Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 20, 1918, Page 4, Image 4

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Seite '4-Tägliche Omaha Tribüne-Samstag, den 20. guli 1918.
Tägliche Wmaha Tribüne
I TRIBUNE PÜBUSEING CO VAL. J. PETER, President.
Preis dr Tageblatts: Turch den Träger, x Woche 10c; durch die
Tost, per Jahr $.',.00; ewzelne Nummern 2c Preis des Wochen
dlattö: Be, strikt Borauöbezahluug, pe, Jahr ll.bO.
1507-1309 Howard Str.
Telephon: TYLEB 40.
Oaaha, Nettraaka.
le Moirtes, 1&, Branch Office: 407 6tb Ar.
Entered m aecond-clus matter Marca 14, 1912, at the postofflce !
Omaha, Netotska, ander the et of Confress, March 8, 1879.
Omaha, Neb?., EamStag, den 20. Juli 1918.
Hie Ticliche Omaha Tribüne is a strictly American newapaper,
read by Americana of German blood. The Tribune recoKuizee the fact
that no Publication in this eountry has a right to ist is it doee not
devote tta enlire enerjry to the best intemt of the L'nited Statea of
America, parlicularly the cause for which the United States entered
thia war. If any one ehoald find anrthinj in onr rotumns which he
beiieves is at varianee with this prirwiple, we would be rrafesnt to
bare it called to our attention. The Tribune ia aathing eise than an all
American newapaper.
Der Negierungskontrakt mit den Bahnen
Die Uebernahme der Bahnen durch die Regierung für einen zentral,,
fierten Betrieb des ganzen Eisenbahnsystems der Bereinigten Staaten hat
bereits vor Monaten stattgefunden, aber der endgiltige Kontrakt für die Ne
gierungskontrolle ist erst jetzt fertiggestellt worden und wird demnächst un
terzeichnet werden. Verschiedene Fragen mußten anfangs unerledigt blei
ben und werden nun im Kontrakt ihre Beantwortung finden.
Die Hauptzüge des Uebereinkommens find die folgenden:
Die Bahngefellschaften erhalten die volle Entschädigung, die in dem
Kongreßakt vorgesehen wurde.
Die Kosten der Verbesserungen, welche die Regierung einführt und
durchführt, werden dem Vahnbesitz zur Last gelegt, doch stipuliert der Kon.
traft in dieser Beziehung gewisse Grenzen und kommt damit dem Verlangen
der Vahngesellschaften nach. Diese Kostenanrechnung darf B. nicht zur
Zolge haben, daß die Ballgesellschaft keine regulären Dividenden zahlen
kann.
Die Zahlung regulärer Dividenden wird also von der Regierung na
remfert, solange der Staatsbetrieb andauert. Auch wird die Zahlung al.
ler vor der Betriebsübernahme eingegangenen Verpflichtungen der Bahnen
und die Ausführung aller früheren Kontrakte zugesagt.
Alle Kosten der Ausdehnung des Vahnnetzes werden den Vereinigte,:
Staaten zur Last gelegt. Dasselbe ist der Fall mit allen Zusatzbmiten und
Einrichtungen, die lediglich für Kriegszwecke bestimmt sind und für die
eigentliche Entwicklung des Vahnüefitzes nicht in Betracht kommen
Die üblichen Rochnungs und Buchungspraktiken der Bahnen und de
ren Zahlungen en Nebenbahnen, so wie solche vor der Regierungsüber
nähme bestanden, sollen nicht angetastet werden.
Die Regierung wird alle Befitztitel der Bahnen in Minen, Oelquellen
und dergleichen respemeren.
. Die Vergütigungen, welche die Regierung nach dem Kontrakt und nach
dem Kongrefzait an die Bahnen herzugeben bat, sollen Ende Marz. 'Juni,
September und Dezember gezahlt werden. D,e erste Zahlung w,rd statt
finden, sobald der Kontrakt unterzeichnet ist.
