Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 18, 1918, Image 7

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    M0MfrMt
Mi Das GW lion
Noman von Woldemar Urban.
(32. Fortsetzung.) ,
Der Gegensatz zwischen damals, olS
r Zbi, zuletzt gesehen und heute mx ,u
giSKllch. daß Felix Sellentin nicht
hätte auf Tiefste erschüttert sein sol
len. Gustav Sellentin erschien furcht
bar gealtert, sein Gesicht war grau und
faltig und um die Mundwinkel entsetz,
lich verzerrt, all hätte ihn die Wuth
Lber seinen Untergang bis zum letzten
Augenblick in ihrem Banne gehalten.
Wahrscheinlich hatte man sich beim
Ausfischen der Leiche eines spitzigen
Hakens bedient, denn am, Hals zeigte
sich eine furchtbare, klaffende Wunde,
Mit einem Schrei deS Entsetzens
fiel Felix Sellentin bei derLeiche seines
Bruders weinend nieder.
22.
Der Streik in Blendheim dauerte
fort, trotz Zierold. de, sein Wort gege
ben. daß die Arbeiter es nicht vier Wo
chen aushalten könnten. Nicht vier
Wochen, sondern sieben Wochen hatten
sie es jetzt schon ausgehalten, und es
war gar nicht abzusehen, wohin die
Erbitterung und Verbissenheit, die auf
beiden Seiten herrschte, noch führen
konnt. Mittlerweile war die Ernte
gekommen. Manche Arbeiter, bei de
nen der Mangel unerträglich wurde,
gingen auf d Feldarbeit, andere tag'
löhnerten, noch andere borgten und
hungerten sich durch. Man aß Kartof
sein und Brot, machte Schulden und
schränkt die Bedürfnisse auf das Aeu
ßerste ein auS Trotz, aus Erbitt
rung, und da unter der vielköpfigen
Menge der Arbeiter sich fchließlich eine
Spitze der Erregung herausbilden
mutzte, ein Punkt, um .den sich aller
aufgehäufte Groll ansetzte, so wurde
Zierold, den man für die Seele deS
Widerstandes hielt, schließlich der am
meisten gehaßte Mann in der ganzen
Gegend.
Zierold saß noch mit einem großen
Theil seiner Aktien fest. Er war nicht
so behend und geschäftskundig gewesen
wie Sternfeld, und glaubte nun den
Ertrag der Fabrik zu fchmälern um
jeden Lortheil, den er den Arbeitern
zuntheilt. Ging aber der Ertrag zu
rück, so war nicht daran zu denken, daß
er seine Aktien wieder in die Höhe
brachte.
So ging da? aus einer Woche in die
andere. Kein Mensch wußte, was nun
überhaupt auS der Sache werden sollte,
und das Glück von Blendheim' drohte
für Behörden und Einwohner eine
Landplage erster Ordnung zu werden,
hi rftr auf Opfer verschlang.
Um dies Zeit kam Felix Sellentin
zum ersten Mal wieder nach Blendheim
zurück. Seine Mutter oar schon
einige Wochen früher zurückgekehrt,
wegen der Bewirthschaftung des Gu-
tes, das Guitav seuenun in icizr uaw
riaer Verfassung zurückgelassen hatte.
Felix war noch kine zwei Tage in
Blendheim. alS Zierold eines Morgens
bei ihm vorfuhr. Er war außeror
dentlicd freundlich und schien sehr er-
freut über daS verhältnißmäßig gute
und kräftige Aussehen des Chemikers,
bedauerte, daß es ihm nicht gelungen
sei. ihn in Berlin zu treffen und schloß
mit den Worten: Sie werden doch w?c-
der in die Fabrik eintretend
Sie sind sehr freundlich. Herr Di
rector. mir ein solches Angebot zu ma
eben, erwiderte Felix Sellentin. ich
könnte aber selbstverständlich nur in
tim Wabrik eintreten, in der gearbeitet
wird. WaS thue ich denn mit solchem
leeren Kasten, in dem nichts geschieht.
. i " - r ' r i r.jL I M s.
zcun, oaruoer mgi i wu if
chen.
EZ ist schon darüber gesprochen wor
den. in Berlin, bevor ich von dort at
reiste. Sternfeld will der Sache fr
türlich auch ein Ende machen und
kaaie mir: Entweder Sie werden zwei-
ter Director in Blendheim, mit der
Bedingung, daß der Ausstand aufhört,
oder ich verkaufe meine Patente an die
: elektrisch Gesellschaft in M. und gebe
Blendkeim auf.
Und das wollen Sie thun? fragte
Zierold betroffen.
' WaS denn?
Ihn Patente nach M. verkaufen?
Sie werden doch Blendheim nicht im
Sticke lassen. Herr Doctor?
Ich habe in dieser Beziehung gar
nichts zu wollen. Die Patente sind
wohlerworbenes Eigenthum des Direc-
tors Sternfeld. Er kann lie veriau
seit, wobin er will und hat sie nur au
meine Bitte dem Glück von B'erd
heim" bisher rescrvirt. Aber er kann
natürlich mit iNerFabrik. in der n'chis
fabricirt wird, auch nichts machen.
Das war für Zierold ein schwer??
