Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 19, 1918, Image 7

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Tägliche Omiha TrlbSne
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WöNNSSMth , KVMUON
Im
ßva-Liescs Mauderei.
Ihr Freund.
An liiHm wunderschönen Junitage im
fahre 179G trafen sich In Prag drei vor.
nehme Damen in einem reizenden Salon
zum Tee. Alle drei Damen waren nicht
mehr jung, aber sie hatten Anmut. Gra.
zie und Klugheit und jene weise Weltcr
fahrung, die zuweilen wertvoller und
sicherlich immer amüsanter ist als die Un
geschicklichkeit wirklicher Jugend. Alle drei
Damen waren Freundinnen , daher
waren sie einander stlbstvcrständlich im
Innersten fremd und sie trafen sich,
um Abschied zu nehmen. Alle drei wollten
Prag am nächsten Morgen verlassen. Es
war in wundervoller Junitag ein
Tag, an dem die Luft weich und fchmei
chelnd ist ohne hcib zu fein, an dem der
Duft der Rosen den leisesten Wind par
furniert und an dem in einer seltsamen,
traumhaften Weise alle! Ferne nah und
alle? Nahe fern erscheint. WaS immer eS
war der Zauber des Tages oder die
Abschicdöstimmung, denn die Damen
nennten ucy oaio sur oen ganzen, langen
Sommer, der vor ihnen lag jedesfalls
' sprachen sie auf einmal anders zu ein
ander als sie je zuvor gesprochen; auf
richtiger, wahrer, vertrauensvoller und
einfacher. Und die erste Dame sagte.
.Ich will Euch die Wahrheit gestchen,
ich gehe nicht direkt aufS Land ich
mache erst eine andere kleine Reif!, eine
Art Pilgerfahrt. Ich will einen Mann
wiedersehen, dem ich einmal fehr gut war.
Ich hab ihn vor vielen, viele Jahren,
um genau zu fein im Jahre 1763, in
Paris gekannt und' er war der jugend
froieste, glücklichste und heiterste Mensch,
der mir je begegnet ist. Sein Lachen war
einfach unwiderstehlich, und wenn man
die traurige, langweilige Welt durch feine
Augen betrachtete, dann wurde sie zu der
reizendsten und witzigsten Komödie. Ich
glaube, ich bin nie mehr im Leben fo
heiter gewesen als in jenen Tagen ich
habe nie vorher und nie nachher verstan
den, wie gesund, wie frei, wie unbe
kümmert einen wirkliches Lachen machen
kann. Wie oft fagte er mir: .Wir
nehmen uns alle zu nnst wir sind
alle zu schwerfällig, zu genau, zu erd
gebunden. Wir sollten vo den Lö'geln
lernen, deren glücklicheres Element die
Luft ist. Ihre Plötzlichkeit, ihre Schnelle,
ihre Leichtigkeit, ihre wundervolle In
'sMltbewegung sollten wir erstrebe k,nd
wir würden ebenso heiter, ebenso frei,
ebenso glücklich fein wie diese gefiederten
Sänger. Unsere Herzen zumindest soll
ten Flügel haben, felbst wenn unsere
Füße sich nicht von der Erde erheben
können." Ich bin heute alt genug, um
frei zu sagen, daß mir dieser Mann sehr
lieb war seine glückliche Leichtigkeit
nahm mich gefangen, und ich habe in all
den Jahren immer ein Heimweh nach
seiner Heiterkeit gehabt, so wie man
Heimweh haben kann nach dem sonnigen
Himmel Griechenland und nach der
thracischen See. Und da ich weiß, wo
dieser Mann jetzt lebt, will ich zu ihm
reisen und noch einmal für eine Stunde
froh und heiter mit ihm sein, wie ich es
in meiner Jugend gewesen."
Und die zweite Dame sagte
.Das ist eine köstliche Idee, und bei
nahe bin ich versucht, Dir Deinen Plan
zu kopieren und eine ähnliche Pilger
fahrt anzutreten. Denn auch ich hatte
um dieselbe Zeit in Paris einen guten
Freund, und auch ich weiß, wo er jetzt
lebt. Allerdings, mein Freund war sehr
verschieden von dem Deinen WaS mich
' an ihm lockte und band, war die stille,
tiefe Melancholie erlesener Geister. Er
war in seine Traurigkeit gehüllt wie in
einen kostbaren dunklen Purpurmantel,
und er fand für die Flüchtigkeit aller
Freude und die Vergänglichkeit alles
Irdischen und die Nutzlosigkeit unseres
tirmleVam Mn8 Wort? bi voll von
einer schmerzhaften Süßigkeit waren.
