Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 16, 1918, Image 1

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    WAR SAVINGS STAMPS Are Within The Reach Of Everyone Who Conscientiously Wants To Save
rflft
Aji American Newspaper
hich stand for Ameri
can Ideal and . 'nctplea
publiahed In the Ger
man langnage, f or Araeri
:an dtliena who read
arm an -
PUBLISHED AND DISTEIBUTED USDER
PEKMIT (No. 364), AUTUUKIZED BT THE
ACT ÜP OCTOBER 6, 1917. OK FILE AI
THE POST OFFICE OF OMAHA, NEBE.
BI ORDER OF THE PRESIDENT
A. 8. BUKLESON, PÜSTM ASTER-GENERAL
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U5. Jahrgang.
AmerikanWalten den
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In einem brillanten Gegenangriff werfen sie die
vorörittg,öen Deutschen znriiöz unö stellen
ihre Front wieder her
Briten preisen öie Tapferkeit öer Amerikaner
Mit der Amerikanischen Armee
in der Champagne. 16. Juli, 8:55
'morgens. Von Frank I. Taylor,
Korrespondent der United Prch.
Amerikanische Truppmverbände hal
ten die Linie östlich von Nheims und
sind um keinen Schritt vor den deut
Zchcn Angriffen zurückgewichen. Den
rechten Flügel der Alliierten bil
dend, hielten sie' wie eine Stein
uauer dem schweren feindlichen
Druck Stand, fügten dem Feinde
schwere Verluste an Toten und"Ver
mundeten bei und machten zahlreiche
Gefangene.
' Nach einem gewaltigen Gasan
griff und Granatenfeuer, von wel
chem, die Franzosen sagen, "daß das.
selbe von größerer Kraft gewesen ist.
wie vor Verdun, wälzten sich die
graubekleideten , deutschen Angrisfö
wogen gegen die amerikanische Linie.
Amerikanische Feldgeschütze, die
über die Köpfe unserer vorgescho
benen Mannschaften hinwegfeuerten,
riß in die Reihen der Stürmer gro
ße Lücken. Tie Maschinengewehrab
teilungen und Infanterie hielten
mit ihrem Feuer zurück, bis sie den
Feind dicht vor sich hatten, dann
überschütteten sie ihn mit einem wah.
rai Geschoßhagel, und die vordersten
Angreifer wälzten sich in ihrem Vlu
te. Die Teutschen wankten, versuch
ten, die Lücken auszufüllen und da
ihnen dieses nicht gelang, wandten sie
sich zur Flucht, ihre Totm zurücklas.
send.-
Wieder und wieder griffen die
Deutschen nn in zäher Weise versu
chend, die amerikanische Linie zu
überrennen und die Vodenerhöhung,
die unsere Hauptstellung bildete, zu
nehmen. Immer wieder zerschellten
die Angriffswogen an amerikanischer
Tapferkeit. Die Amerikaner brach
ten auch Grabenmörser ins Gefecht,
die in den Reihen der Feinde furcht
bare Verheerungen anrichteten.
Dreiundsechzig deutsche Aeroplane
griffen, niedrig fliegend, die Ame
rikaner mit Maschinengewehrfeuer
an. Unsere Jungen richteten iljre;
automatischen Gewehre himmelwärts
und feuerten auf die Flieger; eine
der feindlichen Maschinen wurde he
abgeschossen: die anderen entkamen
Der Kampf dauerte den ganzen Tag
an. Gegen Abend aber stellten die
Deutschen ihre Jnfanterieangriffe
ein. Sie warm geschlagen. Nur
die Artillerie setzte ihr gewaltiges
Feuer fort.
Au der Marne Front.
Ans dem Amerikanischen Haupt
quartier an der Mcumc. (Von Fred
S. Ferguson, Korrespondent der
United Preß. 8 Uhr Morgens.)
Durch einen brillanten Gegenangriff
der Amerikaner über die Marne zu
rückgeworfen, chabm die Deutschen ih
ren Angriff bis zur Zeit, als dieses
gekabelt wurde, nicht wieder erneuert.