Stoß. Er kannte die Patente weh
und wußte, tag an tonen o:e nuiiiJ
für die Fabrik und damit ein neu;
Wufblüfseri bina. Wettn f für ihn
bkrloren cunaen, konnie er mit'smm
seinen Arbeitern einpacken, denn dann
war er der licncuncnz mi
nssffen.
Und wie denken Ske sich denn di!
Vttndiouna des AusstandeZ. :
Toctor? fragte Zierold nach im
in;rtf.
Herr Director, Sie sind doch ein
st erkabrencr und praktischer Herr.
&a wissen, was eine Maschine ist?
front Feli? Sellentin. ,
iinlb fab ihn verwundert an.
- Um 14 erreiche, daß ine Maschine
Vlcndhciitt.
!
ordentlich funktionirt und arbeitet.
uhr fselir Sellentin fort, ist es nöthig,
daß alle Theile ordentlich geschmiert
werden und in einander greifen, wie es
ich gehört. Sonst wird aus der Sache
nichts und daS Ding bleibt stehen.
Ich verstehe nicht ....
Genau so ist es mit Ihrer Fabrik.
Ich begreife nicht, wie Sie sich in den
Kopf fetzen können, daß Ihre stärksten
und mächtigsten Hebel an der Ma
ckine. ohne die Sie nicht bestehen Ion-
nen, nämlich die Arbeiter, funktioniren
ollen, auch ohne vag ne geichmiert
werden.
Sie haben gut reden. DaS macht
ch in der Theorie fehr leicht, ist aber
in der Praxis sehr schwer.
Naturlich. Wenn Sie zwanzig Pro-
cent Dividende haben wollen und die
andern sollen HalS und Beine riskiren,
um Brot und Kartoffeln zu haben, so
st die Sache allerdings in der Praxis
ehr fchwer.
Ich meine, es lfl sehr smwer, sich mit
Leuten zu verständigen, die nie zufrie
den werden.
Man kann sich sehr wohl verständi-
gen, aber man muß auch wollen. Ma
chen Sie den Arbeitern doch einmal ein
Angebot.
Die Arbeiter haben ja abgelehnt, mit
mir zu verhandeln.
Eben deshalb will der Aufsichtsrath
einen zweiten Director einstellen. Sie
haben das Vertrauen verloren.
Mein Gott, ich bm ja schließlich zu.
rieben. Ich sehe ja wohl ein, daß ich
den Widerstand der Arbeiter unter-
chakt habe. Aber man mag wohl
Acht geben, daß man nicht die Begehr-
ichkeit der Massen großzieht. Mergel-
en Sie nicht, daß d Maschine m
allen ihren Theilen geschmiert werden
muß.
Nun. ich denke, man hatte in Blend-
heim Zeit gehabt, vernünftig zu wer-
den.
Zierold wollte etwas erwidern. Er
wollte fagen. daß Doctor Sellentin in
Berlin wohl auch Zeit gehabt habe.
vernünftig zu werden. Aber er be-
chrankte sich darauf, den jungen Mann
verwundert anzusehen. Was war auS
dem schwächlichen, kränklichen Men-
schen, aus dem träumerischen und
eigensinnigen Erfinder", als den er
Felix Sellentin vor Zeiten gekannt, in
dem einen Jahr geworden! Zierold
hatte damals schon die Idee gehabt,
daß sich Felix Sellentin wohl einmal
in ungeahnter Weis entwickeln könne,
wenn er sich durchringe durch di ersten
Anfänge. Das schien jetzt geschehen zu
sein. Ms zweiter Director in Blend-
heim konnte er leicht ein Einkommen
von fünfzehn- bis zwanzigtausend
Mark erzwingen, und da Zierold ait
und müde war, so konnte man wohl
annehmen, daß der Junge den Alten
früher oder später einmal ablösen
könne, wie die neue Zeit eben die alte
ablost. Sellentin war der Mann dar
nach. Eine Arbeitskraft allerersten
Ranges, gepaart mit eisernem Willen
und hochentwickelter Intelligenz, der
nicht über jeden Geldsack stolperte, der
im Wege lag. der den Tanz um s gol
den Kalb, der so viele Opfer gefor
dert, nicht mitmachte, der in der Welt
zwischen Schein und Wesen wohl zu
unterscheiden gelernt das war der
Mann, der die Verhältnisse weiter ord
nen und mit der Zeit wohl auch beHerr-
schen konnte, der auS dem elend ver
knallten Glück von Blendheim" wieder
machen konnte, was man gewöhnlich
unier Gluck" ,n der Welt verstand,
Schon am Abend desselben Tages
Gott weiß, wie die Gerüchte entstehen
und sich verbinten erzählten sich die
Leute im Weißen Lamm zu Blendheim,
daß Doctor Felix Sellentin wieder zu
rückgekehrt sei und zweiter Director in
der Faonk werden solle. Einige der
Arbeiter, die ihn sehr wohl von früher
her noch kannten, hatten ihn sogar
ichon gesehen und lobten sein gutes,
stattliches Aussehen und meinten, er
hätte überhaupt nicht fortgehen sollen
von Blendheim. dann wär vermuthlich
mcht so schreckliches Elend über alle ge-
kommen.