Wir spielen immer", fagte er, wir
spielen, und das Leben rinnt uns wie
Sand durch die Finger, und alles der
geht wie ein Lied, das In der Ferne vcr
klingt. Unsere Wünsche verblassen und
Liebe stirbt; was einst Seligkeit war.
drückt uns wie eine Bürde, was einst
Süßigkeit war. schmeckt bitter wie Asche,
und unsere Hände sind jammervoll leer.
Ah. laß uns lieben, da wiz es noch lön
nen, morgen schon, morgen ist alles vor
bei.' Ja, ich möchte ihn Wohl wieder
fch diesen Prinzen der Traurigkeit,
dessen Leid mir wie eine Melodie durch
die Jahre klingt ich möchte poch ein
mal mit ihm dunkln Wein aus schwar
zen Schalen trinken, ehe die obcrfläch
Iiche, törichte Welt des Alltags mich wie
dcr gefanzen nimmt."
, Und die dritte Dame sagte:
' 'Wie reizend ist das olles und wie
wundervoll, daß wir uns solche Tir.ie
erzählen können. Und daö beste ist. dnß
ich auch ein Geständnis zu machen hsbe,
daß auch ich mich an eine asfaire slu
cocar erinnern kann, die sich ungefähr
um dieselbe Zeit i Paris abgespielt hat.
Der Mann allerdings, der mir gficl,
war weder sehr heiler noch sehr mclan
cholisch; er war ein vollendeter Mann
der Welt, der zwar nicht zu lachen ver
stand, aber zu lächeln, und vor dessen
feinem Spott alle törichte Traurigkeit
verfliegen mußte. Ei' war einer dcr ge
schcitcstcn Männer, dcr mir je begegnet
ist, und seine Klugheit war einfach un
besiegbar. Er hatte die weltmännische
Ucberlegenheit, die bezwingender ist alZ
außerordentliche Talente, und Erfolg wie
Mißerfolg ließen ihn gleich licbenswllr
dig und ungestört. Wie gerne möchte ich
ihn wiedersehen, und vielleicht werde ich
es auch tun. Vielleicht werde ich schon
morgen nach Dux fahren und meinen
alten Freund Giovanni Casanova be
suchen."
.Casanova," tiefen die beiden anderen
Damen, Dein Freund war Casanova?
Unmöglich!"
Warum unmöglich?", sagte twaS ge
reizt die dritte Dame.
Ich sprach von Casanova." sagte die
erste Dame, und mein Casanova war
sicherlich ander, als der Mann, von dem
Du erzähltest." -
Und ich sprach auch von Casanova,"
sag'' die zweite Dame verwirrt, .und
mein Freund hatte nichts mit dem Euren
gemein. Wie ist das nur möglich? Sind
wir genarrt worden?"
Jedoch die erste Dame lächelte ein we
nig traurig und sagte: Nein, wir sind
nicht genarrt worden, wir narrten unZ
nur selber. Wir glaubten jeden Casa
nova zu 1uitn, und wir liebten nur einen
kleinen Teil seines wahren Wesens; denn
selbst wenn wir uns unsere drei Lieb
Haber in einer Person vereinigt denken,
haben wir vielleicht erst nur einen Bruch
teil deS wirklichen Casanova ' vor unS.
Und darum brauchen wir uns auch nicht
böse zu sein und dürfen unS nicht mit
eifersüchtigen Augen betrachten, denn
was die eine in Casanova gesehen, das
konnte die andere nicht entdecken, und
wir liebten wirklich jede unseren eigenen,
besonderen Freund, der nur zufällig die
selben Züge hatte und denselben Namen
trug wie der Freund der anderen. Wein
bleibt mein, und Euer bleibt Euer, und
wir haben einander nichts geraubt und
brauchen einander nichts zu vergeben.