Die Regierung ist den Bahngesellschaften gegenüber nicht verantwort,
lich für irgend einen Schaden, der den Bahnm aus kriegerischen Akten des
Hemdes erwachit.
Es heißt, daß die Bahngefellschaften sich fast einstimmig für den Kon
trakt tn feiner zetzt erlangten Form erklaren werden.
Verwalter Garfielö über öZe Aohlenlage
Der tzeizmittel-Verwalter der Ver- Staaten, Dr. H. A. Garsield,
schreibt m der Bat Jndustrial Number" der .New Jork Evening Post"
über die Kohlenlage wie folgt:
Es ist kaum nötig, abermals zu erklären, daß. die voraussichtliche
KohleN'Ausöeute trn laufenden Jahre nicht ganz den Bedarf decken wird,
der durch den Krieg riesig vermehrt worden ist. Die Gründe dafür find
wieder und wieder dargelegt worden, doch kann das nicht oft genug ge
schehen. Die engen Wechselbeziehungen zwischen Kohlenförderung und
.ransportsanlüaten und die Riesenburde, die auf den Bahnen des Lan.
des infolge des Krieges ruht, sind die Hauptfaktoren, welche die Kohlen.
Produktion beschranken. Die Gewichtszunahme der gesteigerten Kohlen
Tonnage würde an sich genügen um die gegenwärtigen Fazilitäten der
Bahnen auf e,ne harte Probe zu stellen. Aber Kohlen sind nicht der
einzige Kriegsdedarfs-Artikel, der transportiert werden muß.
Die Heizmittel-Verwaltung berechnet, daß 735,000,000 Netto-Ton
nen Kohlen erforderlich fein werden, tun den Anforderungen des Kohlen
Jahres zu genügen, das vom 1. April 1918 zum 31. März 1919 reicht.
Diese Zahl mag durch Umstände, die sich einstellen können, vergrößert
werden.
Von diesem Gesamtbeträge entfallen 100,000,000 auf Anthracit,
und 632,000,000 auf Weichkohlen. Die Förderung von Aiithracit-Kohlen
wird über diejenige normaler Jahre nicht hinausgehen. Die Anthracit.
Gruben haben infolge der Aushebung und anderer wesentlicher Gründe eine
bedeutende Verminderilng ihrer Arbeitskräfte erlitten. Trotz einer gerin
geren Zahl von Arbeitern haben die Anthracit-Gruben es möglich gemacht,
ihre Produktion höher zu gestalten wie in normalen Jahren- Eine weitere
Erhöhung des gegenwärtigen wöchentlichen ProduktionsDurchschnittcs ist
jedoch nicht zu erwarten.
Die Nachfrage nach Weichkohlen verursacht aus zwei Gründen der
HeizmittebVcrwaltung die größte Sorge: erstens, weil die Weichkohlen,
feldcr dm bedmienden Unterschied zwischen geplanter Produktion und
geplantem Bedarf ausgleichen müssen? und zweitens, weil die Regierung
sich mif Wcichkohle verlassen muß, um die verschiedenen Industrien, von
deren erfolgreichem Äetriebe unsere Rolle im Kriege abhängt, im Gange
zu halten.
Die Weichkohlen-Nachfrage für industrielle Zwecke stellt sich auf
242,024,000 Netto.Tonnen, eine Zunahme von 18 Prozent im Vergleiche
zu dem Verbrauche des letzten Jahres.
Häusliche ttonsmncnten werden 75,678,000 Tonnen in diesem Iah.
re gebrauchen gegen 66,915,000 Tonnen im letzten Jahre, ein Mchrver
brauch von 13 Prozent.
Gas. und Elektrizitätswerke, von denen viele Kricgsbedarfs.Fabri.
Im in Bezug auf Triebkraft abhängen, verlangen in diesem Jahre 37,
911,000 Tonnen, während sie im letzten Jahre 33,038,000 Tonnen der
brauchten. Das bedeutet eine Erhöhung um 15 Proozent.
