Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 19, 1918, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    .grntJM-
ch,,''-''"''
btttoitw&w!
riwmMWrrtwxtfaMlw
ibM-U- liiiv .'.1-"'V''':
TigllHe Omaha TrlVS
&
j
J
I
? f
( t
'' !
I . i
L I
i !
Spinnen.
von Dr. 6. Vaöe.
Verkannt und bmeumbet, überall
mit Haß und Abscheu verfolgt wird da
c,ch,kcht vcr spinnen. Stur selten
nimmt sich jemand au der großen Masse
des Bolle einmal die Je'.t, diese Tie
, !n ihicin Tun und Treiben genauer zu
bcodachtcn und urne auf ihren Lebens
wegen nachzugehen Ueberall herrscht
das unausrottbare Vorurteil, sie seien
lästig und schädlich, . "Zrend sie gnade
in ihren mehr oder weniger kunstvollen
Wetzen eine grone Anzahl von Fliegen u,
s. w. fangen und die kleineren Arten
einen ständigen Vernichtungskrieg gegen
die Unzahl der Schild und Blattläuse
fuhren, die die gefährlichsten Feinde un
serer Kulturpflanzen sind. Im Dunkel
de Waldes gehen Hupf und Sacksflin,
ne,, den Rüsselkäfern 31: Leibe,, und der
Hauptfeiud unserer Fichtenwälder, der
schädliche Cbermes, der die jungen Triebt.
zeriiori, wirv von oem Mgvemigen
Weberknecht und den Webspinne schon
, vernichtet, wenn er seine zapfenartigen
Gallen verläfzt.
Zu jeder Zeit haben die Netze der Rad
spinnen das Interesse aller gewonnen,
die mit offenen Augen die Vorgänge in
der JLiur beachteten. Schon den alten
Griechin schien eS fo wunderbar, daß sie
in ihrer oft lindlichen Naturauffafsung
die Kunst deS NetzspinnenS nicht einem
Tier als angeboren erachteten, sondern
von den mit Vernunft begabten Men
schen erst zu den Spinnen übertragen
glaubten. Sie erfanden die hübsche
Sage von der Arachne, die im Ueber
. rnut Athene zu einem Wettkampf We
be herausforderte. Tie Göttin aber
zerriß zornig das Gewebe der Arachne,
. die sich aus Kummer hierüber erhängen
wollte. Athene aber verwandelte sie in
' , eine Spinne, so daß sie hängend noch
heutigentags ihre Kunst weiter betreiben
mutz.
Wenn die Sonne vom heiteren Him
mcl lacht und sanfte Winde wehen, be
ginnt die Kreuzspinne ihr Ne?z zu weben.
Von irgendeinem Punkt aus, der ihr zur
Anlage geeignet erscheint, leginnt sie
einen Faden zu spinnen, heftet ihn hier
an und läßt das andere Ende frei flie
gen. Der laue Wind sorgt dafür, daß
er sich bald irgendwo festsetzt. Ueber die
sei so gespannte lustige Seil läuft sie
spinnend mehrmals hin und her, bis der
, Faden als Fundament des Netzes genü
gmd fest ist.. : Von Lei Mitte läßt sie
einen zweite,. Faden schießen, der eben
falls bald sich irgendwo anheftet, und in
gleicher Weise fährt sie fort, bis die
Mitte des ersten Fadens ein Strahlen
system von Fäden bildet, die. fo nahe ein
ander sind, daß die Spinne laufend von
einem zum andern gelangen kann, wo
, diese dann durch Ouerfäden rniteinan
der verbunden werden. An einem Ende
des Netzes, möglichst in einem geschützten
Winkel, wird dann noch eine tonnenför
mige Zelle gebaut, in die sich die Spinne
in schlechtem Wetter zurückzieht. An
' schönen, warmen Tagen dagegen sitzt sie
virn- Wittclpunlt des Netzes und lauert
,..hui auf Beute., Hat sich eine Fliege oder
eine Mücke gefangen, ftürzt sie sich auf
. sie, umspinnt das Opfer mit den klebn
gen Fäden, um eS durch diese Zwangs
jacke vom Zerreißen des Netzes abzuhal
ten. Kleinere .Beutestüäe werden so
gleich in die Zelle geschleppt und hier
verzehrt oder, besser gesagt, ausgesaugt.
Alle eigentlichen Spinnen genießen keine
feste Wohnung, ihre Opfr werden Mit
den Klauengliedern des Oberkiefers ge
packt und durch ihn vergiftet. Der Biß
der Kreuzspinne ist für den Menschen
nicht giftig, er verursacht nur ei leichtes
Jucken. Anders ist dies bei der Vogel
spinne z. B., sie wird wegen ihres Bisses,
der beim Menschen heftie Entzündungen
verursacht, sehr gefürchtet. Netze spannt
die Bogelspinne nicht aus, sie verfertigt
nur eine etwa 15 Zentimeter lange und
TOer 6er Ite Meerrettich?
Tie Ableitung des Wortes Meerret
tich ist eine umstrittene. A. de Can
dolle und sein Uebersetzer Dr. Ed. Goese
nehmen an. Cochlearia Armoracia habe
seinen Namen wegen des gedeihlichen
Wachsens in der Nähe des Meeres er
halten. Tie Engländer nennen ihn
horse-radish. Einige führen das Wort
Meer auf Mähre (Pferd. Stute) zurück,
da die Bezeichnung Pferd, Roß das
Grobe, Kräftige hervorhebe und somit
auch die Schärfe dieser Pflanze, und
meinen, der Mahrrettich sei als horse
radish richtig ins Englische übersetzt. Es
hat aber das Altcnglische das Wort
mer für Pferd, und noch jetzt heißt eS
in Wales march, in Irland marc. AuS
dem althochdeutschen Marahscale
(Pferdeknecht) ist Marschall entstanden,
ein Wort, das im Englischen ebenso
lautet, und da dies blieb, so sieht man
schwer ein, worum bei dem etwaigen
mar-radish das mar durch horse erfetzt
worden sein sollte. Eher ist anzuneh
me, daß die Briten zur Bezeichnung
der Stärke und Schärfe diese Pflanze
horse-radish nannten, wie die Franz
ftn jj; Naifoct radiz fortis), und zwar
Naifort sauvage zum Unterschied von
Gartcnrettich und RadieZ nennen.