Was doch für ein Unterschied zwi-
schen zwei Brüdern sein kann, meinte
Laumert. der noch immer einer der
größten Wortführer der Arbeiter war
sein Bruder Gustav war ein Protz
ohne auch nur das allergeringste leisten
iu können, wahrend Felix, der in sei
rem Fach einer der tüchtigsten, stets
ein ruhiger, bescheidener und stiller
Mensch......
Bst! unterbrach ihn plötzlich Je
mand, und als sich Baumert umsah
bemerkte er, wie Felix Sellentin im
selben Augenblick das ZiMmer betrau
eür Sellentin im Weißen Lamm et
zu haben, darauf konnten sich
nur wenige besinnen, icdenfalls m
das schon lange Jahre her und hatte
eines ganz snnderen Anlasses be
durft. Einen solchen mochte man auch
heute vorau-sktzen, und noch während
sich der Chemiker flüchtig in der großen
Gaststube umsah, rückte man an dem
runden Stammtisch ,n r Mitte de
LocalS etwas zusammen, um ihmPla
zu machen. Daraufhin näherte sich
Doctor Sellentin freundlich grüßend,
einfach und bescheiden, wie es immer
seine Art we,en. Sein etwas bin
kender Gang hatte auch aus die Arbci
ter die Wirkung, daß sie ihn mit einem
Tägliche
cwisscn freundlichen Mitleid und zu
ückhaltendem Respekt ansahen.
Es freut uns, daß sie uns auch wie
der einmal beehren. Herr Doctor. be
grüßte ihn der Wirth, indem er ihm
die Hand reichte. Nur schad, daß Sie
in einer traurigen Zeit nach Blendheim
zurückkommen.
Die Ait l t ur uns aue ichwer. sur
den einen mehr, für den andern wen,
ger. Für mich nicht am wenigsten.
Herr Wirth. Guten Abend, meine
Herren! Darauf nahm Doctor Scl
cntin am Stammliicrze Play.
Selten war ein Gruß ,m Weißen
Lamm fo einstimmig erwidert worden.
doctor Sellentin hatte oNcnoar in der
oon Zank und Streit zerrissenen Ge
meinde keine Feinde.
Nun. es wird sich ja wohl endlich
wieder machen, fuhr der Wirth fort.
lud wenn es wahr ist. was sich die
Leute erzählen. ... Er zögerte.
Was rzaklen icn die eute. err
Wirth? fragte Doctor Sellentin ruhig.
Sie müssen es nicht übel nehmen,
Herr Doctor, wenn ich so damit her-
ausplatze, aoer man erzarni ,ia) ton
allgemein, daß Sie als zweiter Direc
loibtx Fabrik nach Blendheim gelernt
men seien und hier nun Ordnung ma
chen wollten.
Alle Welt war natürlich froh, daß
das heraus war, denn jeder wollte
eine Neuaier befriedigen und hören,
was Doctor Sellentin selbst dazu sage.
So ganz richtig ist das nicht, erwi
rte dieser unbefangen, aber auch nicht
anz falsch.
Aber, Herr Doctor, etwas Wahres
st also doch daran.
Ja, insoweit, als man mir eine
weite Directorenstelle an der Blend-
ijim Fabrik angeboten hat, fuhr
Doctor Sellentin fort. Aber wie die
ache letzt ist, liegt daS noch im weiten
Felde.
Wieso? fragt Baumert plötzlich
charf und haftig, sich in das Gespräch
mischend.
Nun, das ist doch sehr einfach, erwi-
derte Doctor Sellentin sehr ruhig und
gelassen, in einer Fabrik, in der nichts
fabricirt wird, ist auch nichts zu diri
giren, also nicht nur der zweite, son-
dern auch der erste Director über-
lüssig.
Das wird doch wieder anders,
meinte ein zweiter.
o lange die Herrschaften sich so ab-
lehnend gegenüberstehen, nicht, erwi
derte der Chemiker bestimmt.
Nun begann ein lautes, vielrnmmi
ges 'Debattiren hin und her, daß wohl
elten Jemand sein eigenes Wort hören
konnte und eine Verständigung der all
gemeinen Schreierei wegen ganz ausge-
chlossen war. Einer meinte das. der
andere jenes: einer schob die Schuld an
dem Ausstande auf den, der andere auf
jenen. Sellentin sagte kein Wort, aber
er glaubte doch aus dem allgemeinen
Geschrei heraushören zu können, daß
die Leute sammt und sonders nichts
mehr wünschten, als so bald wie mög
lich wieder zu geordneten Zuständen zu
gelangen. Es wäre ihnen offenbar
eine Mittelsperson ebenso willkommen
gewesen, als sie dem Aufsichtsrath, der
die Idee mit dem zweiten Director
ausgeheckt hatte, auch war.
Sie müssen doch wahrhaftig glau
ben. Herr Doctor, schrie ihn Baumert
an, daß unser ganzes Dichten und
Trachten nur daraus gerichtet sei zu
streiken.
Nein, das glaube ich nicht, erwiderte
dieser einfach.