.Die Bahnen dürften 166,000,000 Tonnen in diesem Jahre gcbrau
chcn gegen 155,000,000 Tonnen im letzten Jahre, was einer Erhöhung
von 7 Prozent entspricht.
.Es Verkehren mehr Schiffe mit größerer Häufigkeit zwischen unseren
Gestaden und denen Frankreichs, wo unsere Truppen känipfen. Die Zahl
unserer Truppen auf dem Kriegsschauplätze wächst beständig und gewaltig
von Woche zu Woche, was weitere Schiffe und mehr Kohlen nötig macht,
um sie in Bewegung zu setzen. Der Bedarf ch Bunker QoaV ist um 30
Prozent gestiegen. Während im letzten Jahre 7.700,000 Tonnen genüg,
ten. müssen jetzt 10,000,000 Tonnen einer besonderen Kohlenart, die für
den Zweck geeignet ist, gefördert und von einer besonderen Kohlen-Region
versandt werden.
Die Minen selbst werden im laufenden Jahre 12,500.000 Tonnen
gebrauchen. Ihr Verbrauch im letzten Jahre wird auf 11,000,000 Ton.
nen geschätzt. Die Zunahme stellt sich auf 14 Prozent.
Es gibt ncch andere Posten, welche die Seizmittel-Verwaltunz bei der
Kolcn-Perteilung in Berechnung stellen muß. Zwei Millionen Tonnen
ohlen müssen, nammtlich im Westen, Oel ersetzen, wo Ocean-Transport
Schwierigkeiten einen glcichwertigm Betrag von Heiz-Ocl den Industrien
entziehen werden. Sieben Millionen Tonnen werden außerhalb der New
Enzland-Staaten einen zusätzlichen zehntägigen Vorrat schaffen muffen.
.Während die Zahlen in Bezug auf AnthraewProduktion und sten
Zum kcineTwegS die erstaunlichen Proportionen annehmen, wie sie für die
Wcich?shlen.Lage gelten, find beide Sorten doch von gleicher Wichtigkeit bei
'Aufrechterhaltung des KnezZ-ProzrammS
Fabrikanten von KriegS-AuSruftung und Kriegsmaterial. Die Anlagen
und Fabnkcn betten mit der denkbar höchsten Geschwindigkeit. Eine
wesentlich größere Bevölkerung ist durch die KrieaStätiakeiten dahin aeza
gen worden. Die involvicrtcn Fabriken und die vermehrte Bevölkerung
erhöhte den Kohlen-Bedarf. Die Kohlen müssen notwendiger Weife von
genau zwei Kohlcnfeldern bezogen werden, von denen Pennsylvanienö und
Wen-Birglniens. Anthrac,tTransport von den: pcnnsylvanischm Kohlm
fclöe hängt gänzlich von dm Bahnen ab. Low Volatlle Bituminous Coal'
von Wcst-Virginicn erreicht New England und einen Teil dcS übrigen
erwähnten TerritonumS per Schiff von Safendlätzen m,5. Die Versend,
gen von Kohle zu der geschäftigsten Zone der Kriegs-Jndustrie. mit welcher
wir zu rechnen yaden, erfolgt auf wette Strecken und wird m der Wmter,
zcü stets verzögert. Von den 84,345.783 Tonnen Anthracit-Kohlen von
Sorten für den Hausbedarf, die zur Verteilung bereit stehen, sind nahezu
33.000.000 Tonnen von der Hcizmittel-Verwaltung den New England, und
Atlantischen Staaten zugewiesen worden- Zwei und eine halbe Million
Tonnen sind für Verwendung der Bahnen und 600,000 Tonnen für die
Armee und Mar,ne.Lager bestimmt worden
nfiinniiiuititiiiiiiiiiimiiiiiiiiinniiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitn
Dr. Wilhelm MilchlollsTligcbnlh
iiiuuiiinmuiitiiiuuiitiiiiiiiii'iiiiiiiiiiuitiiiuiiiiiiiiuiiiiiiiiiiiniiiiiiiniimiitiiiiiii
.New England und die anderen östlichen Steatea sind die größten in Frage kommen.