Und wenn Ihr wollt, können wir morgen
alle drei nach Dui? fahren und Casanova
besuchen. Aber wen werden wir dort
wohl finden? Vielleicht erwartet uns
eine letzte Ueberroschung!" -
Ehe die beiden anderen Damen etwgö
entgegnen konnten, trat ein junger Ka
valier, Graf Waldstein, ein, der ihnen
allen die Hände küßte und um eine Tasse
Tee bat. Und da ihm die Stimmung
merkwürdig gespannt und bedrückt schien,
begann er von tausend NeuigkeUen zu
sprechen und allerlei Dinge zu erwähnen,
die möglicherweise die Damen interessie
ren konnten, und endlich sagte er: Und
die neueste Zeitung ist, daß gestern in
Dux der große Casanova starb." Die
Tassen klirrten ein wenig, die Hände wa
ren ein bischen unsicher, die Stirnen
schienen ein wenig bleich dennoch
lächelten die drei Damen und begannen
lebhaft von anderen Dingen zu reden.
Mem Lieblingsbttchstabe
Schöne Leserin, waö ist Dein Lieb
lingsollchstabe? Oder gehörst Du zu
jener phantasielosen Sorte von Men
schen, denen ein Buchstabe wie der andere
ist, und die nie die Persönlichkeit hinter
dem steifen symbolischen Zeichen erken
nen? Ich habe viele Buchstaben, denen
ich wirklich gut bin von dem klugen,
schlangenhaften S angefangen bis zu
dem zaghaften, zögernden Z, aber
mein Licblingsbuchstabe ist, war und
wird immer W fein. Er ist Herr über
oll die Dinge, die mir am liebsten und
teuersten sind, und ohne die ich mir das
Leben gar nicht denken kann. Sein sind
die wilden Winde und die Wandervögel
und all die vielen rauschenden und rie
selnden Wasser auf der Erde. Er kennt
alle verborgenen Wege, und Wandern ist
sein Entzücken, aber er ist dennoch kein
Pedant. Er versteht zu wechseln und zu
wählen und, wenn es not tut, sich tapfer
zu wehren, und wenn ihn auch die Weite
lockt, fg fühlt er doch den Reiz stiller
verborgener Winkel, in denen es sich kost
lich weilen läßt. Wald und Wiesen
und vor allem die weißen Wolken ge
hören ihm, die stillen Weiher sind sein
und die grünen Weiden. Er ist voller
Weisheit, und alles Wissen ist ihm zu
eigen und dennoch ist er der ritterlichste
von all feinen Brüdern. Er kann kühn
wagen und er achtet nicht seiner Wun
den, und ob er auch das bitterste Weh zu
ertragen hat. sein stolzer Wille siegt am
Ende. Er bringt mir alle? weiche,
warme und wonnige, ja die ganze Welt
kann er mir geben, und dennoch ist es
nicht darum, daß ich ihn liebe. Die
herrlichste &:bt, die er mir bringt, ist
die Wahrheit, nicht Weisheit, nicht
Wissen, fondern Wunder, und um des
Wunders willen ist er mir wertvoll.
Und jetzt, schöne Lefcrin. erzähl mir,
was Dein Lieblingsbuchstabc ist. ;
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lj
Die Trau im Spiegel des Mters.
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feqoocoosoooocceoooocccssccoocoooooo
An, Mittag.
Es führen viele Wege tief waldein,
Von dunklen Zweigen schützend
überhangen
So ist das wundervolle Leben dein
Nun immer tiefer in den Wald
gegangen.
Und immer ernster wird die Etille
- wohl,
Und immer feierlicher nngö das
r Schweigen.
Was lockt so unermüdlich der
i Pirol?
Will er den Weg zu neuen Wundern
1 zeigen?
Lichtfunken sickern durch das grüne
Dach
Und tropfen leuchtend in die Dam
1 mernngen.
Du lächelst still der eigenen Jugend
ach,
Die fguuifch froh im Wald davon
gesprungen.
Meldner Porzellan.
In den Apfclavenucn
Bon Bijou nach Schloß Fasan
Alle, alle Bäume blühen:
Blüten wie an? Porzellan,
Weiß und rosa, weiß und rosa,
Bon Bijon nach Schloß Fafan.