Es wird für uns vielleicht ein grö-
ßerer Festtag fein, wenn wieder der
erste Lohn ausbezahlt wird, als für
alle Welt. Wir arbeiten gern, aber
wir lassen unS nicht behandeln wie die
Hunde, schrie ein anderer.
DaS beabsichtigt Niemand, erwiderte
Doctor Sellentin kraftig, und wenn
Sie mir ruhig zuhören wollen, so will
ich Ihnen gern mittheilen, wie man sich
ungefähr die Beendigung des Streiks
denkt!
Ruhig! Seid stille, haltet Ruhe.
schrieen sich die Leute gegenseitig zu
und es trat wirklich nach einiger Zeit
eine gewisse Ruhe em.
Wir konnten unser Bier zur Ab
wechslung auch einmal in Ruhe trin-
ken, fuhr der Chemiker mit einer leich
ten Ironie fort, und dabei uns von
unsern Angelegenheiten unterhalten,
wie vernunftige Leute. Soviel ich von
der Sache weiß, ist man jetzt im Auf-
sichtsrath mehr als je geneigt, de Ar
beitern entgegen zu kommen, und be
sonders der Ärbeiterfonds, auf den eS
Ihnen ja so sehr ankam, ist im Princip
genehmigt. Er soll geschaffen werden,
Aber nicht so haftig, wie tote es viel
leicht für möglich halten. Ein Unter
nehmen wie das Glück von Blend
heim" ist wie alles andere in der Welt
an eine gewisse Entwicklung, an eine
stufenweis Fortbildung gebunden, und
ebensowemg wie et von einem irn,
bäum im Frühjahr reif Früchte ver
langen können, ebensowenig können
Ihnen die Blendheimer Werke einen
,5llnds oarantiren, ven ne DKue:a,i ,n
schlechten Jahren gar nicht abwerfen.
Man muß Schritt für Schritt gen.
Tanneommt man zum Zrel: sonst nicht.
Das wollen wir ja ober auch thun,
sagte Baui:rt. der aufmerksam zuge
hört hatte.
Das soll mich sehr freuen und da
ich. wie ich offen und ehrlich bekenne,
fuhr der Chemiker fort, doch einmal
hier bin, um mich über die Stimmung
unter den Arbeitern zu unterrichten, so
lad ich Sie, Herr Baumert, ein, mich
in meiner Wohnung zu besuchen. Kom
men Sie zu mir uno wenn Sie wirk
li. wie Sie sogen, die Beenvigunz
j tti Au5ftanZ'cht (? Hus.Li
Omaha Tribüne,
w, fcsl6 kbre ,u dem Zweck. Be,pre-
S'e M Mild en "
"j y f O1 I
raden. hören Sie Ihre Meinung und
fcnmi inat ick ?!bnen die ZNeinung des
Aufsichtsrath. Vielleicht findn wir
daraufhin einen Ausgleich.
Wann darf ich zu Ihnen kommen.
Herr Doctor? fragte Baumert.
Wann Sie wollen. Ich we-de ,m
mer für Sie bereit sein.
Damit war der e?ste Schritt zur
Berständigunq gethan und da man hü,
den und drüben viel Grund hatte,
ernstlich zu wollen, so war auch gleich
von Anfang an die Begeisterung für
den Frieden groß. Baumert fühlte sich
fciv die Einladuna des Chemikers
ausgezeichnet und that deshalb fein
... j L iHft hYt tltt.
mögliches die übrigen waren dem jun-
aen Sellentin wegen seiner ruhigen,
wohlmeinenden Unparteilichkeit fympa-
. . . ...i i.:.Y.
thisch gesinnt, uno wenn aua? vll, v,cic ung auj auvu uiuul vuuo j"
Streitpunkte bestanden, so konnte sich Band eine Million Frank repräsen
fc Ermittler dock noch an demselben tierte. Dieses Bibliothetzimmer ent-
Abend, bevor er das Weiße Lamm ver-
ließ, der Hossnung yingeoen, vag ver
Weg. den er eingeschlagen hatte, gang-
bar war. Wie aues, was er in o.r
.wnd nahm, war auch die Vermittlung
ür ibn Ernst. Er wollte eine diplo-
matifchen Sporen verdienen und dem
?irectorSternfeld beweisen, daß er ein
praktischer Mann war.
(Fortsetzung folgt.)
kis,t und sei striseur.
Erinnerimaen an Liszt weiß Fried-
rich Mier. der in den Jahren 1853
1861 dem großen Komponisten
in Weimar als Barbier diente, zu
erzählen. Ter Figaro, der seit 1S72
in Amerika lebt, hat noch mancherlei
Dokumente an diese große Epoche"
seines Lebens bewahrt, so z. B. eine
Photographie Liszts. auf die er gk'
schrieben hat: Vei Mir i.rcie Ju
piter im Orpheus in der Unter
weit") F. Liszt." Diese Anspielung
auf den Namen des Friseurs knüpft
an eine Stelle der Offenbachschen
Operette an, die Liszts besonderes
Entzücken erregte.