(1. Fortsetzung.)
Tie Haltung dk? Kaisers.
(Hier erzählt Dr. Muehlon von
dem Dcpcsch mwcchsel wischen dem
Kaiser und dem Zaren und von der
Publikation dieser Depeschen durch
den Kaiser, die, wie er sagte. Nuß.
land und den Charakter des Zaren
selbst in schlechtem Lichte zeigen.)
Ich muß all diesen pessimistischen
Beobachtungen die Krone aufsetzen.
indem ich direkt f die Haltung des
Kaisers hinweise.
Dergestalt halten wir einen Bruch
zwischen zwei Regenten dem Publi
um überliefert, einen Bruch, der
nicht notwendig, ja nicht einmal ge
rechtfertigt war. Aber felbst wenn
Perfidie mitspielte, warum machte
der Kaiser es eigentlich alles zu
nner persönlichem Angelegenheit
und warum war es notwendig, den
Zar auf immer moralisch zu vcrnich.
tcn?
Die Führung dcs Kaisers ist ganz
eigenartig unter der aller Souvc
räne- Weder der Zar, noch der König
von England, noch der Kaiser von
Oesterreich ließen sich auch nur mit
einem einzigen Worte in eine per
sönliche Debatte ein. Der Kaiser, der
cs tat, belastete sich auf diese Weise
mit Bürden, die auf die Dauer irn
ertraglich werden mögen.
Ich kann die Aufmerksamkeit der
Deutschen nicht oft genug auf die
Tatsache lenken, daß nichts durch
Gewalt zu erreichen ist, wo die mora.
lische Supcriorität fehlt, daß man
seine Gegner nicht mit Drohungen
terrorisieren rann. Kein Wunder,
daß Stimmen in andern Ländern
darauf bestehen, daß Deutschland als
gefährlich und despotisch anzusehen
sei und nicht Rußland, und daß sie
den Kaiser als Inspirator aller
schlechten Instinkte der Teutschen und
als den des europäischen Aufruhrs
bezeichnen.
5. August. Der Reichstag erle
digte gestern alle offiziellen Ge
schäfte ohne Debatten, darunter den
Kredit von ftwf Milliarden. Ich er
hielt ein Abstraktem des offiziellen
telegraphischen Berichtes, der am
gleichen Abende vom Wolf'schcn Te.
legraphenbureau ausgeschickt wurde
und lese eben die Rede dcs Reich?
kanzlers, wwci mich ein Schauer
überlauft, denn hier steht cs: In
diesem Augenblicke stehen unsere
Truppen in Belgien. Not kennt kein
Gebot. Wir werden dieses Unrecht
gut zu machen wissen."
Es ist mir klar genug, daß unser
Betreten belgischen Bodens Haupt
sächlich auf strategische Gründe zu
rückzuführen ist. Trotz oAedem und
alledem aber ist unsere Haltung Bcl
gicn gegenüber io brutal und lüm
mclhaft, trotz aller politischen Ver
Pflichtungen und diplomatisch so
schlecht vorbereitet, daß es für Bel
gicn unmöglich war, ja zu sagen,
ohne auf imrerdar gcbrandmarkt zu
sei.
6. August- Keine Stimme deZ
Protestes wegen Belgien in der gc
samtetl öffentlichen und privaten
Meinung! Der bekannte Pastor
Traub sagt in einem Artikel in der
Kölnischen Zeitung", mit jener
Furchtsamkeit, d für die Protestakt
tischen Preußen sa typisch ist: Wer
diesen Schritt krir.stcrt, ist ein Ver
räter, insofern der Kanzler das Un
recht eingestanden und es dadurch
zum Recht geniach; hat.
Wahrend cs in Dcutzchland keine
Kritik, keinen Meinungsaustausch
gibt, liest man in Teutschland lange
Abhandlungen gegen den Krieg. Wir
hören das genii:. aber in unserem
eigenen Lande ist cs notwendig. Ver
standnis, Lcbcn und Gut den Vchör
den zu opfern. Es ist einem nicht gc
stattet, sich selbst oder andere zu fra.
gen. ob ein Gest? mit menschlichen.