'Höchstwahrscheinlich hat der Meerrettich
weder etwas mit dem Meer, noch mit
der Wahre zu tun. Er wächst am aller
bvstm auf moorigem Loden 'wie die
Moorriibe, die such Mehre heißt, aller
dings, wie Aedelung erklärt, weil sie
mör, doS ist auf niederdeutsch viüröe,
, sei. Lassen wir jedoch die Moorrlibe als
Mohre gelten, so kann aus Moorrettich
auch Mörrettich nd aus diesem Meer
reiiich entstehen, denn 3 wandelt sich
mundartlich leicht in e um, sagt man
0'; ' ' ' ! " ' ''" "? f""" !"""-,",,"""' ; !,"" ,tt',',.."-.,', .,. ,,, ,,', -' ,
UJ'iMULkXLtlMljJ
5 Zentimeter breite Röhre in hohlen
Bäumen oder unter der Erde. Nacht
überfällt sie bisweilen jung Bögel in
ihrem Nest und saugt sie au, ihre
Hauptnahrung aber machen Insekten
auö.
Aehnliche kleine Spinnen wie die Wo
gelspinne besitzen auch wir in den Wolfs
spinnen. Auch 1e fangen ilj-.; Beute
nicht in Netzen, sondern erjagen sie. An
ihren haftigen, schnellen Bewegungen
sind sie auf den ersten Blick zu erkennen;
man konnte sie als die Zigeuner der
Spinnen bezeichnen, ein so vagabondie
kendeS Leben führen lt. Sie rauben
alles, was sie auf ihren Streifzugen sin
den. Ueberall sind sie und fühlen sie sich
zu Haufe. Sie besitzen nichts weiter als
ein Paar fester Zangen und ein große
Ausdauer. Wenn sie nach langem
Marsch Hunger bekommen, legen sie sich
nicht wie Wegelagerer in den Hintcchüi
und warten auf das, was ihnen der Zu
fall beschert, sondern sie gehen auf fcit
Jagd und .suchen sich ihr Opfer. Sie
stürzen sich wie die Katzen auf die Beute.
und sogar Tiere, die größer sind als sie.
trampten sie dank ihrer Ausdauer und
ihrer Kieferzanqen immer mit Erfolg.
Ueber ihren Mut muß man staunen,
wenn man beobachtet, wie sie große filie
gen angreifen, die mit ihnen in ungesiü
men Wirvcin davon tiicaen, okme dem
die Wolfsspinne losläßt.
Bon den Wolfsspinnen am besten be
kannt und gefürchtet ist die große Taren
tel, deren Biß das Volk wunderbare Er
scheinungen andichtete. Sie lebt in Cöa
nien und Italien, jagt Insekten der der
schieden! Art und überwintert in 20
Zentimeter langen Erdhöhlen. In hei
ße Monaten ist der Biß nicht gerade
ungefährlich, indem er Unbehagen,
Schmerz und Enzündung hervorruft.
Das Volk sucht die Krankheit zu heile.
indem sie dem Gebissenen zwei alte Me
lorncn, La Tarantella und .La Pa
storale", vorspielt und ihn zu einer
Tanzweise veranlaßt, bis ein heftiger
Shweiß ausblich!. Er und der gute
Glaube bringen dem Kranken dann bald
die erwünschte Heilung.
Als Wegelagerer auf Blattern lebt
im Sommer die grüne Smaragdspinnk.
Ihr grünes Kleid verbirgt sie dem kleine
Jnsettengesmdel, dem sie beim Ergreifen
die Kiefer in den Leib druckt und es hier
durch tötet. Die Eier werden von dieser
Spinne in einem filzig gewebten Sack
chen an den Blattern befestigt, zu dessen
Anfertigung die kammartig geformten
Fußklauen dienen. Solche Gebilde be
sitzen übrigens alle Spinnen an den Fu
im; oei den zcetz webende spinnen
stehe bor den Klauen oft ein bis drei
Paar stark gejagter Borsten.
Eine unserer Mimischen Spinne, du
Wasserspinne, lebt im Wasser. Argy
ncta". die Silberuflosscne, nannte ße
die Wissenschaft, weil eine dünne Luft
schicht ihren Hinterleib im Safte um
gibt, die wie eine Quccksilberblase er
glänzt. Sie baut auch unter Wasser ihr
Wohnhaus, indem sie Luftblasen unter
die Oberfläche zieht, diese an Wasser
Pflanzen befestigt und ubcrspinnt. Hier
durch entsteht eine richtige Taucherglocke
von der Größe eines Taubeneis, in der
.die Spinne lebt. Die' Beute, die diese
Spinne im oder außerhalb des Wassers
macht, wird stets in der Glocke unter
Wasser verzehrt. Wenn im Herbst das
Laub von den Bäumen fällt, ziehen an
schönen, sonnigen Tagen weiße Fäden
durch die Luft, sie dcfangen sich hier
und dort an Baum oder Strauch und
glitzern weithin in der Sonne. Es sind
die lustigen Gewebe kleiner, junger
Feldfpinnen. Tie Gewebe werden von
den Winden fortgeführt und von den
jungen Tieren als Ballons benutzt, die
sie forttragen von der Stätte ihrer Ge
burt neuen Wohnplätzen zu.
doch in vielen Gegenden Deutschlands
nicht .böse", sondern .bcese". Aus dem
Meerrettich ist aber noch mancherlei ge
worden: z. B. Meeressig (Mecklenburg);
Weredi (Schweiz)? Mirch (Wetteran);
Marreik (Göttingm): Mar'äk (Wtmark);
Mark (Unterwefer) usw. ES liegt da
her kein Grund vor, weil die Engländer
ihn horse-radish nennen, den Meerret
tich Mährrettich zu schreiben. Er ist als
Meerrettich schriftgebräuchlich, einerlei
ob er am Meer gedeihend diesen Na
men erhielt, oder ob er als Moorrettich
aufzufassen ist, und daran zu ändern
hat keine Zweck, denn mit Mahre hat
er nicht zu schaffen.