Stille. Nur ein Blütenschauer
Bon den Zweigen dann und wann
Und dazu ein lasurblauer
Himmel wie anö Porzellan.
Blaue Stille, blaue Stille
Von Bijou nach Saloß Fasan.
Auf dem Wege geht ein Grüppchen,
Znckcrzierlich angetan,
Er ein Stutzer, sie ein PüPPchen ;
Jfabcll und Florestan, . .
Gehen Hand in Hand des WegeS
Von Bijou nach Schloß Fasan.
Und eS seufzt die blonde Kleine:
Sonne, Sonne, bist du toll !
Sonne, willst du, daß ich weine,
Ließ zu Haus mein Parasol,
Und die Mutter muß eö merken,
Wenn ich ganz verbrennen soll.
Spricht der Junge: Sich die Blüten
Zugewandt dem Sonnenlicht,
Wie so selig sie erglühten,
Scheuen das Verbrennen nicht: .
Weiß und rosa, wie dein zartes,
SüszcS Blnmevangcsicht!
Und sie hebt daö Köpfchen leise,
Sicht ihn stolz und strahlend an.
Und sie wandern solcherweise
Bon Bijou nach Schloß Fasan.
Alle, alle Blüten flüstern:
Jsabcll und Florcstan.
Rönnen Trauen gule Soldaten werden?
Eine Frau, die ein Urteil darüber
abzugeben berechtigt ist, Marie Botch
kareva, die zu Zeiten des Kerensky'schen
Regime in Rußland das so viel befpro
chene .Todcsbataillon" der Frauen be
fchligte, hat ihre eigenen Ansichten über
die Sache. Sie erklärt: .Frauen wer
den niemals gute Soldaten abgeben.
Sie sind zu undiszipliniert. Sie lön
nen nicht organisiert werden, und sie
erweisen sich als feige." So wenig
schmeichelhaft das Urteil der Russin über
Frauen als reguläre Soldaten ist, dürfte
es zweifellos auf Wahrheit beruhen, fo
weit das Bataillon des Todes' in Be
tracht kommt, dessen Heldentaten" nur
in der Phantasie galanter Kriegskor
rcspondentcn bestanden. Das Krieg?
Handwerk hat feit Ausstcrben der Ama'
zonen der griechischen Sage nach ein
kriegerisches Fraucnvolk angelockt. Die
Geschichte meldet allerdings von der bri
iischen Fürstin Boudica (fälschlich auch
Äoadicea genannt), die 61 nach Christi
die Erhebung gegen Rom leitete und sich
selbst den Tod gab, nachdem , sie von
den Römern unter Suetonius Paulinus
besiegt worden war, von der Jungfrau
von, Orleans und von Mary Pitcher,
welche letztere im amerikanischen Revo
lutionskriege und namentlich in der
Schlacht von Monmouth, sich auszeich
ete, aber von keinen kriegerischen Wer
elnlgungcn von Frauen, die den Kampf
gegen Männer aufnahmen und aktiv
am Kriege sich beteiligten.
Und der Krieg und das Waffenhand,
werk sind auch nicht der Beruf der Frau.
Ihnen fällt die ungleich schönere und
edlere Aufgabe zu, Wunden zu heilen,
und daö Banner der Barmherzigkeit und
Menschenliebe auf den - grausigen
Schlachtfeldern des Krieges und hinter
den Linien zu entfalten. Viele haben
in der Ausführung eines echten Sama
ritertums einen Heroismus und eine
Opferwilligkeit bewiesen, die ungleich
höher einzuschätzen sind, als die Taten
dcr Truppen und der Krieger, so he
roisch sie auch fein mögen. In kriege
rischcr Rüstung und mit Waffen enge
tan. verliert die Frau ihren schönsten
Schmuck, den echter wahrer Weiblichkeit,
die sich nun einmal nicht mit dem Was
fenhandwerk vereinigen läßt. Da! Käm
pfen ist Sache der Männer und dürfte
eS bleiben, fvlange die Schrankn zwi,
fchen dem Tätigkeitskreise dek Manneö
und dem dcr Frau nicht ganz gefallen
sind. Die Frauen aller kriegführenden
Nationen haben fo unendlich viel ge
leistet und so bewundernswerte Zeichen
wahren Heldentums gegeben, daß es nicht
erst .Bataillone des Todes" bedarf, um
ihnen den Lorbeer deS Heroismus zu
verleihen.