Empfinden oder Gerechtigkeitsge
sühl im EiilUan'.jS steht. Und ein
solches Land, da? nur auf Macht
aufgebaut ist und in dem es freie
Meinungen mcht gibt, glaubt über
andere Länder dominieren zu kön
ncn. -
ttrcift dZ Preuheutu a.
Tie Art und Wc'ise.'auf welche der
Kaiser gestern inrt den 'Vertretern
der verschiedenen ' Parteien des
ReichZtsgeS vrrfur, jit fehr charok
krisch, fo weit unsere Verhältnisse
Er sagte plörich: .Und jetzt tre
tcn Sie alle vor und versprechen mir
in die Hand, mich bis zum letzten
Atemzüge zu unterstützen und fest zu
bleiben!" Jedermann gab ihm na
türlich die Hand, da er, solange er
sich im kaiserlichen Schlosse befand,
nicht gut anders kennte!
Diese Art, ein Versprechen zu er
langen, das nur bindend sein kann,
wenn cs aus ftcicm Willen heraus
gegeben worden ist, ist sehr einfach,
aber ebenso demütigend. Es paßt in
das ganze Bild, wenn der Kaiser m
mittelbar darauf einem Abgcordne
ten, der im Begriffe ist, zu den Fah
ncn zu eilen, in feierlichem Tone er
klärte: Nun wollen wir sie einmal
recht verhauen!" Und zu gleicher
Zeit macht er mit seiner Hand die
entsprechende Bcweaimg. Ganz
Deiltschland aber jubiliert über das
ausdrückliche !s!e:-fprcchen und über
daS neue Wort tm Munde des Kai
fers.
Von nun cb, sagt der Kaiser,
kennt er keine Parteien mehr, son
dcrn nur noch Deutsche. Wir wollen
daran denken, wci,n der Fncde wie,
der einzieht und der alte Kampf der
Parteien von nntem anhebt. Keine
Partei wird es versäumen, möglichst
große Anfordernnficn zu stellen und
die innerpolitischen Verhältnisse wer,
den schlimmer sein, denn je-
It'eöen dem Klassenkampfe und
dem der Rassen und Religionen,
wird die Opposition der kleineren
Staaten keineswegs verringert, son.
dcrn vergrößert werden. Nur die
Ausschaltung der preußischen Hege
nioni: und die Zerstörung der in
Preußen herrschenden Anschauungen
kann die deutsche Rasse zu cmer Na
tion Zusammcnschnlicdcn.
7. Fugust. Italien bleibt äugen
schein! ich neutral, weil der bindende
Fall eines Angriffes auf Deutschland
nicht besteht, außerdem ist es von
allem Anfange an von Berlin und
Wien nicht vertragsgemäß inS Ver.
trauen gezogen und nicht um feine
Ansicht befragt, sondern einfach von
dem fast accompli in Kenntnis gesetzt
worden. Oesterreich-Ungarn hat erst
aestcrn Rußland den Krieg erklärt.
Diese Verzögerung ist umso bemer
kenswerter, wenn man sie mit der
blitzartigen Geschwindigkeit des Ber
liner Kaisers vergleicht. Wie viel
muß der alte Franz Joseph zu über
landen gehabt haben, ehe er sich mit
der Kriegserklärung einverstanden
erklärte? Ich ttn fest überzeugt, daß
er überlistet worden ist. Selbst jetzt
noch erscheint Franz Joseph seinen
Feinden als eine chevalcreöque, sym
pathische Gestalt. Keiner bewirft ihn
mit Schmutz, denn er selbst drohte
nicht, hetzte nicht.