Liszt, so erzählt cier. oc-
wobnte einen
Flügel ves verzogn
chen Palastes in der Nahe des Parts:
drt gmg rch ihn taglich rasieren
Er Me auch noch einen pzux
für die 5aare.
i)iihnnn im inn
rasierte, hielt er die Augen geschlos.
sen und bewegte seine inger, mir
wenn er auf einem unsichtbaren
Klavier spielte. Kam ihm ein mu
r?f,i!ifrf!PT Einfall, dann svrana er
vlöklich auf. lief aus seinem Schlaf-
zimmer in das angrenzende Gemach,
wo ein Zvlüael stand, und das Ge-
sicht ganz mit keise veoecii. ipiene
er manchmal solange, vag man iyn
erst an die Wirklichkeit erinnern
mußte und an meine erzwelsiung
,?egcn der verlorenen Zeit. Das
.onnte 3 4mal während einer em
'.atn SiKuna vassteren. Manchmal
,-am es sogar vor, daß durch die
Gewalt des Spieles, dem sich der
verzückte Meister hingab, eine Saite
des Flügels sprang. Dann rief .er
mich, und ich mußte ihm helfen, das
Klavier von den vielen Gegenständen
m befreien, die es bedeckten, damit
er es öffnen und eine neue Saite
einlvannen konnte. Zum Lohn
schenkte er mir dann Zigarren, oie
fast immer ausgezeichnet waren. Ei
nes Morgens jedoch gab er mir wel
che und empfahl mir dabei, sie nur
nach einer Tasse schwarzen Kaffees
zu rauchen, indem er mich versicherte,
ich wurde daran meine ganz veson
dere Freude haben. Noch am sel
ben Abend probierte ich das Ge
schenk, aber die erste Zigarre war
abscheulich und die beiden anderen,
die ich dann probierte, schienen mir
noch entsetzlicher. Unser Zimmer
war durch den Gestank so verpestet,
daß meine Frau hereinstürzte und
fraaie. ob Haare in Brand geraten
seien. Am andern Morgen verfehlte
Liszt nicht, mich zu, fragen, wie ich
die Zigarren gefunden hätte. Schreck-
lich, nicht zu rauchen!" rief ich, da
lnchte er sehr und sagte zu mir:
Ja. mein lieber Mier, es sind nicht
die besten; man kann sie für ein
paar Pfennige laufen, aber sie sind
unbezahlbar, um des Dienstes wil
len, den sie Ihnen leisten, denn Sie
werden nach dieser Sorte die andern
desto besser finden." Ich hütete mich
wohl, gegen , diese schöne Philosophie
zu protestieren.
Ein Phtllognomilkt
9!-ntenant ldi neuen Lttlruten ve-
trachtend): Na da wird es ja heue:
rcizende Neuheiten in Kasernenhofblü-
tben aeben!"
Alternative. Gattin:
HS. ich hatte heute eine lange Un-
,," mit T rern Briii, öa
" . " ..r,
nn. . ,l,n CH,' T.fiS lae.it tk
T" r. '
mir, Sattln: p, er car es :r
als sDn selbs! rtfemi?" Öat't: .sta.
Knr ir t-nf'! fi Llkrl'uat
" I""' " "
0(1 nhfTht ftni-
... .--..p-- -
CMtflU. Of I
htmttii. m ton mit iitet.
vif w I
1rzw,r m,hnrnubun Klavier
ween deines E?ltZ. IS Ukerzeua?k
Ifn hi 6 , ro''..tn'tia M. T!r 5'.u- schtN
ff U " ... . 1 I
spielt): Um HimmelZwillen. wer spielt sende Tarne geschrieben haben, ei
btnn hier s fürchterlich Klavier, Her, nen abscheuliche,, ehlcrl , jlo steht
Wirth? Wirth: Ach, daS ist H-rr .die ergebeuft Uuterzeichnette" . . .
Sprenger, Dertreker e,er größeren
biestzen Nirma. Gast: Nun, wena
ix dieselbe such ss energisch vertritt.
wie da Pedal, den kann sie sich
tuiuiiuul
:i...uv 3iiillSt
3.njvn i""-"
, ..sam. Weis, gee.d. n fteiged.g
verschenkt
Auf seltsame Weise vermachte der
Herzog von Galliera, ein Multimil
lionar und Besitzer der seinerzeit kost
barsten Briefmarken-Sammlung der
Welt, seiner Gattin da riesenhafte
Vermögen, das er yinlerlieiZ. urz
vor seinem Tode übergab er ihr den
chlüs cl zu seiner Prlvat-Biviiotyei,
die fe bis zur Stunde nie zuvor be
tretea hatte.
lö war em einfacher aum, in
dl auf eichenen Bücherregalen un
gefähr 300 Bande aufgereiht standen.
alle in schwarzem isani: geounoen
und mit goldenen schioeni verfe-
hen. Jeder Band enthielt 100 Sei-
tenz jede Seite bildete eine Anwei-
t ...C lllslrt "T... fnK, fl inh
hielt also einen Schatz von rund 3U0
Millionen, eine saoeiyaiie umme.
deren Erwerb der Herzog sein
ganzes Leben lang marqenoasl giua
liche Spekulationen 'ausgesonnen und
durchgeführt hatte.