Die Gründung der Vereinigung der
Amazonen wurde von vornherein nicht
'als glückliche Eingebung betrachtet. Die
Herren Militärs, welchem Volke sie auch
immer entstammen möchten, begrüßen
das Bataillon des Todes" nicht gerade
mit Begeisterung und in keinem der
kriegführenden Länder außerhab Ruß
lands wurde das gegebene Beispiel von
den Frauen nachgeahmt. Frau Botch
karova beklagt sich darüber, daß die
Frauen keine Disziplin im Leibe und
kein Verständnis für stramme Organi
sation haben. Unter den russischen
Frauen gibt es sehr viele, welche völlig
emanzipiert sind und in dieser Bezieh
ung ihren Mitschwcstcrn anderer Ratio
nen weit voraus sind. ES war deshalb
kein Wunder, daß unter ihnen die Idee
einer kriegerischen Bereinigung entstand.
Daß sie sich als gründlicher Fehlschlag
erwies, wird gewiß von allen Männern,
und gerade den größten und aufrichtig
sten Bewunderern der Frauen,, mit
Freude begrüßt werden. ES wäre um
die Zivilisation der Welt und die Zu
kunft deS Menschengeschlechts schlimm
bestellt, wenn auch die' Frauen in den
Krieg ziehen, und mit den Waffen in
der Hand kämpfen wollten. Sie haben
genug zu tun, auch ohne das, und wir
sind stolz darauf, daß auch in diesem
Kriege sich die Frauen im vollen Sinne
des Wortes als die Krone der Schöpfung
erwiesen haben.
Die zehn Gebote
der Zahnpflege.
1. Vergiß Aber einmal daZ Gesicht
zu waschen, al den Mund und die
Zahne zu reinigen.
2. Erziehe Deine Kinder so früh alS
möglich zur Zahnpflege! WaS in der
Jugend versäumt worden ist. läßt sich
im späteren lter nie ganz gut machen!
Die Gesunderhaltung der Milchzähne ist
genau fo wichtig, wie die der bleibenden
Zähne!
3. Hüte Dich vor süßen Näschereien
und vor zu weicher Nahrung! DaS kräf
tige Kauen eine! derben, dickrindigen
Schwarzbrotes ist die beste natürliche
Schutzvorrichtung gegen Zahnverderb
nis. '
4. Vergiß vor allem nicht, abends
vor dem Schlafengehen die Mundhöhle
zu reinigen! Der nur morgens putzt
und wäscht, der deckt den Brunnen zu,
nachdem izasKind hineingcsallen ist.
5. Die mechanische Reinigung mit
Hilfe von Zahnbürste und Zahnstocher
bildet die Grundlage jeder künstlichen
Zahnpflege. '
6. Antiscptische, aber dabei unschäd
lich wirkende Mund und Zahnwässer
sind empfehlenswert zur Vervollstandi
gung der künstlichen Mund und Zahn
Pflege. Mundwässer, welche die Schleim
haut ätzen oder die Zähne entkalken, sind
durchaus zu vermeiden!
7. Man lasse die Zähne jährlich ein
bis zweimal vom Zahnarzte unter
suchen, damit Erkrankungshcrde ent
deckt und iefeitigt werden können, bevor
sie umfangreich geworden sind.
8. Der Zahnstein soll von Zeit zu
Zeit gründlich beseitigt werden.
9. Kranke Wurzeln und Zähne, die
durch Wurzelbehandlung nicht mehr er
halten werden können, müssen unter
allen Umständen ausgezogen werden, ob
sie schmerzen oder nicht.
Unsere GZrl Sesuts" im Dienst.
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Oantsmime.
Im Cchaukclstuhl, den Arm leicht aufgestützt,
Hockt sehr vergnügt die kleine Columbine,
Und Pienot, der ihr zu Füßen sitzt.
Er präludiert auf seiner Mandoline.
Der Gute ist ganz selig; ihm gelang
Heut Morgen, in der ersten Frühe Stunden, ,
Ein wundervoller, süßer Liebessang,
Wie ihn vor ihm kein Dichter je gefunden.