TaS Sehvermögen der Schlange.
Boa den Schlangen kann man fast fa
gen, sie hätten Glasaugen, da sie die
Augen nie schließen. Diesen fehlen
nämlich die Lider gänzlich, dafür sind
sie aber von einer harten, durchsichtigen
Haut bedeckt, die dem Glase auffallend
ähnelt. Wenn das Reptil sich, wie jähr
lich mehrmals, ganz häutet, werden
auch diese Augmschalen mit der Lbri
gen durchscheinenden Körperhülle abzc
worsen. Die glasartige Augendecke ist
fo fest, daß sie daZ "eiacntliche Auge
wirksam vor Zweigen, 'scharfgefpitzten
Gräsern und anderen Dingen schützt, mit
denen die Schlange bei ihren Bewegun
gen zusammenstößt, sie ist ober auch
lichtdurchlässig genug, ein scharfes Se
hm zu ermöglichen. Hat die Schlange
also auch nicht richtige Glasaugen, fo
kann man doch sagen, daß sie . , . Au
gengläs trägt.
Won allen Vögeln lebt der Schwan i
am längsten: in seltenen Fällen soll er
30 Jahre alt werden. Auch von den !
Falken hat man beobachtet, daß einzelne j
bis 1G2 Jahre alt geworden sind. j
( Verneinen darf und kann man
eigentlich ar niemanden, ma mutz je
den ,u erklären suchen. Und das ist die
wahre Kritik. ;
Die Scjchichte eines Armeegeweßrs.
(Von dem
Die Geschichte dieses Gewehr beginnt
einige Wochen nach Ausbruch des Krie
gcs in Europa. Damals kamen britisch
Agenten ach den Vereinigte Staate,
um Kriegsvorräte zu kaufen und sie
brachten ein einzelnes Ezemplar einer in
England gefertigten Büchse nebst einigen
Modellzcichnungcn mit. Au! dieser einen
Büchse hat sich eine Produktion entwi
gelt, welche den Armeen Onkel CamS
täglich 8000 Büchsen liefert, eine bcson
dere Sorte, welche in drei große Privat
fabriken hergestellt werden. Diese Büchse
ist eine modifizierte Enfield-Büchse. eine
britische Waffe, welche dahin abgeändert
wurde, daß daraus die amerikanischen
Pat. :n von 30 Kaliber abgefeuert
werd klinnen. Amtlich ist diese Büchse
bekar als ,United States rifle modcl
of 7". Dieses Gewehr darf nicht
kni! : Cpringfield-Büchse verwechselt
textt. welche in den Arsenalen der Re
gier! b'rgestcllt wird. Die modifi
zleri inficld-Büchse war ein Aushilfs
, welches für unsere in der Aus
bildi ! begriffenen Truppen angefertigt
j wird wahrend die Herstellung der
(Spri M!d-Buch!en ,n den Arftnaten tn
verm rier Anzahl fortgesetzt wird.
T ' Gcwehrmodcll. welches die briti
schen Agenlen in 1914 hierherbrachten,
bekariz sich noch im Stadium des Expe
rime'!tierens. Monatelang vor Ausbruch
des Krieges hatte man drüben geplant,
daS Kaliber bet britischen Enfield-Büchse
von .303 auf .276 zu reduzieren. Un
gefähr IM solcher Büchsen waren fer
tiggcstellt worden, aber gedrängt von der
Nvi'vendigleit, eiligst Waffen zu erhal
ten. hatte man ein Exemplar eincS neuen
Enfield-Gewehrs herübergebracht, um
amerikanische Fabrikanten zu ersuchen,
daß sie dieses Modell auf das alte Kali
ber -.303 wieder umarbeiten, und solche
Gewehre in großen Quantitäten herstcl
len mochten. Eine Privatfabrik, welche
sich feit Generationen nur mit der Fabri
kation von Jagdgewehren etc. abgegeben
batte, erhielt den Kontrakt. Jaqdbücksen
sind sehr verschieden von militäriicken
Gewehren; der Mechanismus der erste
ren ist bei weitem nicht so kompliziert
und die einzelnen Teile brauchen nicht
mit so mikroskopischer Genauigkeit anae-
fertigt zu werden. Bei einem Armeege
wehe muß irgend ein Teil des Mecha
nismus in ein beliebiges anderes Gewehr
unter tausenden, ja hunderttausend?,
hineinpassen, falls daS notig fein sollte.
Die Herstellung einer militärische
Büchse ist deshalb weit umständlicher.
Als die Briten in 1S14 herüberkamen,
beschäftigte diese Gewehrsabrik 1200 Ar
better; als sie schließlich die britischen
Büchsen in großen Quantitäten herstellte,
hatte sich die Zahl der Arbeiter versechs
sackt, eS waren ihrer mehr al! 1000.