Der Himmel war bewölkt, und es
regnete unaufhörlich. Das während
der ganzen Nacht tobende Artillerie
dnell wird fortgesetzt. Trotz der un
günstigen Witterung entfalteten die
Flieger eine rege Tätigkeit.
Der amerikanische Gegenangriff,
der die Flußkrümmung vom Feinde
säuberte, brachte zwischen 1000 und
1300 Gefangene ein, darunter be
fand sich der Stab einer Brigade. Da
die Jnfanterieangriffe gewöhnlich vor
0 Uhr morgens beginnen, so ist es
bezeichnend, daß der Feind Heute
nicht wieder angegriffen hat.
Da das Feuer der Teutschen ge
aen die Vositilinen der Amerikaner
's",' her (ViMPnh hei s?siif,fnip3 hnn
rci Seiten konzentriert war, fielen
oieie in größter Ordnung zurück,
und eS gelang dem Feinde, sechs
Pontonbrücken über den Fluß zu
schlagen. Um zehn Uhr Morgens
hielten die Amerikaner Stand und
schlugen alle feindlichen Angriffe ab.
Trotz des gewaltigen Feuers rüste
ten sich die Amerikaner zum Gegen
cingriff. Langsam und in methodi
Ichcr Weise rückten die Amerikaner
iir. Sie trieben die Teutschen über
:,uä Kilometer zurück, ehe sie ihren
i'l'nmrsch verlangsamten. TaZ Ge
H'rf t war eines der bemerleuomer
testen des Krieges: lehn Stunden
überall fest
lang dauerte das Geschützfeuer an
Die deutsche Jnfmüerie rückte hinter
einem Spcrrfcncr und dichten Gas,
wölken vor. Bei dem Flußüber
gang bedienten sie sich nicht nur der
Pontonbrücken sondern auch Kaunas
booten. Die Deutschen hatten Gas
masken angelegt und sahen beim
Ucberfetzcn des Flusses Gnomen ähn
lich. Von den Amerikanern wur.
den wahre Heldentaten ausgeführt,
namentlich von Artilleristen.
Washinqton erfreut.
Washington, 16. Juli Die hier
eingetroffene Nachricht über das
tapfere Verhalten der Amerikaner in
dem Gefecht ar. der Marne hat in
hiesigen offiziellen Kreisen Freude
und Genugti'.ung hervorgerufen. Da
bis gestern zu später Abendstune
noch keine offizielle Nachricht von
General Perfhing eingetroffen war,
mußte man sich vorläufig m:t den
Preßdepeschen von der Front be
gnügen, und diese schilderten ame
rikanische Tapferkeit und Todesver
achtung: sie meldeten, wie deutsche
Angriffe an der Marne durch Ge
genangriffe zurückgeschlagen wurden
die Amerikaner ihre Positionen be
haupteten.
Der Präsident las die Depesche mit
steigendem Interesse. Im Kriegs
department studierte man jede Phase
des Kampfes. Nachdem Kriegssekre
tar Baker den Bericht über den
Kampf an der Marne gelesen, sagte
er: Mcm Anschein nach haben die
Deutschen den Angriff nach sorgfäl
tiger "Vorbereitung unternommen;
derselbe erfolgte in breiter Front
und nmrde von zahlreichen Streit
kräftcn ausgeführt. Der erste Tag
einer großen Schlacht ist zu Ende.
Die bisher eingctroffenen Berichte
sind ermutigend: aus denselben geht
hervor, daß an der ganzen Front
mit großer Erbitterung gckämpft
und zäher Widerstand geleistet wur
de."
Briten reisen Amerikaner.
London. 1. Juli. Schatzamts.
kanzler Bonar Low machte gestern
Abend dem Hause folgende Mittci;
lung: Der Feind griff heute früh!
an einer Front tont 90 Kilometer
ostlich und westlich von Nheims an:
die Stadt selbst wurde vom Angriff
verschont. Westlich von Nheims dran,
gen die Deutschen an einer Front
von 36 Kilometer (27-37 Meilen)
durchschnittlich von ,4 bis 5 Kilome
ter weit vor.