Kann Glück mehr geben? Columbine lacht
Und kürzt mit Küssen seines Tagcö Stunden,
Und er, er hat das schönste Lied erfunden
Und weiß, daß ihn sein Sang unsterblich macht.
Auf einmal klopft es. Columbine eilt
Davon, sie will wohl nicht gesehen fein,
Und gleich drauf hat der Borhang sich geteilt
Und in das Zimmer tritt der Tod herein. ,
Erschreckt nicht, denn Ihr werdet kein Gerippe
Aus alten Holzschnittbildern vor Euch fehn,
Bewehrt mit Stundenglas und scharfer Hippe.
Für Euch macht sich Freund Hein besonders schön.
Er hat die steifsten englischen Manieren,
Er trägt ein Smoking, das vorzüglich paßt,
Und die Gardenien, die fein Knopfloch zieren,
Sind bleich zwar, aber sonst untadelhaft.
Er bittet mit fehr höflicher Berneigung,
Picrrot soll ihm folgen, und bereit
Ist jener gleich, nur braucht? zur Vorbereitung
Bedeutet er. ein ganz klein wenig Zeit.
Er will sein letztes Lied noch einmal spielen,
Ihn dürstet noch nach ColumbinenS Munde,
Er will ein letztesmal sich selig fühlen;
Drum bittet er den Tod um eine Stunde.
Und der, mein Gott, er weiß es ja allein,
Welch unwillkommner Gast er immer ist,.
Drum kann er nicht fo ungefällig fein
Und gönnt Freund Picrrot die kurze Frist.
Sie stellen sich die Uhren es ist zehn
Und grüßen artig sich: .Auf Wiederfehn!"
Und Pierrot. der fühlt sich göttergleich,
Er ist das erste Mal berauscht von Freude,
Noch nie erschien sein Schicksal ihm fo reich,
Der Werktagsrock, er wird zum Feierkleide.
Er stößt die Fenster auf. und Sommerduft
Strömt rings herein und milder Mondesschimmer,
Mit roten Nosen schmückt er rasch das Zimmer
Und fühlt um sich nur Licht und Glanz und Duft.
Er ist ein Gott was kann eS Besseres geben,
AlS Sommer, rote Rosen, Feuerwein,
Als Columbinens Freund und Dichter sein
Und dazu: Eine ganze Stunde Leben!
Und Columbine kommt, und voller Glück
Erzählt er. welch ein Wunder ihm geschehn,
Doch sie entsetzt sich, und weicht scheu zurück
Und kann den Todgeweihten nicht verstehn.
Sie stößt den Wein fort, den der Liebste reicht,
Erschrickt, streift sie der leichte Sommerwind;
Er will sie küssen, aber sie entweicht
Und schluchzt zusetzt wie ein geängstigt Kind
Und fragt: Muß. bis Er kommt, ich bei Dir fein?"
Und bittet: Pierrot, ach laß mich gehn!"
Und will nichts hören mehr und will nichts sehn
Und läuft davon, und läßt den Freund ollein.
Und Pierrot, der blickt mit bleichem Munde ' -
Der Liebsten nach, die ihn so mißverstand,
Die feines Lebens höchste Feierstunde
Zu Boden warf wie wertlos nichtigen Tand.
Die Stunde, die ihm wie ein Wunderbccher,
In dem ein letzter, Heller Glückstrank schäumt.
Und nun auf einmal sieht der arme Zecher, ' ,
Daß er ein Narr war, daß er nur geträumt.
Allein was tut's! Ihm blieb genug zurück, . ,
Und hat ihn seine Liebe auch betrogen, .
Er hat noch Etwas, was ihm nie gelogen,
Er hat sein Lied noch, und auch das ist Glück. ,'.
Allein der Sang, der seiner Liebe galt.
Den Morgens et mit Jugendmut gesungen, .
Erscheint ihm töricht, kindisch und mißlungen
Nun, da das Leid ihn weise macht, und alt.
Jetzt bleibt der Wein noch hastig gießt er ein.
Doch schmeckt der Trunk dem trüben Gaste bitter
Und überall greift, er in fcharfe Splitter
Von Columbinens Glas. Er ist allein.