Fast eitt Jahr dauerte es, bis die erste
Büchse fertig war.' Im November 1914
begann die riesige Arbeit mit der Anfer
tizung von Zeichnungen und Mulden;
neue Fabrikgebäude wurden gebaut, und
im Oktober 1915 wurde aus der ersten
fertigen Buchse der Probeschuß abge
feuert. Das mag wobl als eine lange
Zeit gelten, um eine Büchse herzustellen,
aber gleichzeitig mit diesem ersten Ge
wehr waren taufende von Mulden, Werk
zeugen und Maschinen angefertigt, um
mit der Produktion im Großen begin
nen zu können. Hätte diese nämliche
Fabrik S unternommen, ein neues Jagd
gewehr in ähnlicher Weise zu produzie
ren, so wurde das unter normalen Um
stände zweimal fo lange gedauert
haben. Die Gesamtzahl der verschiede
nen Moschinen, welcke für die Fabrik
tion dieser Enfield-Büchse benötigt wa
ren, betrug 744, nebst ebenso vielen Ge
stelle; ferner brauchte man 1000 Werk
zeuge und 1500 Meßapparate, von denen
viele in dutzenden. manche in Hunderten
von Exemplaren angefertigt werden mutz
ten. Für die Höchstproduktion wurden
im Ganzen 3835 Maschinen. 5005 Ge
stelle und 341? Meßapparate benötigt.
Sobald dieses Etablissement aber an die
Massenproduktion ging, wurden wöchent
licb mehrere tausend Büchsen fertigge
stellt, bis die Fabriken in England im
stände waren, den Ansprüchen zu genü
gen. Dan nahm die Produktion ab,
und als wir im Jahre 1917 in den Krieg
eintraten, die Fabrik wieder mit der
Anfertigung von Jagdgewehren beschäf
tigt. Als Onkel Sams Beteiligung am
Kriege es erforderlich machte, wurde in
deS nicht nur diese Fabrik, fondern auch
noch zwei weitere Privatsabrike zur
Produktion von militärischen Büchsen
Wer hat den .Tank" erfunden?
, Leicht beantwortet," werden Sie sa
gen. .E war eine amerikanische Er
findung. von de Briten nutzbar ge
macht, und dann voa den Teutschen."
Werkehrt. Sie denke -nur an die
Trsktor-Mischinerie. das Rsllpen"Ar
rangemcnt, mit dessen Hilfe der Tank"
über den Boden kriecht. Und der Tank
ist wesentlich in gepanzertes Gesährt
zur Verwendung bei der Kriegführung.
Wie jeder Schuljunge weiß, pflegten
die lieg Briten sich blau anzumalen,
und, sie benutzten eine Kriegswage
mit geschweiften Messer, ivelche an den
Radnaben angebracht waren. Das wa
ren also armierte Fuhrwerke. Aber da
erste armierte Fuhrwerk, welche in der'
Schlacht verwendet wurde, war ungefähr
im Jahre 1420 von Johann, Zizka.
einem böhmischen Adligen und Anhänger
von Johann Huß. erfunden und perfekt
gemacht word'n. Nebenbei erwähnt.
- von Zames Xj. Csttns.
Committee on Public Information. Washington. D. C.)
yciangezogen. DaS Departement für
M,ll,usmkien orvnekt n, vag diese drei
Fabriken ei Snfield.Modell herstellen
sollten, in welchem die regulären Cpring
field'Patronen verwendet werden könn
ten. Da klingt nun sehr leicht, aber
es war tatsächlich ein höchst komplizier
tes Problem, und wiederum waren Mo
nate der Vorbereitung erforderlich, bis
man die erste Büchse fertig gestellt hatte.
Unter anderem mußte der Gewehrlauf
geändert werden, weil die Springfield
Patrone größere Widerstandskraft er
fordert, al die Enfield-Patrone.
Eine Armeebllchfe sieht recht einfach
aus. wenn man dieselbe in die Hand
nimmt, die Bolzen manipuliert, am
Drücker zieht. In Wirklichkeit ist eö ein
sehr kompliziertes Stück Maschinerie.
Mag betrachte z. B. da besondere Merk
mal. welche die Büchse auszeichnet, die
gewundenen Züge im Gewehrlauf, welche
der Kugel die Schraubenzieherbewegung
eben und dadurch die Treffsicherheit er
höhen. Niemand weiß, wer zuerst auf
den Gedanke gekommen ist, diese Züge
in den Lauf einzuschneiden, wie in
den meisten anderen wirkungsvollen
Trngen, beanspruchen die Deutschen diese
Erfindung und datieren sie bis zum 16.
Jahrhundert zurück. Man hat diese Me
thode seit 400 Jahren gekannt, aber erst
in der Mitte des neunzehnten Jahrhun
derts wurde sie bei militärischen Büchsen
zur Anwendung gebracht. Der Jäger
verlangte Treffsicherheit, wenn er auf
einen Vogel oder ein Tier anlegte. Aber
in Dutzenden von Kriegen der Bergan
genhcit genügte der glatte Lauf allen
Ansprüchen, weil die Soldaten nahe ge
nug an einander herankamen um den
Feind zu treffen, ob das Gewehr nun
genau schoß oder nicht. Scharfschützen
gab es zu den Zeiten nicht.
Wie genau eine Armeebüchse heutzu
tage gearbeitet werden muß. ergibt sich
daraus, daß zur Herstellung einzelner
Teile Hunderte von verschiedenen Ma
fchinenopcrationen ? erforderlich! sind.
Man nehme z. B. den Ttahlblock. welcher
in den Fabriken als der Körper" be
zeichnet wird, und in der Beschreibung
der scrtigen Büchse als Empfänger"
(Patronenkammer) bezeichnet wird; es ist
derjenige Teil, welcher beim Laden der
Büchse die Patrone aufnimmt. Etwa
225 bis 233 verschiedene Maschinenope.
rationen sind nötig, um diesen Stahl
block zurechtzustutzen, und 775 Messungen
müssen vorgenommen werden, um Si
cherhcit darüber zu erlangen, daK die
Dimensionen richtig sind, und alle Teile
gut in einander Passen. Diese Dimen
sionen müssen biö auf ein bis zweitau
sendstcl Zoll richtig sein. Sobald ine
Fläche hergestellt, oder ein Loch gedrillt
ist, nimmt der Inspektor die Messungen
vor, und für jede einzelne Messung sinh
durchschnittlich vier Meßapparate nötig.