Südlich der Marne trieben dii
Amerikaner bei einem brillanten
Gegenangriff den Feind zurück und
nahmen über 1,000 Mann gefangen,
Oestlich von Nheims wurde der
feindliche Vorniarsch zum Hatten ge
bracht. Tort erlitten die Teutschen
schwere Verluste." -
Sir Walter Nunciman gratulierte
nicht nur Franzosen, sondern auch
Amerikaner. ncL')e letztere nicht zum
ersten Male bei kritischen Gelegen
heiten sich der' Situation gewachsen
gezeigt haben.
Grohe Zahl Gefangener
angeblich zurückgekehrt
Amsterdam. 16. Juli. Der
österr.ungarische Kriegsminister kün
digte an. daß mehr als 600,000
österreichische Kriegsgefangene bereits
auö Rußland zurückgekehrt sind- So
meldet eine Wiener Depesche an die
Vossische Zeitung. ' ,
Jnden in Ukraine hingerichtet.
Washington. 16. Juli. Eine
Anzahl Juden wurden in Kherson,
Ukraine, zum Tode verurteilt und
hingerichtet, weil sie Getreide versteckt
hatten, wie eine Depesche besagt, die
dos Staatsdepartement als mehr
oder weniger ans Umstandsbeweisen
beruhend charakterisiert- Ein Prie
ster, der den Verurteilten beistehen
wollte, ist seither seinen Verletzungen
erlegen. Jüdische Kaufleute in
Kherson find auch hingerichtet tvor.
den. weil sie sich weigerten, die Na
inen von Bauern anzugeben, mit de
neu sie Geschäfte abschlössen rnd die
beschuldigt wurden, Getreide versteckt
au baben.
Omaha,
Amerikaner an
Murmans 'Küste
Russen verlangen, daß die britische
Streinrafte die , Mnrmansche
Küste räume.
Amsterdam, 16. Juli. Moskau,
er Meldungen besagen, daß amer
kanische Truppen an der Murman
schen Küste gemeinsam mit den Vri
ten vorgehen. Die ersten amenka
nischen Mannschaften wurden dor
vor ungefähr zwei Wochen gelande
London, 16. Juli. Der rus
fische Auslandminister Tchitchcrin hat
an die britische Regierung eine Note
gerichtet, laut welcher er verlang
daß sich die britischen Truppen an
der Murmanfchen Küste, sofort wie
der einschiffen.
Gegen Diktatorwirtschaft.
Peking, Samstag. 13. Juli.
Die britiscken, französischen und m
panischen Gesandten in China haben
gegen das Vorgehen des Generals
Horvarth. der eine provisorische Re
gierung in Sibirien eingesetzt und
seine Diktatorwürde erklart hat, pro
testiert. Die Proklamation, sagen
die Gesandten, ist dazu angetan
eine Lage zu schaffen, die Bewegung
der Tschccho-Slovaken zu hindern
die doch von größter Wichtigkeit ist,
General Horvarth ist ersucht, den
Protest zu beantworten.
Streiker von p!ez
Verräter genann
Portland, Ore., 16. Juli. In
dem er die streikenden Werftarbeiter
in Oakland, Cal., verdammte Vcv
räter" nannte, erklärte Charles Piez
der Vize.Prasident der Emergency
Fleet Corporation, daß dieselben zur
vollen Verantwortung gezogen wer,
den. mir die Elektriker und Schrei,
ner waren in den drei betroffenen
Schiffswerften an der Arbeit. Die
Beamten dieser Unionen sagten, daß
auch sie bald die Arbeit werden nie,
beilegen müssen, wenn sie mit ihrer
Arbeit soweit vorschreiten als zene,
die von den. KesseUchmleoen am
Samstag fertig gestellt wurde. ' '40
Soldaten waren gestern in der Beth
lehem Werft stationiert, um Unruhen
zu verhüten. Keine Wachen wurden
bei den anderen Werften aufgestellt,
Der Streik hielt die Arbeiten an der
Jnbincible". dem 12.000 Tonnen
großen Dampfer auf, der gemäß
einem Versprechen von I. N. Tynan
von den Bethlehem . Werken an
Schwab 28 Tage nach der Kiellegung
vom Stapel gelassen werden sollte.
Die Streiker benachrichtigten die
Werften, daß ein Komitee von Union
Leuten ihr Angebot" ini Arbeiter,
tempel erwarten würde.
