc
recht. ,
lSchlust kolgt.)
Das Alter der Tier,..
kick GattAS, sei kded ttngek
a! 4 Mensch. ' . '
Im allzemeinen heißt eö: Ein llei
nti 2ler litt kurze, ein große län
gne Zeit, da zur Ausbiivung seine
örpnS eine größne Zeit trsorbtt
lich ist. Hierzu bcmertt Heinz Wel
teu im .KoSmoL': Ein Kaninchen
wird Lemeinhin bis zu 10 Jahre alt,
in Hund 15 Ziijif, ei SHilkinA
Jahre, ein Psnd 30 Jahr,, ein Ka
mel 100 Jahre, ein Elefant gar 200
Jahre. Soweit scheint die Ltezel zu
stimmen., Doch schon bei ben Vögeln
versagt unsere Logik. .Raben und
Papageien erreichen nicht selten eine
Lebensdauer mehr all 100 Iah
ren. Humboldt erzählt in seinem
Tagebuch von einem uralten Atur
paßagei, der zwar noch deutlich Worte
sprach, doch von niemanden verstau
den wurde, da die Worte der Sprache
eines längst ausgestorbenen Jndia
nerstammes. angehörten. Richt an
ders olö mit den Bögein ist es mit
den Fischen, mit . den Schildkröten
und anderen im Wasser lebenden Tie
ren. Schilltröten, deren Alter auf
80 bis 100 Jahre geschätzt I wurde,
sah ich selbst mehrfach; eine hundert
fünfzigjährige Schildkröte beschreibt
der Zoologe Dr. Günther. Fünfzig
jährige Seeanemonen will Sir I.
DalyellS gefehe- haben. Solche Me
thufaleme der Tierwelt lassen sich
mehrfach aufzählen. Fische dagegen,
die ein Alter von hundert Jahren
erreichen, vermögen wir uns weit we
Niger zu erklären. Und doch ist an
dem angegebenen Alter ost nicht zu
zweifeln. Denn da das Wachstum
der Fische nicht wie das vieler ande
rer Tiere aufhört, wenn eine be
stimmte Größe erreicht ist, fondern
bis, zum Tode wahrt, ist aus dem
Umfang eines solchen Tiereö auf fein
Alter unschwer zu schließen, und die
Anzahl der Jahre kann ziemlich ge
nau berechet werden. Karpfen, die
mehr als 150 Jahre alt fein mußten.
wurden" mehrfach gefangen. Beim
Ablassen eines jeden sumpfigen, Tei
cheS werden solche alte moosbcwach
feite Burschen heraufgeholt, deren Al
ter weit über daö biblische hinaus
geht. Beim Karpfen liegt die Er
klärung nahe, daß das träge, sehr be
queme Teir, das tagelang im
Schlamme liegt, ohne sich zu bewe
gen, sich auf diefe Weise gut konser
vieren kann. Doch auch Hechte ton
nen jcyr au werven. k?azmaoii.aze
Chroniken erzählen ison einem 19
Fuß langen, mehrmals 250 Pfund
schweren Hecht, der im Jahre 1497
im Bodensee gefangen wurde und der
einen Ring mit der .Inschrift trug:
.Ich bin der Fisch, der vor allen an
dern von dem Beherrscher deS'Welt
alls, Friedrich dem Zweiten, am 3.
Oktober 1220 eigenhändig in den See
gesetzt wurde.
; Der Zeidjager. der die
Wahrheit liebte.
"Kaiserin. Elisabeth von Rußland
(gest. 1762) hatte .einen Leibjäger
namenö Gawrila Jswolski. ES war
ein witziger Bursche, von dem sich die
Kaiserin gern die Wahrheit sagen
Die Ehrenliste der ' "
Täglichen Omaha Tribüne
TatkrLftZgere Unterstützung der Baustein-llam-
pagne der Täglichen Gmaha Tribune
geboten
Der Fortschritt. der Baustein Kampagne für das Eigenheim
der Omaljs Triöüue geht nur recht langsam voran. Es stehe bis. "
'her nur 3C9 Namen auf dem Verzeichnis derer, die ein zwei '
jähriges Abonnement im Voraus bezahlten. Doch hier darf die Kam
pagne nicht zum Stehe komme n Es muß vorwärts gehen auf dem
Wege zum vierten Hundert, damit der vierte Markstein bald er
' reicht werde. Es scheint uns unmöglich, daß unter den Tausenden von
Leser unserer Zeitung sich nicht mehr finde sollten, die ihr Abonne
'men auf zwei Jahre hinaus im Voran? bezahlen werden. ' Wir siud
überzeugt, daß noch viele Leser Bausteine beitragen werden, wen sie
ernsthaft folgende Fragen erwägen.