Unsere Behörden führen dadurch
immer mehr Ausschreitungen herbei,
daß sie das Publikum auffordern,
nach Gold'Autos zu fahnden und
nach Spionen, wodurch das Lcbcn
eines jeden Einzelnen gefährdet
wird. Viele Preußen sind bei ihren
Autofahrten erschossen worden-
9. August. Deutschland kündigt
gestern gemeinsam, mit Oesterreich
die .Befreiung der Polen vom Joche
der Moskowiter" an. Wenn Preußen
gegen Oesterreich Krieg führte, wür
de cs eine ähnliche Proklamation
hinsichtlich der Bewohner dcs glor
reichen Königreichs Böhmen erlas,
sen!
Wir Teutsche sollten es nicht wa
gen, von dem Joche der Moskowiter
zu sprechen! ?',cht allein, daß wir
selbst ein Joch tragen, das, wenn cs
auch glänzender ist, nur umso schlim
mcr ist, sondern wir selbst haben die
Polen auch systematischer unterdrückt,
als die Russen. Wir quälen noch Heu.
te die Dänen und die Eljafser zu
Tode!
Aber niemand in Preußen denkt
auch nur daran, den Polen etwas auf
Kosten Preußens zu geben!
Tie Grenz Preußens sollen un
verändert bleiben, genau so wie die
halsstarrigen und unedlen preußi
fchcn Staatsbcgnffe selbst! Der
Zweck der Uebung ist lediglich der,
die Polen gegen den Zaren aufzusta
cheln und ihm die Herde zu rauben,
die einst gemeinsam mit ihm ge
stohlen und verteilt worden.
Enteignung ver Laudbkfider.
Tie größeren polnischen Gtsbe
sitzer sollen nteignet werden; ihre
Frentont. Schwierige .Falle
Hrimstatren sstlen den Teutschen ge Sxez'alität.
gcbm werden, die von Nußland
übernommen werden sollen. Natur
lich wird eö nicht möglich fein, die
kleineren Gnindbesitzer dorfweise zu
ntcignen, allem cS soll Mit Rußisch
Polen ein Abkommen getroffen wer
den, daS den allmählichen Abfchub
von preußischem Polen und Russisch
Polen gewährleistet.
So absurd das mich klingen mag,
weiß ich doch, daß gerade da? au.
genblicklich von vielen Sachvcrständi,
gen 'Mit geheißen wird.
11. August. Unsere Zeitungen be
richten, daß England die in ihren
Schiffbauhöfen für die Rechnung der
Türkei fertiggestellten oder beinahe
scrtiggestrllten Schiffe beschlagnahmt
hat. In offiziellen Artikeln wird von
einem unerhörten NeutralitätSbru
gesprochen, da die Türkei ein
neutrale Land ist.
Ich kann d,cS nicht besser kom
mcnticrcn, als dadurch, daß ich auf
daS Folgende hinweife: das Kriegs
Ministerium und die kaiserliche" Ms.
tue haben vom ersten Tage dcS
Krieges an alle Artillerie, und alle
Marinc.Matcrialien, die in Deutsch.
land gebaut worden sind, beschlag.
nahmt, ohne auch nur ein Abkrnnmcn
mit den Staaten, denen sie gehören,
herbeizuführen Argentinien, Nor
wegen, Brasilien, Ehile, die Schweiz,
Rumänien, Griechenland und Bul
garicn.
Deut ichland verdammt also Eng
land für eincn Schritt, den cs schon
lange als eine kriegerische Nonnen
digkcit anerkannt hat!
16. August. Neuigkeiten aus Bcr.
lin: Ein Herr, der am Tage vorher
mit den Staals-Sckrctären der Ma
rine und dcs Auswärtigen Amtes
konferiert hat, übermittelt sie mir.
Alle sind bei bester Laune und siegcs.
sicher. Die dentichen Armeen wer
den in ein paar Tagen wie eine
Dampfwalze über Frankreich hin.
rollen. Morgen ?eht der Kaiser ins
Hauptrniarticr: cl besteht der
Wunsch, in Berlin zu bleiben, wo
der Generalstab ruhiger und beque
mer arbeiten kann, als ,n trgend
nein Feldauartier. Die telephonischen
Verbindungen arbeiten ausgezeich
net, der Generalstab hat fast jedes
Bataillon am Tc'ephon und hat ein
ausgezeichnete? Bild der Zusammen
setzung und Lage, selbst der kleinsten
Einheiten. Man zweifelt nicht da
ran, daß von all unsern Gegnern
Frankreich derjenige sein wir, der
die Zeche bezablcn wird.