Britisches Tauchboot
versenkte tt-voot
London. 16. Juli. Innerhalb
von 14 Minuten zerstörte ein bri
tisches Tauchboot ein deutsches U
Boot. Nachdem es das feindliche U
Boot gesichtet hatte, tauchte es un
ter und änderte den Kurs. Der
Fein bemerkte sein Periskop und der
Kurs wurde wieder, geändert. Ein
Torvcdo wurde abgeschossen und
man vernahm eine scharfe Explosion.
Als das britische Boot wieder auf
tauchte, sah eö Oel auf der Ober,
fläche und drei Leute schwammen
auf der Stelle umher. Zvei winden
ausgefischt, aber der dritte versank.
ehe man ihn erreichen konnte. Die
lieberlebenden sagten, daß das 11
Boot vor dem Tnrme getroffen wur,
de.
Berühmter deutscher Flieger getötet,
Amsterdam. 16. Juli. Haupt,
mann Reinhard, Kommandeur der
Flugzcugschwadron des gefallenen
Hauptmanns Baron von Richthofen,
wurde, wie der Lokal-Anzeiger mel,
bet, bei einem Vcrsuchsfluge getötet.
Die Schwadron beanspruchte 177
Luftfieae unter Hauvtmann Rein
hard.
Seinen Wunden erlegen.
- New Aork. 16. Juli. Leutnant
W. Vernon Vooth. jr., ein amerika
nischer Fliegerleutnant in der fran
zösischen Armes, i't den im Kampfe
erlittenen Wnnd,'n erlegen.
Hoszverwalter ernanut.
Washington, 16. Juli. I H.
Kirby von Houston, Te?., wurde ge
stern zum Holzverwaltcr der Emer
gency Fleet Corporation ernannt
und wird alle Arbeiten des SchifsS
bauprogramins, die mit der Holz
Produktion und Aufbewahrung in
'!,rsiistt,i,!i ifi's.nt fcifpit 0 tt-frn
wird die Controlle über olle Holz.iund Frank '). Walsh; für die
iällerkaaer baben
zen
Nebr., Dienstag, den 16.
Das höchste Arbekts-
Schiedsgericht
Was die BundcKregierung tut, m
Streiks zu verhüten nd zu
schlichten.
Washington. D. ., 16. Juli.
Vielleicht ist im gegenwärtigen Krie
?e der Bundesregierung nichts unan
genehmer, als ernste Arbeiterunruhen
und ausgedehnte Streiks im eige
nen Lande. Zur - Bewahrung der
Produktion auf allen industriellen
Gebieten und zur Vermeidung von
Störungen im Transportwesen hat
die Regierung mit weiser Vorsicht
vom Kongresse roße Machtbefugnisse
verlangt und erhalten. Sie ist da
durch instand gefetzt, solche Unruhen
und solche Streiks zu schlichten oder
zu unterdrücken. Die Unterstützung
der organisierten Arbeiterverbände
hat sich die Regierung schon seit Aji
fang des Krieges gesichert und diese
sind an mehreren Kommissionen und
sogar am nationalen Vertcidigungs
rate gebührend verttcten. Aber
selbst mit dieser Kontrolle über die
Arbeiterschaft können engere Ver
lindungen der Arbeiter und lokale
Streiks die einen nationalen Cha
rakter annehmen mögen nicht ver
hindert werden und dagegen steht
die Bundesregierung beständig auf
der Wacht. Bis jetzt ist sie noch nicht
gezwungen worden, von einem höchst
drastischen Gesetz Gebrauch zu ma
chen, das mehr als alle anderen
Maßregeln die Führer der Arbeiter
schaft in vernünftigen Grenzen hal
ten wird. Der alte Abgeordnete
Onkel Joe" Cannon, der aus ir
gcnd einem Gründe, schon seit Iah
ren mit der rrganisierten Arbeiter
schaft auf sehr .gespanntem Fuße
steht, sagte dieser Tage, er erhalte
mehr Drohbriefs über bevorstehende
Streiks und Arbeitsunruhen, als
irgend ein anderes Mitglied des
Kongresses, und ci wundere sich nur,
daß die Regiermig von dem er
wähnten Gesetze noch keinen Ge
brauch gemacht habe. Das Gesetz gibt
der Regierung das Recht, irgend ei
ncn Arbeiter als' einen Sachvcrstän
digen aus industriellem Gebiete no
lenS volens, der Wmce einzureihen.