Aber seine Witwe brauchte nicht
allzu lange Zeit, um sich dieser Reich-
tumer wieder mit Eleganz zu enne-
digen. Kurz nach dem Tove ihres
Mannes schenkte Ne dem Herzog von
Montoensier zwanzig Bunde ihrer
Bibliothek und stellte weiterhin alle
ihre Reichtumer dem Hause Orleans
zur Verfügung, dessen Bestrebungen
auf die Wiedergewinnung der tran
zosifchen onigsirone ne mir eiocn
fchnft unterstützte.
In ihrem Palast in der Rue des
Varennes zu Paris fand anläßlich
der Hochzeit der Prinzessin Amelie
von Orleans mit dem Kronprinzen
von Portugal, dem später ermorde-
ten König Carlos, eine Soiree stall.
die zu einer so heraussordernden
royalistischen Demonstration gestaltet
wurde, daß die französische Regierung
diese Vorgange zum Anlaß nahm.
sämtliche Mitglieder des Hauses i!r-
leans auszuweisen. Xa sich die Her
zoain von rllicra infolge der An
m S sS'SS
n ? V v , wi
griffe der republikanischen Presse
"V";-ft"," h"Ifntle ib" llatik.
-
Palais, das sie zuvor schon der Prin
zessin Amelie testamentarisch vermacht
hatte, unter Um tonung Die es .e
staments der österreichischen Botschaft
in Paris. Der Wert dieses Palais
wurde damals auf 12 Millionen
ftiank geschützt.
Als Papst Veo der dreizehnte zem
fünfzigjähriges Priester - Jubiläum
feierte, machte die ireigevige iytan
eine Walfahrt nach Rom. bei welcher
Gelegenheit sie dem Papst als Pe
terspfennig eine Mulio Frank tn
Gold überreichte. Auf diese Art riß
sie ein Blatt nach dem andern aus
den , Büchern ihres Vermögens her
aus, bis schließlich nur noch hun
dert Bande übrig blieben. Aber sie
blieb weiterhin bestrebt, diesem
Reichtum durch die Aussetzung großer
Legate ein Ende zu machen. Hcaq
dem sie bereits unzählige Stiftungen
für Waisenhäuser und Lazarette' ge
macht hatte, schenkte sie zum Ausbau
des Hafens von Genua, den ihr
Mann für 20 Millionen Lire erbaut
hatte, weitere 25 Millionen und setzte
für den Rest ihres Vermögens die
Kaiserin Friedrich als Universalerbin
em.
In einem Holzbett, das in lenem
alten Bibliothekzimmer stand, hauchte
diese Frau, die die reichste Europas
gewesen war, und deren größtes
Gluck darin bestanden hatte, ihre
Reichtümer zu verschenken, ihren letz-
ten Seufzer aus.
DaS grofze Faß in London. .
Als die Alliierten sich 1815 in Pa
ris befanden, machten einige deutfche
und russische Generale einen Abstecher
nach London. Barcley, einer der
größten und reichsten Londoner
Brauer, zeigte ihnen fein Etablisse
ment und führte sie dann in ein gro-
ßes, prachtvoll eingerichtetes Zimmer,
wo er sie auf das opulenteste vewir
tete. Nach Authebung der Tafel ge
leitete er seine Gäste hinaus und
zeigte ihnen, daß sie in einem Fasse
gespeist hatten.
Wahres Getchichtchen
Zwei deutfche Maler sitzen zufällig
ln der Campagna ziemlich naye oei
einander an der Arveil, ein resve
ner und ein Berliner, ein Künstler und
ein Maler. Endlich machen sie sich
mit einander bekannt, und der
Künstler wundert sich, als er auf dem
Bilde des andren die bekannten
gillikaivencii, ,u,imc. iwicii, muu
t:: cv4,(;.
en, oruncii im .viuucii .ujuiuuiuui'
Tone findet. Ader leyen Ä,lk
oas Denn aucr rouiuca u llllll ci.
... . 14 W 5 In
mim. ," "
niolfrt wurde. Dann ioßl et mir docq
Kkener, dcil ick hier war. .
I . T- i;.i,i. tt ,.
r r utiiiiun am v
. tfn:f.-.
ll i. aüüüiui; wit, whikiui
l . , t- l t. 4.. m . . m
ncr, icy ttnoe oa in oem vsciuoe.
welches Sie für die vorhin anwe
Was w.lei, Denn Die 51m k woeu
er
üanzii'l: e:iazuio,ge,l
Herr 2micr, ober die xame war
irvnllich gar jo neur
Schwimmende Inseln.
DaS seltsame Phänomen fchwim
mender Inseln hat oft die Phantasie
der Menschen beschäftigt ; im Alter
tun: blickt man mit einer Art aber
gläubischer Ehrfurcht auf die seltsa
men Launen der Natur, und die ro
mantische Geschichte von vüob, der
Seimatinsel des Apoll und der Arte
mis, ist nur eins von vielen Bei
spielen, in denen wandernde Inseln
in der Literatur des klassischen AI
tertumö eine Rolle spielen. Plinius
mahlt unS von einem dunklen
Walde auf dein See von Wadimo
ms; man habe diesen Wald niemals
an gleicher stelle ge ehen; er i.chtt
dert iodann die Ludischcn Calaminae.