Dies sind gewissermaßen separate Ma
schinen. so arrangiert, daß der Teil, wel
cher gemessen werden soll, hineingefchobe
wird. Durch da Drehen einer Schraube
oder die Verschiebung eines Hebels kön
nen Differenzen von Haaresbreite fest
gestellt werden. Rechnet ma. daß nach
Bornahme einer jeden der mehr als 200
Maschinenoperationen jcdesmal800 Mes
sungen vorgenommen werden müssen, so
stellt sich bei einer Produktion von 3000
Büchsen pro Tag die Zahl der Meffun
gen auf etwa 2,500,000 täglich für die
fen einen Teil.
Das ist es. worauf Zeit und Geld ver
wendet werden muffen, um die Massen
Produktion vorzubereiten, uy.d damit wa
ren die drei Gewehrfabriken im vergan
genen September beschäftigt, als besorgte
Kritiker zu fragen begannen, warum un
sere Soldaten mit hölzernen Gewehren
ausgebildet werden müßten, als sie zu
klagen begannen, es sei doch Zeit, daß
die Regierung zu arbeiten beZinne. Fünf
oder sechs Monate waren nötig, um die
Vorbereitungen -für die Produktion in
Gang zu bringen, und wäre es nicht um
die vorher ausgeführten britischen Kon
trakte gewesen, welche die UmwandeluAg
dieser speziellen Fabrik aus einer Jagd
gewehrsabrik in eine Militärwagen
fabrik veranlaßt hatten, so würden die
Vorbereitungen mindestens ei Jahr in
Anspruch genommen habe.
Aber. Maschinerie allein stellt keine
'Armeegcwehre fertig. Männer und
Frauen, die für besondere Arbeiten vor
gebildet sind, müssen ebenfalls zur Hand
sein. Während diese Fabrik Fabrikae
bäude baute und für Maschinerie sorgte,
bildete sie gleichfalls Arbeitskräfte aus.
Es genügte, wen die Fgbrikräumlich
Der erste ,Hank .
(Bon dem Committee on Public Information, Washington, T. U.)
dienten Johann .Tanks' dazu, eine
Hohenzollern zu demütigen.
Sie haben dielleicht iemalö bo Zo
hann Zizla gehört, aber war unzwci
felhaft da größte militärische Genie
seines Zeitalters und der Vater d:r mo
bergen Taktik. Sicherlich könnte nichts
moderner fein, als seine Erfindung de
Tank. Er hatte einige Idee, die jetzt
längst vergessen sind, aber sehr wohl auf
den Felder Frankreichs heute wieder be
lebt werde möchten. Zizka bekämpfte
die große Gewalt Aoms, und izit sich
ergab, verband sich das gesamte Eu.opa
zu einem Kreuzzug gegen ihn. Zizka
gewann, und zwar auf folgende Weise.
Seine Streitkräfte setzten sich fast
ausschließlich aus Stadtleute, kleine
Dauer und Landarbeit, die i das
Schwinge des Dreschflegels, den G
brauch des Knüppels und deS turn
SpeerS geLhut waren, zusammen. Mit
diesen Leute mußte er schwer gepanzerte
!.,.,,,, s7,' ,,,'..,',.,, !'!',,"'!,!,, ,!,",,,',,',, ,,,, ,,''.,',!',,1,,,,
leiten verdoppelt wurden, aber die Zahl
der Arbeiter mußte vervierfacht werden.
Die meisten derselben mußten die Man!
pulierung der Büchscnfsbrikatio erst
lernen. Einige wurde zu Spezialisten
ausgebildet. Wieder andere konnten in
der kurzen Zeit nicht dollständig ausge
bildet werden, und so war eö nötig, ge
schulte Arbeiter durch besondere Masch!
nen zu ersetzen. Man nehme die Ma
schinistcn, die unter dem Namen barrel
straighteners' (Arbeiter, welche im
stände sind, die GcwchrlLufe genau
zu richten) bekannt sind, ls Beispiel.
In 1314 gab es vielleicht hundert sol
cher Maschinisten; jetzt brauchte man
Hunderte, um die Armeebüchsen in Mas
fen herzustellen. Keine Maschine ist je
erfunden worden, die inen völlig ge
roden Gewehrlauf herstellt, deshalb ist
das Ausrichten mit der Hand notwendig,
je wie die Lichtreflere im Gewchrlauf
dies anzeigen. Diese Prozedur wurde.
früher fast ganz durch Auge und Hand,
ohne Zuhilfenahme von Maschinerie, be,
werkstclligt. Der geschulte Maschinist
schaute durch den polierten Lauf und er
kannte die Abweichungen mit Hilfe von
Linie, welche dem ungeübten Auge
nicht wahrnehmbar waren. Selbst viele
geschulte Maschinisten sind nicht im
stände, diese Linien zu erkennen. Wo
nun solche Unebenheiten bemerkt werden
richtet der Maschinist den Lauf mit"
leichten Hammerschlägen aus.