und was die Regierung im Falle
eines einzelnen Individuums tun!
kann, kann . auch auf taufende er
streckt werden. Die Tage der pro
fesfionellen Agitatoren und der
wandernden Delegaten" sind da
her gezählt u"d diese Leute müssen
sich sehr in Acht nehmen. Die ange
führte Gesetzbest'mmung ist Teil ei
nes allgemeinen Gesetzes, das der
Regierung für de Dauer des Krie
gcs das Recht giebt, von irgend ei
nem industriellen Etablissement oder
von privatem Eigenwm Besitz zu
ergreifen. Die ganze Gesetzgebung
der Sitzung zeigt, daß die Bundes
Regierung der orgaiiisiertetn Ar
beitcrschaft nicht unfreundlich gegen
übersteht. Sie scheint sogar die hoch
ten Lohne zu befürworten. Die Ue
bernahme öffentlicher Verkehrsmit
tel. wie z. B. der Eisenbahnen, hat
bis jetzt noch keiner ArbeiterOrgani
sation geschadet. Die Regierung hat
s.'gar die Lohne der Eisenbahner
verbessert und die Leute sind mit
dieser Uebernahme seitens der Re
gienliig sehr zufrieden. Nach allen
hier einlauferden Berichten wurden
sie mit Freuden den Tag begrüßen,
an welchem diese Uebernahme für
ermanent erklart werden konnte-
Bundesschirdsgerichte.
Schon vor unserer Beteiligung ain
Weltkriege wurden vom Arbeitsde
Piirtment Vorkelirungcn getroffen.
bei Differenzen zwischen Arbeitsge
bern und Arbeitern zu verniitteln,
und das Department beschäftigte eine
k.anze Anzahl von geschulten Ver
mittlern und Personen, die sich be
sonders für Schiedsrichter in Ar
eitsiragen eignen. Durch die
Schaffung anderer und höherer Be
bördcn haben diese Vermittler des
Departmcnts weder ihre Stellungen,
?och ihren Einfluß eingebüßt. Nur
hlt ihnen die Macht, ihren Entschei.
düngen Kraft zu geben, die aber der
neuen Kriegsarbeitsbehörde zusteht.
Dieses National War Labor Board
st durch die Prolaniation des Prä
identen vom 8. April 1918 der ge
setzliche Nachfolger der schon am 29.
Marz 1918 m Arbeitsdepartment
organisierten Arbeitslonferenz ge
worden und ist ein vollständig un
bhang-.ger Regieningszweig, der die
Macht besitzt, seinen Entscheidungen
' r.v.j ... s:c.,
jiuujurua 311 Duii.iyi'ii.
An diesem War Board sind .das
allgemeine Publikum oder vielmehr
ie Regierung, die Arbeitgeber und
die Arbeiter vertaten und zwar
durch folgende Personen: Für die
Regierung, die Herren William
Howard Tait, bit frühere Präsident.
8fr.;
beitg'.'r, die Herren Lovall A
Loyall A.Os.
Juli 1918.
Untersuchung über
öentsche Propaganda
Wm- B. Hale und Geo. S. Viereck
wurden vkzugllch des Propa
gandafondö befragt.
New Fork, 16. Juli. Wm.
Vayard Haie, bezahller Leiter des
deutschen Informationsdienstes in
diesem Lande in 1917, und Geo
Sylvester Viereck, der Herausgeber
von Vierecks Weekly, welche Zeit
schrift vor dem Eintritt Amerikas
in den Krieg dm Namen Father,
land" führte, wurden bei der Unter.
fuchung des Hilfs . Generalanwalts
Becker betreffs deutscher Propagan
da in Amerika von demselben ver,
hört.