Und wenn die Einsamkeit schon schwer zu tragen,
Wenn still und inhaltslos die Tage gehn,
Um wieviel mehr, wenn wir mit bangen Fragen
Vor einem letzten Augenblicke stehn.
Und nun verwünscht er, was er erst ersehnt,
Um was er kühnlich mit dem Tode rang,
Die Stunde, die sein ganzes Leben krönt,
Die wird dem Armen unerträglich lang.
Die Uhr ergreift er, fetzt sich zum Kamin
Und zählt mit bleichen Lippen die Sekunden,
Doch eh' noch die Minute voll entschwunden,
Wirft fluchend er das Stundenglas schon hin.
Er kann nicht mehr, zu schwer ist ihm die Last,
Die unklug er sich selber aufgeladen,
Er eilt zu seinem Pult in wilder Hast,
Greift zur Pistole, hat sie rasch geladen.
Er setzt sie an da tritt der Tod herein,
Nimmt schweigend ihm die Waffe aus der Hand,
Und wie ein müdeS.Kind, das Ruhe fand,
Schließt Pierrot die Augen und schläft ein.
Sanft bettet ihn der Tod auf dem Balkon,
Deckt seine Stirn mit Rosen duftcrfüllt,
Legt auf das Herz ihm ColumbinenS Bild
Und löscht die Lichter aus und geht davon.
Die
Töpfca
unsere
.Girl Seouls" verstehen mit
und Pfannen umzugchen, wie
Abbildung zeigt. Diese Gruppe,
die vor dem Teacherk Collie ihre Zelte
aufgeschlagen hat. zeigt ihre Koch
künste für die. Kinder dcr Rachbar
schaft. die sich an dem von den Girl
Scsuts' zubereiteten Essen gütlich
tun.
10. ES ist dringend geboten, die ge
fünde Entwicklung der Zähne im Kin
desalter zu fördern, indem man da!
Kind besonders m den ersteren Jahren
mit kräftiger und nährsalzreicher Kost
Milch. Eiern und grünen Gemüsen
aufzieht!
Trauerband anstatt Trauerkleider.
DaS Fraucn-Komitce deS Council of
Rational Defense" hat den Vorschlag ge
macht, daß die hiesigen Frauen, die einen
teuren Angehörigen im Kriege verloren
haben, statt der üblichen Trauerkleidung
ein Trauerband tragen sollen. TicseS
drei Zoll breite schwarze Hand soll am
linken Arm getragen werden. Als be
fondercs Abzeichen soll es einen goldenen
Stern für jeden Angehörigen, dcr gefal
lcn ist. ausweisen. Bekanntlich haben in
England, wie auch in anderen kriegfüh
renden Ländern Europas die Frauen be
schlössen, keine Traucrkleidung für ihre
nächsten männlichen Angehörigen, die
da! höchste Opfer gebracht haben. ,u tra
gen.
Die schwindenden Tischtücher.
Wie aus einer Märznummer des Bcr
lincr Lokalonzeigers hervorgeht, ist der
allgemeine Verbrauch von Tischtüchern
in den Berliner Hotels nur dann gestat
tet, wenn die Tischflächen rauh und
schlecht sind, und keine andere Schutzdccke
haben. Die Berliner Hotelbesitzer-Ver
einigung hat in kürzlicher Sitzung be
schloffen, gegen dieses Tischtuch-Verbot
zu protestieren, da es die allgemein Herr,
schenken Hotelverhältnisse noch verschlech
tcre und dadurch die Fähigkeit der Ho
telbesitzer, Steuern zu zahlen, ganz be
deutend verringere und außerdem der Re
spckt der Fremden vor Deutschland er
hcblich geschädigt werden mühte.
allen
Wer in der Welt ist frei von
Banden?
Wir sind gebunden alle, wie wir sind;
im Haufe binde uns der Liebe Pflichten,
in der Gesellschaft bindet uns die Sitte,
im Staat bindet uns das Staatsgesctz
und die Notwendigkeit in der Natur.
Der Atheist glaubt sich Gcscköps dcZ
Zufalls.
Jedem Menschen für sein Leben
ist ei Maß von Kraft gegeben,
daS er nicht erweitern kann;
aber nach den rechten Zielen
feine Kräfte lasse spielen,
foll und kann ein rechter Mann.
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