Es war nötig, solche Maschinisten
auszubilden. Doch nicht einer aus fünf
zig war befähigt, diese Kunst des Aus
richtcns zu erlernen. Sehr feine Be
obachZungsgade und eine Riesengcduld
it dazu erforderlich. Schließlich wurde
diese Prozedur mit Hilfe der Laufaus
richtungsmaschine für Massenfabrikation
erleichtert. Der Lauf ward in eine
Klon'mer einaeschiaubt, und der Ma
fchinist hielt sein Auge fortwährend auf
die 5vnenscite des Laufs gerichtet, um
die Unebenheiten mit Hilfe eines Hebels
auszugleichen. Einer der Leute, welche
die Prozedur lernen sollten, war an
sanglich nicht einmal imstande, die Un
ebenMen z entdecken, ober mit Hilfe
dieser Maschine vermochte er zunächst
eine Laus uneben zu machen, bis die
krumme Linien ganz deutlich waren,
und dann korrigierte er dieselben. Er
brauchte Wochen, um das zu leruen,
aber er brachte es schließlich fertig, weil
er k'ne der wichtigsten Eigenschaften für
die, Sorte Arbeit besaß Geduld.
mt ncuioen sur tayivioae, aus
denen Gewehrteile hergestellt werden,
werden von geschulten Muldenmachern
in harten Stahl eingeschnittcn. Es gab
abe: nirgends genug Muldenmacher,
deszalb wurde eine Maschine gebaut, um
einc ausgeftochene Mulde in vielen
Ezeziplare herzustellen. Derartige
kleine Maschinen wurden bereits von
Juwelieren bei der Herstellung von
Schmucksacheg und Silberwaren ver
wendet, und man stellte sie nun in ge
nüocnden Großen her. um sie für Ge
wehrblocke und Bajonette zu verwenden.
Die Inspektion ist systematisch orga
nistert. Außer den gewöhnlichen In
spektore sind noch Oberinspektoren an
gestellt, welche die Inspektionen der un
tergeordneten Inspektoren kontrollieren.
In der Fabrik befindet sich ein Zentral
Meßraum, wo die Original-Meßinstru
mute für alle Gewehrteile aufbewahrt
werden. Tori sind Instrumente, welche
Avweichungen von einem vierzistausend
stel eines Zolls feststellen können. Diese
original Meßinstrumente verbleiben
dauernd in diesem Raum; die Jnspek
toreg benutzen Duplikate derselben bei
ihren Inspektionen, und die bei den tag
lichen Arbeiten benutzten Instrumente
werden in kurzen Zwischenräumen nach
geprüft, weil sie. wie andere Werkzeuge,
sich abnutzen. Sobald man abgenutzte
Instrumente entdeckt, werden dieselben
durch neue ersetzt. Zeigen sich irgendwo
Ungenauigkcitcn bei den Arbeitsresulta
ten. so werden die Meßinstrumente in
jenen Zentralraum gebracht und nach
geprüft, denn unrichtige Meßinstrumente
möge eventuell die ganze Wochenarbeit
der Fabrik in Konfusion bringen.
Dreißig Tonnen Stahl und 3000
Schafthölzer, aus Wallnußholz von
zweieinhalb Zoll Dicke, kommen täglich
in die Fabrik, und an anderen Ende
werden 3000 fertige Springfield-En
sicld-Gewehre verpackt herausgebracht,
um an die verschiedenen Armeelagcr ver
sandt zu werden. Zwei andere Fabriken
liefern ungefähr dasselbe Quantum.
Reiter, die Elite des Rittertums Deutsch
lands und Ungarns, bekämpfen. Seine
Antwort war der Panzerwagen.
Zizka Panzerwagen hatte einen har
schen Namen, in mehrfachem Sinn. Der
selbe hieß .Hiadbg'v'ozooc,", d. h. Wa
genftstung". Die Wagenfcstung war
mit Stahl oder Eisen gepanzert und
wurde von Pferden gezogen. Wenn das
böhmische Tonk-Korps sich aus der Lei
teidigung befand, so konnte der Wage
geösfnet werden, und auch die Pferde
wurden hineingenommen, um sie zu
schützen. Jrauen und Kinder, die im
Gefolge der böhmischen Armee mitwsn
verteil, fuchten ebenfalls im Jner der
Wagen Schutz nd schösse häufig
Pfeile durch die Schießlöcher.
Um einem Angriff der Aejter zu wi
dersikhen. wurden die Wagen mit schwe
ren Eifcnkciten zusammengeschlossen und
in Kolonnen, vier Wagenreiben hinter
einander, bildeten sie eine tatsächlich un
.-S.r ' SfHJill-,''.w j .,jjS-l!
Die hmnamilm Schweiz.
Die Westminster Gazette' schreibt
i einem Artikel: .Die humanitäre
Schweiz": Seit den ersten Tagen des
Kriege betrachtet eS das Schmcizcrvolk
all seine Pflicht, die Leiden der 5lr!eg
führenden zu lindern. Da Land, in
welchem die Idee des Roten Kreuzes ge
boren wurde, und das lange vor dem
Kriege dciZ Zentrum fast aller internatio
nalen Organisationen war, konnte in
diesem gcivaltigsten Kampfe der neuen
Geschichte in humanitärer Hinsicht nicht
untätig bleiben. In der ersten Kriegs
Woche wurde in Genf die .Internatio
nale Agentur für Kriegsgefangene" ins
Leben gerufen. Wa diese Agentur Gu
te gewirkt hat, übersteigt jedeS Maß.
Auch die schweizerische katholische Ms
sion von Freiburg hat nützliche Arbeit
geleistet, indem sie die religiösen wie die
sanitären Verhältnisse in den Gesänge
nenlagrrn verbesserte. Ende 1913 hatte
diese Mission bereits eine halbe Million
an Geld und an Kleidungsstücken an die
bedürftigen Gefangnen geschickt. Vom
August 1913 an übernahm die Schweiz
die ganze Korrespondenz der Kriegsge
fangenen in Deutschland, Frankreich und
Oesterreich. Der schweizerische Postdienst
führte ohne Entgelt eine gewaltige Arbeit
durch. Bon September 1914 bis Ende
November 1913 wurden 32 Millionen
Briefe nach Deutschland geschickt, 31
Millionen nach Frankreich, 1,3 Millio
nen nach Oesterreich und eine halbe Mil
lion nach Italien. In der gleichen Zeit
wurden den französischen und britischen
Kriegsgefangenen in Deutschland 12
Millionen Pakete gesandt und seit No
vembcr 1913 sin,d diese Sendungen noch
gestiegen. Seit März 1913 haben tau
sende von Schwcrvermundcten schweize
rischeg Gebiet passiert. Tausende armer
Italiener sanden bei ihrer Rückkehr auS
Deutschland und Oesterrcich-Ungarn nach
Italien in der Schweiz eine herzliche
Aufnahme.