Herr Becker weigerte sich, über die
Interviews zu kommentieren, und
sagte nur, daß er beide Männer be,
ziiglich ihres Wissens über die Geld,
ausgaben Deutschlands zur Beein
flussung der amerikanischen öffeni
liehen Meinung, ehe Amerika in den
Krieg eintrat, befragt habe. Er
sagte, daß die Interviews, gerade
wie jenes mit Geo. T. Odell, dem
früheren Korrespondenten der New
Aork Evening Mail in Deutschland,
ein Teil einer Regierungsuntersu
chung wären, wodurch man festzu,
stellen suchte, wer einige der un,
genannten Millionen" erhalten hat,
die hier in der Hoffnung, Amerika
aus dem Kriege herauszuhalten, aus
gegeben wurden.
Er weigerte sich, anzugeben, ob die
Konferenzen irgend welche direkte
Verbindung mit der gerichtlichen Ver
folgung von Dr. Edward A. Rumely
hätten, der die Evening Mail in
1913 für die deutsche Regierung ge
kauft haben soll.
borne. L. F. Loree. W. H. Van
Dervort, C. r. Michael und B L.
Wordeg ; für die Arbeiter, die Her
ren Fraiik I. Haycs, William L,
Hutchinson. William H. Johnston,
Bietor A. Olandcr und F. A.
Rickert. Die beiden erstgenannten
Herren sind die permanenten Vor,
sitzenden der Behörde und haben hier
mit' dem nötigen Kanzlistenpersonal
ihr beständiges Hauptquartier, wah,
rend die anderen Mitglieder nur ein
berufen werden, wenn ihre Dienste
verlangt werden. Da die Zwecke der
Behörde im Lande noch zu wenig be,
sannt sind,, werden jetzt vom Ar,
beitsdepartment eine Anzahl von
Rednern beschäftigt, im Lande herum
zu reisen und den interessierten Par,
teien diese Zwecke zu erklären. Diese
Behörde besitzt wohl selbständig
Jurisdiktion in allen Fallen von
Differenzen zwischen den Arbeitge
bern und den Ardeitern, aber
hauptsächlich soll sie als Appellhof
von den Entscheidungen der mit dem
Arbeitsdepartment in Verbindung
stehenden Vermittler dienen. In der
Proklamation des Präsidenten, durch
welche diese Behörde iiis Leben ge
rusen ivurde. wird es ihr zur Pflicht
gemacht, alle entstehenden Differen
zcn zwischen Arbeitgebern und Ar
beitern auf dem Gebiete der zur
Kricgsfühmng notwendigen Jndu
strien und eventuell auf anderen Ge.
bieten zu schlichten. Sie besitzt das
Recht, Vorladungen zu erlassen, Ver
höre abzuhalten und eigene Vermitt
ler und Untersucher anzustellen, de
rm Arbeiten von ihr bestätigt wer
den müssen. Aber der Behörde ist
verboten, sich in Fälle einzumischen,
die durch andere Gesetze der Ver.
Staaten reguliert und entschieden
werden können. Es wird ihr zur be
sonderen Pflicht geniacht, darauf zu
achten, daß während ihrer Erwä
gung eines Falles die industrielle
Produktion nicht eingestellt wird.
Der zn befolgende Knrs.
Die Einmischung dieser Behörde
in .Arbcitsstreitigkeitm kann auf
eine sehr einfach?. Weise beansprucht
werden. Irgend eine sich beklagende
Partei kann ihre Beschwerde bei dem
hiesigen Sekretär des Boards, Herrn
W. Jett Louck, schriftlich einreichen
niit voller Angabe der bestehenden
Zustände. Sind beide Parteien wil
lens, ihre Ansichten über die Streit
frage dem Board ohne Verhöre vor
zulegen, so muß das schriftlich ange.
geben werden. 'Der Sekretär des
Arbeitsdepartments kann zu irgend
einer Zeit die Tätigkeit der Behörde
m Kontroversen, cm denen sein De
portment interessiert ist, in Anspruch
nehmen. In con Streitigkeit zwi
schen Arbeitgebern und Arbeitern,
von welcher die Kriegsbehörde Notiz
genommen hat, müssen von den Vor.
sitzenden zwei Mitglieder ernannt
werden, die die Arbeitgeber, und
zwei, die die Arbeiter vertreten.