Mit England sei die Sache sehr
interessant. Tie deutsche Flotte habe
vergeblich bis nach Schottland
hinunter nach der englischen gesucht,
konnte sie aber nirgends finden. Die
ll-Boote Flotille sei sogar uin
Schottland herumgefahren und habe
nur ein Boot, die U15, verloren.
Es wird angenommen, daß England
eine Schlacht zu vermeiden wünscht,
um seine Secherrschaft nicht zu
schwächen und incllcicht auch, weil der
Krieg in weiten Kreisen nicht beliebt
ist. England würde schon dazu sehen,
daß Frankreich allein blutet. Auf
olle Fälle sei es nur ein fchöner
Traum Frankreichs, daran zu glau.
bcn, daß England irgend welche
nennenswerte Stieitmächte zu ir
gcnd einem der Erwähnung werten
Zeitpunkte herübcrschicken würde.
Revolution sollte Rußland zerstören.
Nicht weniger seltsam scheint
Rußlands Haltung (fährt der Be
richterstatter fort). Auch dieses
scheint Frankreich seinem Schicksal zu
überlassen- Nirgends eine Andeuten
auf eine Offensive. Die russischen
Strcitkräste 150 Meter hinter die
Grenze zurückgezogen. Wenn sich die
Russen einbilden, daß wir in das
Innere ,hrcs 'anoes voronngcn
wcrdeit, so tauschen sie sich. Wir
brauchen das nicht Wir besitzen die
Mittel, Rußland ohne Krieg zu zer
stören, indem w'r die Revolution
und den Abfall der Grcnzprovinzen.
Finnlands und der baltischen Pro.
vinzcn begünstigt n und die balti
schen Stadt? unabhängig machen;
die KaukasuS.Vezirke gehen cm Ar
menien und Persien an die Türkei.
Ein Abkommen mit Runiänien. Bul.
garien und der Türkei ist im Wer
den und :n einigen Tagen werden
sich die drei Länder dem Dreibünde
anschließen. Tie .Goevcn uno o,e
Breslau" werden zuerst im Schwär
zcn Meere erscheinen, die russische
Flotte zerstören, die Häfen und
Stadt bombardieren und auf diese
Weise den erwähnten drei Landern
beweisen, daß sie nichts von Ruß.
land zu befürchten haben.
Wirklich ein fzrbenfrohcs Bild!
(Fortsetzung folgt.)
Die Ehröttliste der
Täglichen Gmaha Tribüne
Tatkraftkgere Unterstützung der vaustein-ttam-pagne
der Täglichen wmaha TrlbUne
geboten
Der FödsifaUt der Vaustrin Kampagne für da Elgrnw'm
' der Omaha Tribüne geht nur recht langsam voran. E stehcu bis
her nur 369 Namen auf dem Verzeichnis derer, die ein wk!
jähriges Abonnement im Voraus bezahlten. Doch hier dars die 5Iam
pagne nicht zum Stehen foranv,. Es muh vorwärts gehen aus dem
Wege zum vierte Hnndm. damit der vierte Markstein bald er
reicht werde. Es scheint nns unmöglich, daß unter den Tausrndru von
Lesern uuscru Zeitung sich nicht mehr finden tollten, die ihr Abonoe
mrnt auf zwn Jahre hinaus im Voraus bezahlen werde. Wir sind
überzeugt, daß noch viele Leser Bausteine beitragen 'werden, wenn sie
ernsthaft folgende Fragen erwäge.