Inseln, die nicht allein vorn Winde
hin und hcrgetricben wurden, son
dern auch mit Hilfe von Pfählen
und Stöcken bewegt werden tonnten
Schwimmende Gärten find m der
Geschichte keine Seltenheit und sind
mehr als einmal in Ländern, die
plötzlichen Überflutungen ausgesetzt
waren, künstlich geschasfen worden.
ie stiegen mit de Fiuten empor
und erlitten keinen Schaden. Die
berühmten schwimmenden Görten
oem Kaschmir sind dafür ein Bei
spiel.
In der Nahe der Stadt Mexiko,
aus dem See von Aochlinilco, gibt es
unzählige schivinimeiide Gärten, die
von den Mexikanern löhinampas ge
nannt werben, und aus denen Älu
nien und Gemüse wachsen. Diese
schwimmenden Gärten bestehen aus
großen Brassen von Wasserpflanzen,
.ius denen jich eine Erdschicht gebildet
hat, die auf diese Weile schivlinnit.
Auf dem See von ochimolco hat
man die Inseln verankert, indem
man sie durch große Pappelstamme
befestigte. Die Pappeln schlagen
Wurzeln und umgeben so diese
schwimmenden Garten mit natürli
chen Hecken. -
Zu den größten ichiviinmenden
Jnieln zählen jene, die durch die von
großen - Strömen bisweilen mitge
führten Baum und Gejträuchinajjen
sich bilden und oft in ihrer Anhäu
jung sehr stattliche Größe erreichen.
Man kann solche schwimmende In
sein auf dem Mississippi und seinen
Nebenflüssen beobachten. Wir nennen
diese jchwinunenden Inseln Rasts",
und eines der grvljten dieer Nasls"
ist wohl das im Jahre 177 im Un
terlaus des Minijjippi entstandene
Eiland. Es begann sich in dem
Alchafalaya zu bilden und wuchs von
oaor zu -saiir, vis es iöit eine
liange von zehn englischen Meilen
bei einer Breite von über 200 Me
tern erreichte. Die Insel sank und
stieg mit dem Wafserspieget, war
aber groß genug, um Ääuine bis zu
05 Fuß Höhe wachsen zu lassen.
Sie kiiuizte ipäter vorn Staate mit
gewaltigen Kosten beseitigt werden,
da sie zu einem Berkeyrshindernis
geworden war. i.ie Beieitigung dw
er Jlijel begann 1835 und iahin
vier Jahre in AnZpruch. Bor kurzem
versperrte auch eine große schwiin
mende ijnjel die schissahrt des Ned
River aus einer strecke von 45 eng-
ischen Meilen, l ie amerikci.iiche
Bundesregierung mit erheblichein
lkostenauftvand das Hindernis beset
tigen ließ. Es komnit nicht selten
vor, dag die Wogen an der Meeres
üste Waldstücke und Sträuchennen
gen abbrechen, die dann zu schwiin
menoen nieln werden.
Auf diele Weile erklärt sich wahr
scheinlich der Ursprung einer großen
schwimmenden Insel, die im Juli
1892 zuerit 40U Meilen oitlich von
New Jersey im Atlantischen Ozean
gesichtet wurde. Sie hatte einen Uin
sang von 000 Ouadratsuß und
trug 30 große Baume. Als sie im
folgenden September wieder gesichtet
wurde, hatte sie eine Reise von 1000
englischen Meilen zurückgelegt.
Mode.
Ein Berliner kommt zum ersten
Male nach Wien. Als iÄeschäftsrei
sender, der anständige Reisespesen
bezieht, spart er nicht mit den Trink-
gelbem.
Er kommt m ein Cafe. Der Ober
kellncr nennt ihn Herr Baron".
Er läßt sich seine Koffer zu den
Kunden transportieren. Ter Tienlt
mann nennt ihn Herr Baron".
Er laßt sich rasieren. Ter Frt
seur nennt ihn Herr Baron".
Gegen Abend sitzt er im .Grie
chenbeißl und kommt mit einem
Wiener ins Gesprach. Tleser ist
ein städtischer Beamter und oermu
tet in dem eleganten Norddeutschen
zum wenigsten einen Ofnzler m Lt
oil.
Saam Sie mal," tragt der Ber
liner, wie kommt denn daö, daß
man hier überall Herr Baron
tituliert wird?"
So Wissens, Herr Baron." sag
der Wiener, .'s ist nur so Mode,
Hier nennt man eben an zeden -Lmn
pn Herr Baron"!'
Ironie des Schicksals,
Alle Wetter, sind Ihnen ober in
den letzten Jahren die Haare ausge-
e-.anwnl"
Tas kommt von dem vielen Grn
beln: ich habe nämlich etwas erfun
den."
So was denn?"
, gia aaicrieupiunajSrniiid'
Ghnr direkte Keewege.
ZI,ch ein edürfni, Mezik, für leinen
kulturellen ForisckMl.
Eine der Beziehungen, in welchcu
die große mexilanische Nepublil eine
Ausnahme-Stellung unter den wich
tigen Ländern emnimmt. tn cte ein
Wicklung oder Nicht-Entwicklung des
Ozean-Weltverkehrö.