Diese vier dienen als Vermittler
und ernennen eventuell den nötigen
(Fortsetzung aus Seite Z;l
Deutsche Offenstke
an der Marne stM
Westlich von Nheims vermochte öer Feind nur
wenig zn erreichen, westlich davon riickt er nur
vier Aleilen weit vor
Zwischen 360,000 u. 420,000 Deutfche im Uampf
London. 16. Juli, Der deut,
sche Vorstoß, an welchem sich Berich.
tm von der Front zusolge zwischen
360,000 und 420,000 Mann Betei
ligt haben sollen, ist innerhalb fünf
Stunden zum Halten gesommen. Die
Amerikaner, welche den linken Flügel
der alliierten Linie bilden, warfen
die Deutschen wieder über den Fluß
zurück, nachdem sie ungefähr drei
Meilen südlich vom Fluß vorgedrun.
gen waren- Zwischen 1,000 und
1,500 Deutsche wurden gefangen ge.
nommen, darunter ein ganzer Bri
gadestab. Weiter links wurden leich.
te feindliche Angriffe bon amerikani
schen Truppen abgeschlagen. Aus
dem rechten Flügel der Alliierten,
der ebenfalls von amerikanischen
Truppen gehalten wird, wurden
deutsche Angnffskolonnen aogewie
seit. Alle Angriffe östlich von
Rheims wurden mit schweren Ver
lusten für den Feind abgewiesen.
Nur in der Nachbarschaft von Sou
ain und südöstlich von Prunay war
der Feind erfolgreich. Westlich von
Rlieims gelang es den Deutschen,
mmTm i12SäÄ SSatl:
die Deutschen der Marne entlang
bis nach Epernay vorzudringen ver
suchten. Die , Amerikaner gingen in
brillanter Weise zum Gegenangriff
über und stellten ihre ganze Front
südlich der Marne wieder her.
Offizieller französischer Bericht.
Paris, 16. Juli. (1:25). Das
Jnfanteriegefecht an der neuen
Champagne Schlachtfront erstarb letz
te Nacht; die Deutschen machten lei
ne weiteren Angriffsdersuche." So
meldete heute das Kriegsamt. Das
Gefecht dauerte bis spat m oen
Abend hinein und gestattete sich zwi
schen Chateau-Thierry und Rheims
zur größten Heftigkeit. Dort kämpf-
ten Franzosen uno menianer
Schulter an Schulter- und leisteten
heroischen Widerstand. In der Ge
gend von ChatiUon-lur.Marne in
gen sie mehrere Male zum Gegen
angriff über. Südlich der Marne
wurden die Deutschen an der Linie,
südlich von Catillon-sur-Marne und
südöstlich vom Rodemat Gehölz fest-
aebalten. An dem übrigen Teii
der Front ist kein Wechsel der Lage
zu melden. Die Deutschen gingen
letzte Nacht nicht wieder zum An
griff über.
Oestlich von Rheims ließ der er,
müdete Feind gegen Abend vom An
ariff ab. Er kam nicht über Pru
na und den südlichen Rand des
nördlich von ChausseeRomamo gete
amen Gehölzes hinaus. Nordlich von
Souain und Perthes les . Hurius
blieb die französische Gefechtslinie in
akt. Die Deutschen erlitten schwere
Verluste."
Paris, 16. Juli. Der gestrgie of.
izielle Abendbericht lautet: Der
um 4:30 früh begonnene deutsche
Angriff dauerte während des gan
zen Tages zu beiden Seiten von
Rheims mit gleicher Gewalt fort.
Westlich von Rheims kam es m
der Gegend von Geuilly, Corthiczy
und Vassy, südlich der Marne, welche
der Feind an mehreren Punkten zwi
schen Fossoy und Dormans über
schritten hatt.', zu erbitterten Gefcch
ten.
Ein kräftiger von den Amerika
nern ausgeführter Gegenangriff
trieb feindliche Abteilungen, die süd
westlich von Fossey über den Fluß
gedrungen waren, wieder auf das
andere Ufer zurück.
Zwischen Dorinans und Rheims
leisteten französische und italienische
Truppen an der Linie Cantillon sur
Marne, Ouchery, Marfaux und
Boully hartnäckigen Widerstand.