Die nutzbringendste Arbeit wurde je
doch von den Schweizern mit der Jnter
nierung der Gefangenen getan. Der aus
gezeichnete schweizerische Historiker Ma
jor Eduard Favre hat soeben ein außer
ordentlich interessantes Werk über diese
ganze Frage veröffentlicht. Tie ersten
Züge mit internierten Gefangenen tra
fen im Fel?ruar 1916 ein und brachten
tuberkulöse Franzosen und Teutsche. Wer
immer der Ankunft solcher Gefangenen
ziige beigewohnt hat, wird sich noch lange
der ihnen bereiteten Aufnahme erinnern.
Favre wohnte in Bern im August 1910
ZVarunz sind alle
Geister tteifj?
Wer, wie wohl die meisten Menschen,
noch keinen Geist gesehen hat, weiß doch,
wie die meisten Geister aussehen, am
sich weiß. Die Erläuterung hierfür liegt
im folgenden: Da es in historischen Zei
ten keine Geister gegeben hat, müssen wir
annehmen, daß es in allen Fällen, wo
Geister' tatsächlich gesehen worden sind,
sich um Hallucinationen des Beobachters
durch Fieber oder eine andere Störung
der Gesundheit verursacht, handelte, wo
also die Sinnesorgane, in diesem. Falle
die Auge, Eindrücke verzeichneten, denen
äußerlich nichts entsprach. Die Aerzte
in verschiedenen Krankenhäusern haben
sich selche Geistererfcheinunaen genau be
schreiben lassen, und es ist ihnen mit sehr
seltenen Ausnahmen angegeben worden,
die Geister seien mit weißen Tüchern
bekleidet . Nun vermag das Auge
zweierlei wahrzunehmen, nämlich Licht
und Farbe. Hier, wo keine bestimmte
Farbe wahrgenommen wurde, wird die
Halluzination, bei der nur die lichtcmp
findlichen Organe des Auges arbeiten,
für weiß erklärt. Trotzdem gibt es auch
farbige Geiftcrerscheinungen, ja, man
kann dem Körper Stoffe zuführen, durch
die das Farbenwahrnehmungsvermögen
deS Auges beeinträchtigt wird. Nach
übermäßigem Genutz von Haschisch sin
dischem Hanf) hat man violette Visio
nen, nach Alkohol blaue, nach Atropin
und Skopolamin rote, nach Chinin und
sehr diel Tabak ebenfalls rote, während
.Pikrinsäure, Calycilsäure, Digital:
zerstörbare Schutzwehr. Zizka setzte seine
besten Sebünen neben die Äntscber. nd
sie waren bald der Schrecken der Deut
icycn. i-, schoben mit den sogenavn-
ten Lombarden, die damals oerade in
Gebrauch gekommen waren. Aber das
TankKorbs führte ebenfalls tirAat
schwere Geschütze mit, schwerfällige Was
ien, sie neuie als Svielzeucie netten
würden, aber zu damaliger Zeit, wenn
sie zwischen den Wagen vostiert wurden.
große Verheerungen anrichteten. Wenn
die Waacn über die klacben Gelder Bob,
mens sich bewegte, pflegte Zizka die
Kutscher anzuweisen, daß die vordersten
rascher fahren sollten, um den Feind in
der Flanke zu fassen, ein Manöver, wel
chcs in jenen Tagen sür sehr unbillig
gan.
Der größte Sieg, welchen der böbmi
sche Führer errana. wurde am 3iiifl
berge, in der Näbe von Wraa. ilitr das
deulsche ürcuzheer erfochten. Zika hotte
e'.wa 10.000 Truvocn aus einer steilen
Anhöhe in Stellung, geschützt durch Wa
genfestungm. Ihm gegenüber standen
etwa 130. Feinde, gkfiil.rt von deut
icye ixuyien, unier denen der hervvr
ragendfte Friedrich von Holenzsllkr
war. iü.iast zum Kurfürsten dn Sfiran
dcnburz erhoben. Friedrich von Hohen,
zollcrn war einer der Vorfahren des
jetzigen deutschen Oberkrilgsherrn Kai
t n:ft.. an kr. .
irr .usnnm. Ziun, ursurri tfiucna)
marficherle jenen Hiig'l hinauf, und
dann marschierte er wieder herab. Ne
benbei wurden zahlreiche Teutsche ent
weder getötet oder vo der. Böhmen in
de Vllava Fluß getrieben, als sie den
Flüchtigen mit ihren Panzerwagen nach
fetzten. Schon damals erwies sich der
Tank", richtig 'handhabt, als un
Widerstehlich.
..,, .,,,,, ' ',,.,..,.,,., , ,.
der Ankunft britischer Gefangener bek.
Schweizer aller Vevölkerungsschichtcn
hießen die tapferen Tommic willkom
men. Neue Jntertjicrtenzllge trafen im
Zahre 3917 ein. Im allgemeinen ist
jedoch die Hahl der i der Schweiz intet
nierten Kriegsgefangenen nicht stark ge
wachsen, weil zahlreiche Heimbeförderun
gen vorgenommen wurden. Im Oktober
1017 bc fanden sich in der Schweiz 2Z,
000 Interniert El gelang der Schweiz
für das Jnternieriingsproblem. trotz den
großen, im Mrk des Major Favre er
wähnten Schwierigkeiten, eine glückliche
Lösung zu finden. Die schweizerischen
Behörden tun olles, was in ihrer Macht
steht, um den Internierten den größt
möglichen Komfort zu gewähren. Die
Studierenden wurden an Universitäten
gesandt. Eine große Zahl Kriegsgefan
gener erhielt die Erlaubnis, in Privat
häuscrn zu wohnen. Dies geschah na
mcntlich dort, wo Familien der Jnter
vierten in der Schweiz leben. Man darf
nie vergessen, daß die humanitäre Arbeit
der Schweiz nicht nur daS Werk der Be
Horden ist. sondern vor allem das Werk
der gesamten Nation. Auf der interna
jionakn Agentur für Kriegsgefangene in
Genf und den zahlreichen HilfsKom!
tccs der ganzen Schweiz, in Bern, Zürich.