Bis jetzt wird der bei weitein
größte Teil des auswärtigen Ha
delöverkehrS von Ivteziko mit bin
Ber. Staaten gepslogcn, was na
türlich für diese nur erwünscht sein
kann. Es läßt sich indeö nicht ge- ,
rade behaupten, daß diese Zuwen
oung die Folge einer außeroroentll
chen Borliebe der Mexikaner für die
Amerikaner sei.
Mexiko hat aber tatsächlich leinen
unmittelbaren voder aus
schließlichen Ozean-Transport auf
Linien, welche die Häfen seiner &st'
oder seiner Westküste mit irgend ei
nein anderen Lande verbinden könn
ten, außer den Ber. Staattn. Bera
lruz und, Tampico bilden wohl Än-laus-Häscn
für eine einzige auslan
difche Linie, welche regeln äßige Fahr
ten über den atlantischen Ozean
macht, aber auch Haoana uno gewisse
Häfen ber Ber. Staaten aus ihre
fahrten in ich begrast. Urne ganze
Ladung mexikanischer Produtte aus
einem dieser Dampier ist etwas ge-
adezu Unerhörtes: und du gesamte
Menge Geschäft, welche sie hanohaben.
ft nur unbeträchtlich ml vergleich
zu demjenigen, das Mexiko unmitlel-'
bar mit den Ber. Staaten treibt.
Und so besteht an der mexilain-
chen Westküste, wenigstens an meh
reren Punkten, eine gewisse Berbin-
dung mit dem Orient, wie auch mit
der Pazifik-Küste der Ber. Staaten
und Südamerikas, aber wieder
um nur durch beiläufige Bermitte'
lung ausländischer Fahrzeuge, deren
Hauptbestimmung eine andere ist,
und die ebenfalls fogut wie niemals
eine volle Ladung i.xikanischer Er
zeugnisse befördern.
Ucbrigens wird auch der größere
Teil des direkten Handelsverkehrs
zwischen Mexiko und den Ber. Staa-
ten noch zetzt mit der Eisenbahn be
trieben. Ohne entsprechenden See
Berlehr wird Mexiko aber seine
Hilfsquellen nie genug ausbeuten
können.
Eine Mnsterstadt für Arbeiter.
Bei Camden. N. I., ist seit kur
zem eine neue Arbeiterstadt un Ent
iehcn begrisien, in welcher bn
--cyisssardelier der !)iew ort Skir
building Company untergebracht wer
den follen. Xai Projekt soll etwa
drei Millionen Dollars kosten. Es
werden Musterhäuser gebaut loerdcn,
welche von den Arbeitern entweder
angetauft oder gemietet werden tön
nen. Die Kontraltoren werden nick'
nur die Häuser bauen, sondern, auch
die Straßen; Parts werden ange
legt, ebenso Spielplätze für die Km
der, und auch an onliigen Gelegen-
heilen zur Erholung soll es nicht seh-
len. utzlichtcit und chonheitsiinn
werden mit einander wetteifern, um
Hadoon Township", wie der neue
Platz genannt werden wird, zu einem
begehrenswerten Wohnort zu gestal
ten, in welchem ''etwa 3U00 Arbeiter
ihr Heim sinden sollen. Die für die
Bauten erforderliche Summe wird
der Shipbuilding Company zum
Zinsfuß von fünf Prozent auf den
Zeitraum von zehn Jahren von der
Regierung vorgestreckt, während die
Stadt Camden, in deren munizipaie
Grenzen Haddon Township einge
schlössen werden soll, Schulen, Feuer
wehrhäuser, eine Wasserleitung uno
Kanalisierung liefert.
Man gcht bei diesem Plan von der
richtigen Boraussetzung aus, daß eS
für die Gute der zu liesernden Ar
beit nur von Nutzen sein kann, wenn
dem Arbeiter ein ordentliches und be
qucmes Heim geboten wird, in dem er
seine Mußestunden zubringen und an
gemessene Erholung finden kann. Hie
und da, in ganz vereinzelten Fallen,
haben Privattorporationen dieses
Prinzip verfolgt, aber zumeist haben
sich die Arbeitgeber wenig um den
Komfort ihrer Angestellten beiüm-
mert. Heute, wo ganze Fadrilitadle
sozusagen aus dem Boden schießen,
wo vlöklich in manchen Distrikten
enorm. Arbeiterbevölkerungen zusam-
menstrdmen, ist die Beruckiichtigunz
des Komforts für die Arbeiter eine
gebieterische Forderung geworden,
und die Bundesregierung hat die
Initiative ergriffen, um die Leute,
welche schwer für die Herstellung von
Kriegsartikeln arbeiten müssen, durch
.Gewährung eines bequemen Heims
zufrieden zu erhalten.
1
Zeichen der Noblesse.
Leite! (zu seiner Frau): Ter Barou
is wirklich e nobler, e feiner Mann.
Tenk' Tir nur, wie ich dort war,
hat er sich gerade abgcsckliitten die
Nägel.
Ausgleich. Sie: b,
Adolar, ich fand es so sinnig, dos;
dir der Herr Pastor nach der Trü
ung eine Bibel schenkte.
Er: Ja, ich dachte ooch dran, ij
hätte dir der StandFZbeamte we
nigstens ein Kochbuch schenken kön
null