Oestlich von Nheims stieß der
feindliche Angriff, der zwischen Sil
lern bis nach Main de Massiges er
folgte, auf unüberwindlichen Wider
stand. , Der Feind verdoppelte seine
Anstrengungen bei Prunay und Les
Marquises und in der Gegend nord
lich von Frosncs und Souain, war
aber trotz wiederholter Angriffe nicht
imstande, in die Linien des Gegners
einzudringen."
8 Seiten.-No. 107.
Teutscher Bericht.
Berlin, über London, 16. Juli.
Aus dem . Großen Hauptquartier
wurde über die Offensive in Frank
reich gestern Abend folgendes gemel
det: Südwestlich und östlich von
Rheims drangen wir in Teile der
französischen Positionen."
Von anderen Fronten.
London, 16. Juli.Während die
Deutschen im Süden- der Schlachtli
nie die Miierten angreifen, knab
bern britische Streitkräfte bei Fpem
an der feindlichen Linie und haben,
wie Feldmarschall Haig heute meldet,
ihre Positionen in der Nachbarschaft
von Hebuterne und Villers-Breton
neux verbessert.
Franzosen und Jtalimer setzen ih
ren Vormarsch gegen die Oesterrei
cher in Albanien fort, und Italiener
sowie Franzosen beunruhigen den
Feind in den Gebirgsgegenden Jta
lieiis. Wenn immer die Oesterrei
cher dort zum Angriff übergehen,
werden sie geschlagen.
In Palästina drangen türkische
und deutsche Truppen in britische
4.wvf VI. vw. vvtvuu-
griff vertrieben und verloren 500
Mann an Gefangenen, darunter be
fanden sich 260 Deutsche.
190 Namen auf den
amer. Verlustlisten
Zwei. Jowaer, schwer verwundet nd
drei weitere nter Vermisjten
genannt.
Washington. 16. Juli. Generar
Perfhing berichtete heute 102 Na
men auf der Verlustliste. 14 Mann
wurden im Kampfe getötet; acht er
lagen ihren Wunden; drei starben an
Krankheiten; einer kam durch Un
fall ums Leben. 63 Mann wurden
schwer verwundet: 22 werden nach
dem Kampfe vermißt und einer ge
riet in Gefangenschaft.
Auf der Liste stehen die Namen
von fünf Fowaern. Sergeant K. V.
West von Mount Vernon, Iowa,
wurde schwer verwundet. Unter den
Vermißten befinden sich: H. E.
Chambers, Des Moines, Ja.; I. E.
Smith, Lons. Ja ? und I. D. Ma-
mett, Glenwood, Iowa.
Verluste der Marinetruppen.
Washington, 16. Juli. Die heute
gemeldeten Verluste des Marine
korps beliefen sich auf 88 Mann.
42 Mann wurden getötet; 10 erla
gen ihren Wunden; 18 wurden
schwer verwundet und 18 werden
nach dem Kampfe vermißt.
Auf der Liste wird auch C. F.
Morrison von Keokuk, Fa., unter den
Schmerverwundeten angeführt. ,
450 Uampf-Zleroplane
, nach Europa geschickt
SFashington, -16. Juli. 430
in Amerika gebaute Kampfaeroplane
waren am 5. Juli entweder Übersee
verschifft cdc? in den Häfen zur Ver
fchiffung abgeliefert worden. In
dem Sekretär Baker diese Ankündi
gung machte, gab er auch an, daß
Liberty Motore aller Klassen, die bis
zum selben Tage abgeliefert wurden,
sich auf 2.514 stellten.
Beschießung von
Paris dauert an
Paris. 16. Juli. Die Be
schießung von Paris aus weittragen
den Geschützen wurde heute früb
wieder eröffnet.
Lipsnrr wird Leiter de Luftpost
Tienstes.
Washington, 16. Juli. Haupt
mann B. B. Lipsner hat gestern
aus der Armee seinen Abschied ge
nommen. um Superintendent deS
Luft.Postdienstcs zu werden und die
Leitung und Ausrechterhaltung deS
selben zu übernehnien. Hauptmann
Lipsner wurde am 15. Mai 1917 zu
der Armcesiellung ernannt un
liamglt aus Chicago.