Basel, arbeiten eine große Zahl Männer
und Frauen ohne Entgelt oder fast ohne
jede Entschädigung. Einige Hilfs'Ko
mitees, wie jene von Cchafthausen und
Zürich, haben Hundcrttausende von
Franken in der Schweiz gesammelt. Je
desmal, wenn ein Zug mit Schwerver
Mundeten oder mit hcimbesörderter Zi
bilbcvölkcrung auS Nordfrankreich oder
mit Internierten in der Schweiz eintrifft,
sind die Bahnhöfe buchstäblich mit Men
schen überfüllt. Selbst heute, nach 3'g
Kiiegsjahren. ist die Beqeisteruna die
gleiche geblieben. Mitten in der Nacht,
in ver ocuiiazen cajroeij rv'.e in oer ro
manischen Schweiz, gehen die Leute auf
den Bahnhof, um die fremden Soldaten
zu begrüßen. Arme und Reime bringen
Tabak. Kaffee, Schokolade und Zeitungen
für die Gefangenen.
Im Eifer. Heiratsvermittler:
Reich ist sie für zwei, schön ist sie sür
zwei, häuslich ist sie für zwei . .
Kandidat: Wie alt?"
Heiratsvermittler: .Auch für zwei!"
Zeitgemäß. . . So. das ist
also die neue Fraa vom Direktor?!" . . ,
Was ist sie denn für 'ne Geschiedene?" :
und Phenacetin hellgelbe Empfindungen
auslösen. Auch beim Einatmen von
Kohlenoxyd und nach Schlangenbissen
soll man hellgelbe Gesichtsempsindungeu
haben. Am längsten ist Wohl bekam,!,
daß man nach Santonin gelbsichtig"
wird, wa bekanntlich Julius Stinde in
feinen Opfern der Wissenschaft" zu
einem reizenden Scherz benützt hat.
ver ZSudabsatz.
Den Nutzen und 'Schaden deS Schuh'
sbsatzes hat kürzlich ein Arzt zum Ge
genftand einer Untersuchung gemacht mit
dem Resultat, daß er fand, das Tragen,
einer absatzlosen Fußbekleidung könne
auf die Dauer dem Fuß unmittelbar
Schaden zufügen. Der sonst durch deu
Absatz gestützte Teil des Fußgewölbes
liegt in diesem Fall dem Boden fast
glatt auf. und das zu stark auf ihin
la ,de Körpergewicht führt nun cn!e,
der zu Senkungen der Fußknochen oder'
zu Ueöerdehnungen d? Weichtcile des
Fuße? und damit zu Platt oder Senk
fuß. Stellt man hingegen durch den
Absatz die Füße etwas höher, so bleibt
die Wölbung der Sohlcnmitte erhalten,
und die Körperlast kann nicht mehr scha
dig ..d wirken, weil sie sich nun auf
Sohle und Ferse gleichmäßig verteilt.
Jedes Schuhwerk. bei dem die ganze
Sohle platt und ungew?lbt auf dem
Boden liegt, was bekanntlich bei allen
absatzlosen Schuhen, wi: z. V. Pantof
sein u. dgl. der Fall ist. schädigt somit
den Fuß. Tie günstige Wirkung des
Absatzes kann jedoch sehr beeinflußt, ja
sogar völlig aufgehoben werden durch
seine Form. Ein gut gebauter Absatz
darf weder hoch sein, noch eine kleine Un
terfläche besitzen. Beides muß vielmehr
in einem richtigen Verhältnis zu einan
der gehalten sein, wenn der Absatz seinen
Zu,'! die Erhöhung und Gleichgc
wichtöerhaltung der Ferse, erfüllen soll.
Der hohe Absatz mit der kleinen Unter
fläche, leider immer noch ei bevorzug
tes Kind n Mode, bringt, da er die
Achse der Fußknoche zu untauglicher,
Ablenkungen zwingt, dem Präger nicht
nur die stete Gefahr, bei einigermaße
unebenem Boden zu stürzen, sondern er
zeugt auch dadurch das rasche Ermü
dung-gefühl erkichtcrnde Beugen der
Knice beim Gehen häusig auch ein
Uebcrgreifen dieser Beugung auf das
Hüftgelenks Ferner zusingt der hohe
hohe Absatz den Träger, ausschließlich
auf den Fcrlen zu gehen, eine Gangart,
die indes, gleich wie der diS Ganges im
absatzlosen Sckh. höchst schädlich und
nicht zuletzt durch den kleinen trippeln
d;n Schritt auch unschön ist. Bus dem
PorZi,sgsgc,lig?nkN geht also hervor, daß
zu einem richtig grauten Schuh unbe
d'mzt auch der Absatz gehört, der aber
nur mäßig hrch und mit Verhältnis
mäßig breiter llnterflache hergestellt wer
den soll.
Soll dir eine Tat gelingen,
tj' sie stlks! vor alle Dingen;
schaue nicht in träger Ruh'
sorz'os aus dem Lehnstuhl zu.
'Z,,,,,,,"!n,,,,":,,,,,,,, '','!, !"tt(,!
'
u
i
tost'
V
! n
1
X