Ist Ihr Name af der Ehrenlistk verzeichnet? Wenn daS der
Fall ist, so nehmen Sie unseren Tank dafür hin. Ist e aber noch
nicht der Fall, den fragen Sie sich nach dem Grunde. Ist e, weil
Sie das nötige Geld nicht erübrigen können, oder weil Sie es du
geffcv oder übersehen haben, diesem Ihrem Freund. Ihrer Täglichen
Omaha Tribüne, in der jetzige schweren Zeit hilfreich zur Seite ,n
stehe? Andere Gründe werde wohl nicht geltend gemacht werde
könne, da wir desse sicher sind, daß die Tagliche Omaha Tribüne
alle unsere Lesern unendlich die! mehr wert ist, als wir an Äbo
ncmentögcld verlange und ein Jeder, de die Mittel es erlauben,
sollte daher postwendend sciueu Baustein einsenden.
Wer ist der Nächste, der mithilft, auf dem Wege zum vierte
Hundert voranzuschrettcu? Wie viele neue Namen werde in de
nächste Tage of der Ehrc!iste zu verzeichne sein?
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Mors prnlflvölle Hrttel fcann
jedem Reisenden besenkers
empfohlen werden eaen
seZuer rürslen Harje, seiner
sehSsen Ämmer imd vor-
kuglktzen Uuihe.
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Gcrignct von der WoodUpdike Land Company
6,000 Acker ,
fcon iSttn estilrt Neirakka Lnd. in Washington nd Vurt Eoun
tie gelegn,, jri?t verlaust in Vierteilektwns-TeUen. ,u Preisen, di
rasche Berlüuse ,telen werden. '
TaS ganz Lcmd tm Herzen ltS rossen TaleS gelegen, 35 Meilen
Srdltch bon Omaba. ?m Herzen deS Corn und Weizennürlei. ein
Cil Aein Hügel. Ter Vodrn Ist der reichste schwarze Lehmboden in
merika TieseS Land wird sich rasch dnkaulen. lörofte Srlegenheil fiit
tut Geldanlage. TaS Land ist gegenwärtig mit Feldsrucht bewachsen.
Um riichcre Luökunst schreibt der telegraphiert
Burdie Bros. Investment Company
oder
The Plateau State Bank, tzerman, Nebr.
Ciegeöftier in Asrth Platte.
North Platte, 2. Juli. Nach
Eintreffen der Meldung deö Sieges
der rnnerikanischen Truppen in
Frankreich hat hier auf dem Court
Haus Platz eine große enthusiasti
sche Feier stattLefunden. Die Her
rcn I. I. Hallizan und I. S. Hoag
land hielten Reden.
Nervosität und llopfichmerzen wer
den oft durch in';' rha'te Auaen be
dingt. Besuchen Sie Tr.
Weiland,
eine
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SH3TiW
T E ROYAL 110
mEzoeisIorSpriop,
flissourl
Fcucrfcft Amerikanischer Plan.
Da? führende CrholungS'Hotcl !n Excelsior CpringS.
150 gim II der ,h ad. H,mke ied Vezlehun. Clkktrische
sjdgk. Elektrische icht. Tatzeizn lausendes etSc nd kattes Wagkk.
Das Haus der Zuvorkommenheit
und Zufriedenheit
Mäsjige Raten
Itr teste Sgesiattete vltalbSd M xxfiHer ertng(.
Wir bttniibe un. Ei lisried pi Ilellen. .Ludorkommenbeit' I ns Mo!!.
F. E. Crandall, GcfchMführer. Geo. F. Morrow, Eigentümer.
,,!,I,IttIII!IlIttIIIttIIIIIII!lIII,II!ItIIIIIII!IIIIlIIIIIlIIlIIIIttlIlIIIIlIIIIIk
! AN STRASSENBAHN-1
PASSAGIERE! f
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S Tie Gesellschaft hat Regel, den Tnrchführgng ,,r Z
i itr Verbesserung im Verkehr z fördcr statt z hinder
Z gute Bedien absolut otwkndiz sind. Ter gute tktgtx,
düuscht, sollte willig diese Regel beachten,
I OMAHA & COUNCIL BLUFFS I
STREET RAILWAY COMPANY
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