Fst Ihr Name nf der Ehrenliste verzeichnet? Wenn das der -Falk
ist, so nehme Sie unseren Tank dafür hin. Ist e aber noch .
nicht der Fall, denn fragen Sie sich ach dem Grnnde. Ist eö, weil
Sie da nötige Geld nicht erübrigen können odet weil Sie eö der
esse oder übersehe Duden, diefem Ihrem Freund, Ihrer Täglichen
Omaha Tribüne, iu der jetzigen schwere Zeit Hilfteich zur Seite zn
stehe? Andere Gründe werden wohl nicht geltend gemacht werden '
können, da wir dessen sicher sind, daß die Tägliche OmahaTribüne
alle uferen Lesern unendlich viel mehr wert ist, als wir an Abon .
n'ementsgeld verlangen und. Jeder, den die Mittel es erlaube,
sollte daher postwendend seinen Baustein einsenden.
Wer ist der Nächste, der mithilft, aus dem Wege zum vierten
Hundert voranznschreiten? Wie viele nene Name werden i de
HUUfli. VUIJIU UU l VJ.VU.tV
XJ.. A .M MM mm I V fl ( ! 1 i
SWNWWWWlWWMDWWMVVWKW
& .
Gelegenyelt wartet und psltqzt ruft
' Der Geist deS Dienstes erhitzt das Blut eines jeden loyalen
Amerikaners. :?
Stenographie, Maschinenschüeiben und Buchhaltung bieten vor
zügliche Gelegenheiten für wirklichen Dienst. Eine Anstellung sür
jeden Absolventen.. . ' '
Herbstkursus eröffuet'am 2. September '
l.McOl.iX BUSINESS COLLEGE
Man verlange den Katalog. ,
Vollständig anerkannt von der National-Vereinigung .
der anerkannten Handelsschulen. '?
11 und P Str. ' mm Lincoln. Vltbr.
m
MWWWWWWWWWMWMWS
Hülse & Riepen --
Deiitsclie leiclienlieslalter ÄaS&Ä
ließ. Einstmall als Jswolöki ncbcn
der . Kaiserin herritt, nahm er eine
Tabaksdose auS Birkenrinde auS der
Tasche, um zu schnupfen. .Schämst
du dich nicht, Gawrila," bemerkte die
Kaiserin, auS einer solchen Dos, zu
schnupfen? Du bist doch ein Leibjä
ger der Kaiserin." .Mütterchen,"
sagte Gawrila. .ich habe keine des
feie." Dann", versetzte Elisabeth,
.will ich dir eine goldene Dose scheu
len." Einige Monate vergingen--Jswolski
hatte seine Dose noch nicht
erhalten. Wahrscheinlich hatte ;c j
Kaiserin ihr Versprechen vergesse.
Eines TageS nun, als Gawrila übci
den Hof ging, bemerkte er einen Hu
fen von Dienern, die über irgend et
was stritten. Er trat näher uno
hörte, daß Gerechtigkeit und Waju
heit den Gegenstand ihreS Gespräches
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warf der Leibjägcr dazwischen, .die
gibts gar nicht. ' Selbst die Zarin
lügt." Alle fuhren ob dieser üh
nen Worte entsetzt zurück und natiir
lich wurden dieselben der Kaiserin
hinterbracht. ' Elisabeth ließ , den
Leibjäger rufen. .Worin habe ich
dich denn belogen. Gawrila?" forschte'
sie. .Ei'nun", versetzte Gawrila
gelassen, .du hast mir eine goldene
Dose versprochen, Mütterchen, und
bis jetzt noch nicht gegeben." - .Du
hast recht, ich Hab's vergessen!" rief
die Kaiserin aus, verschwand im an
stoßenden -Zimmer und kehrte so.'
gleich mit einer silbernen, aber stark
vergoldeten Dose zurück, die sie dem
Leibjäger überreichte. Gawrila nahm
die Dose, schüttelte indessen den Kops.
.Es stimmt noch nicht ganz," sagte
er nachdenklich. .Eine goldene Dose
hast du mir versprochen und eine sl
berne gibst du!" .Wirklich, du
liebst die Wahrheit über alle Mä.
ßen," sagte Elisabeth. .Ich muß dir
also schon eine echt, goldene geben.
Gib mir die erste zurück." .Rein.
Mütterchen", bemerkte Gawrila. .Was
eine Kaiserin' verschenkt, verlanat sie
ivnicht 'zurück. Ich kann ja diese für
Die Wochentage behalten und die gol
dcne für die Feiertage." Lachend gab
ihm die Kaiserin auch darin recht
und, holte ihm eine goldene Dose.
iie aiscrin war bekanntlich sehr
freigebig gegen ihre Günstlinge aus
Kosten ihres -geistig und leiblich bet
braten Volkes. " 5
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